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Vortragsreihe des Instituts für Jugendbuchforschung zum 100. Geburtstag von Otfried Preußler
FRANKFURT. Wer
kennt sie nicht – die kleine Hexe, den Räuber Hotzenplotz oder den
Zauberlehrling Krabat? Und wer kennt ihn nicht – den Figurenschöpfer und
Geschichtenerzähler Otfried Preußler, der am 20. Oktober 1923 in
Reichenberg/Liberec geboren wurde?
Seit bald achtzig Jahren erreichen seine Geschichten Leser:innen
in aller Welt. Aber wer weiß heute etwas über ihre Rezeption in der DDR? Wer
kennt seine frühen Arbeiten für den Hörfunk oder seinen Versuch, als
Geschichtenerzähler das Fernsehen zu erobern? Welche Spuren haben der ‚kleine Junge
aus Reichenberg in Böhmen' und der Dienst in der Hitler-Jugend in seinen Werken
hinterlassen? Welche Geschichten des Erfolgsautors gilt es neu zu entdecken?
Und wie wurden und werden seine Kinder- und Jugendbücher vermarktet?
Aus Anlass seines 100. Geburtstags vermitteln
Preußler-Forscher*innen ihre neuen Perspektiven auf den Erfolgsautor. Die Reihe
beginnt am
1.
November, 18:15 Uhr
mit dem Vortrag von Dr. Andrea Weinmann, Goethe-Universität,
Otfried Preußler, der ‚kleine Junge aus Reichenberg in Böhmen'.
Eine literarische Spurensuche
im
Hörsaalzentrum HZ 13, Theodor W. Adorno-Platz 5, Campus Westend
Weitere Termine und Themen im Überblick:
22. November
Prof. Petra Josting, Bielefeld
„Dienst“ in der Hitler-Jugend am Beispiel von Otfried Preußlers erstem
Jugendbuch Erntelager Geyer (1944)
6. Dezember
Dr. Wiebke Helm, Leipzig
Otfried Preußler – ein (Un)Bekannter? Zur Rezeption des Schriftstellers in
der DDR
13. Dezember
Dr. Tilman Spreckelsen, Frankfurt a. M.
Thomas Vogelschreck und das Höhlengleichnis. Weltliterarische Spuren
im Werk Otfried Preußlers
10. Januar 2024
Dr. Anke Vogel, Mainz
Von der Verlagsreklame zu Social Media. Marketing für Otfried Preußler und
sein Werk im Thienemann Verlag, Stuttgart
24. Januar
Prof. Julia Benner, Berlin
Krippentiere & Kettenraucher. Weihnachtsfiguren im Hörfunkwerk Otfried
Preußlers
7. Februar
Prof. Thomas Boyken, Oldenburg
„Wir werden eine Geschichte miteinander erzählen, die es noch nicht gibt und
die keiner kennt.“ Praktiken der Autorschaft im Vollzug in „Otfried Preußler
lädt ein.“ (1970)
Veranstaltet wird die Vortragsreihe vom Institut
für Jugendbuchforschung; sie wird gefördert
durch die Waldemar-Bonsels-Stiftung und den Freundeskreis des Instituts für
Jugendbuchforschung e.V.
Weitere Informationen
Dr.
Andrea Weinmann
Institut für Jugendbuchforschung
Goethe-Universität
weinmann@em.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/50949197/Aktuelles
Forum für Firmen und Stellensuchende am 1. und 2. November
FRANKFURT. Zum 23. Mal bereits findet die Frankfurter Jobbörse für Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen statt. Der Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie lädt in Kooperation mit dem JungChemikerForum (Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.) und dem Hochschulteam der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main
am
Mittwoch, 1. November, und Donnerstag, 2. November,
jeweils
von 9:30 bis 16 Uhr
auf den
Campus Riedberg der Goethe-Universität,
Max von
Laue Str. 9,
60439
Frankfurt am Main.
Den Organisatoren ist es erneut gelungen, international
renommierte Konzerne, insbesondere aus der Chemie- und Pharmabranche, als
Teilnehmer zu gewinnen. Studierende, Doktoranden und Absolventeninnen und
Absolventen der Fächer Chemie, Biochemie, Pharmazie, Biologie, Physik,
Geowissenschaften und Medizin haben die Gelegenheit zur Weiterbildung und zum
direkten Kontakt mit Firmenvertretern. Wie in den vergangenen Jahren werden
Interessenten aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.
Am Mittwoch, 1. November, bereiten zahlreiche Workshops, Seminare
und Bewerbungsmappen-Checks umfangreich auf das Thema Bewerbung und
Selbstmarketing vor. Eine Anmeldung hierfür erfolgt ausschließlich über die
Internetseite der Jobbörse. (www.jobboerse-ffm.de).
Am Donnerstag, 2. November, gibt es an den Messeständen
Gelegenheit zum Gespräch mit Firmenvertretern und zum Kennenlernen potentieller
Arbeitgeber. Namhafte Firmen aus der Chemie-, Biotechnologie-, Pharmabranche,
aber auch der einschlägigen Consultingbranche präsentieren sich und informieren
über Einstiegs-, Praktika- und Karrieremöglichkeiten. Für die Messe ist keine
Anmeldung erforderlich. Zum Abschluss der Veranstaltung gibt es die
Möglichkeit, bei einem Bewerbungsgespräch auf der Bühne „live“ dabei zu sein.
Information und
Anmeldung
zu Workshops und Bewerbungsmappen-Check: www.jobboerse-ffm.de.
Weitere Informationen:
Dr.
Andreas Lill
Referent für Lehre und Studium
Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie
Telefon 069 798-29550
Mail lill@uni-frankfurt.de
Der Dirigent und Komponist Felix Otto Dessoff (1835-1892) wird im Rahmen eines Konzerts an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg vorgestellt.
FRANKFURT. Bei der Eröffnung
des Frankfurter Opernhauses im Jahr 1880 in Anwesenheit des deutschen Kaisers
stand Felix Otto Dessoff am Dirigentenpult, der kurz zuvor die neu geschaffene
Stelle als Erster Kapellmeister angetreten hatte. Zuvor war er als
Hofkapellmeister in Wien (1860-1875) und in Karlsruhe tätig. Dessoff war nicht
nur als Dirigent bedeutend, sondern - was weniger bekannt ist – auch als
Komponist. Stilistisch und in der Qualität der Werke ist er durchaus mit
Johannes Brahms vergleichbar, mit dem er lange Jahre befreundet war.
Bei dem Konzert im
Schopenhauer-Studio der Bibliothek am 27. Oktober 2023 spielt das
Fächerquartett (Karlsruhe) die Quartette op. 7 und op. 11 von Felix Otto
Dessoff. Außerdem wird eine Auswahl seiner Lieder zu hören sein (Claus Temps,
Bariton, und Ira Maria Witoschynskyi, Klavier). Moderiert wird das Konzert von
dem Musikwissenschaftler und Dessoff-Spezialisten Dr. Joachim Draheim
(Karlsruhe).
Das Konzert verweist auf einen weiteren Termin in diesem Zusammenhang. Frau Ingeborg Dessoff-Hahn, Nachfahrin des Dirigenten und Komponisten, hat angekündigt dessen Nachlass der Universitätsbibliothek zu übergeben. Die feierliche Übergabe des Nachlasses wird Mitte Januar 2024 stattfinden.
Romantische
Raritäten. Konzert mit Streichquartetten und Liedern
von Felix Otto
Dessoff (1835-1892).
Moderation: Dr.
Joachim Draheim
Freitag, 27.
Oktober 2023, 18.00 Uhr.
Schopenhauer Studio
der Universitätsbibliothek
Bockenheimer
Landstraße 134 – 138,
60325 Frankfurt am
Main
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist
nicht nötig.
Weitere
Informationen:
Dr. Ann
Kersting-Meuleman, Leiterin der Sammlung Musik und Theater,
Universitätsbibliothek, Bockenheimer Landstraße 134-138, 60325 Frankfurt am
Main, Tel: +49 (69) 798 39245; a.b.kersting-meuleman@ub.uni-frankfurt.de
Kontakt für Pressefragen allgemein: Bernhard Wirth, Stabsstellen
Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, Tel. +49 (69) 798
39223; pr-team@ub.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent /
stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Das neue Format CAMPUS WANDELN an der Goethe-Universität lädt zu Spaziergängen und Ortsterminen zur Nachhaltigkeit ein
FRANKFURT. Wo gibt es Projekte und Menschen auf dem Campus der Goethe-Universität und in der Stadt, die Ideen für ein nachhaltiges Lernen, Lehren, Forschen und Miteinander entwickeln? Das neue Format CAMPUS WANDELN lädt Interessierte zu Spaziergängen und Ortsterminen mit Nachhaltigkeitsexpert:innen ein. Organisiert und durchgeführt wird die Reihe CAMPUS WANDELN von Lilly Gothe vom Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität gemeinsam mit der Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Verena Kuni.
CAMPUS WANDELN beginnt am
26.
Oktober, 12:30 Uhr
mit
einer „Krautschau auf dem Campus Westend“
mit Dr.
Julia Krohmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Stellv. Leiterin
Stab Wissenschaftskoordination, Leiterin Wissenstransfer.
Krautschau soll mehr Bewusstsein für die Präsenz von Wildpflanzen
im urbanen Raum und für die Bedeutung von Natur in den Städten schaffen. Denn
wer hinschaut, findet in von Beton und Asphalt geprägten Innenstädten überall
Pflanzen: winziges, zähes Grün zwischen Pflastersteinen, in Rinnsteinfugen und
Mauerritzen. Und eben nicht nur Grün, sondern eine Vielzahl von Kräutern,
Gräsern und Moosen.
Julia Krohmer ist Mitautorin des ersten Krautschau-Naturführers
(„Das wächst in deiner Stadt: #Krautschau – 95 Pflanzen erkennen“), der im
Februar 2023 erschienen ist.
Weitere Termine und Themen im Überblick:
14. Dezember, 12:30 Uhr
„Permakulturgarten auf dem Campus Riedberg“
mit Emil Unkrig, Goethe-Universität, Student
Welches Konzept steht hinter dem Begriff Permakultur? 800
Quadratmeter auf dem Riedberg und 2.000 Quadratmeter auf dem Campus Westend hat
die Universität derzeit für Permakultur bereitgestellt. Will heißen:
für hochproduktive essbare Ökosysteme, die dauerhaft funktionieren. Um das zu
erreichen, werden traditionelle Methoden mit neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen verknüpft. Was das für die Campusgärten bedeutet, erklärt Emil
Unkrig, Mitbegründer der Permakulturgärten der Goethe-Universität.
