​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Aug 27 2012
17:00

Forschungsgebäude des Exzellenzclusters „Makromolekulare Komplexe“ trägt künftig den Namen des Stifters

Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften feierlich eingeweiht

FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat einen weiteren Meilenstein im Ausbau ihres naturwissenschaftlichen Campus Riedberg erreicht: Das Forschungsgebäude des Exzellenzclusters „Makromolekulare Komplexe“ ist mittlerweile voll funktionsfähig und wurde in einer feierlichen Zeremonie eingeweiht. Zu Ehren des Stifters Dr. h.c. Josef Buchmann trägt es den Namen „Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften“. „Josef Buchmann hat sich auf vorbildliche Weise bürgerschaftlich für Wissenschaft und Forschung engagiert. Wir können uns glücklich schätzen, ihn zu unseren Förderern zählen zu dürfen“, würdigte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl in seinem Grußwort die Leistung des langjährigen Mäzens.

In weniger als fünf Jahren wurde der hoch technisierte Neubau auf dem Riedberg geplant und gebaut. Der Bau wurde je zur Hälfte vom Land Hessen und vom Bund getragen, nachdem der Wissenschaftsrat auf Antrag des Exzellenzclusters 2008 die Finanzierung empfohlen hatte. Auf 3.000 qm bietet er nun Arbeitsplätze für mehr als 180 Wissenschaftler. „Unsere Vision ist, das Institut zu einem Flaggschiff der Goethe-Universität im Bereich Lebenswissenschaften zu machen“, so Direktor Prof. Ivan Dikic. Seit August 2011 sind elf Forschergruppen aus den Disziplinen Biologie, Biochemie, Chemie, Physik und Medizin eingezogen. Sie versuchen, eine der Grundlagen des Lebens besser zu verstehen: Gemeinsam sind sie makromolekularen Komplexen auf der Spur, jenen winzigen Maschinen aus Proteinen, die für das Funktionieren einer Zelle unersetzlich sind. Es gibt viele molekulare Maschinen, und wie sie dynamisch miteinander agieren wird bislang nur ansatzweise verstanden. „Fehlfunktionen im Netzwerk der molekularen Maschinen können schwere Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer oder Parkinson auslösen, daher ist unsere Arbeit von großer biomedizinischer Bedeutung. Diese wissenschaftlichen Fortschritte werden die Lebensverhältnisse der Gesellschaft nachhaltig verbessern“, erklärte Dikic.

Diese Fortschritte haben auch das Interesse des Frankfurter Unternehmers und Mäzens Dr. h.c. Josef Buchmann geweckt, der sich mit seiner Stiftung nicht nur für die Goethe-Universität und den Standort Frankfurt sehr engagiert, sondern auch für die Tel Aviv Universität in Israel. Insbesondere die Hilfe für junge Wissenschaftler ist Josef Buchmann wichtig. So hat er seit 1985 beispielsweise 80 Jahresstipendien für Promovierende gewährt. Dem Neubau des Zentrums der Kinderheilkunde am Universitätsklinikum in Frankfurt hat er mit einer großzügigen Spende unter die Arme gegriffen, dort ist ein Gebäudeflügel nach ihm benannt. Ebenso wie der Vogelsaal im Senckenberg Museum, wo er die Neugestaltung unterstützt hat. Darüber hinaus finanziert er im Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) eine Professur. Und nun unterstützt er auch das Forschungsinstitut des Exzellenzclusters mit einem substanziellen Betrag. Zum Dank für sein nachhaltiges Engagement für die Goethe-Universität wurde dem Gebäude nun der Name „Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften“ verliehen.

„Die Spende von Herrn Buchmann leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Exzellenz an unserem Institut“, betonte Prof. Harald Schwalbe, Sprecher des Exzellenzclusters, das im Juni gerade den Zuschlag für eine weitere Förderperiode im bundesweiten Wettbewerb erhalten hatte. „Damit können wir weiteren ausgewiesenen jungen Wissenschaftlern die Chance geben, eine eigene Forschergruppe in Frankfurt aufzubauen.“ Rekrutiert wird der Nachwuchs weltweit, mehr als 18 Nationalitäten arbeiten in dem Gebäude, viele von ihnen haben zuvor an führenden Instituten gelernt oder erste Berufserfahrungen gesammelt. Oft ist es die interdisziplinäre Ausrichtung des Exzellenzclusters, die sie auf den Riedberg lockt.  „Nur in einem solchen Umfeld lassen sich komplexe Strukturen wie molekulare Maschinen aufklären“, so Schwalbe. „Wir hoffen, damit entscheidend zum Verständnis von Erkrankungen wie Demenzen und Krebs beitragen zu können.“

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Harald Schwalbe, Tel. (069)798-29737, schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Ivan Dikic, Tel. (069)798-42501, ivan.dikic@biochem2.de

Veranstaltungen

Aug 23 2012
14:04

Wir stellen Ihnen die Themen und Referenten vor

10. Geburtstag der Frankfurter Kinder-Uni

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

in der Woche vom 10. bis 14. September lädt die Goethe-Universität zur 10. Frankfurter Kinder-Uni ein. Warum uns diese turbulente Woche mit einigen tausend Kindern immer wieder Spaß macht und was dieses Jahr auf dem Programm steht, erfahren Sie

am: Mittwoch, dem 29. August 2012, um 11.00 Uhr
im
: Eisenhower-Raum des Poelzigbaus (IG 1.314) auf dem Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60629 Frankfurt am Main.

Ihre Gesprächspartner:

  • Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität
  • Privatdozent Dr. Martin Plath, Evolutionsbiologe
  • Prof. Henner Büsching, Teilchenphysiker
  • Dr. Claudia Pecher, Märchenforscherin
  • Dr. Milan Kuhli und Dr. Martin Asholt, Kriminalwissenschaftler

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und bitten um eine kurze Nachricht bis 27. August 2012 an jaspers@pvw.uni-frankfurt.de, ob wir mit Ihrer Teilnahme rechnen dürfen.

Mit besten Grüßen

Anne Hardy und Ulrike Jaspers
Referentinnen für Wissenschaftskommunikation

Veranstaltungen

Aug 22 2012
13:07

Medieneinladung zur Einweihungszeremonie am 27. August, 17 Uhr

Einweihung des Buchmann Institute for Molecular Sciences

Sehr geehrte Damen und Herren,

das im Exzellenzcluster ‚Makromolekulare Komplexe‘ gegründete Buchmann Institute for Molecular Life Sciences ist nicht nur baulich fertiggestellt, sondern auch der Forschungsbetrieb läuft mittlerweile auf vollen Touren. Elf Gruppen aus den vier Fachbereichen Physik, Chemie, Biochemie und Pharmazie, Biowissenschaften und Medizin haben das neue Institut bezogen, um interdisziplinäre Projekte zur Erforschung makromolekularer Strukturen voranzutreiben. 

Zu Ehren des Förderers Dr. h. c. Josef Buchmann und seiner Frau Bareket möchten wir Sie zu einer feierlichen Einweihungszeremonie einladen:

am: Montag, dem 27. August 2012, 17.00 Uhr,
Ort: Foyer des Buchmann Institute for Molecular Sciences, Goethe-Universität Frankfurt, Max-von-Laue-Str. 15, 60438 Frankfurt am Main
.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und bitten um eine kurze Nachricht bis zum 24. August, ob wir mit Ihrer Teilnahme rechnen dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Dirk Frank
Pressereferent

Veranstaltungen

Aug 21 2012
11:16

Goethe-Universität bietet Schülern und Lehrkräften wieder ein hochkarätiges Programm. 25./26. September, Otto-Stern-Zentrum, Campus Riedberg

Tag der Naturwissenschaften

FRANKFURT. Zum Jubiläum noch mehr Mitmachprogramm: Der Tag der Naturwissenschaften findet in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal statt. Die Goethe-Universität lädt Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer herzlich dazu ein. Geboten wird Ihnen am 25./26. September ein vielfältiges Programm aus Vorträgen und Experimentalständen. Die Naturwissenschaften einmal außerhalb des Klassenzimmers kennen lernen: Erstaunlich, wo überall Physik drin steckt, wie breit die Forschungsfelder der Biologie aufgestellt sind oder wie spannend Mathematik sein kann!

