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Land Hessen setzt ein deutliches Zeichen für die Friedens- und Konfliktforschung in Frankfurt
Die Politikwissenschaftlerin Prof. Nicole Deitelhoff erhält eine LOEWE-Spitzenprofessur, die an der Goethe-Universität und am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) angesiedelt ist. Die Spitzenprofessur ist verbunden mit einer Förderung in Höhe von 1,8 Millionen Euro, die Deitelhoff zum Aufbau einer Forschungsgruppe an Universität und HSFK nutzen will. Deitelhoff ist eine international anerkannte Expertin für Friedens- und Konfliktforschung und steht an der Spitze mehrerer Forschungsverbünde und leitet ein Leibniz-Institut.
FRANKFURT. Mit einer LOEWE-Spitzenprofessur kann das Land Hessen exzellente, international ausgewiesene Forscherinnen und Forscher auszeichnen. Die Auszeichnung geht mit einer Förderung von 1,5 bis 3 Millionen Euro für fünf Jahre einher. „Nicole Deitelhoff ist eine exzellente und international ausgewiesene Forscherin. Sie hat diese Auszeichnung mehr als verdient. Wir sind sehr stolz darauf, Frau Deitelhoff an unserer Universität zu haben und danken dem Land Hessen dafür, dass es ihr mit dieser Spitzenprofessur eine langfristige Perspektive in Frankfurt gibt“, sagt Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität. „Als Friedens- und Konfliktforscherin leistet Nicole Deitelhoff einen wichtigen Beitrag zur internationalen Politikbetrachtung. Ihr Fachwissen ist heute gefragter denn je, und durch ihr Engagement in zahlreichen öffentlichen Debatten und in den Medien leistet sie einen forschungsbasierten Beitrag zur Meinungsbildung in der Demokratie“, so der Präsident.
„Ich freue mich sehr darüber, dass ich meine Arbeit an der Goethe-Universität und der HSFK fortsetzen kann. Die LOEWE-Spitzenprofessur ermöglicht mir, eine Forschungsgruppe an Universität und HSFK aufzubauen, die untersucht, unter welchen Bedingungen Konflikte zu (Welt-)Ordnungskonflikten werden. Eine Frage, die auch und gerade im Kontext des Russischen Angriffskrieges in der Ukraine bedeutsam ist“, sagt Prof. Nicole Deitelhoff.
Nicole Deitelhoff ist seit 2009 Professorin für Internationale Beziehungen und Theorien globaler Ordnungspolitik an der Goethe-Universität. Zusammen mit Prof. Rainer Forst hat sie die vom Land Hessen und der Universität geförderte Clusterinitiative ConTrust aus der Taufe gehoben; daraus geht der gleichnamige Verbund hervor, mit dem sich die Goethe-Universität bei der Exzellenzstrategie bewirbt. Prof. Deitelhoff hat dort die Sprecherschaft gemeinsam mit Prof. Vinzenz Hediger inne. Zusammen mit Forst leitet sie das Forschungszentrum Normative Ordnungen an der Goethe-Universität. Seit 2016 ist Deitelhoff Direktorin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Sie ist außerdem Ko-Sprecherin des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) und Sprecherin des Leibniz-Forschungsnetzwerks „Environmental Crisis – Crisis Environments (CrisEn)“.
Nicole Deitelhoff hat in Darmstadt und Buffalo Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften studiert und wurde 2004 an der Technischen Universität Darmstadt promoviert. 2017 wurde sie mit dem Schader-Preis ausgezeichnet, 2008 erhielt sie den begehrten Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zentrale Forschungsthemen sind Konflikte um Normen und Institutionen, Herrschafts- und Widerstandstheorien sowie Konflikttheorien von Demokratie und Zusammenhalt. In Formaten wie dem StreitClub, den sie gemeinsam mit Michel Friedman moderiert, bringt sie ihre wissenschaftliche Expertise in die öffentliche Diskussion ein.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/137247748
Bildtext: Prof. Nicole Deitelhoff hat von 1. Juni eine LOEWE-Spitzenprofessur inne. (Foto: Dettmar)
Weitere Informationen
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation
des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
Telefon 069 798-31407
www.normativeorders.net
Twitter: @NormativeOrders
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Goethe-Universität wirbt rund 233 Millionen Euro zusätzliche Förderung ein / Besonders hohe Steigerung bei internationalen Einwerbungen
Im Jahr 2022 hat die Goethe-Universität ihre Drittmittel um 17 Prozent gesteigert. Den stärksten Zuwachs verzeichneten EU-geförderte Projekte: Ihr Volumen stieg um die Hälfte auf 27,2 Millionen Euro.
FRANKFURT. Drittmittel – also Mittel, die eine Hochschule über ihre Grundfinanzierung durch Land und Bund hinaus einwirbt – sind ein wichtiger Teil des Budgets einer Hochschule. Die Goethe-Universität hat im vergangenen Jahr mit einem Drittmittelvolumen von 232,8 Millionen 33,9 Millionen Euro mehr eingenommen als 2021 und ist in allen Bereichen der Drittmittelfinanzierung gewachsen.
Den größten Posten unter den öffentlichen Drittmitteleinnahmen nimmt mit 71,4 Millionen die Forschungsförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein. Von Bund und Ländern geförderte Projekte stiegen 2022 von 45,2 auf 52,2 Millionen und verzeichneten somit ein Plus von 15 Prozent. Allein die Förderung von Projekten der Spitzenforschung durch das Land Hessen betrug 18,5 Millionen Euro. In dieser Summe sind auch die Fördermittel für drei Clusterprojekte enthalten, die vom Land Hessen zur Vorbereitung auf die Antragstellung für die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert werden.
Besonders erfreulich im internationalen Kontext: Die von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekte stiegen um knapp die Hälfte auf ein Volumen von 27,2 Millionen Euro. Dabei konnten über alle Fachdisziplinen hinweg neue Förderungen der EU eingeworben werden: Drei ERC-Grants – hoch kompetitive Einzelförderung des European Research Council – und drei neue europäische Verbundprojekte unter Federführung der Goethe-Universität sorgen für einen substanziellen Zuwachs in den Einwerbungen.
Die Drittmitteleinwerbungen aus privaten Quellen summieren sich auf knapp 60 Millionen Euro – mit einem Zuwachs von 22 Prozent; allein das Spendenaufkommen nahm um 10 Prozent zu und betrug 10,3 Millionen Euro. Die Industrie sowie rechtlich selbständige Stiftungen steigerten ihre Fördersumme um 35 Prozent auf 25,6 Millionen Euro.
„Der neue Höchststand an Drittmitteleinwerbungen zeigt, wie forschungsstark, innovativ und zunehmend international die Goethe-Universität ist. Denn die größte Steigerung an Drittmitteln 2022 erfolgte gegen starke internationale Konkurrenz in EU-Projekten“, kommentiert Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff die Bilanz. „Ich gratuliere allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unserer Universität zu diesem Erfolg und auch allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zu diesen wissenschaftlichen Leistungen beitragen.“
Die allgemeine Steigerung der Drittmitteleinnahmen an der Goethe-Universität geht auf eine Vielzahl neu eingeworbener kleiner und großer Projekte zurück: Exemplarisch seien hier die beiden neu gestarteten Sonderforschungsbereiche (SFB) der DFG in den Lebenswissenschaften genannt: „Proteinverbünde und Maschinerien in Zellmembranen“ (SFB 1507) und „Schadenskontrolle durch das stromavaskuläre Kompartiment“ (SFB 1531) sowie die neu etablierte Forschungsgruppe „Translationale Polytraumaforschung zur Bereitstellung diagnostischer und therapeutischer Instrumente zur Verbesserung des Outcome“ (5417). In den Geistes- und Sozialwissenschaften konnte die „Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG)“ erfolgreich in die zweite Förderperiode starten.
Der Gesamtetat der Goethe-Universität betrug rund 764,5 Millionen Euro.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Autoritarismus- und Gewaltforscher diskutieren im Forschungszentrum „Normative Ordnungen“
FRANKFURT. Autoritäre und populistische Parteien und Bewegungen gewinnen in vielen Ländern an Einfluss. Zunehmend untereinander vernetzt, wirken sie mit ihrem autoritären Weltbild immer stärker in die Mitte der Gesellschaft hinein, was sich unter anderem in Querdenkermilieus und Coronaprotesten zeigt. Was bedeutet diese Verbreitung autoritärer Gedanken für die Demokratie? Wie entstehen Anknüpfungspunkte an ein rechtes Weltbild?
Diesen
Fragen widmet sich die Diskussion
„Demokratie in
Gefahr – Das autoritäre Weltbild der neuen Rechten“
am 24. Mai 2023, um
18:15 Uhr,
im Gebäude
„Normative Ordnungen“, Raum EG.01,
Max-Horkheimer-Straße
2,
60323 Frankfurt.
Die
Veranstaltung wird vom Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität in Kooperation mit der Sebastian Cobler Stiftung für
Bürgerrechte organisiert.
Es
diskutieren:
Dr.
Carolin Amlinger,
Literatursoziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für
Neuere Deutsche Literaturwissenschaft der Universität Basel. Sie promovierte
mit einer soziologischen Analyse des literarischen Schreibens und war zuletzt
Visiting Research Fellow am Sonderforschungsbereich „Transformationen des
Populären“ in Siegen. Im letzten Jahr hat sie gemeinsam mit Prof. Dr. Oliver
Nachtwey das Buch „Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus“
publiziert.
Prof.
Dr. Wilhelm Heitmeyer,
Sozialwissenschaftler und Gewaltforscher, ist zurzeit Forschungsprofessor am
Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität
Bielefeld, wo er das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und
Gewaltforschung gegründet und bis 2013 geleitet hat. Heitmeyer gilt als Pionier
der Gewaltforschung und untersuchte als einer der ersten bereits ab den 1980er
Jahren rechtsextremistische Orientierungen bei Jugendlichen. Von ihm stammen
Konzepte wie die Theorie Sozialer Desintegration und Arbeiten zur
gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit.