25. Januar 2024, 12:30 Uhr
„Nachhaltigkeit auf dem Campus“
mit Robert Anton, Goethe-Universität, Technischer Leiter
Wissenschaftsgarten und Leiter Außenanlagen
Nistkästen für Singvögel, ungemähte Wiesen als Insektenbehausung,
ein Campus-Wäldchen als Naturwald, Totholz, Dachbegrünungen mit
trockenresistenten und insektenfreundlichen Pflanzen – der Leiter des
Wissenschaftsgartens Robert Anton stellt ausgewählte Projekte für mehr
Nachhaltigkeit auf dem Campus vor.
Anmeldung zu den CAMPUS
WANDELN-Spaziergängen sowie weitere Informationen über www.buerger.uni-frankfurt.de und https://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/
Weitere Informationen
Lilly
Gothe
Nachhaltigkeitsbüro
Goethe-Universität
gothe@nachhaltigkeit.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/88547476/Nachhaltigkeit_an_der_Goethe_Universit%C3%A4t
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro
für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Wissen in Aktion: Das Cardio-Pulmonary Institute der Goethe-Universität gibt Einblick in den Forschungsalltag
FRANKFURT. Was weiß die Herz-Kreislauf-Forschung heute? Und wie können Interessierte diese Forschung ganz praktisch erleben? In einer exklusiven Veranstaltung des Cardio-Pulmonary Institutes erhalten Besucher:innen die Möglichkeit, ihr eigenes Herz-Kreislauf-System zu erforschen und Einblicke in die Grundlagenforschung zu bekommen.
Die
Veranstaltung
Herz-Kreislauf-Forschung
hautnah erleben
findet statt am 9.
November von 18 - ca. 21 Uhr,
im Institut für
Kardiovaskuläre Physiologie, Haus 75 Universitätsklinikum der Goethe
Universität,
Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt am Main.
Ein
EKG schreiben, Blutgefäße mit dem Doppler-Ultraschall untersuchen, Pulswellen
verfolgen, Veränderungen im Blutdruck beobachten und auswerten – dies alles
können die Teilnehmer:innen selbst in die Hand nehmen und erfahren. Im
Anschluss an den praktischen Teil lernen sie die Labore des Institutes für
Kardiovaskuläre Physiologie kennen. Diese praktischen Eindrücke vermitteln
nicht nur ein tieferes Verständnis für unser komplexes Herz-Kreislauf-System,
sondern geben auch Einblicke in den Forschungsalltag. Die Veranstaltung
beschließt ein kurzer Vortrag über aktuelle Themen der
Herz-Kreislauf-Forschung; die zuvor selbst ausprobierten Methoden und
Kenntnisse aus den besichtigten Forschungslabore werden mit neuesten
Forschungsergebnissen verknüpft.
Die
Veranstaltung wird unterstützt von Prof. Dr. Ralf Brandes, Direktor Institut
für Kardiovaskuläre Physiologie am Universitätsklinikum der Goethe-Universität.
Die
Teilnehmeranzahl ist begrenzt, eine Anmeldung deshalb erforderlich.
Information
und Anmeldung:
Katharina
Schulenburg
Cardio-Pulmonary
Institute
Goethe-Universität
schulenburg@med.uni-frankfurt.de
www.cpi-online.de
Eine öffentliche Podiumsdiskussion und zwei Vortragsreihen mit internationalen Expert:innen widmen sich dem Thema Klimakrise und Recht, insbesondere Strafrecht
Welche Rolle spielt das Recht in der ökologischen Krise? Und was hat es mit dem neuen Begriff „Klimastrafrecht“ in strafrechtswissenschaftlichen Debatten auf sich? Gemeinsamer Auftakt der beiden Vortragsreihen „Klima vor Gericht“ sowie „Klimakrise und Strafrecht“ an der Goethe-Universität ist eine Podiumsdiskussion über den „Klimaaktivismus der Letzten Generation“.
FRANKFURT. Wie
sind die Klimaproteste der „Letzten Generation“ strafrechtlich zu beurteilen?
Nicht erst die Debatten über die Legalität oder Legitimität der politischen
Praxis dieser Klimaschutzbewegung machen deutlich, dass die Klimakrise im
Recht, und genauer noch: im Strafrecht Fragen aufwirft. Darauf weist nicht
zuletzt ein neuer Begriff im Strafrecht hin: das Klimastrafrecht, das als
Klimaschutzstrafrecht verstanden wird. Doch kann und wenn ja wie das Strafrecht
das Klima schützen? Und umfassender noch: Welche Recht(e) gibt es in der
ökologischen Krise? Zwei Vortragsreihen mit internationalen Expert:innen aus
Rechtswissenschaft, Kriminologie und Soziologie gehen diesen und weiteren
Fragen nach.
Gemeinsame Auftaktveranstaltung der Reihen ist die öffentliche
Podiumsdiskussion am
19.
Oktober 2023, 18 Uhr
„Klimaaktivismus der Letzten Generation – Zur Legalität und
Legitimität einer politischen Praxis“
mit Prof.
Dr. Thomas Fischer (Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof
a.D.), Prof. Dr. Katrin Höffler (Universität Leipzig), Dr.
Daria Bayer (Goethe- Universität Frankfurt am Main) und Dr.
Jens Marquardt (Technische Universität Darmstadt). Es moderiert Prof.
Dr. Doris Schweitzer (Goethe- Universität Frankfurt am Main)
im Hörsaalzentrum
der Goethe-Universität, HZ 1
Theodor W. Adorno Platz 5
60323 Frankfurt am Main
Die
Veranstaltung wird auf Zoom übertragen:
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/62812280120?pwd=aEdDelVacUdZK2w1K09MSmZweGV1QT09
Kenncode: 891211
Weitere Informationen:
https://contrust.uni-frankfurt.de/event/klimaaktivismus-der-letzten-generation-zur-legalitaet-und-legitimitaeteiner-politischen-praxis/
Zwei Vortragsreihen zum Thema Recht und ökologische Krise setzen
die Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten fort: Grundsätzliche und
umfassende Fragen des Rechts stellt die Vortragsreihe „KLIMA VOR
GERICHT/CLIMATE CONTESTED. INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN AUF RECHT(E) IN DER
ÖKOLOGISCHEN KRISE“.
Die digitale Vortragsreihe „KLIMAKRISE UND STRAFRECHT“
konzentriert sich dagegen auf strafrechtliche Aspekte des Themas und führt
Referent:innen aus dem In- und Ausland zusammen, um in drei Themenblöcken
ausgewählte Aspekte etwa aus dogmatischen, kriminologischen und
rechtstheoretischen Perspektiven zu beleuchten. In den Themenblöcken geht es um
das Klimaschutzstrafrecht, die Klimaproteste sowie strafrechtliche Grundlagen.
Die Vortragsreihen im Einzelnen
I.
Vortragsreihe „KLIMA VOR GERICHT/CLIMATE CONTESTED.
INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN AUF RECHT(E) IN DER ÖKOLOGISCHEN
KRISE“
Jeweils 18 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 6,
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
sowie per Zoom
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/65079807777?pwd=RDdVUjdXT2FteG1wTGFvUUNnZ2JTZz09Kenncode: 401979
29. November 2023
Prof. Dr. Dr. hc. mult. Susanne Baer, LL.M. (Richterin des
Bundesverfassungsgerichts a.D., Humboldt-Universität zu Berlin)
Die Konstitution des Klimas, oder: Was Verfassungsgerichte (nicht)
zu sagen haben
12. Dezember 2023
Dr. Miriam Saage-Maaß (Legal Director beim European Center for
Constitutional and Human Rights) und Kläger:innen aus Pari Island,
Wer zahlt die Zeche? Wie Entschädigungsklagen zu einer gerechteren
Verteilung der Kosten der Klimakrise beitragen können
23. Januar 2024
Prof. Dr. Louis Kotzé (Faculty of Law,
North-West University, South Africa)
Courts, Climate
Litigation, and the Evolution of Earth System Law
Weitere Informationen: https://contrust.uni-frankfurt.de/klima-vor-gericht-climate-contested/
II.
Vortragsreihe „KLIMAKRISE UND STRAFRECHT“
Die Vorträge finden jeweils um 10.15 Uhr online statt. Link
und weitere Informationen:
https://contrust.uni-frankfurt.de/veranstaltungen-2/klimakrise-und-strafrecht/
„Klimastrafrecht im engeren Sinne – Klimaschutzstrafrecht“
23. Oktober 2023
Philipp-Alexander Hirsch (MPI Freiburg)
Klimastrafrecht und materieller Unrechtsbegriff – Probleme einer liberalen
Strafrechtsbegründung angesichts der Herausforderungen des Klimawandels
30. Oktober 2023
Rob White (University of Tasmania)
Climate Change Criminology
6. November 2023
Christoph Burchard (GU Frankfurt, ConTrust, Normative Orders)
Kritik des Klimaschutzstrafrechts
20. November 2023
Nicolai von Maltitz (LMU München)
Klimastrafrecht – Ein Rechtsbegriff der Zukunft
27. November 2023
Finn-Lauritz Schmidt (GU Frankfurt, ConTrust)
Alternativloses Klimaschutzstrafrecht? – Klimakatastrophismus und
Exzeptionalisierungen des Strafrechts als Treiber in eine imaginative Sackgasse
„Klimastrafrecht im weiteren Sinne – hier: Klimaproteste“
4. Dezember 2023
Daria Bayer (GU Frankfurt)
Letzte Generation – Kriminelle Vereinigung oder
radikaldemokratische Bewegung?
11. Dezember 2023
Matthias Jahn (GU Frankfurt)
Strafverfassungsrechtliche Fragen des Klimaaktivismus
18. Dezember 2023
Susanne Beck (LU Hannover)
Klimaproteste aus der Perspektive des Rechts – Hannovers Verständigung mit
der „Letzten Generation“
„Klimawandel und Strafrecht – Grundlagen“
15. Januar 2024
Bijan Fateh-Moghadam (Universität Basel)
Das Klima des Strafrechts – Warum Zukunftssicherung mit den Mitteln des
Strafrechts so schwierig ist
22. Januar 2024
Benno Zabel (GU Frankfurt)
Freiheit und Gewalt. Die Klimakrise als Krise des Rechts?
29. Januar 2024
Klaus Günther (GU Frankfurt, ConTrust, Normative Orders)
(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise
5. Februar 2024
Juliane Engel / Thomas Hickler (GU Frankfurt)
Folgen des Klimawandels und Gerechtigkeit
12. Februar 2024
Christoph Burchard / Finn-Lauritz Schmidt (GU Frankfurt, ConTrust, Normative
Orders)
Abschlussbesprechung und Ausblick
Veranstaltet werden die Reihen vom Forschungszentrum „Normative
Ordnungen“, der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ und dem
Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie der
Goethe-Universität.
