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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Forschung

Jan 28 2013
13:43

Deutschlandweite Umfragen zum Thema: vorurteilsmotivierte Gewalt gegen Gruppen

Wenn Vorurteile zu Gewalttaten führen

FRANKFURT. Das von der EU geförderte Forschungsprojekt „When Law and Hate Collide“ beschäftigt sich mit vorurteilsmotivierter Gewalt, sogenannten Hate Crimes. Ein Hate Crime bezeichnet jegliche Gewalttat, die sich gegen eine Person oder Eigentum wendet, aufgrund der wahrgenommenen Gruppenzugehörigkeit des Opfers. Die Motivation für die Gewalttat sind Vorurteile des Täters gegenüber dieser Gruppe. Die Gewalttat richtet sich somit nicht nur direkt gegen die Person, sondern gegen die Gruppe, als deren Stellvertreter die Person gesehen wird.

Das Forschungsteam besteht aus drei Partnern: die University of Central Lancashire, der University of Gothenburg und der Goethe Universität. Ziel des Projektes ist eine Empfehlung zur europaweiten Hate Crime Policy aus der juristischen, ethisch-philosophischen und psychologischen Perspektive zu geben, wobei die Universität Frankfurt den inhaltlichen Schwerpunkt auf letzteres setzt, insbesondere auf Fragen zu Präventionsmöglichkeiten sowie zu Opfer- und Täterperspektiven.

In diesem Rahmen haben Professor Michael Fingerle und Caroline Bonnes zwei deutschlandweite Umfragen zum Thema vorurteilsmotivierte Gewalt durchgeführt. Zum einen wurden Personen befragt, die innerhalb einer Organisation arbeiten, die sich gegen Diskriminierung und Gewalt einsetzten. Zum anderen wurden Personen, die unterschiedlichen „Gruppen“ angehören, die von vorurteilsmotivierter Gewalt betroffen sind oder betroffen sein könnten, zu ihrer Erfahrung mit Hate Crime und ihrer Meinung bezüglich eines Hate Crime Gesetzes in Deutschland befragt. Zu den Befragten gehörten u.a. Menschen mit Behinderung, mit unterschiedlicher sexueller Orientierung, mit Migrationshintergrund oder auch Angehöriger sogenannter Subkulturen, wie z.B. Gothics oder Punks.

Die Ergebnisse der Umfragen werden Ende Januar 2013 im Rahmen einer Projektabschlusskonferenz in Brüssel vorgestellt. Zu der Konferenz sind europaweit Experten aus Politik, Wissenschaft und Nichtregierungs-Organisationen eingeladen. Die Vorträge werden auf der Konferenz als Podcast aufgenommen und im Nachhinein der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Weitere Informationen
Projektwebsite: http://www.uclan.ac.uk/schools/lancashire_law_school/law_hate_collide.php; Hate Crime Umfrage: https://de.surveymonkey.com/s/HateCrimeSurvey

Veranstaltungen

Jan 28 2013
10:39

Gegen den Mangel an Fachkräften: Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) entwickelt mit Partnern branchenspezifische Strategiekonzepte

Hessische Betriebe bei Qualifzierung von ungelernten Mitarbeitern auf neuen Wegen

FRANKFURT. Um den Bedarf an Fachkräften in kleinen und mittleren Unternehmen zu decken, reichen traditionelle Wege wie eine Ausbildung oft nicht mehr aus: Das aktuelle IAB-Betriebspanel Hessen zeigt, dass in Betrieben mit bis zu 250 Mitarbeitern, insbesondere aber in Kleinstbetrieben, circa 23 Prozent der qualifizierten Stellen unbesetzt bleibt. Das Frankfurter Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität veranstaltet am Donnerstag (31. Januar) eine Tagung, bei der es um innovative Strategiekonzepte in der Nachqualifizierung von un- und angelernten Beschäftigten geht.

Die Expertinnen des IWAK wollen die unterschiedlichen Fäden der aktuellen Fachdiskussion aufnehmen und branchenspezifische Aspekte gemeinsam mit Partnern aus der Praxis vorstellen, dazu gehören Akteure aus Unternehmen, Verbänden, Gewerkschaften, dem Bildungsbereich und der Arbeitsvermittlung. Die Geschäftsführerin des Instituts, Dr. Christa Larsen, erläutert: „Es wird immer entscheidender für die einzelnen Betriebe, angelernte Beschäftigte aus und in ihrem eigenen Haus nachzuqualifizieren. Dies erfordert ein Umdenken von allen Beteiligten.“ Betriebe, aber auch die ungelernten Beschäftigten, die zudem oft keinen Schulabschluss haben, müssen erst für die Möglichkeiten der Nachqualifizierung sensibilisiert werden.

Nachqualifizierung heißt konkret: Über arbeitsnahe Wege werden Qualifikationen vermittelt, die im Idealfall zu einer Externenprüfung bei den IHKn führen. Dies erfordert auf die Branchen zugeschnittene Weiterbildungsangebote, die so gestaltet sind, dass die angesprochene Klientel sie annimmt und die Betriebe einen direkten Nutzen erfahren. Bei der Tagung referieren zu diesen Feldern: Charlotte Venema, Leiterin Berufliche Bildung und betriebliche Personalpolitik, Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, zu „Unternehmen für Nachqualifizierung gewinnen“ und Birgit Groß, Leiterin des DGB-Bildungswerk Hessen zu „Betriebsräte als Motoren betrieblicher Nachqualifizierung“.

Aus den Vorgesprächen und ersten Erhebungen weiß die Soziologin Sophie Westenberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin in diesem IWAK-Strategieprojekt „Branchenspezifische Nachqualifizierung un- und angelernter Beschäftigter in Kleinen und Mittleren Unternehmen in Hessen“: „Un- und Angelernte, die beispielsweise einem Produktionsbetrieb seit langer Zeit verbunden sind, haben teilweise ein mangelndes Qualitätsbewusstsein. Sie können durch gezielte und arbeitsplatznahe Schulungen in die Lage versetzt werden, weitergehende Aufgaben in der Produktion zu übernehmen.“ Und Miriam Sophie Wiesen, ebenfalls Soziologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt, das vom Hessischen Wirtschaftsministerium und Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union bis 2014 gefördert wird, ergänzt: „Und im Einzelhandel, in dem kundenorientierte Kommunikation den Schlüssel zum erfolgreichen Verkaufen darstellt, können Un- und Angelernte durch individuelle Verkaufstrainings aktiv zum Erfolg des Unternehmens beitragen.“

Studien zur betrieblichen Weiterbildung zeigen: Diese Beschäftigen kommen nur in circa 10 Prozent der Fälle in den Genuss einer Weiterbildung, was deutlich unter dem Durchschnitt liegt. „Daraus lässt sich aber nicht ableiten, dass Beschäftigte, die als Un- und Angelernte beschäftigt sind, weniger motiviert wären. Wir müssen vielmehr gemeinsam mit unseren Partnern aus dem Bildungsbereich die Betriebe direkt ansprechen – auch nach Branchen orientiert – damit diese Betriebe die vorhandenen Potenziale auch strategisch nutzen“, so Dr. Larsen.

In diese Phase steigt das Projektteam jetzt ein: So sollen passgenaue Lösungen mit den Betrieben entwickelt und erprobt werden, die diese in die Lage versetzen, ihren Bedarf an Fachkräften auch auf diese Weise aktiv decken zu können. Die Partner in den Projektbranchen sind: „Bildungszentrum des Hessischen Handels gGmbH“ im Einzelhandel, „Bildungswerk Spedition und Logistik e.V.“ und „triple innova GmbH“ in der Logistik, „Internationaler Bund e.V. Verbund Hessen“ im Hotel- und Gaststättengewerbe, „maxQ im bfw-Unternehmen für Bildung“ in der Gesundheits- und Pflegebranche sowie „MYPEGASUS GmbH“ und „TÜV Rheinland Akademie GmbH“ im Produzierenden Gewerbe.

Informationen: Dr. Christa Larsen, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK), Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798- 22152, C.Larsen@em.uni-frankfurt.de, Miriam Sophie Wiesen, Tel.: (069) 798- 25472, wiesen@soz.uni-frankfurt.de, und Sophie Westenberger , Tel.: (069) 798-28923, (westenberger@em.uni-frankfurt.de. Infos zum Projekt und zur Tagung im Internet: www.nachqualifizierung-hessen.de und www.iwak-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Jan 25 2013
13:23

Vortrag von Prof. Ute Frevert, Direktorin des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, im Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften

Konjunktur der Gefühle: Früher ging es um Ehre, heute um Empathie

FRANKFURT. „Vergängliche Gefühle“ hat die Direktorin des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung, Prof. Ute Frevert, ihren öffentlichen Vortrag genannt, den sie am 30. Januar im Rahmen der Mittwochskonferenz des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität hält. Beginn ist um 18 Uhr im IG-Farben-Haus, Raum 411, Campus Westend. Im Titel steckt auch Freverts zentrale These: Gefühle sind nicht nur per se vergänglich, sie sind es auch in der historischen Zeit.

