Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.
Veranstaltungen
Symposium: „Edward Snowden, der Sicherheitsstaat und das Theater“. 17./18. Juli, Goethe-Uni/Mousonturm
FRANKFURT. Die lange Geschichte der sicherheits- und machtpolitisch motivierten Überwachung hat sich stets auch in Theater und Drama niedergeschlagen hat (von Shakespeares „Hamlet“ zu Schillers „Don Karlos“ zu Brechts „Leben des Galileo“). Man könnte umgekehrt allerdings auch formulieren, dass traditionelle Formen der Überwachung insofern selbst als theatral gelten können, als sie Zuschauerschaft implizieren und die überwachten Subjekte, häufig ohne deren Wissen, als Performer behandeln. Das öffentliche Symposium „Dramaturgien der Überwachung – Edward Snowdon, der Sicherheitsstaat und das Theater“ findet am 17. u. 18. Juli an der Goethe-Universität (Campus Westend, Raum 1.411) und im Künstlerhaus Mousonturm statt.
Zu den Referenten der Veranstaltung zählt auch Gerhart Baum, Bundesminister des Innern a. D. Er spricht am Samstag um 13.00 Uhr im Mousonturm über „Weltüberwachungsstaat und Überwachungskapitalismus — Wie bewahren wir die Menschenwürde gegenüber den Gefahren des Internets?“ (Tickets für Veranstaltungen im Mousonturm: 12 Euro, Studierende haben freien Eintritt.)
Zum Programm: www.uni-frankfurt.de/55400748/symposium
Zum Hintergrund: Was neu ist an den von Edward Snowden aufgedeckten Praktiken der amerikanischen National Security Agency (NSA) ist nicht der zugrundeliegende Impuls zur totalen Überwachung jeglicher Kommunikation, sondern die historisch erstmalige technische Umsetzbarkeit dieses Impulses, zumindest im Hinblick auf globale digitale Kommunikation. Zu fragen wäre nicht nur, welche Folgen das von der NSA repräsentierte gegenwärtige Überwachungsdispositiv langfristig für den öffentlichen Raum, die politische Gewaltenteilung, und internationale Beziehungen einerseits, sowie für die Privatsphäre, die Ausübung freier Meinungsäußerung, und die Verfasstheit des Subjekts selbst andererseits haben wird, sondern auch, wie Theater und Performance diese Entwicklungen nicht nur in den Blick bekommen, sondern sich ihnen gegenüber auch kritisch positionieren können. Dies ist angesichts der Pariser Anschläge vom 7. Januar dieses Jahres noch von zusätzlicher Dringlichkeit.
Das Symposium wird von der Professur für Theaterwissenschaft in Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie, dem Künstlerhaus Mousonturm, und dem Staatstheater Karlsruhe veranstaltet. Gefördert wird die Veranstaltung vom DAAD aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie durch das International Office der Goethe-Universität, die Hessische Theaterakademie und das Staatstheater Karlsruhe.
Leitung: Prof. Dr. Markus Wessendorf, Friedrich-Hölderlin-Gastprofessor für Allgemeine und Vergleichende Dramaturgie (Sommersemester 2015), Goethe-Universität. Wessendorf@em.uni-frankfurt.de
Forschung
Zwischen Romantik und Konsumlogik: Wissenschaftler der Goethe-Universität erforschen die Partnersuche im Internet
FRANKFURT. Wer sich im Internet auf Partnersuche begibt, ist meist nur auf flüchtige, vor allem sexuelle Kontakte aus: So lautet wohl die Einschätzung von vielen Beobachtern. Doch die Sozialwissenschaft kommt zu differenzierteren Urteilen: Auch im Internet suchen viele Akteure demnach ernsthafte Beziehungen. „Unsere Forschung zeigt: Diese Beziehungen finden sie häufig auch“, betont Dr. Oliver Voirol, Assoziierter Wissenschaftler am Institut für Sozialforschung (IFS). Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Kai Dröge erforscht er im Rahmen des Projekts „Online Dating. Mediated Communication between Romantic Love and Economic Rationalization“ die Partnersuche im Internet.
Im Interview mit dem UniReport erklären sie mit Verweis auf den klassischen Liebesbrief, dass Distanz und Schriftlichkeit die Kommunikation nicht unbedingt oberflächlicher machen, sondern im Gegenteil die Intensität der Gefühle sogar wesentlich steigern können. Dröge und Voirol sehen die Ursachen für ein verändertes Verhalten bei der Partnersuche nicht allein in der neuen digitalen Technologie, sondern in gesellschaftlichen Zäsuren: Bereits in den 60er Jahren sei die „Dominanz des bürgerlichen Ehe- und Familienmodells“ gebrochen worden. Seitdem müsse in einer Beziehung viel mehr ausgehandelt werden, welche Art von Partnerschaft man wolle. Diese Reflexivität im Hinblick auf die eigenen Wünsche und Gefühle sei besonders für die Kommunikation im Internet sehr wichtig.
Einen Widerspruch sehen Voirol und Dröge in dem Konzept der ‚Passung‘: Demnach finden beim Online Dating diejenigen Partnersuchenden am besten zueinander, deren Persönlichkeitseigenschaften in hohem Maße kompatibel sind. „Die so erzeugte ‚Passung‘ ruft aber eher Langeweile hervor als Neugier, Aufregung und Verliebtheit“, erklärt Kai Dröge. Die romantische Liebeserzählung hingegen gehe von der Liebe als Selbsttransformation aus: Indem sich der Suchende auf den neuen Partner einlasse, verwandele er sich selbst und entdecke neue Seiten an sich.
Das Interview mit Kai Dröge und Oliver Voirol findet man im aktuellen UniReport: http://www.uni-frankfurt.de/57329000/Unireport_4-15.pdf, (S. 7)
Forschung
Über Klimaschutz, Wassermodellierung und Gerechtigkeit – Beitrag in der soeben erschienenen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“
FRANKFURT. Höchstens zwei Grad mehr, darüber wird es wirklich gefährlich für unseren Planeten. Darin sind sich die Experten einig. Zwei Grad mehr als in vorindustriellen Zeiten. Dies Ziel klingt einfach und klar. Doch es zu erreichen ist eine sowohl politisch-moralische als auch wissenschaftlich-technische Herausforderung. Das zeigen Gespräche, die der Philosoph und Publizist Dr. Rolf Wiggershaus mit dem politischen Philosophen und Gerechtigkeitsforscher Prof. Dr. Darrel Moellendorf und der Hydrologin Prof. Dr. Petra Döll geführt hat. Nachzulesen ist dies in der neuesten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ (1/2015), in dem sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen mit dem Thema „Messen und Vermessen“ beschäftigen.
Der Klimawandel, seine Ursachen und Folgen, sind erst seit den 1990er Jahren zu einem zentralen Thema geworden. Während des Aufstiegs der euro-atlantischen Industrieländer seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und Klimaänderung noch nicht als etwas Bedrohliches wahrgenommen. Ende des 19. Jahrhunderts erwartete der schwedische Chemiker Svante Arrhenius von einer globalen Erwärmung durch Verdopplung der CO2-Menge in der Luft gleichmäßigere und bessere klimatische Verhältnisse und schlug sogar vor, Kohleflöze anzuzünden, um die Erwärmung zu beschleunigen. Daher auch der ursprünglich positiv klingende Ausdruck „Treibhauseffekt“.
Doch solche Fehleinschätzungen ändern nichts daran – so Moellendorf, der auch ein Teilprojekt beim Frankfurter Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ leitet –, dass die entwickelten Länder ihren Wohlstand und ihre starke Position einer langen Phase anthropogener Treibhausgas-Emissionen verdanken. Das verpflichtet sie dazu, soziale Verantwortung und die Hauptlast des Klimaschutzes zu übernehmen. „Ob das Ziel einer Begrenzung der Erwärmung auf zwei Grad moralisch glaubwürdig ist“, meint Moellendorf, „hängt zum Teil von den Auswirkungen des Plans zur Schadensminimierung auf die Armen der Welt ab, die einen begründeten Anspruch auf die Steigerung ihres Energieverbrauchs haben, um der Armut zu entkommen.“
Dass die Armen der Welt die Folgen des Klimawandels immer massiver zu spüren bekommen, machte die Fotoausstellung „The Human Face of Climate Change“ in den Räumen des Forschungskollegs Humanwissenschaften in Bad Homburg deutlich. Die Bilder des Schweizer Künstlerpaars Mathias Braschler und Monika Fischer – drei sind auch großformatig in „Forschung Frankfurt“ abgebildet – zeigen Menschen verschiedener Länder voller Würde in den Ruinen ihrer Lebensgrundlage. Nichts könnte beeindruckender die Dringlichkeit der Eindämmung des Klimawandels vor Augen führen. Selbst wenn die Zwei-Grad-Grenze nicht überschritten würde, schmölzen weiterhin Gletscher, stiegen die Meeresspiegel und drohten Dürren, Tropenstürme und Verlust an Biodiversität.