Weitere Informationen
Anke
Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation
Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, Forschungsinitiative „ConTrust –
Vertrauen im Konflikt“
Goethe-Universität
069/798-31407
anke.harms@normativeorders.net
www.contrust.uni-frankfurt.de
X (vormals Twitter) @normativeorders
Finn-Lauritz
Schmidt
Wissenschaftlicher
Mitarbeiter
Institut
für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie
Goethe-Universität
Fi.Schmidt@jur.uni-frankfurt.de
https://www.jura.uni-frankfurt.de/142819752/Finn_Lauritz_Schmidt#a_a0180c47-8d307ae8
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro
für PR & Kommunikation, Telefon 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Wissenschaftler:innen von Goethe-Universität, Robert-Koch-Institut und Georg-August-Universität Göttingen entdecken Dauerschlaf-Zustand bei gefährlichen Bakterien
Ein Forschungsteam um Beate Averhoff und Volker Müller von der Goethe-Universität Frankfurt hat einen fundamentalen Mechanismus entdeckt, der dem gefürchteten Krankenhauskeim Acinetobacter baumannii beim Überleben hilft. Dieser Mechanismus macht deutlich, warum der Keim in Krankenhäusern schwer auszurotten ist und Infektionen in Patienten immer wieder aufflammen: Wenn die Lebensbedingungen für die Bakterien zu ungünstig werden, fallen sie in eine Art Dornröschenschlaf. Dann können sie mit gängigen diagnostischen Standards nicht mehr entdeckt und auch nicht mehr abgetötet werden. Aus diesem „tiefen Schlaf“ erwachen sie, wenn sich die Lebensbedingungen wieder besser werden.
FRANKFURT. Das
Bakterium Acinetobacter baumannii ist ein äußerst gefährlicher Erreger
im Krankenhaus: Viele der Bakterienstämme sind gegen Antibiotika aus
unterschiedlichen Stoffklassen resistent. Infektionen mit Acinetobacter
baumannii wurden erst während des Irak-Krieges vermehrt beobachtet und
nehmen seitdem mit rasantem Tempo weltweit zu. Daher hat die
Weltgesundheitsorganisation WHO Acinetobacter baumannii auf Platz eins
der Liste der Bakterien gesetzt, gegen die dringend neue Medikamente benötigt
werden. Die gefährliche Verbreitung von Acinetobacter baumannii geht
aber nicht nur die Antibiotikaresistenzen zurück, sondern auch auf seine enorme
Anpassungsfähigkeit: Er wächst auch unter harschen Bedingungen wie Trocken- und
Salzstress und kann daher unterschiedliche Ökosysteme im Menschen besiedeln wie
Blase, Hautoberfläche und Lunge. Die molekulare Basis dieser
Anpassungsstrategien wird im Rahmen der Forschungsgruppe (FOR) 2251 der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, dessen Sprecher Prof. Volker Müller von der
Goethe Universität ist, seit 2017 untersucht.
Nun hat das Wissenschaftsteam um die beiden
FOR2251-Teilprojektleiter Prof. Beate Averhoff und Prof. Volker Müller einen
zuvor bei Acinetobacter unbekannten Mechanismus der Anpassung entdeckt.
Viele Bakterien gehen bei unwirtlichen Lebensbedingungen in einen fast
todesähnlichen Ruhezustand über: Sie entwickeln Dauerformen ohne jegliche
Stoffwechselaktivität, so genannte Sporen.
Acinetobacter baumannii kann jedoch, so fand das
Wissenschaftsteam heraus, alternativ auch spezielle Zellen ausbilden, die sich
in einer Art Tiefschlaf befinden. Diese Zellen zeigen zwar noch Lebenszeichen
und atmen, lassen sich aber auf Nährböden in Petrischalen nicht mehr
kultivieren. „Dieser Zustand ist beispielsweise von Cholerabakterien bekannt
und wird viable but non-culturable (VBNC) genannt“, erklärt Müller. In
diesem Zustand können die Bakterien lange überdauern, berichtet Patricia König,
die Erstautorin der Studie, die jetzt in der renommierten Zeitschrift mBio
publiziert wurde: „Wir halten die Bakterien mittlerweile seit elf Monaten im
VBNC-Tiefschlaf und überprüfen immer wieder, ob wir sie noch aufwecken können.
Die Untersuchung läuft noch und ein Ende ist noch nicht in Sicht.“
Auslösen konnten die Wissenschaftler:innen den VBNC-Zustand der Acinetobacter-Bakterien
durch einen hohen Salzgehalt des Kulturmediums, daneben aber auch –
zeitverzögert – durch Kühlschrank- (4 Grad Celsius) und Fiebertemperaturen (42
Grad Celsius), durch Austrocknung und durch Sauerstoffmangel. In allen Fällen
gelang es, die Bakterien nach einer zweitägigen „Kur“ im Bakterienschüttler
unter optimalen Nähr- und Sauerstoffversorgung wieder „aufzuwecken“.
Das Problem: In der Medizin wie auch in der
Lebensmittelüberwachung ist der Nachweis von Bakterien durch Kultivierung auf
Nährböden immer noch der Goldstandard. Beate Averhoff erläutert: „Man stelle
sich Folgendes vor: Ein Patient mit einer Acinetobacter-baumannii-Infektion
bekommt eine Antibiotika-Behandlung, und nach sieben Tagen wachsen auf den
Kulturschalen keine Acinetobacter-Bakterien mehr. Arzt und Patient gehen
davon aus, dass das Bakterium verschwunden ist, aber in Wirklichkeit schläft es
nur in Nischen des Körpers und wartet darauf, bei nächster, besserer
Gelegenheit wieder aufzuwachen, sich zu vermehren und erneut Symptome im
Patienten hervorzurufen. Das ist insbesondere bei multiresistenten Bakterien
äußerst gefährlich.“
Patricia König meint: „Wir hoffen damit beitragen zu können,
wirksamere Behandlungskonzepte gegen Acinetobacter baumannii entwickeln
zu können. Vor allen Dingen müssen neben der Kulturschalen auch sensitivere
Verfahren wie zum Beispiel PCR zum Nachweis von Acinetobacter baumannii
eingesetzt werden, mit denen man auch VBNC-Zellen entdecken kann.“
Therapeutisch könnten neue Ansatzpunkte in den Proteinen liegen,
die beim Übergang in den Dornröschenschlaf eine wichtige Rolle zu spielen
scheinen. Eine Reihe solcher Proteine konnte das Wissenschaftsteam bereits
identifizieren. König sagt: „Die Rolle dieser Proteine müssen wir verstehen
lernen. Auf dieser Basis können sich dann Hemmstoffe dagegen entwickeln lassen,
die man zusammen mit Antibiotika verabreichen kann, um den gefährlichen
Dornröschenschlaf der Bakterien zu verhindern.“
Publikation: Patricia König,
Alexander Wilhelm, Christoph Schaudinn, Anja Poehlein, Rolf Daniel, Marek
Widera, Beate Averhoff, Volker Müller. The
VBNC state: a fundamental survival strategy for Acinetobacter baumannii.
mBio (2023) https://doi.org/10.1128/mbio.02139-23.
Bild zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/143827470
Bildtext: Bei Stress durch hohe Salzkonzentrationen sterben nach einigen
Tagen zwar eine Reihe der kultivierten Acinetobacter baumannii-Bakterien
ab (orange Punkte), viele leben jedoch in einer Art Tiefschlaf (VNBC, grüne
Punkte) weiter. Foto: Volker Müller, Goethe-Universität Frankfurt
Weitere Informationen
Abteilung Molekulare Mikrobiologie & Bioenergetik
Institut für Molekulare Biowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
https://www.mikrobiologie-frankfurt.de
Prof. Dr. Volker Müller
Tel.: +49 (0)69 798-29507
vmueller@bio.uni-frankfurt.de
Prof. Beate Averhoff
Tel.: (069) 798-29509
averhoff@bio.uni-frankfurt.de
Patricia König
Tel: 069 798-29510
Koenig@bio.uni-frankfurt.de
Twitter-Handle: @goetheuni
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Interdisziplinäre Vorlesungsreihe stellt das Aufgabenfeld moderner Rechtsmedizin vor
Verkehrsdelikte unter Alkohol, Vaterschaftstests, spektakuläre Todesfälle – das Arbeitsfeld der Rechtsmediziner ist riesig. Was unterscheidet Rechtsmediziner von Pathologen? Und warum muss ihr Team interdisziplinär besetzt sein? Die Vortragsreihe gibt Auskunft über Basisthemen und neuere Forschungserkenntnisse der Rechtsmedizin.
FRANKFURT.
Plötzlicher Herztod, häusliche Gewalt, spektakuläre Todesfälle – die
Vortragsreihe „Interdisziplinäre Rechtsmedizin“ erklärt, warum das Fach nicht
nur mit Recht und Medizin zu tun hat. Denn um Vaterschaftstests erfolgreich
durchzuführen, DNA-Spuren bei Kriminalfällen richtig zu diagnostizieren und
Todesursachen zu klären, braucht es interdisziplinäre Teams – Mediziner,
Pharmazeuten, Molekularbiologen, Botaniker, Chemiker, Physiker und Juristen
arbeiten bei der Lösung von Fällen eng zusammen. Und sie brauchen ihrerseits
noch die Expertise weiterer Disziplinen – etwa der Psychologie,
Sozialwissenschaft, Zahnmedizin und Archäologie.
Die Vortragsreihe „Interdisziplinäre Rechtsmedizin“ stellt das
breite Aufgabenfeld der Rechtsmedizin vor, berichtet vom neuesten Stand der
Forschung – und klärt interessierte Laien über Mythen auf, die in Krimiserien
über das Metier produziert werden.
Die
Vorlesungsreihe „Interdisziplinäre Rechtsmedizin“ beginnt
am 17.
Oktober 2023, um 18:15 Uhr
mit dem Vortrag
Tot ist tot. Oder nicht? Thanatologie – die Lehre vom Tod und seinen
Erscheinungen
von Prof. Dr Marcel A. Verhoff und Dr. Lena Lutz, beide Goethe-Universität.
Die
Vorträge finden statt jeweils dienstags am Universitätsklinikum Frankfurt,
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt am Main, Hörsaal 22-2.
Die Vorlesungsreihe behandelt die Basisthemen der Rechtsmedizin:
von Leichenöffnungen zur Klärung der Todesursache über toxische Analysen und
Abstammungstests bis hin zur DNA-Diagnostik an Spuren. Dabei spielen auch die
Schwerpunkte der Frankfurter Rechtsmedizin eine Rolle: etwa die forensische
Osteologie, also die Untersuchung und Beurteilung aufgefundener Knochen; ebenso
die Entomologie, deren Frankfurter Expertise bundesweit und darüber hinaus
gefragt ist - sie bestimmt das Alter von Insekten, die auf Leichen gefunden
werden, um Hinweise auf den Todeszeitraum zu erhalten; und schließlich die
DNA-Analyse beim plötzlichen Herztod: Wenn Autopsie und toxikologische Analysen
keine Todesursache erkennen lassen, kann die „molekulare Autopsie“, also die genetische
Analyse von Blutproben eines Toten auf ein angeborenes Risiko für den
plötzlichen Herztod hinweisen.
