​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Okt 24 2023
11:53

Vortragsreihe des Instituts für Jugendbuchforschung zum 100. Geburtstag von Otfried Preußler

Neue Perspektiven auf einen Erfolgsautor

FRANKFURT. Wer kennt sie nicht – die kleine Hexe, den Räuber Hotzenplotz oder den Zauberlehrling Krabat? Und wer kennt ihn nicht – den Figurenschöpfer und Geschichtenerzähler Otfried Preußler, der am 20. Oktober 1923 in Reichenberg/Liberec geboren wurde?

Seit bald achtzig Jahren erreichen seine Geschichten Leser:innen in aller Welt. Aber wer weiß heute etwas über ihre Rezeption in der DDR? Wer kennt seine frühen Arbeiten für den Hörfunk oder seinen Versuch, als Geschichtenerzähler das Fernsehen zu erobern? Welche Spuren haben der ‚kleine Junge aus Reichenberg in Böhmen' und der Dienst in der Hitler-Jugend in seinen Werken hinterlassen? Welche Geschichten des Erfolgsautors gilt es neu zu entdecken? Und wie wurden und werden seine Kinder- und Jugendbücher vermarktet?

Aus Anlass seines 100. Geburtstags vermitteln Preußler-Forscher*innen ihre neuen Perspektiven auf den Erfolgsautor. Die Reihe beginnt am

1. November, 18:15 Uhr
mit dem Vortrag von Dr. Andrea Weinmann, Goethe-Universität,
Otfried Preußler, der ‚kleine Junge aus Reichenberg in Böhmen'.
Eine literarische Spurensuche

im Hörsaalzentrum HZ 13, Theodor W. Adorno-Platz 5, Campus Westend

Weitere Termine und Themen im Überblick:

22. November
Prof. Petra Josting, Bielefeld
„Dienst“ in der Hitler-Jugend am Beispiel von Otfried Preußlers erstem Jugendbuch Erntelager Geyer (1944)

6. Dezember
Dr. Wiebke Helm, Leipzig
Otfried Preußler – ein (Un)Bekannter? Zur Rezeption des Schriftstellers in der DDR

13. Dezember
Dr. Tilman Spreckelsen, Frankfurt a. M.
Thomas Vogelschreck und das Höhlengleichnis. Weltliterarische Spuren im Werk Otfried Preußlers

10. Januar 2024
Dr. Anke Vogel, Mainz
Von der Verlagsreklame zu Social Media. Marketing für Otfried Preußler und sein Werk im Thienemann Verlag, Stuttgart

24. Januar
Prof. Julia Benner, Berlin
Krippentiere & Kettenraucher. Weihnachtsfiguren im Hörfunkwerk Otfried Preußlers

7. Februar
Prof. Thomas Boyken, Oldenburg
„Wir werden eine Geschichte miteinander erzählen, die es noch nicht gibt und die keiner kennt.“ Praktiken der Autorschaft im Vollzug in „Otfried Preußler lädt ein.“ (1970)

Veranstaltet wird die Vortragsreihe vom Institut für Jugendbuchforschung; sie wird gefördert durch die Waldemar-Bonsels-Stiftung und den Freundeskreis des Instituts für Jugendbuchforschung e.V.

Weitere Informationen
Dr. Andrea Weinmann
Institut für Jugendbuchforschung
Goethe-Universität
weinmann@em.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/50949197/Aktuelles


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 23 2023
14:18

Forum für Firmen und Stellensuchende am 1. und 2. November

Jobbörse der Naturwissenschaften

FRANKFURT. Zum 23. Mal bereits findet die Frankfurter Jobbörse für Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen statt. Der Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie lädt in Kooperation mit dem JungChemikerForum (Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.) und dem Hochschulteam der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main

am Mittwoch, 1. November, und Donnerstag, 2. November,
jeweils von 9:30 bis 16 Uhr
auf den Campus Riedberg der Goethe-Universität,
Max von Laue Str. 9,
60439 Frankfurt am Main.

Den Organisatoren ist es erneut gelungen, international renommierte Konzerne, insbesondere aus der Chemie- und Pharmabranche, als Teilnehmer zu gewinnen. Studierende, Doktoranden und Absolventeninnen und Absolventen der Fächer Chemie, Biochemie, Pharmazie, Biologie, Physik, Geowissenschaften und Medizin haben die Gelegenheit zur Weiterbildung und zum direkten Kontakt mit Firmenvertretern. Wie in den vergangenen Jahren werden Interessenten aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.

Am Mittwoch, 1. November, bereiten zahlreiche Workshops, Seminare und Bewerbungsmappen-Checks umfangreich auf das Thema Bewerbung und Selbstmarketing vor. Eine Anmeldung hierfür erfolgt ausschließlich über die Internetseite der Jobbörse. (www.jobboerse-ffm.de).

Am Donnerstag, 2. November, gibt es an den Messeständen Gelegenheit zum Gespräch mit Firmenvertretern und zum Kennenlernen potentieller Arbeitgeber. Namhafte Firmen aus der Chemie-, Biotechnologie-, Pharmabranche, aber auch der einschlägigen Consultingbranche präsentieren sich und informieren über Einstiegs-, Praktika- und Karrieremöglichkeiten. Für die Messe ist keine Anmeldung erforderlich. Zum Abschluss der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, bei einem Bewerbungsgespräch auf der Bühne „live“ dabei zu sein.

Information und Anmeldung zu Workshops und Bewerbungsmappen-Check: www.jobboerse-ffm.de.

Weitere Informationen:
Dr. Andreas Lill
Referent für Lehre und Studium
Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie
Telefon 069 798-29550
Mail lill@uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 23 2023
10:14

Der Dirigent und Komponist Felix Otto Dessoff (1835-1892) wird im Rahmen eines Konzerts an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg vorgestellt.

Romantische Raritäten: Stücke des Komponisten Felix Otto Dessoff in der Universitätsbibliothek

FRANKFURT. Bei der Eröffnung des Frankfurter Opernhauses im Jahr 1880 in Anwesenheit des deutschen Kaisers stand Felix Otto Dessoff am Dirigentenpult, der kurz zuvor die neu geschaffene Stelle als Erster Kapellmeister angetreten hatte. Zuvor war er als Hofkapellmeister in Wien (1860-1875) und in Karlsruhe tätig. Dessoff war nicht nur als Dirigent bedeutend, sondern - was weniger bekannt ist – auch als Komponist. Stilistisch und in der Qualität der Werke ist er durchaus mit Johannes Brahms vergleichbar, mit dem er lange Jahre befreundet war.

Bei dem Konzert im Schopenhauer-Studio der Bibliothek am 27. Oktober 2023 spielt das Fächerquartett (Karlsruhe) die Quartette op. 7 und op. 11 von Felix Otto Dessoff. Außerdem wird eine Auswahl seiner Lieder zu hören sein (Claus Temps, Bariton, und Ira Maria Witoschynskyi, Klavier). Moderiert wird das Konzert von dem Musikwissenschaftler und Dessoff-Spezialisten Dr. Joachim Draheim (Karlsruhe).

Das Konzert verweist auf einen weiteren Termin in diesem Zusammenhang. Frau Ingeborg Dessoff-Hahn, Nachfahrin des Dirigenten und Komponisten, hat angekündigt dessen Nachlass der Universitätsbibliothek zu übergeben. Die feierliche Übergabe des Nachlasses wird Mitte Januar 2024 stattfinden.

Romantische Raritäten. Konzert mit Streichquartetten und Liedern
von Felix Otto Dessoff (1835-1892).
Moderation: Dr. Joachim Draheim
Freitag, 27. Oktober 2023, 18.00 Uhr.
Schopenhauer Studio der Universitätsbibliothek
Bockenheimer Landstraße 134 – 138,
60325 Frankfurt am Main

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Weitere Informationen:
Dr. Ann Kersting-Meuleman, Leiterin der Sammlung Musik und Theater, Universitätsbibliothek, Bockenheimer Landstraße 134-138, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 (69) 798 39245; a.b.kersting-meuleman@ub.uni-frankfurt.de

Kontakt für Pressefragen allgemein: Bernhard Wirth, Stabsstellen Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, Tel. +49 (69) 798 39223; pr-team@ub.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 20 2023
14:14

Das neue Format CAMPUS WANDELN an der Goethe-Universität lädt zu Spaziergängen und Ortsterminen zur Nachhaltigkeit ein

Von zähem Grün in Mauerritzen, einem Campus-Naturwald und Permakulturgärten

FRANKFURT. Wo gibt es Projekte und Menschen auf dem Campus der Goethe-Universität und in der Stadt, die Ideen für ein nachhaltiges Lernen, Lehren, Forschen und Miteinander entwickeln? Das neue Format CAMPUS WANDELN lädt Interessierte zu Spaziergängen und Ortsterminen mit Nachhaltigkeitsexpert:innen ein. Organisiert und durchgeführt wird die Reihe CAMPUS WANDELN von Lilly Gothe vom Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität gemeinsam mit der Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Verena Kuni.

CAMPUS WANDELN beginnt am

26. Oktober, 12:30 Uhr
mit einer „Krautschau auf dem Campus Westend“

mit Dr. Julia Krohmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Stellv. Leiterin Stab Wissenschaftskoordination, Leiterin Wissenstransfer.

Krautschau soll mehr Bewusstsein für die Präsenz von Wildpflanzen im urbanen Raum und für die Bedeutung von Natur in den Städten schaffen. Denn wer hinschaut, findet in von Beton und Asphalt geprägten Innenstädten überall Pflanzen: winziges, zähes Grün zwischen Pflastersteinen, in Rinnsteinfugen und Mauerritzen. Und eben nicht nur Grün, sondern eine Vielzahl von Kräutern, Gräsern und Moosen.

Julia Krohmer ist Mitautorin des ersten Krautschau-Naturführers („Das wächst in deiner Stadt: #Krautschau – 95 Pflanzen erkennen“), der im Februar 2023 erschienen ist.

Weitere Termine und Themen im Überblick:

14. Dezember, 12:30 Uhr
„Permakulturgarten auf dem Campus Riedberg“

mit Emil Unkrig, Goethe-Universität, Student

Welches Konzept steht hinter dem Begriff Permakultur? 800 Quadratmeter auf dem Riedberg und 2.000 Quadratmeter auf dem Campus Westend hat die Universität derzeit für Permakultur bereitgestellt. Will heißen: für hochproduktive essbare Ökosysteme, die dauerhaft funktionieren. Um das zu erreichen, werden traditionelle Methoden mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen verknüpft. Was das für die Campusgärten bedeutet, erklärt Emil Unkrig, Mitbegründer der Permakulturgärten der Goethe-Universität.

25. Januar 2024, 12:30 Uhr
„Nachhaltigkeit auf dem Campus“

mit Robert Anton, Goethe-Universität, Technischer Leiter Wissenschaftsgarten und Leiter Außenanlagen

Nistkästen für Singvögel, ungemähte Wiesen als Insektenbehausung, ein Campus-Wäldchen als Naturwald, Totholz, Dachbegrünungen mit trockenresistenten und insektenfreundlichen Pflanzen – der Leiter des Wissenschaftsgartens Robert Anton stellt ausgewählte Projekte für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus vor. 