Mit Mitteln ihrer Wissenschaft sucht die Hydrologin Petra Döll mit ihrem Team zu beleuchten, wie dringlich es ist, den Klimawandel einzudämmen, indem sie dessen Auswirkungen auf die Wasserressourcen der Erde quantitativ abschätzt. Diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Institut für Physische Geographie der Goethe-Universität stellen sich der Komplexität und den Herausforderungen dieses Themas. Sie beschäftigen sich seit Langem damit, den Wasserkreislauf auf den Landflächen der Erde zu berechnen und zu modellieren. Außerdem schauen sie, wie dieser durch Menschen beeinflusst wird – beispielsweise durch Staudämme oder Bewässerungsmaßnahmen – und zu welchen Veränderungen der globale Klimawandel je nach Intensität führt. Den Akteuren bei den internationalen Klimaverhandlungen und letztlich uns alle möchte Petra Döll deutlich machen, was es bringt, weniger Treibhausgase zu emittieren, beziehungsweise was für Folgen es haben kann, wenn die Reduktionen zu gering ausfallen: „Wenn, wie in vielen Gebieten prognostiziert, der Niederschlag bei gleichzeitig steigenden Temperaturen abnimmt und Nahrungsmitteln nur noch mit (mehr) Bewässerung angebaut werden können, – werden dann die Flüsse überhaupt noch genug Wasser führen?“
Döll betreibt globalskalige Forschung, weil auf unserer Erde alle Probleme globale Probleme sind. „Ob in Indien nachhaltig gewirtschaftet werden kann, hängt mit unserem Konsum hier in Deutschland zusammen. Denn um weltweit gehandelte Güter herzustellen, sind meist große Mengen Wassers nötig, vor allem bei Nahrungsmitteln und Baumwolle. Das ist der Grund für all die Berechnungen, die wir anstellen: ein genaueres Bild von der Welt zu bekommen, das uns bei unseren Entscheidungen hilft.“ Messen und Berechnen, Modellierungen und Computersimulationen, die Ausarbeitung möglicher künftiger Szenarien und die Visualisierung durch anamorphe Weltkarten – all das scheint nötig und unvermeidlich geworden zu sein angesichts eines Planeten, auf dem menschliches Handeln das Ende natürlicher Selbstregulation herbeigeführt hat. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Petra Döll und Darrel Moellendorf möchten dazu beitragen, dass der globale „vermessende“ Blick auf die Erde und die sie bewohnenden Menschen zugleich ein „gerechter“ ist.
Informationen: Prof. Dr. Darrel Moellendorf, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Campus Westend, Tel. (069) 798-31520, E-Mail: darrel.moellendorf@normativeorders.net; Prof. Dr. Petra Döll, Institut für Physische Geographie, Fachbereich Geowissenschaften, Campus Riedberg, Tel. (069) 798 40219, E-Mail: p.doell@em.uni-frankfurt.de, Dr. Rolf Wiggershaus, Tel. (0 61 73) 6 77 31, E-Mail: wiggersh.r@t-online.de
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ kann kostenlos bestellt werden: ott@pvw.uni-frankfurt.de. Im Internet steht sie unter: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de.
Veranstaltungen
Mit Werken der europäischen Romantik verabschiedet sich Universitätsmusikdirektor Helmut Bartel in den Ruhestand
FRANKFURT. Das Sinfonieorchester der Goethe-Universität, auch unter dem Namen Akademisches Orchester oder Collegium musicum bekannt, setzt sich nicht nur aus Studierenden aller Fachbereiche zusammen, es spielen auch Mitglieder des Lehrpersonals, Ehemalige und interessierte externe Musikerinnen und Musiker mit. Die Leitung des Orchesters sowie des Akademischen Chors hatte seit 2008 Dr. Helmut Bartel. 2011 wurde er zum Universitätsmusikdirektor ernannt, nun verabschiedet sich Bartel in den Ruhestand. Sein letztes musikalisches Geschenk an die Universität wird das Semester-Abschlusskonzert mit Stücken der europäischen Romantik von Fanny Hensel, Antonín Dvorák und Guiseppe Verdi sein.
Semester-Abschlusskonzert der Goethe-Universität: Europäische Romantik
Mittwoch, 15. Juli, 20.00 Uhr. Festsaal, Casino, Campus Westend.
Ausführende: Paula Bohnet, Sopran; Angela Shin, Sopran; Isaac Lee, Tenor; Timon Führ, Bass; Uwe Meier, Bass. Eintritt ist frei.
Weitere Informationen
Beitrag im aktuellen UniReport über Dr. Helmut Bartel: http://www.uni-frankfurt.de/57329000/Unireport_4-15.pdf, (S. 13)
Forschung
E-Commerce und unser Kommunikations- und Einkaufsverhalten – Beitrag im soeben erschienenen „Forschung Frankfurt“ über die Forschung von Prof. Dr. Bernd Skiera
FRANKFURT. Er ist laut aktuellem Handelsblatt-Ranking der forschungsstärkste Wissenschaftler Deutschlands in der Betriebswirtschaftslehre. Doch mit was befasst sich Prof. Dr. Bernd Skiera, seit 1999 Inhaber des Lehrstuhls für Electronic Commerce an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, überhaupt? Dieser Frage geht der Wirtschaftsjournalist Stefan Terliesner in seiner Reportage in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ nach. Die Antwort hat mehr mit unserem Informations-, Kommunikations- und Einkaufsverhalten zu tun, als den meisten bewusst und vielleicht auch lieb ist. Letztlich geht es um Werbung nach Maß. Theoretisch könnte überall, wo ein Mensch in Zukunft auftaucht oder im Internet surft, auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Werbung aufflackern. Während der eine das als guten Service der Unternehmen empfindet, fühlt sich ein anderer überwacht und bloßgestellt.
Aktuell forscht Skiera beispielsweise an Web-Plattformen für den Kauf und Verkauf von Werbeplätzen. Idealerweise funktionieren solche Advertising Exchanges wie Finanzbörsen. Was ein Werbeplatz wert ist, hängt von der Kaufbereitschaft ab, die ein möglicher Betrachter einer Werbung irgendwo im Netz signalisiert hat. Dabei genügt es, im Internet zum Beispiel nach dem neuesten Smart TV gestöbert zu haben. Die Information „Nutzer erwägt Kauf eines internetfähigen Fernsehers“ hat für die Hersteller dieser Geräte einen Preis, den sie Anbietern von Werbeplätzen zahlen. Auch weil sich Internetportale auf diese Weise refinanzieren, sind viele Inhalte im Netz „kostenlos“. Die Nutzer zahlen mit ihren Daten. Wie damit umgegangen werden sollte, ist eine politische Frage; auch damit beschäftigt sich Skiera.
Jeder Internet-Nutzer hinterlässt Spuren im Netz. Daraus lassen sich Nutzerprofile erstellen. Diese sind zwar anonym, aber weil die hinterlassene Datenmenge immer größer und gleichzeitig das Hochrechnen zu vertretbaren Kosten möglich wird, auch immer präziser. Letztlich können Unternehmen jeden Nutzer „vermessen“. Sofern der einzelne Anwender sich auf einer Plattform mit seinem Namen registriert, sind dem Betreiber auch diese Daten bekannt. Entsprechend „gläsern“ sind die Nutzer von Plattformen wie Amazon, Facebook und Google.
Informationen: Prof. Dr. Bernd Skiera, Professur für Electronic Commerce, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Campus Westend, Tel. (069) 798 34649, E-Mail: skiera@wiwi.uni-frankfurt.de; Stefan Terliesner, Presse & Redaktion, Tel. (0221) 16 89 95 96; E-Mail: s.terliesner@web.de
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ kann kostenlos bestellt werden: ott@pvw.uni-frankfurt.de.
Im Internet steht sie unter: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de.
Hochschulpolitische Themen
Julian Nida-Rümelin und Hans Peter Klein erneuern im aktuellen UniReport ihre Kritik an der Generierung höherer Akademikerzahlen.
FRANKFURT. Benötigt Deutschland mehr Hochschulabsolventen, um zukunftsfähig zu bleiben? Oder sorgt der steigende Anteil derjenigen, die nach der Schule ein Studium aufnehmen, nicht nur für eine zunehmende Arbeitslosigkeit von Akademikern, sondern auch für eine Schwächung der beruflichen Bildung? In den beiden letzten Ausgaben des UniReport wurde bereits leidenschaftlich über diese Fragen gestritten. Nun mischt sich der Münchener Philosoph und frühere Kulturstaatsminister Prof. Julian Nida-Rümelin in die Debatte ein.
