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Forscher:innen der Goethe-Universität Frankfurt finden kleine Moleküle als Bindungspartner für genomische RNA des Coronavirus
Bestimmte Regionen im SARS-CoV-2-Erbgut könnten sich als Ziel für künftige Medikamente eignen. Dies fanden jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt und ihre Kooperationspartner im internationalen COVID-19-NMR-Konsortium heraus. Mithilfe einer speziellen Substanzdatenbank identifizierten sie mehrere kleine Moleküle, die an bestimmte Stellen des SARS-CoV-2-Genoms binden, die fast nie durch Mutationen verändert werden.
FRANKFURT. Wenn
SARS-CoV-2 eine Zelle befällt, schleust es sein Erbgut in die Zelle ein und
programmiert die Zelle so um, dass diese zunächst Viren-Proteine und
schließlich ganze Virenpartikel herstellt. Auf der Suche nach Wirkstoffen gegen
SARS-CoV-2 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich bisher meist auf
die viralen Proteine fokussiert, deren Blockade eine Vermehrung zu verhindern
oder zu mindern verspricht. Doch auch der Angriff des viralen Erbguts, eines
langen RNA-Moleküls, könnte die Vermehrung des Virus womöglich stoppen oder
verlangsamen.
Einen wichtigen ersten Schritt zur Entwicklung einer solchen neuen
Klasse von SARS-CoV-2-Medikamenten haben jetzt die Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler des COVID-19-NMR-Konsortiums gemacht, das von Prof. Harald
Schwalbe vom Institut für Organische Chemie und chemische Biologie der
Goethe-Universität Frankfurt koordiniert wird. Sie identifizierten 15 kurze
Abschnitte des SARS-CoV-2-Genoms, die bei verschiedenen Coronaviren sehr
ähnlich sind und daher vermutlich essenzielle regulatorische Funktionen haben.
Auch im Verlauf des Jahres 2020 waren diese Genomabschnitte nur äußerst selten
von Mutationen betroffen.
Die Forscherinnen und Forscher ließen eine Substanzbibliothek von
768 kleinen, chemisch einfachen Molekülen mit den 15 RNA-Abschnitten reagieren
und analysierten das Ergebnis mittels Kernresonanzspektroskopie
(NMR-Spektroskopie). Bei der NMR-Spektroskopie werden Moleküle zunächst mit
speziellen Atomsorten (Isotopen) markiert und dann einem starken Magnetfeld
ausgesetzt. Durch einen kurzen Radiowellen-Impuls werden die Atomkerne angeregt
und geben ein Frequenzspektrum ab, mit dessen Hilfe sich der Aufbau der
Moleküle bestimmen lässt und welche Bindungen sie eingehen.
Auf diese Weise konnten die Forschenden um Prof. Schwalbe 69 kleine
Moleküle finden, die an 13 der 15 RNA-Abschnitte banden. Prof. Harald Schwalbe:
„Drei der Moleküle banden sogar spezifisch an nur einen RNA-Abschnitt. Wir
konnten damit zeigen, dass sich die SARS-CoV-2-RNA sehr gut als potenzielle
Zielstruktur für Medikamente eignet. Angesichts der zahlreichen Mutationen von
SARS-CoV-2 sind solche konservativen RNA-Abschnitte, wie wir sie identifiziert
haben, für eine Wirkstoffentwicklung besonders interessant. Und da in einer
infizierten Zelle die Viren-RNA bis zu zwei Drittel der gesamten RNA ausmacht,
sollten wir mit geeigneten Molekülen die Virusvermehrung erheblich stören
können.“ Entsprechend hätten die Forschenden, so Schwalbe weiter, jetzt bereits
Untersuchungen kommerziell verfügbarer Substanzen begonnen, die chemisch
ähnlich zu den Bindungspartnern aus der Substanzbibliothek sind.
Publikation: Sridhar Sreeramulu, Christian Richter, Hannes Berg, Maria A Wirtz
Martin, Betül Ceylan, Tobias Matzel, Jennifer Adam, Nadide Altincekic, Kamal
Azzaoui, Jasleen Kaur Bains, Marcel J.J. Blommers, Jan Ferner, Boris Fürtig, M.
Göbel, J Tassilo Grün, Martin Hengesbach, Katharina F. Hohmann, Daniel Hymon,
Bozana Knezic, Jason Martins, Klara R Mertinkus, Anna Niesteruk, Stephen A
Peter, Dennis J Pyper, Nusrat S. Qureshi, Ute Scheffer, Andreas Schlundt,
Robbin Schnieders, Elke Stirnal, Alexey Sudakov, Alix Tröster, Jennifer Vögele,
Anna Wacker, Julia E Weigand, Julia Wirmer-Bartoschek, Jens Wöhnert, Harald
Schwalbe: Exploring the druggability of conserved RNA regulatory elements in
the SARS-CoV-2 genome, Angewandte Chemie International Edition, https://doi.org/10.1002/anie.202103693
Über das COVID-19-NMR-Konsortium
Weltweit
forschen mehr als 40 Arbeitsgruppen aus 18 Ländern mit insgesamt 230
Wissenschaftlern im COVID-19-NMR-Konsortium, in Frankfurt haben seit Ende März
2020 45 Doktoranden und Postdocs teilweise in zwei Schichten pro Tag an sieben
Tagen die Woche mitgearbeitet. www.covid19-nmr.de
Frühere Meldung „Faltung von SARS-CoV2-Genom zeigt Angriffspunkte
für Medikamente – auch Vorbereitung auf „SARS-CoV3“ https://tinygu.de/sEhyD
Wissenschaftlicher Kontakt:
Prof.
Dr. Harald Schwalbe
Institut für organische Chemie und chemische Biologie
Center for Biomolecular Magnetic Resonance (BMRZ)
Goethe-Universität Frankfurt
Tel +49 69 798-29137
schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de
Studie der Goethe-Universität zu Folgen von Arbeitslosigkeit in mehr als 30 Ländern / Forschung Frankfurt: Markus Gangl zur Coronakrise
Menschen, die durch die Finanzkrise 2008/09 arbeitslos wurden, hatten danach mit einer Vielzahl von Schwierigkeiten zu kämpfen. In einer langjährigen internationalen Studie hat das Team um den Soziologen Prof. Markus Gangl an der Goethe-Universität die gesellschaftlichen Folgen der Krise und das politische Krisenmanagement untersucht. In der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ stellt Gangl einige Ergebnisse vor – und zieht Schlüsse für die Folgen der Corona-Pandemie.
FRANKFURT. Armutsrisiko,
Arbeitslosigkeit, Bildungsmangel, Scheidungsrisiken, Vertrauensrisiken:
Ökonomische Schocks haben beträchtliche Folgen für die Gesellschaft. Wie gehen
politische Systeme damit um? Und vor allem: Welche Maßnahmen stellen sich als
erfolgreich heraus?
In einem vom European Research Council (ERC) finanzierten
Forschungsprojekt hat das Team von Markus Gangl, Soziologieprofessor an der
Goethe-Universität, in mehr als 30 Ländern gesellschaftliche Folgen der
Finanzkrise von 2008/09 untersucht und festgestellt: Sie reichen von erhöhtem
Armutsrisiko und schlechteren beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten über
Trennungsrisiken, durchkreuzte Familienplanungen und geringere Bildungschancen
der nächsten Generation bis hin zum Vertrauensverlust der Menschen in
demokratische Prozesse.
Ein
Ergebnis der Studie: Je besser ausgebaut die sozialen Sicherungssysteme, desto
geringer ist das Risiko, durch die Arbeitslosigkeit Armut zu erleiden. Länder
mit langen Phasen sozialstaatlich engagierter Politik konnten die Folgen der
Finanzkrise am besten abfedern; weniger geschützt war die Bevölkerung in den
wirtschaftsliberalen angelsächsisch geprägten, aber auch den
südeuropäischen Gesellschaften. In Südeuropa hatte die Finanzkrise zu einer
jahrelangen Arbeitsmarktkrise geführt.
In
der Corona-Pandemie ist der wirtschaftliche Einbruch mindestens doppelt so
schwer ausgefallen wie nach der Finanzkrise von 2008/2009. Dennoch ist es
bislang vielen Ländern gelungen, den Arbeitsmarkt davon weitgehend zu
entkoppeln. „Der schmerzhafte Lernprozess aus der Finanzkrise hat wohl dazu
geführt, dass sich die europäischen Länder in der Pandemie zu einem deutlich
entschlosseneren wirtschaftspolitischen Handeln entschieden haben als noch vor
zehn Jahren. Und vor allem auch: dass sie gemeinsam in eine substanzielle
europäische Sozialpolitik eingestiegen sind“, erklärt Markus Gangl.
Einen
neuralgischen Punkt in der Bewältigung der Pandemie sieht Gangl – auch im
Vergleich mit seiner Studie – in der Situation der jungen Generation. Haben
doch seine eigenen wie bereits frühere Studien ergeben, dass wirtschaftliche
Krisen bei jungen Menschen zu einer „Reduktion des subjektiv empfundenen
Möglichkeitsraums“ führen. „Es wird vielleicht die wichtigste
gesellschaftspolitische Herausforderung sein“, so Gangl, „die
Lebensperspektiven junger Menschen in den Blick zu
nehmen und zu stärken.“
Einen Überblick über die Studienergebnisse vermittelt Gangls
Beitrag „Aus Krisen lernen“ in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Forschung
Frankfurt der Goethe-Universität; die Ergebnisse im Einzelnen wurden in
begutachteten internationalen Fachzeitschriften, unter anderem in American
Sociological Review, der weltweit führenden Zeitschrift der Disziplin,
veröffentlicht.
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2021)
kann von Journalisten kostenlos bestellt werden bei: ott@pvw.uni-frankfurt.de.
Alle Beiträge sind online verfügbar unter: www.forschung-frankfurt.de
Wissenschaftliche Publikationen
Giustozzi,
Carlotta, und Markus Gangl: Unemployment and political trust
across 24 Western democracies: Evidence on
a welfare state paradox, Acta
Sociologica, 2021, https://doi.org/10.1177/00016993211008501
Goñalons-Pons, Pilar, und Markus Gangl.
2021. Marriage and masculinity:
Male‐breadwinner
culture, unemployment, and separation risk in 29 countries.
American Sociological Review 86 (3):
465-502.
https://doi.org/10.1177/00031224211012442
Goñalons-Pons, Pilar, und Markus Gangl:
Regulated earnings security: The
relationship between employment protection
and unemployment scarring
during the Great Recession, Socio-Economic
Review, 2021,
https://doi.org/10.1093/ser/mwaa049
Lindemann, Kristina, und Markus Gangl:
Parental unemployment and the
transition into tertiary education: Can
institutions moderate the
adverse effects?, Social Forces, 2020, Bd.
99, S. 616-647,
https://doi.org/10.1093/sf/soz155
Lindemann, Kristina, und Markus Gangl: The
intergenerational effects of
unemployment: How parental unemployment
affects educational transitions
in Germany, Research in Social
Stratification and Mobility, 2019, Bd.
62,
Art. 100410, https://doi.org/10.1016/j.rssm.2019.100410
Lindemann, Kristina, und Markus Gangl:
Parental unemployment and the
transition to vocational training in
Germany: interaction of household
and regional sources of disadvantage,
European Sociological Review,
2019, Bd. 35, S. 684-700, https://doi.org/10.1093/esr/jcz027
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Markus Gangl
Institut für Soziologie
Goethe-Universität
mgangl@soz.uni-frankfurt.de
www.corrode-project.org
Was ist Hoffnung? Ein Gespräch mit der Philosophin Claudia Blöser in „Forschung Frankfurt“ zu den Folgen der Corona-Pandemie
Welche Rolle spielt Hoffnung in Krisenzeiten? In welchem Verhältnis steht Hoffnung zu Angst und Mut, Wissen und Glauben? Und was verstehen wir unter radikaler Hoffnung? Mit diesen Fragen befasst sich die Physikerin und Philosophin Claudia Blöser in der jüngsten Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität.
FRANKFURT. In Krisenzeiten suchen Menschen nach einem Zeichen der Hoffnung. Was genau unter Hoffnung zu verstehen ist, untersucht die Physikerin und Philosophin Claudia Blöser in ihrem Habilitationsprojekt an der Goethe-Universität. Ihr Fazit: „Hoffnung ist ein schwer greifbares Phänomen, das uns in vielen Formen begegnet. Doch die Philosophie kann Erhellendes über Natur und Rationalität der Hoffnung sagen.“
Hoffnung, so erläutert Blöser, ist beispielsweise klar von Optimismus zu unterscheiden, der das, was erwünscht ist, als wahrscheinlich ansieht. Hoffnung bezieht sich dagegen auf die Möglichkeit von etwas. Auch Wissen spielt für Hoffende eine Rolle, da sie die Sachlage kennen müssen, um nicht auf Illusorisches zu hoffen. Andererseits gibt es keine Hoffnung ohne Zweifel: Wer hofft, so Blöser, befinde sich grundsätzlich in unsicherer Lage. Immanuel Kant gilt ihr als zentraler Gewährsmann in der Philosophiegeschichte: „Was dürfen wir hoffen?“ ordnet Kant als eine der zentralen Fragen der Philosophie ein. Er war es auch, der darauf hinwies, dass Hoffnung dort ins Spiel kommt, wo der Mensch an die Grenzen seines Wissens und Handelns stößt.
Auf den US-amerikanischen zeitgenössischen Philosophen Jonathan Lear verweist Blöser, wenn sie das Konzept der „radikalen Hoffnung“ beschreibt – eine krisengeprägte Hoffnung, die sich angesichts des Verlusts aller bisheriger Lebensgrundlagen auf nichts mehr beziehen kann als darauf, das Gute prinzipiell für möglich zu halten. Das vollständige Interview ist in der neuen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ zu finden, die diese Woche erschienen ist. Weitere Beiträge gehen zum Beispiel folgenden Fragen nach: Was wissen wir über die körperlichen Langzeitfolgen von COVID, insbesondere bei kardiologischen Beschwerden? Wie können wir unser Gesundheitssystem für künftige Pandemien besser aufstellen? Wie hat die Coronapandemie unser Zusammenleben geprägt? Was wird im Schulalltag übrigbleiben von Homeschooling und Distanzlernen? Und wie kann sich die Wirtschaft für weitere Krisen besser wappnen? Ein Blick in die Vergangenheit lehrt, wie im alten Athen Seuche und Exzess Hand in Hand gingen, wie sich in Europa die Juristen in der Pestbekämpfung durchgesetzt haben – und dass in China schon einmal die erfolgreiche Pandemiebekämpfung den Status der Machthaber festigte – bei den mächtigen Kaisern der Qing-Dynastie.
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2021) kann von Journalisten kostenlos bestellt werden bei: sauter@pvw.uni-frankfurt.de.
Alle Beiträge sind online verfügbar unter: www.forschung-frankfurt.de
Weitere Informationen
Dr. Claudia Blöser
Institut für Philosophie
Goethe-Universität
E-Mail: bloeser@em.uni-frankfurt.de
Lore-Steubing-Institut vernetzt Forschung zu Artenvielfalt und -verlust in Hessen – Hessische Ministerien für Umwelt und Forschung geben Unterstützung
Neben dem Klimawandel ist der zunehmende Verlust an Tier- und Pflanzenarten die größte Umweltbedrohung. Um die Forschung über Biodiversität zu intensivieren, haben sich heute mit der Goethe-Universität die Universitäten Gießen, Marburg und Kassel, die TU Darmstadt, die Hochschule Geisenheim, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie zu einem hessischen Kompetenzzentrum zusammengeschlossen, dem Lore-Steubing-Institut für Biodiversitätsforschung. Das Institut wird zudem mit im Naturschutz engagierten Akteuren und Verbänden kooperieren.
FRANKFURT. Der Präsident der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Enrico Schleiff, betont die Bedeutung des Forschungsnetzwerks: „Mit dem Lore-Steubing-Institut erhält die Biodiversitätsforschung in Hessen ein Momentum, das nicht nur dem Natur- und Artenschutz in Hessen zugutekommen wird, sondern das auch für deutschlandweite Ausstrahlung sorgen wird. Ich freue mich, dass die Goethe-Universität hier einen wichtigen Beitrag leisten kann. Ganz besonderer möchte ich Dekan des Fachbereichs Biowissenschaften, Prof. Sven Klimpel, zum Erfolg dieser Gründung beglückwünschen, der einen zweijährigen, intensiven Planungsprozess krönt.“
Präsident Schleiff weiter: „Biodiversitätsforschung ist seit vielen Jahren einer der strategischen Pfeiler der Goethe-Universität. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die gravierenden Veränderungen, die Landnutzung und Klimawandel auf Arten und Artengemeinschaften haben, wie Arten sich anpassen, wandern oder aussterben und wie Arten in der erdgeschichtlichen Vergangenheit auf Umweltänderungen reagiert haben. Auch die Vereinbarkeit von Landnutzung mit dem Artenschutz und die Erforschung von Natur-Gesellschaftssystemen gehören zu unseren Forschungsthemen. Institutionell wird dieses Forschungsengagement sichtbar in der engen wissenschaftlichen Vernetzung mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und Forschungsverbünden wie etwa dem LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik, das sich mit den genetischen Grundlagen der biologischen Vielfalt befasst. “ Nicht zuletzt gehöre die Entwicklung pädagogischer Konzepte zur Vermittlung der Werte von Biodiversität zum Forschungskanon der Goethe-Universität, so Schleiff.
In einem Festakt wurde das Lore-Steubing-Institut für Biodiversitätsforschung heute gegründet. Als Würdigung ihrer Verdienste ist es nach der 2012 verstorbenen Gießener Botanikerin und Ökologin Prof. Dr. Dr. h.c. Lore Steubing benannt.
Link: Pressemitteilung des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Das Wissenschaftsmagazin Forschung Frankfurt der Goethe-Universität nimmt die körperlichen Langzeitfolgen der SARS-CoV-2-Infektion in den Blick
Selbst wenn das Virus verschwunden scheint, ist COVID-19 bei vielen Menschen noch nicht vorbei: SARS-CoV-2 hinterlässt häufig einen geschädigten Herzmuskel. In der aktuellen Ausgabe von Forschung Frankfurt schildern Wissenschaftler:innen ihre beunruhigenden Erkenntnisse aus der Untersuchung eigentlich genesener Patientinnen und Patienten und ihre Suche nach den Krankheitsmechanismus. Unter dem Titel „Pandemie: Was bleibt?“ versammelt das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität ein facettenreiches Spektrum von Forschungsprojekten, Einschätzungen und Analysen von Forscherinnen und Forschern der Goethe-Universität zu den Auswirkungen der Pandemie auf Menschen und Gesellschaft.
FRANKFURT. Dass selbst ein milder Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion langwierige Herzprobleme nach sich ziehen kann, musste die Spitzensportlerin Juliane Wolf am eigenen Leib erfahren: Nur langsam erholte sich ihr Herz von der Entzündung, die das Virus verursacht hatte. In der aktuellen Ausgabe von Forschung Frankfurt schildert Prof. Eike Nagel vom Institut für Translationale Kardiovaskuläre Bildgebung des Universitätsklinikums Frankfurt, dass es vielen COVID-19-Patientinnen und –Patienten ähnlich geht: Bei 78 Prozent der Probanden einer von seiner Kollegin Dr. Valentina Puntmann und ihm geleiteten Studie waren zwei Monate nach dem Beginn der Infektion Veränderungen am Herzen feststellbar. Er berichtet über seine Forschung an möglichen Therapien für solche frühen Formen der Herzmuskelentzündungen, ebenso wie die Herzforscherin Prof. Stefanie Dimmeler, die feststellen konnte, dass Herzmuskelzellen auf einem etwas anderen Weg infiziert werden als Lungenzellen.
In weiteren Beiträgen der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität darüber, welche Schäden die Pandemie im demokratischen System hinterlässt, wie sich die fehlende Nähe zu Kranken und Sterbenden auf die Psyche vieler Menschen ausgewirkt hat, ob das Homeschooling auch nach dem Lockdown eine Option bleibt und welche Chancen ein Neubeginn nach der Krise für Reformen in Wirtschaftspolitik und Gesundheitswesen bietet.
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2021) kann von Journalisten kostenlos bestellt werden bei: sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Alle Beiträge sind online erhältlich unter: www.forschung-frankfurt.de
Goethe-Universität erhält Landesförderung für „mutige“ Forschungsprojekte
Forschungsprojekte, die besonders innovativ sind und damit gleichzeitig auch ein hohes Risiko haben zu scheitern, unterstützt das Land Hessen in der Förderlinie LOEWE-Exploration. Forscher der Goethe-Universität haben sich jetzt mit drei von zwölf LOEWE-Explorationsprojekten erfolgreich um Forschungsgelder in Höhe von jeweils 200.000 bis 300.000 Euro beworben.
FRANKFURT. Die drei Frankfurter LOEWE-Explorationsprojekte befassen sich mit der Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) in der Kolonialismus- und Provenienzforschung archäologischer Objekte, mit einem nicht invasiven Verfahren zu Bestimmung des Langzeitzuckerwerts zur Diabetes-Diagnose und -Überwachung sowie mit einem neuartigen Therapieansatz zur Behandlung chronischer Schmerzen.
Mit der wirtschaftlichen Ausbeutung von Kolonien und kolonialartigen Machtstrukturen ging oft eine kulturelle Plünderung einher. Archäologische Funde wurden in Mengen außer Landes gebracht und verkauft. Deren wissenschaftliche Bewertung ist heute eine Herausforderung. Inwiefern Künstliche Intelligenz dabei helfen kann, das wollen der Archäologe Dr. Matthias Recke und der Informatiker Dr. Karsten Tolle in einem gemeinsamen Projekt herausfinden, das in enger Kooperation mit dem Winkelmann-Institut der Humboldt-Universität Berlin unter Prof. Stephan Schmid geplant ist. Als Beispiel dienen die Grabungsfunde des aus Sachsen stammenden Max Ohnefalsch-Richter (1850-1917), der seine Sets aus archäologischen Stücken auf 100 großformatigen historischen Fotografien darbot, um sie bei der Berliner Gewerbeausstellung zu verkaufen. „Wir wollen dem Computer beibringen, die Artefakte zu erkennen“, hofft Recke. Mittels automatisierter Bilderkennung und neuronaler Netzwerke sollen die rund 5000 Objekte analysiert und eingeordnet werden. Langfristig könnten sich neue Möglichkeiten für die Aufarbeitung entsprechender Materialkomplexe in Museen und Sammlungen ergeben und Einblicke in die Verschränkung von Kolonialherrschaft und Antikenhandel.
Anhaltend hoher Blutzuckerspiegel über Wochen will Prof. Viktor Krozer vom Physikalischen Institut der Goethe-Universität zusammen mit Prof. Dr. Pablo Acedo von der Universität Carlos III in Madrid mit einem neuartigen Verfahren bestimmen, bei dem kein Blut abgenommen wird. Bisher erfolgt ein Langzeitzuckertest über den so genannten HbA1c-Wert. Hier wird Blut abgenommen und in spezialisierten Laboren daraufhin untersucht, wie viele Zuckermoleküle am roten Blutfarbstoff Hämoglobin gebunden sind. Erhöhte Werte deuten auf die Erkrankung Diabetes mellitus hin; bei Diabetikern hilft die Untersuchung, die Therapie zu kontrollieren. Das neue Verfahren, das an der Goethe-Universität entwickelt wird, „durchleuchtet“ die Hautfalte zwischen Daumen und Zeigefinger mit elektromagnetischer Strahlung im Millimeter-Wellenlängenbereich und bestimmt so nicht-invasiv den Langzeitzuckerwert im Blut. Bisher ist für die Auswertung der Messergebnisse ein erfahrener Wissenschaftler nötig. Künftig sollen die Daten über selbstlernende Computerprogramme (maschinelles Lernen) interpretiert werden, damit solche Messsysteme einmal in Point-of-Care-Stellen aufgestellt werden können.
Die Behandlung chronischer Schmerzen ist schwierig, wenn sich das schmerzverarbeitende System dauerhaft verändert und überempfindlich wird. Denn auf diese Weise überdauern die Schmerzen den eigentlichen Heilungsprozess des entzündeten oder verletzten Gewebes, und viele Schmerzmittel wirken nicht mehr. Prof. Robert Fürst vom Institut für Pharmazeutische Biologie und Prof. Achim Schmidtko vom Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmazie (beide Goethe-Universität Frankfurt) untersuchen, inwieweit Sensibilisierungsprozesse im schmerzverarbeitenden System durch eine gezielte Hemmung der Protein-Biosynthese (mRNA-Translation) beeinflusst werden können. Im Projekt werden die beiden Forscher zum Beispiel untersuchen, wie sich verschiedene Translationsinhibitoren auf die Protein-Biosynthese in Nerven- oder Blutgefäßzellen auswirken und welche Nebenwirkungen damit verbunden sind. Dies könnte die Grundlage für eine neue Klasse von Schmerzmitteln legen, die spezifisch gegen chronische Schmerzen wirken würden.
Weitere Informationen
„Künstliche Intelligenz zur Erschließung kolonialer Verwertungspraktiken archäologischer Objektsammlungen“
Dr. Matthias Recke
Institut für Archäologische Wissenschaften
Goethe-Universität
Telefon: 069 798-32301
recke@em.uni-frankfurt.de
Dr. Karsten Tolle
Institut für Informatik
Goethe-Universität
Telefon: 069 798-28434
K.Tolle@em.uni-frankfurt.de
„Selbstlernende Systeme für nicht-invasive Diabetesüberwachung“
Prof. Dr.-Ing. Victor Krozer
Physikalisches Institut/ Terahertz-Photonik
Goethe-Universität
Tel. 069 798-47212
krozer@physik.uni-frankfurt.de
„Gezielte Hemmung der mRNA-Translation zur Therapie chronischer Schmerzen“
Prof. Dr. Robert Fürst
Institut für Pharmazeutische Biologie
Goethe-Universität
Tel. 069 798-29655
fuerst@em.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Dr. Achim Schmidtko
Institut für Pharmakologie und Klinische Pharmazie
Goethe-Universität
Tel. 069 798-29376
schmidtko@em.uni-frankfurt.de
Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität zum Thema „Pandemie: Was bleibt?“ – Politologin Heike Holbig spricht im Interview über Chinas Vorgehen in der Coronakrise
Wer erinnert sich nicht an die Bilder vom Januar 2020? Ein neuartiges Virus kursierte, und im Land der Mitte schien Chaos zu herrschen. Doch derlei Nachrichten verschwanden schon bald von den Bildschirmen, abgelöst durch eine Erfolgsmeldung nach der anderen. Wie erfolgreich war der autokratische Staat tatsächlich bei der Pandemiebekämpfung? Dieser Frage widmet sich ein Interview mit der Politologin und China-Expertin Prof. Heike Holbig in der neuen Ausgabe von Forschung Frankfurt, die heute erschienen ist. Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität nähert sich unter dem Titel „Pandemie: Was bleibt?“ dem Thema Pandemie aus unterschiedlichen Perspektiven. Das Heft kann (für Journalisten kostenfrei) bestellt werden über sauter@pvw.uni-frankfurt.de. Online steht es unter www.forschung-frankfurt.de/ zur Verfügung.
FRANKFURT. Was Anfang 2020 geschah, war den Machthabern in China ein Dorn im Auge: Weltweit verbreitete sich die Ansicht, in China herrsche Chaos, das Gesundheitswesen sei zu schwach, um die vielen Kranken aufzufangen, und die Maßnahmen gegen das Virus seien rigide und menschenverachtend. Vor allem aber: Viel zu spät habe man reagiert und die Weltöffentlichkeit über die drohende Gefahr informiert. Doch nach kurzer Zeit hatte die chinesische Führung die Situation offenbar besser im Griff – oder vor allem die Nachrichtenlage? Seither feiert sich China für seine Erfolge. Doch wie erfolgreich war das chinesische Vorgehen tatsächlich? Kann der Westen gar von China lernen? Und wie hat sich der Status Chinas in der Welt verändert? Darüber gibt Prof. Heike Holbig, Politologin und China-Expertin, in der neuen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ Auskunft. Sie macht deutlich: Pandemien gelten in China als „hochgradig sensibel“, und „die Wahrung gesellschaftlicher Stabilität hat Vorrang.“ Was China uns ebenso wie die demokratischen Staaten Asiens voraushatte, war die Pandemieerfahrung. Aus Corona zu lernen, dass sollte auch für den Westen ein Gebot der Nachpandemiezeit sein.
In weiteren Beiträgen der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ schauen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität denn auch genau hin: Was wissen wir über die körperlichen Langzeitfolgen von COVID, insbesondere bei kardiologischen Beschwerden? Wie können wir unser Gesundheitssystem für künftige Pandemien besser aufstellen? Wie hat die Coronapandemie unser Zusammenleben geprägt? Wie kann es trotz der Kontaktverbote menschlich bleiben? Was wird im Schulalltag übrigbleiben von Homeschooling und Distanzlernen? Und wie kann die Wirtschaft noch besser gewappnet sein? Ein Blick in die Vergangenheit lehrt, wie im alten Athen Seuche und Exzess Hand in Hand gingen, wie sich in Europa die Juristen in der Pestbekämpfung durchgesetzt haben – und dass in China schon einmal die erfolgreiche Pandemiebekämpfung den Status der Machthaber festigte – bei den mächtigen Kaisern der Qing-Dynastie.
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2021) kann von Journalisten kostenlos bestellt werden bei: sauter@pvw.uni-frankfurt.de.
Alle Beiträge sind online erhältlich unter: www.forschung-frankfurt.de/
Weitere Informationen
Prof. Dr. Heike Holbig
Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Area Studies China/Ostasien
Goethe-Universität
holbig@soz.uni-frankfurt.de
Die deutsche Konferenz zum EU-Forschungsprojekt „Working, Yet Poor“ findet an der Goethe-Universität statt
FRANKFURT. Wie kann es sein, dass im reichen Europa fast zehn Prozent der Erwerbstätigen von Armut betroffen sind? Selbst in Europas führender Wirtschaftsnation Deutschland ist das Phänomen „arm trotz Arbeit“ verbreitet. Das europäische Forschungsprojekt „Working, Yet Poor“ (WorkYP) soll den Ursachen und Mechanismen auf den Grund gehen. Die Konferenz zur Situation in Deutschland findet
am Montag, 19. Juli, von 10 bis 16 Uhr
auf der Online-Plattform Zoom
statt,
organisiert an der Goethe-Universität. Hier ist auch das deutsche Teilprojekt
angesiedelt, nämlich an der Professur für Arbeitsrecht und Bürgerliches Recht
von Prof. Dr. Bernd Waas. Unter der Projektleitung von Dr. Christina Hießl wird
untersucht, welche sozialen und rechtlichen Gründe dafür verantwortlich sind,
dass immer mehr Menschen auch hierzulande trotz Erwerbstätigkeit
armutsgefährdet sind.
„Die
Konferenz dient dazu, das Problem ‚Armut trotz Arbeit' für Deutschland
möglichst transparent zu machen und Lösungsansätze zu diskutieren“, erklärt
Projektleiterin Dr. Christina Hießl im Interview für Goethe-Uni online (Link s.
unten). Die Beiträge auf der Frankfurter Konferenz werden von hochrangigen
Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und von den Sozialpartnern
bestritten. Katharina Erbeldinger, die Federführende Referentin für Armuts- und
Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung, spricht zum Beispiel über die
Sicherung auskömmlicher Erwerbsarbeit als gemeinsame Aufgabe von Arbeitsmarkt-
und Sozialpolitik. Prof. Dr. Ulrich Walwei vom Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung befasst sich in seinem Vortrag u.a. mit aktuellen Befunden der
Armutsforschung, und Prof. Dr. Thorsten Schulten, Leiter des Tarifarchivs des
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der
Hans-Böckler-Stiftung, wird die Bedeutung von Mindestlöhnen und Tarifbindung
für die Eindämmung des Niedriglohnsektors beleuchten. Die Rolle des
Niedriglohnsektors und atypischer Arbeitsformen wird von Benjamin Baykal aus
der Sicht der BDA und Ruxandra Empen aus der Perspektive des DGB beleuchtet.
Fast
zehn Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung der EU waren 2017 von Armut
bedroht, das entspricht etwa 20,5 Millionen EU-Bürgern. Außer den negativen
Folgen für den Einzelnen wie soziale Ausgrenzung und mangelnde Teilhabe
gefährdet Armut trotz Erwerbstätigkeit auch ein wesentliches Merkmal der
EU-Staatsbürgerschaft: den Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben. Grundlage
staatlicher Maßnahmen ist die Kenntnis der Ursachen, wozu das WorkYP-Projekt
ins Leben gerufen wurde.