Dies konkretisiert die Historikerin in ihrer Ankündigung: „Es gibt Gefühle – Beispiel: Ehre –, die uns fremd geworden sind, die aber unseren Groß- und Urgroßeltern noch vertraut waren. Umgekehrt finden heute Empfindungen großen Anklang – Beispiel: Empathie –, um die sich vormoderne Gesellschaften kaum scherten.“ Wie sich solche emotionalen Konjunkturen erklären lassen, darüber wird Ute Frevert in ihrem Vortrag sprechen. Voraussichtlich im März wird der Vortrag in erweiterter Form als Taschenbuch in der Reihe „Historische Geisteswissenschaften“ erscheinen.

Frevert, die seit 2008 Direktorin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin ist, widmet sich in ihrer Forschung der Geschichte der Gefühle aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Zentrum stehen die Fragen: Haben Gefühle eine Geschichte? Und: Machen Gefühle Geschichte? In engem Gespräch mit Psychologen und Erziehungswissenschaftlern, aber auch mit Ethnologen, Soziologen, Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaftlern erkunden Historiker die Gefühlsordnungen der Vergangenheit. Sie gehen davon aus, dass Gefühle – Empfindungen und ihr Ausdruck – kulturell geformt und sozial erlernt werden. Was jemand in einer bestimmten Situation oder gegenüber einer anderen Person und Sache fühlen oder zeigen darf und was nicht, ist gesellschaftlich normiert und damit historisch variabel.

Frevert nimmt mit ihrem Team verschiedene Gesellschaften in den Blick und untersucht sie auf ihre emotionalen Codes, Regime und Lexika. Zeitlich konzentriert sich die Analyse auf das 18., 19. und 20. Jahrhundert; räumlich geht es um eine Kontrastierung europäisch-westlicher und südasiatischer Gesellschaften. Ein weiteres Interesse richtet sich auf die Geschichtsmächtigkeit von Gefühlen. Gefühle, so die Annahme, motivieren Handlungen und steuern Entwicklungen. Sie sind und waren daher bevorzugter Gegenstand von Manipulation und Instrumentalisierung, in politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen ebenso wie im privaten und zivilgesellschaftlichen Bereich. An welche Gefühle wurde wann von wem mit welchem Ziel appelliert? Inwieweit trugen Gefühle zur Bildung und Auflösung sozialer Gruppen und Bewegungen bei? Solche (und andere) Fragen bestimmen einen Forschungsbereich, in dem es darum geht, ein zentrales Element menschlicher Entwicklung zu historisieren, d.h. in seiner Abhängigkeit von Zeit und Raum zu analysieren.

Informationen: Dr. Falk Müller, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798-32411, falk.mueller@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org

Veranstaltungen

Jan 25 2013
13:20

Eine öffentliche Veranstaltung des Lektorats Niederländisch auf dem Campus Westend

Kader Abdolah liest aus seinem Roman „Das Haus an der Moschee“

FRANKFURT. Seitdem sein Roman „Das Haus an der Moschee“ vom Niederländischen ins Deutsche übersetzt wurde, ist der 1954 im Iran geborene Schriftsteller Kader Abdolah auch für das deutsche Publikum kein Unbekannter mehr. Er avancierte inzwischen zu einem der wichtigsten modernen niederländischen Schriftsteller, dessen Werke in viele Sprachen übersetzt wurde. Jetzt kommt Abdolah zu einer Lesung an die Goethe-Universität: Am Donnerstag (31. Januar) um 19 Uhr trägt er auf Niederländisch aus diesem bekannten Roman vor, die deutsche Übersetzung übernimmt der Frankfurter Literaturwissenschaftler Prof. Robert Seidel. Die Veranstaltung findet auf Initiative des Lektorats Niederländisch des Fachbereichs Neuere Philologien auf dem Campus Westend, IG-Farben-Haus, Eisenhowerraum (Raum 1.314) statt, der Eintritt ist frei.

Abdolah kam 1988 als politischer Flüchtling in die Niederlande, wo der damals 34-jährige Journalist, Publizist und Naturwissenschaftler die niederländische Sprache lernen musste. Der Reiz seiner Werke: Abdolah führt den westlichen Leser behutsam, poetisch und graziös in die Jahrtausende alte persische Kultur und Welt ein, so dass man lesend den Eindruck bekommt, in einer persischen Variante des Niederländischen diese unbekannte Welt zu entdecken.

So ist „Das Haus an der Moschee“ ein in Iran spielender sehr persönlicher Generationenroman. Nach seiner Lektüre glaubt der Leser den Übergang einer archaischen Gesellschaft zu den modernen Ausschweifungen unter dem Schah-Regime, zu der Revolution von Khomeini bis zu den heutigen Bestrebungen im Iran, besser zu verstehen. „Das Haus an der Moschee“, inzwischen in über 20 Sprachen übersetzt, wurde im Jahre 2007 von den Niederländern zum zweitbesten Buch der niederländischen Literatur überhaupt gekürt.

Bereits 1993 erschien seine erste Veröffentlichung auf Niederländisch: die Erzählungen „De adelaars“ (Die Adler). Und Abdolah bekam prompt den Preis für das beste Debüt des Jahres. Seitdem erschienen von ihm mindestens 16 neue Titel, die fast alle vom Publikum gut aufgenommen und oft preisgekrönt wurden.

Im Jahre 2000 erhielt Abdolah den Orden „Ritter in de Orde van de Nederlandse Leeuw“ für seine Verdienste nicht nur auf dem Gebiet der Literatur, sondern auch der Völkerverständigung. In dem Jahr erschien auch sein Buch „Spijkerschrift“, das drei Jahre später unter dem Titel „Die geheime Schrift” auch auf Deutsch vorlag. Im Jahre 2008 veröffentlichte er seine eigene gemäßigte literarische Übersetzung des Korans und ein Buch über Mohammed, das 2009 auf Deutsch unter dem Titel „Mohammad, der Prophet“ erschien.

Mit dieser Lesung schließt das Lektorat Niederländisch sein viel beachtetes Programm in diesem Wintersemester ab. Eine Fortsetzung im Sommersemester ist bereits in Planung.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de, www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/Niederlaendische_Sprache_Literatur_Kultur/index.html

Personalia/Preise

Jan 25 2013
11:04

SZ-Redakteure Dr. Tanjev Schultz und Roland Preuß erhalten den Goethe-Medienpreis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus 2012

Sie brachten die Guttenberg-Affäre ins Rollen

FRANKFURT. Zwei Redakteure der Süddeutschen Zeitung erhalten den mit 5.000 Euro dotierten 1. Preis des Goethe-Medienpreises für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus 2012, der heute an der Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen einer Festveranstaltung zusammen mit der FAZIT-Stiftung vergeben wird: Unter dem Titel „Verteidigungsfall“ hatten Dr. Tanjev Schultz und Roland Preuß am 16. Februar 2011 auf Basis umfassender Recherchen erstmals über den Verdacht berichtet, bei der Dissertation des damaligen Bundesverteidigungs-ministers Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg könnte es sich in wesentlichen Teilen um ein Plagiat handeln. Die Berichterstattung löste eine Welle öffentlicher Diskussionen aus, in deren Folge sich Guttenberg genötigt sah, sein Amt aufzugeben. Inzwischen wurde eine große Zahl weiterer prominenter Fälle bekannt. An deutschen Universitäten und Hochschulen wird seitdem intensiv über bessere Qualitätsstandards in Bezug auf die Handhabung von Promotionsverfahren diskutiert. Laudator Prof. Bernhard Kempen, Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, hob hervor, die beiden SZ-Autoren hätten

„mit dem Artikel ‘Verteidigungsfall‘ ein Stück investigativen Journalismus par excellence abgeliefert, man könnte auch lapidarer formulieren, ‘Enthüllungsjournalismus‘ at ist best. Das hat sowohl Zivilcourage als auch Durchsetzungsvermögen erfordert. Das Risiko der Auseinandersetzung mit dem damaligen Politstar Karl-Theodor zu Guttenberg, der Glamour in die deutsche Politik brachte und als veritabler Meister der politischen Inszenierung galt (…) haben Sie jedenfalls nicht gescheut. Nüchtern dokumentierten Sie beide in Ihrem Artikel ‘Verteidigungsfall‘ die Defizite in zu Guttenbergs Dissertation ‘Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU‘, die 2006 als Dissertation an der Universität Bayreuth eingereicht wurde (…)“.