Zusammen mit dem Biologiedidaktiker Hans Peter Klein, der die Diskussion im UniReport initiiert hatte, kritisiert er in der aktuellen Ausgabe die zentrale These der Psychologen Rolf van Dick und Holger Horz, dass Deutschland dringend höher Qualifizierte benötige: „Es gibt keine Bedarfsprognose in Deutschland, die auch nur annähernd einen Bedarf an Absolventen von Hochschulstudiengängen für die nächsten Jahrzehnte prognostiziert, die in der Größenordnung etwa Großbritanniens oder gar Südkoreas liegen“, sagt Nida-Rümelin.
Bestritten wird von Nida-Rümelin und Klein, dass Methodenwissen und die Fähigkeit, lebenslang zu lernen, nur im Rahmen eines wissenschaftlichen Studiums zu erwerben seien. Dies zeige lediglich einen „Akademikerdünkel“: „Sie kennen vermutlich die beruflichen Herausforderungen in nicht-akademischen Berufen nur unzureichend und kommen daher zu der merkwürdigen Vorstellung, dass nicht-akademische Berufe repetitiv und akademische Berufstätigkeiten dagegen in hohem Maße kreativ und flexibel seien.“ Jeder gute Techniker oder Handwerker, aber auch Beschäftigte in den betreuenden und pflegenden Berufen würden dem widersprechen, so Nida-Rümelin. Hans Peter Klein weist auf den „Verdrängungswettbewerb der Bildungsabschlüsse“ hin, der kontraproduktiv sei: „Er setzt Eltern, Lehrer, Schüler und Studenten unter einen immer größeren Leistungsdruck, der oft schon im Kindergarten beginnt.“
Weitere Themen in der aktuellen Ausgabe des UniReport:
Die aktuelle Ausgabe des UniReport steht zum kostenlosen Download bereit unter www.uni-frankfurt.de/57329000.
Veranstaltungen
Der Vortrag über die Naturkosmetik-Unternehmerin Annemarie Lindner bildet den Abschluss der Frankfurter Bürger-Universität im Sommersemester
FRANKFURT. Der letzte Vortrag der Frankfurter Bürger-Universität im Sommersemester 2015 widmet sich einer Frau, die den meisten wahrscheinlich kein Begriff ist. Zumal ihr Name – Annemarie Lindner – aus dem Namen ihres mittlerweile 56 Jahre alten Naturkosmetik-Unternehmens nicht sofort ersichtlich wird.
Die eigenen Hautprobleme veranlassten Lindner, kurz nach dem Krieg den Beruf der Kosmetikerin zu erlernen und Naturkosmetik selbst herzustellen. Und das in einem Teil Deutschlands, in dem die kosmetische Korrektur oder die Verfeinerung des Erscheinungsbildes als unverträglich mit dem Menschenbild des „Arbeiter- und Bauernstaates“ gesehen wurde. Nach ihrer Flucht in den Westen gründete Lindner 1959 zusammen mit ihrem Ehemann Walter und dem damaligen Geschäftsführer Hermann Börner die Börlind GmbH. Diese hat sie bis heute zu einem der erfolgreichsten international präsenten Unternehmen der Kosmetikbranche aufgebaut.
Die Veranstaltung ist Teil der vom Soziologen Prof. Tilman Allert konzipierten Vortragsreihe „Wie wir wurden, wer wir sind – Deutsche Biografien“. Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität stellt an insgesamt sechs Abenden Lebensläufe berühmter Protagonisten deutscher Sozial- und Kulturgeschichte vor. Annemarie Lindners Biografie eröffnet wie kaum eine andere den Blick auf Dimensionen der deutschen Geschichte.
Annemarie Lindner – Die gute Fee der Erscheinung
Referent: Prof. Tilman Allert, lehrt Soziologie und Sozialpsychologie an der Goethe-Universität Frankfurt
Zeit: Montag, 13. Juli 2015, um 19.30 Uhr
Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt
Der Eintritt ist frei.
Ausblick auf die Bürgeruniversität im Wintersemester 2015/16
Freunde der Frankfurter Bürgeruniversität können sich im kommenden Wintersemester gleich auf zwei spannende Reihen freuen:
Sieben Jahre nach Gründung der Bürgeruniversität gibt es wieder eine echte „Frankfurt-Reihe“. An sechs Abenden zwischen Ende November 2015 und Februar 2016 geht es um folgende Themen:
Die zweite Reihe mit prominenten Teilnehmern aus Stadt, Politik, Wissenschaft und Verbänden analysiert an drei Abenden die Proteste rund um die EZB-Eröffnung im März 2015:
Über die Termine werden wir rechtzeitig informieren.
Das komplette Programm der Frankfurter Bürger-Uni: www.buerger.uni-frankfurt.de
Veranstaltungen
House of Pharma & Healthcare diskutiert über Bedingungen
FRANKFURT. Die pharmazeutische Industrie läuft ihrer einstigen Innovationskraft seit vielen Jahren hinterher. Wie kann gute Führung dazu beitragen, das zu ändern? Wie sollte sie die Kreativität in Forschung und Entwicklung ankurbeln? Und was müssen Führungskräfte generell beachten, wenn sie die Neugier und den Mut ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern wollen? Diesen Fragen widmet sich das House of Pharma & Healthcare am 16. Juli in einem Perspektivengespräch mit Prof. Rolf van Dick. Der Sozialpsychologe und wissenschaftliche Direktor des Center for Leadership and Behavior in Organizations (CLBO) der Goethe-Universität hat sich mit seiner praxisorientierten Erforschung von Führungsprinzipien internationales Ansehen erworben.
In einer Befragung von 23 Forschungsteams eines global agierenden Pharmaunternehmens belegte van Dick beispielsweise, dass der Erfolg eines Teams nicht allein davon abhängt, wieviel Freude jedes einzelne Mitglied an seiner individuellen Aufgabe hat. Vielmehr steigt der kreative Input jedes Mitglieds umso mehr, je stärker es sich mit dem Team identifiziert und dessen Herausforderungen zu seinen eigenen werden lässt. Diese Identifikation herzustellen, verlangt von den Teamleitern vor allem zwei Fähigkeiten: inspirierend zur Problemlösung zu motivieren und den dafür notwendigen Teamgeist prototypisch vorzuleben.
Dabei sollten Führungskräfte aber wissen, dass Teams von der persönlichen Vielfalt ihrer Mitglieder profitieren. Sie dürfen nicht den Fehler machen, diejenigen Teammitglieder zu bevorzugen, deren Persönlichkeitsprofil ihnen ähnlich ist. Dieser Fehler wird aber, so ergaben van Dicks jüngste Studien, häufig gemacht. Kreative Vorschläge von Mitarbeitern, die eine eher schlechte Beziehung zum Chef haben, gelten nicht als produktiver Beitrag, sondern werden als Träumerei abgetan und mit schlechten Beurteilungen bestraft. „Innovation lohnt sich dann nur für manche Mitarbeiter“, sagt Prof. van Dick. „Das stellt ein Problem für Unternehmen dar: Wollen sie Innovation, müssen alle Mitarbeiter dafür gleich belohnt werden.“
Das House of Pharma & Healthcare verfolgt das Ziel, den Pharma-Kompetenzcluster Hessen weiterzuentwickeln und die Innovationslücke in der Arzneimittelentwicklung zu schließen. Zu diesem Zweck fördert es die Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren der Gesundheits- und Pharmabranche in Deutschland und bietet ihnen eine neutrale Diskussionsplattform. Es wird geleitet von Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe-Universität) und Prof. Jochen Maas (Sanofi).
House of Pharma & Healthcare: Perspektivengespräch
Wann? Donnerstag, 16. Juli 2015, 18:00 Uhr
Wo? House of Finance, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Wir bitten interessierte Pressevertreter um Anmeldung unter: www.houseofpharma.de/innovation
Informationen: Joachim Pietzsch, Pressestelle des House of Pharma & Healthcare e.V., Telefon: (069) 36007188, j.pietzsch@wissenswort.com
Veranstaltungen
Veranstaltung zur Startup-Szene in Frankfurt Rhein-Main
FRANKFURT. Unternehmer, Investoren und Wissenschaftler diskutieren am 22. Juli auf dem Campus Westend über Konzepte und konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Startup-Szene in Frankfurt Rhein-Main. Diese Veranstaltung bildet den Auftakt zu einer Eventreihe über die regionale Gründerszene, die vom Unibator, der Startup-Brutstätte der Goethe-Universität, und dem RKW Kompetenzzentrum initiiert wurde.
Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung von Gründungen und Startups ist das richtige Ökosystem: ein Netzwerk aus Kompetenzen, Kontakten und Kapitalgebern, aus Experten, Eliten und erfolgreichen Unternehmern. Doch wie können Gründerökosysteme gezielt entwickelt werden? Diese Fragen werden im Rahmen der Veranstaltung aus unterschiedlichsten Perspektiven diskutiert und Möglichkeiten und Wege aufgezeigt, um das Umfeld von Gründungen und Startups zu verbessern.
Einen Überblick über Ansätze für regionale und nationale Institutionen zur Förderung von Entrepreneurship liefert Yasuyuki Motoyama von der Kauffman Foundation. Thomas Funke und Matthias Wallisch vom RKW Kompetenzzentrum stellen den jüngsten Gründerreport Frankfurt Rhein Main vor, und Ben Lang, Gründer von Mapme aus Tel Aviv, berichtet über die Rolle von Software beim Aufbau von Startup-Communities. Bei diesem Anlass wird auch die Innovation und Startup Map Rhein Main der Öffentlichkeit präsentiert. Die Veranstaltung schließt mit einem hochkarätig besetzten Panel, bei dem die Gründer der letzten beiden Frankfurter Gründerpreise, Andreas Gahlert von Cobi und Attila Schunke von MeinUnternehmensfilm sowie der Serienunternehmer Gerald Heydenreich von Pippa & Jean und Ingo Franz, Investor und ehemaliger Managing Partner von Creathor Ventures über ihre Erfahrungen sprechen. Moderiert wird die Diskussion von Sebastian Schäfer, Managing Director des Unibator.
Entrepreneurial Ecosystem Talk
22. Juli 2015, 16-18.30 Uhr, Casino, Raum 1.812, Campus Westend.
Ab 18:30 Uhr gibt es ein Get-together mit kleinem Imbiss und Getränken. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Um Vorabanmeldungen wird gebeten.
Anmeldungen sind bis zum 20. Juli unter folgendem Link möglich:
www.rkw-kompetenzzentrum.de/nc/veranstaltungen/anmeldung/rkw/veranstaltungen/entrepreneurial-ecosystem-talk-3913/1/
Weitere Infos unter: http://www.gruenderoekosystem.de/entrepreneurial-ecosystem-talk-how-to-strengthen-frankfurt-as-a-startup-hub/
Forschung
Wenn das eigene Leben zu einem einzigen Datenstrom wird – Drei Beiträge in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ beleuchten Trend in der Leistungsgesellschaft
FRANKFURT. Müssen wir zu jeder Zeit an der Optimierung von Körper, Geist und Seele arbeiten, wenn wir ein erfolgreiches, zufriedenes und gesundes Leben führen wollen? Wenn es nach den aktuellen Trends in unserer Leistungsgesellschaft geht, steht „Self-Tracking“ ganz oben auf der Agenda. Was davon zu halten ist, erläutern vier Autoren aus ganz unterschiedlichen Perspektiven in der aktuellen Ausgabe von Forschung Frankfurt (1/2015): der Soziologe Prof. Dr. Uwe Vormbusch, der Soziologe Oliver Dziemba und die beiden Sportwissenschaftler Dr. Stefanie Duttweiler und Prof. Dr. Robert Gugutzer. In der soeben erschienenen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins dreht sich alles um das Thema „Messen und Vermessen.“
Vormbusch betrachtet das Thema aus einer übergeordneten, auch historischen Perspektive, beschäftigt sich aber zudem mit der aktuellen Situation – „mit dem Mythos der kalkulatorischen Beherrschbarkeit der Welt“. Der Soziologe schreibt: „Zahlen verführen und suggerieren Sicherheit in einer Welt, die sich – obgleich modern – gerade deshalb durch den radikalen Verlust an Handlungssicherheit auszeichnet.“ Ein „need for certainty“ („Bedürfnis nach Gewissheit“) ist auch durch noch so ausgefeilten Zahlengebrauch nicht zu befriedigen, wie Vormbusch an verschiedenen Beispielen illustriert. Selbstvermesser (self-tracker) verbinden nach Vormbusch zwei gegenläufige Entwicklungen der Moderne: die Freisetzung des Subjekts aus traditionalen Bindungen und die Kontrolle von Leistungs- und Lebensprozessen mit organisierter Zahlenwelten.
Der Soziologe, der fast zehn Jahre am Institut für Sozialforschung in Frankfurt gearbeitet hat und seit 2012 Professor an der FernUniversität in Hagen ist, wird in einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft unter anderem untersuchen, welcher Zusammenhang zwischen dem individuelle Sich-Vermessen als ein alltägliches Kulturphänomen einerseits und den entgrenzten Leistungsanforderungen und den entstehenden Massenmärkten für Selbstvermessungsprodukte andererseits besteht.
Auch Oliver Dziemba greift die Anforderungen der „gemessenen Leistungsgesellschaft“ auf. Der Soziologe und Berater für digitalen Wandel beobachtet, dass sich der Mensch im Zeitalter der Digitalisierung vom einfachen Zuschauer und Nutzer zu einer aktiven Schnittstelle in der digitalen Welt entwickelt. Selbstkontrolle und -optimierung lassen sich dadurch inzwischen viel einfacher und effizienter erreichen. Dazu Dziemba: „Mit marktgängigen Smartphones, Tablets und immer häufiger speziellen Wearables wie Uhren, Brillen, Armbändern ist es möglich, jede noch so kleine Bewegung des Körpers, jede Eigenschaft, jede Handlung, sogar Ruhezustände und Gefühle lückenlos zu überwachen und digital festzuhalten oder – wie es passender heißt – zu tracken.“
Mit diesen Tools der digitalen Welt können alle möglichen Funktionen und Befindlichkeiten des Körpers gemessen werden. So lassen sich zu Fähigkeiten, aber auch Schwächen, Gefühlslagen und Gewohnheiten Daten sammeln, auswerten und – bei Bedarf und Wille – auch optimieren. Cross-Analysen, bei denen alle Daten automatisch zusammengeführt und zueinander in Beziehung gesetzt werden, sind auf dem Markt auf dem Vormarsch.
Doch wollen die Self-Tracker eigentlich diese gebündelten Infos überhaupt präsentiert bekommen? Die beiden Frankfurter Sportwissenschaftler Dr. Stefanie Duttweiler und Prof. Dr. Robert Gugutzer verweisen in ihrem Beitrag auf erste empirische Studien, die Zweifel aufkommen lassen. So hat bereits die Hälfte der Amerikaner, die sich einen Fitness- und Activity-Tracker gekauft hat, das hoch technisierte Gerät schon wieder ausrangiert. Außerdem unterwerfen sich Self-Tracker offensichtlich nicht pauschal den ermittelten Daten, sondern wählen bewusst aus, was gemessen werden soll und was nicht. Dazu schreiben die Wissenschaftler mit Bezug auf eine Studie der französischen Ethnologin Anne-Sylvie Pharabod: „Man suspendiert, was zu deprimierend ist, man misst nur das Positive, man mogelt.“
Auch eine explorative Studie, bei der Duttweiler in diesem Jahr 63 Studierende der Sportwissenschaften an der Goethe-Universität schriftlich befragt hat, deutet darauf hin, dass die „Quantified-Self-Ideologie“ weniger verbreitet ist, als vermutet: Nur 60 Prozent vermessen sich selbst. Ein großer Teil nutzt Puls-, Stopp- und Armbanduhren, einige lediglich Stift und Papier und nur 25 Prozent nutzen eine App. Als Gründe geben sie an: Verbesserung, Überprüfung und Vergleich der eigenen Leistung beziehungsweise einzelner Parameter sowie bloßes Interesse an den Daten. Die Autoren kommen zu dem Schluss: „Die Untersuchungsergebnisse zeichnen damit das Bild einer Praktik, die weder irrational und entfremdet, noch banal und nebensächlich ist, vielmehr tangieren die Prozesse der Selbstvermessung und die Auseinandersetzung mit den gewonnenen Daten die Frage nach der eigenen Identität, und zwar nicht nur der Identität als Sportler. Auf dem Spiel stehen gleichermaßen die (Selbst-)Verortung in einer Gemeinschaft, die Anerkennung durch andere, der eigene Zukunftsentwurf sowie das Gefühl der eigenen Handlungsmacht.“
Einige weitere Themen dieses Hefts zu „Messen und Vermessen“:
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ kann kostenlos bestellt werden: ott@pvw.uni-frankfurt.de. Im Internet steht sie unter: www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de.