Diese Erkenntnis hilft wiederum den Lebenden: Nahe Verwandte eines
am plötzlichen Herztod Verstorbenen können sich auf den Gendefekt untersuchen
und gegebenenfalls medikamentös behandeln lassen.
Im Verlauf der neuen Vortragsreihe werden nicht nur einzelne
Themen der Rechtsmedizin behandelt, sondern auch ihr Zusammenspiel bei
Fallanalysen aufgerollt: Begleitet wird ein Fall mit allen beteiligten
Expertinnen und Experten in einem ersten Schritt vom Tatort, der
Spurensicherung bis hin zur Obduktion; im zweiten Teil wird dann die Vernehmung
über die Anklage, die Hauptverhandlung bis zum Urteil verfolgt. Das Ende der
Vortragsreihe bildet das Thema „Rechtsmedizin in den Medien“, voraussichtlich
mit einem prominenten Vertreter der Zunft.
Die Vorträge im Einzelnen:
17. Oktober
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Dr. Lena Lutz
Tot ist tot. Oder nicht? Thanatologie – die Lehre vom Tod und
seinen Erscheinungen
24. Oktober
PD Dr. Mattias Kettner, Dr. Constantin Lux
Wenn Leichen sprechen: Was Leichenschau und Obduktion über die
Todesursache verraten
31. Oktober
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Prof. Dr. Constanze Nieß
„Das war doch nur ein harmloser Sturz“! Häusliche Gewalt und
Kindesmisshandlung – die klinische Rechtsmedizin als Beweismittel
7. November
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Prof. Dr. Constanze Nieß
Wenn nur noch Knochen übrig sind – forensische Anthropologie und
Osteologie
14. November
Prof. Dr. Richard Zehner
Möglichkeiten und Grenzen der forensischen DNA-Analyse
21. November
Prof. Dr. Stefan Tönnes, PD Dr. Alexander Paulke
Zwischen Rausch und tödlicher Vergiftung: Nachweis und Beurteilung
in der Forensischen Toxikologie
28. November
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Prof. Silke Kauferstein
Von den Toten für die Lebenden: Wie Obduktionen Leben retten, u.a.
am Beispiel des plötzlichen Kindstodes und der Herzgenetik (Molekulare
Autopsie)
5. Dezember
Prof. Dr. Markus Parzeller, Dr. Natascha Kern
Der vergessene Tupfer nach einem medizinischen Eingriff - (K)ein
Behandlungsfehler?!
12. Dezember
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
Betrunken von einem Glas Sekt? Alkohol, unser „täglich Brot“
19. Dezember
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
„Der Strom kommt aus der Steckdose“, „der Ertrinkende reißt immer
die Arme hoch“ – Stromtod und Tod im Wasser
16. Januar 2024
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, Dr. Constantin Lux
Die Verletzungen lesen – Formen der Gewalt; Schuss
23. Januar
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Mattias Kettner
Interdisziplinärer Fall Teil I: Tatort, Spurensicherung,
Blutspuren, Obduktion
30. Januar
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff, PD Dr. Mattias Kettner
Interdisziplinärer Fall Teil II: Vernehmung, Anklage,
Hauptverhandlung, Urteil
6. Februar
Prof. Dr. Marcel A. Verhoff
Dichtung und Wahrheit – Rechtsmedizin in den Medien
Veranstaltet wird die Vorlesungsreihe vom Institut für
Rechtsmedizin der Goethe-Universität.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Marcel A. Verhoff
Direktion - Institut für Rechtsmedizin
Goethe-Universität
Telefon: +49 69 6301-7553 (Sekretariat)
E-Mail : anna.mueller@em.uni-frankfurt.de
Online-Ringvorlesung des Zentrums islamische Studien Frankfurt/Gießen im Wintersemester
FRANKFURT. Die Digitalisierung erfasst inzwischen immer mehr Lebensbereiche und somit auch die Religion in ihren vielen Facetten und Dimensionen. Die Online-Ringvorlesung des Zentrums für islamische Studien Frankfurt/Gießen mit dem Titel „Islam in digitalen Räumen – Islam in Digitial Spaces“, die
am
Donnerstag, 19. Oktober, 18 bis 20 Uhr c.t.
auf der
Online-Plattform Zoom (Link s.u.)
startet, geht der Frage nach,
welche konkreten Auswirkungen die Digitalisierung in islamischen Kontexten hat,
und bringt hierfür Perspektiven aus der internationalen Forschung und Praxis
zusammen. Dabei werden u.a. folgende Fragen in den Blick genommen: Wie wirkt
sich Digitalität auf religiöse Autorität und die Textrezeption aus? Wie
beeinflusst sie Form und Inhalt von Diskursen und religiösen Positionierungen?
Welche Auswirkungen lassen sich für den islamischen Lern- und Lehrprozess
erkennen?
Die Ringvorlesung findet immer
donnerstags in deutscher oder englischer Sprache statt (was jeweils aus dem
Titel hervorgeht). Die Veranstaltung wird organisiert von Professorin Armina
Omerika (Goethe-Universität Frankfurt) und Professorin Naime Çakır-Mattner
(Justus-Liebig-Universität Gießen) im Rahmen des Zentrums für islamische
Studien Frankfurt/Gießen (Zefis). Die Eröffnungsveranstaltung hält Dr. Anna
Piela (Northwestern University, USA), sie gibt einen Einblick in die
verschiedensten Phänomene um Digitalität und Islam. Die Teilnahme an der
Online-Ringvorlesung ist via Zoomlink möglich.
Die Termine im
Überblick:
19. Oktober
Insights into Islam in Digital Spaces
Dr. Anna Piela (Northwestern
University, USA)
26. Oktober
Breaking the Good Muslim/Bad Muslim Binary: The
Intersectional Feminist Activism of Muslim in North America
Prof. Dr. Kristin Peterson
(Boston, USA)
Achtung:
Beginn ist um 19 Uhr s.t.
02. November
Muslim Women's Gendered Identities in the Digital Age
Prof. Dr. Sahar Khamis (University of Maryland, USA)
09. November
Aktivitäten und Erfahrungen
junger Muslim:innen in digitalen Kontexten - empirische Erkenntnisse
Dr. Said Topalovic
(Friedrich-Alexander Universität, Erlangen)
16. November
Strukturen religiöser online
Kommunikation - Moscheen im Netz
Samira Tabti (Ruhr-Universität
Bochum)
23. November
Becoming a Digital Activist -
Strategien der Digitalen Zivilcourage
Juliane Chakrabarti (Ichbinhier
e.v.)
30. November
Islamophobia online - structures of devaluation
Dr. Kyriaki Topidi (European Centre for Minority
Issues, Flensburg)
07. Dezember
Die Konstruktion von
Identitäten in DĀʿESHs Bildwelten Dr. Christoph
Günther
(Universität Erfurt)
21. Dezember
Macht des Buches -
Koranübersetzungen Medien und Digitalität
Prof. Dr. Johanna Pink
(Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
18. Januar
Shifting Dimensions: the Evolution of Religious
Authority in Islamic Digital Spaces
Prof. Dr. Gary R. Bunt (University of Wales Trinity
Saint David, Großbritannien)
25. Januar
Digitales Lehren und Lernen im
Islamischen Religionsunterricht
Aida Tuhcic (Paris Lodron
Universität Salzburg, Österreich)
Die Vorlesung findet jeweils Donnerstag von 18 bis 20 Uhr c.t. statt. Ausnahme: Am 26. Oktober beginnt die Veranstaltung erst um 19 Uhr.
Zoom-Link:
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/62048272689?pwd=UzgvWDdmNVpJcitoUTBVQ2ZhYSt5Zz09
Beteiligte Institutionen:
Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam,
Goethe-Universität Frankfurt
www.islamischestudien.uni-frankfurt.de
Institut für islamische Theologie mit dem Schwerpunkt muslimische
Lebensgestaltung, Justus-Liebig-Universität Gießen
www.uni-giessen.de/islam
Prof. Dr. Armina Omerika
Prof. Dr. Naime Çakır-Mattner
Ulrika Kilian
Zentrum für islamische Studien Frankfurt/Gießen (Zefis)
www.zefis-frankfurt-giessen.de
Information:
Ulrika Kilian
Koordinatorin des Zentrums für islamische Studien
u.kilian@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Der US-amerikanische Biologe Jay T. Lennon ergründet gemeinsam mit dem Mathematiker Jochen Blath die sogenannte „Dormanz“ (Keimruhe) von Lebewesen. Beitrag im neuen UniReport erläutert das wichtige Überlebensprinzip.
FRANKFURT. Der Winterschlaf von Igel und Murmeltieren zählt dazu. Aber auch der Wechsel zwischen Aktivität und Ruhezustand, den die Darmbakterien der Gattung Bacteroides vollziehen, ohne dass sie dafür zusätzliche physische Strukturen ausbilden. Wenn der Stoffwechsel eines Lebenswesens heruntergefahren wird, kann es sich um eine Überlebensstrategie handeln, die als „Dormanz“ bezeichnet wird. Zwei Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen wollen die „Keimruhe“ nun genauer ergründen: Prof. Jay T. Lennon ist Biologe, Prof. Jochen Blath Mathematiker. Ein Humboldt-Forschungspreis ermöglicht dem Biologen, der an der University of Indiana in Bloomington forscht und lehrt, den sechsmonatigen Aufenthalt an der Goethe-Universität. Die neueste Ausgabe des UniReport berichtet über ihr Vorhaben.
„Eine Dormanz-Strategie zu entwickeln, bedeutet für einen Organismus zunächst einen großen Aufwand“, erklärt Jochen Blath im neuen UniReport. Aber das zahle sich letztlich für ihn aus, weil es langfristig dazu beitrage, das Überleben der Art sicherzustellen. Manche Pflanzen verzögern trotz optimaler äußerer Bedingungen das Auskeimen ihrer Samen um ein oder mehrere Jahre: Wenn anschließend widrige Umstände wie Feuer oder Dürre die Pflanzenpopulation vernichteten, könnten in späteren Jahren aus den noch vorhandenen Samen neue Pflanzen heranwachsen. „Die Samen, deren Keimung verzögert wurde, oder allgemein: der ruhende, also dormante Anteil einer Population bildet also eine Art ‚Erbgut-Reservoir'“, fügt Lennon hinzu.