Es
moderiert Rebecca C. Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungszentrums
Normative Ordnungen sowie des deutschlandweiten Forschungsinstituts
Gesellschaftlicher Zusammenhalt.
Die Teilnahme ist kostenfrei vor Ort oder im Zoom-Stream möglich. Um eine
formlose Anmeldung zur Teilnahme vor Ort wird gebeten. Weitere Informationen
und Zoomlink unter: www.normativeorders.net/demokratie-in-gefahr
Weitere Informationen
Anke
Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Ergebnisse des DFG-Forschungsprojekts „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen“(KviAPol) erschienen.
FRANKFURT. Erstmals können im
Rahmen des Forschungsprojekts „Körperverletzung im Amt durch
Polizeibeamt*innen“ (KviAPol) umfassende wissenschaftliche Befunde zu
übermäßigen Gewaltanwendungen durch Polizist*innen in Deutschland und zur
strafrechtlichen Aufarbeitung solcher Geschehen vorgelegt werden. Dafür wurden
im Rahmen einer Betroffenenbefragung über 3.300 Personen befragt und über 60
qualitative Interviews mit Polizist*innen, Richter*innen, Staatsanwälten,
Rechtsanwält*innen sowie Opferberatungsstellen geführt. Das Projekt wurde durch
die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Die
Ergebnisse des Forschungsprojekts werden in dem Buch „Gewalt im Amt. Übermäßige
polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung“ vorgestellt, das am
17.05.2023 im Campus Verlag erscheint. Verfasser*innen der Studie sind Tobias
Singelnstein, Professor für Kriminologie und Strafrecht an der
Goethe-Universität sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen des Projekts
Laila Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau und Luise Klaus.
In
welchen Situationen wurde der übermäßige Einsatz polizeilicher Gewalt vor allem
berichtet? Besonders häufig beschrieben Befragte Einsätze bei
Großveranstaltungen wie Demonstrationen und Fußballspiele. Aber auch
Konfliktsituationen oder Personenkontrollen wurden oft genannt. Am häufigsten
berichteten junge Männer, polizeiliche Gewalt erfahren zu haben. „Die
Befragungsdaten sowie die Interviews zeigen außerdem, dass marginalisierte
Personen in besonderer Weise von übermäßiger polizeilicher Gewalt betroffen sind“,
erklärt Prof. Tobias Singelnstein.
19
Prozent der Betroffenen berichteten von schweren physischen Verletzungen. Von
Relevanz waren auch psychische Belastungen wie Wut und Angst vor der Polizei,
das Meiden bestimmter Situationen oder Orte sowie der Verlust des Vertrauens in
Polizei und Staat.
Für eine Anwendung übermäßiger polizeilicher Gewalt können sowohl individuelle wie auch situative und organisationale Faktoren eine Rolle spielen. Mängel in der Kommunikation, Stress, Überforderung, aber auch diskriminierendes Verhalten von Polizeibeamt*innen können übermäßige polizeiliche Gewalt begünstigen. Ebenso gilt dies für Fragen von Betroffenen und Diskussionen sowie Respektlosigkeiten und Weigerungshaltungen in Bezug auf polizeiliche Maßnahmen.
Wie und auf welcher Grundlage werden polizeiliche Gewaltanwendungen von den
Beteiligten bewertet? Beteiligte Personen, Zeug*innen und Justizangehörige
entwickeln anhand verschiedener Maßstäbe jeweils individuelle Perspektiven auf
das Geschehen. Das Recht stellt dabei nur einen Bewertungsmaßstab neben anderen
dar. Für die Polizei spielen neben Fragen der Rechtmäßigkeit einer
Gewaltanwendung auch Aspekte der Legitimität und Praktikabilität eine Rolle, so
das Ergebnis aus den Interviews mit Polizeibeamt*innen.
Wie
häufig wird rechtswidrige polizeiliche Gewalt zur Anzeige gebracht? Bei den
Befragten war eine niedrige Anzeigebereitschaft festzustellen. „Ein Großteil
der Verdachtsfälle rechtswidriger polizeilicher Gewaltanwendungen verbleibt
dadurch im Dunkelfeld. Nur 14 Prozent der von uns befragten Betroffenen gab an,
dass in ihrem Fall ein Strafverfahren stattgefunden habe“, stellt Tobias
Singelnstein fest.
Strafverfahren
zu Verdachtsfällen rechtswidriger polizeilicher Gewalt werden außerdem zu über
90 Prozent von den Staatsanwaltschaften eingestellt, nur in etwa 2 Prozent der
Fälle wird Anklage erhoben. Strukturelle Besonderheiten dieser Verfahren sind
unter anderem, dass es für Polizeibeamt*innen herausfordernd sein kann,
Kolleg*innen zu belasten. Für die zuständigen Staatsanwält*innen erweist sich
angesichts der alltäglichen engen Zusammenarbeit mit der Polizei eine
unvoreingenommene Herangehensweise an solche Verfahren als schwierig. Das kann
auch zu Vorannahmen über die Betroffenen polizeilicher Gewalt führen, deren
Glaubwürdigkeit infolgedessen geringer erscheint, so die Verfasser*innen der
Studie. Diese Aspekte sind von besonderer Bedeutung, weil einschlägige
Verfahren oft von einer schwierigen Beweislage gekennzeichnet sind: „Häufig
steht die Aussage der Betroffenen denen der einsatzbeteiligten
Polizeibeamt*innen gegenüber und es fehlt an weiteren Beweismitteln“, so
Singelnstein.
Als
ein zentrales Ergebnis der Studie hält das Forschungsteam fest: „In den auf
eine polizeiliche Gewaltanwendung folgenden Auseinandersetzungen um die
Bewertung der Gewalt in Gesellschaft und Justiz erweist sich die polizeiliche
Deutungsweise angesichts dieser Umstände als besonders durchsetzungsfähig und
dokumentiert so die besondere Definitionsmacht der Polizei.“
Laila
Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau, Luise Klaus, Tobias Singelnstein:
Gewalt
im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung.
Frankfurt/New York: Campus Verlag 2023. [Open Access, 495 S., DOI:
10.12907/978-3-593-45438-2]
Eine
Zusammenfassung der Ergebnisse ist ab 16.5.2023 um 7 Uhr unter https://kviapol.uni-frankfurt.de verfügbar.
Kontakt:
Prof. Dr.
Tobias Singelnstein, Forschungsprojekt KviAPol, Professor für Kriminologie und
Strafrecht, Goethe-Universität Frankfurt am Main. Tel. (069) 798 34346; kviapol@uni-frankfurt.de.
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR
& Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Diskussionsraum zur 175-Jahr-Feier der Nationalversammlung mit Forschenden der Goethe-Universität
FRANKFURT. Vor 175 Jahren ist im Plenum der Paulskirche und in den fachpolitischen Ausschüssen, die in den umliegenden Gaststätten zusammenkamen, über die Grundrechte diskutiert worden. Zur Feier des 175. Jubiläums der Paulskirchenverfassung eröffnet die Stadt Frankfurt am Main (bei freiem Eintritt) unter dem Titel „Grundschule der Rechte – Freiheit und Gleichheit in der Verfassung der Paulskirche“
am
Donnerstag, 18. Mai, und am Freitag, 19. Mai,
jeweils
von 16 bis 18 Uhr
im Haus
am Dom
einen Diskussionsraum – ganz nach
Art dieser Beratungen. Dabei geht es um zwei zentrale Themen, die 1848/49 von
der Nationalversammlung in der Paulskirche debattiert und als Grundrechte
benannt worden sind: zum einen um die Gleichheit vor dem Gesetz und die
Aufhebung aller Standesvorrechte, zum anderen um die Gewährleistung der
Meinungsfreiheit. Nach den Impulsvorträgen wird jeweils in kleinen Gruppen
diskutiert – fast wie zu Zeiten der Paulskirche. Dabei sollen Fragen und Thesen
formuliert werden, zu denen der jeweilige Gast dann Stellung bezieht.
Prof. em. Günther Frankenberg, Experte für
Öffentliches Recht von der Goethe-Universität, wird
am 18. Mai die Vorgeschichte der Frankfurter Verfassung darstellen. Im März
1849 verabschiedet, trat die Verfassung nie in Kraft, weil die Fürsten die
Macht zurückeroberten und der preußische König die ihm angebotene Kaiserkrone
ablehnte. Somit war die Revolution 1849 zwar gescheitert, nicht jedoch die für
die damalige Zeit sehr moderne Verfassung der Paulskirche. Vor allem die darin
formulierten Grundrechte wurden bei den Beratungen der Weimarer Verfassung 1919
und des Grundgesetzes 1948/49 wieder aufgerufen. Unter veränderten Umständen
und in erneuertem sprachlichen Gewand kam ihr Geist 1949 im Grundgesetz zur
Geltung: Die Abschaffung von Ständen und Standesvorrechten sowie die Gleichheit
aller Deutschen vor dem Gesetz standen Pate für den allgemeinen
Gleichheitsgrundsatz und eine Reihe von Diskriminierungsverboten. Aus dem Recht
der Deutschen, ihre Meinung frei zu äußern, wurde ein Menschenrecht.
Das Impulsreferat zur
„Gleichheit“ hält am Donnerstag, 18. Mai, Prof. Stephan Lessenich,
Soziologieprofessor an der Goethe-Universität und Direktor des Instituts für
Sozialforschung.
Am Freitag, 19. Mai, spricht
die Rechtswissenschaftlerin Prof. Ute Sacksofsky – ebenfalls von der
Goethe-Universität – über die „Frankfurter
Meinungsfreiheit“.
Beide Veranstaltungen werden von Marion
Tiedtke, Professorin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in
Frankfurt, moderiert.