Veranstaltungen
Solistin Aleksandra Mikulska spielt zusammen mit SKYLINE SYMPHONY Chopins 1. Klavierkonzert
FRANKFURT. Sommerliche Klassik-Klänge bringt das 15. Campus-Konzert von SKYLINE SYMPHONY – das Frankfurter Kammerorchester – unter der Leitung von Michael Sanderling. Konzertgäste können sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Mit dem 1. Klavierkonzert von Frederic Chopin tritt die Pianistin Aleksandra Mikulska auf, eine junge deutsch-polnische Tastenvirtuosin, die neben ihrer Konzerttätigkeit auch Präsidentin der "Chopin-Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland e.V." ist.
Außerdem gibt es Neues zu entdecken: Der polnischen Komponist Wojciech Kilar mit zwei Werken sowie Orchesterstücke von Witold Lutoslawski und Andrzej Panufnik.
15. Goethe-Campus-Konzert,
Ort: Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend,
Festsaal Casino, 60323 Frankfurt a.M.
Zeit: Sonntag, 12. Juli 2015, 17.00 Uhr (Einlass: 16.30 Uhr)
Karten im Vorverkauf über Adticket zu 28 €, Schüler, Studierende: 9 €, Kinder bis 10 Jahre frei (http://www.adticket.de/ -> Frankfurt -> Stichwort: Campus-Konzert), oder an der Abendkasse ab 16 Uhr.
Weitere Informationen finden Sie auch hier: http://www.skyline-symphony.com/
Personalia/Preise
1822-Universitätspreis geht in diesem Jahr an einen Mathematiker, einen Kunstpädagogen und eine Juristin
FRANKFURT. Als Abschluss des Tags der Lehre wird am heutigen Montag der „1822-Universitätspreis für exzellente Lehre“ an der Goethe-Universität verliehen. Preisträger sind in diesem Jahr der Mathematiker Dr. Hartwig Bosse (1. Preis: 15.000 Euro), der Kunstpädagoge Prof. Dr. Georg Peez (2. Preis: 10.000 Euro) und die Juristin und Privatdozentin Dr. Friederike Wapler (3. Preis: 5.000 Euro). Die Auszeichnungen werden im Renate-von-Metzler-Saal im Casino-Gebäude verliehen.
Der von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse und der Goethe-Universität ausgelobte „1822-Universitätspreis für exzellente Lehre“ wird seit 2002 jährlich vergeben; er ist einer der ältesten Lehrpreise Deutschlands. „Mit der Vergabe des 1822-Universitätspreises wollen wir auf die Bedeutung der Lehre aufmerksam machen, die sonst oft im Schatten der Forschung steht“, so Dr. Arne Weick, Vorstandsmitglied der Frankfurter Sparkasse. „Die jährlich steigende Zahl der Nominierungen für diese Auszeichnung zeigt, dass uns dies gelingt.“ Der Preis sei somit eine wertvolle Initiative, um die Lehre an der Universität zu fördern.
Von deren Mitwirkung zeigt sich Vizepräsidentin Prof. Dr. Tanja Brühl begeistert: „Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement die Studentinnen und Studenten alljährlich für die von ihnen nominierten Professoren und Professorinnen und wissenschaftlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eintreten und wie überzeugend sie für ihre Favoriten plädieren.“
In diesem Jahr lagen der Jury 25 Nominierungen aus nahezu allen Fachbereichen der Universität vor. Aus diesen wählte eine Kommission, bestehend aus Studierenden, Professoren und Mitarbeitern der Universität sowie eines Vertreters der Stiftung der Frankfurter Sparkasse, die Preisträger aus.
Dr. Hartwig Bosse (Fachbereich 12 – Informatik und Mathematik):
Hartwig Bosse ist seit 2007 am Institut für Mathematik an der Goethe-Universität beschäftigt. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Polynomielle Optimierung, Semidefinite Programmierung, Diskrete Geometrie und Spieltheorie.
Hartwig Bosse ist Mitarbeiter im Programm „Starker Start ins Studium“. Das im Rahmen des Qualitätspakts Lehre geförderte Programm zielt auf eine systematische Stärkung der Studieneingangsphase, werden doch hier die Weichen für ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Studium gestellt.
Der Studiendekan des Fachbereichs hebt in seiner Stellungnahme hervor, dass die Vermittlung mathematischen Grundlagenwissens und Denkens eine höchst anspruchsvolle Aufgabe sei. Die Auszeichnung für Hartwig Bosse stelle die angemessene Würdigung eines ungewöhnlichen Lehrtalentes dar. Studierende aus dem Fachbereich Informatik und Mathematik betonen: „Hartwig Bosse verbindet Motivation, Engagement, unnachahmliches pädagogisches Feingefühl und Wissen auf hohem Niveau mit einem Vortragsstil, der Studenten für die Naturwissenschaften fesselt […].“
Prof. Dr. Georg Peez (Fachbereich 09 – Sprach- und Kulturwissenschaften)
Georg Peez hat seit 2010 die Professur für Kunstpädagogik an der Goethe-Universität inne. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Qualitative empirische Forschung in der Kunstpädagogik, Evaluations- und Wirkungsforschung in kunst- und kulturpädagogischen Bereichen, Digitale Medien im Kunstunterricht und in der Kunstvermittlung, Dimensionen ästhetischen Verhaltens von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen und Kreativitätsforschung.
Georg Peez hat sich in seinen Veranstaltungen vom Frontalunterricht verabschiedet: Er setzt auf vielfältige Vermittlungsformate: Kurze inhaltliche Impulse, Gruppenarbeiten, Diskussionsrunden werden mit dem Einsatz verschiedener Medien gepaart. In Vorlesungen setzt Georg Peez ein Audience-Response-System ein, durch das sich Studierende interaktiv via Smartphone, Tablet oder Laptop beteiligen können. Seine Studierenden resümieren: „Mit großem Einsatz und viel Empathie sowie mit hochschuldidaktischer Erfahrung und Neugierde setzt Georg Peez seit vielen Jahren universitätsweit beachtete innovative Impulse in der Hochschullehre.“
PD Dr. Friederike Wapler
Friederike Wapler vertritt seit 2014 eine Entlastungsprofessur für Öffentliches Recht am Fachbereich Rechtswissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind das Staats- und Verwaltungsrecht, das Sozialrecht und die Rechtsphilosophie. Sie befasst sich insbesondere mit dem Recht der Kindheit und Jugend, mit Fragen des Pluralismus und des Multikulturalismus sowie dem Verhältnis von individueller Freiheit und öffentlicher Sicherheit.
Die Veranstaltungen von Friederike Wapler sind interaktiv gestaltet: In angeleiteter Moderation bearbeiten die Studierenden die einzelnen gut aufeinander abgestimmten juristischen Themen. Ihre Studierenden loben: „Während man als Studierender eines Massenfaches oft das Gefühl hat, in der Menge unterzugehen, nimmt sich Frau Wapler die Zeit, jeden Studierenden individuell zu betreuen.“
Friederike Waplers großes Interesse an der juristischen Lehre kommt auch in ihrem Buch „Examen ohne Repetitor“ zum Ausdruck. Der bereits in dritter Auflage erschienene Band zeigt Studierenden, wie sie ihr Selbststudium sinnvoll strukturieren können, ohne kostenintensive Repetitorien in Anspruch nehmen zu müssen.
Neben den Ausgezeichneten wurden folgende Lehrenden nominiert:
Prof. Dr. Jan Landwehr (FB02), Dr. Peter Gostmann (FB03), Dr. Sören Baumgärtner (FB05), Prof. Dr. Karin Schermelleh-Engel (FB05), Prof. Dr. Sabine Windmann (FB05), Prof. Dr. Markus Wriedt (FB06), Dr. Zakharia Pourtskhvanidze (FB09), Prof. Dr. Gisela Welz (FB09), Dr. Anja Müller (FB10), Dr. Jackie Nordström (FB10), Dr. Matthias Schulze-Bünte (FB10), Prof. Dr. Michael Waltenberger (FB10), Dr. Irene Marzolff (FB11), Prof. Dr. Matthias Ludwig (FB12), Prof. Dr. Christoph Reichenbach (FB12), Dr. Friederike Korneck (FB13), Dr. Christian Buchsbaum (FB14), Prof. Dr. Jochen Klein (FB14), Dr. Peter Thalau (FB15), Dr. Frank Bonzelius (FB16), Prof. Dr. med. Joachim Ehrlich (FB16), Prof. Dr. Johannes Schulze (FB16),
Informationen: Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl (Tel.: (069) 798-12431, schulmeyer@pvw.uni-frankfurt.de) und Nina Eger (Tel.: (069) 798-12455, eger@pvw.uni-frankfurt.de), Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung, Campus Westend.
