​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mär 13 2014
11:30

Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft in Frankfurt

Der Kern der Dinge

FRANKFURT/BAD HONNEF. Die Fachverbände Hadronen und Kerne sowie der Fachverband Didaktik der Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) tagen in diesem Jahr erstmalig gemeinsam an der Goethe-Universität, die in 2014 ihr 100-jähriges Bestehen feiert.
1914 mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern gegründet, fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft“ in Forschung und Lehre verpflichtet. 2008  gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften.

Das exzellente wissenschaftliche Programm der DPG-Frühjahrstagung präsentiert aktuelle Ergebnisse der Forschung. Die Themen im Bereich Hadronen und Kerne reichen von Hadronenstruktur und -spektroskopie über Quark-Gluon-Plasma und nukleare Astrophysik bis hin zu Anwendungen kernphysikalischer Methoden. Die Themenschwerpunkte im Bereich der Didaktik der Physik sind ebenfalls breit gefächert: über alle Altersstufen, von Physik in der Grundschule bis zur Hochschuldidaktik, von Konzepten der Lehr- und Lernforschung bis zu neuen Praktikumsversuchen.

Ein besonderer Höhepunkt der Tagung ist der Vortrag von Michael Kobel (TU Dresden), dem diesjährigen Träger des Georg-Kerschensteiner-Preises der DPG. Kobel erhält den Preis für seine Beiträge zur Didaktik und Schulphysik, insbesondere für die Programme „Netzwerk Teilchenwelt“ und die „International Masterclasses“. Damit kommen neben Fachwissenschaftlern auch interessierte Lehrerinnen und Lehrer bei dieser Tagung nicht zu kurz.

Am Dienstagabend, den 18. März 2014, 20:00 Uhr, sind alle Interessierten zum öffentlichen Abendvortrag im Audimax HZ1 und HZ2, im Hörsaalzentrum auf dem Westend-Campus, herzlich eingeladen. Dr. Wilfried Paus, Managing Director Deutsche Bank, referiert über „Naturwissenschaftliche Methoden zur Steuerung von Banken“. Der Eintritt ist frei.

Hinweis für die Redaktionen: Bei vorheriger Akkreditierung unter presse@dpg-physik.de ist Teilnahme an der Tagung für Journalisten kostenfrei. Alle Informationen zu den Tagungen kompakt unter www.dpg-physik.de/presse/veranstaltungen/tagungen/index.html

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Achim Denig
Institut für Kernphysik
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel 06131 3925830
E-Mail denig@kph.uni-mainz.de
http://frankfurt14.dpg-tagungen.de/kontakt/fv.html

Dr. Dirk Frank
Marketing und Kommunikation, Goethe-Universität
Tel 069 798 13753
E-Mail frank@pvw.uni-frankfurt.de
http://www.muk.uni-frankfurt.de/muk

Forschung

Mär 13 2014
10:17

Internationales Wissenschaftlerteam findet erste direkte Beweise für riesige Wassermengen in über 520km Tiefe

Jules Vernes Vision bestätigt: Es gibt Wasser im Erdinneren

FRANKFURT / EDMONTON. Jules Vernes Vision von großen Wassermengen im Erdinneren  konnte jetzt bestätigt werden. Die gemessenen Wassergehalte seien selbst für die optimistischsten Forscher überwältigend gewesen, berichten Frank Brenker von der Goethe-Universität und seine kanadischen Kollegen in der aktuellen Ausgabe von Nature. Ihren Berechnungen zufolge gibt es dort zumindest lokal bis zu ein Gewichtsprozent Wasser. Würde die gesamte Zone einen ähnlichen Wert aufweisen würde dort fast die sechsfache der Wassermenge der heutigen Ozeane verborgen liegen.

Schon länger vermuten Forscher, dass Wasser durch die Bewegung der Kontinentalplatten ins Erdinnere gelangt. Denn dabei schiebt sich der Ozeanboden entlang von Tiefseegräben in die Tiefe. Unklar war bisher, ob das Wasser aus diesen vollgesaugten Schichten aufgrund der hohen Drücke und Temperaturen im Inneren der Erde wieder herausgedrückt wird wie bei einem Schwamm. Von den Mineralen und Gesteinen des Erdmantels, der einen Großteil der Erde ausmacht, ist bekannt, dass sie meist nur sehr kleine Gehalte an Wasser zurückhalten können. Lediglich in einer relativ dünnen Schicht zwischen etwa 410 und 670 Kilometern Tiefe, die den Oberen vom Unteren Erdmantel trennt, könnten riesige Wassermengen gespeichert werden, denn dort ändert sich die Struktur der Minerale.

 „Es ist leichter, Untersuchungen an den entferntesten Punkten unseres Sonnensystems durchzuführen als direkt unter unseren Füßen. Mit Tiefbohrungen stoßen wir technisch bereits in etwas mehr als 10 Kilometern an unsere Grenzen“, erläutert Prof. Frank Brenker vom Institut für Geowissenschaften.  Da eine direkte Beprobung unmöglich ist, sind die Wissenschaftler darauf angewiesen, dass die Natur selbst Material an die Oberfläche fördert und dies möglichst schnell und ohne Austausch mit den umliegenden Gesteinsschichten.

Obwohl dies geradezu utopisch erscheint, entdeckte man vor einigen Jahrzehnten, dass es tatsächlich zu einem solchen Probentransport in der Erde kommt. Eine spezielle, hochexplosive Vulkanart, so genannte Kimberlite, können Material aus hunderten von Kilometern in nur wenigen Stunden an die Erdoberfläche fördern. Die letzten Kilometer überwinden die Magmen sogar mit Schallgeschwindigkeit. Bei ihrem Wachstum in großen Tiefen schließen sie manchmal umliegendes Probenmaterial ein. Mit Diamanten als „Transportcontainern“ bekommen die Wissenschaftler einzigartige Mineral- und manchmal auch Gesteinsfragmente für ihre Untersuchungen.

Der bisher einzigartige Fund eines Minerals mit dem schönen Namen Ringwoodit brachte die gewünschte Information an die Erdoberfläche. Dieses Mineral bildet sich erst bei einem Umgebungsdruck, der einer Tiefe von mindestens 520 Kilometern entspricht. Es ist das häufigste Mineral in dieser Tiefe und wird als einer der beiden wichtigsten Wasserspeicher gehandelt.

Nach einem weltweiten Untersuchungsmarathon an der Ringwoodit-Probe fand Brenker zusammen mit Kollegen der University of Alberta in Edmonton, Kanada, nun die Bestätigung. „Nun können wir endlich mit absoluter Gewissheit schließen, dass die Gesteinsschichten der tiefen Erde, zumindest lokal, sehr hohe Wassermengen gespeichert haben“, sagt er. Damit ist erneut eine Vision, die einst Jules Verne niederschrieb, Realität geworden. Auch wenn es sich dabei nicht um einen schiffbaren Ozean handelt.

Publikation: D.G. Pearson, F.E. Brenker et. Al.: A hydrous mantle transition zone indicated by ringwoodite included within diamond, in Nature. http://dx.doi.org/10.1038/nature13080

Bilder zum download finden Sie: hier.

Bildtexte:

Photo: Brasilianischer Diamant mit wasserhaltigen Mineraleinschlüssen, die den Wissenschaftlern Einblicke in für uns unerreichbare Tiefen gewähren.

Grafik: Schematischer Schnitt durch einen Teil der Erde, der die Bildungsregion von Ringwoodit verdeutlicht. Dieses Mineral hat in diesen Teil der Übergangszone einen Anteil von etwa 60 Vol%.  Der Diamant, der den wasserhaltigen Ringwoodit-Einschluss enthält der von Pearson, Brenker et al., (Nature, 2014) gefunden wurde stammt aus einer Region etwa 500 km unter der Erdoberfläche, in der zumindest lokal riesige Wassermengen über das Versenken ozeanischer Lithosphäre gespeichert wurden. Kimberlit-Vulkanismus in einem alten Kontinentbereich in Brasilien brachte den Diamant (JuC29) an die Erdoberfläche.

Credit: Kathy Mather

Informationen: Prof. Frank Brenker,  Dr. Sylvia Schmitz, Institut für Geowissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798-40134, f.brenker@em.uni-frankfurt.de, und (069) 798-40132, schmitz@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mär 10 2014
14:35

Frankfurter Stadtgespräch des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ am 19. März 2014 im Historischen Museum

Internationale Zusammenarbeit: „Werte oder Wirtschaft?“

FRANKFURT. Entwicklungspolitik, Entwicklungszusammenarbeit, internationale Zusammenarbeit: Schon in den Begriffen, um die es nicht selten Streit gibt, drücken sich unterschiedliche Konzepte, Haltungen und Erwartungen aus. Um welche es sich dabei handelt und wie sie zu bewerten sind, erörtert das nunmehr 14. Frankfurter Stadtgespräch, veranstaltet vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ mit Sitz an der Goethe-Universität. Das Gespräch findet im Historischen Museum Frankfurt statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen zu der Podiumsdiskussion mit dem

Thema: „Werte oder Wirtschaft? – Deutschlands Beitrag zur Internationalen Zusammenarbeit
am: Mittwoch, dem 19. März 2014, um 19.00 Uhr
Ort: Historisches Museum, Fahrtor 2 (Römerberg), 60311 Frankfurt

Gilt es Werte wie Demokratie, Frieden und Gleichberechtigung zu fördern, oder ist Entwicklungszusammenarbeit zumindest auch ein Teil der Außenwirtschaftspolitik? Wie geht man dabei mit Wertekonflikten um? Lassen sich Werte und Wirtschaft miteinander verknüpfen, und welche Rolle nimmt Deutschland unter den internationalen Akteuren ein? Vor allem auch über diese Fragen diskutieren die Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Tanja Gönner und Rainer Klump, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Goethe-Universität. Die Moderation hat Rebecca Caroline Schmidt, Juristin und Geschäftsführerin des Exzellenzclusters.

