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Hochschulpolitische Themen
Weiterfinanzierung der Zusammenarbeit mit Universitäten Toronto, Tel Aviv, Birmingham und Pennsylvania gesichert
FRANKFURT.Die Strategischen Partnerschaften der Goethe Universität sind weiter auf Kurs: Für die Weiterführung der erfolgreichen und umfassenden Zusammenarbeit mit den Universitäten Toronto, Tel Aviv, Birmingham und Pennsylvania stellt der DAAD für 2017 und 2018 insgesamt 220.000 Euro zur Verfügung. Das Konzept, das die internationale Kooperation der Goethe-Universität mit diesen Partnern fördert, hat sich im ersten Förderzeitraum (2013-16) als tragfähig erwiesen. Die genannten Universitäten zählen zu den herausragenden Forschungsuniversitäten ihres jeweiligen Landes und sind in Partnerstädten der Stadt Frankfurt beheimatet. „Die Anschlussfinanzierung ist eine Auszeichnung für unser Konzept für die Strategischen Partnerschaften und die bisher geleistete Arbeit. Die im Folgeantrag beschriebenen Pläne für die Weiterentwicklung konnten die Juroren überzeugen“, freut sich die Vizepräsidentin für Internationalisierung der Goethe-Universität, Prof. Dr. Brigitte Haar.
Dieser Erfolg ist umso erfreulicher, als es auch in dieser Runde harte Konkurrenz gab. Bereits 2012 konnte sich die Goethe-Universität mit ihrem Erstantrag in einem Feld von über 120 Hochschulen durchsetzen und erhielt eine der 21 Zusagen. Dieser „harte Kern“ der erfolgreichen Hochschulen hatte Ende 2015 Gelegenheit, sich um eine Anschlussfinanzierung zu bewerben. Der DAAD hat nach der Begutachtung der Bewerbungen nun entschieden, dass 11 der bereits geförderten Hochschulen weitere Mittel erhalten. Der Goethe-Universität wurde dabei wie schon in der ersten Antragsrunde der höchst mögliche Förderbetrag gewährt.
Das Programm der Strategischen Partnerschaften der Goethe-Universität sieht die weitere Vertiefung der Zusammenarbeit mit den vier international renommierten Partneruniversitäten vor, sodass ein dauerhaftes Netz aus umfassenden Kooperationen in Forschung, Lehre und Hochschulmanagement entsteht. So sollen nicht nur weiterhin Studierende ausgetauscht und gemeinsame Forschungsprojekte finanziert, sondern die Partnerschaften auch dazu genutzt werden, den Mitarbeitenden der Goethe-Universität den Erwerb von Sprachkenntnissen und interkultureller Kompetenz im Rahmen wechselseitiger Hospitanzen zu erleichtern.
Die Goethe-Universität konnte ein schlüssiges Konzept vorlegen, wie die Strategischen Partnerschaften der Goethe-Universität ab 2019 auch ohne Mitfinanzierung des Förderers finanziell auf eigenen Füßen stehen werden. Der DAAD hat anerkennend zur Kenntnis genommen, dass die Finanzierung in der ersten Förderperiode als Sprungbrett genutzt wurde, um teils umfangreiche Mittel anderer Organisationen (DFG, Deutsch-Israelische-Gesellschaft, Horizon 2020) einzuwerben.
Kontakt: Dr. Martin Bickl, Abteilungsleiter Strategische Partnerschaften und Internationales Marketing. Tel. 069/798 13729; bickl@uni-frankfurt.de
Veranstaltungen
Mehr Vielfalt und Qualität an campusnahen Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten
Sehr geehrte Damen und Herren,
am Rande des Campus Westend der Goethe-Universität entsteht auf Anregung des universitären Arbeitskreises „Lebendiger Campus“ ein neuer, städtischer Wochenmarkt auf dem Gisèle-Freund-Platz.
Der Markt mit insgesamt 12 Ständen soll zunächst jeweils donnerstags nicht nur das Angebot an frischen Lebensmitteln im Stadtteil Westend, sondern auch die Palette an Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten für die rund 35.000 Studierende und Mitarbeitenden des Campus Westend erweitern. Neben den „Klassikern“ Obst, Gemüse, Käse, Wurst und Backwaren gibt es daher z.B. auch ein Burger-Angebot und veganen Mittagstisch.
Eröffnet wird der neue Markt am Donnerstag, den 28. April 2016, 13 Uhr, Ort: Gisèle-Freund-Platz (Ecke Bremer Straße – Hansaallee), 60323 Frankfurt.
Es sprechen:
Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der Markteröffnung teilzunehmen.
Im Arbeitskreis (AK) Lebendiger Campus – auf Anregung von Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff im April 2015 ins Leben gerufen – sind Vertreter verschiedener universitärer Statusgruppen sowie der Stadt Frankfurt organisiert. Der Arbeitskreis trifft sich in regelmäßigen Abständen, um Projekte zu entwickeln und umzusetzen, die die Aufenthaltsqualität auf dem Campus weiter verbessern.
Herzliche Grüße
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher
Koordinator AK „Lebendiger Campus“
Forschung
Herkunft von Stoßzähnen und Reptilien zuverlässig bestimmen
FRANKFURT. Der illegale Handel mit den Produkten bedrohter Tierarten hat besorgniserregend zugenommen. Forscher der Goethe-Universität haben nun die Messung von Isotopenverhältnissen in Gewebeproben von Elefantenstoßzähnen und den Schuppen von Reptilien verbessert, um den Wilddieben und ihren Handelsrouten auf die Spur zu kommen.
Elfenbein ist vor allem auf dem asiatischen Markt gefragt – mit drastischen Folgen für den weltweiten Elefantenbestand. „Im Selous-Wildreservat, einem inzwischen als gefährdet betrachteten UNESCO-Weltnaturerbe im südlichen Tansania, hat der Bestand in den letzten 35 Jahren von über 80.000 auf etwa 13.000 Tiere abgenommen“, berichtet Dr. Christof Schenck von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, der das Reservat vor kurzem mit einer deutsch-tansanischen Ministerdelegation besucht hat. Afrikaweit fallen jährlich geschätzte 15.000 Elefanten der Wilderei zum Opfer. Doch auch einige Reptilienarten sind in ihrer Existenz bedroht. Reptilien werden vor allem für die Lederwarenindustrie und den internationalen Terrarienhandel wild gesammelt, anstatt sie aus Nachzuchten zu gewinnen.
Forscher um Prof. Bruno Streit von der Goethe-Universität haben in Zusammenarbeit mit dem WWF Deutschland, dem Kölner Zoo und internationalen Forschungsinstitutionen die quantitative Messung von Isotopenverhältnissen in Gewebeproben so verfeinert, dass sie als Instrument für den Artenschutz verwendbar ist. Die Isotope eines Elements unterscheiden sich durch ihre atomare Masse. So hat der Atomkern von Kohlenstoff immer sechs Protonen, die Zahl der Neutronen kann aber zwischen sechs und acht liegen. Die Häufigkeit der Kohlenstoff- und anderer Isotope unterliegt regionalen Unterschieden, weshalb man sie verwenden kann, um die Herkunft biologischer Proben zu bestimmen.
Dank der Finanzierung durch das Bundesumweltministerium (BUMB) über das Bundesamt für Naturschutz (BfN) konnten die Forscher in Kooperation mit dem WWF Deutschland in europäischen Museen und in afrikanischen Staaten über 600 Elfenbeinproben sammeln. Zwar haben einige afrikanische Länder keine Proben geliefert, doch über die europäische Trophäenjägerschaft gelangten die Forscher an Material von bekannter Herkunft. Der Aufbau einer geobasierten Referenzdatenbank ermöglichte es ihnen, Isotopensignaturen zu vergleichen. Zusätzlich verwendeten sie eine Teststatistik, um das wahrscheinliche Herkunftsgebiet einer unbekannten Probe zu bestimmen. In einem Blindtest konnten 50 Prozent aller Elfenbeinproben mit einer Genauigkeit von 380 Kilometern ihrer tatsächlichen Herkunftsregion in Afrika zugeordnet werden.
„Die räumliche Unschärfe erscheint groß, doch Elefanten haben mitunter Streifgebiete von mehreren Tausend Quadratkilometern“, betont Prof. Streit, "und für den Artenschutzvollzug ist es auch wichtig zu wissen, von wo beschlagnahmtes Material nicht herkommt". Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift Biological Conservation veröffentlicht.
Die Isotopenmethode lässt sich auch bei manchen Reptilienarten anwenden. Hierbei werden die Schuppen untersucht. Oft gelangen Wildtiere als angebliche "Nachzuchten" in den internationalen Lebendhandel. Beispielhaft haben die Forscher die in China und Vietnam heimische Krokodilschwanzechse Shinisaurus crocodilurus untersucht. Sie ist durch illegalen Handel und die gleichzeitige Zerstörung ihres Lebensraums sehr selten geworden. Wie die Forscher in der Fachzeitschrift Global Ecology and Conservation berichten, konnten sie anhand vietnamesischen Materials unterschiedliche Isotopensignaturen von Echsen aus der Wildnis und von in Gefangenschaft gehaltenen Exemplaren nachweisen. „Unter den quasi-kontrollierten Fütterungsbedingungen von Tieren aus Züchtungen sind die Isotopenbereiche enger und Isotopenmuster homogener als bei Wildpopulationen“, erklärt Prof. Streit. Auf der Basis dieses Ergebnisses lässt sich eine Datei von Nachzuchteinrichtungen entwickeln, mit der Individuen zweifelhafter Herkunft abgeglichen werden können.