Veranstaltungen
Öffentlicher Vortrag des Berliner Kulturwissenschaftlers Joseph Vogl in der Mittwochskonferenz des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften
FRANKFURT. Der Berliner Kulturwissenschaftler Prof. Joseph Vogl nimmt in einem öffentlichen Vortrag in den Blick, wie sich Staat und Wirtschaft, Fiskus und Finanzen, in der Renaissance zu einem neuen Machttypus entwickelt haben und wie dies auf die heutige Situation zu übertragen ist. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Mittwochskonferenz des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften am Mittwoch (8. Juli) um 18 Uhr im IG-Farben-Haus, Raum 411, Campus Westend, statt.
In seinem soeben erschienenen, viel beachteten Buch „Der Souveränitätseffekt“ belegt Vogl, der an der Humboldt Universität forscht und lehrt, dass die gängige Gegenüberstellung von Wirtschaft und Politik so nicht haltbar ist. Es hat sich bereits in der Renaissance ein spezifischer Machttypus formiert, der weder durch politische Strukturen noch durch ökonomische Strategien hinreichend zu beschreiben ist. Diese Überlagerung bezeichnet er als „seignioralen Macht“. Der Vortrag ist verschiedenen Aspekten in der Genese seignioraler Machtformen seit der frühen Neuzeit gewidmet: dem Problem des Fiskus, dem Status der Münzpolitik, der Rolle des öffentlichen Kredits.
Die Neuzeit hat nach Vogls Auffassung eben nicht nur souveräne Staatsapparate, international operierende Handelskompagnien, einflussreiche Financiers und dezentrale Märkte hervorgebracht, sondern auch diesen neuen Machttypus. Mit Blick auf die Monetarisierung der europäischen Wirtschaft seit dieser Zeit und auf die Bereicherungseffekte fiskalischer Geldpolitik könnte man – so Vogl – von einer „seignioralen Macht“ sprechen. Sie unterscheidet sich von den Spielarten staatlicher Macht dadurch, dass sie weder mit der politisch-juridischen Institution souveräner Gewalt noch mit den Technologien der Regierung zusammenfällt und auf der Integration privater Akteure und unternehmerischer Praxis in die Ausübung von Politik basiert.
Vogl nennt zwei Beispiele: So erließ die Augsburger FuggerKarl V. im 16. Jahrhundert seine Schulden. Dieser hatte sich bei den Fuggern Geld geliehen, um seine Kriegsmaschine zu betreiben. Die niederländischen Provinzen wiederum wurden vom Habsburger angehalten, spanische Staatsanleihen zu kaufen, um „hohe Steuerlast mit dauerhafter Staatsverschuldung bei langfristig niedrigen Kreditzinsen zu garantieren“, so Vogl. Dieses Kreditsystem sorgte erst für den spanischen Machterhalt, später nutzten es die Niederländer für den wirtschafts- und machtpolitischen Aufstieg. In seinem Buch deckt Vogl zahlreiche Parallelen zur aktuellen Finanzsituation in den Staaten der Europäischen Gemeinschaft auf. Seine These: „Im modernen Finanzwesen hat sich eine politische Entscheidungsmacht konzentriert, die abseits von Volkssouveränitäten und unter Umgehung demokratischer Prozeduren agiert.“
Informationen: Dr. Steffen Bruendel, Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, fzhg@em.uni-frankfurt.de, Tel.: 069/798-32344); Programm im Internet unter: www.fzhg.org
Personalia/Preise
Verleihung von bedeutenden Preisen auf der Akademischen Feier 2015
FRANKFURT. Dreizehn junge Forscherinnen und Forscher haben im Rahmen der Akademischen Feier 2015 ihre Preise erhalten. Der Vorsitzende der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität, Prof. Wilhelm Bender, und Universitätsvizepräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff überreichten die Auszeichnungen für Forschungsvorhaben, herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen. Die Akademische Feier der Freunde und Förderer gilt als eine der wichtigsten inneruniversitären Veranstaltungen für die wissenschaftliche Nachwuchsförderung und fand bereits zum 30. Mal statt.
Der von der Adolf-Messer-Stiftung seit 1994 vergebene Preis ist mit 25.000 Euro der am höchsten dotierte auf der Akademischen Feier. Preisträgerin des Adolf-Messer-Stiftungspreises 2015 ist Dr. phil. nat. Nadine Schrodt, die für ihr DFG-Projekt „Which C/N ratio leads to the polymerisiation of small molecules in the system C-H-N-O at very high pressures and temperatures“ ausgezeichnet wurde. Schrodt arbeitet am Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität.
Der Barbara und Piergiuseppe Scardigli-Preis für die kleinen geisteswissenschaftlichen Fächer, dotiert mit 3.000 Euro, ging an den Juniorprofessor Dr. Roland Scheel. Ausgezeichnet wurde seine Dissertation mit dem Thema „Skandinavien und Byzanz. Bedingungen und Konsequenzen mittelalterlicher Kulturbeziehungen“.
PD Dr. rer. Nat. Dr. med. habil. Katrin Schröder, seit 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Physiologie an der Medizinischen Fakultät der Goethe-Universität, erhielt für ihre translationale Grundlagenforschung zum Thema „Protektive Sauerstoffradikale: Die unerwarteten Funktionen der NADPH Oxidase Nox4“ den Dr. Paul und Cilli Weill-Preis. Der Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf dem Gebiet der Humanmedizin wird in einem zweijährigen Rhythmus vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert.
Den mit 5.000 Euro dotierten Frankfurter Forschungspreis der Rudolf-Geißendörfer-Stiftung erhielt in diesem Jahr Dr. med. Mazen A. Juratli. Ausgezeichnet wurde Juratli, der in der Frankfurter Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie arbeitet, für seine Grundlagenforschung „Preventing treatment-induced circulating tumor cell release“.
Der Mediterran-Preis zur Förderung des Nachwuchses in der Archäologie ging in diesem Jahr an drei Forscher: Ali Zalaghi, M.A., wurde für seine Magisterarbeit mit dem Thema „Entwicklung der Siedlungsmuster im Westen des Karkheh-Flusses in der Susiana, Südwestiran, während prähistorischer Zeit“ ausgezeichnet. Patrick Biedermann, M.A., erhielt den Preis für seine Magisterarbeit „Die Stratigraphie und Architektur der frühbronzezeitlichen Besiedlung auf der Kuppe im Kharab Sayyar Areal B“. Lars Heinze, M.A., wurde für seine Dissertation mit dem Thema „Untersuchungen zur spätklassischen und frühhellenistischen Gefäßkeramik von Priene“ ausgezeichnet. Der Preis ist jeweils mit 4.000 Euro dotiert.
Der Preis der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität für den naturwissenschaftlichen Nachwuchs, der mit insgesamt 10.000 Euro dotiert ist, wurde in diesem Jahr auf zwei Preisträger aufgeteilt:
Der Biologe Dr. phil. nat. Julio Cesar Hechavarria Cueria, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaft der Goethe-Universität, erhielt den Preis für seine Doktorarbeit „Processing of target-distance information in the dorsal auditory cortex of echolocating bats“.
Dr. phil. nat. Alina S. Hernandez Bark, Postdoc in der Sozialpsychologie der Goethe-Universität, wurde für ihre Dissertation mit dem Thema „Machtmotivation: Geschlechtsunterschiede und Zusammenhänge zu Führungsverantwortung“ ausgezeichnet.
Der Procter & Gamble-Nachhaltigkeitspreis, der wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet des Umweltschutzes honoriert, ging in diesem Jahr an Dr. Carolin Völker. Die Biologin erhielt den mit 4.000 Euro dotierten Preis für ihre Dissertation mit dem Thema „Ecotoxicological Analysis of Silver Nanoparticles: A Contribution to the Risk Assessment of Nanomaterials“. Zusätzlich wurde ein Förderpreis in Höhe von 1.500 Euro verliehen, der in diesem Jahr an Nina-Christin Bart ging für ihre Masterarbeit „Bewertung der Ökosystemdienstleistung Hochwasserschutz am Beispiel eines Auwaldes in Hessen“.
Mit dem Stifterpreis „Sozialpsychiatrie Frankfurt“ werden herausragende sozialpsychiatrische oder sozialpsychologische Forschungsarbeiten ausgezeichnet, der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Preisträgerin ist in diesem Jahr Dr. phil. nat. Dipl. Psych. Hannah Cholemkery, die für ihre Forschungsarbeit „Differentialdiagnostik und Gruppentherapie bei hochfunktionalen Autismus-Spektrum-Störungen im Kindes- und Jugendalter“ ausgezeichnet wurde.