Am Tag der Naturwissenschaften können folgende Fächer „besichtigt“ werden: Biochemie, Bioinformatik, Biophysik, Biowissenschaften, Chemie, Geographie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Medizin, Meteorologie, Pharmazie, Physik und Zahnmedizin. Alle Studiengänge haben bestimmte inhaltliche Anforderungen und setzen Vorwissen aus der Schule voraus. Vermittelt wird, welches Vorwissen gefragt ist und wie die Kurswahl in der Oberstufe gezielt angegangen werden kann, gerade auch im Hinblick auf ein späteres Studium in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Medizin.

Neu im Programm ist ein Workshop für Lehrerinnen und Lehrer. In einem Impulsreferat wird die Arbeit des Vereins MINT-EC vorgestellt. Der Verein unterstützt Schulen beim Aufbau eines naturwissenschaftlichen Profils. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit, sich über konkrete Projekte in den Schulen auszutauschen.

Auch für Schülerinnen und Schüler wird ein interaktives Element ausprobiert. Geplant ist ein Science-Slam, bei dem einzelne oder kleine Gruppen ein naturwissenschaftliches Thema in 8-10 Minuten in lustiger Art und Weise aufs Korn nehmen. Das Publikum kürt den Sieger durch Dauer und Lautstärker des  Applauses. Das Siegerteam erhält einen Preis. Anmeldungen für den Science Slam sind bis zum 14.09.2012 möglich.

Weitere Informationen: Programmheft und Anmeldung stehen bereit unter www.tdn.uni-frankfurt.de

Ansprechpartner: Marco Blasczyk, blasczyk@em.uni-frankfurt.de

Forschung

Aug 20 2012
14:57

Ionenkanäle steuern Aktivitätsmuster dopaminerger Nervenzellen

Dem Reiz des Neuen und dem Morbus Parkinson auf der Spur

FRANKFURT. Wie hängen die Aktivität von Neuronen, das Explorationsverhalten und die Parkinson-Erkrankung zusammen? Forschergruppen um die NGFN-Wissenschaftler Professor Birgit Liss in Ulm und Professor Jochen Roeper in Frankfurt haben nun herausgefunden, dass ein spezielles Protein, ein so genannter K-ATP Ionenkanal, entscheidend für die Aktivitätsmuster bestimmter Dopamin-produzierender Nervenzellen ist – und damit wichtig für die Pathophysiologe des Morbus Parkinson, aber auch für das Explorationsverhalten.

Diese neuen Erkenntnisse der unter anderem über das Nationale Genomforschungsnetz (NGFN), den Frankfurter Sonderforschungsbereich „Redox Regulation“ (SFB815), den Ulmer SFB 497 und die Alfried Krupp-Stiftung geförderten Arbeit wurden nun im renommierten Fachjournal Nature Neuroscience veröffentlicht.

Die Erstautorin der Studie Julia Schiemann, Doktorandin in der Arbeitsgruppe von Prof. Jochen Roeper, entdeckte, dass ein spezielles Protein, ein sogenannter Kalium-Ionenkanal (K-ATP), bei Mäusen in den Dopamin-produzierenden Nervenzellen der Substantia Nigra (SN-DA) – einer Region des Mittelhirns, aktiv und zudem wichtig für eine zeitweilig stark erhöhte Aktivität ist, die so genannte „Burstaktivität“. Diese geht mit einer verstärkten Dopamin-Freisetzung einher. Die neu erkannte Funktion der Ionenkanäle zeigte sich als essentiell für das Verhalten der untersuchten Mäuse. „Wenn wir diese Kanäle selektiv in bestimmten SN-DA-Nervenzellen mit Hilfe viraler Techniken ausschalten, „bursten“ diese Neuronen im intakten Gehirn kaum noch, und die so behandelten Tiere untersuchen mit weniger Interesse eine neue Umgebung“, erläutern Prof. Roeper, Leiter des Instituts für Physiologie II der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt und Prof. Liss, Leiterin des Instituts für Angewandte Physiologie der Universität Ulm.

Zusätzlich spielen die K-ATP-Kanäle auch pathophysiologisch eine Rolle. In Zusammenarbeit mit Dr. Zaghloul vom National Institute of Health (NIH) konnten die Forscher zeigen, dass eben diese SN-DA-Nervenzellen auch bei Parkinson-Patienten eine hohe „Burstaktivität“ aufweisen. Das Absterben dieser Nervenzellen ist eine der Hauptursachen der Parkinson-Symptomatik, wie erschwerte Bewegungen und das Zittern der Muskulatur. Darüber hinaus zeigten die Forscher, dass eine regulatorische Untereinheit des K-ATP-Kanals, das so genannte SUR1-Gen, in den überlebenden Nervenzellen bei Parkinson-Patienten verstärkt exprimiert ist, also mehr Kanäle in der Zellmembran vorliegen sollten. „Diese Befunde weisen darauf hin, dass der K-ATP-Kanal bei Parkinson-Patienten in den SN-DA-Nervenzellen stärker aktiv ist und zur Pathophysiolgie des Morbus Parkinson beitragen könnte“, erklären Prof. Liss und Prof. Roeper.

Bereits 2005 haben Prof. Liss und Prof. Roeper diesen K-ATP Kanal mit der Parkinson’schen Krankheit in Verbindung gebracht. Die Forscher zeigten damals, dass eine generelle Inaktivierung der K-ATP-Kanäle das Absterben der SN-DA-Nervenzellen verhindern kann. Die eigentliche Funktion des Kanals in den SN-DA-Nervenzellen war jedoch bislang unklar.

Weitere Untersuchungen sollen nun klären, wie die K-ATP-Kanäle im Detail zu der Parkinson-Pathophysiologie und auch dem Verhalten Neuem gegenüber beim Menschen beitragen. Die Kalium-Kanäle in den SN-DA-Nervenzellen könnten auch einen möglichen Ansatzpunkt für die Parkinson-Therapie darstellen, indem ihre Öffnung und damit die Aktivität der Nervenzellen pharmakologisch beeinflusst wird. Medikamente, die die Öffnung von K-ATP-Kanälen hemmen, sind in der Therapie des Altersdiabetes (Diabetes mellitus Typ II) bereits im Einsatz. Hierbei bewirken sie die Schließung der Kalium-Kanäle und ermöglichen so eine erhöhte Insulinausschüttung aus den Pankreaszellen. Medikamente, die die Blut-Hirn-Schranke passieren und möglichst selektiv auf die K-ATP-Kanälen der SN-DA Neurone wirken, könnten das Fortschreiten des Zelltods bei der Parkinson-Erkrankung verzögern, hoffen die Wissenschaftler.

Originaltitel der Publikation: Nature Neuroscience. K-ATP channels in dopamine substantia nigra neurons control bursting and novelty-induced exploration. Julia Schiemann, Falk Schlaudraff, Verena Klose, Markus Bingmer, Susumu Seino, Peter J Magill, Kareem A Zaghloul, Gaby Schneider, Birgit Liss & Jochen Roeper

Nationales Genomforschungsnetz (NGFN)

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Untersuchung von Neurodegenerativen Erkrankungen seit 2001 im Nationalen Genomforschungsnetz (NGFN). Die Förderung wird seit 2008 im Bereich NGFN-Plus in dem Programm der Medizinischen Genomforschung fortgeführt. Die hier vorgestellten Arbeiten wurden unter Federführung des Integrierten Genomverbundes „Funktionelle Genomik des Parkinson Syndroms“ im Rahmen von NGFN-Plus angefertigt. www.ngfn.de 

Weitere Informationen: Prof. Dr. Birgit Liss, Universität Ulm, Institut für Angewandte Physiologie, Albert Einsteinallee 11, 89081 Ulm, Tel.: +49 (0)731500-36214  (PA), Telefax: +49 (0)731 50 36202, birgit.liss@uni-ulm.de; Prof. Dr. Jochen Roeper, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Neurophysiologie, Theodor Stern Kai 7, 60596 Frankfurt am Main, Tel. +49-69-6301- 84092  (PA), Telefax: +49-69-6301-7668, roeper@em.uni-frankfurt.de 

Pressekontakt NGFN: Dr. Cornelia Depner, NGFN Geschäftsstelle, c/o Deutsches Krebsforschungszentrum, V025, Im Neuenheimer Feld 280, 69120 Heidelberg, Tel. 06221 42-4742, Fax: 06221 42-4651, E-Mail: c.depner@dkfz.de, www.ngfn.de

Pressekontakt Universität Ulm: Willi Baur, Pressesprecher,Telefon: 0731 50 220 20, Fax: 0731 50 220 48, willi.baur@uni-ulm.de

Sonstige

Aug 17 2012
15:36

Beratungstelle MAINKIND bietet Kommunikationstraining für Eltern mit hochbegabten Kindern

Starke Eltern für besondere Kinder

FRANKFURT. Vom 31. August bis 2. September bietet die Beratungsstelle MAINKIND in ihren Räumlichkeiten an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main ein besonderes Elterntraining an: „Klikk – Kommunikations- und Lösungsstrategien für die Interaktion mit klugen Kindern“. Der Diplom-Psychologe Dr. Dietrich Arnold wird Eltern mit Hilfe von Gruppenarbeiten und Diskussionen, Kommunikations- und Lösungsstrategien für die Beziehungsarbeit mit ihren hochbegabten Kindern aufzeigen.