Weitere Preisträgerinnen des Jahres 2012 sind die FAZ-Redakteurin Dr. Christina Hucklenbroich (2. Preis, 2.500 Euro) sowie Alexa Hennings vom Norddeutschen Rundfunk (3. Preis, 1.250 Euro). Hucklenbroich würdigte die Jury für eine Reportage zur Medizinerausbildung („Der Brotberuf der Begabten“). Darin schreibt die Journalistin, selbst ausgebildete Tierärztin, wie es der großen Zahl von 1,0-Abiturientinnen ergeht, die inzwischen in die Medizinstudiengänge strömen. Dabei beleuchtet sie die starke Zunahme von Bewerbungen um ein Medizinstudium in den letzten Jahren. Was steckt dahinter? Leistungswille? Oder möglicherweise ein verändertes Berufsbild. Hucklenbroich gelingt es in  sprachlich hervorragender und zugleich analytischer Weise, diese neuen Motivationen an markanten Beispielen  herauszuarbeiten. Dabei erweist sich, dass der Arztberuf offenbar immer mehr zu einem „Brotberuf“ geworden ist – ein Beruf, den viele vor allem deshalb wählen, weil sie sich davon langfristige materielle Sicherheit versprechen. Der Beitrag war am 4. Mai 2011 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen.

Die dritte Preisträgerin, Alexa Hennings, erhält den Goethe-Medienpreis für ihr 30-Minuten-Radio-Feature: „Das Forum. Von Güstrow in die Welt – junge ostdeutsche Elite in Oxford und Cambridge“, das am 9. April 2012 im Norddeutschen Rundfunk ausgestrahlt wurde. Im Kern geht es darum, wie sich Studierende aus den Neuen Bundesländern, die sich an britischen Elite-Universitäten eingeschrieben haben, gegen die Westkonkurrenz behaupten. Das Feature ist schwungvoll komponiert und vermittelt originelle Beobachtungen aus dem aktuellen Ost-West-Verhältnis.

Der Goethe-Medienpreis wurde im Jahr 2008 zum ersten Mal verliehen und ist der erste seiner Art im deutschsprachigen Raum. Er unterteilt sich in drei Einzelpreise: Der erste ist mit 5.000 Euro dotiert, der zweite mit 2.500 und der dritte mit 1.250. Die Goethe-Universität schreibt diesen unabhängigen Journalistenpreis im Abstand von zwei Jahren zusammen mit der FAZIT-Stiftung aus. Die nächste Ausschreibungsrunde beginnt im April 2014.

Bewertet wurden die Arbeiten von einer hochrangig besetzten Jury aus Medien- und Wissenschaftsvertretern, der angehören:

  • Prof. Dr. Bernhard Kempen (Präsident des Deutschen Hochschulverbandes),
  • Prof. Dr. Margret Wintermantel (Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes),
  • Werner D‘Inka (Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung),
  • Prof. Dr. Christian Floto (Abteilungsleiter Wissenschaft und Bildung, Deutschlandfunk),
  • Prof. Dr. Reinhard Grunwald (Generalsekretär a.D. der Deutschen Forschungsgemeinschaft),
  • Dr. Martin Doerry (Stv. Chefredakteur DER SPIEGEL)
  • Dr. Wolfgang Heuser (Herausgeber Deutsche Universitätszeitung)

Weitere Hintergründe und Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern finden Sie unter http://goethe-medienpreis.uni-frankfurt.de/

Veranstaltungen

Jan 24 2013
17:12

Frankfurter Bürger-Universität diskutiert zum Abschluss der Reihe „Demokratie im Würgegriff der Finanzmärkte“ über Perspektiven von Occupy

Occupy als Anfang einer neuen Bürgerbewegung?

FRANKFURT. Zum Abschluss der Hauptreihe Demokratie im Würgegriff der Finanzmärkte? diskutieren im Rahmen der Frankfurter Bürger-Universität renommierte Experten mit Aktivisten über die Perspektiven von Occupy und Protestbewegungen. Wie schon zu Beginn der Reihe wird sich Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann als Schirmherr der Bürgeruniversität auch am letzten Abend mit einem persönlichen Statement in die Diskussion einbringen. Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl wird mit einem Grußwort eröffnen.

In der letzten Veranstaltung der Reihe soll es um das Thema „Bürgerbewegung“, am Beispiel der Protestbewegung Occupy Frankfurt gehen, die mit ihrem Camp das Frankfurter Stadtbild lange Zeit vor der Europäischen Zentralbank prägte. Inzwischen musste die Zeltstadt am Willy Brandt-Platz abgebaut werden. Was hat´s gebracht? Was ist übriggeblieben von den Protesten gegen Banker und das Finanzsystem? Jan Umsonst ist einer der Köpfe der Frankfurter Occupy-Bewegung und kann als Podiumsteilnehmer an diesem Abend berichten, wie es um die Gruppe steht und wie deren Planungen aussehen. Auch der Sprecher von Occupy Money, Hajo Köhn, wird auf dem Podium präsent sein.

Ist die Bewegung schon am Ende? Wie muss sich Protest artikulieren, um langfristig zu wirken? Hierzu wird auch der Historiker Prof. Werner Plumpe in seinem Impulsvortrag Hinweise geben. Weiterer Teilnehmer des Podiums ist der Philosoph Prof. Axel Honneth. Der enorme Publikumserfolg der Reihe – bisher kamen fast 2000 Bürgerinnen und Bürgern zu fünf Veranstaltungen – zeigt deutlich, wie groß das Interesse an öffentlichen Diskussionsräumen im Kontext der Finanzkrise ist.

Was hat´s gebracht? Occupy als Anfang einer neuen Bürgerbewegung?

Mit Impulsen von Oberbürgermeister Peter Feldmann, Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl sowie Prof. Werner Plumpe

Podium:

  • Prof. Axel Honneth (Philosoph)
  • Prof. Werner Plumpe (Historiker)
  • Jan Umsonst (Frankfurter Occupy Aktivist)
  • Hajo Köhn (Sprecher Occupy Money) 
  • sowie den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern

Moderation: Swantje Karich, Redakteurin Frankfurter Allgemeine Zeitung.
am: Montag, 28. Januar 2013, um 19.30 Uhr
Veranstaltungsort: Hörsaal V, Hörsaalgebäude Campus Bockenheim,
Mertonstraße 17 - 21

An insgesamt sechs Abenden greift die Diskussionsreihe der Frankfurter Bürger-Universität wichtige Aspekte eine der global drängendsten Fragen unserer Zeit auf. Beleuchtet wurden die Leitaspekte der gegenwärtigen Finanzkrise, die auch zu einer Krise der westlichen Demokratie geworden scheint. Wer kontrolliert Banken und Ratingagenturen? Ist es die Gier, die unser gesellschaftliches Zusammenleben ruiniert? Und welche Rolle spielt die Wissenschaft? Muss Forschung Politik und Öffentlichkeit mehr Orientierung geben? Oder ist der Protest der Occupy-Bewegung der richtige Weg, um sich aus dem immer stärker werdenden Griff des Finanzsystems zu befreien?

Eintritt frei / Wichtiger Hinweis: Veranstaltungsort ist immer Raum V, Hörsaalgebäude Campus Bockenheim, Mertonstraße 17 - 21

Das komplette Programm der 7. Frankfurter Bürger-Uni: www.buerger.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 23 2013
16:45

Jury hat über Goethe-Medienpreis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus 2012 entschieden

Preisträger werden der Öffentlichkeit vorgestellt

FRANKFURT. Die Jury hat entschieden. Die vier Preisträgerinnen und Preisträger des Goethe-Medienpreises für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus 2012 stehen fest. Sie wurden ausgewählt aus etwa 40 Bewerbern, die zwischen April und Juli 2012 ihre Unterlagen eingereicht hatten – 70 Prozent von überregionalen Leitmedien. Ihnen zu Ehren richten die Stifterinnen des Preises, Goethe-Universität und FAZIT-Stiftung, eine Festveranstaltung aus, zu der ich Sie im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität herzlich einlade. Diese findet statt am

Freitag, 25. Januar 2013, 15 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend
Casinogebäude IG Farben, 1. Etage, Raum 1.811
Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Es sprechen: Prof. Dr. Werner Müller-Esterl (Präsident der Goethe-Universität), Werner D´Inka (Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Prof. Reinhard Grunwald (Generalsekretär der Deutschen Forschungsgemeinschaft a.D.), Prof. Bernhard Kempen (Präsident des Deutschen Hochschulverbandes); Moderation: Meinhard Schmidt-Degenhard, (Fernsehjournalist)

Bitte teilen Sie uns per E-Mail an Frau Ott (ott@pvw.uni-frankfurt.de) mit, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen können.

Herzliche Grüße
Dr. Olaf Kaltenborn
(Pressesprecher Goethe-Universität)

Forschung

Jan 23 2013
11:59

Höhlenkrebse mit zurückgebildeten Augen sind im Vorteil

Evolution hilft beim Abwerfen von Ballast

FRANKFURT. Neue Körpermerkmale entstehen in der biologischen Evolution durch natürliche Selektion. Aber wie ist es mit dem Verlust von Merkmalen, etwa der Augen, die der Krebs nicht mehr braucht, wenn er seinen Lebensraum in eine Höhle verlagert? Ist dies, weil vorteilhaft, ebenfalls der Selektion geschuldet, oder schlichtweg durch die Akkumulation von Genmutationen verursacht? Wie Evolutionsbiologen der Goethe Universität Frankfurt jetzt zusammen mit Kollegen der National University in Singapur herausgefunden haben, hat die Evolution auch beim Abwerfen von Ballast ihre Finger im Spiel.

