​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
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Veranstaltungen

Mai 19 2014
12:00

Dreitägiges öffentliches Symposium zum 100. Geburtstag der Goethe-Universität mit festlichem Auftakt im Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde

Mäzene, Gelehrte, Bürger: Jüdisches Engagement und Jüdische Gelehrsamkeit in der Frankfurt Uni-Geschichte

FRANKFURT. „Mäzene, Gelehrte, Bürger: Jüdisches Engagement und jüdische Gelehrsamkeit in der Frankfurter Universitätsgeschichte“ ist das Thema eines öffentlichen Symposiums, zu dem interessierte Bürger und Wissenschaftler vom 25. bis 27. Mai ins Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde und die Goethe-Universität eingeladen sind. Zum Auftakt hält der Vorsitzende des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, Prof. Dr. Salomon Korn, den Festvortrag über das jüdische Mäzenatentum und die Gründung der Universität in Frankfurt. Dieser Festakt, bei dem u.a. Dr. Andrei Mares als Vorsitzender des Gemeinderats der Jüdischen Gemeinde, und Universitätspräsident Prof. Dr. Werner Müller-Esterl sprechen werden, findet statt am Sonntag (25. Mai) um 17 Uhr im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde.

Der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Frankfurt kommt im Kontext der Gründung der Frankfurter Universität vor 100 Jahren besondere Bedeutung zu: Individuelle jüdische Stifterinnen und Stifter sowie jüdische Stiftungen spielten nicht nur für die Finanzierung der jungen Universität eine herausragende Rolle. Sie legten auch den Grundstein für die besondere Liberalität und Offenheit der Hochschule. Eine ganze Reihe von Instituten und Lehrstühlen im Bereich der Medizin, der Naturwissenschaften, der Sozialforschung, der Geschichtswissenschaften und der Philosophie verdanken ihre Gründung großzügigen Mäzenen, und auch nach ihrer Errichtung erfreute sich die Universität der Unterstützung der jüdischen Bürgerschaft. „Mit diesem Engagement war vor allem auch die Hoffnung verbunden, in Frankfurt könnten jüdische Gelehrte fortan, frei von religiösen Schranken und sozialer Diskriminierung, selbstverständlich und gleichberechtigt am akademischen Leben teilhaben“, erläutert Prof. Christian Wiese, seit 2010 Inhaber der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, der für diese Tagung federführend verantwortlich ist.

Kooperationspartner sind die Jüdische Gemeinde Frankfurt, das Jüdische Museum Frankfurt und die Hebraica- und Judaica Abteilung der Frankfurter Universitätsbibliothek. Das Symposium gehört zum Programm anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Goethe-Universität.

Die Vorträge des Symposiums, die am Montag (26. Mai) und Dienstag (27. Mai) im Casino, Raum 1.801 auf dem Campus Westend stattfinden, betten die Frage nach der Rolle jüdischer Stiftungen, Stifterinnen und Stifter der Universität in Beiträge zur zeitgenössischen Geschichte der jüdischen Gemeinschaft Frankfurts ein. Dabei thematisieren sie u. a. die Rolle des Sozialpolitikers und Philanthropen Wilhelm Merton, des deutsch-amerikanischen Bankiers Jacob Schiff, des Unternehmers Arthur von Weinberg oder der Familie Rothschild. „Exemplarisch wird zudem die Geschichte der Wirksamkeit jüdischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie der aus jüdischen Stiftungen hervorgegangenen Institute in der Frankfurter Universitätsgeschichte vor und nach der Shoah erzählt“, ergänzt Wiese. Im Mittelpunkt stehen Gelehrte wie Martin Buber, der Orientalist Josef Horowitz oder der Soziologe Franz Oppenheimer, aber auch das Institut für Sozialforschung.

Darüber hinaus konnte der international renommierte amerikanische Historiker Prof. Dr. Michael A. Meyer für den Abendvortrag am Montag (26. Mai) um 19 Uhr gewonnen werden. Er spricht über die Rolle von Juden und Judentum an den deutschen Universitäten. Durchgehend spielt die Zäsur von 1933 eine wichtige Rolle: „Die Entlassung jüdischer Gelehrter, die Diskriminierung jüdischer Studierender und die Enteignung jüdischer Stiftungen gehört mit zum Erbe der Goethe-Universität“, so Wiese. Prof. Dr. Micha Brumlik reflektiert in einem abschließenden Abendvortrag am (Dienstag) 27. Mai (Beginn 18.15 Uhr) über die Auslöschung des jüdischen Teils der Frankfurter Universitätsgeschichte im Nationalsozialismus und die Schwierigkeiten eines Neuanfangs nach 1945.

Informationen: Prof. Dr. Christian Wiese, Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, Fachbereich Evangelische Theologie, Campus Westend, Tel. (069) 798-33313/3342, c.wiese@em.uni-frankfurt.de; Dr. Stefan Vogt, Tel. (069) 798-32032, s.vogt@em.uni-frankfurt.de; das Programm im Detail: http://www2.uni-frankfurt.de/49851370/maezene

Veranstaltungen

Mai 19 2014
11:58

Abend der offenen Tür bei der „Buch- und Medienpraxis“ an der Goethe-Universität

Fortbildungsprogramm für Einsteiger in Kultur- und Medienarbeit startet in neue Runde

FRANKFURT. Zum Wintersemester 2014/15 startet ein neuer Kurs des Fortbildungsprogramms „Buch- und Medienpraxis“ an der Goethe-Universität Frankfurt. Die Bewerbungsfrist für den zweisemestrigen Studiengang läuft noch bis zum 1. Juli. Das in der Bundesrepublik einzigartige Programm wendet sich an qualifizierte Hochschulabsolventinnen und -absolventen und vermittelt zwischen dem geistes- oder gesellschaftswissenschaftlichen Studium und der medienbezogenen Berufspraxis.

Am 22. Mai (Donnerstag) sind Interessierte zum Abend der offenen Tür eingeladen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Casino-Gebäude, Raum 1.812, Campus Westend. Auf dem Programm stehen ausführliche Informationen:  So geben die Lehrenden Silke Tabbert (Schoeffling Verlag) und Klaus Walter (Moderator und Autor) Einblick in ihre Kursarbeit, Ehemalige berichten von ihren Erfahrungen und der gegenwärtige Jahrgang stellt sich mit aktuellen Projekten vor. Ab 20 Uhr ist bei Sekt, Selters und Musik Gelegenheit zum persönlichen Gespräch.

In dieses Fortbildungsprogramm werden maximal 30 Studierende aufgenommen. In den insgesamt zwölf Kursen, die an drei Abenden der Woche (Montag, Dienstag, Mittwoch) von 18 bis 22 Uhr stattfinden, befassen sich die Teilnehmer mit den Themen Lektorat, Buchhandel und Verlagswesen, Hörfunkredaktion, Fernsehredaktion, Zeitungsredaktion, Literaturkritik, Medienkritik, Öffentlichkeits-arbeit, Kulturmanagement, Ausstellungskonzeption sowie Online-Publishing.

Seit 1997 kooperiert die „Buch- und Medienpraxis“ mit Verlagen, Zeitungen, Museen, Rundfunk- und Fernsehsendern sowie anderen kulturellen Einrichtungen außerhalb der Universität. Die Dozenten sind profilierte Vertreter dieser Bereiche und machen die Studierenden durch berufspraktische Übungen mit dem Erwartungshorizont ihres Berufsfeldes vertraut. Am Ende der Kurse stehen von den Teilnehmern initiierte Veranstaltungen und Projekte.

Informationen: Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Heinz Drügh, Koordination: Maren Illinger und Malte Kleinjung, Fortbildungsprogramm „Buch- und Medienpraxis“, Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik, Tel: 069/798-23626, Mail: bmp@lingua.uni-frankfurt.de, www.buchundmedienpraxis.de

Veranstaltungen

Mai 19 2014
11:56

Diskussion mit zwei Expertinnen in der Mittwochskonferenz des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften

Historiker nehmen Behinderung als Leitkategorie von Gesellschaften in den Blick

FRANKFURT. Auch Historiker beschäftigen sich mit Behinderung („disability“) als Leitkategorie von Gesellschaften: Bietet sich damit die Chance, nicht nur Geschichte(n) der Behinderung, sondern auch die allgemeine Geschichte neu zu schreiben? Über diese Frage diskutieren am Mittwoch (21. Mai) Prof. Dr. Cordula Nolte als Vertreterin der Geschichte des Mittelalters und des Forschungsprogramms „Disability History der Vormoderne“ (Universität Bremen) und Prof. Dr. Anne Waldschmidt, Soziologin und Professorin für Disability Studies (Universität zu Köln). Die öffentliche Veranstaltung findet im Rahmen der Mittwochskonferenz des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften um 18 Uhr im IG-Farben-Haus, Raum 411, Campus Westend, statt.