 

Anmeldung zu den CAMPUS WANDELN-Spaziergängen sowie weitere Informationen über www.buerger.uni-frankfurt.de und https://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/

Weitere Informationen
Lilly Gothe
Nachhaltigkeitsbüro
Goethe-Universität
gothe@nachhaltigkeit.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/88547476/Nachhaltigkeit_an_der_Goethe_Universit%C3%A4t


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 19 2023
11:25

Wissen in Aktion: Das Cardio-Pulmonary Institute der Goethe-Universität gibt Einblick in den Forschungsalltag 

Herz-Kreislauf-Forschung hautnah erleben

FRANKFURT. Was weiß die Herz-Kreislauf-Forschung heute? Und wie können Interessierte diese Forschung ganz praktisch erleben? In einer exklusiven Veranstaltung des Cardio-Pulmonary Institutes erhalten Besucher:innen die Möglichkeit, ihr eigenes Herz-Kreislauf-System zu erforschen und Einblicke in die Grundlagenforschung zu bekommen.

Die Veranstaltung

Herz-Kreislauf-Forschung hautnah erleben
findet statt am 9. November von 18 - ca. 21 Uhr,

im Institut für Kardiovaskuläre Physiologie, Haus 75 Universitätsklinikum der Goethe Universität,
Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt am Main.

Ein EKG schreiben, Blutgefäße mit dem Doppler-Ultraschall untersuchen, Pulswellen verfolgen, Veränderungen im Blutdruck beobachten und auswerten – dies alles können die Teilnehmer:innen selbst in die Hand nehmen und erfahren. Im Anschluss an den praktischen Teil lernen sie die Labore des Institutes für Kardiovaskuläre Physiologie kennen. Diese praktischen Eindrücke vermitteln nicht nur ein tieferes Verständnis für unser komplexes Herz-Kreislauf-System, sondern geben auch Einblicke in den Forschungsalltag.  Die Veranstaltung beschließt ein kurzer Vortrag über aktuelle Themen der Herz-Kreislauf-Forschung; die zuvor selbst ausprobierten Methoden und Kenntnisse aus den besichtigten Forschungslabore werden mit neuesten Forschungsergebnissen verknüpft.

Die Veranstaltung wird unterstützt von Prof. Dr. Ralf Brandes, Direktor Institut für Kardiovaskuläre Physiologie am Universitätsklinikum der Goethe-Universität.

Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt, eine Anmeldung deshalb erforderlich.

Information und Anmeldung:
Katharina Schulenburg
Cardio-Pulmonary Institute
Goethe-Universität
schulenburg@med.uni-frankfurt.de
www.cpi-online.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 17 2023
17:10

Eine öffentliche Podiumsdiskussion und zwei Vortragsreihen mit internationalen Expert:innen widmen sich dem Thema Klimakrise und Recht, insbesondere Strafrecht

Wie die Klimakrise das Recht herausfordert

Welche Rolle spielt das Recht in der ökologischen Krise? Und was hat es mit dem neuen Begriff „Klimastrafrecht“ in strafrechtswissenschaftlichen Debatten auf sich? Gemeinsamer Auftakt der beiden Vortragsreihen „Klima vor Gericht“ sowie „Klimakrise und Strafrecht“ an der Goethe-Universität ist eine Podiumsdiskussion über den „Klimaaktivismus der Letzten Generation“.

FRANKFURT. Wie sind die Klimaproteste der „Letzten Generation“ strafrechtlich zu beurteilen? Nicht erst die Debatten über die Legalität oder Legitimität der politischen Praxis dieser Klimaschutzbewegung machen deutlich, dass die Klimakrise im Recht, und genauer noch: im Strafrecht Fragen aufwirft. Darauf weist nicht zuletzt ein neuer Begriff im Strafrecht hin: das Klimastrafrecht, das als Klimaschutzstrafrecht verstanden wird. Doch kann und wenn ja wie das Strafrecht das Klima schützen? Und umfassender noch: Welche Recht(e) gibt es in der ökologischen Krise? Zwei Vortragsreihen mit internationalen Expert:innen aus Rechtswissenschaft, Kriminologie und Soziologie gehen diesen und weiteren Fragen nach. 

Gemeinsame Auftaktveranstaltung der Reihen ist die öffentliche Podiumsdiskussion am

19. Oktober 2023, 18 Uhr
„Klimaaktivismus der Letzten Generation – Zur Legalität und Legitimität einer politischen Praxis“

mit Prof. Dr. Thomas Fischer (Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D.), Prof. Dr. Katrin Höffler (Universität Leipzig), Dr. Daria Bayer (Goethe- Universität Frankfurt am Main) und Dr. Jens Marquardt (Technische Universität Darmstadt). Es moderiert Prof. Dr. Doris Schweitzer (Goethe- Universität Frankfurt am Main)

im Hörsaalzentrum der Goethe-Universität, HZ 1
Theodor W. Adorno Platz 5
60323 Frankfurt am Main

Die Veranstaltung wird auf Zoom übertragen:
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/62812280120?pwd=aEdDelVacUdZK2w1K09MSmZweGV1QT09
Kenncode: 891211

Weitere Informationen:
https://contrust.uni-frankfurt.de/event/klimaaktivismus-der-letzten-generation-zur-legalitaet-und-legitimitaeteiner-politischen-praxis/

Zwei Vortragsreihen zum Thema Recht und ökologische Krise setzen die Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten fort: Grundsätzliche und umfassende Fragen des Rechts stellt die Vortragsreihe „KLIMA VOR GERICHT/CLIMATE CONTESTED. INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN AUF RECHT(E) IN DER ÖKOLOGISCHEN KRISE“.

Die digitale Vortragsreihe „KLIMAKRISE UND STRAFRECHT“ konzentriert sich dagegen auf strafrechtliche Aspekte des Themas und führt Referent:innen aus dem In- und Ausland zusammen, um in drei Themenblöcken ausgewählte Aspekte etwa aus dogmatischen, kriminologischen und rechtstheoretischen Perspektiven zu beleuchten. In den Themenblöcken geht es um das Klimaschutzstrafrecht, die Klimaproteste sowie strafrechtliche Grundlagen.

Die Vortragsreihen im Einzelnen

I.
Vortragsreihe „KLIMA VOR GERICHT/CLIMATE CONTESTED.
INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN AUF RECHT(E) IN DER ÖKOL
OGISCHEN KRISE“

Jeweils 18 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 6, Theodor-W.-Adorno-Platz 1
sowie per Zoom
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/65079807777?pwd=RDdVUjdXT2FteG1wTGFvUUNnZ2JTZz09Kenncode: 401979

29. November 2023
Prof. Dr. Dr. hc. mult. Susanne Baer, LL.M. (Richterin des Bundesverfassungsgerichts a.D.,  Humboldt-Universität zu Berlin)
Die Konstitution des Klimas, oder: Was Verfassungsgerichte (nicht) zu sagen haben

12. Dezember 2023
Dr. Miriam Saage-Maaß (Legal Director beim European Center for Constitutional and Human Rights) und Kläger:innen aus Pari Island,
Wer zahlt die Zeche? Wie Entschädigungsklagen zu einer gerechteren Verteilung der Kosten der Klimakrise beitragen können

23. Januar 2024
Prof. Dr. Louis Kotzé (Faculty of Law, North-West University, South Africa)
Courts, Climate Litigation, and the Evolution of Earth System Law

Weitere Informationen: https://contrust.uni-frankfurt.de/klima-vor-gericht-climate-contested/


II. 
Vortragsreihe „KLIMAKRISE UND STRAFRECHT“

Die Vorträge finden jeweils um 10.15 Uhr online statt. Link und weitere Informationen: 
https://contrust.uni-frankfurt.de/veranstaltungen-2/klimakrise-und-strafrecht/ 


„Klimastrafrecht im engeren Sinne – Klimaschutzstrafrecht“

23. Oktober 2023
Philipp-Alexander Hirsch (MPI Freiburg)
Klimastrafrecht und materieller Unrechtsbegriff – Probleme einer liberalen Strafrechtsbegründung angesichts der Herausforderungen des Klimawandels

30. Oktober 2023
Rob White (University of Tasmania)
Climate Change Criminology

6. November 2023
Christoph Burchard (GU Frankfurt, ConTrust, Normative Orders)
Kritik des Klimaschutzstrafrechts

20. November 2023
Nicolai von Maltitz (LMU München)
Klimastrafrecht  –  Ein Rechtsbegriff der Zukunft

27. November 2023
Finn-Lauritz Schmidt (GU Frankfurt, ConTrust)
Alternativloses Klimaschutzstrafrecht? – Klimakatastrophismus und Exzeptionalisierungen des Strafrechts als Treiber in eine imaginative Sackgasse


„Klimastrafrecht im weiteren Sinne – hier: Klimaproteste“

4. Dezember 2023
Daria Bayer (GU Frankfurt)
Letzte Generation – Kriminelle Vereinigung oder radikaldemokratische Bewegung?

11. Dezember 2023
Matthias Jahn (GU Frankfurt)
Strafverfassungsrechtliche Fragen des Klimaaktivismus

18. Dezember 2023
Susanne Beck (LU Hannover)
Klimaproteste aus der Perspektive des Rechts – Hannovers Verständigung mit der „Letzten Generation“


„Klimawandel und Strafrecht – Grundlagen“

15. Januar 2024
Bijan Fateh-Moghadam (Universität Basel)
Das Klima des Strafrechts – Warum Zukunftssicherung mit den Mitteln des Strafrechts so schwierig ist

22. Januar 2024
Benno Zabel (GU Frankfurt)
Freiheit und Gewalt. Die Klimakrise als Krise des Rechts?

29. Januar 2024
Klaus Günther (GU Frankfurt, ConTrust, Normative Orders)
(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise

5. Februar 2024
Juliane Engel / Thomas Hickler (GU Frankfurt)
Folgen des Klimawandels und Gerechtigkeit

12. Februar 2024
Christoph Burchard / Finn-Lauritz Schmidt (GU Frankfurt, ConTrust, Normative Orders)
Abschlussbesprechung und Ausblick


Veranstaltet werden die Reihen vom Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ und dem Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie der Goethe-Universität.