Mit dem WISAG-Preis für die beste sozial- oder geisteswissenschaftliche Dissertation wurde in diesem Jahr die Soziologin Dr. des. Greta Wagner ausgezeichnet. Wagner ist seit 2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie an der Goethe-Universität. In ihrer Dissertation hat sie sich mit „Neuroenhancement. Kritik und Praxis pharmakologischer Leistungssteigerung“ beschäftigt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Weitere Informationen: Lucia Lentes, Kontaktstelle der Freunde in der Universität, Tel. (069) 798-22756, l.lentes@vdv.uni-frankfurt.de
Veranstaltungen
Verleihung des 1822-Preises bei „Tag der Lehre“ der Goethe-Universität
FRANKFURT. Am Montag, 6. Juli, wird zum 14. Mal der „1822-Universitätspreis für exzellente Lehre“ an der Goethe-Universität verliehen. Die Feier findet um 18 Uhr im Renate-von Metzler-Saal im PA-Gebäude am Campus Westend statt. Der Preis, der von der Frankfurter Sparkasse gestiftet wird, ist mit 30.000 Euro dotiert und würdigt Wissenschaftler mit herausragender Lehre. Das Vorschlagsrecht liegt bei den Studierenden. Die Auszeichnung findet im Anschluss an den „Tag der Lehre“ statt, der dieses Mal ganz im Zeichen des Projekts „Starker Start ins Studium“ steht. Dieses mit Mitteln des Qualitätspakts Lehre geförderte Projekt zielt auf die systematische Stärkung der Studieneingangsphase ab. Die Goethe-Universität hat hierfür Fachzentren für Lehre eingerichtet. Die vielfältigen Ansätze des Projekts werden am Montag von 9.30 bis 17.30 Uhr vorgestellt.
Eine thematische Einführung in den Tag gibt Elke Wild, Professorin für Pädagogische Psychologie an der Universität Bielefeld. Sie spricht über „Visible Learning“ im Hochschulkontext. Die Tagung richtet sich an Angehörige der Goethe-Universität sowie an alle an Lehre Interessierten. Als Medienvertreter sind Sie herzlich eingeladen.
„Starker Start ins Studium”, Tag der Lehre: Montag, 6. Juli 2015, 9.30 bis 17.30 Uhr, Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Casino Festsaal
Verleihung des „1822-Universitätspreises für exzellente Lehre“: Montag, 6. Juli 2015, 18 Uhr, Campus Westend, Renate-von-Metzler-Saal
Informationen: Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl, Leiterin der Stabsstelle Lehre und Qualitätssicherung der Goethe-Universität, Telefon 069 / 798 12341, E-Mail schulmeyer@pvw.uni-frankfurt.de;
Dr. Julia Sommer, Leiterin Kompetenzzentrum Naturwissenschaften, 069/798-29624, E-Mail sommer@bpc.uni-frankfurt.de
Tagungsbüro: tagung@starkerstart.uni-frankfurt.de
Internet: http://www.starkerstart.uni-frankfurt.de/53980949/Tagung
Veranstaltungen
Richard Stallman spricht über „Copyright vs. Community“
FRANKFURT. Am 9. Juli spricht der US-amerikanische Aktivist und Programmierer Richard Stallman auf Einladung des Instituts für Informatik über die von ihm im Jahre 1983 initiierte Bewegung für Freie Software. Richard Stallman ist der Initiator und wesentliche Entwickler des GNU-Betriebssystems, das in Kombination mit dem Linux-Kernel inzwischen weite Verbreitung genießt. Er ist ferner Entwickler des emacs-Editors und Erfinder der GNU-Lizenz, die es ermöglicht freie Software rechtlich als solche zu schützen und deren freien Charakter für alle Zukunft zu garantieren. Die GNU-Lizenz ist die Basis für viele freie Projekte im Internet, wie z.B. Wikipedia, sowie für viele von ihr abgeleitete freie Lizenzen, wie einige Lizenzen aus dem Creative Commons-System.
Richard Stallman wird folgenden Vortrag in englischer Sprache an der Goethe-Universität halten: „Copyright vs. Community”.
Donnerstag, 9. Juli, 18.00 Uhr, Campus Westend, Festsaal Casino. Eintritt ist frei.
Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Interviews mit Richard Stallman sind direkt im Anschluss an die Vorträge möglich oder nach individueller Absprache.
Weitere Informationen zu Richard Stallman und das GNU-Betriebssystem: http://www.gnu.org/gnu/the-gnu-project.html
Die Free Software Foundation ist eine 1985 von Richard Stallman gegründete gemeinnützige internationale Stiftung, die dafür eintritt, die Rechte von Nutzern freier Software zu verteidigen und Freiheit im Zusammenhang mit Computernutzung zu fördern. Ausführliche Informationen über die Ziele der FSF: https://www.fsf.org/about/
Weiterer Terminhinweis: Am Mittwoch, 8. Juli, wird Richard Stallman auf Einladung des 'Frankfurt Free Software and Culture Institute e.V.' über „Free Software and Your Freedom“ sprechen. 8. Juli, 19.00 Uhr, Gallus Theater, Kleyerstrasse 15.
Das Institut für Informatik vertritt an der Goethe–Universität das Fach Informatik in Forschung und Lehre. Es ist dem Megatrend „Digitalisierung“ in ganz besonderem Maße verpflichtet und lebt diesen in sehr vielen Anwendungsgebieten: den Life Sciences, der Physik und Chemie und besonders auch den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie den Geisteswissenschaften, sowohl in der Forschung als auch in der Lehre.
Weitere Informationen: Prof. Detlef Krömker, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Informatik. 069/798-23325, direktorat@informatik.uni-frankfurt.de
Veranstaltungen
FRANKFURT. Bereits zum 30. Mal werden am Donnerstag auf der Akademischen Feier junge Forscherinnen und Forscher ausgezeichnet. Insgesamt werden in diesem Jahr 77.500 Euro Preisgeld vergeben. Der Vorsitzende der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität, Prof. Wilhelm Bender, und Universitätsvizepräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff werden die Auszeichnungen für Forschungsvorhaben, herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen überreichen.
Folgende Preise werden in diesem Jahr verliehen: Adolf Messer-Stiftungspreis; Barbara und Pierre Giuseppe Scardigli-Preis für die kleinen geisteswissenschaftlichen Fächer; Dr. Paul und Cilli Weill-Preis; Frankfurter Dissertationspreis für Philosophie; Frankfurter Forschungspreis 2015 der Rudolf Geißendörfer-Stiftung; Mediterran-Preis; Preis der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität für den naturwissenschaftlichen Nachwuchs; Procter & Gamble-Nachhaltigkeitspreis; Stifterpreis „Sozialpsychiatrie Frankfurt“; WISAG-Preis.
Akademische Feier 2015
Donnerstag, 2. Juli 2015, 16.00 Uhr.
Renate-von-Metzler-Saal (Raum 1.801), Casino, Campus Westend.
Programm:
Begrüßung
Prof. Dr. Wilhelm Bender, Vorsitzender der Freunde der Universität
Ansprache
Prof. Dr. Enrico Schleiff, Vizepräsident der Goethe-Universität
Verleihung der Preise
Dankesworte der Preisträger
Medienvertreter sind herzlich zur Akademischen Feier eingeladen. Bitte teilen Sie uns mit (ott@pvw.uni-frankfurt.de), ob wir mit Ihrem Kommen rechnen können.
Veranstaltungen
„America meets Hessen in Frankfurt": Auf dem Sommerfest sind Texas Lightning mit Olli Dittrich zu Gast.
FRANKFURT.
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
wie bereits in den vergangenen Jahren veranstaltet die Goethe-Universität auch in diesem Jahr ein Sommerfest, zu dem die Universitätsangehörigen und Frankfurter Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. Das Motto lautet in diesem Jahr „America meets Hessen in Frankfurt“: Damit wird an die Proklamation des Landes Hessen durch die US-Militärregierung vor 70 Jahren erinnert. So zeigen beispielsweise Cheerleader der Uni ihre Künste, auf der Hauptbühne gibt es klassischen Rock ‘N‘ Roll und Country. Aber auch mit lateinamerikanischen Elementen wird das Programm des Sommerfestes „gewürzt“, mit Salsa-, Bachata- und Merengue-Tanz und dem brasilianischen Kampfkunst-Tanz Capoeira.
Am kommenden Freitag startet das bunte Programm ab 15 Uhr auf dem Campus Westend mit Musik, Sport, Wissenschaft und Kultur. Für kühle Getränke und schattige Plätze ist natürlich angesichts der zu erwartenden hochsommerlichen Temperaturen gesorgt.