Tanja Gönner steht seit Juli 2012 an der Spitze der GIZ, die als Bundesunternehmen die deutsche Regierung dabei unterstützt, ihre Ziele in der internationalen Zusammenarbeit zu erreichen. Als Mitglied der CDU, deren Bundesvorstand sie lange Zeit angehörte, war Tanja Gönner Mitglied des Deutschen Bundestages. Zu den politischen Stationen der Juristin gehörte auch das Amt der Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Baden-Württemberg.

Rainer Klump hat an der Goethe-Universität die Professur für Wirtschaftliche Entwicklung und Integration inne. Außerdem fungiert er als Co-Direktor des interdisziplinären Wilhelm Merton-Zentrums für Europäische Integration und Internationale Wirtschaftsordnung an der Goethe-Universität. Prof. Klump ist Vize-Präsident der Universität und Mitglied des Exzellenzclusters.

Informationen: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/frankfurter-stadtgespraech

Personalia/Preise

Mär 6 2014
11:25

Physikerin, Biologin und Molekularbiologe lehren und forschen künftig am Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe

Drei international erfahrene Juniorprofessoren verstärken Lebenswissenschaften

FRANKFURT. Drei neue Juniorprofessuren in den Lebenswissenschaften konnten in den vergangenen Monaten mit vielversprechenden Nachwuchswissenschaftlern besetzt werden. Die Physikerin Nina Morgner kam aus Oxford, die Biologin Michaela Müller-McNicoll aus Dresden und der Molekularbiologe Eric Geertsma aus Zürich nach Frankfurt. Am Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe erforschen sie die Struktur und Funktion von Proteinen in der Zelle und ihrer Membran.

Nina Morgner interessiert sich für die molekularen Maschinen, die viele wichtige Aufgaben in der Zelle erledigen. Die Physikerin nutzt ein schonendes experimentelles Verfahren, um komplexe Multi-Proteinstrukturen aus einer Lösung in die Gasphase zu bringen, ohne dass sie dabei zerbrechen. Anschließend möchte sie die Moleküle kontrolliert in ihre Bestandteile zerlegen und diese in einem Massenspektrometer charakterisieren. Die Massenspektrometrie ist ein bewährtes analytisches Verfahren, mit dem Moleküle anhand ihrer Masse identifiziert werden. Nina Morgner hat das schonende massenspektrometrische Verfahren LILBID während ihrer Doktorarbeit am Institut für Physikalische Chemie der Goethe-Universität gemeinsam mit ihrem Doktorvater Prof. Bernd Brutschy and seinem Mitarbeiter Dr. Hans-Dieter Barth entwickelt.

Nach Abschluss ihrer Doktorarbeit ging Nina Morgner 2008 als Postdoktorandin nach Cambridge und anschließend nach Oxford. Hier entwickelte sie sowohl die Hardware der Massenspektrometrie weiter als auch die Software zur Interpretation der komplizierten Daten. Als Juniorprofessorin möchte sie nun am Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe (CEF) ihre LILBID-Methode zusammen mit einer bereits etablierten massenspektrometrischen Methode (ESI) verwenden, um weitere biomolekulare Systeme zu untersuchen. Nina Morgners innovative Arbeit wird außerdem durch einen ERC Starting Grant der Europäischen Union gefördert.

Der gebürtige Niederländer Eric Geertsma wurde auf die Cluster-Juniorprofessor für Membran-/Lipid-Biochemie berufen. Er hat in den letzten zehn Jahren verschiedene Aspekte der Proteine in der Zellmembran studiert, von ihrer Biogenese und Rolle in der Physiologie der Zelle bis hin zu ihren mechanistischen Eigenschaften. Gegenwärtig konzentriert sich Eric Geertsma auf sekundär-aktive Transporter. Sie sind besonders bedeutend, da Fehlfunktionen in diesem Bereich oft zu Krankheiten führen.

Der Molekularbiologe promovierte 2005 an der Universität in Groningen in den Niederlanden. 2008 wechselte Eric Geertsma an die Universität Zürich. Seine dortige Arbeit wurde durch Stipendien des internationalen Human Frontier Science Program und der Federation of European Biochemical Societies gefördert. Eric Geertsma arbeitete bis zu seinem Wechsel nach Frankfurt an der strukturellen Charakterisierung von Membranproteinen homolog zu einer spezifischen menschlichen Familie sekundärer Transporter löslicher Substanzen. Es gelang ihm, neue hochaufgelöste Strukturinformation zu erlangen. Am CEF wird er die Forschung über Membranproteinkomplexe ergänzen.

Michaela Müller-McNicoll beschäftigt sich mit RNA, dem Informationsüberträger der Erbinformation in der Zelle, und ihrer Regulation. Die Biologin ging 2003 für ihre Diplomarbeit an die Laval-Universität in Quebec, wo sie die Mechanismen der Gen-Regulation in krankheitserregenden Parasiten erforschte. Sie promovierte 2009 und wurde mehrfach für ihre Arbeit ausgezeichnet. 2010 kehrte Michaela Müller-McNicoll als EMBO Fellow nach Deutschland zurück, wo sie am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden über die Mechanismen der Gen Regulation in Säugerzellen arbeitete. Ihr besonderes Interesse galt dabei den SR-Proteinen, einer Familie von regulatorischen RNA-bindenden Proteinen, und deren Rolle während des Exports von RNA vom Zellkern ins Zytoplasma.

In Frankfurt möchte die Juniorprofessorin ihre Forschungserfahrungen aus Kanada und Dresden verbinden und mittels Zellbiologie, Strukturbiologie und Highthroughput-Sequenzierungsmethoden Einsichten in die Bildung von Protein-RNA-Komplexen gewinnen. Sie will auch untersuchen wie einzelne Schritte im RNA-Stoffwechsel durch RNA-bindende Proteine miteinander verknüpft werden.

Ein Foto zum Download finden Sie hier.

Bildtext: Eric Geertsma, Michaela Müller-McNicoll und Nina Morgner sind neue Juniorprofessoren in den Lebenswissenschaften.

Informationen: Dr. Tanja Schuler, Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42504, Tanja.Schuler@bmls.de

Hochschulpolitische Themen

Mär 6 2014
11:22

Hessens größte Universität wirbt 2013 171,1 Millionen € an Drittmitteln ein/Müller-Esterl: „Beleg für die große Leistungsfähigkeit der Goethe-Universität“

Drittmittelrekord an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Freude an der Goethe-Universität: Hessens größte Universität verzeichnet 2013 mit 171,1 Millionen € Drittmitteln ein Allzeithoch und den höchsten Wert aller hessischen Universitäten. Damit hat die Hochschule erneut rund 8,5 Millionen € mehr Drittmittel eingeworben als im Vorjahr. Seit Beginn der Amtszeit von Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl hat sich die jährliche Drittmitteleinwerbung sogar um mehr als 50 Millionen € gesteigert. 2009 hatte diese noch bei 120 Millionen € gelegen.

Als Drittmittel bezeichnet man im Wissenschaftsbetrieb jene Anteile an der Finanzierung von konkreten Forschungsvorhaben, die den Hochschulen nicht direkt aus den Etats der zuständigen Ministerien zur Verfügung gestellt werden – so genannte Grundmittel. Drittmittel stammen aus öffentlichen Forschungsförderungen wie z. B. der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung oder der EU, aber auch von privaten Stiftern oder aus der Wirtschaft.

Gleich um 16% auf 60 Millionen € stieg 2013 die projektbezogene Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft - mehr als je zuvor. Wieder stark präsentiert sich die Stiftungsuniversität auch bei der Einwerbung von Spenden und Stiftungsgeldern.

Universitätspräsident Prof. in Werner Müller-Esterl erklärte: „Die Drittmittelquote ist ein aussagekräftiger Indikator für die Leistungsfähigkeit einer Universität. Denn hier zeigt sich, in welchem Maß es unseren Forschern gelingt, gegen starke Konkurrenz aus externen Quellen große Summen für ihre Forschungsprojekte einzuwerben. Der Erfolg der Goethe-Universität ist umso bemerkenswerter, als viele Wissenschaftler aufgrund der stark gestiegenen Studierendenzahlen immer höhere Lehrverpflichtungen übernehmen müssen. Unter den großen und forschungsstärksten deutschen Volluniversitäten nimmt die Goethe-Universität damit einen vorderen Platz ein.“

Bezogen auf die Grundfinanzierung des Landes von rund 340 Millionen € betrage der Drittmittelanteil 2013 bereits knapp 50 %. In Relation zum Gesamtetat der Goethe-Universität von 560 Mio. EUR liegt der Drittmittelanteil 2013 bei 31%.