Die Forscher sind zuversichtlich, dass solche Isotopenverfahren zunehmend im Artenschutz Anwendung finden werden. Das Verfahren wird teilweise schon zur Herkunftsbestimmung beschlagnahmter Elefantenstoßzähne angewendet. Der Handel mit Reptilien aus falsch deklarierten Nachzuchten wird auf der nächsten Vertragsstaatenkonferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) im Herbst 2016 wird ein Schwerpunkt der Verhandlungen sein. „Da kommt unsere verfeinerte Methode zur rechten Zeit, um der internationalen Staatengemeinschaft ein wirksames Artenschutzinstrument an die Hand zu geben“, so Streit abschließend.
Publikationen:
Ziegler, S., Merker, S., Streit, B., Boner, M., Jacob, D.E. (2016): Towards understanding isotope variability in elephant ivory to establish isotopic profiling and source-area determination. – Biological Conservation 197: 154-163.
van Schingen, M., Ziegler, T., Bohner, M., Streit, B., Nguyen, T.Q., Crook, V., Ziegler, S. (2016): Can isotope markers differentiate between wild and captive reptile populations? A case study based on crocodile lizards (Shinisaurus crocodilurus) from Vietnam. – Global Ecology and Conservation 6: 232-241.
Informationen: Prof. Bruno Streit, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität, Campus Westend, Tel,: (069) 798 42160, streit@bio.uni-frankfurt.de.
Veranstaltungen
Im Fokus: Theologie, Politik und Gerechtigkeit
FRANKFURT. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität lädt die Vertreter der Medien sehr herzlich zur Eröffnung des Sommersemesters 2016 ein. Im Rahmen eines kleinen Empfangs werden die internationalen Wissenschaftler begrüßt, die in den kommenden Monaten als Fellows am Bad Homburger Kolleg zu Gast sind. Außerdem wird das geplante Veranstaltungsprogramm vorgestellt. Die Eröffnung findet statt am:
Mittwoch, dem 27. April 2016, um 17:00 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg).
„Politik und Gerechtigkeit“ ist auch im kommenden Semester ein zentrales Thema der am Kolleg durchgeführten Forschungen. Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie sowie Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, und Rainer Forst, Professor für Politische Theorie sowie Mitglied im Direktorium des Kollegs, werden die Fellows vorstellen, die gegenwärtig dazu arbeiten. Dazu zählt u.a. der Philosoph Philip Pettit von der Princeton University, dessen Buch „Gerechte Freiheit“ (Suhrkamp 2015) auf außerordentlich große öffentliche Resonanz stößt. Die ebenfalls in Princeton arbeitende Philosophin Victoria McGeer geht der Frage nach, was es heißt, „verantwortlich“ zu sein, und untersucht damit ein grundlegendes Problem der Rechtsprechung. Die kanadische Politikwissenschaftlerin Melissa Williams wird ihre Arbeit am Manuskript „Die Zukunft der Demokratie“ fortsetzen. Mit konkreten und aktuellen Problemen der Gerechtigkeit befassen sich die Nachwuchswissenschaftler Alasia Nuti, Isaac Taylor und Cristian Dimitriu − als Stichworte seien hier genannt die temporäre Arbeitsmigration, die Kosten der Terrorismusbekämpfung sowie die Ethik des internationalen Kreditgeschäfts. Die Gerechtigkeitsforscher aus aller Welt wurden von der Kolleg-Forschergruppe „Justitia Amplificata. Erweiterte Gerechtigkeit“ eingeladen, die von Professor Stefan Gosepath (Freie Universität Berlin) und Professor Rainer Forst (Goethe-Universität Frankfurt am Main) geleitet wird.
In den Programmschwerpunkt „Reformationen − Kontinuitäten und Brüche“ wird Luise Schorn-Schütte einführen. Die an der Goethe-Universität emeritierte Professorin für Neuere allgemeine Geschichte hat für das Historische Kolleg am Forschungskolleg Humanwissenschaften den Schwerpunkt konzipiert und lädt in diesem Rahmen international renommierte Wissenschaftler ans Kolleg ein, die den Zusammenhang von Theologie und Politik im Kontext der Reformationsbewegungen im 16. Jahrhundert erforschen. Erster Gast im Sommer wird der Göttinger Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann sein, der für seine Bücher über Martin Luther bekannt geworden ist.
Schließlich wird die Vortragsreihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe mit öffentlichen Vorträgen des Historikers Neithard Bulst, des Publizisten Alfred Grosser und des ehem. österreichischen Finanzministers Hannes Androsch fortgesetzt. Die Reihe wurde 2014 mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Herausforderungen Europas aus wissenschaftlicher, ökonomischer und politischer Perspektive öffentlich zu debattieren.
Weitere Informationen: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Kontakt: Iris Koban (Geschäftsführung), Email: i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, Tel.: 06172-13977-10
Beate Sutterlüty (Fellowprogramm und Wissenschaftskommunikation), Email: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, Tel.: 06172 13977-15
Veranstaltungen
Die neue Vorlesungsreihe zum Kino des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ beginnt am 29. April
FRANKFURT. Fernseh-, Dokumentar- und vor allem Kinofilme: Eine Beschäftigung mit bewegten Bildern und ihrer Erzählstruktur gehört schon von Anfang an zu den Forschungsthemen des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Auch präsentieren Mitglieder des Clusters und prominente Gäste ihre Überlegungen regelmäßig in öffentlichen Vorlesungsreihen, bei denen die besprochenen Werke gezeigt werden. In diesem Sommersemester geht es um „Verkehrte Welten. Unordnungen des Films“. Die Reihe startet am 29. April um 19.00 Uhr mit Heiner Goebbels und dem Film „L’Année dernière à Marienbad“ von Alain Resnais im Museum für Moderne Kunst (Domstr. 10, 60311 Frankfurt).
Nicht nur in der sozialen und politischen Welt, auch in den Künsten bilden sich ein ums andere Mal Verfahrensordnungen heraus, die für eine – wenn auch oft nur kurze – Weile einen Standard der Produktion und Rezeption entsprechender Werke bereitstellen und sich dabei in größerer oder geringerer Spannung zu den normativen Verhältnissen jeweiliger Gesellschaften befinden. Dies trifft auch auf die Entwicklung von Spielfilmen zu. Jeder einzelne solcher Filme entsteht – und steht damit – im Kontext von Genres und ihren Konventionen, zu denen er sich auch und gerade dann verhält, wenn er mit ihnen bricht. Diesen Umbrüchen der Form filmischer Gestaltung ist die Vorlesungsreihe gewidmet. Sie führt vor, wie innovative Filme die bis dahin vertrauten Welten des Films verkehren können. An ausgewählten Beispielen soll demonstriert und diskutiert werden, wie sie etablierte Ordnungen des Erzählens in Unordnung bringen und damit zugleich die Ordnung des Lebens außerhalb des Kinos erschüttern und befragen.
Heiner Goebbels, der Auftaktredner am 29. April, gehört bereits seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Exponenten der zeitgenössischen Musik- und Theaterszene und hat sich zugleich als Kunsttheoretiker und Wissenschaftler einen Namen gemacht. Goebbels lehrt am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bekannt wurde er unter anderem als Mitbegründer des „Sogenannten Linksradikalen Blasorchester“ und durch seine Zusammenarbeit mit Heiner Müller. Von 2012 bis 2014 war er künstlerischer Leiter der Ruhrtriennale – International Festival of the Arts. Seinem Vortrag hat Goebbels den Titel „Alain Robbe-Grillet und das leere Zentrum“ gegeben. Der französischer Autor und Regisseur Robbe-Grillet gilt als Begründer des „Nouveau Roman“. Das „leere Zentrum“ ist eine von ihm beschriebene und angewandte künstlerische Strategie. Goebbels zeigt deren Wirkung in dem Film „L’Année dernière à Marienbad“ („Letztes Jahr in Marienbad“) von Alain Resnais aus dem Jahr 1961.
Organisiert wird die aktuelle „Kino-Reihe“ von Angela Keppler, Professorin für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim und assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters, zusammen mit Martin Seel, Cluster-Mitglied und Philosophie-Professor an der Goethe-Universität. Keppler und Seel gehören auch zu den Herausgebern und Autoren zweier aktueller Sammelbände. Hier sind die Erträge und Beiträge der bisherigen Forschungsprojekte und Vorlesungsreihen zum Thema dokumentiert. Erschienen sind die Bände in der Schriftenreihe, die der Forschungsverbund im Campus Verlag herausgibt: „Gesetz und Gewalt im Kino“ (hrsg. von Angela Keppler, Judith-Frederike Popp und Martin Seel, Frankfurt am Main 2015) und „Erzählungen und Gegenerzählungen. Terror und Krieg im Kino des 21. Jahrhunderts“ (hrsg. von Jochen Schuff und Martin Seel, Frankfurt am Main 2016).