Weitere Themen im neuen UniReport:
Aktuelles
Forschung
Studium, Lehre und Qualifikation
Campus
Kultur
Bibliothek
Der UniReport 5/2023 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
Öffentlicher Vortrag von Prof. Mitja Back auf Einladung des Instituts für Psychologie
FRANKFURT. Prof. Dr. Sonja Rohrmann, Professorin für Differentielle Psychologie am Fachbereich 05 der Goethe-Universität, begrüßt am 17. Oktober ihren Kollegen Prof. Dr. Mitja Back von der Universität Münster. Der Persönlichkeitspsychologe und Narzissmus-Forscher wird in seinem öffentlichen Vortrag ein völlig neues Bild des Narzissmus zeichnen. Er macht deutlich, dass Narzissmus keine Krankheit ist, sondern ein Persönlichkeitszug, der mehr oder weniger stark in uns allen steckt.
„Ich! Die Kraft des Narzissmus“ ist sein erstes Publikumsbuch. Kaum ein psychologisches Phänomen ist so in aller Munde wie der Narzissmus - überall narzisstische Promis, kaum eine Netflix-Serie kommt ohne narzisstische Hauptfigur aus und im Bekanntenkreis hören wir von toxischen Beziehungen mit Narzissten. Zu dieser faszinierenden Eigenschaft kursieren in der Öffentlichkeit viele Meinungen, aber kaum wissenschaftliche Erkenntnisse. Im Vortrag räumt Mitja Back unterhaltsam mit einigen populären Narzissmus-Mythen auf und zeichnet ein neues, wissenschaftlich fundiertes Bild des Narzissmus. Er macht deutlich, dass Narzissmus keine Krankheit ist, sondern ein Persönlichkeitszug, der mehr oder weniger stark in uns allen steckt - und mit dem man viel zerstören, aber auch erstaunlich viel erschaffen kann.
Der Referent: Mitja Back ist Professor für Persönlichkeitspsychologie an der Universität Münster und international führender Experte in der Erforschung narzisstischer Eigenschaften. Für seine Arbeiten erhielt er den William Stern-Preis.
Vortrag von Prof. Mitja Back: „Ich! Die Kraft des Narzissmus“ Dienstag, 17. Oktober 2023, 18:00 Uhr Hörsaal HZ 10, Campus Westend Goethe-Universität Frankfurt
Kontakt: Natalia Bröning, Differentielle Psychologie und Psychologische Diagnostik, Fachbereich 05, Psychologie, Goethe-Universität Frankfurt. Telefon +49 (0)69 798 35326; broening@psych.uni-frankfurt.de
Öffentlicher Vortrag im Rahmen des Forschungstages des Fachbereichs Erziehungswissenschaften
FRANKFURT. Im Rahmen seines diesjährigen Forschungstags lädt der Fachbereich 04 Erziehungswissenschaften zu öffentlichem Vortrag und Podiumsdiskussion ein. Im Zentrum des Abends stehen Fragen von Wissenschaft, Öffnung und Kritik mit Verweis auf die Open Science Strategie der Goethe Universität.
Eva von Redecker: „Bildung zur Bleibefreiheit. Über emanzipatives Wissen“ Öffentlicher Vortrag im Rahmen des Forschungstages des Fachbereichs 04/ Erziehungswissenschaften 24. Oktober 2023, 17:00 Uhr, Renate-von-Metzler-Saal CAS 1.901, Casinogebäude Campus Westend, Goethe Universität
Eva von Redecker ist eine durch ihre kritische Stimme öffentlich präsente Philosophin. Sie blickt auf akademische Wissenskulturen in ihrem Verhältnis zu gesellschaftlichen Gegenwartsfragen zwischen Transformation und Protestkultur. Im Fokus stehen Spannungslinien, die zwischen den für die Wissenschaft bedeutsamen Territorien verlaufen und ihre Redlichkeit herausfordern: wissenschaftliche Eigenlogik und öffentliche oder politische Erwartung, akademische Akkreditierung und jenseits des Campus ruhende Wissenspotenziale, oder Abstandswahrung und zivilgesellschaftliches Engagement von Wissenschaftler*innen. Dabei geht es nicht vorrangig um Machtkritik, sondern darum, wertvolle Impulse für den „Kulturwandel“ in der Wissenschaft zu gewinnen, der mit der Open Science Strategie der Goethe-Universität zur Diskussion gestellt wird.
An den Vortrag schließt sich eine Diskussion mit Podium und Plenum zu der Frage an, wem Wissenschaft eigentlich gehört. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei.
Hier geht es zur Anmeldung
Die gesamte Veranstaltung wird auch live gestreamt.
Kontakt: Prof. Dr. Harry Harun Behr, Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Islamische Religionspädagogik und Fachdidaktik des Islamischen Religionsunterrichts. Fachbereich 04, Institut für Pädagogik der Sekundarstufe, Goethe-Universität Frankfurt am Main. (069) 798 36306; hb@em.uni-frankfurt.de
In der Podiumsdiskussion „Ideologiekritik. Heute“ diskutieren Theoretiker der Frankfurter Schule der Kritischen Theorie und der Ljubljana Schule der Psychoanalyse.
FRANKFURT. Frankfurt meets Ljubljana: Philosoph*innen aus beiden (Denk-)Orten werden am Buchmessen-Freitag im alten Adorno-Hörsaal VI gemeinsam Potenziale von Ideologiekritik vor dem Hintergrund einer Welt in Unordnung diskutieren. Die Podiumsdiskussion „Ideologiekritik. Heute!“ ist zugleich ein Hauptevent im Programm des Ehrengastlands Slowenien auf der Frankfurter Buchmesse 2023 und findet statt in Kooperation mit der Slowenischen Buchagentur JAK, dem Kulturministerium Sloweniens und der Goethe-Universität.
Podiumsdiskussion: Ideologiekritik. Heute! mit Mladen Dolar, Rainer Forst, Regina Kreide, Martin Saar, Slavoj Žižek und Alenka Zupančič, moderiert von Frank Ruda. Freitag, 20. Oktober, um 19.00 Uhr, Adorno-Hörsaal VI, Campus Bockenheim, Goethe-Universität Frankfurt. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Zum Hintergrund: Die gegenwärtige Welt ist in Unordnung: Eine drohende (oder vielmehr bereits eingetretene) ökologische Krise von noch nie dagewesenem Ausmaß steht in der gegenwärtigen Lage neben extremen Formen sozioökonomischer und politischer Ungleichheit; neue Formen technologischer Beherrschung und Kontrolle fallen mit einem Wiederaufleben von Populismen und Autoritarismen zusammen; Signifikanten, die einst mit emanzipatorischen sozialen Bewegungen und Theorien verbunden waren (z.B. Freiheit! oder Selbstbestimmung!), werden heute oft für einen reaktionären Gebrauch verwendet. Was ist in der aktuellen Situation zu tun? Kann "Theorie" eine Orientierung bieten? Und wenn ja, wie?
Das Panel "Ideologiekritik. Heute!" wird wichtige Theoretiker*innen der Frankfurter Schule der Kritischen Theorie und der Ljubljana-Schule der Psychoanalyse zusammenbringen - jeder von ihnen präsentiert und spricht in seinem eigenen Namen und nicht als Vertreter einer Schule -, um die Möglichkeiten, Grenzen und Einsichten der verschiedenen Ansätze zur Ideologiekritik heute, angesichts einer Welt in Unordnung, kritisch zu diskutieren und zu überprüfen. „Die Kritische Theorie Frankfurter Provenienz verfolgt von jeher das Programm einer rationalen Analyse und Kritik gesellschaftlicher Unvernunft. Dazu wurden unterschiedliche Kombinationen emanzipatorischer Theorien auf der Basis des deutschen Idealismus über Marx, die Freudsche Psychoanalyse bis hin zu einer Diskurstheorie der Demokratie oder der Anerkennung ausgearbeitet. Die Ansätze der Schule von Ljubljana lesen den deutschen Idealismus und Marx hingegen im Lichte von Lacan und des Strukturalismus, um die machttheoretischen Dynamiken gegenwärtiger Gesellschaften unter die Lupe zu nehmen. Höchste Zeit also für ein gemeinsames Gespräch über Ideologiekritik heute“, erklärt Prof. Rainer Forst, Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität.
Nach einer Reihe von Eröffnungsstatements wird sich das Podium mit der gegenwärtigen Krise und den gegenwärtigen Paradoxien von Autorität und Souveränität befassen. Es wird zeitgenössische Formen und Ideologien der Freiheit und die sozialen Desorientierungen und Perversionen diskutieren, die sie erzeugen und reproduzieren können. Schließlich wird das Podium versuchen, die zeitgenössische(n) Form(en) des Kapitalismus zu analysieren, in der und durch die wir leben.
Die Veranstaltung wird auch als Livestream auf dem YouTube-Kanal der Goethe-Universität übertragen. https://www.youtube.com/GoetheUniversitaet
Weitere Informationen zum Programm des Ehrengastlands Slowenien auf der Frankfurter Buchmesse unter: https://www.buchmesse.de/themen-programm/ehrengast oder https://sloveniafrankfurt2023.com/de
Die Themenvielfalt reicht von Künstlicher Intelligenz über Herzforschung bis hin zum Kinderbuchautor Otfried Preußler
Mit der Bürger-Universität pflegt die Goethe-Universität jedes Semester den offenen Dialog mit der Stadtgesellschaft. Das aktuelle Programm umfasst ein umfangreiches Angebot aus Vorträgen, Gesprächsrunden, Ausstellungen, Führungen und Universitätskonzerten.
FRANKFURT. Wie können die Arzneimittel der Zukunft gezielt an eine Tumorzelle transportiert werden - und warum werden durch diese Arzneimittel auch gezieltere Therapien für Kinder möglich? Was haben Philosophie, Gesetzgebung und Neurologie zur Diskussion über Künstliche Intelligenz beizutragen?
Für das aktuelle Programm der Bürger-Universität haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Fach- und Landesgrenzen hinweg zusammengetan, um der Frankfurter Stadtgesellschaft Wissen näherbringen. Sie wollen Fragen zu grundlegenden und aktuellen Themen aufgreifen und im offenen Dialog über Lösungswege diskutieren. Etwa mit Gesprächen über die Fragen „Was ist Solidarität“ und „Was ist autoritär“, mit Vortragsreihen zur Rechtsmedizin, zu Herz-Kreislaufforschung und Herzmedizin, zu Klimawandel und Strafrecht, zu politischer Entscheidungsfindung in der Spieltheorie, zur Geschichte der amerikanischen Ureinwohner und zu neuen Perspektiven auf den Erfolgsautor Otfried Preußler.