Information:
Dr.
Nina Malaviya
Tourismus + Congress GmbH
Frankfurt am Main
Telefon 069 247455-365
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Dr. Ulrich Breuer übernimmt ab Juli die Leitung der Hochschulverwaltung der Goethe-Universität
FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat ab dem 01.07.2023 einen neuen Kanzler. Der neue Leiter der Hochschulverwaltung ist Dr. Ulrich Breuer, derzeit in Personalunion Administrativer Geschäftsführer des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung und der Facility for Antiproton and Ion Research in Europe (FAIR) in Darmstadt. Er folgt Dr. Albrecht Fester nach, der nach über fünf Jahren als Kanzler in den Ruhestand tritt. Sein Nachfolger unterzeichnete kürzlich mit Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff seinen Arbeitsvertrag.
„Mit Herrn Breuer haben wir eine
Persönlichkeit gefunden, die über langjährige und vielfältige Führungserfahrung
verfügt und in unterschiedlichen Positionen erfolgreich die Geschäfte
renommierter Wissenschaftseinrichtungen geleitet hat“, sagt
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff. „Wir freuen uns auf die
Zusammenarbeit mit ihm im Kreis des Präsidiums. Danken möchte ich an dieser
Stelle den Gremien und den zuständigen Verwaltungseinheiten für die
hochprofessionelle und sehr zügige Gestaltung des Auswahlverfahrens.“
Der Vorsitzende des Hochschulrats, Udo Corts, zeigt
sich erfreut über die Gewinnung von Dr. Breuer: „Ich freue mich für die
Goethe-Universität, dass sie einen so erfahrenen, fachlich versierten Kanzler
und Wissenschaftsmanager gewinnen konnte. Die Herausforderungen sind
vielfältig; insbesondere muss der neue Kanzler die komplexen und
vielschichtigen Entwicklungen einer so großen Organisation wie der
Goethe-Universität mit passenden Instrumenten planen und mitgestalten.“
Dr.
Ulrich Breuer
erklärt: „Ich danke dem Hochschulrat, dem Senat und dem Präsidium für das große
Vertrauen, das sie in mich setzen. Ich bin sehr froh, dass ich meine
langjährigen Erfahrungen aus dem Wissenschaftsmanagement jetzt für die
Weiterentwicklung dieser großartigen Universität einsetzen kann und freue mich
auf die gemeinsame Präsidiumsarbeit. Die Goethe-Universität befindet sich in
einer Phase dynamischer Weiterentwicklung. Diesen Prozess möchte ich mit all
meiner Kraft und Erfahrung begleiten und mitgestalten. Dabei werden die
übergreifenden Themen Profilbildung in Forschung und Lehre,
Internationalisierung, aber auch Vernetzung in der Region sowie die
Exzellenzstrategie eine wichtige Rolle spielen. Dazu kommen insbesondere auch
in meinem Zuständigkeitsbereich die Digitalisierung auf allen Ebenen und bauliche
Entwicklung (Nachhaltigkeit, Lernorte, moderne Arbeitswelt) sowie die
Positionierung der Goethe-Universität als attraktive Arbeitgeberin in einem
hoch-wettbewerblichen (räumlichen) Umfeld.“
Dr. Ulrich Breuer ist seit März 2020
Administrativer Geschäftsführer der GSI und von FAIR. Zuvor war er an
verschiedenen Forschungseinrichtungen als kaufmännischer Geschäftsführer und
Wissenschaftsmanager tätig. Ulrich Breuer studierte Physik und promovierte an
der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen. Sein
beruflicher Werdegang begann 1991 am Forschungszentrum Jülich. Dort war er
zunächst als Assistent des Vorstandsvorsitzenden und danach viele Jahre in
leitenden Funktionen tätig. 2005 wechselte er als Kaufmännischer
Geschäftsführer zum Hahn-Meitner-Institut Berlin, wo er die Fusion mit der
Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung (BESSY)
und die Gründung des Helmholtz-Zentrums Berlin begleitete. Als dessen
Kaufmännischer Geschäftsführer war er von 2009 bis 2011 tätig. Von 2012 bis
2017 wirkte er als Vizepräsident Wirtschaft und Finanzen des Karlsruher
Instituts für Technologie (KIT). Danach hatte er die Position des
Kaufmännischen Direktors am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) inne.
Aufgaben des Kanzlers laut HHG:
Gemäß Hessischem Hochschulgesetz (§41,
Abs.1) ist der Kanzler Mitglied des Universitätspräsidiums und „leitet die
Hochschulverwaltung nach den Richtlinien des Präsidiums“. Der Kanzler ist
Beauftragter für den Haushalt und nimmt nach Maßgabe der Beschlussfassung des
Präsidiums die Haushalts-, Personal- und Rechtsangelegenheiten wahr.“ Zudem
vertritt er die Dienststelle gegenüber dem Personalrat und ist darüber hinaus
Beauftragter des Präsidiums in Tarifangelegenheiten und verantwortlich für das
Liegenschafts- und Vermögensmanagement.
Fotos
zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136932229
(Foto:
Dr. Olaf Kaltenborn)
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter Büro für PR &
Kommunikation, Tel: 069
798-13035, Fax: 069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de
Öffentliche Podiumsdiskussion an der Goethe-Universität im Rahmen der 39. Tagung der deutschsprachigen Strafrechtslehrerinnen und -lehrer
FRANKFURT. Unter dem Titel „Hasskriminalität und freie Internetrede – Vertrauen im Konflikt durch Strafrecht?“ findet im Rahmen der 39. Tagung der deutschsprachigen Strafrechtslehrerinnen und -lehrer sowie präsentiert von der Forschungsinitiative „ConTrust. Vertrauen im Konflikt“
am
Mittwoch, 17. Mai, um 19 Uhr
im
Hörsaal 1 im Hörsaalzentrum
am
Campus Westend
eine öffentliche
Podiumsdiskussion statt.
Internet und digitale soziale
Netzwerke haben die Möglichkeiten der Meinungsäußerung und der
Informationsbeschaffung in nie gekanntem Umfang erweitert. Dies führte jedoch
auch zu einer erheblichen Steigerung von Hasskriminalität. Immer häufiger gibt
es Diffamierungskampagnen, die sich aus rassistischen, sexistischen und aus
anderen menschenverachtenden Motiven speisen und sich sowohl gegen Einzelne als
auch gegen Gruppen richten. Massenhaft werden unwahre und oft auch
diskriminierende Tatsachenbehauptungen aufgestellt und verbreitet. Manche
Menschen fühlen sich durch diese Kampagnen zur (kriminellen) Tat aufgerufen:
Immer wieder kommt es sogar zu Mordanschlägen auf Politikerinnen und Politiker,
und auch die massenhafte Ermordung von Angehörigen der Rohingya in Myanmar wird
auf die Mobilisierung durch das Internet zurückgeführt.
Auf dem Podium im Rahmen der
Strafrechtslehrertagung soll nun diskutiert werden, ob und in welchem Umfang
die freie Rede im Internet durch rechtliche Maßnahmen eingeschränkt werden
sollte und welche Rolle das Strafrecht und die Strafrechtswissenschaft
gegenwärtig und künftig dabei spielen und spielen sollten. Nach der Begrüßung
durch den Universitätspräsidenten Prof. Enrico Schleiff hält Dr. Angelika
Schlunck, Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz ein Impulsreferat.
Des Weiteren auf dem Podium: der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof.
Dieter Grimm, Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause von der Hessischen
Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität, die
Bundestagsabgeordnete Renate Künast, die sich zum Teil erfolgreich rechtlich
gegen Diffamierungen auf Facebook wehrte – sowie die Rechtswissenschaftlerin
Prof. Frauke Rostalski. Moderiert wird das Podium von FAZ-Redakteurin Marlene
Grunert.
Die Teilnahme ist in Präsenz oder via Zoom möglich: https://uni-frankfurt.zoom.us/j/63656428818?pwd=akRZcm1ZRzhYanN4OTJzQUFjWG5hUT09
Das Veranstaltungsplakat zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136932868
Information:
Prof. Dr. Beatrice Brunhöber
Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und
Rechtsvergleichung
Goethe-Universität Frankfurt am Main
E-Mail slt-2023@jura.uni-frankfurt.de
www.jura.uni-frankfurt.de/75523537/Prof_Brunhöber
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Goethe-Universität und Wissenschaftsgarten laden zum Frühlingsfest ein: 14. Mai, 10.00 bis 17.00 Uhr, Campus Riedberg.
FRANKFURT. Die Goethe-Universität richtet wieder ihr Frühlingsfest aus: Herzlich eingeladen sind Bürger*innen, Freund*innen, Ehemalige, Mitarbeitende und Studierende, den Wissenschaftsgarten und seine Wissenschaftler*innen bei einem Spaziergang mit Führung oder an Ausstellungs-Ständen kennen zu lernen. Bei interessanten Musikklängen, Improvisationstheater, künstlerischen Exkursionen sowie einer hochwertigen kulinarischen Versorgung wird auch die Sinnlichkeit nicht zu kurz kommen.
Ein vielfältiges Programm lädt zum Verweilen ein: An zahlreichen Ständen können
sich die Besucher*innen unter anderem über die Totholzforschung, Honigbienen,
Pilzvielfalt im Wissenschaftsgarten, über nachhaltige Gartenkultur und über den
studentisch-nachbarschaftlichen Permakulturgarten am Campus Riedberg
informieren.
Führungen im Wissenschaftsgarten, jeweils um 13 Uhr & 15 Uhr, werden unter
anderem zu folgenden Themen angeboten: „Wald im Klimawandel“; „Close to Science
– Schule im Wissenschaftsgarten“; „Pflanzen im Globalen Wandel“; „Für Leib und
Seele – Führungen durch den Arzneipflanzengarten“. Auf der beliebten
Pflanzenbörse werden kleine und große Pflanzen, Ableger und Besonderheiten von
den Gärtner*innen des Wissenschaftsgartens zum Kauf angeboten.
