​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Jan 18 2012

Philosoph aus Princeton hält am 30. und 31. Januar Frankfurt Lectures des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“

Philip Pettit spricht über Gerechtigkeit und Demokratie

FRANKFURT. Um das Spannungsverhältnis von Gerechtigkeit und Demokratie geht es bei den kommenden Frankfurt Lectures, veranstaltet vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Prominenter Redner ist Philip Pettit, der an der Princeton University Philosophie und Politische Theorie lehrt. Seine beiden Vorträge, zu denen die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist, haben das verbindende

Thema: „Republican Justice and Democracy“
am: 30. und 31. Januar 2012, jeweils um 19.15 Uhr
Ort: Campus Westend der Goethe-Universität,
Casinogebäude/Festsaal, Grüneburgplatz 1

Gerechtigkeit ist nicht die einzige Tugend politischer Institutionen, Legitimität scheint mindestens ebenso wichtig. Denn es ist ja immerhin die Demokratie und nicht die Gerechtigkeit, die institutionelle Legitimität herstellt. Dieser Befund ergibt sich zumindest aus einer republikanischen Sicht auf Demokratie. Politische Institutionen mögen gerechter, aber nicht ganz so demokratisch, oder aber weniger gerecht und dafür demokratischer sein. Welcher Wert ist nun wichtiger? In der Politischen Theorie, welche die Bürger als die Urheber von Institutionen anspricht, hat Demokratie zweifelsohne eine wichtige Priorität.

In Princeton ist Philip Pettit L. S. Rockefeller Professor für Politik und menschliche Werte. Der gebürtige Ire, der auch lange Zeit in Australien gelehrt hat, ist Ehrendoktor mehrerer Universitäten in Nordamerika, Europa und Australien sowie Fellow verschiedener wissenschaftlicher Institutionen, u. a. der American Academy of Arts and Science. Zu seinen zahlreichen Publikationen gehört „Republicanism: A Theory of Freedom and Government“. Sein Buch „On the People’s Terms“ wird in diesem Jahr bei Cambridge University Press erscheinen. Es basiert auf den Albertus Magnus Vorlesungen 2009 in Köln und den Seeley Vorlesungen 2010 in Cambridge.

Im Rahmen der Frankfurt Lectures lädt der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ herausragende Forscher ein, in zwei aufeinander folgenden Vorlesungen bestimmte Aspekte der Herausbildung normativer Ordnungen auf eine theoretisch innovative und zeitdiagnostisch prägnante Art und Weise zu bearbeiten. Die aktuellen Lectures gehören zum wissenschaftlichen Rahmenprogramm der Ausstellung „Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen“, einem Gemeinschaftsprojekt des Clusters mit dem Frankfurter Kunstverein vom 20. Januar bis 25. März 2012.

Frankfurt Lectures im Wintersemester 2011/2012
Philip Pettit: Republican Justice and Democracy
Montag, 30. Januar, Lecture I: The distinction between justice and democracy
Dienstag, 31. Januar, Lecture II: The priority of democracy over justice
Jeweils 19.15 Uhr, Campus Westend, Casinogebäude/Festsaal

Informationen: Peter Siller, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Tel.: (069) 798-22015, peter.siller@normativeorders.net, www.normativeorders.net/frankfurt-lectures, www.normativeorders.net/ausstellungsprojekt

 

Jan 13 2012

Frankfurter Biochemiker Volker Dötsch erhält 1 Million Euro für Reinhart Koselleck Projekt/ Erhalt von Eizellen nach Chemotherapie

Genetische Qualitätskontrolle in Eizellen

FRANKFURT. Eizellen mit schadhaften Chromosomen werden im weiblichen Körper durch ein natürliches Qualitätskontrollsystem aussortiert. Dessen zentraler Bestandteil ist das Protein p63. Es ist ein naher Verwandter des Tumorsuppressor Proteins p53, das entstehende Krebszellen abfängt. p63 sorgt hingegen dafür, dass Eizellen mit Brüchen in den Chromosomen absterben, bevor sie befruchtet werden können. Volker Dötsch, Professor am Institut für Biophysikalische Chemie der Goethe Universität, will diesen Mechanismus nun genauer untersuchen. Dafür erhält er von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den kommenden fünf Jahren 1 Million Euro. Die Ergebnisse könnten auch dazu beitragen, Eizellen nach einer Chemotherapie zu erhalten.