Die Termine im Überblick:
Freitag, 29. April 2016, 19.00 Uhr
Heiner Goebbels (Justus-Liebig-Universität Gießen):
Alain Robbe-Grillet und das leere Zentrum
über „L’Année dernière à Marienbad“ von Alain Resnais (F-I 1961)
Freitag, 13. Mai 2016, 19.00 Uhr
Lorenz Engell (Bauhaus-Universität Weimar):
Wer lebt, stört. Symbolische und imaginäre Un/Ordnung des Films
über „Swimming Pool“ von François Ozon (F 2003)
Freitag, 27. Mai 2016, 19.00 Uhr
Josef Früchtl (Universität Amsterdam):
Kino als humane Kunst
über „Close-Up“ von Abbas Kiarostami (IRN-F 1990)
Freitag, 8. Juli 2016, 19.00 Uhr
Verena Lueken (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main):
Frau am Steuer, das wird teuer
Die Blechpiratinnen des Quentin Tarantino in „Death Proof“ (USA 2007)
Der Einritt zu allen Terminen ist frei. Nach den einleitenden Vorträgen sind die Werke im Original mit Untertiteln zu sehen. Zum Abschluss freuen sich die Referenten auf die Meinung des Publikums.
Museum für Moderne Kunst, Domstr. 10, 60311 Frankfurt
Informationen: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de
Veranstaltungen
Der Vortrag über Anne Sophie Mutters beispiellose Karriere bildet den Auftakt zur Vortragsreihe „ Wie wir wurden, wer wir sind“
FRANKFURT. Die Frankfurter Bürgeruni startet ab dem 25. April 2016 mit einer Neuauflage der Reihe „Wie wir wurden, wer wir sind“ ins Sommersemester. An sechs Abenden bis Ende Juni werden wieder charakteristische deutsche Lebenswege der Nachkriegszeit mit biografischem Tiefgang vorgestellt. Biografien, die eng mit der deutschen Sozial- und Kulturgeschichte verbunden sind, diese stark geprägt haben oder weiterhin prägen.
Der erste Vortrag im Sommersemester behandelt den Lebenslauf von Deutschlands wohl bekanntester Geigerin, Anne Sophie Mutter. Ihre Karriere als Solistin begann Mutter im Alter von 13 Jahren zunächst bei den Festwochen in Luzern. Unmittelbar danach folgte im Rahmen der Pfingstkonzerte ihr Salzburg-Debüt unter der Leitung von Herbert von Karajan. In den 1980er Jahren verhalfen ihr die Konzerte und Einspielungen mit den Berliner Philharmonikern unter Karajan zu internationaler Bekanntheit, mehr noch, Berühmtheit! Rund 50 CD-Einspielungen sind seitdem entstanden. Mutter hat die wichtigsten Konzertsäle der Welt bespielt und zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter das Große Bundesverdienstkreuz. Aber natürlich wagt der Vortrag von Tilman Allert, Professor für Soziologie und Sozialpsychologie und Kurator der Vortragsreihe, einen Blick hinter die Kulissen. Wer ist die immer lachende, immer fröhlich wirkende Anne Sophie Mutter wirklich? Was treibt sie an in ihrer bedingungslosen Identifikation mit dem Instrument und der Musik?
Die Frankfurter Bürger-Universität wird von einer umfangreichen Broschüre begleitet. Diese beinhaltet neben der eigens konzipierten Vortragsreihe auch zahlreiche Veranstaltungen aus den Fachbereichen der Goethe-Universität.
Die Broschüre mit insgesamt etwa 120 Veranstaltungen steht auf der Homepage unter www.buerger.uni-frankfurt.de zur Verfügung.
Folgende Termine und Biografien erwarten Sie im Sommersemester:
25. April 2016
Prof. Tilman Allert
Anne Sophie Mutter
Die Unendlichkeit der Hand
9. Mai 2016
Jürgen Kaube
Niklas Luhmann
Vom Eigenwert der Theorie
23. Mai 2016
Marthe Lisson
Margarethe von Trotta
„Jetzt bin ich irgendwie befreit“
6. Juni 2016
Saskia Hennig von Lange
Wolfgang Koeppen
„Ich hatte es nicht leicht gehabt und machte es mir schwer“
20. Juni 2016
Im Gespräch: Oliver Reese und Tilman Allert
Thomas Bernhard
Der Theatermacher
27. Juni 2016
Prof. Tilman Allert
Karl Lagerfeld
„Ich diskutiere nicht!“
Beginn jeweils um 19.30 Uhr, Eintritt frei.
Wichtige Hinweise: Alle Veranstaltungen finden im Foyer der Zentralbibliothek der Stadtbücherei (Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main) statt.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.buerger.uni-frankfurt.de
Veranstaltungen
Nächster Termin der „Goethe Lectures Offenbach“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und der Stadt Offenbach am 25. April 2016 im Klingspor-Museum
FRANKFURT/OFFENBACH.„Salafisten und Jihadisten - die ‚jungen Wilden‘ der Ummah“ – so lautet der Titel des jüngsten Vortrags im Rahmen der „Goethe Lectures Offenbach“, einer gemeinsamen Reihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität und der Stadt Offenbach. Referentin am Montag, dem 25. April, um 19.00 Uhr im Offenbacher Klingspor-Museum ist Susanne Schröter, Professorin für Ethnologie an der Goethe-Universität und Mitglied des Exzellenzclusters. Der Eintritt ist frei.
Salafismus und Jihadismus sind Spielarten eines weltweit operierenden, religiös begründeten Extremismus, der seit einigen Jahren auch in Deutschland viele Anhänger findet. Obwohl die salafistische Ideologie häufig von Älteren geteilt wird, zeigt sie sich doch vorwiegend in Gestalt einer Jugendbewegung mit eigener Musik, Sprache, Kleidung und Symbolik. In provokativen Statements inszenieren sich junge Salafisten und Salafistinnen als Rebellen gegen die nichtmuslimische Mehrheitsgesellschaft sowie gegen traditionelle oder progressive Muslime, denen sie vorwerfen, sich von den Grundlagen des Islam entfernt zu haben. Sie lehnen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Gleichberechtigung der Geschlechter ab und streben eine totalitäre Ordnung an, von der sie sich eine Lösung sozialer und politischer Probleme und mehr Gerechtigkeit erhoffen
Susanne Schröter ist Professorin für Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen, Direktorin des Instituts für Ethnologie, Direktorin im Cornelia Goethe Centrum für Geschlechterforschung und Vorstandsmitglied des Deutschen Orient-Instituts. Am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ gründete sie im Jahr 2014 das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI), dessen Leiterin sie auch ist. Zu ihren jüngsten Publikationen gehört die Studie „Gott näher als der eigenen Halsschlagader“ über fromme Muslime in Deutschland, für die sie von 2011 bis 2015 in Wiesbaden mit 130 Muslimen sowie mit Verantwortlichen aus Politik, Schulen, Jugendarbeit, Kirchen, Polizei und Verwaltung gesprochen hat.
Am 29. April veranstaltet das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam am Exzellenzcluster in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung im Historischen Museum Frankfurt die Konferenz „Welcher Islam gehört zu Deutschland?“. Das FFGI wird sich auch im weiteren Verlauf des Jahres mit diesem Schwerpunktthema befassen und eine Reihe von Veranstaltungen anbieten, auf denen ergebnisoffen diskutiert und gestritten, unorthodoxe Modelle der Konfliktlösung erörtert und neue Wege eines milieuübergreifenden Miteinanders erdacht werden können.
Veranstalter des Vortragsabends im Klingspor-Museum und auch der Gesamtreihe sind neben dem Exzellenzcluster die Wirtschaftsförderung der Stadt Offenbach, die einen deutlichen Fokus auf die Förderung der Kultur- und Kreativwirtschaft legt, und das Klingspor-Museum Offenbach, das sich mit seinen Schwerpunkten Schriftkunst und Typografie auch überregional einen Namen gemacht hat. Ziel der Partnerschaft der Institutionen, der bereits mehrere erfolgreiche Kooperationsprojekte in Offenbach vorausgegangen sind, ist der Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Stadtgesellschaft. Im Anschluss an den Vortrag besteht auch wieder die Möglichkeit zur Diskussion.
Prof. Dr. Susanne Schröter
Salafisten und Jihadisten - die „jungen Wilden“ der Ummah
Vortrag im Rahmen der „Goethe Lectures Offenbach“
Montag, 25. April 2016, 19.00 Uhr
Klingspor-Museum Offenbach
Herrnstraße 80 (Südflügel des Büsing Palais)
63065 Offenbach am Main
Informationen: Oliver Bertrand (FFGI), Sekretariat von Prof. Dr. Susanne Schröter, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Tel. (069)798-33062, o.bertrand@em.uni-frankfurt.de, www.normativeorders.net, www.ffgi.net
Ria Baumann, Wirtschaftsförderung Stadt Offenbach, Tel.: 069 80652392, kreativwirtschaft@offenbach.de, www.offenbach.de/wirtschaft
Forschung
Die Professorin der Emory University, USA, verbindet historische Analysen mit aktuellen Methoden der Finanzökonomie
FRANKFURT.Professor Caroline Fohlin, Emory University, USA, übernimmt in diesem Jahr die Gastprofessur für Finanzgeschichte am House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Die Gastprofessur wurde der Goethe-Universität im Jahr 2014 vom Bankhaus Metzler und der Edmond de Rothschild Gruppe aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Universität gestiftet.