Die Mitarbeiter der Beratungsstelle MAINKIND haben in den ersten sechs Monaten nach der Eröffnung im Januar 2012 immer wieder die Rückmeldung von Eltern erhalten, dass diese sich verunsichert im Umgang mit ihren Kindern fühlen und dass sie keine Ansprechpartner im Alltag hätten. Im Klikk-Kommunikationstraining erhalten Eltern Antworten auf  wiederkehrende Fragen; das Training verhilft somit zu mehr Sicherheit in der Beziehung zu ihren Kindern. Hochbegabte Kinder stellen an sich und auch an ihre Umwelt besondere Anforderungen, dazu benötigen sie starke Eltern an ihrer Seite. Das Training verhilft zur  Wiederentdeckung vorhandener und Entdeckung neuer Kompetenzen, die den familiären Alltag von Familien mit hochbegabten Kindern bereichern können. Der Unkostenbeitrag beträgt: 250 Euro

Arnold entwickelte das Klikk-Elterntraining 2006 bis 2008 gemeinsam mit Prof. Dr. Franzis Preckel, Inhaberin des Lehrstuhls für Hochbegabtenforschung und -förderung an der Universität Trier. Klikk wurde viele Jahre erfolgreich an der Ludwig-Maximilians Universität, München angeboten, und viele bayerische Eltern nutzen das Angebot. Die Karg-Stiftung unterstützte sowohl die Erarbeitung der Kursangebote als auch die wissenschaftliche Auswertung. Darüber hinaus wurden die Erfahrungen aus dem Klikk-Projekt in dem Elternhandbuch "Hochbegabte Kinder klug begleiten" (Beltz 2011) kommuniziert.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: mainkind@paed.psych.uni-frankfurt.de    

Die Beratungsstelle MAINKIND ist eine Einrichtung der Goethe-Universität Frankfurt, die durch die Karg-Stiftung (www.karg-stiftung.de), das IDeA Zentrum Frankfurt und die Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) gefördert wird. MAINKIND bietet für Kinder, Jugendliche und deren Familien eine ausführliche Diagnostik und Beratung zu Lernauffälligkeiten an. Darüber hinaus werden Interventionen zu ausgewählten Themenbereichen durchgeführt. Das Team,  bestehend aus erfahrenen Diplom- Psychologen/innen, Diplom-Sozialwissenschaftlern/innen und studentischen Hilfskräften arbeitet mit Schulen und Kindertagesstätten, Beratungsstellen und Einrichtungen der Stadt Frankfurt sowie medizinischen und therapeutischen Fachkollegen/innen zusammen.

Terminvereinbarung unter: 069/798-22440, Mo – Do, 13:00 und 14:00 Uhr  oder mainkind@paed.psych.uni-frankfurt.de, bitte mit kurzer Schilderung des Anlasses. 

Forschung

Aug 16 2012
12:09

Forscher-Team veröffentlicht Ergebnisse eines Verhaltenstests in Fachzeitschrift

Wenn die Zeit rast: ADHS-Kinder nehmen Zeit anders wahr

FRANKFURT. Kinder und Jugendliche, die unter dem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) leiden, haben offenbar eine veränderte Wahrnehmung der Zeit: Wenn Kinder mit ADHS die Dauer von Zeitspannen beurteilen sollten, erlebten sie gleiche Zeitdauern als wesentlich länger als andere Kinder. Dies haben Prof. Dr. Helmut Prior vom Institut für Psychologie der Goethe-Universität, Dr. Marco Walg vom LVR-Klinikum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Dr. Johannes Oepen vom Viktoriastift in Bad Kreuznach zeigen können.

Ergebnisse ihrer Studie haben die Wissenschaftler soeben in der Online-Ausgabe des wissenschaftlichen Magazins „Journal of Attention Disorders” veröffentlicht. Aufgrund der beteiligten Hirnstrukturen war bereits vermutet worden, dass die Verarbeitung von Zeit bei ADHS verändert ist. Die neue Studie „Adjustment of Time Perception in the Range of Seconds and Milliseconds: The Nature of Time-Processing Alterations in Children With ADHD” liefert nun den ersten klaren Beleg in Verhaltenstests.

31 Kinder mit ADHD und 29 Kinder ohne Störung lernten zunächst, ein auf dem Computerbildschirm für kurze Dauer (z.B. 1,3 Sekunden) gezeigtes Kreissymbol von einem für längere Dauer (z.B. 2,5 Sekunden) gezeigten gleich aussehenden Symbol zu unterschieden. In anschließenden Tests bewerteten sie für eine größere Serie von Zeitspannen,  ob diese „kurz“ oder „lang“ waren.  Dieselben Zeitspannen wurden von Kindern mit ADHD sehr viel häufiger als lang wahrgenommen. Außerdem taten sich ADHS-Kinder schwerer als andere Kinder, sich auf die neue Situation einzustellen, wenn die getesteten Zeitspannen insgesamt verlängert oder verkürzt wurden.

Die publizierten Befunde werfen ein neues Licht auf die Gründe für Impulsivität und mangelnde Konzentration bei ADHS, der am häufigsten diagnostizierten Störung bei Kindern und Jugendlichen. „Ein optimiertes Zeitmanagement, zum Beispiel durch Strukturierung komplexer Aufgaben in Teilaufgaben, dürfte ein wesentlicher Ansatzpunkt sein, um mit ADHS einhergehende Probleme im Schulunterricht und anderen Lebensbereichen in den Griff zu bekommen“, so der Frankfurter Wissenschaftler Prior.

Informationen: Journal of Attention Disorders, Online First, Doi: 10.1177/1087054712454570 Prof. Dr. Helmut Prior, Institut für Psychologie, Campus Bockenheim, Goethe-Universität, Tel. (069) 798- 22118 Prior@psych.uni-frankfurt.de Dr. Marco Walg, LVR-Klinikum, HHU Düsseldorf, Tel. (0211) 922 4553, marco.walg@lvr.de

Veranstaltungen

Aug 14 2012
14:26

Die IT-Girls Nacht vom 26.-27. Oktober 2012 führt Schülerinnen im Rahmen einer LAN-Party an das Fach Informatik heran. Anmeldung läuft ab sofort!

Spielend die Welt der Bits und Bytes entdecken

FRANKFURT. An die Computer – fertig – los! Das ist das Motto der nächsten „IT-Girls Nacht“ an der Goethe-Universität, die vom 26./27. Oktober (17.00-11.00 Uhr) im Fachbereich Informatik stattfindet. Schülerinnen von 12 bis 17 können wieder eine ganze Nacht lang die Welt der Informatik mit jede Menge Spiel und Spaß entdecken. Eine LAN-Party nur für Girls und mit Rundum-Verpflegung: Spannende Spiele für Computer und Smartphones, tanzende Roboter und noch jede Menge anderer digitaler Techniken können in lockerer Atmosphäre entdeckt werden. Verschiedene Workshops bieten die Möglichkeit zur Vertiefung: Wie sieht ein Job in de Informatik aus? Wie baut man einen Computer auseinander und wieder zusammen? Im Rahmen einer Mini-Vorlesung „Verschlüsselung und Zauberei“ wird Prof. Isolde Adler anschaulich zeigen, was Informatik eigentlich ist – ganz ohne Strom wird der Computer erklärt.