Auch das Sportliche kommt nicht zu kurz: Das Goethe-Bike des Hochschulsports
ist vor Ort und bietet eine breite Palette an Aktivitäten, wie zum Beispiel
Federball oder SpikeBall. Wer sich lieber mit Freunden oder in bunt
zusammengemischten Teams Brettspielen widmen möchte, kann dies auch tun:
Angeboten werden Twister, Tempel des Schreckens, UNO, Smash Up, Cascadia, Sushi
Go, Dixit Odyssee.
Natürlich kommen die kleinen Besucher*innen des Frühlingsfestes auf ihre
Kosten: Den ganzen Tag über können sie sich sportlich am Goethe-Bike austoben
oder kreative Projekte mit dem Team des Museum Giersch ausprobieren.
Die
kulinarischen Partner des Frühlingsfestes sind in diesem Jahr Freudenpracht
(Catering) und ebb&flow (Wein); Kaffee & Eis gibt es am
Kaffee-Röstmobil. Neu in diesem Jahr: Die Besucher*innen können bereits um 10
Uhr im Garten frühstücken.
Zum
Programm:
11:00
Uhr: Begrüßung des Präsidenten der Goethe-Universität, Prof. Enrico
Schleiff, & des Wissenschaftsgartens
13:30 – 14:30 Uhr: Quartett der Camerata Musica Limburg
11:30 – 12:30 Uhr: Hörsturtz, Gruppe der Oberurseler Werkstätten – „wir
lassen auf der Bühne die Rampensau raus!“
13:00 – 14:00 Uhr: con:trust – die preisgekrönten Akkordeonisten, Komponisten und
Pädagogen Marius Staible und Daniel Roth
13:30 – 14:30 Uhr: Quartett der Camerata Musica Limburg
13:30
Uhr: Kunst auf dem Campus Riedberg – Führung mit Kurator Dr. Carsten Siebert
14:00 – 15:00 Uhr: Tanzkurs (Schnupperkurs)
14:00 – 15:00
Uhr: Improvisationstheater „Schauspielhelden“
14:00 Uhr: Den Campus Riedberg mit Studierenden entdecken
15:00 – 16:00 Uhr: JFL Project (Jazz, R'n'B & Drum'n'Bass)
Wissenschaftsgarten
Campus Riedberg,
Max-von-Laue-Str. 13, Frankfurt am Main.
Die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (U8/U9, Haltestelle „Uni Campus
Riedberg“) wird empfohlen. Ein Hinweis: Hunde sind im Wissenschaftsgarten nicht
erlaubt!
Mehr zum Programm unter www.uni-frankfurt.de/fruehlingsfest
Die
Goethe-Universität dankt folgenden Unterstützern des Frühlingsfest 2023:
BBBank; Engelhard; NordWestZentrum; Sunflower Garten-Center.
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Zwei Rechtswissenschaftlerinnen erhalten Baker McKenzie-Preis 2022
Biljana Biljanovska und Freya Carolin Nelson werden mit dem Baker McKenzie-Preis ausgezeichnet. Beide wurden mit wirtschaftsrechtlichen Arbeiten an der Goethe-Universität promoviert. Darin haben sie sich mit der Regulierung des europäischen Bankenwesens bzw. den rechtlichen Aspekten von öffentlichen Förderbanken befasst.
FRANKFURT. Seit
1988 zeichnet die Anwaltskanzlei Baker McKenzie herausragende Dissertationen
und Habilitationen aus, die am Fachbereich Rechtswissenschaft der
Goethe-Universität entstanden sind. In diesem Jahr hat sich die
Auswahlkommission für zwei wirtschaftsrechtliche Arbeiten entschieden. Den
Baker McKenzie-Preis 2022 erhalten Dr. Biljana Biljanovska und Dr. Freya
Carolin Nelson für ihre Dissertationen. Dr. Matthias Scholz, Managing Partner
von Baker McKenzie Deutschland, wird die Auszeichnung während der
Promotionsfeier des Fachbereichs Rechtswissenschaft heute Abend auf dem Campus
Westend überreichen.
„The EU Supervisory and Resolution
Framework for Banks: An Inquiry into the Complexity and Instability of Bank
Groups“ – so lautet der Titel der Dissertation von Dr. Biljana Biljanovska.
Biljanovska habe auf sorgefältige und differenzierte Weise die
Wechselwirkung zwischen rechtlicher Struktur und regulatorischer Wirksamkeit
der Bankenregulierung in der EU herausgearbeitet, so die Betreuerin der Arbeit,
Prof. Katharina Pistor, Professorin an der Columbia University in New York.
„Biljana Biljanovskas Arbeit bei der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde
versetzte sie in die Lage, das komplexe Zusammenspiel zwischen der Struktur von
Bankkonzernen und den von ihnen angewandten rechtlichen und regulatorischen
Arbitragetechniken Arbitragetechniken (Handelsstrategien zum Zweck der
Gewinnerzielung durch Gewinnmitnahme, Red.) sowie den aufsichtsrechtlichen
Reaktionen auf die Auswirkungen dieser Strategien zu untersuchen und zu
beleuchten", erklärt Pistor.
Dr. Freya Carolin Nelson preisgekrönte Dissertation
trägt den Titel „Die öffentlichen Förderbanken in Deutschland – Rechtliche
Grundlagen, öffentlicher Auftrag und staatliche Absicherung, staatliche
Einflussnahme und Kontrolle sowie bankaufsichtsrechtliche Vorgaben“. Der
Betreuer der Arbeit, Prof. Helmut Siekmann, Institute für Monetary and
Financial Stability (IMFS) der Goethe-Universität, weist auf die Heterogenität
und Komplexität der Materie hin: „Öffentliche Förderbanken sind sehr
unterschiedlich organisiert, und für jedes Institut gilt ein eigenes
Rechtsregime. Dies umfassend rechtlich aufzuarbeiten ist eine außerordentlich
anspruchsvolle Aufgabe, die einen breiten Überblick über verschiedene
Rechtsgebiete voraussetzt, ebenso, wie schwierige Einzelprobleme sicher zu
beherrschen, die quer zu den Rechtsgebieten miteinander verwoben sind."
Die Verfasserin habe diese Aufgabe mit Bravour gemeistert. Frau
Nelson ist dem Thema ihrer Dissertation auch im Anschluss an ihre Promotion
treu geblieben und arbeitet nunmehr bei der KfW.
„Der mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Preis spiegelt unsere enge
Verbundenheit mit der Goethe-Universität wider und ist ein wichtiger
Bestandteil unserer juristischen Nachwuchsförderung", so Dr. Matthias
Scholz. Bisherige Preisträger arbeiten unter anderem inzwischen als
Universitätsprofessoren, Unternehmensjuristen, Investmentbanker, Richter und
Rechtsanwälte.
Über Baker McKenzie
Als eine der führenden deutschen Anwaltskanzleien berät Baker
McKenzie nationale und internationale Unternehmen und Institutionen auf allen
Gebieten des Wirtschaftsrechts. In mehr als 70 Büros weltweit arbeitet die
Kanzlei mit Mandanten zusammen, um Lösungen für eine vernetzte Welt zu bieten.
In Deutschland vertreten rund 200 Anwältinnen und Anwälte an den
Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main und München mit ausgewiesener
fachlicher Expertise und internationaler Erfahrung die Interessen ihrer
Mandanten.
Publikation:
Freya
Carolin Siekmann: Die öffentlichen Förderbanken in Deutschland. Rechtliche
Grundlagen, öffentlicher Auftrag und staatliche Absicherung, staatliche
Einflussnahme und Kontrolle sowie bankaufsichtsrechtliche Vorgaben. Nomos Verlag,
479 Seiten (e-Book oder Pdf) ISBN-13: 9783748913115
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136683050
Bildtext:
Bild
1: Dr. Biljana Biljanovska hat die Wechselwirkungen zwischen rechtlicher
Struktur und regulatorischer Wirksamkeit der Bankenregulierung in der EU
untersucht. (Foto: privat)
Bild
2: Dr. Freya Carolin Nelson hat sich in ihrer Dissertation mit den
wirtschaftsrechtlichen Aspekten von Förderbanken befasst. (Foto: KfW/Alex
Habermehl)
Weitere Informationen
Iris
Meinking
Senior
Manager
HR
Communications
Telefon
069 29908-322
iris.meinking@bakermckenzie.com
Freie Psychotherapieplätze in der Lehrambulanz der Goethe-Universität
FRANKFURT. Depressionen, Ängste, Zwänge, Essstörungen – psychische Störungen sind vielfältig und können Menschen schwer belasten. Erwachsene können seit November vergangenen Jahres in der psychotherapeutischen Lehrambulanz des Zentrums für Psychotherapie der Goethe-Universität qualifizierte Hilfe erfahren. Nun wird das Angebot auf Kinder und Jugendliche erweitert: Approbierte Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut:innen behandeln junge Menschen mit Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie.
Kinder und Jugendliche reagieren auf Belastungen,
Entwicklungskrisen und zwischenmenschliche Konflikte – wie etwa in der Familie,
in der Schule oder mit Gleichaltrigen – mit unterschiedlichen psychischen
Erkrankungen. Das Therapieangebot richtet sich an diejenigen, die
behandlungsbedürftige psychische Störungen entwickeln. Hierzu gehören etwa
depressive Störungen, Angststörungen (wie Schulangst, soziale Ängste oder
Phobien), Panikattacken, Traumafolgestörungen, Zwangsstörungen,
Aufmerksamkeitsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, Essstörungen,
Schulabsentismus und selbstverletzendes Verhalten.