„Wir übersehen oft, dass es im Laufe der Evolution ebenso häufig zum Verlust bestehender Merkmale kommen muss wie zur Entstehung neuer – ansonsten würden alle Tier- und Pflanzenarten noch immer alle Merkmale ihrer Vorfahren zeigen“, erklärt Dr. Sebastian Klaus. Der Mensch hätte beispielsweise immer  noch die starke Körperbehaarung, die er mit dem gemeinsamen Vorfahren des Menschenaffen teilte. „Wenn der Merkmalsverlust der Selektion unterliegt, würde man eine rasche Reduktion annehmen. Anderenfalls sollte der Rückgang vergleichsweise langsam stattfinden“, ergänzt Privatdozent Dr. Martin Plath.

Wie die Evolutionsbiologen in der aktuellen Ausgabe von „Biology Letters“ mitteilen, untersuchten sie mehrere Populationen von Höhlenkrabben auf den Philippinen, die sich zu verschiedenen Zeitpunkten für ein Leben in der Dunkelheit entschieden hatten. Die Krabben zeigten deutliche Unterschiede in den Anpassungen an das Höhlenleben: Merkmale wie Augen oder Körperpigmentierung, die in Dunkelheit keine Funktion mehr haben, wurden reduziert, während Merkmale, die der besseren Orientierung in der Finsternis dienen, verstärkt ausgebildet wurden. So verlängerten sich die Extremitäten und Sinnesborsten.

Nachdem das relative Alter der verschiedenen Höhlenpopulationen mithilfe molekularbiologischer Methoden bestimmt worden war, konnten die Autoren die Geschwindigkeit der Neu- und Rückbildung von Merkmalen abschätzen und vergleichen. Dabei zeigte sich, dass die Reduktion der Augen nicht etwa langsamer verläuft als die Entstehung von verlängerten Beinen und Sinnesborsten. In beiden Fällen fand die evolutionäre Veränderung bald nach der Besiedlung einer Höhle statt. „Wir folgern daraus, dass auch der Verlust von Merkmalen der Selektion unterliegt und den Höhlenkrabben einen evolutionären Vorteil verschaffen muss“, so Klaus.

Welcher Art dieser Vorteil ist, wollen die Forscher in Folgeexperimenten untersuchen. Denkbar wäre, dass die Höhlenkrabbe Energie spart, wenn sie die Augen nicht mehr voll ausbildet. Oder die Augenreduktion ist auf Ebene der Gene mit der Ausbildung anderer, in der Dunkelheit vorteilhafter Merkmale gekoppelt.

Studie: Klaus S, Mendoza JCE, Liew J-H, Plath M, Meier R, Yeo DCJ. Rapid evolution of troglomorphic characters suggests selection rather than neutral mutation as a driver of eye reduction in cave crabs. Biol Lett 20121098.

doi: 10.1098/rsbl.2012.1098

Bilder zum Download finden Sie hier.

Bildtexte:
Bild 1: Oberirdische Süßwasserkrabbe von den Philippinen (links) und ihr höhlenlebender Verwandter (rechts) mit reduzierten Augen, verlorener Pigmentierung, aber dafür mit verlängerten Beinen und längeren Sinnesborsten an deren Enden.

Bild 2: Oberirdische Süßwasserkrabbe von den Philippinen (links) und ihr höhlenlebender Verwandter (rechts) mit reduzierten Augen und verlorener Pigmentierung.

Informationen: Dr. Sebastian Klaus, Privatdozent Dr. Martin Plath, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität, Campus Riedberg, Tel: (069) 798-42173 - 42169; klaus@bio.uni-frankfurt.de; mplath@bio.uni-frankfurt.de.

Forschung

Jan 22 2013
15:06

Asteroiden hatten ein unerwartet bewegtes Innenleben

Entstand die Erde im kosmischen Softbillardspiel?

FRANKFURT. Im Inneren von Asteroiden finden gigantische Umwälzungsprozesse statt, ähnlich denen, wie Wissenschaftler sie auch für die Anfangsphase der Erde vermuten. Zu diesem überraschenden Ergebnis kamen Wissenschaftler der Goethe Universität und der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich, als sie Tiefengestein des Asteroiden Vesta untersuchten. Daraus ziehen sie weit reichende Schlüsse über die Entstehung der Erde und der anderen Planeten unseres Sonnensystems.

„Wenn man an Asteroiden denkt, drängt sich die Vorstellung riesiger, grauer, kalter und kartoffelförmiger Gesteinsmassen auf, die die Zivilisation auf der Erde bedrohen und hin und wieder tatsächlich mit anderen Himmelsobjekten zusammenstoßen“, sagt Prof. Frank Brenker vom Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität. Dieses Bild hat er zusammen mit seiner Doktorandin Beverley Tkalcec und Kollegen der ETH Zürich auf den Kopf gestellt: Ihre jetzt in der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“ publizierten Erkenntnisse belegen frühe dynamische Prozesse im Inneren von Asteroiden. Sie werden durch schwere, weitgehend verfestigte Gesteinsmassen ausgelöst, die in einen Brei aus Schmelze und Kristallen abtauchen.

Diese dynamischen Prozesse können je nach Größe des Asteroiden durchaus hundert Millionen Jahre anhalten. Demnach wäre die Frühphase unseres Sonnensystems geprägt gewesen von Kollisionen der weichen, heißen Zwergplaneten-ähnlichen Himmelskörper mit kleinen, bereits völlig erstarrten Asteroiden. „Dieses ungleiche Asteroidenbillard beeinflusste möglicherweise die Bildung der Erde und der anderen Planeten“, so Beverley Tkalcec.

Die Frankfurter Forschergruppe untersuchte Tiefengestein des Asteroiden Vesta, des zweitgrößten Asteroiden unseres Sonnensystems mit einem Durchmesser von etwa 516 Kilometern. Mit Messungen der kristallographischen Orientierung von Mineralen mit einem Elektronenmikroskop konnten sie nachweisen, dass es starke Verformungen der bereits weitgehend verfestigten Gesteine gegeben hat. Berechnungen von Gregor Golabek von der ETH Zürich halfen schließlich, das unerwartete Ergebnis in ein geodynamisches Konzept einzubinden. War man zuvor von einem einfachen Erstarrungsprozess im Inneren eines Asteroiden ausgegangen, so erhält das Bild nun eine dynamische Komponente, die einen unerwartet schnellen chemischen und strukturellen Umbau ermöglicht.

„Das sich nun ergebende geodynamische Szenario hat weitreichende Konsequenzen für bisherige Vorstellungen zur Entwicklung von Asteroiden und der Bildung von Planeten“, erläutert Brenker. Die nachgewiesenen Umwälzvorgänge tragen zum Verständnis des Zustands Vesta-ähnlicher Asteroiden im frühen Sonnensystem bei. Auch die Bildung von Planeten könnte durch Kollisionen mit anderen dieser dynamischen, heißen Kugeln erheblich beeinflusst worden sein.

Ein Bild zum download finden Sie hier.

Bildtext: Abbildung des Asteroiden Vesta, aufgenommen im Rahmen der DAWN-Mission der NASA. Zur Verdeutlichung erlaubt diese Darstellung den Blick in das Innere eines Vesta-großen Asteroiden etwa 50 Mio Jahre nach dessen Bildung. © NASA/JPL-Caltech/DLR/Goethe-Universität/ETH

Publikation: B. J. Tkalcec, G. J. Golabek und F. E. Brenker: Solid-state plastic deformation in the dynamic interior of a differentiated asteroid, Nature Geoscience DOI 10.1038/NGEO1710, online Januar 2013.

Informationen: Beverley Tkalcec und Prof. Frank Brenker, Institut für Geowissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-40138, tkalcec@em.uni-frankfurt.de, und (069)-798-40134, f.brenker@em.uni-frankfurt.de.

Hochschulpolitische Themen

Jan 22 2013
10:27

Finanzminister Dr. Thomas Schäfer und Uni-Präsident Prof. Dr. Werner Müller-Esterl einig über Finanzierung und Realisierung

Mathematiker und Informatiker bekommen neues Campus-Gebäude

WIESBADEN / FRANKFURT. Das Land Hessen und die Goethe-Universität Frankfurt haben sich in einem „Letter of Intent“ darauf geeinigt, ein neues Institutsgebäude für den Fachbereich Informatik und Mathematik zu errichten. Das nunmehr verabschiedete Projekt ist Teil einer umfassenden räumlichen Neuordnung der Goethe-Universität auf ihren Arealen in Bockenheim, Westend und Riedberg. „Die Landesregierung trägt mit den Investitionen dazu bei, die Attraktivität des Bildungsstandorts Hessen weiter zu erhöhen und den Ruf der Goethe-Universität als hervorragende Studienstätte zu stärken. Wir investieren in Hessens Zukunft“, betonte Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. Die Bauprojekte werden mit Mitteln des HEUREKA-Hochschulbauprogramms der Hessischen Landesregierung finanziert. Dieses hat ein landesweites Gesamtvolumen von drei Milliarden Euro bis 2020.