Weitere Informationen
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation
Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“
Goethe-Universität
069/798-31407
anke.harms@normativeorders.net
www.contrust.uni-frankfurt.de
X (vormals Twitter) @normativeorders

Finn-Lauritz Schmidt
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie
Goethe-Universität
Fi.Schmidt@jur.uni-frankfurt.de
https://www.jura.uni-frankfurt.de/142819752/Finn_Lauritz_Schmidt#a_a0180c47-8d307ae8


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 16 2023
15:52

Wissenschaftler:innen von Goethe-Universität, Robert-Koch-Institut und Georg-August-Universität Göttingen entdecken Dauerschlaf-Zustand bei gefährlichen Bakterien

Krankenhauskeim im Dornröschenschlaf: Warum Infektionen mit Acinetobacter baumannii immer wieder aufflammen können

Ein Forschungsteam um Beate Averhoff und Volker Müller von der Goethe-Universität Frankfurt hat einen fundamentalen Mechanismus entdeckt, der dem gefürchteten Krankenhauskeim Acinetobacter baumannii beim Überleben hilft. Dieser Mechanismus macht deutlich, warum der Keim in Krankenhäusern schwer auszurotten ist und Infektionen in Patienten immer wieder aufflammen: Wenn die Lebensbedingungen für die Bakterien zu ungünstig werden, fallen sie in eine Art Dornröschenschlaf. Dann können sie mit gängigen diagnostischen Standards nicht mehr entdeckt und auch nicht mehr abgetötet werden. Aus diesem „tiefen Schlaf“ erwachen sie, wenn sich die Lebensbedingungen wieder besser werden.

FRANKFURT. Das Bakterium Acinetobacter baumannii ist ein äußerst gefährlicher Erreger im Krankenhaus: Viele der Bakterienstämme sind gegen Antibiotika aus unterschiedlichen Stoffklassen resistent. Infektionen mit Acinetobacter baumannii wurden erst während des Irak-Krieges vermehrt beobachtet und nehmen seitdem mit rasantem Tempo weltweit zu. Daher hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Acinetobacter baumannii auf Platz eins der Liste der Bakterien gesetzt, gegen die dringend neue Medikamente benötigt werden. Die gefährliche Verbreitung von Acinetobacter baumannii geht aber nicht nur die Antibiotikaresistenzen zurück, sondern auch auf seine enorme Anpassungsfähigkeit: Er wächst auch unter harschen Bedingungen wie Trocken- und Salzstress und kann daher unterschiedliche Ökosysteme im Menschen besiedeln wie Blase, Hautoberfläche und Lunge. Die molekulare Basis dieser Anpassungsstrategien wird im Rahmen der Forschungsgruppe (FOR) 2251 der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dessen Sprecher Prof. Volker Müller von der Goethe Universität ist, seit 2017 untersucht.

Nun hat das Wissenschaftsteam um die beiden FOR2251-Teilprojektleiter Prof. Beate Averhoff und Prof. Volker Müller einen zuvor bei Acinetobacter unbekannten Mechanismus der Anpassung entdeckt. Viele Bakterien gehen bei unwirtlichen Lebensbedingungen in einen fast todesähnlichen Ruhezustand über: Sie entwickeln Dauerformen ohne jegliche Stoffwechselaktivität, so genannte Sporen.

Acinetobacter baumannii kann jedoch, so fand das Wissenschaftsteam heraus, alternativ auch spezielle Zellen ausbilden, die sich in einer Art Tiefschlaf befinden. Diese Zellen zeigen zwar noch Lebenszeichen und atmen, lassen sich aber auf Nährböden in Petrischalen nicht mehr kultivieren. „Dieser Zustand ist beispielsweise von Cholerabakterien bekannt und wird viable but non-culturable (VBNC) genannt“, erklärt Müller. In diesem Zustand können die Bakterien lange überdauern, berichtet Patricia König, die Erstautorin der Studie, die jetzt in der renommierten Zeitschrift mBio publiziert wurde: „Wir halten die Bakterien mittlerweile seit elf Monaten im VBNC-Tiefschlaf und überprüfen immer wieder, ob wir sie noch aufwecken können. Die Untersuchung läuft noch und ein Ende ist noch nicht in Sicht.“

Auslösen konnten die Wissenschaftler:innen den VBNC-Zustand der Acinetobacter-Bakterien durch einen hohen Salzgehalt des Kulturmediums, daneben aber auch – zeitverzögert – durch Kühlschrank- (4 Grad Celsius) und Fiebertemperaturen (42 Grad Celsius), durch Austrocknung und durch Sauerstoffmangel. In allen Fällen gelang es, die Bakterien nach einer zweitägigen „Kur“ im Bakterienschüttler unter optimalen Nähr- und Sauerstoffversorgung wieder „aufzuwecken“.

Das Problem: In der Medizin wie auch in der Lebensmittelüberwachung ist der Nachweis von Bakterien durch Kultivierung auf Nährböden immer noch der Goldstandard. Beate Averhoff erläutert: „Man stelle sich Folgendes vor: Ein Patient mit einer Acinetobacter-baumannii-Infektion bekommt eine Antibiotika-Behandlung, und nach sieben Tagen wachsen auf den Kulturschalen keine Acinetobacter-Bakterien mehr. Arzt und Patient gehen davon aus, dass das Bakterium verschwunden ist, aber in Wirklichkeit schläft es nur in Nischen des Körpers und wartet darauf, bei nächster, besserer Gelegenheit wieder aufzuwachen, sich zu vermehren und erneut Symptome im Patienten hervorzurufen. Das ist insbesondere bei multiresistenten Bakterien äußerst gefährlich.“

Patricia König meint: „Wir hoffen damit beitragen zu können, wirksamere Behandlungskonzepte gegen Acinetobacter baumannii entwickeln zu können. Vor allen Dingen müssen neben der Kulturschalen auch sensitivere Verfahren wie zum Beispiel PCR zum Nachweis von Acinetobacter baumannii eingesetzt werden, mit denen man auch VBNC-Zellen entdecken kann.“

Therapeutisch könnten neue Ansatzpunkte in den Proteinen liegen, die beim Übergang in den Dornröschenschlaf eine wichtige Rolle zu spielen scheinen. Eine Reihe solcher Proteine konnte das Wissenschaftsteam bereits identifizieren. König sagt: „Die Rolle dieser Proteine müssen wir verstehen lernen. Auf dieser Basis können sich dann Hemmstoffe dagegen entwickeln lassen, die man zusammen mit Antibiotika verabreichen kann, um den gefährlichen Dornröschenschlaf der Bakterien zu verhindern.“

Publikation: Patricia König, Alexander Wilhelm, Christoph Schaudinn, Anja Poehlein, Rolf Daniel, Marek Widera, Beate Averhoff, Volker Müller. The VBNC state: a fundamental survival strategy for Acinetobacter baumannii. mBio (2023) https://doi.org/10.1128/mbio.02139-23.

Bild zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/143827470

Bildtext: Bei Stress durch hohe Salzkonzentrationen sterben nach einigen Tagen zwar eine Reihe der kultivierten Acinetobacter baumannii-Bakterien ab (orange Punkte), viele leben jedoch in einer Art Tiefschlaf (VNBC, grüne Punkte) weiter. Foto: Volker Müller, Goethe-Universität Frankfurt

Weitere Informationen
Abteilung Molekulare Mikrobiologie & Bioenergetik
Institut für Molekulare Biowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
https://www.mikrobiologie-frankfurt.de

Prof. Dr. Volker Müller
Tel.: +49 (0)69 798-29507
vmueller@bio.uni-frankfurt.de

Prof. Beate Averhoff
Tel.: (069) 798-29509
averhoff@bio.uni-frankfurt.de

Patricia König
Tel: 069 798-29510
Koenig@bio.uni-frankfurt.de

Twitter-Handle: @goetheuni


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 16 2023
15:41

Interdisziplinäre Vorlesungsreihe stellt das Aufgabenfeld moderner Rechtsmedizin vor

Warum die Rechtsmedizin den Lebenden hilft

Verkehrsdelikte unter Alkohol, Vaterschaftstests, spektakuläre Todesfälle – das Arbeitsfeld der Rechtsmediziner ist riesig. Was unterscheidet Rechtsmediziner von Pathologen? Und warum muss ihr Team interdisziplinär besetzt sein? Die Vortragsreihe gibt Auskunft über Basisthemen und neuere Forschungserkenntnisse der Rechtsmedizin.

FRANKFURT. Plötzlicher Herztod, häusliche Gewalt, spektakuläre Todesfälle – die Vortragsreihe „Interdisziplinäre Rechtsmedizin“ erklärt, warum das Fach nicht nur mit Recht und Medizin zu tun hat. Denn um Vaterschaftstests erfolgreich durchzuführen, DNA-Spuren bei Kriminalfällen richtig zu diagnostizieren und Todesursachen zu klären, braucht es interdisziplinäre Teams – Mediziner, Pharmazeuten, Molekularbiologen, Botaniker, Chemiker, Physiker und Juristen arbeiten bei der Lösung von Fällen eng zusammen. Und sie brauchen ihrerseits noch die Expertise weiterer Disziplinen – etwa der Psychologie, Sozialwissenschaft, Zahnmedizin und Archäologie.

Die Vortragsreihe „Interdisziplinäre Rechtsmedizin“ stellt das breite Aufgabenfeld der Rechtsmedizin vor, berichtet vom neuesten Stand der Forschung – und klärt interessierte Laien über Mythen auf, die in Krimiserien über das Metier produziert werden.

Die Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Rechtsmedizin“ beginnt
am 17. Oktober 2023, um 18:15 Uhr
mit dem Vortrag
Tot ist tot. Oder nicht? Thanatologie – die Lehre vom Tod und seinen Erscheinungen
von Prof. Dr Marcel A. Verhoff und Dr. Lena Lutz, beide Goethe-Universität.

Die Vorträge finden statt jeweils dienstags am Universitätsklinikum Frankfurt, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main, Hörsaal 22-2.

Die Vorlesungsreihe behandelt die Basisthemen der Rechtsmedizin: von Leichenöffnungen zur Klärung der Todesursache über toxische Analysen und Abstammungstests bis hin zur DNA-Diagnostik an Spuren. Dabei spielen auch die Schwerpunkte der Frankfurter Rechtsmedizin eine Rolle: etwa die forensische Osteologie, also die Untersuchung und Beurteilung aufgefundener Knochen; ebenso die Entomologie, deren Frankfurter Expertise bundesweit und darüber hinaus gefragt ist - sie bestimmt das Alter von Insekten, die auf Leichen gefunden werden, um Hinweise auf den Todeszeitraum zu erhalten; und schließlich die DNA-Analyse beim plötzlichen Herztod: Wenn Autopsie und toxikologische Analysen keine Todesursache erkennen lassen, kann die „molekulare Autopsie“, also die genetische Analyse von Blutproben eines Toten auf ein angeborenes Risiko für den plötzlichen Herztod hinweisen.

Diese Erkenntnis hilft wiederum den Lebenden: Nahe Verwandte eines am plötzlichen Herztod Verstorbenen können sich auf den Gendefekt untersuchen und gegebenenfalls medikamentös behandeln lassen.

Im Verlauf der neuen Vortragsreihe werden nicht nur einzelne Themen der Rechtsmedizin behandelt, sondern auch ihr Zusammenspiel bei Fallanalysen aufgerollt: Begleitet wird ein Fall mit allen beteiligten Expertinnen und Experten in einem ersten Schritt vom Tatort, der Spurensicherung bis hin zur Obduktion; im zweiten Teil wird dann die Vernehmung über die Anklage, die Hauptverhandlung bis zum Urteil verfolgt. Das Ende der Vortragsreihe bildet das Thema „Rechtsmedizin in den Medien“, voraussichtlich mit einem prominenten Vertreter der Zunft.