Müller-Esterl betonte, dass die Goethe-Universität dank der stark gestiegenen Drittmittel seit 2007 knapp 600 neue befristete Stellen geschaffen habe, die Forschung und Lehre zugutekommen: „Wir haben damit im Rhein-Main-Gebiet einen signifikanten Beschäftigungsimpuls ausgelöst, der ohne Drittmittel nicht möglich gewesen wäre.“

Hochschulpolitische Themen

Mär 5 2014
13:22

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl: „Ruf belegt internationale Strahlkraft der Goethe Universität.“

Klump als Rektor der Universität Luxemburg nominiert

FRANKFURT. „Die Goethe Universität beglückwünscht Prof. Rainer Klump zu seiner Nominierung als neuer Rektor der Universität Luxemburg ab 2015. Am Dienstag  hatte die Hochschule eine entsprechende Mitteilung veröffentlicht. „Die Goethe-Universität ist stolz darauf, dass ein Mitglied des Präsidiums auf eine hochrangige internationale Führungsposition berufen wird“, betonte Prof. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe Universität.  Ein solcher Ruf belege einmal mehr die internationale Strahlkraft unserer Universität. „Ich wünsche Herrn Klump für seine neue Position alles Gute. Gemeinsam haben wir vereinbart, dass er sein Amt als hauptamtlicher Vizepräsident der Goethe-Universität bis zum 31. Dezember 2014 mit vollem Einsatz ausübt.“

Vizepräsident Klump erklärte: „Ich habe viele gute Jahre als Forscher, als akademischer Lehrer und in universitären Leitungsfunktionen in Frankfurt verbracht. In dieser Zeit hat sich die Goethe-Universität zu einer der besten in Deutschland entwickelt. Bis zum Jahresende möchte ich mich hier noch mit ganzer Kraft wichtigen Projekten widmen. Ebenso freue ich mich auf die neuen Herausforderungen in Luxemburg. Die dortige Universität ist in Europa einzigartig. Sie steht vor einer neuen Phase ihrer noch jungen Entwicklung, in deren Gestaltung ich meine Frankfurter Erfahrungen sehr gut einbringen kann.“

Hochschulpolitische Themen

Mär 5 2014
13:19

Stadt und Universität wollen mehr internationale Unternehmen anlocken/gemeinsame Broschüre

Internationale Sichtbarkeit Frankfurts verbessern

FRANKFURT. Obwohl nur knapp 700.000 Einwohner groß, spielt Frankfurt im Konzert der wichtigsten Städte der Welt als Finanzzentrum, Kulturstandort, Verkehrsknoten, Wissenschaftsstandort und Dienstleistungszentrum ganz vorne mit. Frankfurt ist laut einem aktuellen Vergleich des „Globalization and World City Survey“ mit Platz 27 die einzige deutsche „Alpha World City“. Im Rating „World City Survey“ rangiert die Mainmetropole auf Position 14 und das renommierte Wirtschaftsmagazin „The Economist“ sieht Frankfurt unter den wettbewerbsfähigsten Städten der Welt sogar auf Platz 11.

Zu den wichtigsten Standortfaktoren der Mainmetropole zählen auch ihre international ausgerichteten Hochschulen, insbesondere die Goethe-Universität. Um den engen Schulterschluss zwischen Stadt und Universität bei der Anwerbung neuer internationaler Unternehmen und Investoren zu dokumentieren, stellten Oberbürgermeister Peter Feldmann und Universitätspräsident Professor Werner Müller-Esterl am Dienstag (4. März) die erste gemeinsame Broschüre von Stadt und Universität vor. Unter dem Titel „Frankfurt – a city for entrepreneurs at the heart of Europe“ werden –  ausschließlich in englischer Sprache – die Potenziale Frankfurts als Wirtschafts-, Wissenschaftsstandort und attraktiver Lebensort hervorgehoben. Unternehmen aus aller Welt sollen damit für Investitionen und Innovationen in Frankfurt gewonnen werden.

Oberbürgermeister Peter Feldmann sagte anlässlich der Präsentation: „Die Broschüre dokumentiert den engen Schulterschluss zwischen Stadt und Universität. Sie ist ein wichtiger Baustein für die Verbesserung unseres internationalen Standortmarketings. Frankfurt hat hier sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Wir wollen noch mehr Unternehmen aus aller Welt von den besonderen Qualitäten Frankfurts überzeugen. Bei der Mobilisierung dieses Potenzials spielen die Hochschulen vor Ort, insbesondere die Goethe-Universität, eine entscheidende Rolle. Sie garantieren, dass Unternehmen aus aller Welt in Frankfurt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden, die bestens ausgebildet sind und zwei Sprachen perfekt sprechen: Deutsch und die jeweilige Sprache des ausländischen Unternehmens“.

Universitätspräsident Professor Müller-Esterl hob hervor: „Die Internationalisierung der Goethe-Universität hat in den letzten zehn Jahren große Fortschritte gemacht. Allein im vergangenen Jahr habe die Universität Frankfurt 40 % ihrer Professuren mit Kandidaten mit ausländischem Pass besetzt - mehr als je zuvor. Laut einem Ranking der New York Times von 2012 wird die Qualität von Absolventen der Goethe-Universität auch weltweit wahrgenommen: Bei der Jobtauglichkeit ihrer Absolventen findet sich die Goethe-Universität als beste deutsche Hochschule global unter den zehn besten Ausbildungsstätten, so ein Urteil von Personalern und Managern internationaler Unternehmen. „Frankfurt profitiert auch von den 7.000 internationalen Studierenden an der Goethe-Universität. Diese Studierende sind wegen ihrer sprachlichen wie fachlichen Kompetenzen am Arbeitsmarkt sehr gefragt“, so Müller-Esterl.

„Hochschulen sind für die Stadt Frankfurt einer der wichtigsten Aktivposten“, betonte Oberbürgermeister Feldmann. Allein an der Goethe-Universität studierten derzeit mehr als 45.000 junge Menschen, in Frankfurt insgesamt mehr als 60.000. Die meisten von ihnen verfügten über Auslandserfahrung und beherrschten zwei Sprachen, oft sogar mehr. Frankfurt als vergleichsweise kleine Stadt verfüge zwar über alle Vorzüge einer echten Metropole, jedoch nicht über die Nachteile globaler Megastädte. „Diese Vorzüge wie soziale Sicherheit, Überschaubarkeit, hohes Ausbildungsniveau, Vielsprachigkeit und Weltoffenheit müssen wir internationalen Unternehmen und Investoren gegenüber noch stärker sichtbar machen“, so Feldmann.

Die Broschüre im Internet: http://www.muk.uni-frankfurt.de/45200613/broschuere_internationalitaet.pdf

Kontakt: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter der Abteilung Marketing und Kommunikation, Tel.: (069) 798 - 13035, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Mär 5 2014
13:17

Goethe-Universität schafft im Rahmen ihres Professurenprogramms 20 neue Senior- und weitere 20 reguläre Professuren

Professuren-Programm voller Erfolg

FRANKFURT. Die Goethe Universität hat ihr selbst gestecktes Ziel, 2013 vierzig neue Professuren zu schaffen, im Wintersemester 2013/14 erfüllt. Das bundesweit einzigartige Professurenprogramm wird finanziert aus so genannten Hochschulpakt 2020-Mitteln, von denen die Goethe-Universität 2013 einen Anteil von 28 Millionen € erhielt. Mit dem Programm reagiert die Universität auf die stark gestiegene Studierendenzahl, die im laufenden Wintersemester mehr als 45.000 beträgt.

Universitätspräsident Professor Werner Müller-Esterl hob hervor, dass damit ein weiteres Absinken der Betreuungsrelation vorerst gestoppt sei: „Dank des Programms ist es gelungen, eine große Zahl motivierter, hochklassiger Lehrkräfte zu gewinnen. Insbesondere für die Studierenden ist das eine gute Nachricht. Sie können davon ausgehen, dass sie im kommenden Sommersemester in vielen Fachbereichen eine bessere Betreuungssituation antreffen.“

Forschung

Mär 3 2014
10:14

Wie sich Bewegungsmuster von Kleinkindern und Touchscreen-Nutzern ähneln – Frankfurter Kunstpädagoge findet erstaunliche Parallelen

Berühren, Wischen, Zoomen

FRANKFURT. Ob Tablet-Computer oder Smartphone – Touchscreens lassen sich kinderleicht und intuitiv bedienen: berühren, wischen, zoomen. Bereits als Kleinkind erschließen wir uns diese sensomotorischen Fähigkeiten. Wenn Kinder zwischen acht und 13 Monaten beginnen, mit ihrem Zeigefinger den Brei auf der Tischplatte zu verschmieren, dann startet damit eine neue wichtige Erkundungsphase. Der Frankfurter Kunstpädagoge Prof. Dr. Georg Peez beobachtet, wie frühkindliche Bewegungsmuster mit der Bedienung eines Touchscreens korrespondieren.