Neben Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Streitgesprächen und neuerdings einer lockeren Gesprächsrunde in einem Café enthält das Programm auch Informationen über Campusführungen, Dialog-Spaziergänge zu Nachhaltigkeit, Führungen zum Beispiel im Skulpturensaal, Universitätskonzerte sowie Ausstellungen wie etwa die „Von Listen und Lücken“ in der Universitätsbibliothek.
Das Programm der Bürger-Universität liegt an öffentlichen Einrichtungen der Stadt aus und ist im Online-Kalender der Goethe-Universität einsehbar unter: www.buerger.uni-frankfurt.de/
Die erste Bürger-Universität startete im Jahr 2008. In diesem Jahr kehrte die Goethe-Universität zu ihren Wurzeln als Stiftungsuniversität zurück, als die sie 1914 von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden war.
Weitere Informationen
PR & Kommunikation
Goethe-Universität
E-Mail buergeruni@uni-frankfurt.de
www.buerger.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
9 Millionen Euro für die Forschungsgruppen HERZBLUT und LawFin
Die Goethe-Universität war in der jüngsten Vergaberunde der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit zwei Forschungsgruppen erfolgreich: Neu eingerichtet wird die Forschungsgruppe 5643 „HERZBLUT“ in der Medizin, die sich mit Mutationen in weißen Blutzellen befasst (Klonale Hämatopoese), welche das Risiko unter anderem von Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs erhöhen. Die Kollegforschungsgruppe 2774 „LawFin“ der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften zum Zusammenspiel zwischen (Finanz-)Märkten und der Rechtsordnung geht in die zweite Förderphase. Die Verbünde werden mit insgesamt rund 9 Millionen Euro gefördert.
FRANKFURT. Der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, gratulierte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der beiden erfolgreichen Forschungsgruppen: „Die Kolleginnen und Kollegen bearbeiten zwei äußerst wichtige gesellschaftliche Themenfelder. In der neuen Forschungsgruppe HERZBLUT zur Untersuchung der Klonalen Hämatopoese gehen wir ein hochwichtiges Gesundheitsthema an, das viele ältere Menschen betrifft und das in enger Verzahnung von Forschung und Therapie untersucht wird, also sowohl vom Forschungslabor zum Patienten, als auch vom Patienten zurück ins Forschungslabor. HERZBLUT verbindet dabei zwei Bereiche, in denen Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt besonders stark sind: Die Herz-Kreislauf- und die Krebsforschung.“
Schleiff führte weiter aus: „Die interdisziplinäre Forschung von Ökonom:innen und Jurist:innen steht auch bei unserer Forschungsgruppe LawFin im Zentrum, die in den vergangenen vier Jahren ein internationales Netzwerk hochkarätiger Fellows aufgebaut hat. In Zusammenarbeit mit den Naturwissenschaften wird sich die Forschungsgruppe der ‚grünen' Transformation der Finanzmärkte hin zur ökologischen Nachhaltigkeit widmen und damit gesellschaftlich unmittelbar relevante Forschungsbeiträge liefern.“
HERZBLUT: Wenn Menschen altern, kann es dazu kommen, dass Klone mutierter Blutzellen wachsen – ein Prozess, der mit schwerwiegenden Krankheitsfolgen einhergehen kann, zum Beispiel mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einer krankhaften Vermehrung von Blutzellen wie bei der Leukämie. Mehr als 20 Prozent der Über-65-Jährigen sind davon betroffen. Welche biologischen Vorgänge liegen dem zugrunde? Welche Gene sind vorwiegend von den Mutationen betroffen? In welchen Fällen leiden auch jüngere Menschen? Diesen Fragen geht die Forschungsgruppe „Klonale Hämatopoese: Pathomechanismen und klinische Konsequenzen im Herzen und Blut (HERZBLUT)“ nach, deren Sprecher Prof. Michael Rieger am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität sowie am Universitätsklinikum Frankfurt tätig ist. Forscherinnen und Forscher aus Grundlagenforschung und Klinik möchten gemeinsam verstehen, wie der Prozess genau verläuft und wie er mit verschiedenen Krankheiten zusammenhängt. Ziel ist es, die neuen Erkenntnisse für therapeutische Anwendungen nutzen zu können. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe FOR 5643 mit Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität und der Universität Gießen wird für vier Jahre mit 5,7 Millionen Euro von der DFG gefördert.
LawFin: Für eine zweite Förderperiode verlängert wird die interdisziplinäre Kollegforschungsgruppe „Foundations of Law and Finance (LawFin)“. Der von dem Ökonomen Rainer Haselmann und dem Juristen Tobias Tröger gemeinsam geleitete Verbund von Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität und des Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE zielt darauf ab, das Verständnis für das Zusammenspiel zwischen (Finanz-)Märkten und der Rechtsordnung als sich dynamisch entwickelndem System zu verbessern. Dabei soll auch aufgezeigt werden, wie die theoretische und empirische Forschung in der Finanzökonomie und der Rechtswissenschaft die gewonnenen Erkenntnisse am besten reflektieren kann. Trotz seiner relativ jungen Geschichte konnte sich LawFin als global sichtbare Institution mit klarem Profil etablieren. In der zweiten Förderphase will man gezielt das Potential und die Defizite „grüner“ Finanzmarktregulierung zur Verwirklichung ökologischer Nachhaltigkeitsziele beleuchten. Der Verbund wird für weitere vier Jahre mit 3,4 Millionen Euro von der DFG gefördert.
Hintergrundinformationen:
Wenn mutierte Blutzellen dem Herzen schaden (Forschung Frankfurt 2.2019)
https://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/83884119.pdf
Center for Advanced Studies on the Foundations of Law and Finance https://www.lawfin.uni-frankfurt.de/
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation,
Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Schwiete Cosmochemistry Laboratory ist einziges Labor außerhalb der USA, das den Asteroidenstaub untersuchen wird
Am 24. September ist die Materialprobe eines der ursprünglichsten
Objekte unseres Sonnensystems auf der Erde eingetroffen: Eine NASA-Raumsonde
hat im Vorbeiflug eine Kapsel mit über 200 Gramm Staub des Asteroiden Bennu
abgeworfen, den sie drei Jahre zuvor besucht hatte. Das Material wird im neuen
Schwiete Cosmochemisty Laboratory der Goethe-Universität untersucht werden, das
heute eingeweiht wurde. Kernstück des Labors ist ein hochmodernes
Transmissionselektronenmikroskop (TEM), das die chemische und strukturelle
Analyse winziger Materialproben erlaubt. Die Investition tragen die Dr. Rolf M.
Schwiete Stiftung, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Land Hessen.
FRANKFURT. Aus
dem Staub, der unsere junge Sonne umkreiste, entstanden im Laufe der Zeit nicht
nur die Planeten, sondern auch Millionen Materiebrocken. Rund 800.000 von ihnen
kreisen heute im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter um die Sonne, ein
Teil, die so genannten NEAs (Near Earth Asteroids) kommen gar der Erde immer
wieder recht nahe. Viele Asteroiden haben sich seit ihrer Entstehung kaum
verändert und stellen damit eine Art geologisches Archiv des Sonnensystems dar.
Aus diesem Grund schickte die amerikanische Weltraumbehörde NASA
2016 die Raumsonde OSIRIS-REx zu dem erdnahen Asteroiden Bennu, einem nur 500
Meter großen Himmelskörper, der zu den ursprünglichsten Objekten unseres
Sonnensystems zählt. 2020 entnahm OSIRIS-REx mit einer Art Staubsauger rund
220 Gramm Material von Bennus Oberfläche und kehrte damit zur Erde zurück. Im
Vorbeiflug warf die Sonde am 24. September eine Kapsel mit dem Asteroidenstaub
ab. Wenige Gramm des kostbaren Materials werden Mitte Oktober an der
Goethe-Universität erwartet. Hier wird der Staub in dem heute eingeweihten
Schwiete Cosmochemisty Laboratory untersucht werden. Das Labor an der
Goethe-Universität ist eines von nur vier TEM-Laboren und das einzige außerhalb
der USA, die mit dieser Art der Analyse des Materials betraut wurden.
Zusätzlich nutzt das Team rund um Prof. Brenker noch die Synchrotronstrahler
ESRF in Grenoble und DESY in Hamburg für ihre hoch spezialisierten
Untersuchungen.
Der Nano-Geowissenschaftler Prof. Frank Brenker von der
Goethe-Universität erklärt: „Material von Asteroiden untersuchen zu dürfen, ist
etwas ganz Besonderes. Denn anders als bei Meteoriten, die auf der Erde
einschlagen, hat Asteroidenmaterial keinen Kontakt zur Erdatmosphäre gehabt,
und wir können es in dem Zustand untersuchen, wie es draußen im Weltall
vorliegt. Wir werden in der Materialprobe von Bennu unter anderem die Menge und
die Verteilung sogenannter Seltenerdmetalle bestimmen, was wichtige
Rückschlüsse auf die Entwicklung unseres Sonnensystems und der Erde zulassen
wird.“
Dazu können die Wissenschaftler:innen jetzt ein Hightech-Mikroskop
im neuen Schwiete Cosmochemisty Laboratory an der Goethe-Universität nutzen,
ein sogenanntes Hochleistungs-Transmissionselektronenmikroskop. Der
Stiftungsvorstand der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung, Dr. Jürgen Staiger, sagte
auf der Einweihungsfeier: „Prof. Brenker hat an der Goethe-Universität
Verfahren zur Untersuchung sensibler Proben etabliert, die nur wenige
Wissenschaftsteams weltweit beherrschen. Wir freuen daher, dass wir bei der Anschaffung
des Transmissionselektronenmikroskops maßgeblich unterstützen und auf diese
Weise Spitzenforschung in der Geo- und Kosmochemie fördern konnten. Wir sind
jetzt sehr gespannt darauf, was die Forschungsergebnisse uns über die
Entstehung unseres Planeten verraten werden.“
Hintergrundinformation:
NASA:
Geowissenschaftler der Goethe-Uni wird erneut exklusive Proben von Asteroiden
untersuchen (2022):
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/geowissenschaftler-der-goethe-uni-wird-erneut-exklusive-proben-von-asteroiden-untersuchen/
Schwiete-Stiftung: https://schwiete-stiftung.com/
Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/143420231
Bildtext: Dr. Jürgen Staiger, Schwiete-Stiftung (l), und Prof. Frank
Brenker, Goethe-Universität, vor dem neuen
Hochleistungs-Transmissionselektronenmikroskop im Schwiete Cosmochemisty
Laboratory der Goethe-Universität. Foto: Uwe Dettmar
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Frank Brenker
Arbeitsgruppe NanoGeoscience
Institut für Geowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Tel.: (069)-798 40134
f.brenker@em.uni-frankfurt.de
Twitter/X: @goetheuni
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation,
Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Analyse anhand von Bohrkernen zeigt verlangsamtes Wachstum in jüngerer Erdgeschichte
Welche Bedeutung bestimmte Korallenarten für die Riffbildung während der vergangenen 9.000 Jahre hatten, hat jetzt ein Team von Wissenschaftlern der Goethe-Universität Frankfurt sowie Partnern aus Deutschland, den USA und Kanada analysiert. Dazu untersuchten und datierten die Forscher Korallenskelette in Bohrkernen, die den Riffen in Belize entnommen worden waren. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass bestimmte Korallenarten in der Vergangenheit aufgrund von Klimaveränderungen für längere Zeiträume verschwanden. Die Studie identifiziert zudem eine weitere klimabedingte Gefahr: Neben der Erwärmung und Versauerung der Ozeane bedroht auch der steigende Meeresspiegel die Korallenriffe, deren Wachstumsraten mit der höheren Anstiegsrate nicht mithalten können.