Die Vorträge im Einzelnen:

17. Oktober
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Dr. Lena Lutz
Tot ist tot. Oder nicht? Thanatologie – die Lehre vom Tod und seinen Erscheinungen

24. Oktober
PD Dr. Mattias Kettner, Dr. Constantin Lux
Wenn Leichen sprechen: Was Leichenschau und Obduktion über die Todesursache verraten

31. Oktober
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Prof. Dr. Constanze Nieß
„Das war doch nur ein harmloser Sturz“! Häusliche Gewalt und Kindesmisshandlung – die klinische Rechtsmedizin als Beweismittel

7. November
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Prof. Dr. Constanze Nieß
Wenn nur noch Knochen übrig sind – forensische Anthropologie und Osteologie

14. November
Prof. Dr. Richard Zehner
Möglichkeiten und Grenzen der forensischen DNA-Analyse

21. November
Prof. Dr. Stefan Tönnes, PD Dr. Alexander Paulke
Zwischen Rausch und tödlicher Vergiftung: Nachweis und Beurteilung in der Forensischen Toxikologie

28. November
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Prof. Silke Kauferstein
Von den Toten für die Lebenden: Wie Obduktionen Leben retten, u.a. am Beispiel des plötzlichen Kindstodes und der Herzgenetik (Molekulare Autopsie)

5. Dezember
Prof. Dr. Markus Parzeller, Dr. Natascha Kern
Der vergessene Tupfer nach einem medizinischen Eingriff - (K)ein Behandlungsfehler?!

12. Dezember
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
Betrunken von einem Glas Sekt? Alkohol, unser „täglich Brot“

19. Dezember
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
„Der Strom kommt aus der Steckdose“, „der Ertrinkende reißt immer die Arme hoch“ – Stromtod und Tod im Wasser

16. Januar 2024
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Dr. Constantin Lux
Die Verletzungen lesen – Formen der Gewalt; Schuss

23. Januar   
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Mattias Kettner
Interdisziplinärer Fall Teil I: Tatort, Spurensicherung, Blutspuren, Obduktion

30. Januar   
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Mattias Kettner
Interdisziplinärer Fall Teil II: Vernehmung, Anklage, Hauptverhandlung, Urteil

6. Februar    
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
Dichtung und Wahrheit – Rechtsmedizin in den Medien

Veranstaltet wird die Vorlesungsreihe vom Institut für Rechtsmedizin der Goethe-Universität.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
Direktion - Institut für Rechtsmedizin
Goethe-Universität 
Telefon: +49 69 6301-7553 (Sekretariat)
E-Mail : anna.mueller@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 16 2023
09:38

Online-Ringvorlesung des Zentrums islamische Studien Frankfurt/Gießen im Wintersemester

Islam in digitalen Räumen

FRANKFURT. Die Digitalisierung erfasst inzwischen immer mehr Lebensbereiche und somit auch die Religion in ihren vielen Facetten und Dimensionen. Die Online-Ringvorlesung des Zentrums für islamische Studien Frankfurt/Gießen mit dem Titel „Islam in digitalen Räumen – Islam in Digitial Spaces“, die

am Donnerstag, 19. Oktober, 18 bis 20 Uhr c.t.
auf der Online-Plattform Zoom (Link s.u.)

startet, geht der Frage nach, welche konkreten Auswirkungen die Digitalisierung in islamischen Kontexten hat, und bringt hierfür Perspektiven aus der internationalen Forschung und Praxis zusammen. Dabei werden u.a. folgende Fragen in den Blick genommen: Wie wirkt sich Digitalität auf religiöse Autorität und die Textrezeption aus? Wie beeinflusst sie Form und Inhalt von Diskursen und religiösen Positionierungen? Welche Auswirkungen lassen sich für den islamischen Lern- und Lehrprozess erkennen?

Die Ringvorlesung findet immer donnerstags in deutscher oder englischer Sprache statt (was jeweils aus dem Titel hervorgeht). Die Veranstaltung wird organisiert von Professorin Armina Omerika (Goethe-Universität Frankfurt) und Professorin Naime Çakır-Mattner (Justus-Liebig-Universität Gießen) im Rahmen des Zentrums für islamische Studien Frankfurt/Gießen (Zefis). Die Eröffnungsveranstaltung hält Dr. Anna Piela (Northwestern University, USA), sie gibt einen Einblick in die verschiedensten Phänomene um Digitalität und Islam. Die Teilnahme an der Online-Ringvorlesung ist via Zoomlink möglich.

Die Termine im Überblick:

19. Oktober
Insights into Islam in Digital Spaces
Dr. Anna Piela (Northwestern University, USA)

26. Oktober
Breaking the Good Muslim/Bad Muslim Binary: The Intersectional Feminist Activism of Muslim in North America
Prof. Dr. Kristin Peterson (Boston, USA)
Achtung: Beginn ist um 19 Uhr s.t.

02. November
Muslim Women's Gendered Identities in the Digital Age
Prof. Dr. Sahar Khamis (University of Maryland, USA)

09. November
Aktivitäten und Erfahrungen junger Muslim:innen in digitalen Kontexten - empirische Erkenntnisse
Dr. Said Topalovic (Friedrich-Alexander Universität, Erlangen)

16. November
Strukturen religiöser online Kommunikation - Moscheen im Netz
Samira Tabti (Ruhr-Universität Bochum)

23. November
Becoming a Digital Activist - Strategien der Digitalen Zivilcourage
Juliane Chakrabarti (Ichbinhier e.v.)

30. November
Islamophobia online - structures of devaluation
Dr. Kyriaki Topidi (European Centre for Minority Issues, Flensburg)

07. Dezember
Die Konstruktion von Identitäten in DĀʿESHs Bildwelten Dr. Christoph Günther
(Universität Erfurt)

21. Dezember
Macht des Buches - Koranübersetzungen Medien und Digitalität
Prof. Dr. Johanna Pink (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

18. Januar
Shifting Dimensions: the Evolution of Religious Authority in Islamic Digital Spaces
Prof. Dr. Gary R. Bunt (University of Wales Trinity Saint David, Großbritannien)

25. Januar
Digitales Lehren und Lernen im Islamischen Religionsunterricht
Aida Tuhcic (Paris Lodron Universität Salzburg, Österreich)

Die Vorlesung findet jeweils Donnerstag von 18 bis 20 Uhr c.t. statt. Ausnahme: Am 26. Oktober beginnt die Veranstaltung erst um 19 Uhr.

Zoom-Link:
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/62048272689?pwd=UzgvWDdmNVpJcitoUTBVQ2ZhYSt5Zz09

Beteiligte Institutionen:

Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam, Goethe-Universität Frankfurt
www.islamischestudien.uni-frankfurt.de

Institut für islamische Theologie mit dem Schwerpunkt muslimische Lebensgestaltung, Justus-Liebig-Universität Gießen
www.uni-giessen.de/islam

Prof. Dr. Armina Omerika
Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner
Ulrika Kilian

Zentrum für islamische Studien Frankfurt/Gießen (Zefis)
www.zefis-frankfurt-giessen.de

Information:
Ulrika Kilian
Koordinatorin des Zentrums für islamische Studien
u.kilian@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 13 2023
09:14

Der US-amerikanische Biologe Jay T. Lennon ergründet gemeinsam mit dem Mathematiker Jochen Blath die sogenannte „Dormanz“ (Keimruhe) von Lebewesen. Beitrag im neuen UniReport erläutert das wichtige Überlebensprinzip.

Wenn Lebewesen den Stoffwechsel auf Null herunterfahren

FRANKFURT. Der Winterschlaf von Igel und Murmeltieren zählt dazu. Aber auch der Wechsel zwischen Aktivität und Ruhezustand, den die Darmbakterien der Gattung Bacteroides vollziehen, ohne dass sie dafür zusätzliche physische Strukturen ausbilden. Wenn der Stoffwechsel eines Lebenswesens heruntergefahren wird, kann es sich um eine Überlebensstrategie handeln, die als „Dormanz“ bezeichnet wird. Zwei Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen wollen die „Keimruhe“ nun genauer ergründen: Prof. Jay T. Lennon ist Biologe, Prof. Jochen Blath Mathematiker. Ein Humboldt-Forschungspreis ermöglicht dem Biologen, der an der University of Indiana in Bloomington forscht und lehrt, den sechsmonatigen Aufenthalt an der Goethe-Universität. Die neueste Ausgabe des UniReport berichtet über ihr Vorhaben.

„Eine Dormanz-Strategie zu entwickeln, bedeutet für einen Organismus zunächst einen großen Aufwand“, erklärt Jochen Blath im neuen UniReport. Aber das zahle sich letztlich für ihn aus, weil es langfristig dazu beitrage, das Überleben der Art sicherzustellen. Manche Pflanzen verzögern trotz optimaler äußerer Bedingungen das Auskeimen ihrer Samen um ein oder mehrere Jahre: Wenn anschließend widrige Umstände wie Feuer oder Dürre die Pflanzenpopulation vernichteten, könnten in späteren Jahren aus den noch vorhandenen Samen neue Pflanzen heranwachsen. „Die Samen, deren Keimung verzögert wurde, oder allgemein: der ruhende, also dormante Anteil einer Population bildet also eine Art ‚Erbgut-Reservoir'“, fügt Lennon hinzu.

Weitere Themen im neuen UniReport: 

Aktuelles

  • „Eigentlich brauchen wir eher eine Willkommensstruktur als eine Willkommenskultur“: Dr. Johannes Müller leitet seit Kurzem das Global Office innerhalb des Bereichs Studium Lehre Internationales (SLI). 
  • Zukunft wagen, Universität nachhaltig gestalten: Im Sommer 2022 nahm das Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität seine Arbeit auf – ein aktueller Überblick über seine Arbeit. 
  • ExStra: Von „Herzgesundheit im Fokus“ über „Klimaschutzstrafrecht“ bis hin zur „Architektur des Lebens“: Spannende Themen aus den Clusterinitiativen. 

Forschung 

  • Madonna? Casanova! Ein Forschungsprojekt und eine Konferenz der Goethe-Universität befassen sich mit der christlichen Kabbala in der Frühen Neuzeit. 
  • Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur: Der renommierte US-indische Havard-Forscher Samir Mitragotri, Experte für die Entwicklung von Arzneistoffträgersystemen, kommt im Rahmen der Stiftungsgastprofessur für eine Woche nach Frankfurt. 
  • Goethe, Deine Forscher: Christine Wenona Hoffmann erforscht, wie sich kirchliches sowie religiöses Handeln im täglichen Leben äußert und sichtbar wird. 