Caroline Fohlin verbindet in ihrer Forschung historische Analysen mit aktuellen Methoden der Finanzökonomie und widmet sich dabei heutigen wirtschaftspolitischen Fragestellungen. Inhaltliche Schwerpunkte sind etwa die langfristige Entwicklung von Finanzmärkten, ‑institutionen und -systemen sowie die Frage, wie sich die Organisation von Finanzinstituten auf deren Leistung sowie auf Faktoren wie das wirtschaftliche Wachstum auswirkt. Auch das deutsche Finanzsystem ist Gegenstand ihrer Forschung. So hat sie beispielsweise auf Basis neuer Datensammlungen nachgewiesen, dass die Aktienmärkte in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg eine viel bedeutendere und erfolgreichere Rolle gespielt haben als bisher angenommen und dass sich die Verflechtung von Führungsgremien in Banken und Unternehmen erst spät entwickelt und die Unternehmensergebnisse nicht wesentlich beeinflusst hat. Zuletzt hat sie sich mit der Entwicklung des New York Stock Exchange vor der großen Depression beschäftigt.
Fohlin hat von 2005 bis 2015 an der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, gelehrt und davor am California Institute of Technology. 1994 hat sie ihren Ph.D. in Economics an der University of California in Berkeley erworben.
Während ihres Aufenthalts an der Goethe-Universität im Sommersemester 2016 wird Caroline Fohlin im Ph.D.-Programm der universitären Graduiertenschule GSEFM im House of Finance unterrichten. Darüber hinaus wird am 17. Juni 2016 im Rahmen der Gastprofessur eine internationale Forschungskonferenz zum Thema vergleichende Finanzsystemgeschichte stattfinden.
Die Stiftungsgastprofessur für Finanzgeschichte wird in diesem Jahr zum zweiten Mal besetzt. Im Rahmen der Gastprofessur werden ausgewiesene Experten der bank- und finanzhistorischen Forschung aus dem In- und Ausland eingeladen, Wissenschaftlern, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit in Frankfurt Einblicke in ihre Forschungsinhalte und -methoden zu geben. Kooperationspartner sind das LOEWE-Zentrum SAFE im House of Finance und das Institut für bankhistorische Forschung. Erster Gastprofessor war im Jahr 2015 Benjamin M. Friedman, William Joseph Maier Professor of Political Economy an der Harvard University.
Informationen: Dr. Muriel Büsser, E-Mail: buesser@hof.uni-frankfurt.de, Tel: 069 798 34006
Veranstaltungen
7. Frankfurter Goethe-Vorlesungen über die Vorläufer des seriellen Erzählens: Vorträge unter anderem über Boccaccio, Chaucer, Goethe und Robert Gernhardt.
FRANKFURT.Die 7. Frankfurter Goethe-Vorlesungen setzen im Rahmen der Bürger-Universität eine Tradition des Instituts für deutsche Literatur und ihre Didaktik fort, bei der aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen in ansprechender Weise für Studierende und die Frankfurter Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Vorlesungsreihe für das Sommersemester 2016 setzt sich dabei mit den historischen Vorläufern der derzeit so populären Form des seriellen Erzählens auseinander. Die Reihe startet am 21. April und wird an zehn weiteren Abenden fortgesetzt.
Bereits Giovanni Boccaccio begründete im 14. Jahrhundert mit seinem „Decamerone“ und der darin durch die Flucht vor der Pest in Florenz verursachten Zusammenkunft einer Erzählgemeinschaft eine Form des wiederkehrenden Erzählens, die zu einem wahren Erfolgsmodell in den europäischen Literaturen avancierte. Neben Parallelentwicklungen in England mit den berühmten „Canterbury Tales“ von Geoffrey Chaucer wurde diese narrative Großform bis heute immer wieder aufgegriffen und in ihren Grundbedingungen – der Auswahl der Erzählerinnen und Erzähler, der kontroversen Aushandlung poetischer Standards und der Festlegung auf bestimmte Themen und Genres – verschiedentlich variiert. In Deutschland hat sie um 1800 als erster Johann Wolfgang von Goethe mit seinen „Unterhaltungen Deutscher Ausgewanderten“ adaptiert und die Handlung in den Kontext der französischen Revolutionskriege übertragen. Nicht immer sind es allerdings diese Krisenmomente, die den äußeren Anlass für ein geselliges Beisammensein bilden. In der Konjunktur des Rahmenzyklus im 19. Jahrhundert finden sich auch freundschaftlich motivierte Zusammenkünfte wie in E.T.A. Hoffmanns „Die Serapions-Brüder“ oder Ludwig Tiecks „Phantasus“. Die Konflikte entstehen bei diesen Texten eher in den Rahmengesprächen als Ergebnis einer kontroversen Diskussion über die Qualität der vorgetragenen Geschichten.
Besonders aufschlussreich für die Entwicklung des rahmenzyklischen Erzählens ist der Umgang mit der eigenen Gattungsgeschichte, denn nicht selten werden die Vorläufer explizit erwähnt. Die Reflexionen reichen dabei von einer Haltung der Affirmation über eine Ironisierung wie bei Robert Gernhardt bis hin zu einem Experimentieren mit dem Modell in der zeitgenössischen Literatur. Die 7. Frankfurter Goethe-Vorlesungen nehmen die ganze historische Spannbreite des rahmenzyklischen Erzählens in den Blick. Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus der Germanistik, der Romanistik und der Anglistik stellen jeweils pro Vorlesung einen Rahmenzyklus vor und laden zur Diskussion über diese spannende und vielschichtige Form des Erzählens ein.
7. Frankfurter Goethe-Vorlesungen, Sommersemester 2016
21. April:PD Dr. Jan Söffner - Lässt der Zufall sich rahmen? Überlegungen zu Giovanni Boccaccios „Decamerone“
28. April: Prof. Andrew James Johnston - Den Rahmen sprengen.Geoffrey Chaucers „Canterbury Tales“ und das Abenteuer alchemistischen Erzählens
12. Mai: Dr. Christoph Kleinschmidt - Keine Geselligkeit. Nirgends? Johann Wolfgang Goethes „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“
19. Mai: Prof. Wolfgang Bunzel - Die unendliche Geschichte Clemens Brentanos „Märchenzyklen“
2. Juni: Prof. Stefan Scherer - Der Rahmenzyklus als romantisches Universaldrama. Zum singulären Status von Ludwig Tiecks „Phantasus“
9. Juni: Prof. Uwe Japp - Die Reflexion der Erzählung. Entwurf und Durchführung der Rahmen-Handlung in E.T.A. Hoffmanns „Die Serapions-Brüder“
16. Juni: Prof. Torsten Hoffmann - Mikroserielles Erzählen. Heinrich von Kleists „Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten“
23. Juni: Dr. Christine Mielke - Scheherazade auf der Couch. Heinrich Heines Zyklus „Florentinische Nächte“
30. Juni: Dr. Frank Estelmann - Le Sixpack. Erzählendes Kraftmeiern in Paul Scarrons „Le Roman comique“
7. Juli: Dr. Gabriele Rohowski, „Wer B sagt muß auch Occaccio sagen“. Robert Gernhardts „Florestan-Fragmente“
14. Juli: Prof. Julika Griem, Gegenwärtige Transformationen serieller Geselligkeit
Campus Westend, IG-Farben-Haus, Raum 411. Beginn jeweils 18 Uhr
Weitere Informationen: Dr. Christoph Kleinschmidt, Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik, Goethe-Universität. C.Kleinschmidt@em.uni-frankfurt.de
Veranstaltungen
Auftaktveranstaltung des Kompass³-Programms an der Goethe-Uni
FRANKFURT. Am 25. April 2016 findet die offizielle Auftaktveranstaltung des Zertifikatsprogramms „Kompass³“ für Studien- und Berufserfolg internationaler Studierender an der Goethe-Universität statt. Ziel des Programms ist es, den Studienerfolg und späteren Berufseinstieg von vor allem internationalen Studierenden zu unterstützen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, an vielfältigen Workshops und Vorträgen zu Themen aus den Bereichen Sprache und Studientechniken, Beruf und Karriere sowie (Inter-)Kulturelles und Soziales teilzunehmen und im Anschluss ein Zertifikat über die erworbenen und weiter entwickelten Kompetenzen zu erhalten. „Kompass³“ ist ein Teilprojekt im Rahmen des EU-geförderten Programms „Potentiale nutzen II. Hochschule - Integration - Arbeitsmarkt. Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit Studierender und Absolventen hessischer Hochschulen durch zielgerichtete Betreuungs- und Willkommenskultur“. Es wird durch das International Office, dem Career Service und dem Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität getragen. Die Agentur für Arbeit und die Ausländerbehörde Frankfurt sind externe Kooperationspartner des Projekts.
Die Auftaktveranstaltung startet mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Internationale Studierende auf dem Arbeitsmarkt gesucht?!“. Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind u.a. Tobias Groß, Head of Recruitment von Nestlé; Eva Krotwaart, Project Manager bei Randstad; Dr. Hans Groffebert von der Agentur für Arbeit Frankfurt und eine internationale Studierende der Goethe-Universität, die von ihren Erfahrungen mit dem deutschen Arbeitsmarkt berichten wird. Es moderiert Sabine Mischnat (hr-iNFO).
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion bietet sich die Möglichkeit zum Austausch bei Snack-Buffet und Getränken. An der Auftaktveranstaltung werden sowohl die externen als auch weitere interne Kooperationspartner der Goethe-Universität (Starker Start ins Studium, Internationales Studienzentrum, Zentrale Studienberatung, u.a.) teilnehmen und für weitere Fragen zur Verfügung stehen. Medienvertreter sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen.