Die Wirkung vieler Chemotherapeutika beruht auf einer Schädigung der DNA und der Chromosomen. Da die Medikamente meist unspezifisch wirken, zielen sie nicht nur auf die Tumorzellen, sondern auch auf Eizellen. Dadurch wird p63 aktiviert und die Eizelle eliminiert. Da Frauen von Geburt an eine festgelegte Anzahl an Eizellen besitzen und während ihres Lebens keine neuen produzieren, führt eine Chemotherapie oft zu Unfruchtbarkeit. Die nun geplanten Untersuchungen können zur Entwicklung von Inhibitoren für p63 führen, so dass die Eizellen trotz ihrer Schädigung erhalten bleiben. Das soll die Betroffenen in erster Linie vor dem verfrühten Einsetzen der Menopause und ihren Hormon bedingten gesundheitlichen Problemen bewahren.

In vorangegangenen Experimenten konnte die Arbeitsgruppe von Volker Dötsch zeigen, dass die inaktive Form von p63 in den Eizellen als kompakte Zusammenlagerung zweier p63 Moleküle vorliegt (dimere Form). Treten jedoch in Eizellen DNA Doppelstrangbrüche auf, etwa durch die Behandlung mit Chemotherapeutika, lagern sich an den Bruchstellen Phosphatgruppen an. Dadurch wird die kompakte Struktur des inaktiven Zustandes aufgebrochen. Zwei solcher offener Dimere verbinden sich dann zu einem biochemisch aktiven tetrameren Zustand, der den Zelltod der beschädigten Eizellen einleitet.

Nun wollen die Forscher um Doetsch untersuchen, welches Enzym für die Übertragung der Phosphatgruppen zuständig ist und welche Stellen auf dem p63 Protein dadurch markiert werden. Die Arbeitsgruppe wird sich außerdem auf strukturelle Untersuchungen konzentrieren, um herauszufinden, wie genau der inaktive, dimere Zustand des Proteins stabilisiert wird.

Informationen: Prof. Volker Dötsch, Institut für Biophysikalische Chemie und Frankfurt Institute of Molecular Life Sciences (FMLS), Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29631, vdoetsch@em.uni-frankfurt.de.

 

Jan 13 2012

Internationale Konferenz an der Goethe-Universität

Geschlechterverhältnisse: Wandel durch Globalisierung

FRANKFURT. Wie verändern sich Geschlechterverhältnisse durch den Prozess der Globalisierung? Dies ist die zentrale Frage einer internationalen Konferenz vom 18. bis 20. Januar an der Goethe-Universität. Folgt man Theoretikern der Modernisierung, so befinden sich die tradierten Muster der Geschlechterverhältnisse zunehmend in Auflösung. Doch wäre es zu einfach, von einer geradlinigen Umwandlung des Patriarchats in eine emanzipierte Gesellschaft auszugehen. Die Organisatorinnen der Konferenz um Prof. Helma Lutz vom Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien wählen deshalb eine transnationale Perspektive.

Anhand der Themenschwerpunkte „Sorge und Fürsorge“, „Familie“ und „Migration“ diskutieren renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern zentrale gesellschaftliche Zusammenhänge, an denen sich Veränderungen der Geschlechterordnungen zeigen. Zu den entscheidenden Faktoren zählen der Wandel des Wohlfahrtsstaats sowie die Rolle von Frauen und Männern bei der Aufrechterhaltung oder Veränderung traditioneller Geschlechterverhältnisse. Ebenso stellt sich die Frage, wie Migration die Beziehungen zwischen den Geschlechtern und Generationen beeinflussen kann und wie Migrantinnen und Migranten, die außerhalb ihrer Heimat Familienarbeit für andere leisten, ihre eigenen Familien Zuhause versorgen.