Professor Müller-Esterl erklärte: „Die Goethe-Universität hat mit der nun gefundenen Paketlösung endlich Planungssicherheit. Wir sind froh, dass damit die 1999 begonnene räumliche Neuordnung der Goethe-Universität für die beiden Campi Westend und Riedberg nun weitgehend zum Abschluss kommt. Wir danken der Landesregierung für ihr großes Engagement.“ So sei neben dem Neubau für Mathematik und Informatik ein weiteres Großprojekt auf den Weg gebracht, welches am Campus Riedberg die Naturwissenschaften ergänzt und die Infrastruktur für Forschung und Lehre erheblich verbessert.

Für die Unterbringung der Mathematik und Informatik am Campus Riedberg waren im Vorfeld drei Optionen erwogen worden: Neubau, Modulbau oder Anmietung. Eine Nutzwertanalyse sprach sich dann klar für einen Neubau aus. „Der geplante Neubau bietet langfristig betrachtet das beste Verhältnis von Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Funktionalität. Deshalb haben wir uns einvernehmlich mit der Goethe-Universität für diese Variante entschieden“, erläuterte Schäfer. Die Goethe-Universität rechnet für diesen Neubau mit Kosten in Höhe von rund 49 Mio. Euro. Sie selbst trägt dazu aus eigenen Mitteln binnen 15 Jahren insgesamt 20 Mio. Euro bei. Die Universität trägt darüber hinaus die wesentlichen Kostenrisiken. 

Das Projekt ist Teil einer geplanten Paketlösung, welche auch die Entwicklungsperspektiven für die 3. Ausbaustufe am Campus Westend und einen ersten Bauabschnitt für die Chemischen Institute am Riedberg beinhaltet. Die Zustimmung des Hessischen Finanzministeriums zur Paketlösung steht unter dem Vorbehalt, dass sich die Baumaßnahmen – einschließlich etwaiger unabwendbarer Mehrkosten – innerhalb des HEUREKA-Budgets realisieren lassen.

Professor Müller-Esterl sagte: „Die Eigenbeteiligung zeigt, wie wichtig der Universität die Realisierung dieser Projekte ist.“ Der in dem Finanzierungsmodell festgehaltende Zeitraum sei für die Universität tragbar. Finanzminister Dr. Thomas Schäfer dankte allen Vertretern, die an den Verhandlungen zwischen Land und Universität beteiligt waren. „Die Goethe-Universität bekommt mit Hilfe des Landes ein modernes, frisches Gesicht. Damit schaffen wir die besten Rahmenbedingungen für exzellente Forschung und Lehre. Ich bin davon überzeugt, dass das Geld des Landes hier sehr gut angelegt ist“, sagte der Minister abschließend.

Ansprechpartner: Hessisches Ministerium der Finanzen, Stefan Löwer, Pressesprecher, Friedrich-Ebert-Allee 8, 65185 Wiesbaden, Tel.: 0611/32-2457, presse@hmdf.hessen.de

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Dr. Olaf Kaltenborn, Pressesprecher, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt am Main, Tel.: 069/798-23935, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 21 2013
11:39

Der 7. Mentorentag der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) thematisiert Beratung zwischen Intuition und Standardisierung

Neue Wege der Begleitung während der Schulpraktischen Studien

FRANKFURT. Am 13. Februar 2013 findet an der Goethe-Universität Frankfurt im Casino (R 1.801) von 9:30 Uhr bis 17:30 Uhr der 7. Mentorentag statt. Veranstalter ist die Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Das Thema des Mentorentages 2013 ist „Beratung zwischen Intuition und Standardisierung - Schulpraktische Studien als biografischen Prozess begleiten.“

In diesem Zusammenhang wird Prof. Dr. Uwe Schaarschmidt einen Vortrag über das Entwicklungsinstrument FIT-L (Praktikum) halten. Dieses internetbasierte Verfahren der Selbst- und Fremdeinschätzung wird anschließend als Instrument zur Förderung der Kommunikation zwischen Mentor und Praktikant diskutiert.

Der 7. Mentorentag bietet erstmalig die Möglichkeit, dass 45 Praktikumsbeauftragte und Mentoren, die während des Schulpraktikums ihre Studierenden betreuen, in Kontakt treten. Ergänzt wird der Tag mit Studierenden, die ihre Erwartungen an das Schulpraktikum vorstellen. Außerdem bietet die ABL während der Veranstaltung ihr umfassendes Beratungsangebot an.

Weitere Informationen/Ansprechpartner: Andreas Hänssig, Leiter der Schulpraktischen Studien (ABL), Senckenberganlage 15, 60054 Frankfurt am Main, Tel. (069) 798 23677, haenssig@em.uni-frankfurt.de, www.abl.uni-frankfurt.de/40103813/Schulpraktische-Studien

Veranstaltungen

Jan 21 2013
11:36

SKYLINE SYMPHONY - Frankfurter Kammerorchester spielt Rossini, Bottesini und Beethoven. 27. Januar, Campus Westend

9. Goethe-Campus-Konzert

FRANKFURT. Das SKYLINE SYMPHONY – Frankfurter Kammerorchester unter der Leitung von Michael Sanderling spielt wieder auf dem Campus Westend: Auf dem Programm des 9. Goethe-Campus-Konzert stehen Gioacchino Rossinis Ouvertüre zu Tancredi, Giovanni Bottesinis Konzert Nr. 2 h-moll für Kontrabass und Streichorchester sowie Ludwig van Beethovens 4. Sinfonie. Diesmal sind es 35 Musiker - Konzertmeister, Stimmführer, und Instrumentalisten aus großen Orchestern, zusammen mit einigen ausgewählten Studierenden -,  die im Festsaal des Campus Westend der Goethe-Universität konzertieren. Solist des Abends wird Kontrabassist Frithjof-Martin Grabner sein.

Das 9. Goethe-Campus-Konzert findet statt am

Sonntag, 27. Jan. 2013, 17 Uhr,
im Festsaal im Casino-Gebäude der Goethe-Universität,
Campus Westend, Grüneburgplatz 1.

Frithjof-Martin Grabner ist regelmäßigen Besuchern der Goethe-Campus-Konzerte längst bestens bekannt. Hier spielt er nämlich seit der Gründung von SKYLINE SYMPHONY Ende 2010 den 1. Kontrabass. Weil ihn das unkonventionelle Konzept dieses Kammerorchesters von Anfang an begeistert hat, lässt er es sich trotz vieler Verpflichtungen, u.a. auch als Professor für Kontrabass an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig, nicht nehmen, bei jedem Konzert mit von der Partie zu sein. 

Frithjof-Martin Grabner gastierte u.a. beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Bamberger Symphonikern, den Berliner Opernhäusern, dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem Münchener Kammerorchester. Er ist Mitglied renommierter Ensembles wie dem Bach-Collegium Stuttgart, dem Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach, dem Leipziger Consort, dem Neuen Berliner Kammerorchester  und der Berliner Bachakademie. Konzertreisen und Meisterkurse führten ihn durch ganz Europa, Asien, Nord- und Südamerika, sowie nach Israel und zu zahlreichen, internationalen Festivals.

Zum neuen Jahr hat sich der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Werner Müller-Esterl, dazu bereit erklärt, Schirmherr der Goethe-Campus-Konzerte zu werden.

Das Konzert wird ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Commerzbank Stiftung und der Marschner Stiftung sowie der Ernst Max von Grunelius-Stiftung.

Tickets gibt es an allen Vorverkaufsstellen, Tel.: 069/ 4 07 66 20 und im Campus Shop.

Weitere Informationen:  Birgid Groscurth, SKYLINE SYMPHONY - Frankfurter Kammerorchester, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. (069) 7430 8444, http://www.skyline-symphony.com/

Personalia/Preise

Jan 18 2013
15:43

Erste Tranche der mit insgesamt 50 Millionen Euro dotierten Matching Funds

Land überweist 12,68 Millionen Euro an Goethe-Universität Frankfurt

WIESBADEN / FRANKFURT. „Wir stehen weiterhin zu dem Wort, das der ehemalige Wissenschaftsminister Udo Corts und der frühere Finanzminister Karlheinz Weimar 2007 der Goethe-Universität gegeben hatten“, sagt Hessens Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. Und die Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, hebt hervor: „Das Land Hessen setzt mit der Überweisung der ersten Rate der so genannten Matching Funds ein Zeichen für die Stärkung der Frankfurter Stiftungsuniversität und ihrer Autonomie.“

Es geht um 12,68 Millionen Euro, welche die Goethe-Universität jetzt vom Land erhielt. Der Betrag ist die erste Tranche von insgesamt 50 Millionen Euro, die der Goethe-Universität 2007 durch Corts unter bestimmten Bedingungen zugesagt wurden: In einer damals geschlossenen Finanzierungsvereinbarung zwischen Land und Universität war festgehalten worden, dass für jeden von der Goethe-Universität für ihr Stiftungskapital eingeworbenen Euro das Land Hessen jeweils einen Euro zahlt („Matching Funds“), und zwar bis zu einer Gesamthöhe von 50 Millionen Euro aus den Erlösen beim Verkauf der Hochschul-Liegenschaften des Campus Bockenheim.