In einem Jahrhunderte währenden, mit der Entwicklung der Moderne parallel verlaufenden Prozess ist die Differenzierungskategorie „disability“, die im deutschsprachigen Raum heute Behinderung genannt wird, allmählich entstanden. Zugleich, sozusagen als Kehrseite der Medaille, haben sich Vorstellungen von Gesundheit, Funktionsfähigkeit und Normalität formiert, die tief in der Gesellschaft und Kultur verankert sind. Diese Vorstellungen zu historisieren, hat sich die „Disability History“ vorgenommen. Diese Forschungsperspektive hat sich im Anschluss an die internationalen „Disability Studies“ entwickelt, die im Kontext der sozialen Bewegung behinderter Menschen, beeinflusst durch kritische Gesellschaftstheorie und postmoderne Kulturtheorien entstanden sind. Ihr wissenschaftliches Programm zielt auf die Kritik des in den Rehabilitationswissenschaften vorherrschenden individuellen Behinderungsmodells und favorisiert ein soziales und ein kulturelles Modell. Unter anderem geht es darum, den Zusammenhang von Gesellschaft und Behinderung, von Inklusions- und Exklusionsprozessen zu verstehen. Im Blick haben die Wissenschaftler dabei nicht nur das 19. und 20. Jahrhundert, sondern auch, wie neuere mediävistische Studien zeigen, die vormodernen Gesellschaften.

Informationen: Prof. Dr. Bernhard Jussen, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798- 32427, jussen@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org

Personalia/Preise

Mai 16 2014
14:02

Linguisten und Lebenswissenschaftler setzen sich bei Auswahlverfahren der Deutschen Forschungsgemeinschaft durch

Zwei neue Graduiertenkollegs an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Die Goethe-Universität kann zwei neue von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Graduiertenkollegs eröffnen: Davon profitieren in den kommenden viereinhalb Jahren 12 Nachwuchswissenschaftler in der Linguistik, Anglistik, Romanistik und empirischer Sprachwissenschaft und 20 in den Lebenswissenschaften. Die Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Chance, in einem strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramm auf hohem fachlichem Niveau zu promovieren und sich frühzeitig international zu vernetzen. An der Universität Frankfurt gibt es bereits sieben solcher Kollegs, vier in den Geisteswissenschaften und drei in den Naturwissenschaften.

Nun hat der zuständige Bewilligungsausschuss der DFG auf seiner Frühjahrstagung in Bonn beschlossen, bundesweit 13 weitere Kollegs mit insgesamt etwa 48 Millionen Euro zu fördern. Die Frankfurter Linguisten beschäftigen sich mit „Nominaler Modifikation“ und wollen zu diesem Thema eine international sichtbare Forschungsplattform aufbauen, Sprecherin des Kollegs ist Prof. Dr. Caroline Féry. Bei den Lebenswissenschaften waren der Professor für Chemische Biologie und Medizinische Chemie Alexander Heckel und seine Kollegen mit ihrem Antrag für das Graduiertenkolleg „Complex Scenarios of Light-Control“ erfolgreich.

Dabei geht es darum, weiter zu erforschen, wie Licht als ideales Triggersignal fungieren kann, um chemische und biologische Reaktionen zu initiieren und räumliche oder zeitliche Folgeprozesse zu untersuchen. Insbesondere wenn fotolabile, also lichtunbeständige, chemische Verbindungen verwendet werden, können Systeme tatsächlich sehr präzise gesteuert werden. Von „Uncaging“ spricht man, wenn diese chemischen Verbindungen eine gewünschte Reaktivität vorübergehend blockieren, sie jedoch mit Licht wieder entfernt werden können. Die bisherigen Steuerverfahren sind jedoch noch nicht ausgereift – das Graduiertenkolleg soll deshalb über den jetzigen Stand der Technik hinausgehen und komplexe Lichtregulationsszenarien entwickeln. Diese sollen dann helfen, Protein- und RNA-Faltungsprozesse zu untersuchen, ebenso wie Transportprozesse durch Membrane sowie die Anordnung von Proteinen in drei Dimensionen. Die Promovenden werden engen Kontakt zum Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe haben, denn dort ist Heckel auch Principal Investigator.

In der Linguistik geht um die menschliche Sprache: Die Wissenschaftler befassen sich damit, theoretische und praktische Aspekte von Sprache zu beschreiben und zu erklären. Das übergreifende Thema des sprachwissenschaftlichen Kollegs ist die Grammatik von Nominalausdrücken und deren Modifikation. Nomina können durch verschiedene Konstruktionen modifiziert werden, etwa durch Adjektive („das große Auto“), durch Präpositionalphrasen („das Auto mit dem Schiebedach“) oder durch Relativsätze („das Auto, das auf dem Parkplatz steht“). In diesem Zusammenhang spielen auch die Verarbeitung und der Erwerb komplexer nominaler Ausdrücke eine wichtige Rolle. Die zugrunde liegenden Mechanismen werden von den beteiligten Forscherinnen und Forschern analysiert: Dabei zählt nicht nur allein eine syntaktische oder semantische Perspektive, sondern es sollen insbesondere auch verschiedene linguistische Subdisziplinen, wie Spracherwerb, Phonologie und Psycholinguistik, berücksichtigt werden. Das neue Graduiertenkolleg ist stark international ausgerichtet, so kooperiert es u.a. mit der University of Pennsylvania (USA), an der einsemestrige Forschungsaufenthalte vorgesehen sind.

Informationen: Prof. Dr. Caroline Féry, Institut für Linguistik, Fachbereich Neuere Philologien, Campus Westend, Tel. 069/798-32217, caroline.fery@gmail.com, http://www2.uni-frankfurt.de/50692667

Prof. Dr. Alexander Heckel, Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie, Campus Riedberg, 069/798-42505; Heckel@uni-frankfurt.de, www.clic.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mai 16 2014
14:01

Konferenz startet mit einem Vortrag von Ute Gerhard, die die erste Professur für Frauenforschung in Frankfurt inne hatte

Ausschließende Einschließung? 100 Jahre Frauen & Wissenschaft an der Goethe-Universität

FRANKFURT. „Ausschließende Einschließung? – 100 Jahre Frauen und Wissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main“ ist das Thema einer interdisziplinären Konferenz des Cornelia Goethe Centrums, die am 22. und 23. Mai im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Goethe-Universität stattfindet. Eröffnet wird die Konferenz am Donnerstag (22. Mai) um 19:30 Uhr mit einem öffentlichen Vortrag der ersten Inhaberin des Frankfurter Frauenlehrstuhls, Ute Gerhard, in der Zentralbibliothek Frankfurt. Ihr Thema: „In den Brüchen der Zeit… – 100 Jahre Frauenstudien an der Universität Frankfurt“.

Bei der Tagung stehen u.a. folgende Fragen auf der Agenda: Welche Verbindungen bestanden zwischen der Goethe-Universität und dem ebenfalls 1914 eröffneten Frauenseminar für soziale Berufsarbeit, der heutigen Fachhochschule? Und welche Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Geschlecht werden in der Geschichte der Goethe-Universität Frankfurt seit ihrer Gründung vor 100 Jahren sichtbar? Was haben die Politikwissenschaftlerin Eleonore Sterling und die Kommunikationswissenschaftlerin Herta Herzog gemeinsam, außer dass sie brillante Wissenschaftlerinnen waren und zu Begründerinnen neuer Fachrichtungen wurden? Welche Rolle spielten Stifterinnen und die liberale, überwiegend jüdische Bürgergesellschaft für die Entwicklung des Frauenstudiums und der Karrierechancen von Wissenschaftlerinnen in Frankfurt?

Entlang der Forschungsfrage nach dem Verhältnis von Exklusion und Inklusion befasst sich die Konferenz mit besonderen Weichenstellungen für Studentinnen und Wissenschaftlerinnen durch die Frankfurter Hochschulgründung, mit „verschütteten“ Pionierleistungen ihrer Wissenschaftlerinnen und mit dem langjährigen und letztlich erfolgreichen Kampf um die erste Professur für Frauenforschung an einer deutschen Universität. Einem Blick zurück auf feministische Wissenschaftskritik und die Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung an deutschen Hochschulen in den 1970/1980er Jahren folgt der Blick nach vorn: Inwieweit sind Frauen und ist feministische Wissenschaftskritik an den Universitäten angekommen? Wie hat sich das Verständnis der Frauen- und Geschlechterforschung als kritische Wissenschaft entwickelt? Welche Anstöße gilt es zu bewahren, welche Neuorientierungen sind nötig?

Am Freitag wechselt der Tagungsort auf den Campus Westend (Casino, R. 1.801), wo weitere international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, u.a. Ursula Apitzsch, Nikita Dhawan, Karin Hausen, Claudia Honegger, Elisabeth Klaus, Helma Lutz, Michael Maaser, Brita Rang, Birgit Seemann, Sophia Thubauville, Christine von Oertzen sowie die Veranstalterinnen der Konferenz Marion Keller, Marianne Schmidbaur und Ulla Wischermann ihre Forschungsergebnisse vorstellen und über die Entwicklung der Frankfurter Universität diskutieren.

Die Veranstaltung am Donnerstagabend steht allen Interessierten offen. Der Eintritt ist frei. Für den zweiten Konferenztag ist eine Anmeldung vor Ort noch möglich. Ein kleiner Tagungsbeitrag wird erhoben.

Informationen: Dr. Marianne Schmidbaur, Stefan Fey, Cornelia Goethe Centrum, CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de, Tel. (0171)273 9354; http://www.cgc.uni-frankfurt.de/wissen100

Personalia/Preise

Mai 15 2014
15:41

Frankfurter Buchmesse und Goethe-Unibator schreiben zum zweiten Mal Wettbewerb aus.