Durch die von Studierenden und Mitarbeiter/-innen angebotenen Führungen über den Campus und durch die Sammlungen sowie interessante Informationsstände universitärer Initiativen wird die Möglichkeit geboten, die Goethe-Universität in ihrer Vielfalt kennenzulernen. Für die Kinder wird es ein spezielles Kinderprogramm geben. Der Abenteuerspielplatz Riederwald e.V. mit dem Spielmobil und der Druckwerkstatt vom Museum Giersch der Goethe-Universität sorgen für ein abwechslungsreiches Angebot.
Ab ca. 18:00 Uhr kann man zunächst auf der Bühne am Campusplatz den Rock ‘N‘ Roll-Sound der East Twon Rumblers genießen. Als Hauptact und Höhepunkt tritt dann um 21:30 Uhr die Hamburger Country-Band Texas Lightning auf, mit Olli Dittrich („Dittsche“) am Schlagzeug.
Das Sommerfest der Goethe-Universität findet statt am Freitag, den 3. Juli 2015, ab 15:00 Uhr, auf dem Campus Westend, Theodor-W.-Adorno Platz 1.
Wir würden uns freuen, Sie dort begrüßen zu dürfen.
Weitere Informationen zum Programm: www.uni-frankfurt.de/Sommerfest
Forschung
Neuer LOEWE-Schwerpunkt in der Vor- und Frühgeschichte an der Goethe Universität
FRANKFURT. Erneut kann die Goethe-Universität sich über einen Erfolg in der hessischen Exzellenzinitiative LOEWE freuen: Wie heute bekannt wurde, hat sich der Schwerpunkt-Antrag „Prähistorische Konfliktforschung“ unter Federführung von Rüdiger Krause, Professor für Vor- und Frühgeschichte in Frankfurt, vor der externen Jury behaupten können. Die genehmigten Landesmittel in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro für drei Jahre ermöglichen es, eine große Lücke in der archäologischen Erforschung Mitteleuropas zu schließen und Burgen der Bronzezeit zwischen Taunus und Karpaten mit einem interdisziplinären Ansatz zu untersuchen.
„Wir freuen uns sehr über den neuen LOEWE-Schwerpunkt in der Archäologie an unserer Universität“, sagte Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität, nach Bekanntgabe der Ergebnisse. „Die Entscheidung ist eine weitere Bestätigung für die Forschungsstärke der Goethe-Universität auch in den Kultur- und Sozialwissenschaften“, so Schubert-Zsilavecz. Die Goethe-Universität hat mittlerweile bei sechs LOEWE-Zentren und neun LOEWE-Schwerpunkten die Federführung inne.
Römische Kastelle, mittelalterliche Burganlagen – sie sind allgemein bekannt und prägen zum Teil noch heute die europäischen Kulturlandschaften. Doch schon in der Bronzezeit bauten die Menschen seit der Wende vom 17. zum 16. Jahrhundert v. Chr. erstmals mit starken Mauern befestigte Siedlungen, um sich vor Angreifern zu schützen und Verkehrswege zu kontrollieren. Diese bronzezeitlichen Burgen sind bislang nur wenig erforscht. Dabei waren sie knapp zwei Jahrtausende lang ein prägendes Phänomen in Mitteleuropa.
Eine neue Sicht auf die Bronzezeit mache das Thema zudem virulent, erklärt Prof. Rüdiger Krause, der den Schwerpunkt leiten wird. Denn erst in jüngster Zeit sei der Themenkreis Kriege und Konflikte in jener vorgeschichtlichen Phase in den Blick der Forschung gerückt. Dass es durchaus kriegerische Auseinandersetzungen in größerem Umfang gab, ist nicht nur an der Existenz der Burganlagen erkennbar, sondern auch an der Entwicklung und Verbreitung neuer Waffen wie Hieb- und Stichschwertern sowie Schutzschilden. Längst spricht die Forschung nicht mehr vom „Helden der Bronzezeit“, dessen Bewaffnung und Rüstung vor allem repräsentative Zwecke hatte, sondern geht von Kriegergefolgschaften aus, die systematisch ihre Nachbarn überfielen und zuweilen auch größere Massaker verübten.
Im LOEWE-Schwerpunkt soll nun das Phänomen der bronzezeitlichen Burg auf eine neue empirische Grundlage gestellt werden: Moderne Prospektionsmethoden erlauben neue Einblicke in die Struktur der Anlagen, Grabungen können zielgenau geplant und durchgeführt werden. Im Fokus stehen dabei die sozialhistorische Perspektive auf gewaltsame Konflikte in der Bronzezeit und ein Vergleich mit den Verhältnissen im Mittelalter. Prof. Krause wird den neuen Schwerpunkt gemeinsam mit Prof. Svend Hansen, Leiter der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Institut, koordinieren. Beteiligt sind u.a. auch der Frankfurter Soziologe Sighard Neckel, der Historiker Bernhard Jussen und der Geograph Heinrich Thiemeyer. Außeruniversitärer Partner ist die Römisch Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts in Frankfurt.
Die LOEWE-Förderung startete 2008 mit dem Ziel, Impulse für die Forschung zu setzen und Hessen als Forschungsstandort zu stärken. Gefördert wird vor allem die Zusammenarbeit von Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen, was den Universitäten Gelegenheit gibt, ihr Profil weiter zu schärfen. Zudem soll der Boden für die Ansiedlung weiterer, gemeinsam von Bund und Ländern finanzierter Forschungseinrichtungen bereitet werden. In der achten Förderstaffel werden drei neue Vorhaben für insgesamt 12 Millionen Euro gefördert, die Laufzeit beträgt drei Jahre. Außer den Archäologen an der Goethe Universität werden auch zwei Schwerpunkte an der TU Darmstadt gefördert.
Sonstige
Jahrestagung des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität gemeinsam mit der Universität Tel Aviv
FRANKFURT. Israel und Deutschland begehen in diesem Jahr den 50. Jahrestag der Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Ein willkommener Anlass, um auch die „strategische Partnerschaft“ zwischen der Goethe-Universität und der Tel Aviv University weiter zu festigen. So wird die diesjährige Jahreskonferenz des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften von beiden Universitäten gemeinsam organisiert. Sie findet vom 3. bis 4. Juli auf dem Campus Westend (IG Farben-Gebäude, Eisenhower-Raum IG 1.314) statt.
Unter dem Thema „Die Schrecken von Gewalt, Krieg und Extremismus 1813 - 2015“ (“The Disasters of Violence, War and Extremism 1813 - 2015“) analysieren und reflektieren israelische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Nachwirkungen und Verarbeitungen gewalttätiger Konflikte, die das 19. und das 20. Jahrhundert geprägt haben und bis heute fortwirken. Gewalt und Kriege sind eng verflochten. Ihre Deutungen sind für Erinnerungskulturen bedeutsam: Kulturelle Verarbeitungen der Schrecken von Krieg und Gewalt sind für die Herausbildung von Feind-, Fremd- und Selbstbildern relevant – häufig bis in die Gegenwart. Gewaltförmige Auseinandersetzungen gelten deshalb oft als Ursprung kollektiver Identitäten oder als Einschnitt in der historischen Entwicklung von Gesellschaften. Insbesondere der Erste Weltkrieg erzeugte Präzedenzfälle, die den historischen Vergleich lohnen. Und er hat ein Nachleben („postmemory“), wie sich zuletzt im vergangenen Jahr, 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs, zeigte. Erzählungen und Bilder von Gewalt und Krieg werden bis heute immer weiter geschärft und aktualisiert.
Die deutsch-israelische Konferenz ist bewusst transdisziplinärer angelegt und umfasst Beiträge aus unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen, u. a. Geschichtswissenschaften, Anglistik, Romanistik, Philosophie sowie Film- und Theaterwissenschaften. Dadurch wird eine facettenreiche Betrachtung des komplexen Themas möglich. Die Konferenz soll ein Forum bieten, in dem sich internationale Experten sowie junge Wissenschaftler epochenübergreifend und disziplinär offen über den Ersten Weltkrieg sowie andere prägende Gewalterfahrungen des 19. und 20. Jahrhunderts austauschen und ihre aktuellen Forschungsergebnisse präsentieren. Insgesamt nehmen etwa 20 Referenten (Doktoranden, Postdocs sowie erfahrene Forscher) der Goethe-Universität, der Tel Aviv University sowie anderer deutscher und israelischer Universitäten teil.
Die Konferenz in englischer Sprache steht neben Studierenden und Forschenden im Sinne der „Bürgeruniversität“ auch der interessierten Stadtgesellschaft offen.
Informationen: Dr. Steffen Bruendel, Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, fzhg@em.uni-frankfurt.de, Tel.: 069/798-32344)
Programm im Internet unter: www.fzhg.org