Programm:
18.00 Uhr: Grußwort der Univizepräsidentin Prof. Brigitte Haar
18.05 Uhr: Vorstellung des Kompass³-Zertifikatsprogramms für Studien- und Berufserfolg
18.15 Uhr: Podiumsdiskussion zum Thema „Internationale Studierende auf dem Arbeitsmarkt gesucht?!“
19.15 Uhr: Snackbuffet & Gelegenheit zum Austausch, Networking und Beantwortung weiterer Fragen
Weitere Informationen
Christine Förster, International Office, Goethe-Universität. Tel. (o69) 798 17293. C.Foerster@em.uni-frankfurt.de; www.uni-frankfurt.de/kompass
Veranstaltungen
Vom 9. bis 14. Mai: Kostenlose Workshops, Diskussionen und Führungen, Ticket zu sechs Euro für alle Vorstellungen
FRANKFURT.Das Schauspiel Frankfurt lädt vom 9. bis 14. Mai wieder zu den „Studierendentagen“ ein. Studierende können an Gesprächen, Führungen und Workshops teilnehmen und Vorstellungen zu ermäßigten Preisen besuchen. Die „Studierendentage“ finden in Kooperation mit der Goethe-Universität, der Frankfurt University of Applied Sciences (Fachhochschule) und der Hochschule für Gestaltung in Offenbach statt.
In 13 Workshops bieten Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen des Theaters wie Regie, Dramaturgie, Kostümabteilung und Werkstätten individuelle Führungen und Einblicke in ihre Arbeit. Wie entstehen aus Texten magische Bühnenwelten und was trägt die Dramaturgie dazu bei? Nach welchen Kriterien werden die Stücke für den Spielplan ausgewählt? Wie gestaltet sich der Probenalltag der Schauspieler? Und wie viele Menschen wirken an der Entstehung eines Bühnenbildes mit? Die Maske macht’s: Einblicke in den Arbeitsräume der Maskenbildern und in den riesigen Perückenfundus. Wie entsteht die Theaterzeitung? „Clockwork Orange“, der Kultroman, aus dem der Kultfilm wurde, kommt auf die Bühne – bei einem theaterpraktischen Workshop suchen die Studierenden nach eigenen Zugängen, machen erste schauspielerische Erfahrungen, bevor sie sich das Stück im Bockenheimer Depot gemeinsam anschauen.
Das komplette Workshop-Programm gibt es als Download auf www.schauspielfrankfurt.de. Alle Workshops sind kostenlos, die Teilnehmerzahl ist begrenzt, eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter uni@schauspielfrankfurt.de. Auf der Homepage www.schauspielfrankfurt.de wird angezeigt, in welchen Workshops noch Plätze frei sind.
Zwischen 9. und 14. Mai erhalten Studierende bis 30 Jahre bei Vorlage eines gültigen Studentenausweises für alle Vorstellungen im Schauspielhaus, im Bockenheimer Depot und in den Kammerspielen ermäßigte Tickets für 6 Euro. Der Vorverkauf läuft bereits.
Karten und Infos unter (069) 212 49494 oder www.schauspielfrankfurt.de,
Anmeldung unter uni@schauspielfrankfurt.de, www.facebook.com/schauspielfrankfurt;
www.blog.schauspielfrankfurt.de
Veranstaltungen
Vortrag im Rahmen des Projektes Medizinethik in der Klinikseelsorge
FRANKFURT.Prof. Simon Peng-Keller hat seit 2015 die neugegründete Professur für „Spiritual Care“ an der Universität Zürich inne. In seinem Vortrag wird er über dieses neue Forschungs- und Praxisfeld im Gesundheitswesen und in der geistlichen Begleitung sprechen. Der Vortrag richtet sich an alle Interessierten im Gesundheitswesen, in Seelsorge und Begleitung, in Theologie und Psychologie. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit zur Diskussion.
Prof. Simon Peng-Keller: „Spiritual Care – Erkundungen eines neuen Forschungs-, Lehr- und Praxisfeldes“
21. April 2016, 18-20 Uhr. Goethe-Universität, Campus Westend, Seminarhaus R. 3.105. Der Eintritt ist frei.
Zum Hintergrund: Spiritual Care ist im Kontext der palliativen Begleitung von schwerkranken und sterbenden Menschen entstanden und versteht sich als Bestandteil eines ganzheitlichen Ansatzes: Patientinnen und Patienten im Krankenhaus sollen umfassend begleitet werden – einschließlich ihrer geistlich-spirituellen Bedürfnisse. Dabei weitet der Begriff der Spiritualität den Blick über traditionelle Religionen hinaus und möchte jede individuelle Sinnsuche einbeziehen, auch wo sie säkular oder postmodern-religiös formuliert wird. Dem Anliegen von Spiritual Care zufolge ist das Erfassen und Begleiten der spirituellen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten eine Aufgabe für das gesamte Behandlungs- und Begleitungsteam. Nicht allein die Klinikseelsorge, sondern auch die Ärzte, die Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Therapeutinnen sollen die Spiritualität von Patientinnen und Patienten achtsam aufnehmen und begleiten. Diese umfassende Orientierung am seelischen Wohl wirkt sich empirischen Untersuchungen zufolge positiv auf die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten aus und kann sogar ihrer Heilung dienlich sein. Was sind die Grundlagen von Spiritual Care, welche Konsequenzen hat dieser Ansatz für Medizin, Pflege und Seelsorge, und wo liegen vielleicht auch Nebenwirkungen von Spiritual Care?
Veranstalter: Projekt Medizinethik in der Klinikseelsorge, Fachbereich Katholische Theologie, unter Leitung von Prof. Dr. Christof Mandry.
Kontakt: Gwendolin Wanderer, Goethe-Universität Frankfurt, FB 07 - Katholische Theologie, Medizinethik in der Klinikseelsorge. Tel. (069) 69 798-33352, ethik-in-der-klinikseelsorge@em.uni-frankfurt.de
Veranstaltungen
Els Beerten und Jaap Robben lesen aus ihren „All-Age-Romanen“ – Eine Veranstaltung des Lektorats Niederländisch
FRANKFURT.Auf der Frankfurter Buchmesse präsentieren im Oktober die Niederlande und Flandern gemeinsam ihre Literatur unter dem Motto „Dies ist, was wir teilen“. Ganz in diesem Sinne lädt das Lektorat Niederländisch der Goethe-Universität auch zu seinen Lesungen jeweils eine(n) niederländische(n) und eine(n) flämische(n) Autor oder Autorin ein. Zum Auftakt in diesem Sommersemester wurde das Thema „All-Age-Literatur“ gewählt: Am Freitag (22. April) sind die flämische Autorin Els Beerten (geb. 1959), keine Unbekannte fürs deutsche Publikum, und der junge Niederländer Schriftsteller Jaap Robben (geb. 1984) zu Gast. Die zweisprachige öffentliche Lesung, gefolgt von einem Interview, findet um 18 Uhr auf dem Campus Westend, Casinogebäude, Raum 1.801, statt.
Beertens Roman „Als gäbe es keinen Himmel“ erschien bereits 2011 beim Fischer-Verlag in einer Übersetzung von Mirjam Pressler. Der über 600 Seiten umfassende Roman wurde 2012 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Die Jury lobte die anspruchsvolle Beschreibung der Orientierungslosigkeit von Jugendlichen in einer schwierigen Zeit und Beertens Fähigkeit, komplexe Ereignisse, Fragen, Schicksale und Gefühle dieser Zeit in eine multiperspektivische Erzählung zu fassen. Die Geschichte ist in der Limburger Bergbaugegend in Flandern angesiedelt und spielt in und nach dem Zweiten Weltkrieg. Zentral steht die Frage nach Gut und Böse, richtig und falsch in einer Zeit von Kollaboration, Widerstand, Opportunismus, Verrat, von Helden und Anti-Helden. Die Spannung wird bis zuletzt durchgehalten.
Jaap Robbens Roman „Birk“ wird im August 2016 auf Deutsch erscheinen und ist die Coming-of-age-Geschichte eines Jungen, der mit seinen Eltern auf einer fast verlassenen Insel vor der norwegischen Küste lebt. Dadurch, dass sein Vater Birk beim Schwimmen ertrinkt, wird seine Lebenswelt noch kleiner und enger. Die Insel wird zum Versuchslaboratorium für den Autor, der mit der Frage zu experimentieren scheint, was Einsamkeit und Isolation, aber auch Schuldgefühle mit einem Menschen machen können.
„All-Age-Literatur“ oder „Crossover-Literatur“ überschreitet die Grenzen zwischen Kinder- und Allgemeinliteratur, sie richtet sich sowohl an Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene. „All-Age-Literatur" ist eine Übersetzung des aus der skandinavischen Literaturwissenschaft stammenden Begriffs „allålderslitteratur". „Coming-of-Age-Romane“ thematisieren den Übergang von der Jugend zum Erwachsensein und all die Probleme, die damit verbunden sind.
Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de;
www.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe
Veranstaltungen
Pilotprojekt mit Studierenden im Sprachunterricht für Flüchtlinge positiv evaluiert
FRANKFURT.120 Studierende haben sich in den vergangenen Monaten als Deutschlehrer für Flüchtlinge engagiert; jetzt zieht das Pilotprojekt „Start ins Deutsche“ der Goethe-Universität eine erste Bilanz. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, am Donnerstag, 21. April, an der Abschlussveranstaltung teilzunehmen, bei der auch die Ergebnisse der Evaluation präsentiert werden.