Die
Verteilung der Armut trotz Erwerbstätigkeit fällt in Europa sehr
unterschiedlich aus, was auf unterschiedliche soziale und rechtliche Systeme
oder Maßnahmen zur Armutsbekämpfung zurückzuführen ist. Die Gründe für diese
Unterschiede werden jetzt im Rahmen des WorkYP-Projekts untersucht; die
Situation in sieben EU-Ländern mit unterschiedlichen Sozial- und Rechtssystemen
(Luxemburg, Belgien, Deutschland, Italien, die Niederlande, Polen und Schweden)
wird analysiert, um Best-Practice-Lösungen zur Bekämpfung der Armut trotz
Erwerbstätigkeit in allen Systemen vorzuschlagen.
Horizon
2020 ist das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und
Innovation, das 2014 ins Leben gerufen wurde und Kooperationsprojekte in
Forschung und Innovation fördert. Teilnahmeberechtigt sind
Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen. Horizon 2020 finanziert
jährlich 6.000 Projekte.
Anmeldung zur Konferenz „Armut trotz Arbeit in Deutschland“ bis
14. Juli bei Frau Anna Jansen (jansen@jura.uni-frankfurt.de).
Das Programm finden Sie unter https://www.uni-frankfurt.de/102999140
Link zum
Interview mit Dr. Christina Hießl bei GOETHE-UNI online:
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/gesellschaft/interview-dr-christine-hiessl-zum-horizon-2020-projekt-armut-trotz-arbeit
Informationen:
Dr. Christina Hießl
Professur für Arbeitsrecht und
Bürgerliches Recht
Fachbereich Rechtswissenschaft
Goethe-Universität Frankfurt
E-Mail: hiessl@jura.uni-frankfurt.de
Bericht über ein ungewöhnliches Geschenk, das vom Universitätsarchiv der Goethe-Universität angefertigt wurde, im neuen UniReport.
FRANKFURT.
Frank-Walter Steinmeier sprach danach vom „vielleicht emotional bewegendsten
Moment meiner Amtszeit“. Bei seinem dritten Staatsbesuch in Israel übergab der
deutsche Bundespräsident seinem Kollegen Reuven Rivlin eine Urkunde von hohem
historischen wie auch familiären Wert: Es handelt sich um das
Studienzeugnis von Yoel Yosef Rivlin, dem Vater von Reuven Rivlin. Im November
1922 immatrikulierte sich Yoel Yosef Rivlin sich an der Universität Frankfurt,
seine Studienfächer waren Semitische Philologie und Islamwissenschaft. 1927
promovierte er mit einer Arbeit zum Thema „Das Gesetz im Koran. 1. Teil: Kultus
und Ritus“. Nach der Promotion ging Rivlin an die Hebräische Universität von
Jerusalem, wo er später als Professor lehrte. Ein Geschenk, das seine Wirkung
nicht verfehlte: „Vielen Dank, mein Freund Präsident Steinmeier, für diese
bewegende Geste“, schreibt der scheidende Staatspräsident Reuven Rivlin auf
Twitter.
PD Dr. Michael Maaser, Archivar der Goethe-Universität, beschreibt im neuen
UniReport die Hintergründe eines außergewöhnlichen Staatsgeschenks. Die Idee
dafür entstand auf Anregung von Uwe Becker, dem „Beauftragten der Hessischen
Landesregierung für Jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus“.
Ausgewählt haben das Dokument die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Universitätsarchivs, die Frankfurter Kunsthandlung Julius Giessen rahmte das
Zeugnis. Auf der Rückseite des Bilderrahmens unterschrieben der
Bundespräsident, Uwe Becker sowie der Präsident der Goethe-Universität, Prof.
Enrico Schleiff.
Weitere Themen im aktuellen UniReport:
- Angriffe auf die Wissenschaft: Der Historiker Ralf Roth hat einen Sammelband über politische Unterdrückung und ökonomische Gefährdung der Wissenschaftsfreiheit herausgegeben.
VW-Stiftung fördert neue Projekte an der Goethe-Universität zur Entwicklung von Medikamenten gegen SARS-CoV-2
Zwei Forschungskooperationen der Goethe-Universität zu neuen COVID-19-Therapieansätzen fördert jetzt die Volkswagenstiftung mit insgesamt rund 1,4 Millionen Euro: Ein Projekt wird erforschen, wie die Genregulation des Virus gezielt gestört werden kann („Target-RNA-antiV“, zusammen mit TU Darmstadt). Das zweite Projekt wird untersuchen, wie ein für die Virusvermehrung wichtiges Virenprotein blockiert werden kann („CoVmacro“, zusammen mit RWTH Aachen, LMU München und Forschungszentrum Jülich). Die Projekte werden für jeweils 36 Monate unterstützt.
FRANKFURT. Mit
kleinen Wirkstoff-Molekülen wollen Forschende der Goethe-Universität in
Kooperation mit weiteren Institutionen SARS-CoV-2 lahmlegen. Kleine Moleküle
werden in der Wirkstoffforschung häufig eingesetzt, weil sie leichter in
menschliche Zellen eindringen können als große Moleküle und weil sie
verhältnismäßig leicht zu synthetisieren sind. Ist eine potenzielle
Zielstruktur etwa eines Virus bekannt, lassen sich ganze Bibliotheken solcher
kleinen Moleküle durchsuchen, um die Kandidaten zu identifizieren, die an die
Zielstruktur binden.
Das Projekt „Target-RNA-antiV“ setzt bei der Wirkstoffsuche
direkt am viralen Erbgut RNA an. Dabei bauen Prof. Maike Windbergs und Prof.
Harald Schwalbe (beide Goethe-Universität) und Dr. Julia Weigand (TU Darmstadt)
auf Arbeiten des internationalen COVID-19-NMR-Konsortiums auf (vgl. https://tinygu.de/GenomFaltung), das
im Genom von SARS-CoV-2 insgesamt 15 Steuerungselements identifiziert hat. Mit
deren Hilfe dirigiert das Virus den Infektionsablauf in der menschlichen Zelle.
Eines dieser Steuerungselemente steht im Fokus von „Target-RNA-antiV“. Es
handelt sich um eine Art Schalter, mit dem das Virus aus demselben Stück Erbgut
zwei verschiedene Virusproteine herstellen kann (RNA-Pseudoknotenlement). Die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden kleine Moleküle suchen, die
diesen Schalter blockieren, sodass das Virus eine Reihe wichtiger Proteine
nicht mehr herstellen kann. Viel versprechende Wirkstoffkandidaten sollen dann
als Spray auf 3D-Zellkulturmodellen der menschlichen Lunge gesprüht werden, um
die potenzielle Anwendbarkeit als Therapeutikum zu testen.
Das Projekt „CoVmacro“ fokussiert auf das Virenprotein
nsP3, mit dessen Hilfe SARS-CoV-2 unter anderem die zelluläre Abwehrreaktion
unterbindet. Dass ein bestimmter Teil von nsP3, die sogenannte Makrodomäne, ein
Angriffspunkt für Medikamente sein kann, hatten bereits frühere Arbeiten zeigen
können (vgl. https://tinygu.de/Remdesivir).
Mithilfe der Makrodomäne sorgt das Virus dafür, dass es Zellen nicht mehr
gelingt, Signalwege zu Stress- und Abwehrreaktionen zu aktivieren. Biochemisch
verhindert die virale Makrodomäne, dass der Zucker ADP-Ribose an entsprechende
zelluläre Signalproteinen angehängt wird, um die Signalkette zu aktivieren.
Prof. Stefan Knapp (Goethe-Universität) sucht gemeinsam mit Prof. Bernhard
Lüscher, Dr. Patricia Korn (beide RWTH-Aachen), Prof. Andreas Ladurner (LMU
München) und Prof. Giulia Rossetti (Forschungszentrum Jülich) nach kleinen
Molekülen, die die virale Makrodomäne hemmen und damit die zelleigene Abwehr
stärken können. Da die Makrodomäne bei vielen anderen Coronaviren, bei
Hepatitis-E-Viren und Alphaviren wie dem Chikungunya-Virus sehr ähnlich
aufgebaut ist, könnten mögliche Therapieansätze auf bei anderen
Viruserkrankungen greifen.
Weitere Informationen:
Target-RNA-antiV
Prof. Dr. Maike Windbergs
Institut für Pharmazeutische Technologie,
Buchmann-Institut für Molekulare Lebenswissenschaften (BMLS)
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 798-42715
windbergs@em.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Harald Schwalbe
Institut für Chemie und chemische Biologie
Center for Biomolecular Magnetic Resonance (BMRZ)
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. 069 798-29137
schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de
CoVmacro
Prof. Dr. Stefan Knapp
Institut für Pharmazeutische Chemie und
Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 69 798-29871
knapp@pharmchem.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/53483664/Knapp
Die Forschungsgruppe „Rekonfiguration und Internalisierung von Sozialstruktur“ (RISS) untersucht den sozialen Wandel der Gegenwart
Unsere Vorfahren würden staunen: Frauen und Arbeiterkinder im Arztkittel, Menschen mit Migrationsgeschichte in der Richterrobe und in den großen Firmen hochqualifizierte Beschäftigte aus der ganzen Welt. Dies sind Beispiele für soziostrukturellen Wandel, der Auswirkungen auf die sozialen und politischen Orientierungen der Menschen hat. Einerseits erleben wir ein hohes Maß an sozialer Mobilität und Teilhabe, andererseits nehmen auch Benachteiligungen und gesellschaftliche Konflikte zu. Was passiert da mit der Gesellschaft, und wie wirkt sich das auf den Einzelnen und das Kollektiv aus? Damit befasst sich eine neue Forschungsgruppe unter Beteiligung von Soziologie und Politologie an der Goethe-Universität.
FRANKFURT. An der
Goethe-Universität gibt es eine neue Forschungsgruppe: Wie die DFG gestern
bekanntgegeben hat, kann das Projekt mit dem Titel „Rekonfiguration und
Internalisierung von Sozialstruktur“ („Reconfiguration and Internalization of
Social Structure“, RISS) im Herbst die Arbeit aufnehmen. Die Förderung für
zunächst vier Jahre ist befürwortet worden, insgesamt erhält die
Forschungsgruppe rund 3 Millionen Euro. Im Zentrum des Projekts steht der
gesellschaftliche Wandel und dessen Auswirkungen in ihrer ganzen Komplexität.
Es gibt verschiedene Hypothesen dazu, wie sich der
gesellschaftliche Wandel, der an so vielen Stellen zu beobachten ist,
langfristig auswirken könnte: Wird die sozialstrukturelle Durchmischung von
Menschen mit unterschiedlichen Gruppenzugehörigkeiten zu mehr Integration und
Einigkeit führen? Oder ist eher das Gegenteil der Fall, und die Identifikation
mit der Gesellschaft schwindet? Wer aufmerksam die Geschehnisse verfolgt, kann
nicht übersehen: Nach Jahren einer sozial durchlässigen Sozialstruktur und
erhöhter Mobilität gibt es weniger soziale und politische Stabilität als
früher, nicht mehr. Die Forschungsgruppe RISS will nun eine Theorie entwickeln
und empirisch testen, die die soziostrukturelle Prägung von individuellen und
kollektiven Orientierungen erklären hilft. Sprecherin ist die Soziologin Prof.