Was? Konferenz: „Transforming Gender Orders. Intersections of Care, Family and Migration“
Wann? 18. – 20. Januar 2012
Wo? Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Grüneburgplatz 1,
60323 Frankfurt am Main, Casino, Raum 1.801

Informationen: Frauke Eckl/Daniela Müller, Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23625; CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de; www.cgc.uni-frankfurt.de

Anmeldung unter: www.cgc.uni-frankfurt.de/genderorders/

 

Jan 12 2012

Expertengespräch über Freiheit und Identität im Internet am 16. Januar am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität

Podiumsdiskussion: Wer sind wir im digitalen Netz?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Das Verhältnis von Freiheitsgewinnen und Freiheitsverlusten durch die Nutzung digitaler Kommunikationstechnologien steht im Mittelpunkt einer prominent besetzten Podiumsdiskussion am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass eine Vermehrung von Optionen, beispielsweise in sozialen Netzwerken, Hand in Hand geht mit privater und öffentlicher Beobachtung sowie einer wohl dauerhaften Speicherung der Daten. Nicht zuletzt diese Datenspur und ihr möglicher Missbrauch, aber auch die zunehmend schwerere Unterscheidung zwischen privat und öffentlich führen zu der Frage, ob Begriffe wie Person und Identität im Online-Zeitalter neu definiert werden müssen. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen – um Voranmeldung wird gebeten – bei dem Expertengespräch zum

Thema: „Wer sind wir im digitalen Netz?“
am: Montag, dem 16. Januar 2012, um 19.00 Uhr
Ort:Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität,
Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe

Die Diskutanten sind ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet: Constanze Kurz ist FAZ-Autorin und Sprecherin des Chaos Computer Clubs, Kathrin Passig gehört zu den Gründern der „Zentralen Intelligenz Agentur“ und „riesenmaschine.de“, Hartmut Rosa ist Soziologieprofessor in Jena und Autor des Buches „Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne“, Spiros Simitis ist emeritierter Rechtsprofessor der Goethe-Universität und war lange Jahre hessischer Datenschutzbeauftragter. Die Moderation liegt in den Händen von Klaus Günther, Frankfurter Rechtsprofessor und Co-Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Die Podiumsdiskussion ist die Pilotveranstaltung eines Forschungsprojekts zum Thema „Digitales Selbst“ am Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Anmeldung: Andreas Reichhardt, Tel: (06172) 13977-16, Fax: (06172) 13977-39, a.reichhardt@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Prof. Spiros Simitis, Tel: 069/798-34240, simitis@jur.uni-frankfurt.de, Bernd Frye, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel: (06172) 13977-14, frye@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Jan 11 2012

„Wer nicht wählt, gibt eine wichtige Chance auf Mitbestimmung aus der Hand!“

Müller-Esterl ruft zur Wahl auf

FRANKFURT. Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl appelliert in einem persönlichen Aufruf an alle Studierenden der Goethe-Universität, bei den bevorstehenden Wahlen zum Studierendenparlament von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.

Die Beteiligung an den Wahlen sei in den letzten Jahren auf einen „besorgniserregenden Stand“ von zuletzt 14,55 Prozent (2006: über 30 Prozent) zurückgegangen: „Jeder, der nicht wählen geht, gibt damit politische Gestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten aus der Hand“, sagte Müller-Esterl.