Call for Papers: Digital Publishing Ideenwettbewerb

FRANKFURT. Die Frankfurter Buchmesse (8.-12. Oktober 2014) und der Goethe-Unibator schreiben zum 2. Mal den Digital Publishing Creative Ideas Wettbewerb (#dpc14) aus. Gesucht werden innovative Ideen und kreative Lösungsansätze im Bereich des Digital Publishing, speziell zur Erstellung von digitalen Inhalten (Content Production): „Wir sind auf der Suche nach smarten Lösungen für die Content-Erstellung. Dies können z.B. Tools, Plattformen, Dienstleistungen oder Konzepte sein, die es Nutzern ermöglichen, Inhalte zu erstellen, zu teilen, zu verteilen, zu verbessern“, sagt Holger Volland, VP Media Industries bei der Frankfurter Buchmesse. Mögliche Beispiele sind internetgestützte Self-Publishing-Plattformen, automatisierte Content-Erstellung, Tools für User Generated Content u.v.m. Mit dem Digital Publishing Ideenwettbewerb wollen die Veranstalter Querdenkern und Visionären ein Forum zum vielseitigen und unvoreingenommenen Gestalten der „Content Production“ von Morgen anbieten. Deadline für Einreichungen ist der 15. Juli 2014.

„Wir freuen uns sehr, dass wir die Zusammenarbeit mit der Frankfurter Buchmesse fortsetzen können. Der Digital Publishing Creative Ideas Wettbewerb bietet Teams, die an innovativen Ideen und Produkten arbeiten, eine ausgezeichnete Gelegenheit, ihre Projekte der Öffentlichkeit vorzustellen“, sagt Professor Roberto V. Zicari, Direktor des Goethe-Unibators.

Eine Expertenjury wird die fünf herausragenden Konzepte auswählen. Diese werden im unmittelbaren Vorfeld der Frankfurter Buchmesse im Rahmen der Konferenz CONTEC am Dienstag, 7.Oktober vorgestellt. Die Finalisten haben einige Minuten Zeit, ihre Ideen dem Publikum zu präsentieren. Hilfsmittel wie Präsentationen sind erlaubt. Die Jurymitglieder vor Ort werden die drei besten Ideen prämieren.

Einreichungsformalitäten

Die eingereichte Ideenskizze sollte folgende beiden zentrale Elemente klären:

1. Was ist das zentrale Ziel, Herausforderung oder Problem?
2. Was soll verändert oder verbessert werden und wie sollen die Herausforderungen gelöst werden?

Format: Es werden nur Pdf-Dateien mit maximal zwei A4 Seiten in Schriftgröße 11 mit Zeilenabstand 1,5 akzeptiert. Einreichungen, die über die vorgegebene Seitenzahl hinausgehen, können nicht berücksichtigt werden. Bitte reichen Sie Ihre Ideen auf Englisch ein. Deadline ist der 15. Juli 2014.

Der Link zum Hochladen der Datei wird am 15. Mai 2014 auf der Website des Goethe-Unibators freigeschaltet: http://www.goetheunibator.de/index.php/de/digital-publishing.html 

Die Jury setzt sich in diesem Jahr zusammen aus: RA York Freiling (Hoppenstedt Rechtsanwälte), Dr. Manfred Spindler (Mitglied des Vorstands, Business Angels FrankfurtRheinMain e.V.), Prof. Dr. Jörg Scheidt (Professor für analytische Informationssysteme, University of Applied Sciences Hof), Andreas Lukic (ValueNet Capital Partners GmbH), Adam Azani (EsyMix Packaging Inc.), Dr. Markus Solf (famPlus GmbH), Dr. Björn Braun (Senior Analyst, Gartner), Marco Piskurek (Marketing Consulting & Strategic Planning), Shirly Pugh (SPMJ Technology Consulting UK), Prof. Dr. Roser Valenti (Professor, Institut für Theoretische Physik, Goethe-Universität Frankfurt), Holger Volland (Vice President Media Industries, Frankfurter Buchmesse), Dr. Dirk Frank (Pressereferent, Goethe-Universität Frankfurt).

Kontakt Goethe-Unibator:

Dr. Sebastian Schäfer
Tel.: +49 (0) 69 798-23472, info@goetheunibator.de
Website
: www.goetheunibator.de
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Kontakt für die Medien:
Presse & Unternehmenskommunikation Frankfurter Buchmesse
Katja Böhne, Leitung Marketing & Kommunikation, Tel.: +49 (0) 69 2102-138, press@book-fair.com; Kathrin Grün, PR-Manager, Tel.: +49 (0) 69 2102-170, gruen@book-fair.com

Veranstaltungen

Mai 15 2014
15:38

Die Übersetzerin Hedwig van Heck beleuchtet die Freundschaft der beiden Dichter unter den Bedingungen des Ersten Weltkriegs

„Holland und der Krieg – Albert Verwey und der George-Kreis“

FRANKFURT. Am Mittwoch (21. Mai) hält die niederländische Juristin und Übersetzerin Hedwig van Heck einen öffentlichen Vortrag in deutscher Sprache zu „Holland und der Krieg – Albert Verwey und der George-Kreis“. Sie beleuchtet die Freundschaft zwischen dem niederländischen Dichter Albert Verwey, dem deutschen Dichter Stefan George und einigen seiner Gefährten während des Ersten Weltkriegs. Es ist eine Phase in ihrer Freundschaft, geprägt von Missverständnissen und dem Ende ihrer »aussern wege«, wie George es einmal formuliert hatte - während aber beiden Dichter sich »der gemeinsamkeit der inneren […] gewiss blieben«. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Casino (Raum 1.802), Campus Westend, und findet im Rahmen der öffentlichen Ringvorlesung des Lektorats Niederländisch an der Goethe-Universität zum „Großen Krieg“ statt – wie der Erste Weltkrieg im kollektiven Gedächtnis der Belgier heißt.

Obwohl die Niederlande im Ersten Weltkrieg neutral bleiben konnten, ging dieser Krieg, der sich quasi vor ihrer Haustür abspielte, nicht spurlos vorbei: Zunächst flüchteten hunderttausende Belgier vor der deutschen Armee über die belgisch-niederländische Grenze. Zwar kehrten viele nach einiger Zeit wieder heim, aber es blieben doch etwa 100.000 belgische Flüchtlinge während des gesamten Kriegs in den Niederlanden. Nichts war mehr wie in Friedenszeiten, auch nicht in den neutralen Niederlanden. Deswegen passt auch dieser Vortrag in die Reihe über den Ersten Weltkrieg in Flandern.

Die Übersetzerin hat sich anlässlich ihres Masterstudiums „Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft“ in ihrer Masterarbeit intensiv mit den Übersetzungen Stefan Georges aus dem Niederländischen befasst, die von Albert Verwey stammen.

Der niederländische Dichter Albert Verwey (1865-1937) und der deutsche Dichter Stefan George (1868-1933) waren sich Ende des 19. Jahrhunderts zum ersten Mal begegnet. So unterschiedlich das Äußere, so ähnlich ihre Verbundenheit zur Dichtung. Der künstlerische Anreiz der von der Dichtung des jeweils anderen ausgeht zeigte sich gleich bei dieser ersten Begegnung am 11. September 1895 in der Villa Nova der Familie Verwey im niederländischen Fischerdorf Noordwijk aan Zee.

Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich zwischen George und Verwey ein Verhältnis, das viele Jahre anhielt. Insbesondere in den ersten sieben Jahren kommen sich die beiden Dichter während längerer gegenseitiger Besuche und auf gemeinsamen Reisen näher. Im Laufe der Zeit lernt Verwey aus dem engeren und weiteren Umfeld Stefan Georges verschiedene Gefährten kennen. Insbesondere zu Friedrich Gundolf und Karl Wolfskehl verbindet ihn eine jahrelange Freundschaft.

Als der Große Krieg im Sommer 1914 ausbricht, hat Verwey nur einen Gedanken: die Angst, von seinen deutschen Freunden abgeschottet zu werden. Dieser Krieg bedrohte die über 20 Jahre bestehende Beziehung mit Deutschland, welche nicht nur für Verwey selbst, sondern nach seiner Einschätzung auch für die Entwicklung des niederländischen Geisteslebens bis dahin von großer Bedeutung gewesen war.

Seine Essays über den Krieg, die er in seiner Zeitschrift „De Beweging“ veröffentlicht und nach dem Ersten Weltkrieg noch einmal in einem kleinen Band unter dem Namen „Holland und der Krieg“ publiziert, sind gekennzeichnet von einer verurteilenden Haltung gegenüber Deutschland. Dazu Hedwig van Heck: „Dabei ist Verwey der Überzeugung, dass Dichtung und Geist über den Krieg stehen, dass nicht nur seine, sondern auch die Freundschaft seiner deutschen Freunden zu ihm und ihre künstlerische Verbundenheit mit ihm über den Ereignissen hinweg unverändert bleiben – nicht ahnend, dass seine deutschen Freunde in diesem Krieg ihren ‚heiligen Krieg‘” sahen – würde er doch eine gesellschaftliche Erneuerung hervorbringen.“ So fand Verweys Meinung über den Krieg und das Kriegsgeschehen keine gute Aufnahme mehr.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; http://www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe

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Mai 15 2014
15:36

Im Rahmen der Bürger-Universität spricht Dieter Bartetzko über Caterina Valente

Wo meine Sonne scheint

FRANKFURT. „Bonsoir Kathrin!“ hieß es ab 1957 und bis in die 70er hinein im deutschen Fernsehen. Die Gastgeberin: Caterina Valente, die „Stimme des Aufschwungs“. Ihren Aufschwung feierte Catherina Valente jedoch nicht nur in Deutschland. Mit ihren Liedern aus Schlager, Pop, Jazz Chanson oder Bossa Nova machte sie eine weltumspannende Karriere.