Dr. Daniela Grunow von der Goethe-Universität, wo auch die meisten Mitglieder
der Gruppe forschen und lehren. Ko-Sprecher ist Prof. Dr. Richard Traunmüller
von der Universität Mannheim.
„Die Entfremdung von demokratischen Prinzipien und die
Polarisierung der Gesellschaft wird zunehmend als Problem wahrgenommen. Ich
freue mich, dass an der Goethe-Universität nun mit Nachdruck daran gearbeitet
wird, dieses Phänomen wissenschaftlich besser fassen zu können“, sagt Prof. Dr.
Bernhard Brüne, als Vizepräsident zuständig für Forschung. „Wir gehen von einem
dezidiert multidimensionalen Ansatz zur Sozialstruktur aus und wollen die
Komplexität der Thematik in einer Kombination aus Sozialstrukturanalyse und
Politischer Soziologie untersuchen“, erklärt Daniela Grunow, die Sprecherin der
Gruppe.
Wie lassen sich eine „individualisierte“ Sozialstruktur oder das
Ende der „politisierten“ Sozialstruktur mit der menschlichen Neigung zur
Gruppenbildung und den gegenwärtigen soziopolitischen Konflikten vereinbaren?
Die Komplexität dieser Fragestellung, so Grunow, werde bislang von der
Forschung nicht ausreichend abgebildet. Die Forschungsgruppe schlägt eine neue
analytische Perspektive vor. „Obwohl sich die Sozialstruktur dramatisch
verändert hat, hat sie nichts von ihrer prägenden Kraft eingebüßt. Statt einer
Auflösung der Sozialstruktur erleben wir ihre grundlegende Rekonfiguration
sowie eine veränderte Internalisierung von Sozialpositionen und
Gruppenzugehörigkeiten“, erläutert die Soziologin. Um diese Transformationen zu
begreifen, sollen die neuartigen Sozialstrukturen daraufhin untersucht werden,
wie sie Sichtweisen, Überzeugungen und Präferenzen prägen. Bislang konzentriere
sich die Forschung auf einzelne strukturelle Dimensionen wie Bildungserfolg, sozioökonomischer
Status, Geschlechterverhältnis oder Migration und ethnische Vielfalt. Es sei
jedoch notwendig zu verstehen, wie sich Wandel in diesen Einzeldimensionen
verschränkt und umfassende Rekonfigurationen der Sozialstruktur bedingt.
Die Initiative des breit angelegten Projekts geht von InFER aus,
dem Institut für empirisch-analytische Forschung an der Goethe-Universität.
InFER ist 2016 von Prof. Dr. Grunow und ihren Kolleginnen und Kollegen
gegründet worden, insgesamt sind rund ein Dutzend Professorinnen und
Professoren der Goethe-Universität mit ihren Teams daran beteiligt. Ziel des
Instituts ist es, empirisch-analytische Forschung zu sozialem Wandel, sozialer
Ungleichheit sowie politischer Partizipation und Repräsentation zu stärken.
InFER wird die neue Forschergruppe vor allem infrastrukturell unterstützen.
Porträt von Prof. Dr. Daniela Grunow zum Download: http://www.uni-frankfurt.de/102967811
Bildtext: Prof. Dr. Daniela Grunow ist Sprecherin der
neuen DFG-Forschungsgruppe RISS an der Goethe-Universität. (Foto: Jan Hering)
Weitere Informationen
Prof. Dr. Daniela Grunow
Professur
für Soziologie mit dem Schwerpunkt Quantitative Analysen gesellschaftlichen
Wandels
Institut für Soziologie
Goethe-Universität
Telefon 069 798-36645 (Sekretariat)
E-Mail grunow@soz.uni-frankfurt.de
Homepage https://www.fb03.uni-frankfurt.de/44692678/Prof__Dr__Daniela_Grunow
Kooperation von Forschung und Praxis als Impulsgeber
Die Pandemie hat nochmal verdeutlicht, wie wichtig Digitalkompetenzen für Beschäftigte und Betriebe sind. Das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität beforscht die Entwicklung solcher Kompetenzen in Kooperation mit Branchenverbänden, Unternehmen und Wirtschaftsförderungen in Hessen.
FRANKFURT. „Die
Digitalisierung der hessischen Wirtschaft kann nur dann nachhaltig erfolgreich
sein, wenn es gelingt, Beschäftigte in diesem Prozess mitzunehmen. Erst
Beschäftigte mit Digitalkompetenzen können sicherstellen, dass die Potenziale
von digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien in den Betrieben
voll erschlossen werden“, sagt Dr. Christa Larsen, Geschäftsführerin des
Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität. Deshalb
haben sich viele hessische Unternehmen bereits vor der Pandemie die Frage
gestellt, wie es gelingen könnte, Beschäftigte beim Aufbau solcher Kompetenzen
zu unterstützen. Dabei hat sich eine Kooperation zwischen Forschung und Praxis als
zielführend erwiesen, um Entwicklungsimpulse für den Aufbau von
Digitalkompetenzen zu setzen. Die bewährte Kooperation zwischen hessischer
Wirtschaft und IWAK soll nun verstärkt fortgesetzt werden. „Ein solches
Ineinandergreifen von Wissenschaft und Wirtschaft ist für beide Seiten eine
Win-Win-Situation. Ich würde mir mehr solcher Kooperationen wünschen“, sagt
Prof. Dr. Bernhard Brüne, Vizepräsident der Goethe-Universität.
Virtueller Lunch-Talk des IWAK
Unter dem Titel „Digitalkompetenzen aufbauen. Impulse für die
Weiterentwicklung setzen. Perspektiven aus Forschung und Praxis“ findet
am 9.
Juli 2021 (11.30 bis 12.30 Uhr)
auf der
Konferenz-Plattform Zoom
https://uni-frankfurt.zoom.us/j/99189471378?pwd=K2c4eUZySkpveTZkV0RBN1dONE0wQT09 -
Meeting-ID: 991
8947 1378 - Kenncode: 101064
ein Lunchtalk statt, bei dem Befunde zum Erwerb von
Digitalkompetenzen vor und während der Pandemie aus der angewandten Forschung
und der betrieblichen Praxis vorgestellt werden. Das Programm finden Sie unter:
http://www.iwak-frankfurt.de/wp-content/uploads/2021/06/Einladung-Lunch-Talk-9-Juli-11_30-bis-12_30-Uhr-Thema_Digitalkompetenzen.pdf. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vorreiterprojekt in der hessischen Chemie- und Pharmabranche
Mit Hilfe von Fördermitteln des Bundesministeriums für
Wissenschaft und Forschung sowie des Europäischen Sozialfonds wurde seit 2018
das „Netzwerk für digitale Qualifizierung in der Chemie (DQC_Net)“ etabliert.
Dieses Netzwerk, das vom Bildungsdienstleister Provadis (Höchst) initiiert und
koordiniert wurde, dient als Basis, um digitale Kompetenzen stärker in Aus- und
Weiterbildung zu verankern. Betriebe und Sozialpartner sollen sich hier auf
Augenhöhe begegnen können Dabei geht es vor allem um konzeptionelle Impulse für
die Praxis – und um digitale Lerntools. (www.provadis.de/provadis-gruppe/bildungsprojekte/bildungsinnovationen/).
„Die Kooperation schafft Synergien und bringt damit mehr Tempo in
die Entwicklung von Digitalkompetenzen in der Branche“, stellt Dr. Karsten
Rudolf, Bereichsleiter Bildungs- und Forschungsprojekte bei Provadis fest. Das
IWAK begleitet die Aktivitäten im Netzwerk wissenschaftlich, evaluiert deren
Nutzen für die Praxis und unterstützt so nicht nur die Betriebe im Netzwerk,
sondern bietet auch Impulse für weitere Betriebe, die die Digitalkompetenzen
ihrer Beschäftigten über Aus- und Weiterbildung fördern möchten. „Die
Evaluierung hilft zu verstehen, wie der Erwerb von Digitalkompetenzen besonders
in der Ausbildung gut stattfinden kann“, sagt Dr. Christa Larsen. Klar sei: Die
Grundlage fürs Lernen bleibe das Vertrauensverhältnis zwischen Ausbildern und
Auszubildenden. Digitales Lernen bedeute, gezielt digitale Tools einzusetzen,
die einen klaren Nutzen haben und damit Motivation und Lernbereitschaft
fördern. „Die gezielte Evaluierung hat uns auch deutlich gemacht, dass das
Herzstück der dualen Ausbildung, die Kooperation der Lernorte Betrieb und
Berufsschule, bisher noch sehr wenig digitalisiert ist. Das wollten wir schnell
ändern“, so Jürgen Funk, Geschäftsführer Verbandskommunikation und Politische
Öffentlichkeitsarbeit bei der Hessenchemie.
Deshalb wird auf Initiative der Hessenchemie seit März 2020
gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, Provadis und dem VCI
Hessen das Projekt „#HESSEN.Bildung.digital“ durchgeführt (https://www.bildung.digital/Hessen).
An zehn Standorten arbeiten Vertreter von Ausbildungsbetrieben und
Berufsschulen in Entwicklungsprojekten eng zusammen, um Kommunikation,
Kooperation, aber auch das Lehren und Lernen mit digitalen Instrumenten zu
fördern. Es gibt Online-Schulungen und fachliche Begleitung, man lernt im
kollegialen Austausch voneinander. Die begleitende Evaluierung durch das IWAK
zeigt einen großen Bedarf an Digitalisierung, die Bedingungen für die Umsetzung
indes können herausfordernd sein. „Wir erkennen über die wissenschaftliche
Begleitung, wo die Herausforderungen liegen, jedoch auch die Chancen einer
digital unterstützten Lernort-Kooperation in der Praxis“, sagt Jürgen Funk,
Geschäftsführer der Hessenchemie. Dieses Wissen könne sicherstellen, dass
Berufsschulen und Betriebe effektiver und kontinuierlicher zusammenarbeiten, so
dass die jungen Menschen profitieren.
Die Entwicklung von Digitalkompetenzen während der Pandemie wird
durch die Wirtschaftsförderer in den 26 hessischen Kreisen und kreisfreien
Städten begleitet. Das Hessische Wirtschaftsministerium fördert im Projekt
„regiopro“ ein Expertenpanel der hessischen Wirtschaftsförderer, das vom IWAK
aufgebaut wurde. Seit April 2020 monitort das IWAK darüber die Entwicklung der
Wirtschaft in den Regionen, ein Fokus liegt auf dem Stand der
Digitalkompetenzen. Dabei hat sich gezeigt, dass sich die Digitalkompetenzen,
die in einzelnen Arbeitsbereichen erforderlich sind, stark voneinander
unterscheiden. Für einige Beschäftigtengruppen ist bereits der Umgang mit
Videokonferenztools der Kern der notwendigen Digitalkompetenzen, Beschäftigte
in Spezialfunktionen benötigen oft weitere digitale Fachkenntnisse. „Das ist
wenig überraschend, Beschäftigte benötigen spezifische Kompetenzen je nach
Zuschnitt ihrer Arbeit. Bei den Digitalkompetenzen ist dies auch nicht anders“,
stellt Larsen fest. „Die Bereitschaft, sich auf Veränderungen einzulassen, hat
in der Pandemie allerdings deutlich zugenommen – eine gute Ausgangslage
angesichts der anstehenden Veränderungen in der Arbeitswelt“, urteilt sie.