Den vollständigen Text lesen Sie hier

Aufruf des Präsidenten der Goethe-Universität zu den Wahlen zum Studierendenparlament der Fachschaftsräte sowie zum Rat des L-Netzes

Wählen ist ein demokratisches Grundrecht. Wer wählt, gestaltet mit: sein Land, seine Stadt und auch seine Universität. Die Wahlen zum Studierendenparlament sind mit die wichtigsten Abstimmungen, die an einer Universität stattfinden. Mit derzeit 41.350 Studierenden sind an der Goethe-Universität mehr Studierende eingeschrieben als etwa die Stadt Hofheim am Taunus Einwohner hat. Leider machen im Gegensatz zu vielen Bürgerinnen und Bürgern noch viel zu wenig Studierende von diesem Grundrecht Gebrauch. Mehr noch: Die Beteiligung an den Wahlen zum Studierendenparlament ist in den letzten Jahren immer weiter zurückgegangen. Zuletzt haben sich nur noch rund 14,55 % der Wahlberechtigten an der Stupa-Wahl beteiligt - eine besorgniserregende Entwicklung. Jeder, der nicht wählen geht, gibt damit politische Gestaltungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten aus der Hand!

Im Studierendenparlament werden weit reichende Entscheidungen getroffen, die alle Studierende betreffen. Dies beginnt bei der Verabschiedung der jeweiligen Semesterbeiträge, Entscheidungen über den Haushalt des AStA und endet noch lange nicht bei Fragen der Ausgestaltung des neuen Studierendenhauses auf dem Campus Westend.

Ich bitte Sie daher: Gehen Sie zur Wahl und geben Ihr Stimme ab! Sie helfen damit nicht nur entscheidungsfähige Strukturen zu schaffen, sondern auch z.B. zur Verbesserung von Studienbedingungen beizutragen.

Daten zur Wahl:
Briefwahlschluss:

16. Januar 2012, 16.00 Uhr
(letzter Einwurf Briefkasten Poststelle Bockenheim)
Urnenwahl:
23. Januar bis 25. Januar 2012, 09.00 – 15.00 Uhr
26. Januar 2012, 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr („Mensatag“)

 

Jan 11 2012

Vortrag im Senckenberg Museum im Rahmen der Reihe „Die Zukunft des Lebens“

Rettet uns Geo-Engineering vor dem Klimawandel?

FRANKFURT. Wie die Weltklima-Konferenz in Durban gezeigt hat, gehen die internationalen Bemühungen, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, nur schleppend voran. Wenn schon die Ursachen der Klimaerwärmung nicht bekämpft werden können, wäre es dann nicht einfacher, mittels neuer Technologien die Auswirkungen zu verringern? Dieser Frage geht Privatdozent Dr. Mark Lawrence in seinem Vortrag „Was bringen gezielte Eingriffe in das Klimasystem?“ nach

am Donnerstag, den 12. Januar um 19 Uhr,
im Festsaal des Senckenberg Naturmuseums, Senckenberganlage 25.

„Geo-Engineering“, auch „Climate Engineering“ genannt, verweist auf die Möglichkeit, mit großtechnischen Anstrengungen gezielt am Thermostat der Erde zu drehen. In seinem Vortrag im Rahmen der Reihe „Die Zukunft des Lebens“ stellt Mark Lawrence, Wissenschaftlicher Direktor der Potsdamer Denkfabrik für Klimaforschung IASS, einige der in diesem Zusammenhang derzeit kontrovers diskutierten Maßnahmen und ihre Auswirkungen detaillierter vor.

Eine Abkühlung des Globus soll zum einen durch die Reduktion der Sonneneinstrahlung erreicht werden, indem beispielsweise feine Schwebeteilchen in der Atmosphäre verteilt werden, die dafür sorgen, dass mehr Sonnenlicht zurück ins All reflektiert wird. Ein anderer Ansatz, den Klimawandel zu bremsen, besteht darin, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen – entweder durch künstliche Rückgewinnung und Speicherung des Treibhausgases oder durch die Verstärkung natürlicher Prozesse, bei denen Kohlendioxid festgelegt und gespeichert wird, zum Beispiel durch eine Düngung der Ozeane.