Studium, Lehre und Qualifikation

  • Summer School Emergency Medicine: Wichtige Praxiserfahrungen für ukrainische Medizinstudierende 

Campus

  • 5. Tag der RMU – Wissenschaftsregion Rhein-Main im Fokus: Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto „Region Matters for U – Innovative Wissenschaft in Rhein-Main - gemeinsam gestalten“.
  • FIAS als vorübergehende Heimat für ukrainische Forschende: Sieben ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hatte das Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) nach dem Angriff auf ihr Land vergangenes Jahr aufgenommen. 
  • Cyborgs Cooks in der Frankfurter Küche: Multisensorische Aufführung im mayhaus am 3. und 10. November 2023. 
  • „Wir brauchen eine gemeinsame Sprache der Menschenrechte“: Rückblick auf die Bad Homburg Conference 2023 

Kultur 

  • Neue Kunst am Bau: Das Raqs Media Collective installiert mit „All, Humans“ eine epistemische Videoskulptur im Gebäude der Sprach- und Kulturwissenschaften (SKW). 

Bibliothek 

  • Den Literaturkanon „breiter“ machen: Ausstellung in der Universitätsbibliothek Frankfurt stellt marginalisierte Texte der „Lückenliste“ vor. 

Der UniReport 5/2023 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 13 2023
08:51

Öffentlicher Vortrag von Prof. Mitja Back auf Einladung des Instituts für Psychologie

Neues Bild des Narzissmus

FRANKFURT. Prof. Dr. Sonja Rohrmann, Professorin für Differentielle Psychologie am Fachbereich 05 der Goethe-Universität, begrüßt am 17. Oktober ihren Kollegen Prof. Dr. Mitja Back von der Universität Münster. Der Persönlichkeitspsychologe und Narzissmus-Forscher wird in seinem öffentlichen Vortrag ein völlig neues Bild des Narzissmus zeichnen. Er macht deutlich, dass Narzissmus keine Krankheit ist, sondern ein Persönlichkeitszug, der mehr oder weniger stark in uns allen steckt.

„Ich! Die Kraft des Narzissmus“ ist sein erstes Publikumsbuch. Kaum ein psychologisches Phänomen ist so in aller Munde wie der Narzissmus - überall narzisstische Promis, kaum eine Netflix-Serie kommt ohne narzisstische Hauptfigur aus und im Bekanntenkreis hören wir von toxischen Beziehungen mit Narzissten. Zu dieser faszinierenden Eigenschaft kursieren in der Öffentlichkeit viele Meinungen, aber kaum wissenschaftliche Erkenntnisse. Im Vortrag räumt Mitja Back unterhaltsam mit einigen populären Narzissmus-Mythen auf und zeichnet ein neues, wissenschaftlich fundiertes Bild des Narzissmus. Er macht deutlich, dass Narzissmus keine Krankheit ist, sondern ein Persönlichkeitszug, der mehr oder weniger stark in uns allen steckt - und mit dem man viel zerstören, aber auch erstaunlich viel erschaffen kann. 

Der Referent: Mitja Back ist Professor für Persönlichkeitspsychologie an der Universität Münster und international führender Experte in der Erforschung narzisstischer Eigenschaften. Für seine Arbeiten erhielt er den William Stern-Preis. 

Vortrag von Prof. Mitja Back: „Ich! Die Kraft des Narzissmus“ Dienstag, 17. Oktober 2023, 18:00 Uhr Hörsaal HZ 10, Campus Westend Goethe-Universität Frankfurt 

Kontakt: Natalia Bröning, Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik, Fachbereich 05, Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt. Telefon +49 (0)69 798 35326; broening@psych.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 12 2023
15:03

Öffentlicher Vortrag im Rahmen des Forschungstages des Fachbereichs Erziehungswissenschaften

Wissenschaft, Öffnung und Kritik

FRANKFURT. Im Rahmen seines diesjährigen Forschungstags lädt der Fachbereich 04 Erziehungswissenschaften zu öffentlichem Vortrag und Podiumsdiskussion ein. Im Zentrum des Abends stehen Fragen von Wissenschaft, Öffnung und Kritik mit Verweis auf die Open Science Strategie der Goethe Universität.

Eva von Redecker: „Bildung zur Bleibefreiheit. Über emanzipatives Wissen“ Öffentlicher Vortrag im Rahmen des Forschungstages des Fachbereichs 04/ Erziehungswissenschaften 24. Oktober 2023, 17:00 Uhr, Renate-von-Metzler-Saal CAS 1.901, Casinogebäude Campus Westend, Goethe Universität 

Eva von Redecker ist eine durch ihre kritische Stimme öffentlich präsente Philosophin. Sie blickt auf akademische Wissenskulturen in ihrem Verhältnis zu gesellschaftlichen Gegenwartsfragen zwischen Transformation und Protestkultur. Im Fokus stehen Spannungslinien, die zwischen den für die Wissenschaft bedeutsamen Territorien verlaufen und ihre Redlichkeit herausfordern: wissenschaftliche Eigenlogik und öffentliche oder politische Erwartung, akademische Akkreditierung und jenseits des Campus ruhende Wissenspotenziale, oder Abstandswahrung und zivilgesellschaftliches Engagement von Wissenschaftler*innen. Dabei geht es nicht vorrangig um Machtkritik, sondern darum, wertvolle Impulse für den „Kulturwandel“ in der Wissenschaft zu gewinnen, der mit der Open Science Strategie der Goethe-Universität zur Diskussion gestellt wird. 

An den Vortrag schließt sich eine Diskussion mit Podium und Plenum zu der Frage an, wem Wissenschaft eigentlich gehört. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei. 

Hier geht es zur Anmeldung

Die gesamte Veranstaltung wird auch live gestreamt.

Kontakt: Prof. Dr. Harry Harun Behr, Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Islamische Religionspädagogik und Fachdidaktik des Islamischen Religionsunterrichts. Fachbereich 04, Institut für Pädagogik der Sekundarstufe, Goethe-Universität Frankfurt am Main. (069) 798 36306; hb@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 11 2023
12:01

In der Podiumsdiskussion „Ideologiekritik. Heute“ diskutieren Theoretiker der Frankfurter Schule der Kritischen Theorie und der Ljubljana Schule der Psychoanalyse.

Welt in Unordnung: Kann Theorie noch eine Orientierung bieten?

FRANKFURT. Frankfurt meets Ljubljana: Philosoph*innen aus beiden (Denk-)Orten werden am Buchmessen-Freitag im alten Adorno-Hörsaal VI gemeinsam Potenziale von Ideologiekritik vor dem Hintergrund einer Welt in Unordnung diskutieren. Die Podiumsdiskussion „Ideologiekritik. Heute!“ ist zugleich ein Hauptevent im Programm des Ehrengastlands Slowenien auf der Frankfurter Buchmesse 2023 und findet statt in Kooperation mit der Slowenischen Buchagentur JAK, dem Kulturministerium Sloweniens und der Goethe-Universität.

Podiumsdiskussion: Ideologiekritik. Heute! mit Mladen Dolar, Rainer Forst, Regina Kreide, Martin Saar, Slavoj Žižek und Alenka Zupančič, moderiert von Frank Ruda. Freitag, 20. Oktober, um 19.00 Uhr, Adorno-Hörsaal VI, Campus Bockenheim, Goethe-Universität Frankfurt. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

Zum Hintergrund: Die gegenwärtige Welt ist in Unordnung: Eine drohende (oder vielmehr bereits eingetretene) ökologische Krise von noch nie dagewesenem Ausmaß steht in der gegenwärtigen Lage neben extremen Formen sozioökonomischer und politischer Ungleichheit; neue Formen technologischer Beherrschung und Kontrolle fallen mit einem Wiederaufleben von Populismen und Autoritarismen zusammen; Signifikanten, die einst mit emanzipatorischen sozialen Bewegungen und Theorien verbunden waren (z.B. Freiheit! oder Selbstbestimmung!), werden heute oft für einen reaktionären Gebrauch verwendet. Was ist in der aktuellen Situation zu tun? Kann "Theorie" eine Orientierung bieten? Und wenn ja, wie? 

Das Panel "Ideologiekritik. Heute!" wird wichtige Theoretiker*innen der Frankfurter Schule der Kritischen Theorie und der Ljubljana-Schule der Psychoanalyse zusammenbringen - jeder von ihnen präsentiert und spricht in seinem eigenen Namen und nicht als Vertreter einer Schule -, um die Möglichkeiten, Grenzen und Einsichten der verschiedenen Ansätze zur Ideologiekritik heute, angesichts einer Welt in Unordnung, kritisch zu diskutieren und zu überprüfen. „Die Kritische Theorie Frankfurter Provenienz verfolgt von jeher das Programm einer rationalen Analyse und Kritik gesellschaftlicher Unvernunft. Dazu wurden unterschiedliche Kombinationen emanzipatorischer Theorien auf der Basis des deutschen Idealismus über Marx, die Freudsche Psychoanalyse bis hin zu einer Diskurstheorie der Demokratie oder der Anerkennung ausgearbeitet. Die Ansätze der Schule von Ljubljana lesen den deutschen Idealismus und Marx hingegen im Lichte von Lacan und des Strukturalismus, um die machttheoretischen Dynamiken gegenwärtiger Gesellschaften unter die Lupe zu nehmen. Höchste Zeit also für ein gemeinsames Gespräch über Ideologiekritik heute“, erklärt Prof. Rainer Forst, Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität. 

Nach einer Reihe von Eröffnungsstatements wird sich das Podium mit der gegenwärtigen Krise und den gegenwärtigen Paradoxien von Autorität und Souveränität befassen. Es wird zeitgenössische Formen und Ideologien der Freiheit und die sozialen Desorientierungen und Perversionen diskutieren, die sie erzeugen und reproduzieren können. Schließlich wird das Podium versuchen, die zeitgenössische(n) Form(en) des Kapitalismus zu analysieren, in der und durch die wir leben.

Die Veranstaltung wird auch als Livestream auf dem YouTube-Kanal der Goethe-Universität übertragen. https://www.youtube.com/GoetheUniversitaet 

Weitere Informationen zum Programm des Ehrengastlands Slowenien auf der Frankfurter Buchmesse unter: https://www.buchmesse.de/themen-programm/ehrengast oder https://sloveniafrankfurt2023.com/de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 11 2023
11:48

Die Themenvielfalt reicht von Künstlicher Intelligenz über Herzforschung bis hin zum Kinderbuchautor Otfried Preußler 

Aktuelles Programm der Bürger-Universität erschienen

Mit der Bürger-Universität pflegt die Goethe-Universität jedes Semester den offenen Dialog mit der Stadtgesellschaft. Das aktuelle Programm umfasst ein umfangreiches Angebot aus Vorträgen, Gesprächsrunden, Ausstellungen, Führungen und Universitätskonzerten.

FRANKFURT. Wie können die Arzneimittel der Zukunft gezielt an eine Tumorzelle transportiert werden - und warum werden durch diese Arzneimittel auch gezieltere Therapien für Kinder möglich? Was haben Philosophie, Gesetzgebung und Neurologie zur Diskussion über Künstliche Intelligenz beizutragen? 