Weitere Informationen
Für
Auskünfte und Interviewanfragen wenden Sie sich bitte an:
Dr.
Christa Larsen
Institut
für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität
Campus
Bockenheim
Telefon
069 798-22152
E-Mail:
c.larsen@em.uni-frankfurt.de
Modellbau des ALICE Detektors
In einem Lego-Marathon bauten drei Tage lang sechs Schüler:innen und Studierende aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden Württemberg an der Goethe-Universität Frankfurt aus mehr als 16.000 Teilen im Maßstab 1:32 den Teilchendetektor ALICE nach, der am Teilchenbeschleuniger LHC des Europäischen Zentrums für Teilchenphysik CERN in Genf steht. Am Original forschen unter anderem Physiker:innen der Goethe-Universität. Das durch die Teilnehmenden über ein halbes Jahr hinweg entwickelte Modell wird in Zukunft unter anderem im Fachbereich Physik zu bestaunen sein.
FRANKFURT / MÜNSTER (WESTF.). Die 17
Schüler:innen und Studierende, die im Januar einer Einladung des ErUM
ALICE-Forschungsschwerpunkts durch Physiker:innen der Goethe-Universität und der
Universität Münster folgten, hatten Großes vor: Mithilfe spezieller
Konstruktionsprogramme wollten sie – begleitet von Wissenschaftler:innen – ein
detailgetreues Modell des Teilchendetektors ALICE entwerfen. Nach vielen
Arbeitsstunden stand der Plan, die 16244 Einzelteile waren bestellt, und der
Zusammenbau konnte beginnen.
An einem Freitagabend reisten die Teilnehmenden nach Frankfurt und
Münster an, und am Sonntag
war es geschafft: Die beiden 50 Zentimeter hohen, 87
Zentimeter langen und knapp 17 Kilogramm schweren Modelle waren fertig.
ALICE-Koordinator Marcus Mikorski, der das Modell-Projekt an der
Goethe-Universität leitete, ist stolz auf die Leistung der Schüler:innen und
Studierenden: „Die Frankfurter Teilnehmenden waren hochmotiviert und haben
dieses Projekt mit großem Geschick umgesetzt. Auch bei unseren Kolleginnen und
Kollegen an der Universität Münster war das Projekt ein großer Erfolg. Wir
haben gemerkt, dass die Teilnehmenden sich durch die Konstruktion intensiv mit
den verschiedenen Funktionselementen eines solchen hochkomplexen
Teilchenbeschleunigers auseinandergesetzt und auf diese Weise viel über
Detektortechnologie und Teilchenphysik gelernt haben.“
An der großen Teilchenbeschleunigeranlage CERN in Genf gehen
Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt grundlegenden Fragen der Physik nach:
Was ist Materie? Wie hat sich das Universum entwickelt? Dazu lassen die
Forscher:innen Atomkerne mit hohen Geschwindigkeiten aufeinanderprallen und
zerlegen sie in ihre elementaren Bestandteile. Vermessen werden diese
Materie-Bausteine mithilfe großer Teilchendetektoren. Der ALICE-Detektor misst
die Teilchen, die bei der Kollision von Blei-Ionen entstehen – 900 Millionen
Teilchen pro Sekunde. Eines der Forschungsziele ist es, den Zustand von Materie
kurz nach dem Urknall verstehen zu lernen. Im Original ist der ALICE-Detektor
26 Meter lang und 16 Meter hoch.
Künftig, so plant Mikorski, soll es die Bauanleitung nach kleinen
Überarbeitungen, auch frei verfügbar im Internet geben. Wer mag, kann dann auch
selbst zur ALICE-Modellbaumeister:in werden.
Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/102880893
Bildtext: Der Lego-Workshop am Campus Riedberg der Goethe-Universität
Frankfurt. Fotos: Jürgen Lecher für Goethe-Universität
Weitere Informationen
Marcus
Mikorski
Koordinator
für den BMBF-Forschungsschwerpunkt ALICE
Goethe-Universität
Frankfurt
Tel:
069 798-47099
marcus.mikorski@cern.ch
50. Band der Reihe „Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters“ erschienen - Internationales Kolloquium im Forschungskolleg Humanwissenschaften
FRANKFURT. Das Mittelalter wird immer noch häufig als „finster“ bezeichnet. Doch wie verfehlt dieses Bild ist, zeigt auf eindrückliche Weise die im Verlag Herder erscheinende Reihe mit philosophischen Texten aus der Zeit zwischen dem 8. und 16. Jahrhundert, als überall in Europa Schulen und Universitäten entstanden und zum Ort des wissenschaftlichen Suchens und des rationalen Disputs wurden. Im 50. Band der Reihe „Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters“ legt der international bekannte Philosoph und Mediävist Ruedi Imbach (Universität Sorbonne/Universität Fribourg) eine Auswahl von Texten mit neuer Übersetzung aus dem Kommentar des Thomas von Aquin zur „Metaphysik des Aristoteles“ vor. Aus diesem Anlass haben die Herausgeberin und die Herausgeber der Reihe zu einem Internationalen Kolloquium eingeladen, das am heutigen Montag im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg stattfindet.
Prof.
Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, dankte in seinem Grußwort
den Herausgeber*innen und Übersetzer*innen der Reihe: „Sie leisten mit ihren
Übersetzungen und Einführungen einen unverzichtbaren Beitrag zur Erschließung
der geistigen Grundlagen sowie der kulturellen Herkunft und Identität Europas.
Diese beruhen
auf einer Rezeption der Quellen der Antike rund um das Mittelmeer und ganz
wesentlich auf einer Mehrsprachigkeit Europas und einem Austausch zwischen den
Religionen, der Philosophie und den Wissenschaften.“
„Mit unserer ‚Bibliothek der Philosophie
des Mittelalters' führen wir in die breite Wissenschaftskultur einer Epoche
ein, die das Erbe der antiken Welt mit der Gegenwart verbindet. So wird
deutlich, dass in die Kultur Europas, wie Umberto Eco einmal sagte, im Gelingen
der ‚Übersetzung' wurzelt: in der Suche nach Verständigung zwischen den
unterschiedlichen Sprachen und Traditionen", betonte Prof. Matthias
Lutz-Bachmann, Mitherausgeber der Reihe, in seiner Begrüßung.
Seit 2005 werden in dieser Reihe jährlich drei bis vier Bände ediert, die jeweils neben dem Originaltext eine deutsche Übersetzung und eine umfassende Einführung enthalten. Es ist eine Besonderheit der Edition, nicht nur auf wissenschaftliche Texte in der im Mittelalter verbreiteten lateinischen Sprache zurückzugreifen, sondern ebenso philosophische Abhandlungen im arabischen, hebräischen, syrischen, judeo-arabischen oder altsyrischen Original vorzulegen.
Auf diese Weise leistet die Reihe mit ihren Übersetzungen und Einführungen
einen unverzichtbaren Beitrag zur Erschließung der geistigen Grundlagen sowie
der kulturellen Herkunft und Identität Europas. Diese beruhen auf einer
Rezeption der Quellen der Antike rund um das Mittelmeer und ganz wesentlich auf
einer Mehrsprachigkeit Europas und einem Austausch zwischen den Religionen, der
Philosophie und den Wissenschaften.
Ein
Interview mit Prof. Matthias Lutz-Bachmann über die Reihe ist im
aktuellen UniReport erschienen: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/50-band-der-reihe-herders-bibliothek-der-philosophie-des-mittelalters-erschienen
Kontakt
Ursula
Krüger, M.A., Institut für Philosophie, Goethe-Universität Frankfurt,
krueger@em.uni-frankfurt.de
Jahreskonferenz 2021 des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) widmet sich Konflikten, sozialen Ungleichheiten und Chancen in Krisenzeiten
FRANKFURT. Wir durchleben mit der Pandemie eine epochale Krise, deren Dimensionen erst nach und nach sichtbar werden. In einer solchen Zeit, in der es darum geht, eine existenzielle Bedrohung abzuwenden und Solidarität zu üben, wird der soziale Zusammenhalt in der politischen Kommunikation und in Wahlprogrammen intensiv beschworen. Aber was genau heißt dabei Zusammenhalt, und woraus speist er sich in unterschiedlichen Kontexten? Die Jahreskonferenz 2021 des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) widmet sich
von
Donnerstag, 8. Juli,
bis
Freitag, 9. Juli 2021,
diesen Fragen unter dem bewusst
zweideutigen Titel „Zusammenhalt in der Krise“. Das Programm umfasst
neben zwölf Panelveranstaltungen mit Beiträgen aus dem FGZ mehrere
Diskussionsrunden – und einen Abendvortrag des Soziologen und
Leibniz-Preisträgers Prof. Dr. Steffen Mau (Humboldt-Universität zu Berlin) zum
Thema „Neue Ungleichheiten, neue Spaltungslinien?“. Auf den Podien diskutieren
Forscherinnen und Forscher des FGZ mit Gästen – darunter Armin Nassehi, Jule
Specht, Armin Schäfer, Anette Fasang und Michael Zürn. Dabei geht es um die
aktuelle Krise als Krise der Demokratie, die gesellschaftliche Priorisierung
von „Systemrelevanten“ gegenüber „Entbehrlichen“ und ausblickend um Fragen des
Zusammenhalts nach Corona.
„Als
Zusammenhaltsforscher:innen interessiert uns dabei insbesondere, ob Krisen die
gesellschaftliche Polarisierung verstärken oder Konflikte sogar eine neue
Quelle von Zusammenhalt bilden, und welche Faktoren hier eine Rolle spielen“,
so die Politologin Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, aktuell geschäftsführende
Sprecherin des FGZ in ihrem Interview auf GOETHE-UNI online. Die Frankfurterin
leitet zusammen mit dem Soziologen Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg (Bremen) und dem
Historiker Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) das FGZ.
Die Jahreskonferenz des 2020
gegründeten Forschungsinstituts dient auch dem Austausch mit anderen
einschlägigen Institutionen zum aktuellen Stand der Zusammenhaltsforschung in
Deutschland sowie zu deren Ansätzen, Konzepten und Fragestellungen – etwa mit
Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik,
der Bertelsmann Stiftung, der Allianz für Zusammenhalt sowie der Organisation
More in Common. Die FGZ-Jahreskonferenz 2021 wird durch das Teilinstitut
Frankfurt und die Frankfurter Geschäftsstelle des FGZ organisiert und findet in
einem reinen Onlineformat statt. Anmeldungen sind bis 7. Juli möglich (s.
unten).