Während der gesamten Nacht stehen durchgehend erfahrene Fachfrauen zur Verfügung. Die angebotenen Computerspiele sind für die Altersgruppe freigegeben. Für die Übernachtung müssen die Teilnehmerinnen Schlafsack und Isomatte mitbringen.

Anmeldung und Infos zur IT-Girls Nacht: Bei der Anmeldung können die Schülerinnen den gewünschten Workshop angeben und erhalten dann ein Anmeldeformular. Diese muss von den Eltern bzw. dem Erziehungsberechtigten unterschrieben werden. Die verbindliche Zusage erfolgt natürlich nur dann, wenn noch Plätze frei sind. Die Teilnahme ist kostenfrei!
http://tinyurl.com/uniLAN

Veranstaltungsort: Goethe-Universität Frankfurt, Fachbereich Informatik, Lernzentrum, Raum 1, Robert-Mayer-Str. 11-15

Ansprechpartnerin: Shanti I. Hoebel, Goethe-Universität Frankfurt, Institut für Informatik, Robert-Mayer-Str. 10, 60325 Frankfurt am Main, Tel. (069) 798-28087, Fax (069) 798-25123 lan-party@dbis.informatik.uni-frankfurt.de

Forschung

Aug 14 2012
13:39

Forscher der Universitäten Frankfurt am Main und Augsburg entdecken neuen Mechanismus, der für künftige Elektronik-Anwendungen bedeutend sein könnte

Simultanes Auftreten von Ferroelektrizität und Magnetismus in organischem Material

FRANKFURT. Materialien, die verschiedene Arten „ferroischer“ Ordnung kombinieren, sogenannte Multiferroika, könnten ein neues Zeitalter in der Elektronik einläuten,  insbesondere in der elektronischen Schaltungs-, Sensor- und Speichertechnologie. Denn in Multiferroika treten Magnetismus (die Ausrichtung mikroskopischer Magnete) und Ferroelektrizität (die Ausrichtung elektrischer Dipole) simultan auf. In ihrem soeben in Nature Materials erschienenen Beitrag „Multiferroicity in an organic charge-transfer salt that is suggestive of electric-dipole-driven magnetism“ berichten nun die Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Jens Müller und Prof. Dr. Michael Lang (Goethe-Universität Frankfurt) sowie PD Dr. Peter Lunkenheimer und Prof. Dr. Alois Loidl  (Universität Augsburg)  von einer überraschenden Entdeckung: Es ist ihnen gelungen, Multiferroizität erstmals in einem Ladungstransfersalz – in einem organischen (kohlenstoffbasierten) Festkörper also – nachzuweisen und damit eine neue Klasse multiferroischer Materialien zu erschließen.

Überraschend ist diese Entdeckung, weil Ladungstransfersalze an sich schon seit langem bekannt und in der Grundlagenforschung Gegenstand intensiver Untersuchungen sind. Diese Materialien weisen eine erstaunliche Fülle interessanter physikalischer Phänomene auf, so etwa Supraleitung, magnetisch- oder ladungsgeordnete Zustände und Metall-Isolator-Übergänge. Solche Phänomene werden in Frankfurt und Augsburg im Rahmen der DFG-Sonderforschungsbereiche/TRR „Condensed Matter Systems with Variable Many-Body Interactions“ (Sprecher: Prof. Michael Lang) und „From Electronic Correlations to Functionality“ untersucht.

Was die Frankfurter und Augsburger Physiker entdeckt haben ist insofern spektakulär, als in dem untersuchten Material ein neuer Mechanismus auftritt, bei dem die ferroelektrische Ordnung die magnetische überhaupt erst möglich macht: Durch eine zunächst auftretende Ordnung von Elektronen werden konkurrierende magnetische Wechselwirkungen unterdrückt, die zuvor das spontane Ordnen der magnetischen Momente behindert haben. Erst durch diese Unterdrückung wird die antiferromagnetische, also antiparallele Ausrichtung dieser Momente ermöglicht.

Inzwischen arbeiten die Frankfurter und Augsburger Physiker bereits daran, diese neuartigen multiferroischen Eigenschaften in einem organischen Material im Detail zu verstehen und eine mögliche Wechselwirkung zwischen elektrischer und magnetischer Ordnung nachzuweisen. Eine solche Wechselwirkung wäre für mögliche Anwendungen insbesondere in der elektronischen Schaltungs-, Sensor- und Speichertechnologie von hoher Relevanz.

Originalbeitrag: Peter Lunkenheimer, Jens Müller, Stephan Krohns, Florian Schrettle, Alois Loidl, Benedikt Hartmann, Robert Rommel, Mariano de Souza, Chisa Hotta, John A. Schlueter, Michael Lang: “Multiferroicity in an organic charge-transfer salt that is suggestive of electric-dipole-driven magnetism”. http://dx.doi.org/10.1038/NMAT3400

Weitere Informationen: Prof. Dr. Jens Müller, Tel. (069) 798-47274, j.mueller@physik.uni-frankfurt.de; Prof. Dr. Michael Lang, Tel. (069) 798-47241, michael.lang@physik.uni-frankfurt.de; Physikalisches Institut, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Max-von-Laue-Straße 1, 60438 Frankfurt am Main http://www.pi.physik.uni-frankfurt.de/index.html

Personalia/Preise

Aug 13 2012
16:47

Jura-Studentin der Goethe-Universität erkämpfte nach turbulentem Finale in London den dritten Platz im Hammerweitwurf

Goethe-Universität gratuliert Betty Heidler zur Bronze-Medaille

FRANKFURT. Ein dramatischer Abend mit erfreulichem Ausgang: Die Frankfurterin Betty Heidler konnte am Freitag in London olympisches Bronze im Hammerweitwurf gewinnen. „Wir gratulieren Betty Heidler ganz herzlich zu der Bronze-Medaille. Die Goethe-Universität ist stolz auf diese Top-Athletin!“, sagte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl, und verwies auf die beeindruckende Anzahl von Heidlers sportlichen Erfolgen. Betty Heidler hält den aktuellen Weltrekord im Hammerwurf, wurde 2010 Europameisterin und 2007 Weltmeisterin in ihrer Disziplin.

Die Polizeihauptmeisterin, die Jura an der Goethe-Universität studiert und bei der LG Eintracht Frankfurt trainiert, musste am Freitagabend lange auf das endgültige Ergebnis warten. Durch einen Kampfrichterfehler war ihr stärkster Wurf zunächst nicht berücksichtigt worden. Nach Protesten der Deutschen wurde noch einmal nachgemessen und schließlich stand fest, dass Heidler mit einer Weite von 77,12 Meter auf einem Bronzeplatz lag. Heidlers Medaille bescherte dem deutschen Leichtathletikverband die insgesamt achte Medaille bei den Olympischen Spielen in London.

Forschung

Aug 13 2012
12:41

Nach Artensterben vermehrten sich Schwefelbakterien schlagartig

Vergiftete Ozeane an der Trias-Jura Grenze

FRANKFURT. Das Massensterben von Tieren und Pflanzen vor 200 Millionen Jahren führen Forscher auf massive Vulkanausbrüche zurück. Damals brach der Urkontinent auseinander und der Atlantische Ozean entstand. Die Vulkane setzten riesige Mengen Schwefeldioxid (SO2) und Kohlendioxid (CO2) frei. Diese verursachten eine Reihe von Umweltstörungen, insbesondere globale Erwärmung und einen Sauerstoffmangel in den Ozeanen. Die dramatischen Änderungen in den Ökosystemen der küstennahen Gewässer belegt jetzt der Nachweis grüner Schwefelbakterien, die Wissenschaftler der Goethe-Universität in 200 Millionen Jahre alten Sedimentproben gefunden haben. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Online-Ausgabe von Nature Geoscience publiziert.