Für das aktuelle Programm der Bürger-Universität haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Fach- und Landesgrenzen hinweg zusammengetan, um der Frankfurter Stadtgesellschaft Wissen näherbringen. Sie wollen Fragen zu grundlegenden und aktuellen Themen aufgreifen und im offenen Dialog über Lösungswege diskutieren. Etwa mit Gesprächen über die Fragen „Was ist Solidarität“ und „Was ist autoritär“, mit Vortragsreihen zur Rechtsmedizin, zu Herz-Kreislaufforschung und Herzmedizin, zu Klimawandel und Strafrecht, zu politischer Entscheidungsfindung in der Spieltheorie, zur Geschichte der amerikanischen Ureinwohner und zu neuen Perspektiven auf den Erfolgsautor Otfried Preußler. 

Neben Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Streitgesprächen und neuerdings einer lockeren Gesprächsrunde in einem Café enthält das Programm auch Informationen über Campusführungen, Dialog-Spaziergänge zu Nachhaltigkeit, Führungen zum Beispiel im Skulpturensaal, Universitätskonzerte sowie Ausstellungen wie etwa die „Von Listen und Lücken“ in der Universitätsbibliothek. 

Das Programm der Bürger-Universität liegt an öffentlichen Einrichtungen der Stadt aus und ist im Online-Kalender der Goethe-Universität einsehbar unter: www.buerger.uni-frankfurt.de/ 

Die erste Bürger-Universität startete im Jahr 2008. In diesem Jahr kehrte die Goethe-Universität zu ihren Wurzeln als Stiftungsuniversität zurück, als die sie 1914 von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden war.

Weitere Informationen 

PR & Kommunikation
Goethe-Universität
E-Mail buergeruni@uni-frankfurt.de
www.buerger.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 10 2023
12:32

9 Millionen Euro für die Forschungsgruppen HERZBLUT und LawFin

DFG fördert Forschungsgruppen zu Mutationen in Blutzellen und nachhaltigem Finanzmarkt an der Goethe-Universität

Die Goethe-Universität war in der jüngsten Vergaberunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit zwei Forschungsgruppen erfolgreich: Neu eingerichtet wird die Forschungsgruppe 5643 „HERZBLUT“ in der Medizin, die sich mit Mutationen in weißen Blutzellen befasst (Klonale Hämatopoese), welche das Risiko unter anderem von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs erhöhen. Die Kollegforschungsgruppe 2774 „LawFin“ der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften zum Zusammenspiel zwischen (Finanz-)Märkten und der Rechtsordnung geht in die zweite Förderphase. Die Verbünde werden mit insgesamt rund 9 Millionen Euro gefördert. 

FRANKFURT. Der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, gratulierte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beiden erfolgreichen Forschungsgruppen: „Die Kolleginnen und Kollegen bearbeiten zwei äußerst wichtige gesellschaftliche Themenfelder. In der neuen Forschungsgruppe HERZBLUT zur Untersuchung der Klonalen Hämatopoese gehen wir ein hochwichtiges Gesundheitsthema an, das viele ältere Menschen betrifft und das in enger Verzahnung von Forschung und Therapie untersucht wird, also sowohl vom Forschungslabor zum Patienten, als auch vom Patienten zurück ins Forschungslabor. HERZBLUT verbindet dabei zwei Bereiche, in denen Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt besonders stark sind: Die Herz-Kreislauf- und die Krebsforschung.“

Schleiff führte weiter aus: „Die interdisziplinäre Forschung von Ökonom:innen und Jurist:innen steht auch bei unserer Forschungsgruppe LawFin im Zentrum, die in den vergangenen vier Jahren ein internationales Netzwerk hochkarätiger Fellows aufgebaut hat. In Zusammenarbeit mit den Naturwissenschaften wird sich die Forschungsgruppe der ‚grünen' Transformation der Finanzmärkte hin zur ökologischen Nachhaltigkeit widmen und damit gesellschaftlich unmittelbar relevante Forschungsbeiträge liefern.“ 

HERZBLUT: Wenn Menschen altern, kann es dazu kommen, dass Klone mutierter Blutzellen wachsen – ein Prozess, der mit schwerwiegenden Krankheitsfolgen einhergehen kann, zum Beispiel mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einer krankhaften Vermehrung von Blutzellen wie bei der Leukämie. Mehr als 20 Prozent der Über-65-Jährigen sind davon betroffen. Welche biologischen Vorgänge liegen dem zugrunde? Welche Gene sind vorwiegend von den Mutationen betroffen? In welchen Fällen leiden auch jüngere Menschen? Diesen Fragen geht die Forschungsgruppe „Klonale Hämatopoese: Pathomechanismen und klinische Konsequenzen im Herzen und Blut (HERZBLUT)“ nach, deren Sprecher Prof. Michael Rieger am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität sowie am Universitätsklinikum Frankfurt tätig ist. Forscherinnen und Forscher aus Grundlagenforschung und Klinik möchten gemeinsam verstehen, wie der Prozess genau verläuft und wie er mit verschiedenen Krankheiten zusammenhängt. Ziel ist es, die neuen Erkenntnisse für therapeutische Anwendungen nutzen zu können. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe FOR 5643 mit Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität und der Universität Gießen wird für vier Jahre mit 5,7 Millionen Euro von der DFG gefördert. 

LawFin: Für eine zweite Förderperiode verlängert wird die interdisziplinäre Kollegforschungsgruppe „Foundations of Law and Finance (LawFin)“. Der von dem Ökonomen Rainer Haselmann und dem Juristen Tobias Tröger gemeinsam geleitete Verbund von Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität und des Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE zielt darauf ab, das Verständnis für das Zusammenspiel zwischen (Finanz-)Märkten und der Rechtsordnung als sich dynamisch entwickelndem System zu verbessern. Dabei soll auch aufgezeigt werden, wie die theoretische und empirische Forschung in der Finanzökonomie und der Rechtswissenschaft die gewonnenen Erkenntnisse am besten reflektieren kann. Trotz seiner relativ jungen Geschichte konnte sich LawFin als global sichtbare Institution mit klarem Profil etablieren. In der zweiten Förderphase will man gezielt das Potential und die Defizite „grüner“ Finanzmarktregulierung zur Verwirklichung ökologischer Nachhaltigkeitsziele beleuchten. Der Verbund wird für weitere vier Jahre mit 3,4 Millionen Euro von der DFG gefördert.

Hintergrundinformationen:
Wenn mutierte Blutzellen dem Herzen schaden (Forschung Frankfurt 2.2019) https://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/83884119.pdf 

Center for Advanced Studies on the Foundations of Law and Finance https://www.lawfin.uni-frankfurt.de/


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 6 2023
15:10

Schwiete Cosmochemistry Laboratory ist einziges Labor außerhalb der USA, das den Asteroidenstaub untersuchen wird

Untersuchung von Asteroid Bennu: Goethe-Universität weiht Schwiete CosmoLab ein

Am 24. September ist die Materialprobe eines der ursprünglichsten Objekte unseres Sonnensystems auf der Erde eingetroffen: Eine NASA-Raumsonde hat im Vorbeiflug eine Kapsel mit über 200 Gramm Staub des Asteroiden Bennu abgeworfen, den sie drei Jahre zuvor besucht hatte. Das Material wird im neuen Schwiete Cosmochemisty Laboratory der Goethe-Universität untersucht werden, das heute eingeweiht wurde. Kernstück des Labors ist ein hochmodernes Transmissionselektronenmikroskop (TEM), das die chemische und strukturelle Analyse winziger Materialproben erlaubt. Die Investition tragen die Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Land Hessen.

FRANKFURT. Aus dem Staub, der unsere junge Sonne umkreiste, entstanden im Laufe der Zeit nicht nur die Planeten, sondern auch Millionen Materiebrocken. Rund 800.000 von ihnen kreisen heute im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter um die Sonne, ein Teil, die so genannten NEAs (Near Earth Asteroids) kommen gar der Erde immer wieder recht nahe. Viele Asteroiden haben sich seit ihrer Entstehung kaum verändert und stellen damit eine Art geologisches Archiv des Sonnensystems dar.

Aus diesem Grund schickte die amerikanische Weltraumbehörde NASA 2016 die Raumsonde OSIRIS-REx zu dem erdnahen Asteroiden Bennu, einem nur 500 Meter großen Himmelskörper, der zu den ursprünglichsten Objekten unseres Sonnensystems zählt. 2020 entnahm OSIRIS-REx mit einer Art Staubsauger rund 220 Gramm Material von Bennus Oberfläche und kehrte damit zur Erde zurück. Im Vorbeiflug warf die Sonde am 24. September eine Kapsel mit dem Asteroidenstaub ab. Wenige Gramm des kostbaren Materials werden Mitte Oktober an der Goethe-Universität erwartet. Hier wird der Staub in dem heute eingeweihten Schwiete Cosmochemisty Laboratory untersucht werden. Das Labor an der Goethe-Universität ist eines von nur vier TEM-Laboren und das einzige außerhalb der USA, die mit dieser Art der Analyse des Materials betraut wurden. Zusätzlich nutzt das Team rund um Prof. Brenker noch die Synchrotronstrahler ESRF in Grenoble und DESY in Hamburg für ihre hoch spezialisierten Untersuchungen.

Der Nano-Geowissenschaftler Prof. Frank Brenker von der Goethe-Universität erklärt: „Material von Asteroiden untersuchen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes. Denn anders als bei Meteoriten, die auf der Erde einschlagen, hat Asteroidenmaterial keinen Kontakt zur Erdatmosphäre gehabt, und wir können es in dem Zustand untersuchen, wie es draußen im Weltall vorliegt. Wir werden in der Materialprobe von Bennu unter anderem die Menge und die Verteilung sogenannter Seltenerdmetalle bestimmen, was wichtige Rückschlüsse auf die Entwicklung unseres Sonnensystems und der Erde zulassen wird.“

Dazu können die Wissenschaftler:innen jetzt ein Hightech-Mikroskop im neuen Schwiete Cosmochemisty Laboratory an der Goethe-Universität nutzen, ein sogenanntes Hochleistungs-Transmissionselektronenmikroskop. Der Stiftungsvorstand der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung, Dr. Jürgen Staiger, sagte auf der Einweihungsfeier: „Prof. Brenker hat an der Goethe-Universität Verfahren zur Untersuchung sensibler Proben etabliert, die nur wenige Wissenschaftsteams weltweit beherrschen. Wir freuen daher, dass wir bei der Anschaffung des Transmissionselektronenmikroskops maßgeblich unterstützen und auf diese Weise Spitzenforschung in der Geo- und Kosmochemie fördern konnten. Wir sind jetzt sehr gespannt darauf, was die Forschungsergebnisse uns über die Entstehung unseres Planeten verraten werden.“

Hintergrundinformation:
NASA: Geowissenschaftler der Goethe-Uni wird erneut exklusive Proben von Asteroiden untersuchen (2022):
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/geowissenschaftler-der-goethe-uni-wird-erneut-exklusive-proben-von-asteroiden-untersuchen/

Schwiete-Stiftung: https://schwiete-stiftung.com/

Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/143420231

Bildtext: Dr. Jürgen Staiger, Schwiete-Stiftung (l), und Prof. Frank Brenker, Goethe-Universität, vor dem neuen Hochleistungs-Transmissionselektronenmikroskop im Schwiete Cosmochemisty Laboratory der Goethe-Universität. Foto: Uwe Dettmar

Weitere Informationen
Prof. Dr. Frank Brenker
Arbeitsgruppe NanoGeoscience
Institut für Geowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Tel.: (069)-798 40134
f.brenker@em.uni-frankfurt.de
Twitter/X: @goetheuni


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 4 2023
12:30

Analyse anhand von Bohrkernen zeigt verlangsamtes Wachstum in jüngerer Erdgeschichte

Korallenriffe wachsen voraussichtlich langsamer, als der Meeresspiegel ansteigt 

Welche Bedeutung bestimmte Korallenarten für die Riffbildung während der vergangenen 9.000 Jahre hatten, hat jetzt ein Team von Wissenschaftlern der Goethe-Universität Frankfurt sowie Partnern aus Deutschland, den USA und Kanada analysiert. Dazu untersuchten und datierten die Forscher Korallenskelette in Bohrkernen, die den Riffen in Belize entnommen worden waren. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass bestimmte Korallenarten in der Vergangenheit aufgrund von Klimaveränderungen für längere Zeiträume verschwanden. Die Studie identifiziert zudem eine weitere klimabedingte Gefahr: Neben der Erwärmung und Versauerung der Ozeane bedroht auch der steigende Meeresspiegel die Korallenriffe, deren Wachstumsraten mit der höheren Anstiegsrate nicht mithalten können.