Das FGZ ist ein vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Institut, das in
zehn Bundesländern angesiedelt ist und dadurch auch die regionale Vielfalt
gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nimmt. Das
Verbundprojekt erforscht Begriff, Quellen und Gefährdungen sowie historische,
globale und regionale Kontexte gesellschaftlichen Zusammenhalts aus einer
Vielzahl disziplinärer Perspektiven und methodischer Zugänge. Zusammen
erarbeiten die rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vielen
verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten
Vergleichen praxisrelevante Vorschläge, die dazu beitragen, gesellschaftlichen
Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen. Zum FGZ gehören die Technische
Universität Berlin sowie die Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt, Halle-Wittenberg,
Hannover, Konstanz und Leipzig sowie das Soziologische Forschungsinstitut
Göttingen, das Leibniz-Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut
für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena. Die Geschäftsstelle des Instituts
ist an den drei koordinierenden Standorten Bremen, Frankfurt und Leipzig
angesiedelt.
Das interdisziplinär besetzte
Frankfurter FGZ-Team, das im Forschungsverbund Normative Ordnungen der
Goethe-Universität angesiedelt ist, geht unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole
Deitelhoff (Stellvertretende Sprecher*innen: Prof. Dr. Daniela Grunow und Prof.
Dr. Rainer Forst) der Frage nach, wie die Pluralisierung moderner
Gesellschaften auf Fragen des Zusammenhalts einwirkt und wie Konflikte so
gestaltet werden können, dass sie demokratischen Zusammenhalt stabilisieren
statt schwächen. Zugleich werden die Ambivalenzen des Begriffs des
„Zusammenhalts“ reflektiert.
Das
Programm ist unter https://www.fgz-risc.de/veranstaltungen/details/fgz-jahreskonferenz-2021-zusammenhalt-in-der-krise
abrufbar.
Anmeldung: bis 7. Juli unter veranstaltungen-fgz@uni-frankfurt.de.
Ein
Kurzinterview mit Nicole Deitelhoff finden Sie bei GOETHE-UNI online
unter https://tinygu.de/DeitelhoffFGZ
Informationen:
Rebecca
Schmidt
Administrative
Geschäftsführerin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Telefon
+49 (0)69 798 31400
E-mail
rebecca.schmidt@em.uni-frankfurt.de
www.fgz-risc.de
Digitale Podiumsdiskussion mit der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Anne-Marie Slaughter und dem kanadischen Botschafter in Deutschland Stéphane Dion
FRANKFURT/BAD HOMBURG. Seit dem Amtsantritt von Präsident Biden im Januar 2021 verändern sich Charakter, Stil und Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit. Orientierte sich die Trump-Administration auf dem internationalen Parkett vorrangig an nationalen Interessenlagen („America First“), setzt die Biden-Administration nunmehr verstärkt auf multilaterale Vereinbarungen, um den globalen Herausforderungen zu begegnen. Auch andere Demokratien im atlantischen Raum setzen auf den multilateralen Weg regelbasierter Ordnungspolitik, um etwa dem Klimawandel, dem internationalen Terrorismus, der Corona-Pandemie, der unkontrollierten Proliferation von Massenvernichtungswaffen Einhalt zu gebieten. Die Bundesrepublik Deutschland hat ihr Bekenntnis zum Multilateralismus in dem jüngst vom Kabinett verabschiedeten „Weißbuch Multilateralismus“ zum Ausdruck gebracht. Kritisiert wird der Multilateralismus westlicher Prägung jedoch von autoritär regierten Ländern wie China – begründet nicht zuletzt mit Verweis auf die vermeintlichen Erfolge des Landes bei der Pandemiebekämpfung.
Die Neuausrichtung US-amerikanischer Außenpolitik in der Biden-Administration im Allgemeinen und aktuelle Pläne für eine „Koalition der Demokratien“ bilden den Hintergrund für eine Podiumsdiskussion, die die mittel- und langfristigen Auswirkungen aktueller globaler Trends für die Zusammenarbeit atlantischer Demokratien und die Chancen des Multilateralismus im globalen Kontext analysieren will. Zur englischsprachigen, digitalen Veranstaltung
lädt das
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität sehr herzlich ein.
Der kanadische Politikwissenschaftler und Soziologe Stéphane Dion ist seit 2017 kanadischer Botschafter in Deutschland und Sonderbeauftragter Kanadas für die Europäische Union und Europa. Er gehörte zahlreichen kanadischen Regierungen an, zuletzt als Außenminister unter Premierminister Justin Trudeau. Zum Diskussionsthema hat er Ende Juni den Aufsatz „Is Multilateralism a Success?“ im Blog des Frankfurter Forschungsprojektes „Multilateralismus ½weiter denken“ veröffentlicht. Anne-Marie Slaughter ist emeritierte Professorin für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der Princeton University. Seit 2013 ist sie geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Denkfabrik „New America“. 2009 bis 2011 war sie Direktorin des Planungsstabs im US-amerikanischen Außenministerium unter Hillary Clinton. Gunther Hellmann ist Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, Leiter des neuen Forschungsprojekts „Multilateralismus ½weiter denken“ und seit 2021 Goethe-Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften.
Die Podiumsdiskussion ist die zweite öffentliche Veranstaltung des Forschungsschwerpunktes „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“, der im Januar 2021 von dem Politikwissenschaftler Gunther Hellmann und dem Amerikanisten Johannes Völz am Forschungskolleg Humanwissenschaften gemeinsam mit dem Kollegdirektor Matthias Lutz-Bachmann gegründet wurde. Aus verschiedenen Blickwinkeln und Disziplinen thematisiert die Forschungsgruppe die Potentiale und die Grenzen der Atlantischen Welt im Hinblick auf die Zukunft der Demokratie.
Teilnahme und Anmeldung
Bitte melden
Sie sich per Email an: anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de. Einige Tage vor der Veranstaltung werden Sie die Zugangsdaten
zum Zoom Meeting mit weiteren Hinweisen zum Format und zu den
Teilnahmemöglichkeiten erhalten.
Erstmals Klaus Heyne-Preis zur Erforschung der Deutschen Romantik an der Goethe-Universität verliehen
Die in Oxford lehrende Literaturwissenschaftlerin Dr. Joanna Raisbeck erhält den mit 15.000 Euro dotierten Klaus Heyne-Preis, der nach dem Kinderarzt und Romantikkenner Prof. Dr. Klaus Heyne benannt ist. Der Wissenschaftspreis zur Erforschung der Deutschen Romantik wurde erstmals an der Goethe-Universität ausgeschrieben.
FRANKFURT. Sie
habe Karoline von Günderrode als bedeutende Intellektuelle und Literatin der
Frühromantik neu positionieren wollen, beschreibt die
Literaturwissenschaftlerin Joanna Raisbeck als ein wichtiges Ziel ihrer
Dissertation. Für die innovative Leistung ihrer Arbeit „Poetic Metaphysics in
Karoline von Günderrode“ ist die Romantikforscherin nun mit dem erstmals
vergebenen Klaus-Heyne-Preis ausgezeichnet worden. Die Wissenschaftlerin, die
Germanistik an der University of Oxford und an der
Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn studiert hat, erhält damit
15.000 Euro Preisgeld und die Möglichkeit, 2022 an der Goethe-Universität eine
internationale Fachtagung auszurichten.
Mit ihrer Studie leiste Raisbeck einen wegweisenden Beitrag zur
germanistischen Romantikforschung im Allgemeinen und zur bislang eher
stiefmütterlich behandelten Günderrodeforschung im Speziellen, begründet
Frederike Middelhoff die Entscheidung der Jury. Die Professorin für Neuere
Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Romantikforschung an der
Goethe-Universität gehört der Jury ebenso an wie die Professor:innen der
Goethe-Universität Katharina Boehm (Institut für England- und Amerikastudien),
Roland Borgards (Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik) und
Mechthild Fend (Kunstgeschichtliches Institut) sowie Dr. Aurelio Fichter der
Benvenuto Cellini Gesellschaft e.V. und Dr. Mareike Hennig vom Freien Deutschen
Hochstift Frankfurt.
Auf die Shortlist des Klaus Heyne-Preises gelangten neben Raisbeck
auch die kunstgeschichtliche Arbeit von Dr. Nina Amstutz („Caspar David
Friedrich. Nature and the Self“, Yale University Press 2020) sowie die
komparatistische Studie von Dr. Jana-Katharina Mende („Das Konzept des Messianismus
in der polnischen, französischen und deutschen Literatur der Romantik“; Winter
Verlag 2020).
Am 6. Oktober 2021 wird Joanna Raisbeck, deren Arbeit 2022 bei
Cambridge University Press erscheinen wird, feierlich geehrt. Der Preis wird
2023 zum zweiten Mal ausgeschrieben. Ermöglicht wurde er durch ein Vermächtnis
des Kinderarztes Prof. Dr. Klaus Heyne (1937–2017), dessen besondere
Leidenschaft der Kunst und Literatur der deutschen Romantik galt.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Frederike Middelhoff
Institut für Deutsche Literatur und Didaktik
Goethe-Universität
middelhoff@em.uni-frankfurt.de
Hessisches Forschungsförderprogramm unterstützt interdisziplinären Forschungsverbund für vier Jahre
Mit 4,8 Millionen Euro fördert die hessische Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, LOEWE, einen neuen Forschungsverbund unter Federführung der Goethe-Universität Frankfurt: Der LOEWE-Schwerpunkt ACLF-Initiative forscht an einer schweren Form des Leberversagens (Akut-auf-Chronisches Leberversagen).
FRANKFURT. Der
Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, beglückwünscht die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: „Mit dem neuen LOEWE-Schwerpunkt
gehen wir hochaktuellen und zukunftsträchtigen Forschungsfragen nach, die in
den kommenden vier Jahren die Grundlage für langfristige
Forschungskooperationen legen. Entzündungsprozesse, wie sie bei der
ACLF-Initiative untersucht werden, sind äußerst komplexe Vorgänge, die wir nur
interdisziplinär erfolgreich erforschen können.“
Das Thema des LOEWE-Schwerpunkts ALCF-Initiative
„Pathogenetische Mechanismen des Akut-auf-chronischen Leberversagens und
therapeutische Ansätze“ ist die Erforschung einer schweren Verlaufsform der
Leberzirrhose. ACLF (Acute-on-chronic liver failure) ist die häufigste
Todesursache von Patienten mit Leberzirrhose. Die fortschreitenden
Funktionsausfälle der vernarbten Leber können nicht mehr ausgeglichen werden
(Akute Dekompensation). Beim ACLF entwickeln sich zusätzlich überall im Körper
Entzündungsreaktionen, und neben der Leber versagen weitere Organe wie Nieren
und Gehirn. Fast die Hälfte der Patienten stirbt innerhalb eines Monats. ALCF
wurde 2013 erstmals charakterisiert, eine spezifische Therapie gibt es noch
nicht. Die ACLF-Initiative wird präklinische und klinische Studien, genetische
und biochemische Charakterisierungen (Multi-Omics) sowie bio- und
medizininformatische Methoden nutzen, um ACLF-Auslöser und
–Krankheitsmechanismen aufzuklären und Therapieoptionen zu entwickeln. Neben
der federführenden Goethe-Universität Frankfurt sind das Fraunhofer Institut
für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP in Frankfurt, das Frankfurter
Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie (Georg-Speyer-Haus) und
das Paul-Ehrlich-Institut in Langen beteiligt.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Dr. Jonel Trebicka
Wissenschaftlicher
Koordinator ACLF-Initiative
Medizinische
Klinik I
Universitätsklinikum
Frankfurt und
Goethe-Universität
Tel.