Vier Bewegungsmuster unterscheidet der Frankfurter Wissenschaftler. In der Eingangsphase nimmt das Kind vorsichtig Kontakt mit dem weichen Material auf: Der Zeigefinger taucht in den Brei ein. „An der Fingerkuppe befinden sich viele sensible Rezeptoren, die u.a. taktile und thermische Reize, die das Material auslöst, aufnehmen“, so Peez. Und dieser ersten Phase entspricht beim Umgang mit dem Touchscreen das Auftippen mit der Kuppe des Zeigefingers auf ein Icon oder auf einen Link. Es folgt die zweite Stufe: Das Kind zieht mit dem Zeigefinger eine kurze Bewegungsspur in Richtung des eigenen Körpers; der Nutzer eines Touchscreens macht eine ähnliche lineare Bewegung nach unten, um sich in einer längeren Liste zu orientieren.

Beim dritten Bewegungsmuster dominieren ein Hin- und Her. „Diese leicht schwingenden Bewegungen können zunächst auf engem Raum nur mit einem oder wenigen Fingern erfolgen; hierbei erfassen die Finger das Schmiermaterial und verteilen es wischend seitlich“, hat Peez in zahlreichen Fallstudien mit Kleinkindern beobachten können. Und dieses seitliche Wischen mit den Fingern korrespondiert u.a. mit dem „Slide to unlock“, dem Entsperren, auf dem Start-Bildschirm des Smartphones. Das vierte und letzte Bewegungsmuster: Jeder Tablet- und Smartphone-Nutzer kennt den Pinzettengriff, um Bilder und Texte zu vergrößern und zu verkleinern. Ein typische Bewegung auch von Kleinkindern: Wenn sie den Brei als Nahrungsmittel erkennen, nehmen sie ihn zwischen Zeigefinger und Daumen und führen ihn in den Mund.

„Die Bedienung des Touchscreens knüpft offensichtlich an diese frühesten motorisch-kognitiven Vorgänge an“, fasst Peez zusammen. „Der sensomotorisch unmittelbare Zugang der Handhabung macht den großen Erfolg dieser Eingabeform plausibel.“ Sich Wissensaspekte über das Tippen mit dem Zeigefinger zu erschließen, diese aber auch durch seitliches Wegwischen wieder zu verwerfen oder durch das Zoomen mittels Pinzettengriff näher zu betrachten, schließt an – so der Frankfurter Kunstpädagoge – „an die frühesten Erfahrungen von ‚Selbstwirksamkeit‘ und die elementarsten Formen der Koppelung des Gehirns mit dem motorischen System“. Diese Befunde aus der Forschung zu Kinderzeichnungen will Peez mit seinem Team nun mit Ergebnissen der Neurowissenschaft und Weiterentwicklungen des Screendesigns in Bezug setzen. Er glaubt zwar nicht, dass diese Ähnlichkeiten rein zufällig sind, doch geht Peez davon aus, dass die Entwickler von Touchscreens sich nicht wissentlich am Verhalten von Kleinkindern orientiert haben.

Als Vorform des Kritzelns haben der Frankfurter Wissenschaftler Peez und seine Augsburger Kolleginnen Prof. Constanze Kirchner und Uschi Stritzker das Schmieren von Kleinkindern erforscht. Schmieren und Kritzeln sind mit verschiedenen sinnlichen Reizen verbunden und bilden wesentliche Erfahrungen, die Kinder zum ästhetischen Erleben animieren. Peez zu einem wichtigen Ergebnis der Untersuchungen: „Die sensomotorischen Ausdruckshandlungen der Kinder beim Schmieren und bei ihrem frühen Kritzeln sind äußerst ähnlich. Je älter das Kind wird, desto bewusster nimmt es die erzeugte Spur wahr und versucht dann ganz gezielt, bestimmte Spuren zu bewirken.“ Könnte das darauf hin deuten, dass Menschen, die sich nur langsam mit Touchscreens anfreunden können, als Kleinkind nicht genussvoll ihren Brei auf der Tischplatte verschmieren durften? Soweit möchte Peez nicht gehen – aber er fügt schmunzelnd an: „Vielleicht ist es gerade umgekehrt: Touchscreen-Nutzer holen das nach, was ihnen als Kleinkind verwehrt wurde.“

Bildunterschriften

Abb. 1 Die neuneinhalb Monate alte Lara schmiert konzentriert mit dem Zeigefinger mit einer leichten Wischbewegung.

Abb. 2 „Slide to unlock“: Beim Smartphone wird durch das Wischen mit dem Finger über den Startbildschirm „Lockscreen“ das Gerät aus dem Bereitschaftsmodus in Betrieb gesetzt.

Abb. 3 Der zwölf Monate alte Finn nimmt etwas Karottenbrei mit dem Pinzettengriff auf und führt den Brei zum Mund.

Abb. 4 Die Bewegung zum Vergrößern oder Verkleinern von Fotos oder Texten auf dem Touchscreen ist dem Pinzettengriff sehr ähnlich.

Abb. 5 Hans malt und schmiert auch noch im Alter von drei Jahren und zwei Monaten mit Vergnügen.

Abb. 6 Die neuneinhalb Monate alte Lara schmiert konzentriert mit einer leichten Wischbewegung und mehreren Fingern.

Bilder-Download: hier.

Informationen: Prof. Dr. Georg Peez, Institut für Kunstpädagogik, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798 23358, peez@kunst.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Feb 28 2014
13:43

Mediengespräch findet am Dienstag, 4. März, statt!

„Frankfurts Internationalität stärker nutzen“

Korrektur: Einladung zum gemeinsamen Medientermin

FRANKFURT.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

bei der Ankündigung des Medientermins zu „Frankfurts Internationalität“ hat sich leider ein falsches Datum eingeschlichen: Das Gespräch findet

am Dienstag, dem 4. März 2014, 12.15 Uhr,

am angegebenen Ort (Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Gebäude PA, Raum 21), statt.

Über Ihr Kommen würde ich mich sehr freuen. Bitte teilen Sie uns unter (ott@pvw.uni-frankfurt.de) mit, ob Sie an die Mediengespräch teilnehmen möchten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher

Veranstaltungen

Feb 28 2014
13:18

Stadt Frankfurt und Goethe-Universität präsentieren gemeinsame Broschüre zur Internationalität und Gewinnung ausländischer Unternehmen und Fachkräfte

Frankfurts Internationalität stärker nutzen

Einladung zum gemeinsamen Medientermin

FRANKFURT. Frankfurt ist die kleinste Metropole der Welt. In nahezu allen internationalen Ratings schneidet die Stadt am Main ganz hervorragend ab und rangiert, was ihre politische und ökonomische Bedeutung angeht – obwohl nur knapp 700.000 Einwohner stark –, in einer Liga mit Städten wie Los Angeles und Moskau.  Frankfurt laut einem aktuellen Vergleich des „Globalization and World City Survey“ mit Platz 27 die einzige deutsche Alpha World City. Im Rating „World City Survey“ rangiert die Mainmetropole sogar auf dem 14. Rang und das renommierte Wirtschaftsmagazin „The Economist“ sieht Frankfurt unter den wettbewerbsfähigsten Städten der Welt sogar auf Platz 11.

Diesen internationalen Rückenwind möchten Oberbürgermeister Peter Feldmann und Universitätspräsident Prof. Dr. Werner Müller-Esterl künftig noch stärker nutzen, um gemeinsam internationale Unternehmen, aber auch Fach-und Führungskräfte sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt an den Main zu locken.

Neben einem neu eingerichteten Runden Tisch zur Internationalisierung dient eine gerade gemeinsam von Stadt und Universität aufgelegte ausschließlich englischsprachige Broschüre dazu, diesem Ziel näher zu kommen. Bei einem Mediengespräch

am Dienstag, dem 4. März 2014, 12.15 Uhr
Ort: Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend,
Gebäude PA (Präsidium und Administration),
Raum 21 (Erdgeschoss),

möchten Ihnen der Oberbürgermeister und der Universitätspräsident diese neue Broschüre vorstellen, Ihnen den Stand der Internationalisierung erläutern sowie einen Blick in die Zukunft Frankfurts und seiner Wissenschaftslandschaft werfen.

Über Ihr Kommen würde ich mich sehr freuen. Bitte teilen Sie uns unter (ott@pvw.uni-frankfurt.de) mit, ob Sie an die Mediengespräch teilnehmen möchten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Olaf Kaltenborn
 Pressesprecher

Hochschulpolitische Themen

Feb 28 2014
13:11

Befragung an der Goethe-Universität: Promovierende sind mehrheitlich zufrieden

Promotion made in Frankfurt

FRANKFURT. Die Promotion ist die große Unbekannte im deutschen Wissenschaftsbetrieb. Weder Anzahl der Promovierenden je Hochschule noch deren Zufriedenheit sind bekannt. Um Licht ins Dunkel zu bringen, beauftragte die Goethe-Universität das Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung (iFQ), die entscheidenden Parameter zur Promotion in Frankfurt zu erfassen. Im April und Mai 2013 wurden 6.600 Promovierende und 1.600 Hochschullehrerinnen und -lehrer befragt. „Die Befragung liefert uns wichtige Erkenntnisse darüber, wie unsere Promovenden ihre Situation an der Universität bewerten. Auf der Grundlage können wir uns Aktivitäten überlegen, um die Qualität der Betreuung nachhaltig zu verbessern“, betont Prof. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität.

Die Hälfte der Promovierenden an der Goethe-Universität ist mit der Betreuung insgesamt zufrieden, nur eine Minderheit von zwölf Prozent ist vorwiegend unzufrieden. Vor allem Unterstützung bei inhaltlichen und methodischen Fragen der Dissertation ist gefragt. Für zwei von drei Promovierenden ist dies ein wichtiges Anliegen. Im Zuge einer gesellschaftlich anschlussfähigen Wissenschaft werden aber auch weitere als rein wissenschaftliche Fähigkeiten immer wichtiger.

20 % aller derzeit 6.600 Promovierenden sind Mitglieder der Goethe Graduate Academy (GRADE), und sogar 25% aller abgeschlossenen Promotionen in Frankfurt kommen von Mitgliedern der Graduiertenakademie, wo die wissenschaftliche Betreuung in strukturierten Programmen organisiert ist – ergänzt um die Vermittlung eben jener Fähigkeiten, die Absolventen auf eine Karriere innerhalb und außerhalb der Universität vorbereiten soll.

GRADE schneidet in der Umfrage insgesamt sehr gut ab.

Unter den GRADE-Services für Doktoranden wird das Trainingsangebot mit seinen Workshops extrem stark genutzt und überwiegend sehr positiv bewertet werden. Auch einer großen Mehrheit der Betreuerinnen und Betreuern der Frankfurter Universität ist GRADE bekannt, die meisten von ihnen empfehlen ihren Doktoranden eine Mitgliedschaft in der Akademie. Auch hier werden die Angebote der Graduiertenakademie – insbesondere die Workshops – überwiegend sehr positiv bewertet.

Am bekanntesten ist GRADE bei Promovierenden und Betreuern in den Bio- und den Geisteswissenschaften. Entsprechend hoch ist deren Anteil, wohingegen die Garduiertenakademie in Medizin und Rechtswissenschaft unterdurchschnittlich bekannt ist, mit wiederum entsprechend niedrigem Anteil. Dies ist auch der Grund dafür, dass Promovierende in GRADE im Durchschnitt häufiger als andere Doktoranden eine wissenschaftliche Laufbahn anstreben. Promovierende aus Rechtswissenschaft und Medizin gehen in der Regel in eine außerwissenschaftliche Berufstätigkeit.

Verbesserungsbedarf sehen die Verantwortlichen besonders in einem Punkt: Anders als bei der „klassischen“ individuellen Promotion mit nur einem Hauptbetreuer werden in Frankfurt mehr als zwei Drittel der Doktoranden – insbesondere in GRADE – von mehr als einer Person betreut. Hier werde noch zu viel aneinander vorbei gearbeitet, sind Doktoranden wie Betreuer überzeugt. Ein gutes Instrument, das aber noch nicht mit Leben gefüllt sei. „Einer der nächsten Schritte wird nun ein Registrierungssystem für alle Doktoranden sein, damit wir weiter hohe Qualitätsstandards halten und an den richtigen Stellen noch verbessern können“, sagt GRADE-Geschäftsführerin PD Dr. Heike Zimmermann-Timm. Insgesamt zeige die Umfrage, dass GRADE auf einem richtigen Weg ist. „Die Umfrage insgesamt, vor allem aber die universitätsweite Erfassung von Doktoranden ist ein notwendiges Instrument zur Verbesserung der Situation“, erklärt Zimmermann-Timm. „So können wir unser Angebot auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Promovierenden noch besser abstimmen.“

Zusammenfassung der Ergebnisse unter http://www2.uni-frankfurt.de/49740480/iFQ_Befragung_Druckversion1402.pdf

Kontakt: PD Dr. Heike Zimmermann-Timm, Geschäftsführerin, GRADE - Goethe Graduate Academy. Tel. (069) 798-49401, zimmermann-timm@grade.uni-frankfurt.de. http://www.grade.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Feb 26 2014
09:11

Bündnis 90/Grüne, Jusos und RCDS stärkste Gruppierungen. Wahlbeteiligung bei 14,5 Prozent

Studierende der Goethe-Universität wählen neues Parlament

FRANKFURT. Das amtliche Wahlergebnis der so genannten Kleinen Gremienwahl 2013/14 an der Goethe-Universität steht fest: Im neuen Studierendenparlament sind Bündnis 90/Die Grünen-Hochschulgruppe mit 1.244 Stimmen die stärkste Gruppierung und künftig mit 6 Sitzen vertreten. Auf Rang 2 kommen die Juso-Hochschulgruppe mit 1.187 Stimmen (5 Sitze). Die drittstärkste Gruppierung bildet RCDS – Die StudentenUNION mit 656 Stimmen und 3 Sitzen.

Bei der Wahl des neuen Studierendenparlaments beteiligten sich 6.570 der insgesamt 45.330 wahlberechtigten Studierenden. Die Wahlbeteiligung von 14,49 % liegt damit nur knapp über der der letztjährigen Wahl. Das Studierendenparlament ist das oberste beschlussfassende Organ der Studierendenschaft und wird für die Dauer eines Jahres gewählt. Es setzt sich aus 25 Mitgliedern zusammen.

Gewählt wurden in der Kleinen Gremienwahl ebenfalls die studentischen Vertreter in den Fachbereichsräten. Hier lag die Wahlbeteiligung bei 12,03 %. Der Fachbereichsrat berät Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung des Fachbereichs und besteht aus sieben Mitgliedern der Professorengruppe, drei Studierenden, zwei wissenschaftlichen und einem administrativ-technischen Mitglied. Er entscheidet unter anderem über Prüfungs- und Studienordnungen, Berufungsvorschläge der Berufungskommissionen und stimmt über Forschungsvorhaben ab.

Zur Wahl standen noch weitere studentische Gremien:

  • An der Wahl der Fachschaftsräte, die jeweils die fachlichen Belange der ihnen angehörenden Studierenden eines Fachbereiches vertreten, beteiligten sich 6556 Studierende (14,62 %).
  • 835 Studierende (12,21%) nahmen an der Wahl des Rates des L-Netzes teil. Der Rat vertritt die Fachschaft der Lehramtsstudierenden an der Goethe-Universität. Die Liste Deine Lehramtsfachschaft kommt künftig auf 5 Sitze im Rat, die Liste Die neue Lehramtsgemeinschaft auf 4.

Mehr Infos zu den einzelnen Ergebnissen auf den Webseiten des Wahlamtes der Goethe-Universität unter http://www2.uni-frankfurt.de/38941304/wahlamt

Veranstaltungen

Feb 25 2014
13:48

Bundesweite Ausschreibung - Bewerbung noch bis 1. April möglich!

Schülercampus der Goethe-Universität Frankfurt bietet Studienorientierung

FRANKFURT. Nachhaltige Ressourcennutzung mittels Geodaten und Bodenanalysen erforschen oder die Wirkung von Umweltgiften untersuchen, gemeinsam mit Wissenschaftlern im Städel Museum Kunstwerke analysieren oder am Beispiel der Bundestagswahlen von 2013 Wahlforschung betreiben – dies sind nur vier von insgesamt 18 Workshop-Themen, unter denen die Teilnehmer des diesjährigen Schülercampus wählen können. Interessierte Oberstufenschüler aus ganz Deutschland können sich bis zum 1. April für den Schülercampus bewerben.

Das Programm besteht aus einem naturwissenschaftlichen sowie einem geistes- und sozialwissenschaftlichen Angebot, ergänzt durch ein gemeinsames Rahmen- und Freizeitprogramm. Der Schülercampus bietet den Jugendlichen einen Einblick in das Universitätsleben und unterstützt sie bei der Studienfachwahl. Sie werden in ihren wissenschaftlichen Interessen gefördert, bekommen Einblicke in die Breite und Vielfalt der Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften und werden an wissenschaftliche Arbeits- und Forschungsmethoden herangeführt. Zudem können sie sich mit Studierenden austauschen und über Berufsperspektiven informieren.

Der Schülercampus findet vom 6. bis 12. Juli 2014 auf dem Campus der Goethe-Universität in Frankfurt statt. Die Teilnahme kostet 180 Euro. Darin sind Unterbringung, Verpflegung und Programm enthalten. Die Reisekosten werden bis zu 100 Euro erstattet.

Veranstaltungen

Feb 18 2014
16:20

Forscher und Praktiker im Dialog bei der Joseph Sandler Conference in Frankfurt

Das Unbewusste: Eine Brücke zwischen Psychoanalyse und Kognitionswissenschaften

FRANKFURT. Die Psychoanalyse ist seit Freuds Zeiten die „Wissenschaft des Unbewussten“. Doch inzwischen beschäftigen sich auch die Kognitions- und Neurowissenschaften intensiv mit nicht bewussten Prozessen in der Informationsverarbeitung des Gehirns. Bei der internationalen Joseph Sandler Conference, die vom 28. Februar bis 2. März in Frankfurt stattfindet, werden sich über 250 Forscher und Praktiker aus 15 Ländern mit dem Thema „Das Unbewusste: Eine Brücke zwischen Psychoanalyse und Cognitive Science“ beschäftigen.