Universitätspräsident Prof. Dr. Werner Müller-Esterl dankte der Landesregierung und den beiden Ministern dafür, dass das Land Wort gehalten habe: „Ich freue mich, dass die Goethe-Universität jetzt nach und nach mit der Auszahlung der Matching Funds rechnen kann. Das gibt uns in schwierigen Zeiten mehr Spielräume für die Verbesserung von Forschung und Lehre.“ Mit der Räumung immer größerer Teile des Campus Bockenheim würden in den nächsten Jahren weitere Millionenbeträge fällig. Dieses Geld diene dem weiteren Aufbau des Grundstockvermögens der Stiftungsuniversität, deren Gesamtvolumen inklusive Zusagen und unselbständigen Stiftungen inzwischen rund 160 Millionen Euro betrage. Besondere Anerkennung und Dank sprach Müller-Esterl in diesem Zusammenhang auch seinem Vorgänger Prof. Dr. Rudolf Steinberg aus: „Es ist seinem Geschick und seinem Beharrungsvermögen zu verdanken, dass es zu dieser für die Universität so günstigen Regelung gekommen ist.“

Während Steinbergs Amtszeit sind nach den Worten Müller-Esterls zudem durch hohe Einwerbungen von dritter Seite die Voraussetzungen geschaffen worden, dass es heute überhaupt zur Auszahlung der Matching Funds kommen kann: Neben den 33 Millionen Euro aus der 2007 eingerichteten Kassel-Stiftung, der mit 21 Millionen Euro ausgestatteten House of Finance-Stiftung und der 15 Millionen Euro schweren Adickes-Stiftung habe die Universität weit mehr als 50 Millionen Euro für ihren Stiftungsstock eingeworben.

Hintergrund
Im Zuge der Errichtung des Kulturcampus hat das Land das 16 Hektar große Gelände des Campus Bockenheim inzwischen an die städtische ABG veräußert. Diese Liegenschaften werden im Zuge der Standortneuordnung der Universität bis 2017 vollständig geräumt. Mit ihren Umzügen an die Standorte Westend und Riedberg wird die Goethe-Universität das Gelände schrittweise an die ABG übergeben. Die einzelnen Tranchen der Matching Funds werden abhängig vom Fortschritt bei der Übergabe ausgezahlt. Die jetzt überwiesenen 12,68 Millionen Euro stammen von der Erlösen für die Nordkante des Universitätsareals. Die Grundstücke waren der Universität seinerzeit von der Stadt Frankfurt für die universitäre Nutzung geschenkt worden. 1999 wurde zwischen dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt der so genannte Kulturvertrag geschlossen. In diesem verzichtete die Stadt auf das ihr für den Fall der Aufgabe der universitären Nutzung zustehende Heimfallrecht und bestimmte, dass der Reinerlös aus einer eventuellen Veräußerung „für die Entwicklung der Universität“ genutzt werden müsse. Diese Bestimmung des Kulturvertrags war eine wesentliche Voraussetzung für die Verlagerung der Universität auf die neuen Campi Westend und Riedberg.

Forschung

Jan 17 2013
16:10

Forschungsstelle „NS-Pädagogik“ stellt Buch vor zur Nazi-Schülerzeitschrift „Hilf mit“. 24. Januar, 16.00 Uhr, Casino Westend

Nazi-Schülerzeitschrift indoktrinierte Generation

FRANKFURT. Jeweils über 5 Millionen Exemplare der illustrierten Zeitschrift „Hilf mit“ wurden Monat für Monat vom NS-Lehrerbund als Herausgeber an die Schülerschaft verteilt. So wurde eine ganze Generation sozialisiert und geprägt: Die HJ-Generation von Martin Walser, Günter Grass, Helmut Schmidt und Papst Benedikt XVI (Joseph Ratzinger), so die Ausgangsthese dieser Studie. In einem Forschungsprojekt der Goethe-Universität mit Unterstützung der DFG wurden nun für Bibliotheken sämtliche Ausgaben von Oktober 1933 bis September 1944 (ca. 3000 Seiten) für die wissenschaftliche Aufarbeitung reproduziert und analysiert.

Erste Ergebnisse dieser Analyse: Nicht plumpe Propaganda, sondern professionell gemachte Indoktrination lässt sich feststellen: 2/3 des Materials beschwören eine herrliche Idylle von gesunden deutschen Mädchen und Jungen, Mutter und Kind, Weihnachtsbaum und kleinen Igeln. Idylle und Spießer-Ideologie. Wohl dosiert und im geringen Umfang gab es zudem auch primitive Propaganda für NS-Führer und NS-Organisationen mit ihren Symbolen.
Mit pervertiertem reformpädagogischen Geschick werden die Jugendlichen zum „forschenden Lernen“ mit antisemitischen Inhalten aufgefordert.

Die Forschungsstelle „NS-Pädagogik“ im Fachbereich Erziehungswissenschaften der Goethe-Universität lädt ein zur Buchvorstellung und Diskussion am

Donnerstag, den 24. Januar 2013, 16.00 Uhr, Casino-Westend / Raum 1.802.

  • Begrüßung: Prof. Dr. Tanja Brühl (Vizepräsidentin der Goethe-Universität)
  • Zur Einführung: NS-Moral?: Prof. Dr. Werner Konitzer, (Fritz Bauer Institut)
  • Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Rassismus und Antisemitismus: Prof. Dr. Micha Brumlik (Forschungsstelle „NS-Pädagogik“)
  • Zur Nazi-Schülerzeitschrift „Hilf mit!“: Deutsche Idylle, Rassismus und Antisemitismus: apl. Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer (Forschungsstelle „NS-Pädagogik“)

Weitere Informationen: apl. Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer, Forschungsstelle „NS-Pädagogik“, Fachbereich Erziehungswissenschaften - Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Tel. (069) 798-22091, BOrtmeyer@t-online.de

Veranstaltungen

Jan 15 2013
11:13

Projekt „New Migrant Socialities“ veranstaltet internationale Tagung mit Clubevent. 24.-26. Januar, Campus Westend

Clubs als Forschungsgegenstand

FRANKFURT. Vom 24. bis 26. Januar 2013 veranstaltet das durch den Europäischen Forschungsrat geförderte Projekt „New Migrant Socialities“ die internationale Tagung „New Post-Migrant Socialities: Rethinking Urban Leisure Publics in the Context of Diversity and Dominance“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt.

Die Abschlusskonferenz stellt die Projektergebnisse einem breiten internationalen Publikum vor und soll auch eine intensive Diskussion darüber anregen, wie ethnische und marginalisierte Minderheiten ihre öffentliche urbane Umgebung gestalten und daran teilhaben. In der Keynote am Donnerstagabend um 18 Uhr wird Les Back, Professor der Soziologie am Goldsmiths College der University of London, zum Thema „Moving Sounds, Controlled Borders: Asylum and the Cultural Politics of Music“ im Eisenhower Raum auf dem Campus Westend sprechen.

Zum Hintergrund: Das Projektteam um Prof. Kira Kosnick erforschte in den vergangenen vier Jahren das Freizeit- und Ausgehverhalten junger Erwachsener mit Migrationshintergrund in den ethnischen Clubszenen von Paris, London und Berlin und dabei insbesondere die Formen sozialer Beteiligung und kulturellen Experimentierens junger Menschen, die für das Leben in Metropolen charakteristisch sind. Das Projekt untersuchte, wie gerade junge Post-Migranten ihre sozialen Bindungen gestalten, wenn sie sich im Nachtleben ausgewählter europäischer Großstädte bewegen. Das Clubbing ist dabei von zentraler Bedeutung, ist es doch nicht nur eine der populärsten Freizeitaktivitäten junger Menschen unabhängig von ethnischem Hintergrund und Migrationsgeschichte quer durch Europa, sondern auch ein wichtiger Rahmen für das Erleben von urbaner Öffentlichkeit. An zweieinhalb Tagen werden 23 internationale Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen zusammen mit wissenschaftlich interessierten Praktikern aus der Kultur- und Clubszene in sieben Panels über Migration, Rassismus und ethnische Vielfalt, Jugendkulturen und moderne Stadtentwicklung diskutieren.

Zum Abschluss der Konferenz findet ein vom Thema der Veranstaltung inspirierter Event im Frankfurter Club Orange Peel statt. Als Musiker und Künstler konnten DJ Ritu (London), DJ Ipek (Berlin), Janeck Altshuler (Wiesbaden), das Performance Duo Clara Jo & James Gregory Atkinson aka "Banjee Boi" (Frankfurt/Berlin) sowie die Frankfurter Lichtkünstler von „Lichtan Lichtaus“ gewonnen werden.