+49 69 6301-4256
jonel.trebicka@kgu.de
Renommierte Professorin spricht auf Einladung des Cornelia Goethe Centrums über die Verschränkung von Ungleichheit und Differenz in sozialen Gefügen und soziale Transformationen aus intersektionaler Perspektive/Antrittsvorlesung am 8. Juli.
FRANKFURT. Prof. Ann Phoenix übernimmt in diesem Jahr die Angela-Davis-Gastprofessur am Cornelia Goethe Centrum. Sie lehrt derzeit am University College London und gilt als eine der international herausragendsten Wissenschaftler*innen im Bereich der Intersektionalitätsforschung. Ihre Antrittsvorlesung zum Thema „The ties that divide us: Rethinking psychosocial positioning as local, national and global?“ wird Prof. Phoenix am Donnerstag, den 8. Juli 2021, von 18 bis 20 Uhr online halten. Ein weiterer öffentlicher Vortrag von Ann Phoenix mit dem Titel „The indispensability of Intersectionality: Living through unexpected transformational conjunctions" findet ebenfalls online am darauffolgenden Donnerstag, den 15. Juli 2021, 18 Uhr statt. Beide Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.
In ihrer Antrittsvorlesung wird Ann Phoenix über Intersektionalität, also das Zusammenwirken von unterschiedlichen Formen und Dimensionen von Ungleichheit, Differenz und Herrschaft, und deren komplexe und widersprüchliche Wirkungen in sozialen Gefügen sprechen. Auch für ihren zweiten öffentlichen Vortrag ist das Thema Intersektionalität maßgeblich: Am Beispiel der großen Ungleichheitsthemen im Jahr 2021 – COVID-19-Pandemie, Black Lives Matter Bewegung und Klima-Aktivismus – zeigt Prof. Phoenix, dass Intersektionalitätsforschung für das Verständnis aktueller gesellschaftlichen Herausforderungen und ihrer komplexen geschlechtsspezifischen Dimensionen unverzichtbar ist.
Für Ann Phoenix ist die Verbindung von Subjektivität und gesellschaftlichen
Strukturen ebenso zentral wie die Verschränkung der Ungleichheitsdimensionen
race, gender und class, die sie gegenstandsbezogen um weitere
ungleichheitsrelevante Kategorien erweitert. In zahlreichen internationalen
Forschungsprojekten und einer kaum überschaubaren Vielzahl von Publikationen
setzt sich Ann Phoenix mit den Themen Mutterschaft und Familie, Schule und
Rassismus, Kindheit und Jugend, Armut und Migration auseinander. Dabei sind
verschiedene Lebensalter – Kindheit, Adoleszenz und Erwachsenenalter –
Gegenstand ihrer Analysen, in denen sie oft Perspektiven und Erfahrungen
verschiedener Generationen zueinander ins Verhältnis setzt. Der Zusammenhang
von Intersektionalität und Schwarzem Feminismus zieht sich als roter Faden
durch ihr Werk.
Nach einem Studium der Philosophie, Ökonomie und Psychologie promovierte Ann Phoenix 1991 mit einer Untersuchung über Mütter unter 20 Jahren. Es folgte eine Tätigkeit als Senior Lecturer für Psychologie an der Open University und als Co-Direktorin der Thomas Coram Research Unit der University of London, bis sie als Professorin für psychosoziale Studien an das Institute of Education des University College London berufen wurde. 2014 wurde Ann Phoenix in Anerkennung ihrer überragenden wissenschaftlichen Leistungen mit einer Mitgliedschaft in der British Academy und der Academy of Social Sciences geehrt. Sie war und ist eine international gefragte Gastprofessorin. Mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für eine kritische, empirische, intersektionale Forschung und Lehre hat Ann Phoenix Wissenschaftler*innen und Studierende weltweit inspiriert.
2013 hat das Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) die Angela-Davis-Gastprofessur eingerichtet. Die Einweihung durch die Namensgeberin, Aktivistin, öffentliche Intellektuelle und Wissenschaftlerin Prof. Angela Davis, hat national wie auch international großes öffentliches Aufsehen erregt. Davis gilt als Wegbereiterin aktueller, kritischer Diskurse innerhalb der Gender und Diversity Studies. Diese Themen stehen auch im Mittelpunkt der Gastprofessur, die in diesem Jahr nach Angela Davis (2013), Chandra Talpade Mohanty (2015) und Amina Mama (2018) durch Ann Phoenix vertreten wird.
Prof. Ann Phoenix wird im Rahmen der Gastprofessur neben den öffentlichen Vorträgen ein Blockseminar für Studierende und ein Kamingespräch für Promovierende anbieten. Außerdem wird es Gelegenheit zum kollegialen Austausch geben.
Die Angela-Davis-Gastprofessur wird in diesem Jahr durch den Förderkreis des
Cornelia Goethe Centrum, das GRADE Center Gender, das Gleichstellungsbüro der
Goethe-Universität Frankfurt a. M., die Freunde und Förderer der
Goethe-Universität und die Goethe-Universität selbst unterstützt.
Kontakt:
Prof. Dr. Bettina Kleiner, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für
allgemeine Erziehungswissenschaft, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, Campus Westend,
Telefon: (069) 798 36232, E-Mail b.kleiner@em.uni-frankfurt.de.
Informationen: cgcentrum@soz.uni-frankfurt.de; siehe auch: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/angela-davis-gastprofessur-fuer-internationale-gender-und-diversity-studies/
Ausführliche
Vorstellung der Gastprofessorin Ann Phoenix: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-2021-factsheet-de/?wpdmdl=249419
Programmheft: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-booklet-de/?wpdmdl=249403
Ein
Porträt
zum Download finden Sie unter: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-2021-portraits-ann-phoenix/. (Die Bildrechte
liegen beim Cornelia Goethe Centrum.)
Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität veranstaltet Themennachmittag tinyMONDAY zur Ausstellung tinyBE • living in a sculpture
Welche Folgen hat es für unser Zusammenleben, wenn immer mehr Menschen in Großstädten leben – dieser Frage widmet der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität zwei Diskussionsrunden am 5. Juli 2021 im Rahmen der Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture“.
FRANKFURT.
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, und doch zieht es vor Ort und weltweit immer
mehr Menschen in die Großstädte – auf der Suche nach Arbeit und einem besseren
Leben. Wie könnte eine zunehmende soziale Ungleichheit in den Städten
aufgehalten werden – etwa durch Bürgerinitiativen, durch eine klimasensible und
nachhaltige Stadtentwicklung? Wo liegen in der zunehmenden weltweiten
Urbanisierung Chancen, die im Voraus bedacht werden können, wo liegen soziale
und ökologische Grenzen?
Die beiden Diskussionsrunden im Rahmen des tinyMONDAY am 5.
Juli (Beginn 16:00 Uhr bzw. 18:00 Uhr, via Zoom) widmen sich dem Thema aus
lokaler und globaler Perspektive. Nach den lokalen Folgen der Urbanisierung
fragt die Auftaktdiskussion „Frankfurt – eine auseinanderwachsende Stadt?“
im Anschluss an den einführenden Kurzvortrag von Prof. Dr. Rainer Forst,
Co-Sprecher des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ und Politischer
Philosoph an der Goethe-Universität. Es diskutieren Tim Noller (Transition Town
Frankfurt, Bürgerinitiative Maingold), die Soziologin Dr. Greta Wagner von der
Technischen Universität Darmstadt und Peter Cachola Schmal, Leitender Direktor
des Deutschen Architekturmuseums unter der Moderation von Rebecca Caroline
Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“.
Den globalen Aspekt von Urbanisierungsprozessen nimmt die folgende
Diskussionsrunde „Der urbane Planet - soziale, ökonomische und ökologische
Herausforderungen für das globale Zusammenleben der Gegenwart“ in den
Blick. Am Podium nehmen teil die Humangeographin Prof. Dr. Susanne Heeg, der
Klimaphilosoph Prof. Dr. Darrel Moellendorf und der Historiker Prof. Dr.
Andreas Fahrmeir, allesamt von der Goethe-Universität. Moderieren wird Regina
Schidel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsverbund „Normative
Ordnungen“.
Beide Podiumsdiskussionen finden online via Zoom statt. Um
eine Anmeldung bei office@normativeorders.net wird
gebeten.
Der tinyMONDAY-Nachmittag wird vom Forschungsverbund „Normative
Ordnungen“ der Goethe-Universität im Rahmen der Ausstellung „tinyBE • living in
a sculpture“ veranstaltet. Die Ausstellung zeigt vom 26. Juni bis 26. September
im Frankfurter Metzlerpark (mit Satelliten in Darmstadt und Wiesbaden)
bewohnbare Skulpturen international renommierter Künstler:innen.
Veranstalter des Rahmenprogramms sind der Forschungsverbund
„Normative Ordnungen“ und „tinyBE • living in a sculpture“. Das Gesamtprojekt
wird gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain und unterstützt von der
Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region, den Städten Frankfurt,
Wiesbaden und Darmstadt, dem Land Hessen und weiteren Stiftungen und
Sponsor:innen. Schirmherrin ist Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt
Frankfurt a.M.
Das Programm des tinyMONDAY „Von großen und kleinen Räumen. Das
Zusammenleben auf glokaler Ebene“:
5. Juli 2021
16:00 Uhr
Begrüßung von Cornelia Saalfrank (Kuratorin von „tinyBE •
living in a sculpture“) und Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin
des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt
am Main)
Kurzvortrag von Prof. Dr. Rainer Forst (Co-Sprecher des
Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt und
Professor für Politische Theorie und Philosophie der Goethe-Universität
Frankfurt am Main)
16:15 Uhr
Podiumsdiskussion
„Frankfurt – eine auseinanderwachsende Stadt?“
Podiumsgäste: Tim Noller (Transition Town Frankfurt,
Bürgerinitiative Maingold), Dr. Greta Wagner (Soziologin, Technische
Universität Darmstadt, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“), Peter
Cachola Schmal (Leitender Direktor des Deutschen Architekturmuseums)
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des
Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am
Main)
18:00 Uhr
Podiumsdiskussion
„Der urbane Planet - soziale, ökonomische und ökologische
Herausforderungen für das globale Zusammenleben der Gegenwart“
Podiumsgäste: Prof. Dr. Susanne Heeg (Professorin für
Geographische Stadtforschung am Institut für Humangeographie der
Goethe-Universität), Prof. Dr. Darrel Moellendorf (Klimaphilosoph,
Professor für Internationale Politische Theorie sowie Philosophie der
Goethe-Universität, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“), Prof. Dr.
Andreas Fahrmeir (Professor für Neuere Geschichte unter besonderer
Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts am Historischen Seminar der
Goethe-Universität, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“).
Moderation: Regina Schidel (Wissenschaftliche Mitarbeiterin
des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“).
Weitere Informationen unter:
https://tinybe.org
www.normativeorders.net
Weitere Informationen
Anke
Harms, Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds
„Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
Josefine Rauch, Projektkoordinatorin, PR und Kommunikation tinyBE
j.rauch@tinybe.org