Das Artensterben an Land hatte das Team von Dr. Bas van de Schootbrugge vom Institut für Geowissenschaften bereits 2009 untersucht. Tatsächlich führten die Vulkanausbrüche in der nördlichen Hemisphäre zu Waldsterben, worauf sich Farne und andere Pionierpflanzen rasch ausbreiteten. „Die molekularen Überreste der grünen Schwefelbakterien, die wir jetzt in schwarzem Schiefer bei Bohrungen in Norddeutschland und Luxemburg gefunden haben, vermitteln ein düsteres Bild der Küstengewässer unmittelbar nach dem Massensterben“, sagt van de Schootbrugge. Schwefelbakterien gedeihen dort besonders gut, wo reichlich Schwefelwasserstoff vorhanden ist. „Unter diesen Bedingungen vermehrten sich die Bakterien stark. Der Ozean muss im frühen Jura nach faulen Eiern gestunken haben“, erklärt van de Schootbrugge.

Zeitgleich mit der Vermehrung der grünen Schwefel-Bakterien veränderte sich die Zusammensetzung der Algen-Arten. Algen sind die Grundlage der Nahrungskette im Meer. Durch den Sauerstoffmangel verschob sich das Gleichgewicht dramatisch von roten zu grünen Algen-Arten. Das gleichzeitige Auftreten von grünen Schwefelbakterien und grünen Algen ist eine langfristige Folge hoher CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre. Diese führten zu globaler Erwärmung und einer verminderten Wasserzirkulation im Meer. „Die rauen Bedingungen, die nach dem Massensterben in den Küstenregionen herrschten, erklären auch, warum die Lebewesen am Meeresboden so lange brauchten, um sich zu erholen. Beispielsweise gab es im frühen Jura so gut wie keine Korallenriffe. Küstenregionen waren auch damals die hot spots der Biodiversität. Lange, sauerstoffarme Phasen beeinträchtigten ihre Erholung“, so Sylvain Richoz, Leitautor der Studie.

Für unsere Zukunft sind diese Befunde aus der Erdgeschichte insofern relevant, als „Totzonen“– Bereiche, in denen der Ozean keinen Sauerstoff enthält – in letzter Zeit unter dem Einfluss des Menschen zunehmen. Globale Erwärmung und Umweltverschmutzung sind die Hauptursachen. „Besonders beunruhigend ist, dass die Freisetzung großer Mengen CO2 an der Trias-Jura-Grenze so lang anhaltende Effekte auf die Biodiversität der Ozeane hatte“, schließt Sylvain Richoz.

Publikation: Sylvain Richoz, Bas van de Schootbrugge et al.: Hydrogen sulphide poisoning of shallow seas following the end-Triassic extinction, Nature Geoscience, Advanced Online Publication, 12. August 2012, DOI: 10.1038/NGEO1539.

Bilder zum download finden Sie hier.

Bildtexte:
Bild 1: Zyste einer Grünalge der Gattung Tasmanites (60 x 60 Mikrometer). Diese Prasinophyte blühte während der frühen Jurazeit. Foto: Bas van de Schootbrugge.

Bild 2: Zyste einer Grünalge der Gattung Pleurozonaria (50 x 50 Mikrometer). Diese Prasinophyte blühte während der frühen Jurazeit. Foto: Bas van de Schootbrugge.

Bild 3: Zyste einer Rotalge der Gattung Rhaetogonyaulax (40 x 60 Mikrometer). Dinoflagellaten waren häufiger, bevor das Massensterben während der späten Trias einsetzte. Foto: Bas van de Schootbrugge.

Informationen: Dr. Bas van de Schootbrugge, Institut für Geowissenschaften, Facheinheit Paläontologie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-40178; van.de.Schootbrugge@em.uni-frankfurt.de; Dr. Sylvain Richoz, Institut für Erdwissenschaften, Bereich Geologie und Paläontologie, Karl-Franzens-Universität Graz, Tel.: +43 (0) 316 380 5581; sylvain.richoz@uni-graz.at

Personalia/Preise

Aug 10 2012
13:43

Aufnahme in die Sektion Humangenetik und Molekulare Medizin

Prof. Amparo Acker-Palmer neues Mitglied der Leopoldina

FRANKFURT. Amparo Acker-Palmer, Leiterin des Instituts für Molekulare und zelluläre Neurobiologie an der Goethe-Universität, ist als neues Mitglied in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen worden. Die Leopoldina, seit 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften, wählt zu ihren Mitgliedern herausragende Wissenschaftler aus aller Welt. Sie beraten die Politik und pflegen den Austausch mit ausländischen Akademien und Wissenschaftlern. Die aus Spanien stammende Biologin beschäftigt sich mit Parallelen in der Netzwerkbildung von Nervenzellen und Blutgefäßen. Sie wird in die Sektion Humangenetik und Molekulare Medizin aufgenommen. „Ich freue mich sehr über diese Würdigung meiner wissenschaftlichen Arbeit“, so Acker-Palmer, die 2010 bereits mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis ausgezeichnet wurde. Die Mutter zweier Töchter will sich in der Leopoldina auch dafür einsetzten, dass Wissenschaftlerinnen trotz aller Schwierigkeiten Familie und Beruf besser in Einklang bringen können.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl gratulierte der Kollegin: „Es ist Anerkennung und Verpflichtung zugleich, als junge Forscherin in die Reihen der besten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen Deutschlands aufgenommen zu werden.“ Prof. Amparo Acker-Palmer untersucht EphrinB-Rezeptoren – das sind Schlüsselmoleküle für die Kommunikation von Nervenzellen an den Kontaktstellen, den Synapsen. Zu den herausragenden wissenschaftlichen Erkenntnissen ihrer Arbeitsgruppe gehört die Feststellung, dass es viele Parallelen zwischen der Verknüpfung von Nervenzellen und der Bildung von Gefäß-Netzwerken gibt. Wichtig sind diese Erkenntnisse vor allem für die Bekämpfung von Tumoren, die besonders reich an Blutgefäßen sind.

Ein Bild zum Download finden Sie hier.

Informationen: Prof. Amparo Acker-Palmer, Institut für Molekulare und zelluläre Neurobiologie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42563; Acker-Palmer@bio.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Aug 7 2012
09:47

Informationstag für Eltern von Studieninteressierten und Studierenden

Uni–Kompakt

FRANKFURT. Welchen Anforderungen müssen sich Studierende heute stellen? Welche Studienabschlüsse gibt es? Wie kann ein Studium finanziert werden?

Diese und ähnliche Fragen zu Studienmöglichkeiten und -bedingungen beantwortet die Zentrale Studienberatung der Goethe-Universität im Rahmen des Elterninformationstages „Uni-Kompakt“

am: Samstag, den 11. August 2012, von 10 bis 13 Uhr
Ort: Campus Westend, Foyer IG-Hochhaus (Treffpunkt), Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt.

Die Veranstaltung richtet sich an Eltern, die ihre Kinder aktiv und fundiert bei der Entscheidung zur Studienwahl unterstützen und ihnen mit aktuellen Informationen zur Seite stehen wollen. Sie beinhaltet neben einem Elternseminar zu Themen wie Studienorganisation, Abschlussarten und Zulassungsverfahren eine Führung über den Campus Westend. Um eine Anmeldung wird gebeten unter: www.eltern.uni-frankfurt.de/

Informationen: Elisabeth Kummert, Zentrale Studienberatung, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-28485, kummert@em.uni-frankfurt.de

Forschung

Aug 2 2012
09:32

Vor 52 Millionen Jahren wuchsen Palmen an den heutigen Eisküsten

Tropische Verhältnisse in der Antarktis

FRANKFURT. Vor dem Hintergrund des aktuellen Klimawandels interessieren sich Klimaforscher besonders für vergangene Warmzeiten, weil sich aus ihnen Erkenntnisse für das zukünftige Klima ableiten lassen. Jetzt hat ein internationales Team mit Wissenschaftlern der Goethe-Universität Frankfurt und des Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Bohrkernen erstmalig Klimazeugen aus einer Warmphase vor rund 52 Millionen Jahren zu Tage gefördert – und zwar in einer für die Klimaforschung besonders wichtigen Region: der Antarktis.  Die heute in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichte Studie belegt, dass damals an der Küste der Antarktis ein Regenwald wuchs, wie  er heute nur in den Tropen vorkommt.