FRANKFURT. Tropische Korallenriffe könnten zu den ersten Opfern des Klimawandels gehören. Der Lebensraum dieser Zentren der marinen Vielfalt wird nicht nur durch die globale Erwärmung, die Versauerung der Ozeane, die Verschlechterung der Wasserqualität sowie durch Krankheiten von riffbildenden Organismen bedroht. Zudem sind die Riffe nicht in der Lage, in ihrem Wachstum mit dem prognostizierten Meeresspiegelanstieg Schritt zu halten. Zu diesem Schluss kommt ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlern des Instituts für Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, der Firma ReefTech Inc., des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung, des Department of Earth and Environmental Sciences der Universität Ottawa und des GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung. Ihre Ergebnisse basieren auf der Untersuchung von 22 Bohrkernen, die aus den Atollen und dem Barriereriff in Belize, dem größten Riffsystem im Atlantik, entnommen wurden, und anhand derer die Korallenwachstumsraten der vergangenen 9.000 Jahre, also in der aktuellen geologischen Epoche des Holozäns, bestimmt und datiert wurden.

Zusammen mit anderen Wissenschaftlern analysierte Prof. Eberhard Gischler, Leiter der Arbeitsgruppe Biosedimentologie am Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, die Proben, die er und Dr. J. Harold Hudson aus Miami zwischen 1995 und 2002 entnommen hatten. Durch die Untersuchung der Bohrkerne – die zusammen 215 Meter lang sind – „konnten wir die Umweltbedingungen im Holozän detailliert und systematisch rekonstruieren. Auf diese Weise konnten wir bestimmen, ob der gegenwärtige Rückgang der Korallen und Korallenriffe tatsächlich beispiellos ist“, so Gischler. Insgesamt datierten die Wissenschaftler 127 Korallenfragmente mithilfe von Radioisotopenmethoden und werteten die Veränderungen der Korallenfauna in der Zeit mithilfe statistischer Tests aus, basierend auf mehr als 1100 fossilen Korallen. Durch die Radioisotopen-Datierung kann das Alter eines Materials anhand der Zerfallsraten der in der Probe enthaltenen radioaktiven Stoffe bestimmt werden.

Danach ermittelte das Team die räumlichen Abstände zwischen den Korallen in den Bohrkernen und bestimmte auf diese Weise ihre Wachstumsraten. Gischler: „Unsere Daten zeigen insgesamt einen Rückgang der Korallenwachstumsraten in Belize während des Holozäns. Mit 3,36 Millimetern pro Jahr liegen die durchschnittlichen Wachstumsraten der Riffränder zwar gleichauf mit denen in anderen Regionen des westlichen Atlantiks, sind allerdings etwas niedriger als im Indopazifik.“ Dies habe Auswirkungen auf die Zukunft vor allem tropischer Inselstaaten, die auf Korallenriffen basieren oder von ihnen geschützt werden, und muss auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel betrachtet werden, erklärt Gischler. „Die Wachstumsraten liegen am unteren Ende der Prognosen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der Vereinten Nationen für den Anstieg des Meeresspiegels bis 2100.“

Die Forschungsergebnisse bestätigen den drastischen Rückgang lebender Korallen in der Karibik, wo viele Riffe inzwischen von Algen und unkrautartig wachsenden, generalistischen Korallenarten dominiert werden. Mit Blick auf die Entwicklung in der Vergangenheit stellten Gischler und seine Kollegen fest, dass stressresistente, riffbildende Korallen in den älteren Bohrkernabschnitten vorherrschen. „Am unteren Ende unserer Bohrkerne, das direkt über älterem, pleistozänem Riffkalk liegt, sind Pseudodiploria-Gehirnkorallen und Orbicella-Sternkorallen am häufigsten anzufinden – ein Indikator dafür, dass Mitglieder der Familie stresstoleranter Arten eindeutig dominieren“, erklärt Gischler. Sobald der Riffsockel jedoch vollständig überflutet war und sich die Umweltbedingungen verbesserten, nahm die Häufigkeit dieser Korallenarten ab.

Der Wechsel von Steinkorallen zu Algen und von gewöhnlichen Riffbauern zu unkrautartig wachsenden Arten unterstreicht laut den Autoren die zunehmende Bedeutung der Fertilität für die Korallengemeinschaft. Offensichtlich hilft ihnen genau diese Eigenschaft dabei, mit zunehmendem Umweltstress fertig zu werden.

Wachstumslücken im Vor-Anthropozän

Ein weiteres interessantes Detail, das die Bohrkerne zutage förderten, sind drei mehrere Hundert Jahre lange Lücken im Fossilbericht der schnell wachsenden, kompetitiven „Elchhornkoralle“ Acropora palmata in Belize – vor etwa 2.000, 4.000 sowie 5.500-6.000 Jahren. Die erste und die letzte stimmen mit den beiden Acropora-Lücken auf den Jungferninseln und in der Karibik überein und deuten wahrscheinlich auf Perioden höherer Temperaturen und vermehrter Sturmaktivität sowie auf eine geringere Nährstoffzufuhr als mögliche Ursachen hin, so die Forscher.

Im Unterschied dazu überschneidet sich die Lücke von vor rund 4.000 Jahren mit einem möglichen Massensterben weidender Stachelhäuter in der Region, was zu einem Anstieg des Vorkommens von Algen geführt haben könnte. Eine weitere mögliche Ursache für das Massensterben, die von den Autoren aufgeführt wird, ist ein möglicher Zusammenhang mit dem so genannten 4.2 k-Ereignis, einer Klimaveränderung, von der man annimmt, dass sie zu einer Dürre in den mittleren Breiten Nordamerikas und einer erhöhten Meeresoberflächentemperatur in den tropischen Ozeanen geführt hat.

Publikation: Eberhard Gischler, J. Harold Hudson, Anton Eisenhauer, Soran Parang & Michael Deveaux: 9000 years of change in coral community structure and accretion in Belize reefs, western Atlantic. Scientific Reports 13:11349 (2023), https://doi.org/10.1038/s41598-023-38118-5

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/143126023

Bildtext:
Foto 1: Das obere UW-Foto zeigt einen Korallenriffsaum in Belize mit schnell wachsenden, lebenden verzweigten Acropora- (Elchhorn-) und plattenförmigen Millepora- (Feuer-) Korallen. Das untere UW-Foto zeigt abgebrochene Äste abgestorbener Acropora-Korallen, die von unkrautartig wachsenden Hügel- und Fingerkorallen (Porites) sowie Algen überwuchert werden. Foto: Eberhard Gischler

Foto 2: Eberhard Gischler (links; an der Winde), Harold Hudson (Mitte; auf dem Stativ) und der belizische Assistent Eric Vasquez bei der Entnahme von Bohrkernen mit einem hydraulischen Rotationsbohrer auf dem Riffdach des Barriereriffs von Belize. Foto: G. Meyer

Weitere Informationen
Prof. Dr. Eberhard Gischler
Leiter der Arbeitsgruppe Biosedimentologie
Institut für Geowissenschaften
Goethe-Universität
Telefon 069 798-40183
E-Mail gischler@em.uni-frankfurt.de
Homepage https://www.uni-frankfurt.de/69742059/Gischler___Homepage

Redaktion: Leonie Schultens, Internationales, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12473, E-Mail schultens@em.uni-frankfurt.de

 

Sep 28 2023
11:20

Ausstellungsreigen und Online-Präsentation ab Herbst 2024 bis Frühjahr 2025

Museum Giersch der Goethe-Universität ist Teil des Kooperationsprojekts INTERIOR 

FRANKFURT. Mit der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim, dem Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg, dem Kunstforum der TU Darmstadt, dem MGGU in Frankfurt, dem Kunsthaus Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden schließen sich sechs renommierte Kultureinrichtungen der Region zum Kooperationsprojekt INTERIOR zusammen, das im September 2024 eröffnet wird. Die Kooperation INTERIOR wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.

INTERIOR wurde initiiert von Dr. Beate Kemfert, Vorstand der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim. Die denkmalgeschützten Opelvillen wurden als Wohnhäuser gebaut und werden seit 2003 als Ausstellungsort genutzt. Gemein ist allen sechs INTERIOR-Partnerinstitutionen, dass sie ihren Platz in Gebäuden gefunden haben, die ursprünglich für andere Zwecke und nicht für eine kulturelle Nutzung errichtet worden sind. Diese Bauten besitzen eine wechselvolle Geschichte, die mit der Umwandlung zu einem Museum oder Ausstellungsort in Vergessenheit geraten ist. Waren die Rüsselsheimer Opelvillen, das Bad Homburger Museum Sinclair-Haus, der Nassauische Kunstverein Wiesbaden und das Frankfurter MGGU einst Privathäuser, nutzt das Kunsthaus Wiesbaden Räumlichkeiten einer Schule und das Kunstforum Darmstadt die Maschinenhalle einer Hochschule zur Ausstellung zeitgenössischer Kunst.

Im Zuge von INTERIOR halten die kooperierenden Kultureinrichtungen in einem Ausstellungsreigen ab Herbst 2024 bis Frühjahr 2025 die eigene Geschichte lebendig. Darüber hinaus wird neben der Ausstellungsreihe eine Online-Präsenz entwickelt, bei der in sogenannten „Story-Guides“ der Wandel der jeweiligen Häuser von ihrer ursprünglichen Nutzung bis heute dargestellt wird.

Die Kooperation INTERIOR und die einzelnen Online-„Story-Guides“ werden gemeinsam von allen Partnerinstitutionen am Donnerstag, den 12. September 2024 um 11 Uhr in den Opelvillen vorgestellt.