FRANKFURT.
Tropische Korallenriffe könnten zu den ersten Opfern des Klimawandels gehören.
Der Lebensraum dieser Zentren der marinen Vielfalt wird nicht nur durch die
globale Erwärmung, die Versauerung der Ozeane, die Verschlechterung der
Wasserqualität sowie durch Krankheiten von riffbildenden Organismen bedroht.
Zudem sind die Riffe nicht in der Lage, in ihrem Wachstum mit dem
prognostizierten Meeresspiegelanstieg Schritt zu halten. Zu diesem Schluss
kommt ein interdisziplinäres Team aus Wissenschaftlern des Instituts für
Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, der Firma ReefTech Inc.,
des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung, des Department of Earth and
Environmental Sciences der Universität Ottawa und des GSI Helmholtzzentrum für
Schwerionenforschung. Ihre Ergebnisse basieren auf der Untersuchung von 22
Bohrkernen, die aus den Atollen und dem Barriereriff in Belize, dem größten
Riffsystem im Atlantik, entnommen wurden, und anhand derer die
Korallenwachstumsraten der vergangenen 9.000 Jahre, also in der aktuellen
geologischen Epoche des Holozäns, bestimmt und datiert wurden.
Zusammen mit anderen Wissenschaftlern analysierte Prof. Eberhard
Gischler, Leiter der Arbeitsgruppe Biosedimentologie am Institut für
Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt, die Proben, die er und Dr.
J. Harold Hudson aus Miami zwischen 1995 und 2002 entnommen hatten. Durch die
Untersuchung der Bohrkerne – die zusammen 215 Meter lang sind – „konnten wir
die Umweltbedingungen im Holozän detailliert und systematisch rekonstruieren.
Auf diese Weise konnten wir bestimmen, ob der gegenwärtige Rückgang der
Korallen und Korallenriffe tatsächlich beispiellos ist“, so Gischler. Insgesamt
datierten die Wissenschaftler 127 Korallenfragmente mithilfe von
Radioisotopenmethoden und werteten die Veränderungen der Korallenfauna in der
Zeit mithilfe statistischer Tests aus, basierend auf mehr als 1100 fossilen
Korallen. Durch die Radioisotopen-Datierung kann das Alter eines Materials
anhand der Zerfallsraten der in der Probe enthaltenen radioaktiven Stoffe
bestimmt werden.
Danach ermittelte das Team die räumlichen Abstände zwischen den
Korallen in den Bohrkernen und bestimmte auf diese Weise ihre Wachstumsraten.
Gischler: „Unsere Daten zeigen insgesamt einen Rückgang der
Korallenwachstumsraten in Belize während des Holozäns. Mit 3,36 Millimetern pro
Jahr liegen die durchschnittlichen Wachstumsraten der Riffränder zwar gleichauf
mit denen in anderen Regionen des westlichen Atlantiks, sind allerdings etwas
niedriger als im Indopazifik.“ Dies habe Auswirkungen auf die Zukunft vor allem
tropischer Inselstaaten, die auf Korallenriffen basieren oder von ihnen
geschützt werden, und muss auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel betrachtet
werden, erklärt Gischler. „Die Wachstumsraten liegen am unteren Ende der
Prognosen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) der Vereinten
Nationen für den Anstieg des Meeresspiegels bis 2100.“
Die Forschungsergebnisse bestätigen den drastischen Rückgang
lebender Korallen in der Karibik, wo viele Riffe inzwischen von Algen und unkrautartig
wachsenden, generalistischen Korallenarten dominiert werden. Mit Blick auf die
Entwicklung in der Vergangenheit stellten Gischler und seine Kollegen fest,
dass stressresistente, riffbildende Korallen in den älteren Bohrkernabschnitten
vorherrschen. „Am unteren Ende unserer Bohrkerne, das direkt über älterem,
pleistozänem Riffkalk liegt, sind Pseudodiploria-Gehirnkorallen und
Orbicella-Sternkorallen am häufigsten anzufinden – ein Indikator dafür, dass
Mitglieder der Familie stresstoleranter Arten eindeutig dominieren“, erklärt
Gischler. Sobald der Riffsockel jedoch vollständig überflutet war und sich die
Umweltbedingungen verbesserten, nahm die Häufigkeit dieser Korallenarten ab.
Der Wechsel von Steinkorallen zu Algen und von gewöhnlichen
Riffbauern zu unkrautartig wachsenden Arten unterstreicht laut den Autoren die
zunehmende Bedeutung der Fertilität für die Korallengemeinschaft.
Offensichtlich hilft ihnen genau diese Eigenschaft dabei, mit zunehmendem
Umweltstress fertig zu werden.
Wachstumslücken im Vor-Anthropozän
Ein weiteres interessantes Detail, das die Bohrkerne zutage
förderten, sind drei mehrere Hundert Jahre lange Lücken im Fossilbericht der
schnell wachsenden, kompetitiven „Elchhornkoralle“ Acropora palmata in
Belize – vor etwa 2.000, 4.000 sowie 5.500-6.000 Jahren. Die erste und die
letzte stimmen mit den beiden Acropora-Lücken auf den Jungferninseln und in der
Karibik überein und deuten wahrscheinlich auf Perioden höherer Temperaturen und
vermehrter Sturmaktivität sowie auf eine geringere Nährstoffzufuhr als mögliche
Ursachen hin, so die Forscher.
Im Unterschied dazu überschneidet sich die Lücke von vor rund
4.000 Jahren mit einem möglichen Massensterben weidender Stachelhäuter in der
Region, was zu einem Anstieg des Vorkommens von Algen geführt haben könnte.
Eine weitere mögliche Ursache für das Massensterben, die von den Autoren
aufgeführt wird, ist ein möglicher Zusammenhang mit dem so genannten 4.2
k-Ereignis, einer Klimaveränderung, von der man annimmt, dass sie zu einer
Dürre in den mittleren Breiten Nordamerikas und einer erhöhten
Meeresoberflächentemperatur in den tropischen Ozeanen geführt hat.
Publikation: Eberhard
Gischler, J. Harold Hudson, Anton Eisenhauer, Soran Parang & Michael
Deveaux: 9000 years of change in coral community structure and accretion in
Belize reefs, western Atlantic. Scientific Reports 13:11349 (2023), https://doi.org/10.1038/s41598-023-38118-5
Bilder
zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/143126023
Bildtext:
Foto 1: Das
obere UW-Foto zeigt einen Korallenriffsaum in Belize mit schnell wachsenden,
lebenden verzweigten Acropora- (Elchhorn-) und plattenförmigen Millepora-
(Feuer-) Korallen. Das untere UW-Foto zeigt abgebrochene Äste abgestorbener
Acropora-Korallen, die von unkrautartig wachsenden Hügel- und Fingerkorallen
(Porites) sowie Algen überwuchert werden. Foto: Eberhard Gischler
Foto 2: Eberhard Gischler (links; an der Winde), Harold Hudson (Mitte;
auf dem Stativ) und der belizische Assistent Eric Vasquez bei der Entnahme von
Bohrkernen mit einem hydraulischen Rotationsbohrer auf dem Riffdach des
Barriereriffs von Belize. Foto: G. Meyer
Redaktion: Leonie Schultens, Internationales, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798-12473, E-Mail schultens@em.uni-frankfurt.de
Ausstellungsreigen und Online-Präsentation ab Herbst 2024 bis Frühjahr 2025
FRANKFURT. Mit der Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim, dem Museum Sinclair-Haus in Bad Homburg, dem Kunstforum der TU Darmstadt, dem MGGU in Frankfurt, dem Kunsthaus Wiesbaden und dem Nassauischen Kunstverein Wiesbaden schließen sich sechs renommierte Kultureinrichtungen der Region zum Kooperationsprojekt INTERIOR zusammen, das im September 2024 eröffnet wird. Die Kooperation INTERIOR wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
INTERIOR wurde initiiert von Dr. Beate Kemfert, Vorstand der
Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim. Die denkmalgeschützten
Opelvillen wurden als Wohnhäuser gebaut und werden seit 2003 als
Ausstellungsort genutzt. Gemein ist allen sechs INTERIOR-Partnerinstitutionen,
dass sie ihren Platz in Gebäuden gefunden haben, die ursprünglich für andere
Zwecke und nicht für eine kulturelle Nutzung errichtet worden sind. Diese
Bauten besitzen eine wechselvolle Geschichte, die mit der Umwandlung zu einem
Museum oder Ausstellungsort in Vergessenheit geraten ist. Waren die
Rüsselsheimer Opelvillen, das Bad Homburger Museum Sinclair-Haus, der
Nassauische Kunstverein Wiesbaden und das Frankfurter MGGU einst Privathäuser,
nutzt das Kunsthaus Wiesbaden Räumlichkeiten einer Schule und das Kunstforum
Darmstadt die Maschinenhalle einer Hochschule zur Ausstellung zeitgenössischer
Kunst.
Im Zuge von INTERIOR halten die kooperierenden Kultureinrichtungen
in einem Ausstellungsreigen ab Herbst 2024 bis Frühjahr 2025 die eigene
Geschichte lebendig. Darüber hinaus wird neben der Ausstellungsreihe eine
Online-Präsenz entwickelt, bei der in sogenannten „Story-Guides“ der Wandel der
jeweiligen Häuser von ihrer ursprünglichen Nutzung bis heute dargestellt wird.
Die Kooperation INTERIOR und die einzelnen Online-„Story-Guides“
werden gemeinsam von allen Partnerinstitutionen am Donnerstag, den 12.
September 2024 um 11 Uhr in den Opelvillen vorgestellt.
Bilder und Texte zum Download unter: https://www.mggu.de/presse/
Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596
Frankfurt am Main
Das Museum ist aktuell wegen Umbau geschlossen.