Vor rund 52 Millionen Jahren war die Konzentration des Treibhausgases CO2in der Atmosphäre mehr als doppelt so hoch wie heute. „Wenn der derzeitige CO2-Ausstoß durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe ungehindert voranschreitet, werden atmosphärische CO2-Konzentrationen, wie sie damals herrschten, wahrscheinlich in wenigen hundert Jahren erreicht sein“, erläutert Prof. Jörg Pross, Paläoklimatologe an der Goethe-Universität Frankfurt und Mitglied des Biodiversität- und Klima-Forschungszentrums (BiK-F). „Mit der Erforschung früherer, natürlicher Klimaerwärmungen wächst unser Wissen über Mechanismen und Prozesse im Klimasystem. Das trägt enorm dazu bei, dass wir die heutige, vom Menschen verursachte Erderwärmung besser verstehen.“

Aktuelle Klima-Modellierungen weisen darauf hin, dass die zukünftige Klimaerwärmung in den hohen Breiten, also in der Nähe der Pole, besonders drastisch ausfallen wird. Bisher lagen speziell für die Antarktis jedoch kaum Daten aus der erdgeschichtlichen Vergangenheit vor, die zeigen, wie dortige Ökosysteme auf ein Treibhausklima mit hohen atmosphärischen CO2-Konzentrationen reagiert haben.

Die Wissenschaftler um Pross analysierten Sedimentproben aus Bohrkernen vom Meeresgrund , die vor der Küste des antarktischen Wilkes-Landes im Rahmen des Integrated Ocean Drilling Program (IODP) gewonnen wurden und zwischen 53 und 46 Millionen Jahre alt sind. Die Proben enthalten unter anderem Pollen und Sporen, die nachweislich von der Küstenregion der Antarktis stammen. Die Forscher konnten so die dortige Pflanzenwelt rekonstruieren. Demnach war die Küstenregion des Sechsten Kontinents vor 52 Millionen Jahren von einem tropischen bis subtropischen Regenwald bedeckt.

Wo heute der antarktische Eispanzer den Südozean säumt, gediehen damals offenbar extrem frostempfindliche Pflanzen wie Palmen und Vorläufer der heutigen Affenbrotbäume. Die Auswertungen der Wissenschaftler ergeben, dass damals an den antarktischen Küsten selbst im Winter milde 10 Grad Celsius herrschten – trotz dreimonatiger Polarnacht. Im Inneren des Kontinents hingegen war es merklich kühler, hier wuchs ein gemäßigter Regenwald mit Südbuchen und Araukarien, wie er heute in Neuseeland vorkommt. Zusätzliche Belege für extrem milde Temperaturen lieferte die Analyse organischer Verbindungen, die von Bodenbakterien produziert wurden. Diese Mikroorganismen besiedelten damals die küstennahen Böden von Wilkes Land.

Die neuen Befunde in der Antarktis bedeuten auch, dass der Temperaturunterschied zwischen den niederen Breiten und den hohen südlichen Breiten während der Treibhausphase des frühen Eozäns deutlich kleiner war als bisher vermutet. „Die CO2-Gehalte der Atmosphäre, wie sie bisher für den Zeitraum vor 52 Millionen Jahren angenommen werden, reichen alleine nicht aus, um die nahezu tropischen Bedingungen in der Antarktis zu erklären“, so Pross. „Ein weiterer wichtiger Faktor war der Wärmetransport durch warme Meeresströmungen, welche die Antarktis erreichten.“ Als dieser zusammenbrach und die Antarktis-Küste damit unter den Einfluss kühlerer Meeresströmungen geriet, verschwand auch die tropenähnliche Vegetation.

Foto- und Links zu Videomaterial steht als Download zur Verfügung: hier (18MB).

Publikation: Pross, J., Contreras, L., Bijl, P.K., Greenwood, D.R., Bohaty, S.M., Schouten, S., Bendle, J.A., Röhl, U., Tauxe, L., Raine, J.I., Huck, C.E., van de Flierdt, T., Jamieson, S.S.R., Stickley, C.E., van de Schootbrugge, B., Escutia, C., Brinkhuis, H., IODP Expedition 318 Scientists (2012): Persistent near-tropical warmth on the Antarctic continent during the early Eocene epoch. Nature, DOI: 10.1038/nature11300.

Informationen: Prof. Jörg Pross, Paleoenvironmental Dynamics Group, Facheinheit Paläontologie, Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität, und Biodiversität und Klima Forschungszentrum Frankfurt, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-40181, joerg.pross@em.uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Aug 1 2012
11:47

Amerikanische Fachgesellschaft verleiht den mit 3.000 Dollar dotierten William C. Rose Award

US-Forschungspreis für Biochemiker Ivan Dikic

FRANKFURT. Prof. Ivan Dikic, Direktor des Instituts für Biochemie II und Wissenschaftlicher Direktor des Buchmann Instituts für Molekulare Lebenswissenschaften der Goethe-Universität, erhält den mit  3.000 US-Dollar dotierten William C. Rose Award 2013. Die Amerikanische Gesellschaft für Biochemie und Molekulare Biologie (ASMBM) vergibt den Preis jährlich für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Biochemie und der Molekularbiologie.  Außerdem werden damit Wissenschaftler ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Nachwuchsförderung einsetzen. Der Preis wird während der Jahreshauptversammlung des ASMB im Frühjahr 2013 verliehen. Hier wird Dikic seine Arbeit im Rahmen eines Vortrages vorstellen.

Ivan Dikic, geboren 1966 in Zagreb, Kroatien, ist seit 2002 am Fachbereich Medizin der Goethe-Universität. Er konzentriert sich seit mehr als 10 Jahren mit seinen Arbeitsgruppen auf die Ubiquitin-Forschung. Nun wird er von der ASMBM für seine Pionierarbeit um das Verständnis der Ubiquitin Kodierung ausgezeichnet. Die Bindung des kleinen Moleküls Ubiquitin an verschiedene Proteine der Zelle (Ubiquitinierung) tritt in unterschiedlichsten Formen in zahlreichen zellulären Prozessen auf. Bisher konzentrierte sich die Forschung auf die biochemische Charakterisierung der Ketten, Substrate oder Ubiquitin-bindenden Domänen. Unlängst hat die Arbeitsgruppe von Dikic in Kooperation mit Wissenschaftlern des Max Plank Instituts für Molekulare Physiologie in Dortmund auch eine Methode entwickelt, Ubiquitin-Ketten in ihrer physiologischen Umgebung zu studieren. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Molecular Cell berichten die Forscher über die in vivo Anwendung vielseitiger und spezifischer Poly-Ubiquitin Sensoren.

Neben der praktischen Forschung liegt Ivan Dikic die Nachwuchsförderung besonders am Herzen. Er promivierte an der Universität Zagreb, während er unter der Aufsicht von Josef Schlessinger in den USA an der Medizinischen Fakultät der New York Universität forschte. Geprägt von den positiven Erfahrungen betreut er in Frankfurt junge Wissenschaftler während ihres Promotionsstudiums und hilft ihnen beim Start in die selbständige Forschung. Nebenbei fördert er in Kroatien die Ausbildung junger Studenten an dem von ihm gegründeten Labor für Tumorbiologie der Medizinischen Fakultät der Universität Split. Durch Diskussionen in den Medien, öffentliche Vorträge und über interdisziplinäre Kursangebote versucht Ivan Dikic das Verständnis für die Naturwissenschaft in der Öffentlichkeit zu verbessern. Auch für diesen Teil seiner Arbeit, wird Dikic mit dem William C. Rose Award ausgezeichnet.

Ein Bild zum Download finden Sie hier.