Die Therapiesitzungen werden von Studierenden mit einem
Bachelor-Abschluss in Psychologie im Rahmen ihres Masterstudiums der Klinischen
Psychologie und Psychotherapie begleitet. Die Goethe-Universität ist bundesweit
eine der ersten Universitäten, die diesen neuen zur Approbation als
Psychotherapeut:in führenden Master in Psychologie anbietet.
Die Anmeldung für ein Erstgespräch kann erfolgen unter der
Telefonnummer 069 798 25505 montags bis donnerstags von 9 – 12 und 14 – 16 Uhr
sowie freitags von 9 – 12 Uhr. Die Lehrambulanz liegt im Stadtteil Bockenheim,
Varrentrappstraße 40-42.
Weitere Informationen
Lehrambulanz
der Goethe-Universität
Zentrum für Psychotherapie
Telefon 069 798 25505
Varrentrappstraße 40-42
Frankfurt am Main
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
In der neuen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ berichten Forscher:innen über die Suche nach Materialien, deren überraschende Eigenschaften auf Quanteneffekten beruhen
Supraleiter sind die bekanntesten Quantenmaterialien: Sie leiten – bei tiefen Temperaturen – Strom ohne elektrischen Widerstand. Forschende an der Goethe-Universität haben Quantenmaterialien mit anderen Eigenschaften hergestellt: Eines davon verliert zum Beispiel seine magnetische Kraft, wenn man es zusammenpresst. In der neuen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ berichten die Physikerinnen und Physiker von der Suche nach solchen neuen Quantenmaterialien. Das Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität ist jetzt unter dem Titel „Fremde Welten“ erschienen und erzählt von Forscherinnen und Forschern, die sich in fremde Koordinatensysteme vorwagen.
FRANKFURT.
Eigentlich sind alle Stoffe der materiellen Welt Quantenmaterialien, denn sie
bestehen aus Atomen, deren Bausteine den Gesetzen der Quantenphysik gehorchen.
Quantenmaterialien jedoch besitzen makroskopische Eigenschaften, die auf
Quanteneffekten beruhen, wodurch Supraleiter beispielsweise unterhalb einer
bestimmten Temperatur elektrischen Strom verlustfrei transportieren. Solche
Supraleiter werden zum Beispiel in Teilchenbeschleunigern oder
Kernspintomographen verbaut.
Im aktuellen Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ der
Goethe-Universität berichten Physikerinnen und Physiker, wie sie im
Zusammenspiel zwischen Theorie und Experiment gezielt neue Quantenmaterialien
herstellen und deren Eigenschaften vermessen. Damit legen sie die Grundlage für
mittel- und langfristige Anwendungen auf der ganzen Welt.
In weiteren
Artikeln von „Forschung Frankfurt“ geht es zum
Beispiel darum, wie wir die Kontrolle über das Paralleluniversum unserer Daten
behalten können, was Gravitationswellen über kosmische Katastrophen verraten
oder über die geheimnisvolle Dunkle Materie und warum den romantischen Autor
E.T.A. Hoffmann die Realität nicht reichte. Andere Beiträge handeln von den
bizarren Lebewesen der Tiefsee, von Jahrmillionen alten Diamanten oder davon,
wie sich Theater mit Avataren und virtuellen Realitäten auseinandersetzt.
Seinen Themenschwerpunkt legt die aktuelle Ausgabe von „Forschung
Frankfurt“ (1/2023) auf Forschungsprojekte und -arbeiten aus dem Profilbereich
„Raum, Zeit, Materie“ der Goethe-Universität. Das Magazin kann von
Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de.
Alle
Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136143399
Bildtext: Forschung Frankfurt: Fremde Welten (Titelblatt). Bild:
Goethe-Universität Frankfurt
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Vortrag und Podiumsdiskussion mit den Co-Autoren des Berichts Johan Rocktröm und Jonathan Donges vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
FRANKFURT. Seit mehr als 50 Jahren setzt sich der Club of Rome, dem Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern angehören, für die nachhaltige Entwicklung der Menschheit und des Planeten Erde ein. Der erste von ihm beauftragte Bericht erschien 1972 unter dem Titel „Die Grenzen des Wachstums“. Diese Studie über die Zukunft der Weltwirtschaft fand weltweit große Beachtung; nicht zuletzt war sie ausschlaggebend für die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den Club of Rome im Jahr 1973.
2022 ist ein neuer Bericht
erschienen: „Earth for All. Ein Survivalguide für unseren Planeten“. Um diesen
Bericht, der die wichtigsten sozial-ökologischen Maßnahmen skizziert, die das
Überleben der Menschheit ermöglichen würden, geht es
am
Montag, 8. Mai, um 16 Uhr
im
Gebäude „Normative Ordnungen“
auf dem
Campus Westend der Goethe-Universität
(Max-Horkheimer-Straße
2, 60323 Frankfurt am Main).
Der Co-Autor des Berichts und
Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung Prof. Johan Rockström
und sein Kollege Dr. Jonathan Donges werden den Bericht vorstellen.
Anschließend diskutieren
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität und des
Potsdam-Instituts über den Inhalt des Berichts und die darin entwickelten
konkreten Handlungsleitlinien für eine sozial-ökologische Transformation der
Gesellschaft. Auf dem Podium: die Soziologin Prof. Barbara Brandl
(Goethe-Universität), der Klimaforscher Dr. Jonathan Donges (Potsdam-Institut),
der Politikwissenschaftler
Prof. Darrel Moellendorf (Goethe-Universität), der Jurist Prof. Tobias Tröger
(Goethe-Universität), die Physikerin Prof. Dr. Ricarda Winkelmann (Physik,
Potsdam-Institut) und die Nachhaltigkeitsforscherin Prof. Flurina Schneider
(Goethe-Universität und Institut für sozialökologische Forschung Frankfurt),
die die Diskussion auch moderieren wird.
Initiiert wurde die
Veranstaltung von Forscherinnen und Forschern, die sich für die
transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung in Frankfurt engagieren: Prof.
Henner Hollert (Biowissenschaften), Dr. Helge Kminek (Erziehungswissenschaft),
Prof. Matthias Lutz-Bachmann (Philosophie), Prof. Darrel Moellendorf
(Politikwissenschaft), Dr. Philipp Schink (Philosophie).
Der einführende Vortrag von
Johan Rockström (online zugschaltet) und Jonathan Donges findet auf Englisch
statt, die anschließende Diskussion auf dem Podium und mit den Zuhörerinnen und
Zuhörern auf Deutsch. Aufgrund von begrenzten Sitzplätzen ist die Teilnahme nur
nach vorheriger Anmeldung möglich (siehe unten).
Plakat
und Buchcover zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/136439450
Anmeldung zum Vortrag bei Ellen Nieß unter ellen.niess@normativeorders.net.
Information:
Beate Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften
Telefon 06172 13977-15
Email: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de)
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Barbara Klemm-Dauerausstellung auf dem Campus Westend erhält 44 neue Fotografien
Die öffentliche Dauerausstellung mit Bildern von Barbara Klemm auf dem Campus Westend hat Zuwachs bekommen: 44 neue Fotografien zeigen Motive von Auslandsreisen der langjährigen F.A.Z.-Fotografin. Damit erhält die bisherige Ausstellung im Bereich Studium, Lehre, Internationales (SLI) der Goethe-Universität auch Bilder zum Thema „Internationales“.
FRANKFURT. Adorno
bei der Besetzung des Rektorats, Tanzende auf einem Open-Air-Festival, Szenen aus
dem Frankfurter Bahnhofsviertel – 32 Fotografien zu Motiven studentischen
Lebens, zu Momenten der deutschen Geschichte, der Stadt Frankfurt und der
Universität hat die langjährige F.A.Z.-Fotografin bereits 2018 der
Goethe-Universität überlassen. Nun sind in der Dauerausstellung im Bereich
Studium, Lehre, Internationales (SLI) auf dem Campus Westend weitere 44 Bilder
zu sehen.
Die Fotos entstanden auf Reisen seit der 70er Jahre, die Barbara
Klemm gemeinsam Redakteuren der F.A.Z. unternommen hat – wie etwa nach Polen,
Rumänien und Tschetschenien, nach Moskau und Kiev, nach Kuba, Brasilien und
Indien. Die Ausstellung, angeregt vom früheren Vizepräsidenten für
Internationales, Prof. Dr. Rolf van Dick, ist das Ergebnis eines Dialogs
zwischen der Fotografin und der Bereichsleiterin Studium Lehre Internationales,
Dr. Rebekka Göhring.
Die gezeigten Bilder entstanden jenseits der offiziellen Haupt-
und Staatsakte. Frühmorgens, erzählte Klemm im Gespräch mit Rebekka Göhring bei
der Ausstellungseröffnung am vergangenen Mittwoch, stiehlt sie sich des Öfteren
aus dem Hotel, um möglichen Aufpassern zu entkommen: „Zum Frühstück war ich
wieder zurück und hatte meine Arbeit schon gemacht.“ Entstanden sind Bilder wie
etwa das von kochenden und feiernden Bäuerinnen statt der beauftragten
Aufnahmen von Traktoren. „Man muss als Fotograf immer in Bewegung und dabei
hochkonzentriert bleiben. Manchmal sieht man nichts, manchmal ist alles sehr
dicht“, sagte Klemm. Der Filmwissenschaftler Prof. Dr. Vinzenz Hediger
beschreibt in seinem Begleittext zur Ausstellung Barbara Klemms Kunst als “eine
Kunst des fruchtbaren, entscheidenden historischen Moments: des kairós der
Geschichte:" Mitunter entstünden Bilder, die “Kipppunkte und Wendemarken"
erfassen, somit “Vorwegnahmen kommender Ereignisse" sind.
Die öffentliche Austellung zeige, so Hediger, „dass Kunst und
gesellschaftspolitisches Engagement keine getrennten Sphären sind und dass ihre
Scheidung künstlich wäre. Die Ausstellung soll damit auch einer der Orte sein
können, an dem Stadt und Universität ihr Gespräch fortführen." In den
Beratungsräumen für – auch internationale – Studierende der Goethe-Universität
angesiedelt, sei die Ausstellung auch ein Ort, der deutlich mache, was
Internationalität auch bedeute, betonte die Vizepräsidentin Prof. Dr.