Bilder und Texte zum Download unter: https://www.mggu.de/presse/

Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main

Das Museum ist aktuell wegen Umbau geschlossen.

Informationen: Christine Karmann, Kommunikation und Marketing Museum Giersch der Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@mggu.de

Adresse: Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 27 2023
13:00

Start am 4. Oktober – Nachmittagsvorlesungen für alle ohne Anmeldung – Freitagsvorlesung über Gesten und Gebärden mit Gebärdendolmetscherinnen

20. Frankfurter Kinder-Uni: Über Sternenstaub, KI und sprechende Hände

Kaum hat die Schule wieder begonnen, steht auch bald schon die Frankfurter Kinder-Uni ins Haus. Heute in einer Woche startet die 20. Ausgabe, die Vorlesungsreihe für wissbegierige Kinder findet von 4. bis 6. Oktober statt. Die drei Vormittage sind bereits restlos ausgebucht mit angemeldeten Schulklassen. Nachmittags um 16 Uhr ist der Besuch für alle ohne Anmeldung möglich. Es warten wieder spannende Themen auf die Kinder-Uni-Studis.

FRANKFURT. Es wird wieder bunt und trubelig auf dem Westend-Campus der Goethe-Universität: Von 4. bis 6. Oktober lädt die Goethe-Universität wieder Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren auf den Campus Westend ein. Die Goethe-Universität will damit Kinder aller Schularten auf Wissenschaft neugierig machen und ihnen einen ersten Eindruck vom Uni-Leben vermitteln. Das Kinder-Uni-Team hat in diesem Jahr drei Veranstaltungen zusammengestellt, die schon im Vorfeld auf großes Interesse stießen: Die Vormittagsveranstaltungen für Schulklassen sind restlos ausgebucht, leider gingen viele Klassen leer aus. An den Nachmittagen steht jedoch der Hörsaal auch ohne Anmeldung jeweils um 16 Uhr allen wissbegierigen Kindern und ihren erwachsenen Begleitpersonen offen. Am Donnerstag, 5. Oktober, hat sich sogar der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef in die Hörerliste eingetragen, und am Freitag wird die Vorlesung „Die sprechenden Hände“ von Gebärdendolmetscherinnen simultan übersetzt.

Das Programm
Zum Auftakt der 20. Frankfurter Kinder-Uni am Mittwoch (4. Oktober) entführt die Physikerin Prof. Camilla Juul Hansen die Kinder-Uni-Studis in die Tiefen des Weltalls. „Woraus sind Sterne gemacht? Was das Sternenlicht über Gold und Silber im Universum verrät“, lautet der Titel ihres Vortrags. Denn ein Sternenhimmel ist nicht nur von Weitem wunderschön anzuschauen; Frau Hansen schaut genauer hin und sieht dabei Licht, das mit bloßem Auge nicht erkennbar ist. Im Hörsaal erklärt sie den Kindern, wie sie mit Hilfe der Bilder aus den Teleskopen erkennen kann, woraus Sterne gemacht sind – und wie Elemente wie Gold und Silber entstanden sind.

Um Künstliche Intelligenz geht es dann in der Vorlesung von Prof. Andreas Dengel am Donnerstag (5. Oktober). In seiner Vorlesung geht er der Frage nach: „Können Maschinen denken? Wie künstliche Intelligenzen schlau werden und warum sie keine Gefühle haben.“ Dass das Thema in immer mehr Lebensbereichen eine Rolle spielt, wissen auch schon die Kleinsten: Maschinen schreiben Texte, malen Bilder in der Art der Alten Meister. Doch wie genau funktioniert das? Auf kindgerechte und anschauliche Weise erklärt Computerwissenschaftler Dengel, wie KI lernt, was sie kann – und was sie nie begreifen wird. Mit dabei ist am Nachmittag Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef, der sozusagen seinen Antrittsbesuch bei der Kinder-Uni macht.

Am Freitag (6. Oktober) können sich die Kinder-Uni-Besucherinnen und -Besucher mit einem Thema aus der Sprachwissenschaft beschäftigen. „Die sprechenden Hände. Über den Unterschied zwischen Wörtern, Gesten und Gebärden“ – unter diesem Titel erklären Prof. Cornelia Ebert (Goethe-Universität) und Prof. Markus Steinbach (Universität Göttingen), wie wichtig Hände und Gesicht als Mittel der Verständigung sind. Wir alle nutzen Mimik und Gestik, um Dinge deutlich zu machen, zu betonen oder zu erklären. Das versteht dann auch jeder. Nicht so ohne weiteres verständlich sind Gebärdensprachen tauber Menschen, denn die muss man erst lernen wie jede andere Sprache. Was sind die Gemeinsamkeiten, was die Unterschiede zwischen Gesten und Gebärden? Das erfahren die Kinder am dritten Tag der diesjährigen Frankfurter Kinder-Uni. Diese Vorlesung wird simultan im Hörsaal in Gebärdensprache übersetzt.

Nach den Vormittagsvorlesungen können die Schülerinnen und Schüler sich in der Mensa, den Cafeterien des Studentenwerks oder im Café-Bistro „Sturm und Drang“ im Erdgeschoss des Hörsaalgebäudes stärken – so wie „echte“ Studentinnen und Studenten. In der Mensa Casino-Anbau erhalten sie gegen Vorlage ihres „Studi-Ausweises“ ein vergünstigtes Kinder-Menü für 3,50 Euro.

Die Vorlesungen an den Vormittagen sind zwar bereits ausgebucht. Das ist jedoch kein Grund, auf den Besuch bei der Kinder-Uni zu verzichten: nachmittags um 16 Uhr können Kinder einzeln oder in Gruppen, aber immer mit einer erwachsenen Begleitperson, auf den Campus Westend kommen und eine spannende Kinder-Uni-Vorlesung erleben. Größere Gruppen können sich vorab per E-Mail melden, dann werden zusammenhängende Sitzplätze für sie reserviert. Vielhörer-Preise sind in diesem Jahr schon ab zwei besuchten Vorlesungen möglich.

In diesem Jahr ist auch das Museum Experiminta wieder mit im Boot: Im Foyer des Hörsaalgebäudes warten spannende Versuche auf die Kinder. Darüber hinaus informieren an den Nachmittagen Teams aus Psychologie und Pädagogik über ihre aktuellen Studien.

Wie in jedem Jahr gibt es zu jeder Vorlesung ein Quiz. Wer die richtigen Antworten angekreuzt hat, auf den warten tolle Buchpreise, Kinder-Uni-Shirts und andere prima Preise. Auf der Homepage der Kinder-Uni (www.kinderuni.uni-frankfurt.de) sind die Quizfragen und später die richtigen Antworten einsehbar.

„Es ist immer wieder ein schönes Ereignis, wenn Hunderte begeisterte und neugierige Kinder auf den Campus strömen“, sagt Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff. „Und dass so viele Kinder in einem Hörsaal so gebannt zuhören und kluge Fragen stellen, begeistert wiederum mich und das immer wieder. Auch in diesem Jahr gibt es ein breit gefächertes Programm: von Sternenstaub und künstlicher Intelligenz bis hin zur Frage, welche Botschaften ich mit Mimik und Gestik sende. Da ist für jede und jeden etwas dabei. Allen Kindern stehen daher die Tore der Goethe-Uni weit offen, denn spielerisch vermitteltes Wissen macht Spaß und hält so manche Überraschung bereit!“

Dr. Marschner Stiftung fördert weitere drei Jahre
Seit 2015 unterstützt die Dr. Marschner Stiftung die Frankfurter Kinder-Uni finanziell. „Die Frankfurter Kinder-Uni für uns ein Veranstaltungsformat von hohem Wert“, sagt Peter Gatzemeier, Vorstand der Dr. Marschner Stiftung: „Hier werden Kinder aus sehr unterschiedlichem sozialem Umfeld früh an die Hochschule geholt, erleben einen spannenden Ausflug auf den Campus und sehen echte Wissenschaftler in Aktion. Für viele ist das ein Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Wir freuen uns sehr, die Kinder-Uni mit unserer finanziellen Förderung auch in diesem Jahr zu ermöglichen“, so Peter Gatzemeier weiter.

Medienpartner der Frankfurter Kinder-Uni ist auch in diesem Jahr die Frankfurter Rundschau, die täglich über die Veranstaltungen berichten und ebenfalls ein Gewinnspiel anbieten wird.

Informationen: Dr. Anke Sauter und Dr. Markus Bernards, Wissenschaftskommunikation, Tel: (069) 798-13066 bzw. 798- 12498; kinderuni@uni-frankfurt.de; Homepage: www.kinderuni.uni-frankfurt.de.


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Frankfurt am Main, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 25 2023
15:15

Tagung an der Goethe-Universität bringt internationale Expertise zusammen

Fastnachtsbräuche aus wissenschaftlicher Sicht

FRANKFURT. Die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Fasching, Fastnacht, Karneval und ihre interdisziplinäre wissenschaftliche Betrachtung stehen im Fokus einer Tagung, die

von 5. bis 8. Oktober
im Seminarhaus, Raum 3.104
Max-Horkheimer-Str. 4 auf dem Campus Westend der Goethe-Universität

stattfindet. Die Tagung mit dem Titel „Rethinking Carnival from the Pre-modern to the Present“ befasst sich mit der dynamischen Geschichte dieses Rituals, die einen umfassenden Einblick in historische Entwicklungen in Politik- und Sozialgeschichte sowie in der Alltags- und der Emotionsgeschichte eröffnet. Veranstalter sind das Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität (Dr. Roberta Colbertaldo) und das Department of History der University of Exeter (Dr. Jeremy DeWaal).

Nicht nur in den Geschichts- und Kulturwissenschaften, sondern auch in Literaturwissenschaft, Soziologie und Anthropologie ist die im Mittelalter entstandene Tradition Gegenstand von Forschung. Die Bräuche, die sich in ganz Europa und über mehrere Kontinente ausgebreitet haben, haben regional sehr unterschiedliche Erscheinungsformen angenommen. Unterschiedlich ist dementsprechend auch der Stand der Forschung je nach Räumen und Epochen. Die internationale und interdisziplinäre Konferenz am Campus Westend, die auf Englisch stattfindet und vom britischen Arts and Humanities Research Council gefördert wird, bringt Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dreizehn Ländern zusammen, um neue Sichtweisen auf die Verbreitung und die Wandlungen von Karnevalsformen und deren Interpretationen zu entdecken. Die Veranstaltung wird durch das DFG-Projekt „Fette Welten II“ unterstützt. Alle Interessierten sind eingeladen, um informelle Anmeldung wird gebeten unter Colbertaldo@em.uni-frankfurt.de.

Das Veranstaltungsplakat zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/142928635

Information:
Dr. Roberta Colbertaldo
Institut für Romanische Sprachen und Literaturen
Goethe-Universität Frankfurt
E-Mail Colbertaldo@em.uni-frankfurt.de
Telefon 069-79832015
Programm: https://www.hsozkult.de/event/id/event-138260


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de