Caterina Valente stammt aus einer angesehenen italienischen Künstlerfamilie und stand selbst mit fünf Jahren das erste Mal auf der Bühne. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war sie acht Jahre alt. Es folgten Gefangenschaft in Breslau und die Deportation nach Russland. Nach dem Krieg kehrte die Familie Valente nach Paris zurück. Durch einen Auftritt als 16-jährige Sängerin in einem dortigen Nachtclub kam ihre Karriere ins Rollen. Es folgten Auftritte und Gesangsaufnahmen in Frankreich, Kopenhagen sowie Zürich, die über den Rundfunk schnell eine weite Verbreitung fanden. Nach ersten Erfolgen als Sängerin drehte sie dann 1954 ihren ersten Kinofilm „Mannequins für Rio“. Durch ihre erste Ehe besitzt Valente neben der italienische auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Die Veranstaltung ist Teil der vom Soziologen Prof. Tilman Allert konzipierten Vortragsreihe: „Deutsche Biografien – Wie wir wurden, wer wir sind“. Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität stellt an insgesamt sechs Abenden Lebensläufe berühmter Protagonisten deutscher Sozial- und Kulturgeschichte vor. Stellvertretend für eine ganze Nation spiegelt sich auch in der Biografie der Valente etwas Grundsätzliches über die Entwicklung Deutschlands wieder. Dieter Bartetzko, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, geht in seinem Vortrag sowohl den Stationen der internationalen Karriere nach als auch Valentes Bedeutung für das Deutschland des Aufschwungs.

Wo meine Sonne scheint – Caterina Valente
Referentin: Dieter Bartetzko, Frankfurter Allgemeine Zeitung

am: Montag, 19. Mai 2014, um 19.30 Uhr,
Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt

Anfahrt: www.stadtbuecherei.frankfurt.de

Eintritt frei

Das komplette Programm der 11. Frankfurter Bürger-Uni:  www.buerger.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mai 15 2014
15:35

Diskussionsveranstaltung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ fragt nach historischen Schuldzuschreibungen

Terminänderung: Stadtgespräch mit Christopher Clark am 26. Mai!

FRANKFURT. Das nächste Frankfurter Stadtgespräch des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ findet nicht, wie zunächst angekündigt, am 19, Mai statt. Die öffentliche Diskussionsrunde, bei der der Historiker Christopher Clark von der Universität Cambridge zu Gast sein wird, musste auf den 26. Mai verschoben werden. Ort und Uhrzeit bleiben gleich: Beginn ist um 19.00 Uhr im Historischen Museum Frankfurt (Fahrtor 2, Römerberg). Der Grund für die Verlegung liegt in erst jetzt bekannt gewordenen Terminüberschneidungen im umfangreichen Vortrags- und Einladungsprogramm von Christopher Clark, dessen Buch „Die Schlafwandler“ nach wie vor in vielen europäischen Ländern auf größtes Interesse stößt. Da der Gesprächspartner von Seiten des Clusters, der Frankfurter Historiker Andreas Fahrmeir, an dem neuen Termin wegen lange feststehender Verpflichtungen bedauerlicherweise verhindert ist, ergibt sich auch eine neue Besetzung des Podiums. Der Cluster freut sich, Christoph Cornelißen gewonnen zu haben. Er lehrt an der Goethe-Universität Neueste Geschichte und ist assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters.

Diese Terminänderung bezieht sich auf die Pressemitteilung vom 12. Mai („Stadtgespräch des Clusters mit Christopher Clark“). Hier folgt die aktualisierte Version:

Die Frage nach der Schuld stellt sich nicht nur im Strafrecht, sie gehört auch zu den großen Themen der Geschichte. Fast könnte man meinen, dass unsere Bewertung historischer Ereignisse, besonders kriegerischer Auseinandersetzungen, nicht ohne die Antwort darauf auskommt, wer im Unrecht war und zur Verantwortung gezogen werden muss. Beim 15. Frankfurter Stadtgespräch des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität soll es grundsätzlich und epochenübergreifend um die Bedeutung, die Funktion und die Folgen von Schuldzuschreibungen in der Geschichte gehen. Die Podiumsdiskussion trägt den Titel: „Wer hat angefangen? – Sinn und Unsinn historischer Schuldzuschreibungen“. Sie findet am 26. Mai 2014 um 19.00 Uhr im Historischen Museum Frankfurt statt (Fahrtor 2, Römerberg).

Exemplarisch und mit Bezug auf das aktuelle Jubiläumsjahr rückt in der jüngsten Ausgabe des Frankfurter Stadtgesprächs auch der Erste Weltkrieg in den Fokus, für dessen Ausbruch viele Historiker lange Zeit vor allem Deutschland verantwortlich machten. Zu Gast bei der öffentlichen Veranstaltung ist der Historiker Christopher Clark von der Universität Cambridge, der in seinem Buch „Die Schlafwandler – Wie Europa in den ersten Weltkrieg zog“ einen differenzierteren Ansatz verfolgt. Sein Diskussionspartner ist Christoph Cornelißen, Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität. Die Moderation hat Klaus Günther, Co-Sprecher des Clusters und Rechtswissenschaftler mit den Forschungsschwerpunkten Strafrecht und Rechtsphilosophie. Das Stadtgespräch wird in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main veranstaltet.

„Der Kriegsausbruch von 1914 ist kein Agatha-Christie-Thriller, an dessen Ende wir den Schuldigen im Wintergarten über einen Leichnam gebeugt auf frischer Tat ertappen. In dieser Geschichte gibt es keine Tatwaffe als unwiderlegbaren Beweis, oder genauer: Es gibt sie in der Hand jedes einzelnen Akteurs. So gesehen war der Kriegsausbruch eine Tragödie, kein Verbrechen.“ Das schreibt Christopher Clark in seinem „Schlafwandler“-Buch. Er widerspricht damit vor allem auch der These des deutschen Historikers Fritz Fischer aus den 1960er-Jahren, wonach Deutschland den Krieg aus Expansionsbestrebungen gezielt vorbereitet habe. Auch fragt Clark in seinem Buch, ob es denn überhaupt nötig sei, „dass wir ein Plädoyer gegen einen einzigen schuldigen Staat halten oder eine Rangordnung der Staaten nach ihrem jeweiligen Anteil an der Verantwortung für den Kriegsausbruch aufstellen“.

Zumindest ein Grund für die Suche nach den Hauptverantwortlichen mag selbst in weltgeschichtlichen Zusammenhängen darin bestehen, konkrete Haftungsfragen zu klären. Bei den Friedensverhandlungen in Versailles wurde die moralische Verantwortung für den Ausbruch des Krieges beim Deutschen Reich und seinen Bündnispartnern gesehen. Die letzte Rate in Verbindung mit den damals beschlossenen Reparationen leistete die Bundesrepublik im Oktober 2010, es waren 200 Millionen Euro.

Nach wie vor strittig ist, welche Rolle die Schuldzuweisung an das Deutsche Reich für die politischen Verhältnisse in der Weimarer Republik spielte und damit für die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und die von den Deutschen begangenen Menschheitsverbrechen. Gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde in Nürnberg erstmals ein internationales Strafverfahren geführt. Und schließlich und nicht zuletzt: Gegenseitige Schuldzuweisungen wie beispielsweise im ehemaligen Jugoslawien vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs zwischen den verschiedenen Ethnien prägen auch aktuelle Konflikte, sei es in der Ukraine oder auf dem afrikanischen Kontinent.

Christopher Clark, der in Cambridge Neuere Europäische Geschichte lehrt, steht bereits seit einigen Jahren in enger Verbindung mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und dessen Forschungsthemen. Im Mai folgt der vielfach ausgezeichnete Historiker zum zweiten Mal einer Einladung des Clusters an das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Dort gehört er auch zu den ersten Fellows des neu gegründeten Historischen Kollegs.

Terminvorschau: Eine weitere Gelegenheit, Clark „live“ zu sehen, besteht am 29. Mai auf dem Frankfurter Campus Westend. Dann hält er im Rahmen des Jubiläumsprogramms „100 Jahre Goethe-Universität“ einen vom Cluster ausgerichteten öffentlichen Vortrag zum Thema „Das Wilhelminische Deutschland und die Universität Frankfurt: Der Kontext der Kriegsjahre“.

 

Informationen im Internet: Zum Stadtgespräch am 19. Mai: www.normativeorders.net/frankfurter-stadtgespraech

Zum Jubiläums-Vortrag am 29. Mai: www.normativeorders.net/gu-100

 

Kontakt: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net

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Mai 14 2014
13:58

Fach- und Jobmesse an der Goethe-Universität auf dem Campus Bockenheim

Enter_Zukunft_IT

FRANKFURT. Der Fachbereich Informatik und Mathematik der Goethe-Universität Frankfurt veranstaltet am Donnerstag, 15. Mai 2014, seine erste IT Fach- und Jobmesse. Am Campus Bockenheim, im Sozialzentrum/Neue Mensa Foyer, begrüßt die Universität interessierte Studierende, Absolventen sowie Fach- und Führungskräfte, die sich über Jobmöglichkeiten und Neuigkeiten in der IT-Branche informieren möchten. Unternehmen und Organisationen aus der Wirtschaft und der Goethe-Universität präsentieren sich den Besuchern zwischen 10 Uhr und 16 Uhr an Messeständen, in Unternehmenspräsentationen und in Fachvorträgen. Der Eintritt ist kostenfrei.