Christiane Thompson bei der Eröffnung: nämlich „verschiedene kulturelle
Bezugssysteme aufzuzeigen und miteinander ins Gespräch zu bringen".
Die 76 Schwarz-Weiß-Fotografien (s/w, 30 x 40cm, Silbergelatine
auf Barytpapier) sind im Bereich “Studium, Lehre, Internationales“ (SLI) im 1.
Obergeschoss des PEG-Gebäudes, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, zu sehen.
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136429595
Bildtext: Barbara Klemm bei der Eröffnung ihrer Dauerausstellung in der
Goethe-Universität (Uwe Dettmar/Goethe-Universität Frankfurt)
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Der US-amerikanische Philosoph und Verfassungsrechtler Bruce Ackerman spricht bei den Frankfurt Lectures des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
FRANKFURT. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Physik in Aufruhr. Heisenbergs Unschärferelation und Einsteins Relativitätstheorie haben eine neue Ära eingeläutet – indem sie unter anderem die Newtonschen „Gesetze“ in Frage stellen, die die Grundlage des aufklärerischen Denkens gewesen sind. Eine Vielzahl von Denker:innen und Künstler:innen hat sich mit den weitreichenden Folgen dieser wissenschaftlichen Neudefinition der Realität auseinandergesetzt – so auch die französischen und deutschen Existentialisten. Was lehren sie uns über unsere Zeit, eine Zeit der tiefgreifenden Ungewissheit?
Die
diesjährigen Frankfurt Lectures des renommierten US-amerikanischen Philosophen
und Verfassungsrechtlers Bruce Ackerman konzentrieren sich auf eine kritische
Gegenwartsdiagnose in den Vorträgen
„Postmodern
Predicaments“
am 8. und 9. Mai,
jeweils um 18.15 Uhr
im Hörsaalzentrum, HZ5,
auf dem Campus
Westend der Goethe-Universität.
In
zwei Einzelvorträgen, „How Real is Virtual Reality?“ (am 8. Mai) und „The
Genetic Lottery“ (am 9. Mai) behandelt der Sterling Professor of Law and
Political Science an der Yale University Ackerman die Ideen der
Existentialisten als eine entscheidende Ressource in der Auseinandersetzung mit
gegenwärtigen Herausforderungen: Wie kann ein sinnvolles Leben in einer durch
die High-Tech-Revolution veränderten sozialen Welt gestaltet werden?
Die
Vorträge beruhen auf Ackermans demnächst erscheinendem Buch „The Post-Modern
Predicament“ (Yale University Press). In diesem geht es darum, wie Menschen ihr
Leben in der sogenannten „schönen neuen Welt“ des einundzwanzigsten
Jahrhunderts selbst in die Hand nehmen können. Ackerman geht dabei davon aus,
dass Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und andere Denker:innen des 20.
Jahrhunderts zum Verständnis der Herausforderungen für die Grundlagen einer
liberal-demokratischen Gesellschaft beitragen können.
Bruce
Ackerman ist Sterling-Professor für Recht und Politikwissenschaft an der Yale
University und Autor zahlreicher Bücher im Bereich der politischen Philosophie,
des Verfassungsrechts und öffentlichen Rechts. Zu seinen wichtigsten Werken
gehören "Social Justice in the Liberal State" und die mehrbändige
Verfassungsgeschichte "We the People" sowie „Die
Stakeholder-Gesellschaft“.
Ackerman
ist zudem „Commandeur des Ordre national du Mérite“ der Französischen Republik
und Fellow der American Academy of Arts and Sciences. Die American
Philosophical Society hat ihn mit dem Henry Phillips Prize for Lifetime
Achievement in Jurisprudence ausgezeichnet.
Die
Vorträge finden auf Englisch statt und sind öffentlich. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen
Anke
Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Ausstellung in der Studiengalerie 1.357: Tony Cokes – Evil.13. (Triumph of Evil)
FRANKFURT. Vom 3. Mai bis zum 2. Juni 2023 präsentiert die Studiengalerie 1.357 das Video Evil.13. (Triumph of Evil, 2006) des US-amerikanischen Künstlers Tony Cokes. Cokes ist Professor für Moderne Kultur und Medien an der Brown University in den USA, seine Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt. Die Eröffnung findet am 3. Mai 2023 um 20 Uhr in der Studiengalerie, Raum 1.357 statt. Prof. Dr. Antje Krause-Wahl übernimmt die Begrüßung, in das Werk einführen wird Jeanne Nzakizabandi. Die Ausstellung ist vom 3.05.2023 bis zum 2.06.2023 im I.G.-Farben-Haus der Goethe-Universität, Raum 1.357 im 1. Stock, von montags bis donnerstags, 12 bis 17 Uhr, zu sehen.
Wenn
Völkermord geschieht, greift die internationale Gemeinschaft der Vereinten
Nationen ein. In Evil.13. (Triumph of Evil) gibt Tony Cokes Textpassagen
aus einer Pressekonferenz aus dem Jahr 1994 zu lesen, in welcher die damalige
Sprecherin des US-Außenministeriums Christine Shelly zum Genozid in Ruanda
befragt wird. Parallel zu den Textpassagen läuft die aggressive Musik der
Grunge Band Nirvana, die die Antworten Shellys musikalisch kommentiert. Shelly
weigert sich, das Wort Völkermord zu verwenden, um so die Verpflichtung der USA
und der Vereinten Nationen zu vermeiden, militärisch zu intervenieren. Die
systematische Vernichtung der Tutsi in Ruanda geschah vor Augen der Weltöffentlichkeit.
Bereits während der deutschen und später belgischen Kolonialherrschaft führte
die Bevorzugung der Tutsi als führende Elite zu Spannungen zwischen der
Mehrheit der Hutu und der Minderheit der Tutsi.
Tony
Cokes Videoessay verzichtet bewusst auf visuelle Darstellungen des
Völkermordes, wie sie in den Medien zu finden waren. Die diplomatische Sprache
wird von einer aggressiven Musik begleitet, die den Grundton einer Politik
bildet, die sich den Folgen der Kolonialpolitik entzieht.
Tony
Cokes (*1956, Richmond, Virginia, USA) lebt und arbeitet in Providence, Rhode
Island. 2022 hatte er seine erste Einzelausstellung in Deutschland Fragments,
or just Moments im Haus der Kunst und im Kunstverein München. Darin setzte
er sich mit den kulturellen Propagandastrategien des NS-Regimes und der
visuellen Identität der Olympischen Spiele 1972 in München auseinander.
Ausstellung in der
Studiengalerie 1.357:
Tony Cokes: Evil.13.
(Triumph of Evil)
Bis zum 2.06.2023
im I.G.-Farben-Haus
der Goethe-Universität, Raum 1.357 (1. Stock),
von montags bis donnerstags, 12 bis 17 Uhr.
Die
Studiengalerie 1.357 ist eine Kooperation des Städel Museums, des MMK
Museum für Moderne Kunst Frankfurt und des Forschungszentrums für Historische
Geisteswissenschaften und der Goethe-Universität. Sie realisiert pro Jahr vier
Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst.
Kontakt: Franka Marlena
Schlupp, Studiengalerie 1.357. franka.schlupp@em.uni-frankfurt.de; http://studiengalerie.uni-frankfurt.de/13.html
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Veranstaltung zum 175-jährigen Paulskirchenjubiläum mit Thea Dorn und Ricarda Lang
FRANKFURT. Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche laden Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität, und der Moderator Michel Friedman
am
Mittwoch, 10. Mai, um 19:30 Uhr
in die
Frankfurter Paulskirche
ein zur Diskussion über das Thema „Demokratie und Freiheit heute“.
Zu Gast bei der Veranstaltungsreihe „StreitClub“ sind diesmal die
Schriftstellerin und Moderatorin Thea Dorn und die Bundesvorsitzende von Bündnis
90/Die Grünen Ricarda Lang.
In Zeiten, da autoritäre Regime immer aggressiver auftreten und
auch innerhalb demokratischer Gesellschaften autoritäre Stimmen und
demokratiefeindliche Positionen an Zustimmung zu gewinnen scheinen, wächst die
Sorge um die Zukunft der Demokratie. Wie können wir demokratische Werte
schützen? Wie sicherstellen, dass jeder Mensch seine Stimme erheben und für
seine Rechte eintreten kann ohne Schaden zu nehmen? Und wie steht es überhaupt
um grundlegende demokratische Werte wie Freiheit heute?
Der 7. StreitClub steht ganz im Zeichen des Paulskirchenjubiläums,
das im Mai begangen wird, und findet ausnahmsweise auch in der Paulskirche
statt. Nicole Deitelhoff und Michel Friedman werden sich mit Thea Dorn und
Ricarda Lang diesen Fragen stellen und gemeinsam nach Antworten suchen. Wie
immer wird es sicher auch kontrovers zugehen. Schließlich geht es um nichts
Geringeres als die Zukunft unserer Demokratie.
Der
Eintritt kostenlos, es wird jedoch eine Platzkarte benötigt. Diese gibt es über
das English Theatre: https://english-theatre.de/tickets/event/streitclub/ Livestream auf
YouTube: https://cutt.ly/streitclub_live
Weitere Informationen finden Sie unter: https://fgz-risc.uni-frankfurt.de/category/veranstaltungen/streitclub/
Das
Plakat zur Veranstaltung, sowie weiteres Bildmaterial, das für
Pressearbeit genutzt werden kann, finden Sie unter folgendem Link: https://cutt.ly/streitclub-7 (Bitte
beachten Sie, dass Sie den Materialordner nur komplett downloaden können. Der
Download einzelner Dateien ist nicht möglich.)