Die Tagung wird in englischer Sprache stattfinden, die Teilnahme ist kostenfrei. Um eine Anmeldung bis zum 16. Januar 2013 wird gebeten.

Informationen zum Programm und zur Anmeldung: www.migrant-socialities.eu/conferences/conference

Veranstaltungen

Jan 14 2013
16:52

Schülerinnen und Schüler lernen an den „Infotagen“ am 23. und 24. Januar 2013 die Goethe-Universität kennen

Uni-Luft schnuppern

FRANKFURT. Bald ist es wieder so weit: Mehr als 6.000 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe insbesondere der Abiturklassen werden die Goethe-Universität Ende Januar zu den „Infotagen“ besuchen. Dabei erwartet sie ein vielfältiges Programm aus Infovorträgen, Campusführungen, Vorstellung von beliebten Berufsbildern und deren Zugangsmöglichkeiten und vieles mehr. Die beiden Veranstaltungsorte – der Campus Westend und der Campus Riedberg – zählen sicherlich zu den schönsten, modernsten und leistungsfähigsten Unistandorte Deutschlands.

Zusätzlich zu den allgemeinen Programmpunkten präsentieren sich die einzelnen Fächer und Institute am Nachmittag in ihren eigenen Räumlichkeiten durch Führungen und Experimente, Sprechstunden mit Studienberatern, Gesprächsrunden mit Studierenden oder einfach der Möglichkeit, reguläre Veranstaltungen aus dem Vorlesungsangebot des Faches zu besuchen. Dies gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Universität intensiver und auf eigene Faust zu erkunden und vielleicht auch schon den ersten Kontakt zu Studierenden oder Professoren des Wunschfaches aufzunehmen.

Die Angebote der Bundesagentur für Arbeit runden die beiden Tage ab mit zahlreichen Vorträgen zur Berufspraxis und übergreifenden Themen zu Entscheidungsfindung und Überbrückungsmöglichkeiten zwischen Abitur und Studium.

Eingebettet sind die beiden Veranstaltungstage der Goethe-Universität in die insgesamt viertägigen „infotage 2013“ der Hochschulen der Region Frankfurt vom 21. bis 24. Januar 2013. Neben der Goethe-Universität sind mit dabei die Fachhochschule Frankfurt, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, die Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen und die Hochschule für Gestaltung Offenbach.

Schülerinnen und Schüler und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Goethe-Universität an den „Infotagen“ zu besuchen! Um eine Anmeldung wird gebeten.

Anmeldung und Programm: www.infotage.uni-frankfurt.de

Informationen: Marco Blasczyk, Zentrale Studienberatung, Goethe-Universität Frankfurt, Tel.: (069) 798-23835, blasczyk@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jan 14 2013
14:53

Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Susanne Küchler spricht im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“

„Wie Dinge Netzwerke vermitteln“

FRANKFURT. „Wie Dinge Netzwerke vermitteln“ hat Prof. Dr. Susanne Küchler ihren Vortrag betitelt, den sie am Donnerstag (17. Januar um 18.15 Uhr) in der öffentlichen Veranstaltungsreihe „Vom Eigensinn der Dinge“ im Hörsaalzentrum (HZ 5) auf dem Campus Westend hält. Der Kulturwissenschaftlerin, die Sozialanthropologie und Materielle Kultur am University College London (UCL) lehrt, geht es darum, die tief in den Strukturen der Wissenschaft verankerte Trennung von Materialwissen, Informationstechnologie und Gesellschaftswissenschaften zu überwinden.

Susanne Küchler ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen der neueren „Material Culture Studies“. In diesem dynamischen Forschungsfeld werden die Bedeutung von Dingen und der Umgang mit ihnen im Alltag untersucht. Dazu gehören Fragen der Entwicklung neuer Materialien, des intelligenten Designs von Geräten und die Untersuchung alltäglicher Missverständnisse im Umgang mit neuen Geräten. Sie befasst sich insbesondere mit den vielfältigen Vernetzungen zwischen Menschen und Dingen.

Dazu Küchler: „Am Anfang des 21. Jahrhunderts ist es eine der zentralen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Aufgaben, die im 20. Jahrhundert dominierenden Vorstellungen immaterieller Strömung von Wissen zu revidieren und das Innovationspotenzial neuer Materialien voll auszuschöpfen. Die Dinge, deren Präsenz uns lange zu schaffen machte, können zu neuem Umgang mit Wissen in Forschung und Lehre anregen, wenn das Trennende zwischen den drei Bereichen Materialwissen, Informationstechnologie und Gesellschaftswissenschaften überwunden wird.“ Wie Küchler aufzeigt, kann die Interaktion zwischen Computern und Menschen sehr viel mehr von den uralten Routinen des Umgangs mit Dingen und von zumeist unbewussten Praktiken der Auseinandersetzung mit der stofflichen Umwelt profitieren, als es zurzeit der Fall ist. In ihrem Vortrag werden auch Dinge zur Sprache kommen, die sprichwörtlich ihren Eigensinn haben – die Dinge aus für uns fremden Welten, die die Lagerräume unserer Museen füllen.

Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Hans Peter Hahn, stellvertretender Sprecher des Graduiertenkollegs „Wert und Äquivalent“, das im Wintersemester im Rahmen der Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ diese Reihe organisiert. Die Veranstaltungsreihe wurde von Ethnologen und Archäologen des Graduiertenkollegs „Wert und Äquivalent“ gemeinsam konzipiert und organisiert; 26 Doktoranden aus verschiedenen Ländern werden in diesem Kolleg betreut. Die Reihe, in der im Februar (7.2.) noch ein weiterer Vortrag von Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger über „epistemische Dinge“ geplant ist, geht den überraschenden Zusammenhängen nach, die sich aus dem „Eigensinn der Dinge“ ergeben. Die Vorträge zeigen, wie wenig die bislang vorgestellten Ordnungen der Dinge ausreichend sind, um die Welt des Materiellen zu verstehen. Der Eigensinn der Dinge wird dabei sowohl als Phänomen einzelner herausragender Objekte wie auch als Frage des Verstehens materieller Kultur insgesamt und damit nach der „conditio humana“ behandelt.

Informationen: Prof. Dr. Hans Peter Hahn, Institut für Ethnologie, Prof. Dr. Hans-Markus von Kaenel, Institut für Archäologische Wissenschaften, Campus Westend, 069-798 32293, value@em.uni-frankfurt.de, www.value-and-equivalence.de

Forschung

Jan 11 2013
15:25

Heisenberg-Stipendiat Thorsten Maier schlägt die Brücke vom Labor zur Klinik

Über anti-entzündliche Wirkstoffe den Krebs hemmen

FRANKFURT. Entzündungen treten im Körper nicht nur auf, wenn die weißen Blutkörperchen Krankheitserreger bekämpfen, sondern auch bei zahlreichen Erkrankungen der inneren Organe, die nicht durch Infektionen zustande gekommen sind. Betroffen sind die Atemwege, so beim Asthma bronchiale, sowie das Herz- und Gefäßsystem. Aber auch bei Tumoren, Multipler Sklerose oder Alzheimer lassen sich entzündliche Prozesse nachweisen. Könnte man diese spezifisch hemmen, ließen sich wirksame und nebenwirkungsärmere Therapien entwickeln. Das ist das Ziel des neuen Heisenberg-Stipendiaten Dr. Thorsten Jürgen Maier. Die begehrte Auszeichnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft bereitet herausragende Nachwuchswissenschaftler auf eine Professur vor.

Als Biochemiker und angehender Mediziner hat Maier den Anwendungsbezug seiner Forschung immer im Blick. Mit seiner Forschung schlägt er die Brücke von der Untersuchung der molekularen Bausteine im Labor zu den größeren Zusammenhängen, bis er beim Krankheitsgeschehen im Patienten angelangt ist. Phantasie ist dabei wichtig; bei der Suche nach neuen Strukturen hilft es oft, wenn er sie sich erst einmal vorstellt. Aber das ist nur möglich, weil er die Zielstruktur, auf die er sich spezialisiert hat, mit schlafwandlerischer Sicherheit kennt. Sie heißt 5-Lipoxygenase (5-LO) und spielt bei Entzündungsreaktionen eine zentrale Rolle.

 „Bisher gibt es leider keine zugelassenen Wirkstoffe, mit denen man dieses Enzym in Patienten effektiv und nebenwirkungsarm hemmen kann, obwohl das ein bedeutender neuer Therapieansatz bei zahlreichen Erkrankungen sein könnte“, erklärt der 37jährige, „aber es war klar, dass es in der Natur wahrscheinlich einen körpereigenen  Hemmstoff geben muss, der  Entzündungen örtlich und zeitlich begrenzt “. In Zusammenarbeit mit dem Vascular Research Centre um Prof. Ingrid Fleming hat Maier einen solchen körpereigenen anti-entzündlichen Mechanismus mit seiner Arbeitsgruppe entschlüsselt. Eine pharmakologisch verwertbare Verbindung zur Hemmung der 5-LO hat er daraus bereits ableiten können. Sie hat sich bei der Sepsis, einer generalisierten und lebensbedrohlichen Entzündung, im Mausmodell, als hoch wirksam erwiesen und ist bereits zum Patent angemeldet. Nun will Maier den Wirkstoff noch durch chemische Modifikation verbessern und ihn auch in Tiermodellen für Tumore und Asthma bronchiale testen.