Informationen: Christine Karmann, Kommunikation und
Marketing Museum Giersch der Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@mggu.de
Adresse: Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596
Frankfurt am Main
Start am 4. Oktober – Nachmittagsvorlesungen für alle ohne Anmeldung – Freitagsvorlesung über Gesten und Gebärden mit Gebärdendolmetscherinnen
Kaum hat die Schule wieder begonnen, steht
auch bald schon die Frankfurter Kinder-Uni ins Haus. Heute in einer Woche
startet die 20. Ausgabe, die Vorlesungsreihe für wissbegierige Kinder findet
von 4. bis 6. Oktober statt. Die drei Vormittage sind bereits restlos
ausgebucht mit angemeldeten Schulklassen. Nachmittags um 16 Uhr ist der Besuch
für alle ohne Anmeldung möglich. Es warten wieder spannende Themen auf die
Kinder-Uni-Studis.
FRANKFURT. Es
wird wieder bunt und trubelig auf dem Westend-Campus der Goethe-Universität: Von 4. bis 6.
Oktober lädt die Goethe-Universität wieder Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren
auf den Campus Westend ein. Die Goethe-Universität will damit Kinder aller
Schularten auf Wissenschaft neugierig machen und ihnen einen ersten Eindruck
vom Uni-Leben vermitteln. Das Kinder-Uni-Team hat in diesem Jahr drei
Veranstaltungen zusammengestellt, die schon im Vorfeld auf großes Interesse
stießen: Die Vormittagsveranstaltungen für Schulklassen sind restlos
ausgebucht, leider gingen viele Klassen leer aus. An den Nachmittagen steht
jedoch der Hörsaal auch ohne Anmeldung jeweils um 16 Uhr allen wissbegierigen
Kindern und ihren erwachsenen Begleitpersonen offen. Am Donnerstag, 5. Oktober,
hat sich sogar der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef in die Hörerliste
eingetragen, und am Freitag wird die Vorlesung „Die sprechenden Hände“ von
Gebärdendolmetscherinnen simultan übersetzt.
Das Programm
Zum Auftakt der 20. Frankfurter Kinder-Uni
am Mittwoch (4. Oktober) entführt die Physikerin Prof. Camilla Juul Hansen die
Kinder-Uni-Studis in die Tiefen des Weltalls. „Woraus sind Sterne gemacht?
Was das Sternenlicht über Gold und Silber im Universum verrät“, lautet der
Titel ihres Vortrags. Denn ein Sternenhimmel ist nicht nur von Weitem
wunderschön anzuschauen; Frau Hansen schaut genauer hin und sieht dabei Licht,
das mit bloßem Auge nicht erkennbar ist. Im Hörsaal erklärt sie den Kindern,
wie sie mit Hilfe der Bilder aus den Teleskopen erkennen kann, woraus Sterne
gemacht sind – und wie Elemente wie Gold und Silber entstanden sind.
Um Künstliche Intelligenz geht es dann in
der Vorlesung von Prof. Andreas Dengel am Donnerstag (5. Oktober). In seiner
Vorlesung geht er der Frage nach: „Können Maschinen denken? Wie künstliche
Intelligenzen schlau werden und warum sie keine Gefühle haben.“ Dass das
Thema in immer mehr Lebensbereichen eine Rolle spielt, wissen auch schon die
Kleinsten: Maschinen schreiben Texte, malen Bilder in der Art der Alten
Meister. Doch wie genau funktioniert das? Auf kindgerechte und anschauliche
Weise erklärt Computerwissenschaftler Dengel, wie KI lernt, was sie kann – und
was sie nie begreifen wird. Mit dabei ist am Nachmittag Frankfurts
Oberbürgermeister Mike Josef, der sozusagen seinen Antrittsbesuch bei der
Kinder-Uni macht.
Am Freitag (6. Oktober) können sich die
Kinder-Uni-Besucherinnen und -Besucher mit einem Thema aus der
Sprachwissenschaft beschäftigen. „Die sprechenden Hände. Über den
Unterschied zwischen Wörtern, Gesten und Gebärden“ – unter diesem Titel
erklären Prof. Cornelia Ebert (Goethe-Universität) und Prof. Markus Steinbach
(Universität Göttingen), wie wichtig Hände und Gesicht als Mittel der
Verständigung sind. Wir alle nutzen Mimik und Gestik, um Dinge deutlich zu
machen, zu betonen oder zu erklären. Das versteht dann auch jeder. Nicht so
ohne weiteres verständlich sind Gebärdensprachen tauber Menschen, denn die muss
man erst lernen wie jede andere Sprache. Was sind die Gemeinsamkeiten, was die
Unterschiede zwischen Gesten und Gebärden? Das erfahren die Kinder am dritten
Tag der diesjährigen Frankfurter Kinder-Uni. Diese Vorlesung wird simultan im
Hörsaal in Gebärdensprache übersetzt.
Nach den Vormittagsvorlesungen können die
Schülerinnen und Schüler sich in der Mensa, den Cafeterien des Studentenwerks
oder im Café-Bistro „Sturm und Drang“ im Erdgeschoss des Hörsaalgebäudes
stärken – so wie „echte“ Studentinnen und Studenten. In der Mensa Casino-Anbau
erhalten sie gegen Vorlage ihres „Studi-Ausweises“ ein vergünstigtes
Kinder-Menü für 3,50 Euro.
Die Vorlesungen an den Vormittagen sind
zwar bereits ausgebucht. Das ist jedoch kein Grund, auf den Besuch bei der
Kinder-Uni zu verzichten: nachmittags um 16 Uhr können Kinder einzeln oder in
Gruppen, aber immer mit einer erwachsenen Begleitperson, auf den Campus Westend
kommen und eine spannende Kinder-Uni-Vorlesung erleben. Größere Gruppen können
sich vorab per E-Mail melden, dann werden zusammenhängende Sitzplätze für sie
reserviert. Vielhörer-Preise sind in diesem Jahr schon ab zwei besuchten
Vorlesungen möglich.
In diesem Jahr ist auch das Museum
Experiminta wieder mit im Boot: Im Foyer des Hörsaalgebäudes warten
spannende Versuche auf die Kinder. Darüber hinaus informieren an den
Nachmittagen Teams aus Psychologie und Pädagogik über ihre aktuellen Studien.
Wie in jedem Jahr gibt es zu jeder
Vorlesung ein Quiz. Wer die richtigen Antworten angekreuzt hat, auf den warten
tolle Buchpreise, Kinder-Uni-Shirts und andere prima Preise. Auf der Homepage der Kinder-Uni (www.kinderuni.uni-frankfurt.de)
sind die Quizfragen und später die richtigen Antworten einsehbar.
„Es ist immer wieder ein schönes Ereignis,
wenn Hunderte begeisterte und neugierige Kinder auf den Campus strömen“, sagt
Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff. „Und dass so viele Kinder in einem
Hörsaal so gebannt zuhören und kluge Fragen stellen, begeistert wiederum mich
und das immer wieder. Auch in diesem Jahr gibt es ein breit gefächertes
Programm: von Sternenstaub und künstlicher Intelligenz bis hin zur Frage,
welche Botschaften ich mit Mimik und Gestik sende. Da ist für jede und jeden
etwas dabei. Allen Kindern stehen daher die Tore der Goethe-Uni weit offen,
denn spielerisch vermitteltes Wissen macht Spaß und hält so manche Überraschung
bereit!“
Dr. Marschner Stiftung fördert weitere drei
Jahre
Seit 2015 unterstützt die Dr. Marschner
Stiftung die Frankfurter Kinder-Uni finanziell. „Die Frankfurter Kinder-Uni für
uns ein Veranstaltungsformat von hohem Wert“, sagt Peter Gatzemeier, Vorstand
der Dr. Marschner Stiftung: „Hier werden Kinder aus sehr unterschiedlichem
sozialem Umfeld früh an die Hochschule geholt, erleben einen spannenden Ausflug
auf den Campus und sehen echte Wissenschaftler in Aktion. Für viele ist das ein
Erlebnis, das lange in Erinnerung bleibt. Wir freuen uns sehr, die Kinder-Uni mit
unserer finanziellen Förderung auch in diesem Jahr zu ermöglichen“, so Peter
Gatzemeier weiter.
Medienpartner der Frankfurter Kinder-Uni
ist auch in diesem Jahr die Frankfurter Rundschau, die täglich über die
Veranstaltungen berichten und ebenfalls ein Gewinnspiel anbieten wird.
Informationen:
Dr. Anke Sauter und Dr. Markus Bernards, Wissenschaftskommunikation, Tel: (069) 798-13066 bzw. 798- 12498; kinderuni@uni-frankfurt.de;
Homepage: www.kinderuni.uni-frankfurt.de.
Tagung an der Goethe-Universität bringt internationale Expertise zusammen
FRANKFURT. Die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Fasching, Fastnacht, Karneval und ihre interdisziplinäre wissenschaftliche Betrachtung stehen im Fokus einer Tagung, die
von 5.
bis 8. Oktober
im
Seminarhaus, Raum 3.104
Max-Horkheimer-Str.
4 auf dem Campus Westend der Goethe-Universität
stattfindet. Die Tagung mit dem
Titel „Rethinking Carnival from the Pre-modern to the Present“ befasst sich mit
der dynamischen Geschichte dieses Rituals, die einen umfassenden Einblick in
historische Entwicklungen in Politik- und Sozialgeschichte sowie in der
Alltags- und der Emotionsgeschichte eröffnet. Veranstalter sind das Institut
für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität (Dr. Roberta
Colbertaldo) und das Department of History der University of Exeter (Dr. Jeremy
DeWaal).
Nicht nur in den Geschichts-
und Kulturwissenschaften, sondern auch in Literaturwissenschaft, Soziologie und
Anthropologie ist die im Mittelalter entstandene Tradition Gegenstand von
Forschung. Die Bräuche, die sich in ganz Europa und über mehrere Kontinente
ausgebreitet haben, haben regional sehr unterschiedliche Erscheinungsformen
angenommen. Unterschiedlich ist dementsprechend auch der Stand der Forschung je
nach Räumen und Epochen. Die internationale und interdisziplinäre Konferenz am
Campus Westend, die auf Englisch stattfindet und vom britischen Arts and
Humanities Research Council gefördert wird, bringt Wissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen aus dreizehn Ländern zusammen, um neue Sichtweisen auf die
Verbreitung und die Wandlungen von Karnevalsformen und deren Interpretationen
zu entdecken. Die Veranstaltung wird durch das DFG-Projekt „Fette Welten II“
unterstützt. Alle Interessierten sind eingeladen, um informelle Anmeldung wird
gebeten unter Colbertaldo@em.uni-frankfurt.de.
Das
Veranstaltungsplakat zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/142928635
Information:
Dr. Roberta Colbertaldo
Institut für Romanische Sprachen und Literaturen
Goethe-Universität Frankfurt
E-Mail Colbertaldo@em.uni-frankfurt.de
Telefon 069-79832015
Programm: https://www.hsozkult.de/event/id/event-138260
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de