Veranstaltet wird die Jobmesse „Enter_Zukunft_IT“ vom Fachbereich Informatik und Mathematik der Goethe-Universität in Kooperation mit dem Career Center der Goethe-Universität. Nähere Informationen zur Veranstaltung, zum Vortragsrahmenprogramm sowie den Messeausstellern finden Interessierte unter www.enter-zukunft-it.de.

Die Messe ist auch ein Programmpunkt im Rahmen des Jubiläumsprogramms zum 100jährigen Bestehen der Goethe-Universität.

Veranstaltungen

Mai 13 2014
17:03

Öffentlicher Abendvortrag des Nobelpreisträgers Frank Wilczek

Über die Schönheit physikalischer Gesetze

FRANKFURT. Können wissenschaftliche Ideen ästhetisch schön sein? Dieser Frage wird der Physik-Nobelpreisträger des Jahres 2004, Prof. Frank Wilczek vom Massachussetts Institute of Technology, USA, in einen öffentlichen Vortrag nachgehen. Der englische Vortrag mit dem Titel “Quantum Beauty” findet im Rahmen der diesjährigen Quark Matter-Konferenz in Darmstadt statt, zu der mehr als 800 Forscher aus aller Welt erwartet werden. Organisatoren sind die Universitäten Frankfurt und Heidelberg, die Technische Universität Darmstadt und das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung.

Wann? Donnerstag, den 22.5.2014, 19:00 Uhr.
Wo? Hörsaal 122 der Technischen Universität Darmstadt, Altes Maschinenhaus, Magdalenenstr. 12, 64289 Darmstadt.

Bereits Pythagoras und Platon dachten über die Schönheit physikalischer Theorien nach. Schön ist für den Physiker beispielsweise eine Theorie, die bestimmten Symmetrien unterliegt. Dass eine schöne Theorie auch wahr ist, deutete sich bereits in der Mechanik Isaac Newtons und der Theorie des Elektromagnetismus James Clerk Maxwells an. Wie Frank Wilczek demonstrieren wird, hat die moderne Physik dieses Prinzip in großer Tiefe und im Detail verinnerlicht. Er wird auch die Entwicklung des Konzepts der Schönheit physikalischer Gesetze rekapitulieren und zeigen, wie es die Forschung auf dem Weg zum ultimativen Verständnis unserer Welt leitet.

Der Eintrittspreis beträgt 5,- € (Eintrittskarten sind bis zum 19.5. zzgl. einer Vorverkaufsgebühr von 50 Cent erhältlich im Darmstadt Shop am Eingang des Luisencenters, Luisenplatz 5).

Die Quark Matter-Konferenz ist die größte und wichtigste Konferenz der Schwerionenphysik. Sie findet vom 19.5. bis 24.5. im Konferenzzentrum Darmstadtium in Darmstadt statt. Nach drei Jahren Datenaufnahme am LHC-Beschleuniger des CERN sowie einer neuen experimentellen Kampagne am RHIC am Brookhaven National Laboratory, USA, sind gerade zu diesem Zeitpunkt besonders spannende neue Forschungsergebnisse zu erwarten. Auf dem Gelände der GSI ist zurzeit die FAIR-Beschleunigungsanlage im Bau, an der auch die Goethe-Universität beteiligt ist.

Informationen: Prof. Dr. Dirk Rischke, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798-47862, drischke@th.physik.uni-frankfurt.de.

Sonstige

Mai 13 2014
17:01

Goethe-Universität schenkt Oberbürgermeister Peter Feldmann Jubiläumsfahrrad zur Nutzung für gemeinnützige Zwecke

Kleine Geste, große Wirkung: Fahrradkurse für Migrantinnen

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Jubiläumsjahr sorgte die Goethe-Universität für mehr nachhaltige Mobilität in Frankfurt. Nach der Verlosung von 100 Jubiläumsfahrrädern an Angehörige der Universität, wird ein weiteres Fahrrad nun in den Dienst einer gemeinnützigen Einrichtung gestellt.

Die Übergabe des Zweirades an Oberbürgermeister Peter Feldmann erfolgt im Rahmen eines Besuchs der Heinrich-Lübke-Siedlung am 15. Mai 2014. Treffpunkt ist um 17.00 Uhr vor dem REWE-Markt, Heinrich-Lübke-Straße 5-7 (Zugang auch über Ludwig-Landmann-Straße).

Von dort geht der Weg dann zum Begegnungszentrum des Frankfurter Verbandes für Alten- und Behindertenhilfe e.V., Heinrich-Lübke-Straße 32, wo das Fahrrad seiner Bestimmung übergeben werden soll: Hier können es sich Seniorinnen und Senioren ausleihen, aber auch die Teilnehmerinnen des vom Quartiersmanagement initiierten Fahrradkurses für Migrantinnen.

Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an den Termin teilzunehmen. Wir bitten um Information (ott@pvw.uni-frankfurt.de), ob wir mit Ihrem Kommen rechnen können.

Veranstaltungen

Mai 13 2014
16:59

Vortragsreihe „Cornelia Goethe Colloquien“ im Sommersemester 2014

Eine Frankfurter Schule der Frauen- und Geschlechterforschung?

FRANKFURT. Die Kritische Theorie, die von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in Frankfurt begründet wurde, hat in vielfacher Hinsicht zum Weiter-Denken, aber auch zum Gegen-den-Strich-Denken angeregt. Vor allem deshalb waren und sind die kultur- und gesellschaftstheoretischen Impulse dieser Frankfurter Schule für die Frauen- und Geschlechterforschung bis heute wegweisend. Die Themen der öffentlichen Vortragsreihe des Cornelia Goethe Centrums im Sommersemester 2014 reichen von den „Anfängen der Frauenforschung in Frankfurt“ bis hin zu „aktuellen Debatten im Anschluss an die Kritische Theorie“. Zur Debatte steht vor dem Hintergrund des Jubiläums der Goethe-Universität die Frage nach einer Frankfurter Schule der Frauen- und Geschlechterforschung. Die Vorträge finden immer (außer 22. Mai) mittwochs von 18 bis 20 Uhr im PEG-Gebäude (Raum 1.G 191), Campus Westend, statt.

Traditionelle Vorträge sind eher die Ausnahme bei diesen Veranstaltungen, die zum Zuhören, zur Auseinandersetzung und zum Mitdiskutieren einladen. Sie beginnen am Mittwoch (14. Mai) mit einem Interview zwischen der Medienwissenschaftlerin und geschäftsführenden Direktorin des Cornelia Goethe Centrums, Prof. Ulla Wischermann, und der Kinowissenschaftlerin und -enthusiastin, Prof. Heide Schlüpmann. Auf „100 Jahre Frauenstudien an der Goethe-Universität“ blickt eine Woche später Prof. Ute Gerhard, die erste Professorin für Frauenforschung an einer deutschen Universität, zurück (22.5.). Ausnahmsweise findet dieser Vortrag, der zugleich die Konferenz „Ausschließende Einschließung. 100 Jahre Frauen & Wissenschaft an der Goethe-Universität“ eröffnet, in der Stadtbibliothek statt.

Weitere Highlights der Vortragsreihe sind die Diskussion der Frage, wie die doppelte Verortung von Frauen in Erwerbs- und Familienarbeit in Anschluss an die Kritische Theorie heute vor dem Hintergrund einer sich international zuspitzenden „Care“-Krise, einer Krise des „Füreinander-Sorgens“, zu denken ist. Es diskutieren Prof. Helma Lutz und Prof. Regina Becker-Schmidt (4. Juni). Biografische Erinnerungsarbeit ist der Leitfaden für „Kritische Theorie und die Anfänge der Frauenforschung in Frankfurt“ am 11. Juni, ein Zurück- und Vordenken mit Prof. Ursula Apitzsch und Prof. Christel Eckart. Gegen den Strich und in vielfacher Hinsicht von einem anderen Standpunkt aus gesehen, reflektiert Prof. Nikita Dhawan am 25. Juni „The Paradox of postcolonial Enlightement“. Abgeschlossen wird die in Kooperation mit dem Frankfurter Institut für Sozialforschung konzipierte Reihe am 9. Juli mit einem Gespräch zu aktuellen Fragen der Geschlechtertheorie. Den Abend gestaltet die Frankfurter feministische Philosphinnengruppe mit ihrem Gast, der Philosophin Dr. Eva von Redecker.

Die Vortragsreihe wird veranstaltet vom Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) in Kooperation mit dem Institut für Sozialforschung und der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.