Ein zweiter Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Entwicklung neuer Therapiekonzepte zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie. Kürzlich entdeckte seine Gruppe, dass die 5-LO auch bei der ausufernden Vermehrung unreifer weißer Blutkörperchen eine bedeutende Rolle spielt. Hier arbeitet Maier eng mit Privatdozent Dr. Martin Ruthardt in der Universitätsklinik Frankfurt zusammen, um den Einfluss des Enzyms in leukämischen Blutstammzellen näher zu erforschen und dann Wirkstoffe zu entwickeln, die die 5-LO in Leukämie-Patienten hemmen. Eine solche relativ nebenwirkungsarme Therapie könnte eingesetzt werden, um den häufigen und oft tödlichen Rückfällen vorzubeugen.

Download: Ein Bild von Thorsten Maier finden Sie hier.

Informationen: Dr. Thorsten Jürgen Maier, Institut für Pharmazeutische Chemie, Campus Riedberg, Tel: (069) 798-29341; Maier@pharmchem.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Jan 11 2013
15:19

Frankfurter Bürger-Universität fragt nach der Aufgabe von Wissenschaft und Forschung in Zeiten der Krise

Wissenschaft als Krisenhelfer?

FRANKFURT. Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität Demokratie im Würgegriff der Finanzmärkte? hat sich zum kritischen Diskussionsforum über die Folgen der weltweiten Finanzkrise entwickelt. Experten und zahlreiche Bürger – bis zu 500 pro Veranstaltung – nutzen die Möglichkeit zum offenen Gespräch mit namhaften Experten. Die Goethe-Universität möchte dabei aber nicht nur Veranstalter dieser erfolgreichen Reihe sein, sondern nun auch auf ihre eigene Forschung einen kritischen Blick werfen.

Konkret wird es am 14. Januar 2013. „Wissenschaft als Krisenhelfer – Muss Forschung Politik und Öffentlichkeit mehr Orientierung geben?“, so lautet der Titel der ersten Veranstaltung der Bürgeruniversität im neuen Jahr.  Schon länger halten Politik und Medien beispielsweise den Wirtschaftswissenschaftlern vor, in der Finanzkrise entweder wenig präsent gewesen oder mit widersprüchlichen Meinungen hervorgetreten zu sein. Wie gehen Wissenschaftler mit diesem Vorwurf um? Und welchen Anteil haben die Ökonomen selbst an der Entstehung der Krise? Brauchen wir neue Formen einer interdisziplinären Kooperation zwischen den Wissenschaften, um künftig bessere Lösungsansätze zu erhalten? Diskutiert werden soll bei dieser Gelegenheit auch die grundsätzliche Frage, wie viel Orientierung Universitäten und Forschungseinrichtungen Politik und Gesellschaft überhaupt geben können und müssen. Dabei ist die Frage interessant, ob und inwieweit die Öffentlichkeit überhaupt noch auf die Hilfe der Wissenschaften wartet und hofft.

Zwei renommierte Wissenschaftler aus Ökonomie und Soziologie stellen sich am 14. Januar diesen Fragen und versuchen diese zusammen mit dem ehemaligen Finanzminister des Landes Hessen, Karlheinz Weimar, zu beantworten: Prof. Andreas Hackethal, Wirtschaftswissenschaftler, Bankenexperte, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität und u.a. Sachverständiger beim Bundesministerium für Finanzen sowie der Soziologe und Bildungsforscher Prof. Tilman Allert.

Wissenschaft als Krisenhelfer – Muss Forschung Politik und Öffentlichkeit mehr Orientierung geben?

  • Prof. Tilman Allert (Soziologe)
  • Prof. Andreas Hackethal, (Wirtschaftswissenschaftler)
  • Karlheinz Weimar (Finanzminister des Landes Hessen a.D.)
  • sowie den Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern

Moderation: Sascha Zoske, Redakteur der Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Sonstige

Jan 8 2013
12:35

Neues Frankfurter Inter-Zentren-Programm zu neuen afrikanisch-asiatischen Interaktionen

AFRASO - Afrikas Asiatische Optionen

FRANKFURT. Das interdisziplinäre Frankfurter Verbundprojekt „AFRASO – Afrikas Asiatische Optionen“ untersucht voraussichtlich ab 1. Februar 2013 die neuen Beziehungen zwischen beiden Kontinenten in vergleichender und transregionaler Perspektive. Mit einer Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von ca. 3,9 Millionen Euro organisieren die beiden an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main angesiedelten Regionalforschungszentren ZIAF (Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung) und IZO (Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienstudien) ein zunächst auf vier Jahre angelegtes Forschungsprogramm, an dem rund 40 Wissenschaftler der Goethe-Universität beteiligt sind. Die fachliche Vielfalt von 11 Disziplinen aus 6 Fachbereichen macht den besonderen Reiz des Projektes aus, das von den beiden derzeitigen Zentrumsdirektoren , Prof. Dr. Frank Schulze-Engler (ZIAF) und Prof. Dr. Arndt Graf (IZO), gemeinsam geleitet wird.

In vier thematischen Schwerpunkten wird im Verbundprojekt AFRASO zum Beispiel den folgenden spannenden Fragen nachgegangen: Welche Migrationserfahrungen machen Afrikaner/Asiaten im jeweiligen fremden Kontext? Wie hat sich der Handel zwischen den Kontinenten verändert und welche neuen Netzwerke sind dadurch entstanden? Welche Diskurse entwickeln sich über die Aktivitäten von Asiaten in Afrika und von Afrikanern in Asien, und wie prägen diese Diskurse die Kommunikation im Cyberspace?  Welchen Einfluss auf die Beziehungen von Staaten und Menschen haben Programme der kulturellen Zusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen Kunst, Bildung und Spracherwerb? Welche Imaginationen des Indischen Ozeans als neuer transregionaler Großregion finden sich in der aktuellen Filmproduktion und Literatur Afrikas und Asiens?

Zum Hintergrund: Im vergangenen Jahrzehnt ist das zunehmend starke Engagement Chinas in Afrika in das Blickfeld von Öffentlichkeit und Wissenschaft geraten. Mittlerweile wird jedoch klar, dass die neuen chinesisch-afrikanischen Beziehungen in bestimmten Bereichen zwar besonders ausgeprägt, aber nicht einzigartig sind. Auch andere wirtschaftlich dynamische Länder Asiens, wie etwa Japan, Indien, Malaysia oder Südkorea, sind zunehmend in verschiedenen Ländern Afrikas aktiv. Umgekehrt machen sich auch Afrikaner auf den Weg nach Asien: Eine große Zahl afrikanischer Händler, Unternehmer und Studenten hat sich bereits in Asien niedergelassen und verändert damit auch die dortigen Gesellschaften. Die neuen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Kontakte eröffnen Afrika Möglichkeiten, die kolonial geprägten Muster in seinen internationalen Beziehungen zu verändern und aus einer Vielzahl neuer Handlungsoptionen auszuwählen – jenseits von Europa und den USA.

Durch die Kooperation von ZIAF, IZO und anderen regional arbeitenden Wissenschaftlern der Goethe-Universität bietet sich eine in Deutschland einmalige Möglichkeit, auf der Grundlage umfangreicher empirischer Fallstudien gewonnene neue Erkenntnisse zur aktuellen Dynamik afrikanisch-asiatischer Interaktionen zu bündeln – und dadurch einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte um die Relevanz und Kritik von Regionalstudien in Deutschland zu leisten.

Der Öffentlichkeit werden die Resultate des Forschungsprogramms in Publikationen, Einzelveranstaltungen und Vortragsreihen näher gebracht. Die kommende Projekt-Homepage www.afraso.com / www.afraso.org stellt nicht nur Programm und Projekte vor, sondern wird mit einem eigenen E-Learning-Modul auch Bildungsangebote für Lehrer und Schüler bereitstellen. Drei internationale Großkonferenzen in Malaysia (2014), Südafrika (2015) und Frankfurt (2016) präsentieren die Forschungsarbeit von AFRASO einem internationalen Expertenkreis. Langfristig soll durch das Programm ein in Europa einmaliges Kompetenzzentrum zu afrikanisch-asiatischen Interaktionen etabliert werden, dessen Wissen auch für Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit von hohem Interesse sein wird.

Weitere Informationen: Dr. Stefan Schmid, Geschäftsführer Zentrum für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF), Goethe-Universität, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel. (069) 79832097, www.ziaf.de