Im Dialog der unterschiedlichen Disziplinen sollen u.a. folgende Fragen diskutiert werden: Verstehen Forscher das Gleiche unter „dem Unbewussten“? Kann die Kernthese der Psychoanalyse angesichts neuerer Forschungen aus dem Bereich der Kognitions- und Neurowissenschaften noch aufrecht erhalten werden, dass es ein „dynamisches Unbewusstes“ gibt, in das Tabuisiertes, seelisch nicht Erträgliches verbannt wird und das oft unerkannt aktuelles Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst? Ist dieses Verständnis des Unbewussten für Veränderungsprozess in Psychoanalysen und Psychotherapien noch immer unverzichtbar? Die Tagung findet zum siebten Mal in Frankfurt statt und wird vom Sigmund-Freud-Institut, dem Frankfurter LOEWE-Zentrum IDea (Center for Research on Individual Development and Adaptive Education for Children-at-Risk) sowie den Universitäten Frankfurt und Kassel in Kooperation mit International Research Board der International Psychoanalytical Association organisiert. Veranstaltungsort der Festsaal im Casino auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

Das „Unbewusste“ galt in der Psychologie lange als nicht direkt empirisch untersuchbar und wurde daher eher als Gegenstand für mythologische oder religiöse Betrachtungen angesehen. Doch das hat sich seit einigen Jahren grundlegend geändert, wie die Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, erläutert: „Vor allem durch die Möglichkeit, das lebende Gehirn dank bildgebender Verfahren wissenschaftlich zu untersuchen, ist es heute für die meisten Wissenschaftlern unstrittig, dass der Austausch zwischen der Psychoanalyse und den Neurowissenschaften für alle Beteiligten vielversprechend ist. Die Neurowissenschaften verfügen inzwischen über die objektivierenden und exakten Methoden zur Prüfung anspruchsvoller Hypothesen über menschliches Verhalten, während die Psychoanalyse aufgrund ihrer reichen Erfahrung mit Patienten die notwendige Konkretion und das Anschauungsmaterial in Bezug auf menschliches Verhalten beizutragen und dadurch genaue Fragen an die Biowissenschaften zu stellen vermag.“

Leuzinger-Bohleber gehörte zu den ersten Psychoanalytikerinnen, die sich in Deutschland aktiv im Dialog mit den Neurowissenschaften engagiert haben. Inzwischen wurde eine eigene wissenschaftliche Disziplin gegründet: die Neuro-Psychoanalyse. Freud hätte dem übrigens sehr positiv gegenüber gestanden. Dazu die Forscherin: „Die neuen Beobachtungsinstrumente in den Neurowissenschaften scheinen einen Traum von Freud in die Wirklichkeit umzusetzen: Komplexe unbewusste psychische Prozesse werden dank der bildgebenden Verfahren einer objektiven Beobachtung zugänglich, eine enorme Chance für die Psychoanalyse, wie auch der Nobelpreisträger Eric Kandel immer und immer wieder betont.“

Die Neuro-Psychoanalyse führt insbesondere in der Schlaf- und Traumforschung, wie sie auch am Sigmund-Freud-Institut betrieben wird, zu ganz neuen Einblicken. Die Frankfurter Wissenschaftlerin nennt ein Beispiel: Ein Teil der chronisch depressiven Patienten, die z. Zt. in einer großen Therapiewirksamkeitsstudie zur Wirkung psychoanalytischer Therapien verglichen mit kognitiv-behavioralen untersucht werden, haben sich bereit erklärt, evtl. Veränderungen während der Behandlungen auch im Schlaflabor und in der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) zu untersuchen. Die Ergebnisse dieser „objektiven“ Messungen werden den Veränderungen des Sinnerlebens der einzelnen Patienten in Psychoanalysen gegenübergestellt, wie dies am Sonntag von der Forschergruppe des Sigmund-Freud-Instituts wird.

Während für die Tagung eine Anmeldung (inkl. Gebühr) erforderlich ist, hält Prof. Mark Solms aus Kapstadt am Freitag (28. Februar) um 20 Uhr im Casino, Campus Westend, einen öffentlichen Vortrag über den internationalen Stand der Forschung. Er ist einer der Begründer der Society for Neuro-Psychoanalysis und Initiator des Dialogs zwischen Psychoanalyse und Neurowissenschaften, außerdem kennt er Freuds neurologische Schriften bestens. Weitere Themen der Tagung sind u.a.: Lernstörungen und frühe Bildung; unbewusste Phantasien bei Menschen mit gravierenden seelischen Problemen; neue Erkenntnisse aus der Suizidalforschung; Funktionelle Magnetresonanztomographie-Studien mit Kindern und Jugendlichen mit Diagnose ADHS, Autismus, Tourette Syndrom, emotionaler Frühverwahrlosung.

Die Joseph Sandler Research Conference wird im nächsten Jahr in Yale (USA) und 2016 in Buenos Aires (Argentinien) veranstaltet. Sandler und seine Frau hatten die Psychoanalyse in den 1990er Jahren stärker für den Dialog mit den anderen Wissenschaften geöffnet und deshalb diese einmal im Jahr ausgerichtete Conference ins Leben gerufen.

Einladung zum Mediengespräch: Zum Auftakt der Konferenz lädt das Sigmund-Freud-Institut am Donnerstag (27. Februar) um 14 Uhr (Beethoven-Platz 1-3) die Journalisten zu einem Gespräch ein. Es nehmen teil: Marianne Leuzinger-Bohleber, Mark Solms (Kapstadt) und Robert N. Emde (Denver). Darüber hinaus sind Interviews mit den Referenten während der Tagung möglich; Anmeldung bei schweder@sigmund-freud-institut.de

Informationen: Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Sigmund-Freud-Institut, Tel. (069)97 12 04 149, Schweder@sigmund-freud-institut.de, www.sigmund-freud-institut

Veranstaltungen

Feb 18 2014
12:43

Kommunikationstraining für Eltern mit hochbegabten Kindern bei der Beratungsstelle MAINKIND vom 21.-23. Februar

Starke Eltern für besondere Kinder

FRANKFURT. Vom 21. bis 23. Februar bietet die Beratungsstelle MAINKIND in ihren Räumlichkeiten an der Goethe-Universität ein besonderes Elterntraining an: „Klikk – Kommunikations- und  Lösungsstrategien für die Interaktion mit klugen Kindern“. Der Diplom-Psychologe Dr. Dietrich Arnold wird Eltern mit Hilfe von Gruppenarbeiten und Diskussionen, Kommunikations- und Lösungsstrategien für die Beziehungsarbeit mit ihren hochbegabten Kindern aufzeigen.

Die Mitarbeiter der Beratungsstelle MAINKIND haben immer wieder die Rückmeldung von Eltern erhalten, dass diese sich verunsichert im Umgang mit ihren Kindern fühlen und dass sie keine Ansprechpartner im Alltag hätten. Im Klikk-Kommunikationstraining erhalten Eltern Antworten auf wiederkehrende Fragen; das Training verhilft somit zu mehr Sicherheit in der Beziehung zu ihren Kindern. Hochbegabte Kinder stellen an sich und auch an ihre Umwelt besondere Anforderungen, dazu benötigen sie starke Eltern an ihrer Seite. Das Training verhilft zur Wiederentdeckung vorhandener und Entdeckung neuer Kompetenzen, die den familiären Alltag von Familien mit hochbegabten Kindern bereichern können.

Dietrich Arnold entwickelte das Klikk-Elterntraining 2006 bis 2008 gemeinsam mit Prof. Dr. Franzis Preckel, Inhaberin des Lehrstuhls für Hochbegabtenforschung und -förderung an der Universität Trier. Klikk wurde viele Jahre erfolgreich an der Ludwig-Maximilians Universität, München angeboten, und viele bayerische Eltern nutzten das Angebot. Die Karg-Stiftung unterstützte sowohl die Erarbeitung der Kursangebote als auch die wissenschaftliche Auswertung. Darüber hinaus wurden die Erfahrungen aus dem Klikk-Projekt in dem Elternhandbuch "Hochbegabte Kinder klug begleiten" (Beltz 2011) kommuniziert.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: mainkind@paed.psych.uni-frankfurt.de (oder tel. unter 069/798-22440). Der Unkostenbeitrag beträgt: 250 Euro; Elternpaare zahlen 400 Euro.

Die Beratungsstelle MAINKIND ist eine Einrichtung der Goethe-Universität Frankfurt, die durch die Karg-Stiftung (www.karg-stiftung.de), das IDeA Zentrum Frankfurt und die Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) gefördert wird.

Personalia/Preise

Feb 17 2014
17:39

Der Belgier forscht im Spannungsverhältnis von Moral, Recht und Wirtschaft der Frühen Neuzeit

Rechtshistoriker Wim Decock bekommt Heinz-Maier-Leibnitz-Preis für Nachwuchswissenschaftler

Der 30-jährige Wim Decock, Nachwuchsgruppenleiter im Frankfurter LOEWE-Schwerpunkt „Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung“ und am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, erhält den mit 20.000 Euro dotierten Heinz-Maier-Leibnitz-Preis. Der gebürtige Belgier, der neben seiner flämischen Muttersprach Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Altgriechisch und Latein beherrscht, forscht im Spannungsverhältnis von Moral, Recht und Wirtschaft der Frühen Neuzeit. In diesem Jahr wurden insgesamt zehn hervorragende junge Forscherinnen und Forscher mit diesem seit 1977 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergebenen Preis ausgezeichnet.

Die Nachricht kam für Wim Decock heute völlig überraschend. „Ich hatte das nicht erwartet, denn wenn man sich die Liste der Preisträger aus den vorigen Jahren anschaut, sind das oft Naturwissenschaftler, etwa aus der Medizin oder Physik.“ Umso mehr freut sich der promovierte Rechtshistoriker, dass seine Forschungsarbeiten zur Rolle von kirchlicher Gerichtsbarkeit und den Zusammenhängen zwischen Theologie, Finanzen und Handel im 16. und 17. Jahrhundert Beachtung und Anerkennung finden.

Für die etablierten Wissenschaftler aus der Rechtsgeschichte war Decock ein heißer Kandidat für diesen hoch angesehenen Preis: Denn der Belgier gehört im europäischen, wenn nicht im weltweiten Vergleich zur absoluten Spitze der rechtshistorischen Nachwuchswissenschaftler. Decock ist sehr vielseitig ausgerichtet: Nach dem Abitur studierte er die seltene Kombination von Klassischer Philologie und Wirtschaftswissenschaften an der traditionsreichen Universität Löwen. Nachdem er sich mit seinen ersten wissenschaftlichen Schriften in die Grenzzone zwischen Philosophie, Theologie, Geschichte und Recht begeben hatte, entschloss er sich noch das Jurastudium anzuschließen. Seine exzellenten Studienabschlüsse ebneten ihm den Weg für eine international ausgerichtete Forscherkarriere. Mit dem sehr renommierten Marie-Curie-Programm „Early stage training“ kam Decock bereits 2006/2007 für ein Studienjahr nach Frankfurt.

Seit August 2012 leitet Wim Decock die Nachwuchsgruppe „Kanonistik, Moraltheologie und Konfliktlösung in der Frühen Neuzeit”, sie gehört zu dem vom Land Hessen finanzierten LOEWE-Verbundprojekts “Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung”, in dem die Rechtshistoriker der Goethe-Universität und des Frankfurter Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte gemeinsam mit anderen Partnern der Region zusammenarbeiten.

Gefragt nach der Relevanz seiner Forschung zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen antwortet Wim Decock: „Ich versuche die Grundprinzipien unserer heutigen Verständnisses von Schulden, Märkten und Finanzen besser zu verstehen, indem ich die historische Wurzeln untersuche.”

Am 12. Mai 2014 findet die Preisverleihung der Heinz-Maier-Leibnitz Preise in Berlin statt. Wim Decock und seine Frau, die vor Jahren als Erasmus-Studentin in Berlin lebte, freuen sich schon auf die Wiederbegegnung mit der Hauptstadt und ihren Freunden dort.

Die Rechtsgeschichte in Frankfurt ist international führend: Neben dem Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, eine der weltweit führenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen zur Rechtsgeschichte und inzwischen auch auf dem Campus Westend etabliert, existiert an der Goethe-Universität das größte rechtshistorische Institut aller deutschen Universitäten.

Bild zum Download: hier.

Veranstaltungen

Feb 17 2014
15:17

Am 6. März: Die lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten auf dem Campus Westend – Erstmalig sind auch Rechts- und Wirtschaftswissenschaftler dabei

Eine ganze Bibliothek mit Mondschein-Schreibern

Zum vierten Mal findet dieses Jahr bundesweit am ersten Donnerstag im März eine „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten” statt. Die Studierenden der Goethe-Universität bekommen am 6. März die Gelegenheit, im Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften und in der Bibliothek Recht und Wirtschaft (Campus Westend) die ganze Nacht über nachzudenken und zu schreiben. In der Gemeinschaft mit anderen Schreibwilligen geht es darum, die eigenen Texte ein gutes Stück voranzubringen.

Tatkräftig unterstützt werden die nächtlichen Schreiber von den studentischen Schreibtutorinnen und -tutoren des Schreibzentrums, die die ganze Nacht lang Fragen zum Zeitmanagement, Zitieren oder zur Argumentation in wissenschaftlichen Texten beantworten werden. Zum ersten Mal können auch die Studierenden der Rechtswissenschaft in ihrer Bibliothek auf dem Campus Westend mitmachen.

Ariane Willumeit, 23 Jahre alt und seit Oktober studentische Tutorin am Schreibzentrum, freut sich schon auf die Nachtschicht: „Das wird meine erste ‚Lange Nacht‘ als Schreibtutorin. Ich bin gespannt, wie viele bis zum Morgen durchhalten. Eine ganze Bibliothek mit Mondschein-Schreibern stelle ich mir spannend vor.” Die konzentrierte Arbeitsatmosphäre in der Bibliothek findet Ariane sehr anregend, und wie der Rest des Tutorenteams hat auch sie schon Pläne geschmiedet, wie sie sich die ganze Nacht wach halten will: „Kaffee zum Wachbleiben, Kekse zum Durchhalten und hoffentlich viel zu tun. Außerdem wird eine meiner Kolleginnen gegen 23 Uhr einen Schreibtisch-Yoga-Workshop geben –auch eine tolle Methode, um frische Energie zu tanken.”

Für den zu erwartenden Ansturm sind die Tutoren gut gerüstet, und auf die Schreibwilligen warten neben der Möglichkeit zu einer individuellen Schreibberatung oder Kurzworkshops auch Kaffee in ausreichenden Mengen sowie ein kleines Büffet. Sich anmelden und mitmachen können alle Studierenden und Promovierenden der Goethe-Universität, die an einer aktuellen Schreibaufgabe sitzen.

Informationen: Schreibzentrum, Campus Westend, Tel. (069) 798. 32845

Programm Kurzworkshops: http://schreibzentrum.uni-frankfurt.de, Anmeldung für das Bibliothekszentrum Geisteswissenschaften bis zum 5.März unter schreibzentrum@dlist.uni-frankfurt.de und für die Bibliothek der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bis zum 28. Februar mentoring@jura.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Feb 17 2014
12:19

Kooperation zwischen Historischem Seminar der Goethe-Universität und Forschungskolleg Humanwissenschaften/Historiker und Bestseller-Autor Christopher Clark erster Fellow

Neues „Historisches Kolleg“ bringt weltweite Vordenker nach Bad Homburg

Gemeinsam mit dem Historischen Seminar der Goethe-Universität eröffnet das Forschungskolleg Humanwissenschaften in Bad Homburg eine neue Programmlinie. Im kommenden Sommersemester nimmt das „Historische Kolleg im Forschungskolleg Humanwissenschaften“ seine wissenschaftliche Arbeit auf. Zu den ersten Fellows im Mai 2014 gehört Christopher Clark, Professor für Neuere Europäische Geschichte in Cambridge und Autor des Bestsellers „Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“. Das Thema zum Auftakt des zunächst auf fünf Jahre angelegten Historischen Kollegs lautet „Die Welt um 1914“. Finanziell unterstützt wird das erste Jahr von der Stadt Bad Homburg. Zum Kreis der Förderer des Historischen Kollegs gehören als Hauptsponsorin die Frankfurter Mäzenin Dagmar Westberg sowie der Bad Homburger Unternehmer Stefan Quandt.

„Wir freuen uns sehr über die private und auch öffentliche Unterstützung, ohne die solch ein Vorhaben kaum zu realisieren wäre“, sagte Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften und Vize-Präsident der Goethe-Universität, bei einem Mediengespräch am Montag (17.2.) im Beisein von Dagmar Westberg, Stefan Quandt und Oberbürgermeister Michael Korwisi. Die Mäzenin engagiert sich bereits auf vielfältige Weise für die Universität. Das Historische Kolleg fördert sie nun mit einem höheren fünfstelligen Betrag pro Jahr - für fünf Jahre. Mit einer Zuwendung von insgesamt 100.000 Euro für die Gesamtlaufzeit unterstützt der Unternehmer Stefan Quandt das Projekt. Eine weitere namhafte Summe kommt von der Stadt Bad Homburg. Sie fördert insbesondere die Startphase mit 50.000 Euro. „Das Jahr 1914 hat für unsere Stadt, die zuvor zu den wenigen, exklusiven Treffpunkten des europäischen Adels zählte, gravierende, bis heute aber kaum erforschte Folgen gehabt“, nannte Korwisi einen der Gründe, die Forschungseinrichtung zu unterstützen. „Auch hierbei handelt es sich um die Fortsetzung einer bewährten Zusammenarbeit“, wie Lutz-Bachmann betonte. Die Stadt gehört – wie auch die Werner Reimers Stiftung und der Hochtaunuskreis – zu den Kooperationspartnern der Goethe-Universität am Forschungskolleg.