Das Programm auf einen Blick

14. Mai
Das große Kino - Feministische Kritik und Frankfurter Schule.
Ulla Wischermann im Gespräch mit Heide Schlüpmann

22. Mai (19:30 Uhr, Stadtbücherei Frankfurt a.M., Zentralbibliothek, Hasengasse 4)
„In den Brüchen der Zeit…“ - 100 Jahre Frauenstudien an der Universität Frankfurt.
Ute Gerhard

4. Juni
Von der ‚Doppelten Vergesellschaftung von Frauen‘ zur ‚Krise der Care-Arbeit‘ – Impulse aus der ‚Kritischen Theorie‘?'
Helma Lutz im Gespräch mit Regina Becker-Schmidt 

11. Juni
Kritische Theorie und die Anfänge der Frauenforschung in Frankfurt.
Ursula Apitzsch im Gespräch mit Christel Eckart

25. Juni
Affirmative Sabotage of the Master’s Tools: The Paradox of Postcolonial Enlightenment.
Nikita Dhawan (in engl. Sprache)

9. Juli
Queer und materialistisch. Aktuelle feministische Debatten im Anschluss an die Kritische Theorie.
Eva von Redecker im Gespräch mit der Feministischen Philosophinnengruppe Frankfurt

Informationen: Dr. Marianne Schmidbaur, Stefan Fey, Cornelia Goethe Centrum, CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de, Tel. (0171)273 9354; http://www.cgc.uni-frankfurt.de/cgc-lehre-colloq.shtml

Veranstaltungen

Mai 12 2014
15:42

Diskussionsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ fragt am 19. Mai nach historischen Schuldzuschreibungen

Stadtgespräch des Clusters mit Christopher Clark

FRANKFURT. Die Frage nach der Schuld stellt sich nicht nur im Strafrecht, sie gehört auch zu den großen Themen der Geschichte. Fast könnte man meinen, dass unsere Bewertung historischer Ereignisse, besonders kriegerischer Auseinandersetzungen, nicht ohne die Antwort darauf auskommt, wer im Unrecht war und zur Verantwortung gezogen werden muss. Beim 15. Frankfurter Stadtgespräch des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität soll es grundsätzlich und epochenübergreifend um die Bedeutung, die Funktion und die Folgen von Schuldzuschreibungen in der Geschichte gehen. Die Podiumsdiskussion trägt den Titel: „Wer hat angefangen? – Sinn und Unsinn historischer Schuldzuschreibungen“. Sie findet am 19. Mai 2014 um 19.00 Uhr im Historischen Museum Frankfurt statt (Fahrtor 2, Römerberg).

Exemplarisch und mit Bezug auf das aktuelle Jubiläumsjahr rückt in der jüngsten Ausgabe des Frankfurter Stadtgesprächs auch der Erste Weltkrieg in den Fokus, für dessen Ausbruch viele Historiker lange Zeit vor allem Deutschland verantwortlich machten. Zu Gast bei der öffentlichen Veranstaltung ist der Historiker Christopher Clark von der Universität Cambridge, der in seinem Buch „Die Schlafwandler – Wie Europa in den ersten Weltkrieg zog“ einen differenzierteren Ansatz verfolgt. Sein Diskussionspartner ist Andreas Fahrmeir, Professor für Neuere Geschichte an der Goethe-Universität. Die Moderation hat Klaus Günther, Co-Sprecher des Clusters und Rechtswissenschaftler mit den Forschungsschwerpunkten Strafrecht und Rechtsphilosophie. Das Stadtgespräch wird in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main veranstaltet.

„Der Kriegsausbruch von 1914 ist kein Agatha-Christie-Thriller, an dessen Ende wir den Schuldigen im Wintergarten über einen Leichnam gebeugt auf frischer Tat ertappen. In dieser Geschichte gibt es keine Tatwaffe als unwiderlegbaren Beweis, oder genauer: Es gibt sie in der Hand jedes einzelnen Akteurs. So gesehen war der Kriegsausbruch eine Tragödie, kein Verbrechen.“ Das schreibt Christopher Clark in seinem „Schlafwandler“-Buch. Er widerspricht damit vor allem auch der These des deutschen Historikers Fritz Fischer aus den 1960er-Jahren, wonach Deutschland den Krieg aus Expansionsbestrebungen gezielt vorbereitet habe. Auch fragt Clark in seinem Buch, ob es denn überhaupt nötig sei, „dass wir ein Plädoyer gegen einen einzigen schuldigen Staat halten oder eine Rangordnung der Staaten nach ihrem jeweiligen Anteil an der Verantwortung für den Kriegsausbruch aufstellen“.

Zumindest ein Grund für die Suche nach den Hauptverantwortlichen mag selbst in weltgeschichtlichen Zusammenhängen darin bestehen, konkrete Haftungsfragen zu klären. Bei den Friedensverhandlungen in Versailles wurde die moralische Verantwortung für den Ausbruch des Krieges beim Deutschen Reich und seinen Bündnispartnern gesehen. Die letzte Rate in Verbindung mit den damals beschlossenen Reparationen leistete die Bundesrepublik im Oktober 2010, es waren 200 Millionen Euro.

Nach wie vor strittig ist, welche Rolle die Schuldzuweisung an das Deutsche Reich für die politischen Verhältnisse in der Weimarer Republik spielte und damit für die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und die von den Deutschen begangenen Menschheitsverbrechen. Gegen die Hauptkriegsverbrecher wurde in Nürnberg erstmals ein internationales Strafverfahren geführt. Und schließlich und nicht zuletzt: Gegenseitige Schuldzuweisungen wie beispielsweise im ehemaligen Jugoslawien vor dem Ausbruch des Bürgerkriegs zwischen den verschiedenen Ethnien prägen auch aktuelle Konflikte, sei es in der Ukraine oder auf dem afrikanischen Kontinent.

Christopher Clark, der in Cambridge Neuere Europäische Geschichte lehrt, steht bereits seit einigen Jahren in enger Verbindung mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und dessen Forschungsthemen. Im Mai folgt der vielfach ausgezeichnete Historiker zum zweiten Mal einer Einladung des Clusters an das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Dort gehört er auch zu den ersten Fellows des neu gegründeten Historischen Kollegs.

Weitere Termine mit Christopher Clark:

Clark wird Teilnehmer der vom Exzellenzcluster mitveranstalteten wissenschaftlichen Tagung „Europa 1914 – Der Weg ins Ungewisse“ am 22./23. Mai sein. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Eine weitere Gelegenheit, Clark „live“ zu sehen, besteht am 29. Mai auf dem Frankfurter Campus Westend. Dann hält er im Rahmen des Jubiläumsprogramms „100 Jahre Goethe-Universität“ einen vom Cluster ausgerichteten öffentlichen Vortrag zum Thema „Das Wilhelminische Deutschland und die Universität Frankfurt: Der Kontext der Kriegsjahre“.

Weitere Informationen folgen.

Informationen im Internet:

Zum Stadtgespräch am 19. Mai: www.normativeorders.net/frankfurter-stadtgespraech

Zur Tagung am 22./23. Mai: www.normativeorders.net/europa-1914

Zum Jubiläums-Vortrag am 29. Mai: www.normativeorders.net/gu-100

Kontakt: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net

Veranstaltungen

Mai 12 2014
15:39

Ausstellungseröffnung am 15. Mai im Goethe-Haus; ab 22. Juni in der Rotunde auf dem Campus Westend zu sehen

„Goethes Hidschra. Reisen in den Orient. Reisen in Texte“

FRANKFURT. Am Donnerstag (15. Mai) um 19 Uhr wird im Frankfurter Goethe-Haus die Ausstellung „Goethes Hidschra. Reisen in den Orient. Reisen in Texte“ eröffnet, die in Kooperation mit der Professur für Religionswissenschaften der Goethe-Universität und dem Projekt „Kunst baut Brücken – Morgenland trifft Abendland“ konzipiert wurde. Am 22. Juni zieht die Ausstellung dann in die Rotunde des IG-Farben-Hauses auf den Campus Westend um und ist dort bis 12. Juli zu sehen.

Die Schriftkunstausstellung, die im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Goethe-Universität stattfindet, zeigt sowohl die schriftkünstlerische Auseinandersetzung der Gruppe „lettera“, mit Texten von Goethe und Hafis als auch Arbeiten des iranischen Kalligrafen Jamshid Sharabi zur persischen Übersetzung von Goethes Gedicht ‚Hegire‘. Diese Gruppe, zu der Marí Emily Bohley, Frank Fath, Antje Glashagen-Stuck, Anja Luedtke, Birgit Nass, Eveline Petersen-Gröger, Ursula Schröder-Höch und Jasna Wittmann gehören, pflegt seit mehr als 20 Jahren die Kunst des Kalligraphierens. Die Übersetzung stammt von Hossein Khadjeh Zadeh. Das ist ganz im Sinne Goethes, der sich oft vorgestellt hatte, ein Handelsreisender zu sein, dem es um den „Wechseltausch“ zwischen Kulturen geht. Zur Vernissage wird ein Rezitationsabend „Tausche Goethe gegen Hafis“ stattfinden, es werden Texte aus dem Divan von Goethe, von Hafis und aus dem Koran in deutscher, persischer und arabischer Sprache, zum Teil mit musikalischer Begleitung, aufgeführt.

Genau 100 Jahre vor Gründung der Goethe-Universität schrieb Goethe am Weihnachtsabend das Gedicht „Hegire“. Er wählte die französische Übersetzung des arabischen Wortes „Hidschra“, das auf die Auswanderung des Propheten Muhammads von Mekka nach Medina weist, zur Eröffnung für seinen West-östlichen Divan. Goethe eignete sich den Orient durch Texte, Dichtung, aber auch kalligrafische Übungen an, er befand sich in einem regen Austausch mit Professoren der Orientalistik an der Jenaer Universität (Eichhorn, Lorsbach, Kosegarten). Das Projekt „Goethes Hidschra“ unter Leitung der Frankfurter Religionswissenschaftlerin Prof. Dr. Catherina Wenzel möchte seine Beschäftigung mit den Religionen und das interkulturelle Potenzial des Divans im „Doppeljubiläum“ in den Mittelpunkt rücken.

Zum Projekt gehört neben den Übersetzungen und der Ausstellung, die noch in der Rotunde der Universität zu sehen wird, ein Konzert zur Finissage am 11. Juli (Freitag) um 18 Uhr sowie Seminare und Vorlesungen: So hält die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken ein Seminar zu Goethes „West-östlicher Divan“; Prof. Dr. Catherina Wenzel eine Vorlesung zu „Christlich-islamische Begegnungen in Europa, Konflikte, Apologetik, Dialoge“ und Prof. Dr. Fateme Rahmati, Zentrum Islamische Studien, und Prof. Dr. Catherina Wenzel gemeinsam ein Seminar zu „Goethes Beschäftigung mit dem Islam und der Religion Zarathustras“.

Die Ausstellung und die Veranstaltungsreihe werden überwiegend finanziert aus den zentralen Mitteln für das Universitätsjubiläum, weitere Sponsoren und Kooperationspartner sind die Kulturabteilung der iranischen Botschaft in Deutschland, die Hafis-Gesellschaft Verein für Kulturdialog und das Frankfurter Goethe-Haus.

Die Goethe-Universität gehört zu den universitären Standorten in Deutschland, an denen ein Zentrum für Islamische Studien und damit eben auch Islamische Theologie als Fach neben Judaistik, jüdischer Religionsphilosophie und den christlichen Theologien etabliert wurde. „Insofern bietet dieser Ort die Möglichkeit, das Thema interreligiös und interdisziplinär zu bearbeiten. Dabei geht es um Wissensformen, die im Divan rezipiert werden und die ihrerseits durch den Divan wieder vermittelt werden – sowohl in einer spezifisch literarischen Form, als auch im Prosateil, den Noten und Abhandlungen“, erläutert die Initiatorin Catherina Wenzel. „Dabei spielt selbstverständlich die Übersetzung eine zentrale Rolle, sonst würde für Goethe, der die persische und arabische Sprache nicht verstehen konnte, eine Rezeption Hafis oder des Koran unmöglich sein.“ So gestalten sich die imaginativen Reisen Goethes in den Orient, die oft auch als Reisen in die zeitliche Ferne sind, sowohl durch das Medium der Poesie als auch mittels Aneignung von Wissen, das die Orientalistik bereitstellt.

Und Wenzel ergänzt: „In diesem Aneignungsprozess von Wissen und auf der Suche nach Inspiration spielen die ästhetischen Dimensionen des Hörens von Klang, Rhythmus und das Betrachten der besonderen Formen des arabisch-persischen Alphabetes eine beachtliche Rolle.“ Goethe sagte selbst im West-östlichen Divan, Text und Kommentare: „Am liebsten aber wünschte der Verfasser vorstehender Gedichte als ein Reisender angesehen zu werden, dem es zum Lobe gereicht, wenn er sich der fremden Landesart mit Neigung bequemt, deren Sprachgebrauch sich anzueignen trachtet, Gesinnungen zu theilen, Sitten aufzunehmen versteht.“

Zur Vorgeschichte der Ausstellung: Im Rahmen des von der Hafis-Gesellschaft ins Leben gerufenen Projektes „Morgenland trifft Abendland – Kunst baut Brücken“ fand bereits 2012 eine Dialogausstellung in Teheran statt, an der der iranischen Schriftkünstler Sedaghat Jabbari und Antje Glashagen-Stuck von „lettra“ teilnahmen. Die Initiatoren des Projekts, Manfred und Gisela Grüter, stellten den Kontakt Catherina Wenzel in Frankfurt her  und  so entstand die Idee zu der Frankfurter Ausstellung.

Informationen: Prof. Dr. Catherina Wenzel, Professur für Religionswissenschaften, Fachbereich Evangelische Theologie, Campus Westend, ca.wenzel@em.uni-frankfurt.de, (069) 798-32755

Forschung

Mai 12 2014
11:49

Etherlipide künftig nicht mehr aus Haifischlebern gewinnen

Ungewöhnliche Fette aus Bodenbakterien

FRANKFURT. Bakterien können ungewöhnliche Lipide (Fette) bilden, die auch in höheren Lebewesen vorkommen. Wie sie das machen, hat eine Gruppe von Biotechnologen an der Goethe-Universität am Beispiel der Etherlipide aus Bodenbakterien aufgeklärt. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nature Chemical Biology“ berichten sie, dass diese Lipide eine wichtige Rolle bei der Kommunikation der Bakterien spielen. Die Aufklärung der Biosynthese eröffnet zudem Wege zu ihrer biotechnologischen Herstellung. Bisher werden sie zu großen Teilen aus der Leber von Haien gewonnen.

Lipide oder allgemein Fette und Öle werden nicht nur beim Kochen benötigt, sie sind auch wichtige Inhaltsstoffe von Salben oder Kosmetika. Daneben kommen sie in praktisch allen Zellen vor, egal ob es sich um dabei um menschliche, tierische, pflanzliche oder bakterielle Zellen handelt. Sie dienen als Energiespeicher, halten die Zellmembran flexibel und fungieren teilweise auch als Signalmoleküle.

Eine ungewöhnliche Klasse von Lipiden sind die Etherlipide, die im Menschen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielen. Auch Bakterien können diese Lipide herstellen, aber erst kürzlich ist es der Arbeitsgruppe von Prof. Helge Bode gelungen, Etherlipide aus Myxobakterien zu beschreiben, die Gene für ihre Bildung zu finden und die verantwortlichen Enzyme zu charakterisieren.

Myxobakterien kommen überall im Boden vor. Sie können Fruchtkörper mit bis zu 0,3 Millimeter Höhe aufbauen, ähnlich denen von Pilzen. Damit stellen diese Bakterien ein einfaches Modell für Vielzeller dar. „Wollten Menschen die Baukünste der Myxobakterien nachahmen, müssten sie nur mit Spucke, ein paar Seilen und Muskelkraft eine menschliche Pyramide von 200 Metern Höhe aufbauen“, erklärt Bode. Offenbar helfen den Bakterien Etherlipide bei der Kommunikation und damit auch der Koordination des „Turmbaus“, wie Wolfram Lorenzen, Tilman Ahrendt, Kenan Bozhüyük aus der Arbeitsgruppe von Bode berichten.

Bode, der Merck-Stiftungsprofessur für Molekulare Biotechnologie an der Goethe-Universität ist, verfolgt mit seiner Arbeit auch praktische Ziele. Gelingt es, Etherlipide künftig in großen Mengen auf biotechnologischem Weg in Bakterien herzustellen, wäre dies eine „Hai-freundlichere“ und somit nachhaltigere Methode, sie für die kosmetische und pharmazeutische Industrie verfügbar zu machen.

Publikation: Wolfram Lorenzen, Tilman Ahrendt, Kenan AJ Bozhüyük und Helge B Bode: A multifunctional enzyme is involved in bacterial ether lipid biosynthesis, in: Nature Chemical Biology, online-Publikation: 11. Mai 2014, doi: 10.1038/nchembio.1526

Ein Bild zum Download finden Sie: hier.

Bildtext: Fruchtkörper des Myxobakteriums Stigmatella aurantiaca auf einer Agarplatte.

Copyright: Dr. Roland Garcia und Prof. Dr. Rolf Müller, Helmholtz Institut für Pharmazeutische Forschung, Saarbrücken.

Informationen: Prof. Dr. Helge B. Bode, Merck-Stiftungsprofessur für Molekulare Biotechnologie, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798- 29557, h.bode@bio.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Mai 12 2014
11:28

Neu in der Biographienreihe der Goethe-Universität: Fritz Neumark – Friedrich Dessauer – Henry Oswalt – Franz Oppenheimer – Max Horkheimer – Ernst Kantorowicz – Leo Frobenius

Zwölf Porträts von Gründern, Gönnern und Gelehrten jetzt im Jubiläumsschuber

EINLADUNG ZUR PRÄSENTATION WEITERER BIOGRAPHIEN-BÄNDE

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Goethe-Universität nimmt ihren 100. Geburtstag zum Anlass, sich herausragender Persönlichkeiten in ihrer Geschichte zu erinnern. In der im Frankfurter Societäts-Verlag erscheinenden Biographienreihe „Gründer, Gönner und Gelehrte“ werden Persönlichkeiten der Gründerjahre der Universität vor und nach 1914 ebenso wie die Generation des Wiederaufbaus nach 1945, aber auch Vordenker und Akteure der bildungsbewegten 1960er und 1970er Jahre porträtiert.

Nun sind seit der letzten Präsentation vor einem Jahr sieben weitere Bände erschienen – und zwar zu: Fritz Neumark, Finanzpolitiker und Politikberater – Friedrich Dessauer, Röntgenpionier, Biophysiker und Demokrat – Henry Oswalt, Bildungsbürger und Mäzen – Franz Oppenheimer, Ökonom und Soziologe der ersten Stunde – Max Horkheimer, Begründer der „Frankfurter Schule“ – Ernst Kantorowicz, Historiker und Anhänger Stefan Georges – Leo Frobenius, Afrikaforscher, Ethnologe, Abenteurer. Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl möchte die Gelegenheit nutzen, Ihnen den Jubiläumsschuber mit den zwölf bisher erschienenen Bänden vorzustellen und Sie zu einer Diskussion mit den Autoren der neueren Bände einzuladen. Diese sieben Biographien geben einen hervorragenden Eindruck von der intellektuellen und wissenschaftlichen Vielfalt, die die Universität in ihrer frühen Phase bis 1933 prägte, aber auch über das Engagement der Remigranten, die sich nach dem Zweiten Krieg vehement für den Wiederaufbau einer liberalen Universität stark machten. In ihren Lebensbildern spiegelt sich zugleich die wechselvolle deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert.

Dieses Treffen bietet die Chance zum Gespräch zwischen Historikern, Autoren, Förderern, Journalisten, Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats und Vertretern des Societäts-Verlags. Wir laden Sie herzlich ein zu der Diskussion bei einem zweiten Frühstück

am:     Mittwoch, den 21. Mai 2014, um 11.00 Uhr
Ort:     Campus Westend, Casino, erster Stock, Raum 1.802, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Bitte teilen Sie uns bis 15. Mai (Donnerstag) mit, ob wir mit Ihrer Teilnahme rechnen dürfen. Mails bitte an: susanne.schwarz@em.uni-frankfurt.de

Mit besten Grüßen
Ulrike Jaspers
Referentin für Wissenschaftskommunikation

Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl
Koordinatorin des Projektes „Biographienreihe – Gründer, Gönner und Gelehrte“

Veranstaltungen

Mai 9 2014
16:14

Eröffnungsfeier im PEG-Gebäude auf dem Campus Westend

Virtuelle Ausstellung: Frankfurter Literaturwissenschaftler, 1914-1945

FRANKFURT. Wer waren die Literaturwissenschaftler, die bei der Gründung 1914 an die Universität Frankfurt berufen wurden, die das akademische Leben der Stadt Frankfurt in der Weimarer Republik mitprägten, die nach 1933 in Frankfurt weiterhin Literaturwissenschaft betrieben oder die vertrieben wurden? Eine virtuelle Ausstellung von Studierenden der Goethe-Universität gibt darüber Auskunft; eröffnet wird sie am Mittwoch (14. Mai) um 19 Uhr im PEG-Gebäude (Raum 1.G 135) auf dem Campus Westend.

Das interdisziplinäre Lehrforschungsseminar am Fachbereich Neuere Philologien hat sich anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Universität mit deren eigener Geschichte und einigen herausragenden Köpfen beschäftigt. Die Studierenden rekonstruierten im Rahmen des Seminars einzelne Forscherbiografien z.B. mithilfe des Universitätsarchivs, der Bestände der Universitätsbibliothek oder digital zur Verfügung stehender Medien und erstellten insgesamt 20 detaillierte Porträts, in denen u.a. einzelne Aspekte der intellektuellen Biografien in kürzeren Essays beleuchtet werden. Die Ergebnisse präsentiert nun die virtuelle Ausstellung „Frankfurter Literaturwissenschaftler, 1914-1945“. Sie wurde von Studierenden der Romanistik, Germanistik und Anglistik, moderiert von Dr. Frank Estelmann und Privatdozent Dr. Bernd Zegowitz, in der Zeit zwischen April 2013 und Februar 2014 erarbeitet.

Die Ausstellung zeigt erstmals einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Literaturwissenschaften in Frankfurt und macht dabei eine Reihe von wenig bekannten Querverbindungen sichtbar: So hatte beispielsweise die Literatursoziologie mit Leo Löwenthal einen ihrer entscheidenden Ursprünge an der Universität Frankfurt. Löwenthal ist eher bekannt als Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung, doch er war gleichermaßen Literaturwissenschaftler und Soziologe, auch er musste 1933 in die USA emigrieren, wo er ab 1955 an der Universität in Berkeley als Soziologe forschte und lehrte. Die Ausstellung setzt sich zusammen aus detaillierten Porträts einzelner Wissenschaftler der Universität Frankfurt wie Löwenthal, Max Kommerell, der als Begründer der Komparatistik, der vergleichenden Literaturwissenschaften, gilt, Matthias Friedwagner, der institutionell die Grundlagen für eine moderne Romanistik an der Universität Frankfurt legte, oder Julius Petersen. Petersen startete seine Professoren-Karriere während des Ersten Weltkriegs unter schwierigsten Bedingungen, musste auch zum Fronteinsatz und wurde erst in den 1920er Jahren in Berlin zu einem der wichtigsten Germanisten seiner Zeit.

Das Lehrforschungsseminar wurde gefördert durch Mittel aus dem Programm „Starker Start ins Studium“, die Ausstellung aus den zentralen Mitteln für das Jubiläum.

Die virtuelle Ausstellung ist vom 19. Mai 2014 an zu sehen unter: http://use.uni-frankfurt.de/literaturwissenschaftler/

Informationen: PD Dr. Bernd Zegowitz, Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik, Fachbereich Neuere Philologien, zegowitz@lingua.uni-frankfurt.de. Tel.: 069/798-32693

Personalia/Preise

Mai 9 2014
16:13

Wirtschaftsstudent gewinnt Preis für innovatives Start-up. Unterstützung vom Gründerzentrum Goethe-Unibator.

Frankfurter Gründerpreis für Studierenden der Goethe-Universität

FRANKFURT. Sven Junglas, Student der Wirtschaftswissenschaften an der Goethe-Universität, hat beim diesjährigen Frankfurter Gründerpreis den ersten Platz gewonnen. Mit seinem Start-up „MeinUnternehmensfilm“ (www.meinunternehmensfilm.de), das Erklärvideos für Unternehmen produziert, konnte er die Juroren überzeugen. 40 Unternehmen hatten sich in diesem Jahr um den Frankfurter Gründerpreis beworben. Der erste Platz ist mit 12.500 Euro dotiert.

Junglas wurde von einem Team des Goethe-Unibator, dem Gründerzentrum an der Universität, bei der Entwicklung des Start-up unterstützt. Die Idee: Auch kleinere Unternehmen können sich mit einem erschwinglichen, aber hochwertigen Erklärvideo  präsentieren. 2013 konnte Junglas den ersten Kunden gewinnen und erreichte noch im selben Jahr die Gewinnzone.

Zum Frankfurter Gründerpreis: Der Gründerwettbewerb der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH will durch die Auszeichnung erfolgreicher Gründungen Mut zur Selbständigkeit machen und junge Unternehmen in Frankfurt am Main unterstützen. Prämiert werden drei herausragende Existenzgründungen. Der Wettbewerb ist offen für Frankfurter Unternehmen, die im Jahr 2013 gegründet wurden oder ihre Geschäftstätigkeit (Marketing mit Verkauf an die Kunden) aufgenommen haben.

Informationen zum Goethe-Unibator: www.goetheunibator.de

Hochschulpolitische Themen

Mai 9 2014
12:01

John B. Emerson traf sich mit Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl zum Meinungsaustausch und stellte sich Fragen von Studierenden und Professoren

Amerikanischer Botschafter besucht Goethe-Universität

FRANKFURT. Als John B. Emerson, der amerikanische Botschafter mit deutschen Wurzeln, den Eisenhower-Raum der Frankfurter Goethe-Universität betrat, wurde es plötzlich ganz still. Der höchste Repräsentant der amerikanischen Regierung in Deutschland hatte sich bewusst die Goethe-Universität anlässlich des 69. Jahrestages des Weltkriegsendes für eine Diskussionsveranstaltung mit Studierenden und Lehrenden ausgesucht (8. Mai 2014). Zurückgekehrt vom Treffen zwischen US-Präsident Barack Obama und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel konnte er noch frische Eindrücke der hochrangigen Begegnung beisteuern.

In einem 20-minütigen Impulsreferat beschwor er nicht nur die deutsch-amerikanische Wertegemeinschaft, sondern schlug durchaus auch selbstkritische Töne an: „Wir teilen dieselben Werte.“ Aber es gebe neben vielen Übereinstimmungen derzeit zwischen den USA, Deutschland und Europa auch eine ganze Reihe diskussionswürdiger Punkte. Zu den transatlantischen Problemzonen zählt Emerson, dessen Vater u.a. beim Frankfurter Religionsphilosophen und Theologen Paul Tillich studierte, vor allem die NSA-Krise, unterschiedliche Auffassungen beim Klimawandel, die Waffen-Liebe der Amerikaner und die deutsche Verwunderung über die regelmäßig wiederkehrenden Haushaltskrisen durch die Selbstblockade des politischen Systems (Government Shutdown). Emerson hob die gestiegene Bedeutung Deutschlands in Europa und der Welt hervor. Mit Blick auf das Ende des Zweiten Weltkrieges von 69 Jahren sagte er: „Es ist großartig zu sehen, wo wir von 69 Jahren waren und wo wir heute angekommen sind.“ Auf die Frage eines Studenten aus dem Publikum, wie man den studentischen Austausch aus den USA nach Deutschland noch intensivieren könne, versprach Emerson, sich verstärkt für dieses Anliegen einzusetzen. Zuvor hatte sich Emerson mit Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl zu einem 90-minütigen Meinungsaustausch getroffen.