Auf Initiative von Vizepräsidentin Prof. Dr. Tanja Brühl und der Leiterin der Abteilung Lehre und Qualitätssicherung Dr. Kerstin Schulmeyer-Ahl startete zu Beginn des Jahres ein beispielhaftes ehrenamtliches Projekt: Per E-Mail wurden die Studierenden aufgerufen, sich bei Interesse als Deutschlehrkräfte zu melden. 120 Studierende aus allen Fachbereichen wurden daraufhin von unieigenen Fachleuten geschult und durch eine Supervision in Kooperation mit dem Psychoanalytischen Institut Frankfurt begleitet. Die Deutschkurse, die ohne viel Bürokratie erste Deutschkenntnisse vermitteln sollten, fanden an fünf Standorten statt – in Flüchtlingsunterkünften, aber auch in Räumen der Universität.
Nach drei Monaten soll nun Bilanz gezogen werden: In einem von Vizepräsidentin Brühl moderierten Podiumsgespräch berichten die Studierenden von ihren Erfahrungen, außerdem werden die Evaluationsergebnisse präsentiert. „96 Prozent der Studierenden gaben an, dass es für sie eine positive Erfahrung war, Geflüchtete zu unterrichten“, sagt Dr. Stephanie Dinkelaker, die Koordinatorin des Projekts. So steht die Fortsetzung auch bereits fest: Es soll weitere Standorte geben, und ein Teil der Kurse wird in das Academic Welcome Program integriert, das es seit längerem an der Uni gibt. Zumindest für die nächsten sechs Monate ist auch die Finanzierung gesichert: Neben den bisherigen Spendern, der MainFirst Bank AG in Frankfurt und Wolfgang Steubing, dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Eintracht Frankfurt, gibt es bald wohl noch weitere Geldgeber. Nach dem offiziellen Teil besteht die Gelegenheit, sich mit Studierenden, Projektverantwortlichen und Geldgebern zu unterhalten.
Termin: Donnerstag, 21. April 2016, 17.30 Uhr
Ort: Lobby des PA-Gebäudes am Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt a.M.
Veranstaltungen
Gemeinsame Filmreihe des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Uni und des Deutschen Filminstituts
FRANKFURT. Die Großschlachten des Ersten Weltkrieges jähren sich in diesem Jahr zum 100. Mal. Aus diesem Anlass veranstaltet das Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Deutschen Filminstitut eine Filmreihe. An vier Abenden sind im Kino des Deutschen Filmmuseums jeweils ein Spielfilm aus Deutschland, Frankreich oder Großbritannien sowie ein Kurzfilm aus dem Kriegsjahr 2016 zu sehen. Zudem gibt es kurze Fachvorträge, die das Thema des Abends historisch und filmwissenschaftlich beleuchten. Auftakt ist am Donnerstag, 21. April.
Das Jahr 1916 steht für die erbarmungslosen Vernichtungsschlachten des Ersten Weltkrieges. In Verdun, an der Somme, am Skagerrak (Nordsee) und am Fluss Isonzo (Alpen) führte ein bis dahin ungekannter Einsatz von Menschen und Material zu den verlustreichsten Kämpfen des Ersten Weltkrieges. Auch in der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg nahmen diese Schlachten früh eine zentrale Stellung ein. Das zeigt sich insbesondere im Repertoire bewegter Bilder: So sind die Ereignisse von 1916 nicht nur rückblickend vielfach filmisch inszeniert worden; schon während des Krieges wurden Filmaufnahmen von allen Kriegsparteien genutzt, um Propaganda-, Nachrichten- und Kriegsfilme zu produzieren. Sie spielten eine große Rolle bei der Darstellung des Krieges für das heimische Publikum und lockten oft viele Besucher in die Kinos: Insbesondere „The Battle of the Somme“ (1916) wurde noch im Kriegsjahr zu einem ‚Kassenschlager‘ in England.
100 Jahre danach präsentiert die vom Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut konzipierte Filmreihe an vier Abenden folgende ausgewählte Filme zu den Schlachten des Ersten Weltkrieges:
Donnerstag, 21. April 2016: VERDUN, VISIONS D’HISTOIRE (Frankreich 1928)
Dienstag, 5. Juli 2016: THE BATTLE OF THE SOMME (Großbritannien 1916)
Donnerstag, 13. Oktober 2016: WHEN FLEET MEETS FLEET (Großbritannien 1927)
Dienstag, 13. Dezember 2016: BERGE IN FLAMMEN (Deutschland 1931)
Neben den Spielfilmen wird jeweils ein Kurzfilm aus dem Kriegsjahr 1916 gezeigt, der einen Eindruck davon gibt, welche Bilder das damalige Kinopublikum zu sehen bekam. Jeder Abend wird mit zwei kurzen Fachvorträgen eingeführt, einem historischen und einem filmwissenschaftlichen. Die Filmvorführungen finden im Kino des Deutschen Filmmuseums statt (Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt am Main). Am 21. April beginnt die Filmvorführung um 20 Uhr, an allen anderen Terminen um 20.15 Uhr.
Zum Start der Filmreihe am 21. April sind alle Interessierten herzlich zu einem Eröffnungsempfang um 19 Uhr im Deutschen Filmmuseum eingeladen. Die historische Einführung am Eröffnungsabend übernimmt Dr. Steffen Bruendel (Direktor des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften), die filmwissenschaftliche Einführung wird von Prof. Dr. Vinzenz Hediger (Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität) gegeben.
Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro.
Ansprechpartner: Dr. Steffen Bruendel, Direktor der Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften, Bruendel@em.uni-frankfurt.de
Nähere Informationenzu den gezeigten Filmen finden sich auf der Seite des Deutschen Filminstitutes http://deutsches-filminstitut.de/blog/verdun.
Kartengibt es (auch im Vorverkauf) an der Kasse des Deutschen Filminstitutes.
Veranstaltungen
Podiumsdiskussion des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ am 21. April 2016 als Prolog zur Ausstellung „Stefan Sagmeister. The Happy Show“ im Museum Angewandte Kunst
FRANKFURT. „Alle rennen nach dem Glück, das Glück rennt hinterher“, heißt es in der „Dreigroschenoper“ von Bertold Brecht. Doch worin besteht das Glück überhaupt? Nach Immanuel Kant ist „Glückseligkeit ein so unbestimmter Begriff“, dass kein Mensch wissen könne, „was er eigentlich wünsche und wolle“. Über das weite Feld des Wohlbefindens, über das gute, richtige und vielleicht sogar gelingende Leben unterhalten sich zwei Experten ohne Patentrezepte beim zwanzigsten „Frankfurter Stadtgespräch“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ zum Thema
„Glück – Fortuna und Felicitas: Ambivalenzen der Lebenskunst“
am Donnerstag, dem 21. April 2016, um 19.00 Uhr
im Museum Angewandte Kunst, Schaumainkai 17, 60594 Frankfurt am Main.
Das Stadtgespräch wird in bewährter Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt ausgerichtet. Besonderer Kooperationspartner bei der jüngsten Auflage ist das Museum Angewandte Kunst, das von April bis September 2016 die Ausstellung „Stefan Sagmeister. The Happy Show“ zeigt. Sie wird am 22. April eröffnet – und genau einen Tag zuvor spricht der Grafikdesigner Stefan Sagmeister, der in der international gefeierten Ausstellung seine Erfahrungen auf der Suche nach dem Glück verarbeitet, im Format des Stadtgesprächs mit dem Philosophieprofessor Martin Seel. Er ist Mitglied des Exzellenzclusters und Autor zahlreicher Bücher, Aufsätze und Artikel zur Philosophie der Lebenskunst, aber auch zu Tugenden und Lastern, die in Bezug auf das Glück ja nicht immer so leicht voneinander zu unterscheiden sind. Die Moderation hat Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des geistes- und sozialwissenschaftlichen Exzellenzclusters.
Es scheint selbstverständlich, das Streben nach Glück als wesentlichen Bestandteil unserer Selbst- und Weltverhältnisse zu verstehen. Dabei betreffen Fragen des Glücks nicht nur die Einzelnen in ihrem Alltag – auch die Wissenschaften und Künste erforschen die Bedeutung des Glücks. Es tritt überdies als Leitlinie politischer und rechtlicher Belange in Erscheinung und hat als „pursuit of happiness“ sogar Einzug in die US-amerikanische Verfassung gehalten. Wie jedoch lässt sich der Begriff des Glücks konkreter bestimmen? Ist Glück Zufall oder Verdienst? Was sind gesellschaftliche und politische Bedingungen der Möglichkeit von Glück? Und was hat es mit der gegenwärtigen „Glückshysterie“ auf sich? Diese und weiter Fragen bilden den Bezugsrahmen des Gesprächs, das inhaltlich auf die Ausstellung einstimmen soll.
In der Ausstellung „Stefan Sagmeister. The Happy Show“, die nach Stationen in Nordamerika, Paris und Wien nun zum ersten und einzigen Mal in Deutschland zu sehen ist, präsentiert der Superstar des Grafikdesigns die Resultate seiner Selbstversuche: Was macht uns glücklich? Kann man das Glücklichsein trainieren? Auf spielerische Weise verarbeitet Sagmeister seine Forschungen rund ums Glück zu hochgradig emotionalen Infografiken, Schlagzeilen, Drucken, amüsant-lehrreichen Videos, Installationen sowie Skulpturen und gibt so Einblick in seine Gedankenwelt. Seine Ergebnisse ergänzt er um sozialwissenschaftliche Daten der Psychologen Daniel Gilbert, Steven Pinker und Jonathan Haidt, des Anthropologen Donald Symons und bedeutender Historikerinnen und Historiker.