Das Forschungskolleg Humanwissenschaften ist ein Institute for Advanced Studies der Goethe-Universität mit Gastwissenschaftlern aus aller Welt, die für einen gewissen Zeitraum in Bad Homburg leben und arbeiten. Themenstellungen und Projekte stehen in enger Verbindung mit Schwerpunkten der Universität. Die Werner Reimers Stiftung, Gründungspartner des Forschungskollegs Humanwissenschaften, feierte im letzten Jahr ihr 50jähriges Bestehen und den 125. Geburtstag ihres Stifters und machte sich seit den frühen siebziger Jahren einen Namen durch die Förderung geisteswissenschaftlicher Tagungen. Hier traf sich die legendäre Forschergruppe „Poetik und Hermeneutik“ ebenso wie die Studiengruppe „Theorie der Geschichte“ und der Arbeitskreis „Moderne Sozialgeschichte“.

„Das Historische Kolleg ist eine großartige Chance, an einem Ort, der eine große Tradition historischer Debatten hat, die Kultur des internationalen Austausches über historische Kernfragen fortzusetzen, indem es Freiräume für Diskussionen in ganz unterschiedlichen Formaten bietet“, so Prof. Andreas Fahrmeir vom Historischen Seminar der Goethe-Universität, der als wissenschaftlicher Koordinator des neuen Projekts fungiert. Pro Jahr sollen bis zu zehn Fellows auf Einladung des Forschungskollegs die neue Programmlinie mit Leben füllen. Im aktuellen Auftaktjahr werden ab Mai zunächst drei renommierte Gastwissenschaftler erwartet. Neben Prof. Christopher Clark sind dies der an der Université de Montréal lehrende deutsche Historiker Prof. Till van Rahden, zu dessen Schwerpunkten die deutsche und europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts gehört, und Prof. Gustavo Corni, der an der Universität Trient Zeitgeschichte lehrt. Sie bleiben für einen Zeitraum von zwei Wochen bis zu drei Monaten.

Das Historische Kolleg soll zum einen ein Ort des persönlichen kommunikativen Austausches und der Entwicklung neuer Fragestellungen zu Themen der Geschichtswissenschaft sein. Als Themen der nächsten Jahre stehen „Varianten des Kapitalismus – Der atlantische Raum und Asien“ unter der Federführung des Wirtschaftshistorikers Werner Plumpe auf dem Programm. Die Geschichtsprofessoren Luise Schorn-Schütte und Christoph Cornelißen werden jeweils Gastwissenschaftler zu ihren Forschungsthemen einladen, die von der Reformation bis zur Revolution 1918 reichen. Die Einbettung des Historischen Kollegs in den Kontext des Forschungskollegs Humanwissenschaften sorgt für einen kontinuierlichen interdisziplinären Austausch. Die Fellows, gleich welcher Disziplin, bleiben jedoch nicht nur unter sich. Auch die Angehörigen des Historischen Kollegs werden, so sieht es das Profil des neuen Projekts vor, wiederum in zwei weitere Richtungen wirken: Geplant sind auf der einen Seite Gastvorlesungen an der Goethe-Universität und Kolloquien für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Auf der anderen Seite steht der Dialog mit der Gesellschaft, vor allem in Form von öffentlichen Vorträgen und Diskussionen am Forschungskolleg.

Im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Goethe-Universität hat das Forschungskolleg Humanwissenschaften übrigens auch ein eigenes kleines Jubiläum – und das fast zeitgleich mit der Eröffnung seines Historischen Kollegs. Im Frühjahr vor fünf Jahren nahm die Einrichtung ihren wissenschaftlichen Betrieb auf. Der allererste Fellow kommt jetzt wieder. Es war Christopher Clark.

Informationen: Ingrid Rudolph, Geschäftsführerin des Forschungskollegs, Tel.: 06172-13977-10, i.rudolph@forschungskolleg-humanwissenschaften.de; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Forschung

Feb 17 2014
11:39

Symposium zum 140. Geburtstag des bekannten Afrikaforschers auf dem Campus Westend

Leo Frobenius‘ Einfluss auf die ethnologische Forschung in Deutschland und Frankreich

Der bekannte deutsche Ethnologe Leo Frobenius(1873-1938), der in den 1920er und 1930er Jahren in Frankfurt gewirkt hat, wurde vor 140 Jahren geboren, die Goethe-Universität feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstags. Diese beiden Jubiläen machen die Goethe-Universität zum geeigneten Ort für ein interdisziplinäres deutsch-französisches Symposium, das Frobenius’ Rolle bei der Herausbildung ethnographischer und ethnologischer Wissensbestände über Afrika untersucht. Am Mittwoch (19. Februar) und Donnerstag (20. Februar) treffen sich deutsche und französische Wissenschaftler, neben Ethnologen auch Germanisten, Historiker und Kunsthistoriker, im Casino auf dem Campus Westend – ihr Thema: „Leo Frobenius: eine ‚histoire croisée“ der Entstehung und Aneignung von ethnologischem Wissen in Deutschland und Frankreich“.

Das Symposium wird veranstaltet vom Frobenius-Institut und dem in Frankfurt ansässigen Institut français d’histoire en Allemagne. Die Tagung nimmt die vielfältigen historischen Ungleichzeitigkeiten in den Blick, welche die jeweiligen nationalen Ausprägungen der Ethnologien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kennzeichneten. Dazu der Organisator des Symposiums Dr. Richard Kuba: „Diese Epoche war geprägt von großen Entdeckungsreisen – Frobenius unternahm zwischen 1904 und 1935 allein zwölf, teilweise mehrjährige Expeditionen nach Afrika. Gleichzeitig bildete sich in dieser Zeit ein theoretisch und methodisch fundierter und inhaltlich informierter Kanon heraus. Afrika war gleichzeitig Kolonialgebiet und kulturelle Inspiration. Das ethnologische Objekt war sowohl Beleg von ‚Primitivität‘ als auch Befruchter der künstlerischen Moderne.“ Die Tagung beschäftigt sich auch mit der komplexen Frage, wie sich die, von ihren nationalen Traditionen und politischen Interessen geprägte europäische Kolonialherrschaft mit den jeweiligen afrikanischen Gesellschaften verband. Wie verhält es sich beispielsweise, wenn der deutsche Ethnologe Frobenius das Aufeinandertreffen des französischen zivilisatorischen Anspruchs mit afrikanischen Kulturen in Französisch-Westafrika durch ein spezifisch deutsches Prisma wahrnimmt?

Als einer der frühesten Ethnographen „im Feld“ hat Frobenius nicht nur bedeutende Sammlungen ethnographischer Gegenständen für deutsche Völkerkundemuseen und für seine private Stiftung „Afrika-Archiv“, später „Institut für Kulturmorphologie“, beschafft, er hat auch zahlreiche afrikanische Volksdichtungen aufgenommen, eine umfangreiche visuelle Dokumentation der bereisten Gebiete angelegt und eine weltweit einzigartige Sammlung von Felsbildkopien geschaffen, die sich noch heute – wie viele andere Objekte – im Besitz des Frobenius-Instituts befinden. Während der Kolonialzeit zeugten diese Sammlungen vom Reichtum und der Vitalität der afrikanischen Kulturen. Mit seinen Schriften und Ausstellungen hat Frobenius maßgeblich dazu beigetragen, in Deutschland einen wissenschaftlichen Diskurs über Afrika zu begründen, darüber hinaus hat er  u.a. die Dichter und Theoretiker der „Négritude“, wie etwa Leopold Sédar Senghor entscheidend beeinflusst.

Im Deutschland und Frankreich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben sich wissenschaftliche Traditionen und institutionelle Kontexte zum Teil sehr unterschiedlich entwickelt. Gerade in der Ethnologie gibt es jedoch auch Verbindungslinien zwischen den jeweiligen nationalen Traditionen, die eine Untersuchung ihrer Verflechtungsgeschichte („histoire croisée“) für die Wissenschaftler lohnenswert erscheinen lassen. Dazu Kuba: „Verschiedene ethnologische Themenfelder haben sich in ihrer jeweiligen nationalen Ausprägung parallel, antagonistisch oder sich gegenseitig beeinflussend, im Sinne einer ‚histoire croisée‘ entwickelt.“ Die Vorträge des Symposiums setzen sich auch mit der Frage auseinander, wie ethnologisches Wissen in Deutschland, Frankreich und später auch über eine Rückspiegelung in afrikanischen Ländern generiert, verbreitet und rezipiert wurde. Ein wichtiger Aspekt der Herausbildung der Ethnologie als Fach in Deutschland und Frankreich war das jeweilige Verhältnis zu den Nachbardisziplinen wie etwa zur Kunstgeschichte, zu den prähistorischen Wissenschaften, zur Kulturgeschichte oder zur Entdeckung und Rezeption afrikanischer Poesie. Weiter interdisziplinäre deutsch-französische Treffen zu diesen Themen sind bereits geplant.

Informationen: Dr. Richard Kuba, Frobenius-Institut, Campus Westend, Tel. (069) 798-33056, Kuba@em.uni-frankfurt.de