Pressemitteilung in Englisch downloaden (PDF)

Informationen: Prof. Ivan Dikic, Institut für Biochemie II und Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften, Universitätsklinikum Campus Niederrad, Tel.: (069) 6301-5652; ivan.dikic@biochem2.de

Personalia/Preise

Jul 30 2012
09:30

Vier Athleten der deutschen Olympiamannschaft studieren in Frankfurt, Hammerwerferin Betty Heidler ist die große Medaillenhoffnung

Olympia 2012: Goethe-Studierende nehmen Medaillen ins Visier

FRANKFURT. Die Spannung steigt: Am 28. Juli starten die Olympischen Sommerspiele 2012 in London. An der Goethe Universität verfolgt man das Großereignis mit besonderem Interesse, sind doch vier Mitglieder des deutschen Teams, darunter drei Leichtathleten, Studierende der Hochschule. Mit Hammerwerferin und Weltrekordhalterin Betty Heidler, Hürdenläuferin Christiane Klopsch, Schwimmer Jan-Philipp Glania und Staffel-Läufer Niklas Zender fahren Top-Athleten nach London. Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl freut sich über die Teilnahme der Goethe-Studierenden an dem größten Sportfest der Welt: „Wir sind stolz, dass sich Studierende unserer Hochschule unter den Augen der Weltöffentlichkeit im sportlichen Wettkampf messen dürfen. Ich drücke unseren Athleten natürlich die Daumen für ihre Wettbewerbe.“

Betty Heidler zählt zu den großen Medaillenhoffnungen der deutschen Olympiamannschaft. Sie hält den aktuellen Weltrekord im Hammerwurf, wurde 2010 Europameisterin und 2007 Weltmeisterin in ihrer Disziplin. Die Polizeihauptmeisterin, die bei der LG Eintracht Frankfurt trainiert, studiert Jura in Frankfurt.

Christiane Klopsch tritt in 400 Meter Hürden an, wurde in ihrer Disziplin unter anderem schon Deutsche Meisterin. Klopsch studiert Germanistik und Kunstgeschichte an der Goethe-Universität.

Jan-Philipp Glanias Studienfach ist die Zahnmedizin. Der Weltklasseschwimmer tritt in London in 100 und 200 Meter Rücken und 4 x 100 Meter Lagen an. Glania ist Deutscher Meister über 200 Meter Rücken und belegt in der aktuellen Weltjahresbestenliste Platz 2.

Der Vierte im Bunde ist Niklas Zender, der in Frankfurt Medizin studiert und wie Betty Heidler bei der LG Eintracht Frankfurt trainiert. Zender tritt in seiner Spezialdisziplin, der 4x400-Meter-Staffel der Männer, an. Bei den Europameisterschaften in Helsinki gewann er mit der Staffel Bronze.

Forschung

Jul 24 2012
12:22

Leserbefragung im Rahmen einer Studie des Instituts für Sportwissenschaften der Goethe-Universität

Was bedeutet uns der Medaillenspiegel?

FRANKFURT. Die Fußball-Euphorie ist kaum verklungen, schon steht das nächste sportliche Großereignis bevor: Ab dem 28. Juli geht es in London um olympische Medaillen, und wieder werden Millionen von Deutschen die Wettkämpfe ihrer Sportlerinnen und Sportlern verfolgen. Das Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität und das Europäische Institut für Sozioökonomie e.V. führen aus diesem Anlass eine Online-Befragung durch, in der die Einstellungen der Bevölkerung zur Bedeutung des Medaillenspiegels, zur staatlichen Förderung der Athletinnen und Athleten, aber auch zu Doping und anderen Problemen des Leistungssports erhoben werden.

Wie kein anderer Bereich scheint der Sport eine Gelegenheit zu bieten, sich mit dem eigenen Land zu identifizieren und so vielleicht auch sozialen Zusammenhalt stiften zu können - zumindest erhofft sich dies die Politik. Sie erwartet von den olympischen Vertreterinnen und Vertretern des Landes, durch ihre Leistungen das Wir-Gefühl zuhause zu stärken, aber auch ein positives Bild der Bundesrepublik im Ausland zu vermitteln und eine Vorbildfunktion, insbesondere für die jüngere Bevölkerung, zu erfüllen.

Mit diesen Zielen wird begründet, dass der Staat jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag an Fördergeldern für den Leistungssport aufwendet. Entsprechend werden sportpolitische Strategien entworfen, wie mit dem gegebenen Budget der maximale Medaillenertrag zu erzielen ist. Aber lässt sich mit diesem Ziel auch noch der Anspruch vereinbaren, dass der olympische Sport auch sauber, fair und vorbildlich sein soll? Oder bewirkt man, wie Kritiker meinen, gerade das Gegenteil: dopende, rücksichtslose, professionelle Staats-Sportler, mit denen man sich nicht mehr identifizieren kann?

Zu diesen Fragen führen das Institut für Sportwissenschaften der Goethe-Universität, Frankfurt/Main, und das Europäische Institut für Sozioökonomie e.V., Saarbrücken, eine wissenschaftliche Untersuchung durch. Alle Leserinnen und Leser sind herzlich eingeladen, durch ihre Teilnahme die Untersuchung zu unterstützen. Die Daten werden ausschließlich zum Forschungszweck der Studie verwendet und selbstverständlich vertraulich behandelt. Die Befragung findet man unter www.soscisurvey.de/medaillenspiegel.

Informationen: Dr. Jan Haut, Institut für Sportwissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt, Ginnheimer Landstr. 39, 60487 Frankfurt, Tel. (069) 798- 24563, haut@sport.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Jul 20 2012
16:04

Goethe-Universität Frankfurt und die Santander Bank unterzeichnen Abkommen für eine Zusammenarbeit. Ziel ist der Aufbau eines „Welcome Centers“ für internationale Wissenschaftler sowie die finanzielle Unterstützung des Instituts für Romanische Sprachen

Goethe-Universität baut mit Unterstützung von Santander „Welcome Center“ für internationale Wissenschaftler

FRANKFURT. Die Santander Bank, eine Zweigniederlassung der Santander Consumer Bank AG, und die Goethe-Universität Frankfurt haben am heutigen Freitag ein Abkommen über eine künftige Zusammenarbeit geschlossen. Ziel der Kooperation ist der Aufbau eines „Welcome Centers“ für internationale Wissenschaftler sowie die Schaffung einer Stelle für Didaktik des Spanischen im Institut für Romanische Sprachen und Literaturen im Fachbereich Neuere Philologien. Außerdem wird Santander jährlich 20 Deutschlandstipendien für Studenten der Goethe-Universität zur Verfügung stellen.

Santander unterstützt diese Projekte über den globalen Unternehmensbereich „Santander Universidades“. Im Rahmen des sozialen Engagements der Bank unterhält „Santander Universidades“ Partnerschaften mit mehr als 1.020 akademischen Institutionen in 17 Ländern weltweit. Die Goethe-Universität Frankfurt ist nach der Universität Heidelberg und der Universität zu Köln die dritte deutsche Universität, die dem Kreis der „Santander Universitäten“ beitritt. Bis zum Ende des Jahres 2013 werden Vereinbarungen mit neun weiteren Top-Universitäten in Deutschland angestrebt.

Das Abkommen wurde von Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt, und Emilio Botín, Chairman von Banco Santander, unterzeichnet. An der feierlichen Vertragsunterzeichnung nahmen ebenfalls Ulrich Leuschner, Vorstandsvorsitzender der Santander Consumer Bank, sowie Pedro de Elejabeitia, Generalbevollmächtigter der Santander Consumer Bank, zuständig für das Retailgeschäft Santander Bank, teil.

Die Kooperationsvereinbarung sieht den Aufbau eines „Welcome Centers“ für internationale Wissenschaftler vor. An der Goethe-Universität Frankfurt sind jährlich circa 800 Personen aus dem Ausland zu Gast, größtenteils Gastwissenschaftler und neu berufene Professoren. Innerhalb von drei Jahren soll sich das neue „Welcome Center“ als eine feste Anlaufstelle für diese internationalen Gäste etablieren, das den ausländischen Akademikern das Einleben in die Universitätsstadt Frankfurt und speziell den Zugang zur Goethe-Universität erleichtern wird. Ebenfalls fördert die Santander Bank die Einrichtung einer zusätzlichen halben Stelle (E 13, Hochdeputat) für Didaktik des Spanischen im Institut für Romanische Sprachen und Literaturen im Fachbereich Neuere Philologien. Ziel ist es, der gesteigerten Nachfrage in der Lehramtsausbildung im Fach Spanisch Rechnung zu tragen und Umfang sowie Qualität der Lehre in diesem Bereich zu verbessern.

Zusätzlich wird Santander jährlich 20 Deutschlandstipendien zur Verfügung stellen. Das Deutschlandstipendium ist eine Initiative der Bundesregierung. Begabte Studenten erhalten eine Unterstützung von monatlich 300 Euro, die Hälfte des Geldes stellt ein privater Träger – in diesem Fall Santander – zur Verfügung, die andere Hälfte der Bund.