Stefan Sagmeister, der im österreichischen Bregenz geboren wurde und in New York lebt und arbeitet, repräsentiert einen neuen Typus von Designer, der aus einem emotional aufgeladenen, globalen Erfahrungsschatz schöpft. Mit seinem charakteristischen Design, das Typografie und Bildsprache auf verblüffende, teils auch verstörende Weise mischt, wurde Stefan Sagmeister zu einem der einflussreichsten Grafikdesigner der vergangenen Jahrzehnte. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählen die Albumcover für Lou Reed, The Rolling Stones, Brian Eno & David Byrne oder die Talking Heads sowie innovative Kampagnen für Unternehmen wie HBO und Levi’s. Sagmeister gewann zahlreiche internationale Designpreise und zwei Grammys für Albumgestaltungen.
Martin Seel, Professor für Philosophie an der Goethe-Universität, ist für seine Arbeiten in der theoretischen, aber auch in den Bereichen der Ästhetik und praktischen Philosophie bekannt. Zu seinen jüngsten Publikationen gehören „Die Künste des Kinos“ und „Aktive Passivität. Über den Spielraum des Denkens, Handelns und anderer Künste“. Dem Thema Glück widmete er sich bereits in seinem 1995 erschienenen Buch „Versuch über die Form des Glücks. Studien zur Ethik“. Dort behandelte er insbesondere das Problem, wie sich ein gutes zu einem moralisch „richtigen“ Leben verhält. Auch in weiteren Publikationen, darunter „Paradoxien der Erfüllung“, spielen diese Themen eine gewichtige Rolle, oftmals in einem umfassenderen Horizont ästhetischer und ethisch-moralischer Gesichtspunkte. Dass er seine Gegenstände nicht nur auf akademische Weise behandelt, lassen vor allem seine Bücher „Theorien“ und „111 Tugenden, 111 Laster. Eine philosophische Revue“ erkennen.
Der Eintritt zum Stadtgespräch mit Stefan Sagmeister und Martin Seel ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Ausstellung „Stefan Sagmeister. The Happy Show“ ist vom 23. April bis zum 25. September im Museum Angewandte Kunst zu sehen.
Kontakt: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“: Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de/
Museum Angewandte Kunst: Dorothee Maas (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Tel.: 069/212-32828, presse.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de, www.museumangewandtekunst.de
Forschung
Wer leicht zwischen Aufgaben wechselt, ist oft anfälliger für Ablenkungen
FRANKFURT.Unser Gehirn kann auf denselben Reiz sehr unterschiedlich reagieren: Mal steigt die Gehirnaktivität stark an, ein anderes Mal nur wenig. Menschen, bei denen diese Schwankungen stärker ausgeprägt sind (die also eine variablere Hirnaktivität aufweisen), zeigen kürzere Reaktionszeiten und bessere Leistungen. Psychologen der Goethe-Universität haben nun festgestellt, dass diese Menschen sich aber auch leichter ablenken lassen.
Wie die Wissenschaftler um Prof. Christian Fiebach von der Abteilung Neurokognitive Psychologie im Journal of Neuroscience berichten, erfassten sie die Gehirnaktivität mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT). Sie baten ihre Probanden, im fMRT-Scanner eine Aufgabe zu bearbeiten, die zum einen erfordert, flexibel von einer Anforderung zur anderen zu wechseln, in der die Probanden manchmal aber auch stabil bei einer Aufgabe bleiben müssen und irrelevante Reize ignorieren sollen. Im Alltag begegnen uns diese wiederstreitenden Anforderungen an kognitive Stabilität und Flexibilität häufig, zum Beispiel wenn wir versuchen, in einem vollen Zug die Gespräche von Mitreisenden zu ignorieren um uns auf ein Buch zu konzentrieren (=Stabilität), jedoch bei Ankündigung des Schaffners durchaus wechseln können und zum Beispiel die Fahrkarte aus der Tasche holen (=Flexibilität).
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Variabilität der Hirnaktivität zum einen hilfreich ist: Personen mit einer variableren Hirnaktivität machten weniger Fehler, und zwar unabhängig von den genauen Anforderungen. Jedoch führt Variabilität speziell in einer Region im linken Frontalhirn auch dazu, dass man irrelevante Reize nicht so effizient ausblenden kann“, erklärt Dr. Diana Armbruster-Genç, die Erstautorin der Studie. Dieser Befund ist deshalb für Kognitionsforscher interessant, weil sie vermuten, dass besagte Hirnregion den Wechsel zwischen verschiedenen Aufgaben koordiniert. Diese Vermutung wird durch die Frankfurter Studie untermauert, denn sie zeigt, dass spontane Fluktuationen in der Aktivierung dieser Region für die Leistung beim Wechsel von Aufgaben oder aber deren Beibehaltung von Bedeutung sind.
„Wir stehen noch am Beginn einer hochinteressanten Forschung, die es uns hoffentlich ermöglichen wird, die Dynamik der Prozesse im Gehirn besser zu verstehen“, kommentiert Prof. Christian Fiebach die Bedeutung der Studie. Inwiefern die Variabilität der Gehirnaktivität unter Umständen beeinflusst werden kann, muss noch untersucht werden.
Ein Bild zum Download finden Sie hier.
Bildtext: Das Bild zeigt fMRT-Aufnahmen von Hirnarealen, in denen ein variableres Aktivierungsmuster zu einer besseren Leistung führt. Bild: D. Armbruster-Genç
Publikation: Armbruster-Genç, D.J., Ueltzhöffer, K., Fiebach, C.J.: Brain Signal Variability Differentially Affects Cognitive Flexibility and Cognitive Stability, Journal of Neuroscience. 2016 Apr 6;36(14):3978-87.
Informationen: Prof. Christian Fiebach, Abteilung Neurokognitive Psychologie, Campus Westend, Tel,: (069) 798 35334, Fiebach@psych.uni-frankfurt.de.
Veranstaltungen
Die Ringvorlesung „Modelling Transformation“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ beginnt am 20. April 2016
FRANKFURT. Die Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität widmet sich in diesen Sommersemester dem Thema „Modelling Transformation“. Die fünfteilige Reihe, die der Cluster in Kooperation mit dem Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften und dem Sonderforschungsbereich „Schwächediskurse und Ressourcenregime“ durchführt, erörtert Modellierungen von Transformation aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven. Im Zentrum der Beiträge stehen eine Positionsbestimmung zeitgenössischen historischen Denkens und die Frage nach einer historisch begründeten Prognostik. Der Auftaktvortrag von Wolfgang Knöbl, Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung, am 20. April um 18.15 Uhr im Hörsaalzentrum auf dem Campus Westend trägt den Titel „Was ist ein sozialer Prozess?“.
Historische Geisteswissenschaften befassen sich zwar fortwährend mit Phänomenen des Wandels, doch erstaunlich unterentwickelt ist die Diskussion darüber, wie das Phänomen „Wandel“ in den Geisteswissenschaften überhaupt zu denken ist. Mit welchen Deutungsmodellen erfassen wir Prozesse der Veränderung? Wie steuern unsere erkenntnistheoretischen Grundannahmen die Deutung von Wandel? Natürlich bieten historische Arbeiten andauernd vielfältige Erklärungen dafür an, warum (seltener: wie) die eine historische Formation zu einer anderen historischen Formation wurde. Aber die Deutungsmuster – die erkenntnistheoretischen, methodischen, nicht selten auch politischen Grundlagen dieser Erklärungen – bleiben meist implizit. Das ist umso erstaunlicher, als gerade hier der Brückenschlag zwischen empirischer Forschung und theoretischen Ansätzen gelingen könnte. Die aktuelle Ringvorlesung will dazu einen Beitrag leisten.
Im Mittelpunkt des ersten Vortrags am 20. April steht der Prozessbegriff, der in verschiedenen Ausprägungen schon seit der Gründungsphase der Sozialwissenschaften zu deren begrifflichen Handwerkszeug gehört. In seinem Vortrag versucht Wolfgang Knöbl, der im April 2015 die Leitung des Hamburger Instituts für Sozialforschung übernommen hat, anhand der Analyse vergangener und gegenwärtiger historischer wie soziologischer Diskussionen um den Prozessbegriff unterschiedliche theoretische Herangehensweisen zu typisieren und auch deren Stärken und Schwächen zu benennen. In der dann folgenden Vorlesung von Rudolf Stichweh, Professor für Theorie der modernen Gesellschaft an der Universität Bonn, geht es am 4. Mai um „Soziokulturelle Evolution und soziale Differenzierung: Das Studium der Gesellschaftsgeschichte und die beiden Soziologien der Transformation“. Stichweh sieht die Differenzierungs- und die Evolutionstheorie aufeinander angewiesen. Sein Vortrag demonstriert dies in einer elementaren Rekonstruktion der Gesellschaftsgeschichte.