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität jetzt neu erschienen – wie Forscherinnen und Forscher sich in fremde Koordinatensysteme vorwagen
Wenn Neutronensterne fern im Weltall miteinander kollidieren, rufen sie gewaltige Erschütterungen des Raum-Zeit-Gefüges hervor, die sich als Gravitationswellen noch auf der Erde messen lassen. Was solche Wellen über das Innere der Sterne verraten und wie in den Kollisionen Gold und andere schwere Elemente entstehen, berichten Forschende des von Goethe-Universität und TU Darmstadt geleiteten Verbunds ELEMENTS in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“. Unter dem Titel „Fremde Welten“ zeigt das Magazin ein facettenreiches Spektrum von Forschungsprojekten, Einschätzungen und Analysen Forschender der Goethe-Universität und ihrer Kooperationspartner.
FRANKFURT.
Neutronensterne gehören zu den extremsten Objekten, die unser Weltall zu bieten
hat: In ihnen ist die Masse unserer Sonne auf den Durchmesser einer Großstadt
zusammengepresst. Ihre geballten Gravitationskräfte können die Raumzeit
verformen und damit Gravitationswellen hervorrufen. Besonders stark sind solche
Gravitationswellen, wenn etwa zwei Neutronensterne einander umkreisen und
schließlich miteinander kollidieren.
Prof. Luciano Rezzolla, theoretischer Physiker an der
Goethe-Universität und Forscher im Clusterprojekt ELEMENTS, gewinnt durch
Simulationsrechnungen in Supercomputern Informationen darüber, was derartige
Gravitationswellen über den inneren Aufbau von Neutronensternen verraten. Auch
über rätselhafte Dunkle Materie könnten diese vor wenigen Jahren erstmals
gemessenen Wellen Auskunft geben, wie Prof. Laura Sagunski in der aktuellen
Ausgabe von Forschung Frankfurt erklärt. Ein weiterer Beitrag des
Forschungsmagazins zeigt das Wechselspiel zwischen Theorie und Experiment, in
dem sich beiden ELEMENTS-Forscherinnen Prof. Hannah Elfner und Prof. Tetyana
Galatyuk bewegen. Sie analysieren Teilchenkollisionen, die für
Sekundenbruchteile Materiezustände wie bei Neutronensternkollisionen erzeugen –
und damit Hinweise auf die Entstehung von Gold und anderer schwerer Elemente
geben könnten.
In weiteren
Artikeln von „Forschung Frankfurt“ geht es zum
Beispiel darum, was Diamanten über die frühe Erdgeschichte erzählen, wie
Klimawandel und Bergbau der Tiefsee zusetzen oder welche erstaunlichen
Geometrien p-adische Zahlen hervorrufen. Andere Beiträge handeln von
Quantenmaterialien mit überraschenden Eigenschaften, von Supercomputern mit
Quantenmodulen und von simulierten Welten im Theater und von der Frage, warum dem
berühmten romantischen Autor E.T.A. Hoffmann die Realität nicht reichte.
Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2023) kann von
Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de
Alle
Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de.
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/136143399
Bildtext: Forschung Frankfurt: Fremde Welten (Titelblatt). Bild:
Goethe-Universität Frankfurt
Vortragsreihe an der Goethe-Universität widmet sich der Paulskirche als demokratischem Erinnerungs- und Diskursort
Das 175-jährige Jubiläum der Nationalversammlung hat eine Debatte über die Zukunft der Paulskirche ausgelöst, des historisch symbolträchtigsten Ortes der Demokratie in Deutschland. Die Vortragsreihe „Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Paulskirche als politisches Symbol“ des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ im Rahmen der Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ will einen Beitrag zur Debatte leisten.
FRANKFURT. 1848
kam in der Paulskirche das erste national gewählte Parlament zusammen – das es
sich zur Aufgabe machte, eine demokratische Nation zu gründen. Nach vielen
Kompromissen kam 1849 ein Verfassungsvorschlag zustande – der dann aber an den
politischen Kräfteverhältnissen der Zeit scheiterte. Die Paulskirche ist mithin
ein dialektischer politischer Ort: Er zeugt von den Versuchen demokratischer
Anfänge und Gründungen wie auch vom Scheitern derselben, ohne dass die
Hoffnung, es möge einst gelingen, ausgelöscht werden konnte.
Im Zuge des anstehenden 175-jährigen Jubiläums der
Nationalversammlung im Mai 2023 wird eine breite gesellschaftliche Debatte zur
Zukunft der Paulskirche geführt. Ziel ist, die Paulskirche in den kommenden
Jahren zu sanieren und sie in Verbindung mit dem Bau eines ‚Hauses der
Demokratie' zum demokratischen Erinnerungs- und Diskursort zu machen.
Einen Beitrag zur aktuellen Debatte leisten will die Vortragsreihe
„Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der
Paulskirche als politisches Symbol“, die
am 3.
Mai, um 18:15 Uhr
auf dem
Campus Westend, Hörsaal HZ 3,
mit dem
Vortrag
„Eine neue Welt voll Wunder": Demokratische Lebensformen in Zeiten der
Revolution,
von Prof.
Dr. Till van Rahden (Montréal) beginnt.
Neben konkreten Auseinandersetzungen mit der Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft der Frankfurter Paulskirche soll die Vortragsreihe
besonders die Fragen aufgreifen, die dieser Ort der Demokratiegeschichte an uns
heute stellt. Sprechen werden ausgewiesene Expert*innen zu einer Reihe
zentraler demokratischer Themen.
Zum Abschluss der Reihe findet in der Paulskirche eine
Podiumsdiskussion mit dem Thema Das Bauwerk (bzw. die Baustelle) der
Demokratie statt. Es diskutieren: Peter Cachola-Schmal (Deutsches
Architekturmuseum/angefragt), Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Goethe-Universität,
Normative Orders und Leibniz-Institut Hessische Friedens- und
Konfliktforschung), Prof. Dr. Rainer Forst (Goethe-Universität, Normative
Orders), Mike Josef (Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt), Volker Kauder
(ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender der Kommission zur
Weiterentwicklung der Paulskirche) und Staatsministerin Claudia Roth
(Staatsministerin für Kultur und Medien/angefragt). Moderieren wird Rebecca
Caroline Schmidt (Goethe-Universität, Normative Orders).
Die Vorlesungsreihe des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“
findet statt im Rahmen der Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft
und Gesellschaft“, unter Federführung von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof.
Dr. Rainer Forst.
Weitere Termine und Themen:
7. Juni
Prof. Dr. Andreas Fahrmeir, Goethe-Universität
Demokratie, Nation und Europa – damals und heute
21. Juni
Prof. Dr. Sabine Freitag, Universität Bamberg
Die Paulskirche und die Herausforderung demokratischer Erinnerung
28. Juni
Prof. Dr. Tine Stein, Universität Göttingen
Grundrechte und demokratische Gründungen im Lichte der Paulskirche
5. Juli
Prof. Dr. Miriam Wenzel, Jüdisches Museum und Goethe-Universität
Wer wählt? Wer spricht? Wer setzt sich durch? Zum Spannungsverhältnis
zwischen Repräsentation und Partizipation in der deutschen Demokratiegeschichte
12. Juli, Paulskirche
Podiumsdiskussion: Das Bauwerk (bzw. die Baustelle) der Demokratie
Peter Cachola-Schmal (Deutsches Architekturmuseum), Prof. Dr.
Nicole Deitelhoff (Goethe-Universität, Normative Orders und Leibniz-Institut
Hessische Friedens- und Konfliktforschung), Prof. Dr. Rainer Forst
(Goethe-Universität, Normative Orders), Mike Josef (Oberbürgermeister der Stadt
Frankfurt), Volker Kauder (ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages),
Staatsministerin Claudia Roth (Staatsministerin für Kultur und
Medien/angefragt). Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Goethe-Universität,
Normative Orders).
Die Vorträge finden jeweils um
18:15 Uhr auf dem Campus Westend, Hörsaal HZ 3, statt; die
Abschlussdiskussion lädt Interessierte in die Paulskirche.
Weitere Informationen
Anke
Harms
Referentin
für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
www.normativeorders.net
https://www.normativeorders.net/ringvorlesungen
www.hausamdom-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Freiluftausstellung auf dem Campus Westend der Goethe-Universität zeigt 30 Kunstwerke zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
30 Artikel umfasst die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen“ – 30 Künstler*innen wurden vom Verein „Pictures for the Human Rights e.V.“ aufgefordert, die Artikel in einem Bild zu gestalten. Die Kunstwerke sind nun in einer Freiluftausstellung bis zum 23. Juni am IG Farben-Haus der Goethe-Universität zu sehen.
FRANKFURT. Vor 75
Jahren wurde die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ von der
Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet – nach einem
langwierigen Aushandlungsprozess und keineswegs rechtsverbindlich, so wie es
ursprünglich geplant war. Seitdem wirke die Erklärung als „moralischer
Weckruf“, erläuterte die Rechtswissenschaftlerin Prof Dr. Beatrice Brunhöber an
der Goethe-Universität bei der Eröffnung der Ausstellung „Pictures for the
Human Rights“ am vergangenen Freitag. Dennoch lohne es sich darüber
nachzudenken, wie diese grundlegenden Formulierungen zu Menschenrechten
rechtliche Wirkung entfalten könnten.
Die Open-Air-Ausstellung „Pictures for the
Human Rights“ – bis zum 23. Juni entlang der Bauzäune um das IG
Farben-Haus auf dem Campus Westend zu sehen – zeigt 30 Bilder internationaler
Künstlerinnen und Künstler; diese wurden vom Verein „Pictures for Human Rights
e.V.“ aufgefordert, zu je einem der 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte der Vereinten Nationen ein Kunstwerk zu schaffen. „Die
Menschenrechte sind schon da, aber zu wenig bekannt“, erklärte die
Vereinsvorsitzende Barbara Wilmers-Hillenbrand das Ziel der Initiative. „Wir
wollen diese Rechte über die universelle Sprache der Kunst sichtbar machen und
sie dann im öffentlichen Raum an Bauzähnen zeigen“ – wie etwa das Werk der
Juristin und Malerin Ulrike Lang, die per Videobotschaft erläuterte, warum sie
das Bild zu Artikel 26 gestaltete, der jedem Menschen das Recht auf Bildung
zuspricht. „Bildung ist der wichtigste Schlüssel für eine bessere Welt.“
Die Universität habe zur Ausstellung auf den Campus eingeladen,
betonte Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff bei der
Ausstellungseröffnung, weil Menschenrechte an der Goethe-Universität in
vielfältiger Weise eine Rolle spielten: Menschenrechte würden in Forschungen
zur Migrationspolitik ebenso thematisiert, wie sie grundsätzlich in Forschung
und Lehre der Sozial-, Rechts- und Geisteswissenschaften präsent seien. Auch
die Erinnerungskultur auf dem Campus sei mit dem Thema untrennbar verbunden:
über das IG Farben-Gebäude als Hauptverwaltungssitz der IG Farben, die das in
Konzentrationslagern verwendete Giftgas Zyklon B herstellte, sowie als Ort, von
dem aus General Dwight D. Eisenhower 1948 den Auftrag zur Erarbeitung des
Grundgesetzes an die westdeutschen Ministerpräsidenten erteilte.
Veranstalter der Freiluftausstellung auf dem Campus Westend, die
für Interessierte jederzeit frei zugänglich ist, ist die Goethe-Universität,
unterstützt von der Vereinigung der Freunde & Förderer der
Goethe-Universität und der Johanna Quandt Universitäts-Stiftung. Der
gemeinnützige Verein „Pictures for the Human Rights e. V.“ wurde von
Kunstschaffenden und Kunstunterstützenden gegründet, um die Artikel der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wieder mehr in das Bewusstsein zu
bringen.
Die Wanderausstellung war bereits an acht Orten, u.a. in
Regensburg und Luxemburg, zu sehen.
Bild zum Download: www.uni-frankfurt.de/136102727
Bildtext: Barbara Wilmers-Hillenbrand vom Verein „Pictures for Human Rights“
(re.) erläutert Besucherinnen die Kunstwerke zur „Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte“ auf dem Campus Westend (Foto: Uwe Dettmar/Goethe-Universität
Frankfurt)
Weitere Informationen
https://www.picturesforthehumanrights.de/
Pia Barth
Referentin
für Wissenschaftskommunikation
Telefon 069 798-12481
p.barth@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
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Die Sammlungen der Goethe-Universität erproben Wege, Sammlungsgut aus Afrika global zugänglicher zu machen / Eröffnung der Ausstellung „We are happy to see these things“ und Vorstellung des Projektes „Open Africoll GU“ am 27. April 2023.
FRANKFURT. Die Diskussion um den Umgang mit wissenschaftlichen Sammlungen aus kolonialen Kontexten ist spätestens mit der Planung und Eröffnung des Humboldt-Forums in Berlin auch in Deutschland angekommen. Der starke Fokus auf die Museen lässt vergessen, dass auch universitäre Sammlungen Objekte aus aller Welt beherbergen. In der von Bund und Ländern beschlossenen Drei-Wege-Strategie zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten stehen Transparenz und ein gleichberechtigter Dialog an erster Stelle. An der Goethe-Universität versuchen mehrere Projekte, dieser Verantwortung mit unterschiedlicher Akzentsetzung gerecht zu werden. Zwei vom Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) geförderte Projekte werden am 27.4.2023 im Rahmen einer Ausstellungseröffnung im Schopenhauer-Studio der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg vorgestellt.
Ausstellungseröffnung: „We are happy to see these things“
27. April 2023,
Beginn 18:00 Uhr
Universitätsbibliothek
/ Zentralbibliothek - Schopenhauer-Studio -
Bockenheimer
Landstraße 134-138, 60325 Frankfurt am Main
Vortrag: Dr.
Gertrud Boden
Projektvorstellung: Dr. Judith Blume und Sebastian Burger
Laufzeit der
Ausstellung: 28. April bis 14. Mai 2023.
Veranstalter:
Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Oswin-Köhler-Archiv,
Institut für Afrikanistik
https://www.ub.uni-frankfurt.de/ausstellung/khwe.html
„We are happy to see these things" – Kollaborationen des
Oswin-Köhler-Archivs mit Khwe aus Namibia
Das Oswin-Köhler-Archiv am Institut für
Afrikanistik der Goethe-Universität bewahrt und erschließt wissenschaftliche
Nachlässe auf dem Gebiet der Afrikanistik. Einen großen Teil des Bestandes
machen die Forschungsmaterialien des Afrikanisten Oswin Köhler zu den Khwe aus,
die dieser zwischen 1959 und 1992 im heutigen Namibia zusammengetragen hat.
Köhlers Ziel war eine möglichst allumfassende Dokumentation der Khwe-Kultur,
die er vom Aussterben bedroht sah. Er nahm tausende Texte für eine
originalsprachliche Enzyklopädie in Buchform auf ebenso wie Filme, Fotos und
Audiodateien. Außerdem sammelte er ethnographische Objekte, Pflanzenpräparate
und Zeichnungen. Mehrfach reiste die Anthropologin Gertrud Boden seit 2015 nach
Namibia, um Köhlers Materialen mit Angehörigen der Herkunftsgemeinschaft zu
bearbeiten und zu reflektieren.
Dank
der Förderung durch das ZIAF und die UBUNTU Stiftung war es möglich, im Herbst
2019 Thaddeus Chedau und Sonner Geria, zwei Vertreter der Khwe, für drei Wochen
nach Frankfurt einzuladen und gemeinsam mit ihnen den historischen
Objektbestand des Archivs zu bearbeiten. Ein Ergebnis dieses Besuchs war eine
in Kooperation mit der Sammlungskoordinatorin Judith Blume erarbeitete
Ausstellung auf den Gängen des Instituts für Afrikanistik. Die kommentierten
Objektarrangements verwandelte Gertrud Boden in eine Wanderausstellung, die
Ende 2022 in unterschiedlichen Dörfern der Khwe präsentiert und diskutiert
wurde: Welche Objekte repräsentieren die „wahre“ Khwe-Kultur? Wie soll mit
Objekten umgegangen werden, die erst in jüngerer Vergangenheit verbreitet
waren? Und wieso fehlen einige zentrale Objekte in Köhlers Sammlung? „Das
Interesse von jungen und älteren Khwe an der Ausstellung und die Diskussionen
haben mir noch einmal deutlich gemacht, welchen Stellenwert Köhlers
Dokumentation für das kulturelle Selbstverständnis der Khwe hat“, sagt Gertrud
Boden.
Die Zusammenarbeit wird fortgeführt: Ein
DFG-gefördertes Projekt mit dem Titel "Potenziale einer Sammlung. Spuren
lesen, Beziehungen wahrnehmen und Miteinander teilen" läuft noch bis
nächstes Jahr. Schon im August 2023 ist ein weiterer Besuch von Khwe in
Frankfurt geplant. Trotzdem ist Zeit für ein Innehalten. Was waren die Herausforderungen,
welche Ergebnisse konnten erzielt werden und welche Ziele gilt es noch zu
erreichen? Eine Ausstellung mit dem Titel „We are happy to see these things“,
die mit einem Vortrag von Gertrud Boden am 27.4.2023 um 18 Uhr eröffnet wird,
gibt Einblicke in die bisherigen Kollaborationen und die noch offenen Fragen.
Doch
wie können afrikanische Wissenschaftler*innen und Herkunftsgemeinschaften
überhaupt herausfinden, welche Objekte in Sammlungen in Europa liegen? Um dem
Anspruch der Transparenz einen Schritt näher zu kommen, führte die
Sammlungskoordination der Goethe-Universität das ebenfalls vom ZIAF geförderte
Projekt „Open Africoll. Sammlungsgut aus Afrika in den Sammlungen der
Goethe-Universität“ durch. Ziel war es, sämtliche Objektkonvolute, die vom
afrikanischen Kontinent stammen oder diesen abbilden und sich heute an der
Goethe-Universität befinden, an einer Stelle virtuell zusammenzuführen und
sichtbar zu machen. Dezidiert ging es nicht nur um Sammlungsgut aus kolonialen
Kontexten. „Auch wenn Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten einer besonderen
Bearbeitung bedarf, sind wir der Überzeugung, dass auch alles andere
Sammlungsgut so zugänglich wie möglich gemacht werden sollte“, erläutert Judith
Blume.
Das
Ergebnis des halbjährigen Projektes ist eine Website: www.open-africoll-gu.de.Hier werden nicht
nur die einzelnen Sammlungen vorgestellt, sondern die Konvolute auch so
präsentiert, dass eine Suche nach Regionen, Personen, Objektgattungen usw.
möglich ist. „Wir sind hier nur einen ersten Schritt gegangen", hält
Projektmitarbeiter Sebastian Burger fest. „Wir hoffen, dass auf dieser Basis
nun viele weitere Projekte entstehen können.“
Weitere
Informationen:
Dr. Judith
Blume, Koordination der universitären Sammlungen, Universitätsbibliothek J. C.
Senckenberg, Bockenheimer Landstraße 134-138, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49
(69) 798 39197, E-Mail: j.blume@ub.uni-frankfurt.de
Dr. Gertrud
Boden, Projektmitarbeiterin am Oswin-Köhler-Archiv, Tel: +49 (69) 798 28263,
E-Mail: Boden@em.uni-frankfurt.de
Kontakt
für Pressefragen allgemein:
Bernhard Wirth, Stabsabteilungen Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit
der Bibliothek, Tel. +49 (69) 798 39223; Mail: pr-team@ub.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de