Können aber solche Maßnahmen funktionieren – oder treiben wir mit dieser Notoperation am Klima den Teufel mit dem Belzebub aus? Mark Lawrence wird auf Basis derzeitiger wissenschaftlicher Ergebnisse das Pro und Contra solcher Maßnahmen diskutieren. Dabei wird er eingehen auf die technische Machbarkeit, die Kosten sowie auf mögliche gesellschaftliche Folgen und die damit verbundene Verantwortung bei der Entscheidung für oder gegen „Geo-Engineering“.

Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, mit dem Referenten zu diskutieren. Wie aktuell das Thema ist, zeigt eine im Oktober veröffentlichte Sondierungsstudie des Bundesforschungsministeriums, die die Chancen und Risiken solcher Mammutvorhaben beleuchtet, und zu dem Schluss kommt, dass es zwar weiterer Forschung bedarf, aber davon auszugehen ist, dass „Geo-Engineering“ über kurz oder lang relevant wird, um die dramatischen Folgen des Klimawandels zu verhindern.

Mark Lawrence, ist seit September 2011 Wissenschaftlicher Direktor des „Institute for Advanced Sustainability Studies“ (IASS) in Potsdam, das sich der Erforschung des Klimawandels, der Komponenten des Erdsystems und der Nachhaltigkeit widmet. Lawrence leitet dort das Cluster „Nachhaltige Interaktionen mit der Atmosphäre". Zuvor forschte er mehrere Jahre am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz. Er ist auf die numerische Modellierung des chemischen Wetters der Troposphäre sowie auf Chemie-Klima-Wechselwirkungen spezialisiert und beteiligt sich seit einem Jahrzehnt aktiv am öffentlichen Diskurs über Climate Engineering.

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Zukunft des Lebens – vom gesellschaftlichen Umgang mit biologischer Vielfalt und Klimawandel“, die im Rahmen der seit 1986 an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ neben der Deutsche Bank AG von der BHF-Bank-Stiftung, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie hr2 kultur unterstützt wird.

Mehr unter: www.bik-f.de/zukunftdeslebens

Zusätzlich zum Vortrag findet am Freitag, dem 13.1.2012, von 10.30 bis 12 Uhr ein vertiefendes Seminar mit dem Titel „Climate Engineering through injection of aerosol particles into the atmosphere: physical insights into the possibilities and risks“ im Raum GW 2 101, Geozentrum, Altenhöferallee 1, Campus Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt statt.

Informationen: Dr. Julia Krohmer, Pressereferentin LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Tel.: (069) 7542 1837,jkrohmer@senckenberg.de oder Sabine Wendler, Pressereferentin BiK-F, Tel.: (069) 7542 1838, sabine.wendler@senckenberg.de.

 

Jan 3 2012

Archäologe Prof. Luca Giuliani zu Gast bei den Mittwochskonferenzen

Zur Doppelbödigkeit des Theaters im alten Griechenland

FRANKFURT. Im Rahmen der Mittwochskonferenzen des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität hält der Archäologe Prof. Dr. Luca Giuliani einen öffentlichen Vortrag

am: Mittwoch (11. Januar 2012) um 18 Uhr
Ort: IG-Farben-Haus, Raum 411, Campus Westend, Grüneburgplatz 1
Thema: „Possenspiel und tragischer Held. Zur Doppelbödigkeit des Theaters im 4. Jahrhundert v. Chr.“

Luca Giuliani leitet seit 2007 das Wissenschaftskolleg in Berlin und hat eine Professur für Klassische Archäologie an der Humboldt-Universität inne. Im Mittelpunkt seines Vortrags stehen Possenbilder auf unteritalienischen Vasen des 4. Jahrhunderts v. Chr. Mit welchen Mitteln wurde dort eine komische Wirkung erzeugt, und worin unterscheiden sich diese von ernsten mythologischen Bildern? Wie Giuliani zeigen wird, findet dieser Unterschied eine exakte Entsprechung in der Differenz zwischen Komödie und Tragödie als theatralischen Gattungen. Dabei erweist sich die Komödie als eine Gattung, die auch in der Lage ist, sich selbst bzw. das Theater im Allgemeinen zu thematisieren. Deshalb hat sie ein ganz anderes reflexives Potenzial als die Tragödie, obwohl sie in der aristotelischen Theorie ausdrücklich als eine mindere Gattung gilt; ein Potenzial, das sich auch bei den Possenbildern aufzeigen lässt.

Informationen: Dr. Falk Müller, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798-32411, falk.mueller@em.uni-frankfurt.de.

 

Jan 2 2012

Literarischer Jahresauftakt mit Poetikdozent Thomas Meinecke

Ich als Text

FRANKFURT. Zu Beginn des Jahres 2012 wartet die Frankfurter Stiftungsgastdozentur für Poetik mit einem besonderen literarischen Ereignis auf: Thomas Meinecke wird ab dem 10. Januar 2012 an fünf aufeinanderfolgenden Dienstagabenden an der Goethe-Universität die renommierten Frankfurter Poetikvorlesungen halten. Dabei wird er Studierenden und literarisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern seine Perspektive auf die Grundlagen und Bedingungen zeitgenössischen literarischen Schreibens darlegen. Veranstaltungsort ist der inzwischen als "Poetik-Hörsaal" etablierte Raum HZ 2 im neuen Hörsaalzentrum auf dem Campus Westend. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 18.15 Uhr.

Der 1955 in Hamburg geborene Meinecke ist ein engagierter und vielseitiger Künstler, der als Schriftsteller, Musiker und Diskjockey gleichermaßen Beachtung findet. Seiner Vorlesungsreihe hat Meinecke den Titel „Ich als Text“ gegeben – eine Reminiszenz an einen älteren Song seiner Band F.S.K. (ehemals Freiwillige Selbstkontrolle) und zugleich eine prägnante Beschreibung seines künstlerischen Programms, hinter dem ein entschieden postmodernes Literaturverständnis steht: Hörspiele und Texte wie die Prosasammlung „Mit der Kirche ums Dorf“(1986), die Erzählung „Holz“ (1988) und die Romane „Tomboy“(1998) und „Jungfrau“ (2008) sowie der unlängst erschienene Roman „Lookalikes“ (2011) sagen sich von klassischen, auf eine übergeordnete Geschichte ausgerichteten Erzählstrukturen los. Stattdessen bevorzugen sie Kompositionsprinzipien, die einen collageartigen und eher diskursiv-polyphonen Charakter haben.

Es liegt nahe, hier den Diskjockey am Werk erkennen zu wollen, der die Grundlagen seines Fachs, also das Mixing, Remixing und Sampling von den turntables auf die Literatur überträgt. Meinecke wird diesen Aspekt seiner schriftstellerischen Arbeit dezidiert erörtern und zu diesem Zweck auch – ein Novum in der über 50-jährigen Geschichte der Frankfurter Poetikvorlesungen – einen Plattenspieler am Katheder installieren. Neben den Kernthemen Musik und Pop-Kultur werden Reflexionen über Identität und Originalität sowie über Macht und Widerstand den Referenzrahmen für Meineckes Vorträge bilden.

Die Frankfurter Poetikvorlesungen wurden 1959 vom Verlag S. Fischer in Form einer Stiftungsgastdozentur eingerichtet. Von 1963 an trugen und prägten der Suhrkamp Verlag sowie die Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität die renommierte Institution. Seit 2011 steht hinter der Stiftungsgastdozentur für Poetik ein Konsortium, das neben der Goethe-Universität aus den Verlagen S. Fischer, Schöffling & Co und Suhrkamp, den Freunden und Förderern der Goethe-Universität, dem Kulturamt der Stadt Frankfurt sowie dem Literaturhaus Frankfurt besteht.

Informationen: Prof. Susanne-Komfort-Hein und Christian Buhr (M.A.), Stiftungsgastdozentur für Poetik, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Campus Westend, Tel.: (069) 798- 32855; poetik@lingua.uni-frankfurt.de