Kontakt: Alicia Santa Maria, Communications, Tel. 02161- 6905749, alicia.santamaria@santander.de

Bildmaterial zur Veranstaltung können Sie hier downloaden (9MB).

Forschung

Jul 18 2012
16:02

Simulationssystem prognostiziert Spritverbrauch und Abgase

Bessere Luft durch klug regulierten Verkehr

FRANKFURT. Wie würde sich die Luftqualität in Frankfurt durch den Bau des Riederwaldtunnels ändern? Wie beeinflussen Tempolimits auf der Autobahn den Spritverbrauch? Diese Fragen lassen sich mithilfe eines neuartigen Verkehrssimulationssystems beantworten, das derzeit von Informatikern der Goethe-Universität entwickelt wird. Das System MAINS²IM kann aus Straßenkarten vollautomatisch eine Simulationsumgebung generieren, in der nicht nur Autos, sondern auch Fahrräder und Fußgänger berücksichtigt werden. Dabei wird das Verhalten jedes Verkehrsteilnehmers individuell simuliert.

„Unsere Fallstudien zeigen, welchen Einfluss Höhenunterschiede und der nicht-motorisierte Verkehr auf den Kraftstoffverbrauch und damit auch den CO2-Ausstoß haben“, erklärt Jörg Dallmeyer, der MAINS²IM im Rahmen seiner Doktorarbeit am Institut für Informatik der Goethe-Universität bei Prof. Ingo Timm entwickelt. Der Student Carsten Taubert erweiterte das System in seiner Masterarbeit um ein Kraftstoffverbrauchsmodell. Die Nachwuchsforscher haben die Leistungsfähigkeit ihres Systems erprobt, in dem sie eine CO2-Landkarte der Stadt Hanau erstellten.

Da Emissionen nicht dort bleiben, wo sie freigesetzt werden, arbeitet Dallmeyer derzeit daran, MAINS²IM an eine Gas-Ausbreitungssimulation anzukoppeln. Dazu kooperieren er und sein Kollege Dr. Andreas Lattner mit Experten für Geoinformatik an der George Mason University in den Vereinigten Staaten. Ihr Ziel ist es, künftig den Einfluss des Wetters auf die Verteilung von CO2-Emissionen in Frankfurt zu ermitteln.

Die Fragestellungen, die mit dem neuen System untersucht werden können, sind vielfältig: „Wenn eine Gemeinde einen neuen Kindergarten bauen möchte und mehrere Bauplätzen zur Auswahl stehen, könnten wir herausfinden, wo die Belastungen durch Emissionen des Verkehrs am geringsten sind“, erläutert Dallmeyer. Interessant könnte das System auch für Automobilhersteller sein, die wissen möchten, welche Reichweite ein neues Elektroauto im simulierten Verkehr hätte.

Informationen: Jörg Dallmeyer, Institut für Informatik, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798-24634, dallmeyer@informatik.uni-frankfurt.de, www.mainsim.de

Personalia/Preise

Jul 17 2012
16:21

Mit Holger Gottschalk hat ein ausgewiesener Finanzexperte das Amt des Kanzlers übernommen

Goethe-Universität mit neuem Kanzler

FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat einen neuen Kanzler. Holger Gottschalk hat zum 1. Juli das Amt des obersten Verwaltungschefs angetreten. Die Aufgaben sind dem Diplomkaufmann wohl vertraut. Denn bereits seit einem Jahr ist er dafür als ständiger Vertreter des Kanzlers gemeinsam mit dem Vizepräsidenten Prof. Rainer Klump zuständig. Aber auch darüber hinaus ist Gottschalk an der Goethe-Universität längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. So trat er vor mehr als zehn Jahren in die Verwaltung ein; zunächst als Controller, später als Koordinator Rechnungswesen und dann als Leiter der Finanzen.

Der Kanzler ist Mitglied des Präsidiums und leitet nach dessen Richtlinien die Hochschulverwaltung; er ist somit für Finanz-, Personal- und Rechtsangelegenheiten und die Studierendenadministration der Universität zuständig. An der autonomen Stiftungsuniversität, die über mehr Rechte als herkömmlich staatliche Hochschulen in Hessen verfügt, ist der Kanzler zudem Beauftragter sowohl für den Haushalt als auch für Tarifangelegenheiten und verantwortlich für das Liegenschafts- und Vermögensmanagement nach den Richtlinien des Präsidiums.

Aus einem mehrstufigen Auswahlverfahren war Gottschalk als bester Kandidat hervorgegangen. Der Präsident der Goethe-Universität, Professor Werner Müller-Esterl, holte daraufhin das Votum bei Senat und Hochschulrat ein; beide Gremien folgten seinem Vorschlag. „Mit Herrn Gottschalk ist ein ausgewiesener Verwaltungsfachmann und echter Kenner der Goethe-Universität zum Kanzler bestellt worden. Nun gilt es, gemeinsam die großen Aufgaben anzupacken. Dazu wünsche ich ihm viel Glück und eine sichere Hand!“

“Das Amt bedeutet eine große Verantwortung für die Universität als Ganzes. Diese nehme ich gerne an und freue mich, die Entwicklung der Goethe-Universität unterstützen und gestalten zu können“, sagte Gottschalk, der an der Goethe-Universität auch studiert hat. Der neue Kanzler steht für ein modernes und effizientes Hochschulmanagement. „Das bedeutet als Verwaltung Instrumente für die Steuerung der Hochschule sowie passgenauen Service für Wissenschaftler, Fachbereiche und Studierende anzubieten“, erläutert Gottschalk. Schwerpunkte will Gottschalk er auch bei der Attraktivität der Goethe-Universität als Arbeitgeber setzen: „Dazu gehören beispielsweise Familienfreundlichkeit und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten.“ Nur mit zufriedenen Mitarbeitern könne die Universität Bestes in Forschung und Lehre leisten.

Die Goethe-Universität sei in den letzten zehn Jahren zu den forschungsstärksten Universitäten Deutschlands aufgestiegen und verfüge über ein sehr hohes Drittmittelvolumen. „Darauf können wir sehr stolz sein“, so Gottschalk. Eine große Herausforderung sieht er in dem Studierendenzuwachs der nächsten Jahre und betont: „Hier haben wir die Verpflichtung, jungen Menschen trotz teils schwieriger Bedingungen gute Studienbedingungen zu bieten.“ Für die kommenden Jahre rechnet Gottschalk mit knapper werdenden öffentlichen Mitteln. „Wir müssen daher sparsam und strategisch klug mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen umgehen. Zusätzlich zur Reduzierung von Kosten setzen wir auf eine Verbreiterung der Einnahmenbasis etwa durch das Einwerben privater Stiftungsmittel“, erklärt er und bekräftigt die Bedeutung konsolidierter Finanzen. Strategische Ziele und finanzieller Rahmen müssten, so Gottschalk, in Einklang gebracht werden; dies bedeute auch, Schwerpunkte in Forschung und Lehre zu hinterfragen. Ein Weg den man zusammen mit den Fachbereichen gehen werde. Um gemeinsame Wege geht es ihm auch in der Beziehung zwischen der Universität und der Stadt Frankfurt sowie der Region. „Es ist wichtig, dass wir als Universität gesellschaftliche Themen aufgreifen und etwas an die Bürger zurückgeben.“

Das komplette Interview mit Holger Gottschalk im UniReport kann hier nachgelesen werden (PDF-Download).

Kurz-Vita Holger Gottschalk:

  • Seit Juli 2012 Kanzler der Goethe-Universität
  • 2011 bis 2012 ständiger Vertreter des Kanzlers
  • 2007 bis 2011 Leiter Finanzen
  • 2005 bis 2007 Koordinator Rechungswesen
  • 2004 bis 2005 Stellvertretender Leiter Controlling
  • 2001 bis 2004 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Goethe-Universität
  • 1994 bis 2001 Studium BWL an der Goethe-Universität
  • Geboren Kelkheim/Taunus 1970

Weitere Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn,  Leiter Marketing und Kommunikation, Tel. (69) 798-23935, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de, www.muk.uni-frankfurt.de