Eva Geulen, die am 1. Juni referiert, lehrte bin zum vergangenen Jahr Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität, bevor sie an die Berliner Humboldt-Universität wechselte. Bei der Ringvorlesung beschäftigt sie sich mit der „Reihenbildung nach Goethe“. Dieser hatte in seiner Morphologie und anrainenden Schriften mit der Reihe als Modellierung von Formenwandel in der Zeit experimentiert. Im 20. Jahrhundert wurde dieses protostrukturalistische Verfahren in verschiedenen Disziplinen wieder aufgenommen. Ihrer kritischen Sichtung gilt der Vortrag.
Der vierte und der abschließende fünfte Beitrag finden auf Englisch statt. Andrew Abbott, Soziologe an der University of Chicago, spricht am 15. Juni in seinem Vortrag „Processual Social Theory“ über die Grundlagen einer prozessualen Theorie des gesellschaftlichen Lebens. Er skizziert dabei eine Sozialontologie, in der sowohl Personen als auch soziale Gruppen als Entwicklungslinien, definiert über Ereignisse im Laufe der Zeit, hervorgebracht werden. Lorraine Daston schließlich analysiert am 29. Juni die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufkommende Ansicht, wonach die Ursprünge der modernen Welt auf die wissenschaftliche Revolution zurückzuführen seien und nicht auf die religiöse Reformation oder politische und industrielle Revolutionen. Die Referentin ist Direktorin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Ihr Frankfurter Vortrag heißt „The Strange Modernity of Modern Science“.
Organisiert wird die Ringvorlesung von einem Team um die Clustermitglieder und Professoren Bernhard Jussen (auch Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften) und Hartmut Leppin (auch SFB „Schwächediskurse und Ressourcenregime“). Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen. Alle Vorträge finden im Hörsaalzentrum (Raum HZ 10) auf dem Campus Westend statt. Beginn ist jeweils um 18.15 Uhr. Die Termine im Überblick:
20. April 2016
Prof. Dr. Wolfgang Knöbl (Hamburger Institut für Sozialforschung): Was ist ein sozialer Prozess?
4. Mai 2016
Prof. Dr. Rudolf Stichweh (Universität Bonn): Soziokulturelle Evolution und soziale Differenzierung: Das Studium der Gesellschaftsgeschichte und die beiden Soziologien der Transformation
1. Juni 2016
Prof. Dr. Eva Geulen (Humboldt-Universität zu Berlin): Reihenbildung nach Goethe
15. Juni 2016
Prof. Dr.Andrew Abbott (University of Chicago): Processual Social Theory
29. Juni 2016
Prof. Dr. Lorraine Daston (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin): The Strange Modernity of Modern Science
Information: Prof. Dr. Bernhard Jussen, Tel.: 069/798-32424 (Sekretariat), jussen@em.uni-frankfurt.de; Dr. Steffen Bruendel, Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften, Tel. (069) 798-32344 (Sekretariat), fzhg@em.uni-frankfurt.de
www.normativeorders.net, www.fzhg.org, www.sfb1095.net
Programm: www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/ringvorlesungen
Veranstaltungen
Auftaktveranstaltung an der Goethe-Universität für hessische Haupt- und Realschullehrkräfte im bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht
FRANKFURT.Am Donnerstag, dem 14. April, findet an der Goethe-Universität die universitätsöffentliche Auftaktveranstaltung des ersten Lehrerweiterbildungskurses „Islamische Religion“ für den Sekundarbereich I statt. 15 hessische Haupt- und Realschullehrer muslimischen Glaubens kommen erstmalig zusammen, um in den folgenden zwei Jahren berufsbegleitend eine zusätzliche Lehrbefähigung für das Fach „Islamische Religion“ zu erwerben. Die 2014 erstmalig besetzte Professur für Islamische Religionspädagogik an der Goethe-Universität hatte in den vergangenen Monaten in Abstimmung mit den beiden in Hessen als Kooperationspartner für den islamischen Religionsunterricht anerkannten Religionsgemeinschaften Ahmadiyya Muslim Jamaat K. d. ö. R. und DITIB Hessen Landesverband e. V. und dem Hessischen Kultusministerium ein Curriculum für den Weiterbildungskurs ausgearbeitet. Dieses Curriculum stellt ein bundesweites Novum dar und wird kurz erläutert werden. Der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff werden die Gäste begrüßen. Auch die Vertreter der beiden Religionsgemeinschaften sowie der Direktor der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung der Goethe-Universität werden Grußworte beitragen.
Mit Durchführungsbeginn des ersten Weiterbildungskurses „Islamische Religion“ für die Sekundarstufe I setzt die Goethe-Universität auch den zweiten Teil des Aufbauprojekts „Islamische Studien“ – die Lehreraus- und -weiterbildung – um. Bereits seit Ende 2011 fördert das BMBF zum einen den Aufbau eines Instituts für Islamisch-theologische Studien an der Goethe-Universität Frankfurt. An diesem Institut bieten heute drei Professoren eine stark nachgefragte Bachelor- und Masterausbildung an. Ergänzend finanziert auch das Land Hessen den Aufbau von Lehramtsstudiengängen und Weiterbildungsprogrammen für Lehrkräfte, die bereits im Schuldienst stehen. Zunächst waren an der Justus-Liebig-Universität Gießen derartige Angebote für angehende Grundschullehrer und für hessische Lehrkräfte im bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht geschaffen worden. In Frankfurt beginnen nun 2016 und 2017 sukzessive Angebote für den Sekundarbereich I (Klassenstufen 5 – 10) und den Sekundarbereich II (ab Klasse 11) (Weiterbildungskurse sowie auch reguläre Lehramtsstudiengänge).
Damit verfügt die Goethe-Universität heute sowohl über moderne theologische Lehrangebote als auch über breite Islam-bezogene Forschungskompetenz. Die am Zentrum für Islamische Studien entwickelte Expertise in Islamischer Theologie und Religionspädagogik ist mit der Islam-bezogenen sozialwissenschaftlichen Forschung, etwa am Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam und der bildungswissenschaftlichen Heterogenitätsforschung am Erziehungswissenschaften, in einem interdisziplinären Verbund integriert.
Auftaktveranstaltung des ersten Lehrerweiterbildungskurses „Islamische Religion“ für den Sekundarbereich I. 14. April, 15.00 Uhr, Campus Bockenheim, Juridicum, Raum 1001, 10. OG. Senckenberganlage 31, Frankfurt am Main
Grußworte: Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff; Hessischer Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Abdullah Uwe Wagishauser - Vorsitzender der Ahmadiyya Muslim Jamaat, K. d. ö. R., Salih Özkan - Vorsitzender des DITIB Landesverbandes Hessen e. V. ; Prof. Holger Horz - Direktor der Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL)
Vorstellung des Weiterbildungskurses: Prof. Dr. Harry Harun Behr, Goethe-Universität.
Ab 15.45 Uhr: Imbiss und Austausch
Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der Auftaktveranstaltung teilzunehmen.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Harry Harun Behr, Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Islamische Religionspädagogik und Fachdidaktik des Islamischen Religionsunterrichts, Institut für Pädagogik der Sekundarstufe. Goethe-Universität Frankfurt am Main. Tel. (069) 798 36306; hb@em.uni-frankfurt.de
Veranstaltungen
Ausstellung: „Plätze in Deutschland 1950 und heute“
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Deutsche Institut für Stadtbaukunst zeigt im IG-Farben-Haus der Goethe-Universität die Ausstellung „Plätze in Deutschland 1950 und heute“. Die Schau macht deutlich, wie unter dem Diktat ideologisch-funktionaler Planungsparadigmen gut erhaltene Straßen und Plätze in den Nachkriegsjahrzehnten zerstört wurden und somit als öffentlicher Raum für die Bürger verloren gingen. Dabei werden die städtischen Situationen der 50er Jahren denen der Gegenwart gegenübergestellt. Entstanden ist die Ausstellung im Zuge einer dreijährigen „Wanderschaft“ durch Deutschland. Mit jeder Station wurde diese um ein lokales Bildpaar ergänzt. Die Ausstellung appelliert an die Betrachter, sich den öffentlichen Raum für das gesellschaftliche Leben wieder zurückzuerobern, so die Ausstellungsmacher.
Ausstellungseröffnung und Podiumsdiskussion: Dienstag, den 12. April 2016, 18.30 Uhr, Foyer IG-Farben-Hauses, Goethe-Universität, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main
Es sprechen und diskutieren: Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz (Goethe-Universität), Bürgermeister Olaf Cunitz (Stadt Frankfurt am Main), Dr. Rolf-E. Breuer, Christoph Siegl (Open Urban Institute), Prof. Dr. Harald Bodenschatz (Center for Metropolitan Studies), Johnny Klinke (Tigerpalast), Prof. Christoph Mäckler (Deutsches Institut für Stadtbaukunst)
Moderation: Dr. Matthias Alexander (FAZ)
Hinweis für Medienvertreter:
Der Architekt Prof. Christoph Mäckler führt um 17.30 Uhr zu einer Vorbesichtigung durch die Ausstellung. Dazu laden wir Sie herzlich ein. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit unabhängig vom Veranstaltungstermin zusammen mit Christoph Mäckler beispielsweise den Frankfurter Bahnhofsplatz zu besuchen, einen der Plätze der Ausstellung. Über Ihr Interesse freuen wir uns auch im Namen der Ausstellungsmacher.
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.stadtbaukunst.tu-dortmund.de/cms/de/Aktuell/
Herzliche Grüße
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher