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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 18 2014
15:15

Beim „Climate Change Book Launch“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ geht es am 26. Juni um Fragen globaler Gerechtigkeit angesichts der Erderwärmung

Philosophische „Klima-Konferenz“ mit Buchpräsentation

FRANKFURT. Der fortschreitende Klimawandel gilt als eine der größten Herausforderungen der Menschheit im 21. Jahrhundert – und das nicht nur in ökologischer Hinsicht. „Der Klimawandel wirft insbesondere eine Reihe von drängenden moralischen Problemen auf“, sagt Darrel Moellendorf, Professor für Internationale Politische Theorie am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität. Im Namen des Clusters hat er zwei seiner profiliertesten Kollegen nach Frankfurt eingeladen, um den Zusammenhang zwischen Klimawandel und globaler Gerechtigkeit zu beleuchten. Welche Ansprüche haben beispielsweise die ohnehin ärmeren Länder, die unter einer ungebremsten Erderwärmung am meisten leiden würden? Beim „Climate Change Book Launch“ am 26. Juni um 15 Uhr stellen die drei Klimaphilosophen auch ihre neusten Publikationen zur Diskussion.

Die öffentliche Veranstaltung – eine Anmeldung ist erforderlich – findet im Gebäude des Exzellenzclusters auf dem Frankfurter Campus Westend statt. Darrel Moellendorf, der vor rund einem Jahr aus San Diego nach Frankfurt gewechselt ist, wird seine groß angelegte Monographie vorstellen. Sie heißt „The Moral Challenge of Dangerous Climate Change: Values, Poverty, and Policy“. Moellendorf sieht sich in seiner Arbeit maßgeblich von Henry Shue beeinflusst. Dieser wiederum zählt zu den Pionieren der philosophischen Beschäftigung mit den Folgen des Klimawandels – und er gehört ebenfalls zu den teilnehmenden Autoren. Die Aufsatzsammlung „Climate Justice: Vulnerability and Protection“ ist die Quintessenz seiner mehr als 20-jährigen Beschäftigung mit dem Thema. Henry Shue hat lange Zeit an US-amerikanischen Universitäten gelehrt und ist jetzt Professor in Oxford. Von der New York University kommt Dale Jamieson. Er ist Autor des Buches „Reason in a Dark Time: Why the Struggle Against Climate Change Failed – And What It Means for Our Future“

Die drei Philosophen gehen der Frage nach, wie der Klimawandel noch begrenzt werden kann und was dabei aus moralischer Sicht zu beachten ist. Nach Ansicht Darrel Moellendorfs darf sich eine gerechte globale Klimapolitik nicht darauf beschränken, allein den Klimawandel begrenzen zu wollen; sie müsse zugleich die Bekämpfung der weltweiten Armut im Blick behalten. Moellendorf plädiert für eine verteilende und ausgleichende Gerechtigkeit, bei der die reicheren Staaten – deren Wohlstand nicht zuletzt mit einer langen Phase der CO2-Produktion verbunden ist – soziale Verantwortung übernehmen und die Hauptlast des Klimaschutzes tragen. Hier favorisiert Moellendorf das Prinzip der Zahlungsfähigkeit („ability-to-pay“).

Innerhalb eines begrenzten Zeitrahmens sollten, so Moellendorf, die ärmeren Länder mehr CO2 ausstoßen dürfen, da sie ohne den Einsatz der billigeren fossilen Brennstoffe kaum Chancen hätten, der Armut zu entkommen. Den Industrieländern weist der Gerechtigkeitsphilosoph die Verantwortung zu, ihre Emissionen stark zu reduzieren, um damit das Gesamtniveau der globalen Emissionen zu verringern. Unter einem fortschreitenden Klimawandel hätten die weniger entwickelten Ländern des Südens in besonderem Maß zu leiden. Es drohen Trinkwasserknappheit, Missernten und Überschwemmungen.

Auch Henry Shue hebt hervor, dass die Maßnahmen gegen den Klimawandel nicht zulasten der ärmeren Länder gehen dürfen und sie womöglich in noch größere Armut stürzen. Shue setzt sich unter anderem für eine international koordinierte Abgabe auf die Verwendung fossiler Brennstoffe ein und für die Unterstützung der weniger entwickelten Länder bei einer alternativen Energiegewinnung. Der Philosoph kritisiert die Rolle der USA bei den bisherigen Klimaverhandlungen. Und wenn es um die Ansprüche von Menschen und Gruppen geht, betont Shue auch das Recht zukünftiger Generationen auf angemessene Lebenschancen.

Dale Jamieson schließlich stellt die ganz grundlegende Frage, warum der Kampf gegen den Klimawandel bisher gescheitert ist. Das Thema errege eigentlich nur dann Interesse, wenn die Medien über aktuelle Studien oder Konferenzen berichteten. Nach einer kurzen Phase der Einsicht, dass nun endlich etwas getan werden müsse, bliebe alles beim Alten. Den Menschen fiele es schwer, in solch alltäglichen Dingen wie Autofahren oder Flugreisen ein moralisches Problem zu sehen. Laut Jamieson ist es aber gerade diese Sichtweise auf persönliche Verantwortung, die geändert werden müsse, um adäquat zu reagieren. Die Lage sei zwar ernst, aber nicht hoffnungslos.

Der „Climate Change Book Launch“ findet am 26. Juni um 15.00 Uhr in Raum 5.01 des Gebäudes „Normative Ordnungen“ statt (Campus Westend, Lübecker Straße/Ecke Hansaallee). Nach kurzen Kommentaren der Philosophin Anja Karnein und des Philosophen Andreas Niederberger (beide Goethe-Universität) werden die Autoren ihre Thesen erläutern.

Anmeldung und inhaltliche Information:
Professur Moellendorf, Ellen Nieß, ellen.niess@normativeorders.net, 069/798-31521

Kontakt Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“:
Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de/

Veranstaltungen

Jun 18 2014
15:13

Paul Tillich im Zentrum einer internationalen Konferenz in Frankfurt

Religiöser Vordenker

FRANKFURT. „Kritische Theologie – Paul Tillich in Frankfurt“ lautet der Titel einer internationalen Konferenz, zu der der Fachbereich Evangelische Theologie der Goethe-Universität von 26. bis 28. Juni Fachleute aus Deutschland, England, Schottland, Kanada und den USA zu Gast hat. Im Mittelpunkt steht der protestantische Theologe und Religionsphilosoph Paul Johannes Tillich (1886-1965), einer der bedeutendsten deutschsprachigen Theologen und Philosophen des 20. Jahrhunderts. Tillich lehrte von 1929 bis 1933 in Frankfurt und wurde nach seiner Emigration in den USA zu einer Art „intellektuellem Superstar“. Sein Denken prägte nicht zuletzt die Frühphase der „Frankfurter Schule.“

Tillich wurde im April 1929 als Nachfolger Max Schelers auf den Frankfurter Lehrstuhl für Philosophie und Soziologie berufen, nachdem er bereits vorher kurzzeitig außerordentlicher Professor für Theologie in Marburg und Ordinarius für Religionswissenschaft in Dresden gewesen war. Frankfurt sei zum genannten Zeitpunkt die „modernste und liberalste Universität“ in Deutschland gewesen, bemerkte Tillich im Rückblick. Gleichwohl – oder gerade deshalb? – besaß die Frankfurter Universität zu jener Zeit keine eigene theologische Fakultät, und so verwundert nicht, dass sich die Vorlesungen des jungen Professors nach dessen eigener Einschätzung „auf der Grenze von Theologie und Philosophie bewegten“ – eine Charakterisierung, die auch für sein späteres Denken gelten sollte.

Tillichs Tendenz zum theoretischen Spagat wurde auch durch eine Erfahrung begünstigt, die seine theoretische Entwicklung bereits zuvor in einen höchst kreativen Entwicklungsprozess versetzt hatte, nämlich durch die Konfrontation mit dem als extrem empfundenen Gegensatz zwischen der so genannten Dialektischen Theologie in Marburg einerseits und der Liberalität und Weltoffenheit einer stark kulturwissenschaftlich ausgerichteten Denkungsart andererseits, wie sie in Dresden dominierte. Von diesem Prozess legen zahlreiche Texte Tillichs Zeugnis ab, die in den Frankfurter Jahren (1929-33) entstanden. Nimmt man die vielfachen, von Martin Buber bis zu Theodor W. Adorno reichenden Anregungen hinzu, die Tillich in Frankfurt empfing, so hätte die Prophezeiung von Tillichs Hallenser Lehrer Fritz Medicus leicht Wirklichkeit werden können, wonach Tillich „der kommende Mann in der Philosophie“ sei. Doch dazu sollte es nicht kommen, denn Tillich wurde von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben und im Herbst 1933 gezwungen, in die USA auszuwandern.

Zwei Leitziele bestimmen die Konzeption und Durchführung der Frankfurter Konferenz, die in Zusammenhang mit dem Jubiläum der Goethe-Universität stattfindet: Zunächst sollen die Bedingungen rekonstruiert werden, die die Entwicklung des Tillichschen Denkens während der Frankfurter Jahre geprägt haben; zugleich wird dadurch umgekehrt ein konturschärferes Bild der geistigen Situation der Frankfurter Universität Ende der 20er, Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts entstehen. Darüber hinaus soll die prinzipielle Leistungsfähigkeit des Tillichschen Denkens als einer ‚kritischen Theologie‘, also einer Theorie theologischer Rationalität in kritisch-konstruktiver Selbstabgrenzung von Philosophie, Soziologie und Religionswissenschaft, herausgearbeitet und deren Theoriepotential nach Möglichkeit systematisch weiterentwickelt werden.

Informationen: Prof. Dr. Heiko Schulz, Evangelische Theologie, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel. 069 798-32944, E-Mail Heiko.Schulz@em.uni-frankfurt.de, Sekretariat: Jeannette Schindler, Tel. 069 798-33312, E-Mail schindler-wirth@em.uni-frankfurt.dehttp://www2.uni-frankfurt.de/51047259/st_Tillich_Flyer_neuerRaum.pdf

Veranstaltungen

Jun 18 2014
15:10

Zweitägiger Kongress auf dem Campus Westend – In der Weimarer Zeit wurde Frankfurt zur attraktiven Alternative zu den etablierten Unis

Literaturwissenschaften in Frankfurt 1914-1945

FRANKFURT. Im Umfeld der jungen Frankfurter Universität konnte sich der Geist der Weimarer Republik auf besondere Weise entfalten und in seinen extremen Positionen ausleben, das lässt sich u.a. an der Geschichte der Frankfurter Literaturwissenschaften deutlich ablesen. Dafür stehen exemplarisch zwei Namen: Max Kommerell und Leo Löwenthal. Auch um diese beiden wird es bei dem zweitägigen Kongress „Literaturwissenschaften in Frankfurt 1914-1945“ gehen, der am 20. Juni (Freitag) und 21. Juni (Samstag) auf dem Campus Westend (PEG-Gebäude, Raum1.G 147) stattfindet.

 

Der Literaturhistoriker Kommerell, der sich von Stefan George abwandte, aber sehr dem Kreis der Antimodernisten um die beiden Altphilologen Karl Reinhardt und Walter F. Otto zugetan war, ließ sich ab 1933 phasenweise von den Nationalsozialisten einspannen. Dagegen gehörte Leo Löwenthal, Begründer der Literatursoziologie, 1918 zu den Initiatoren einer sozialistischen Studentengruppe, war ab 1930 als junger Wissenschaftler am Institut für Sozialforschung und musste – wie die meisten Mitarbeiter des Instituts nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten – in das amerikanische Exil fliehen. Prof. Dr. Ulrich Wyss (Goethe-Universität) wird sich mit Kommerells Habilitation aus dem Jahr 1930 genauer beschäftigen, Dr. Peter-Erwin Jansen (Hochschule Koblenz) mit den literarischen Vorträgen im Jüdischen Lehrhaus, die im Kontext von Löwenthals literatursoziologischen Schriften stehen.

„Als Mitglieder der Philosophischen Fakultät trugen die nach Frankfurt berufenen Literaturwissenschaftler und die aus der Akademie für Handelswissenschaften übernommenen Kollegen zum wissenschaftlichen Profil der Goethe-Universität bei, das Frankfurt in der Weimarer Republik zu einer attraktiven Alternative zu den bereits etablierten Universitäten machte“, so der Germanist, Privatdozent Dr. Bernd Zegowitz, der gemeinsam mit dem Romanisten Dr. Frank Estelmann einen Dreierpack aus Kongress, Ringvorlesung und virtueller Ausstellung mit 20 Porträts von Literaturwissenschaftlern organisiert hat. Und Estelmann ergänzt: „Die Frankfurter Literaturwissenschaftler verhalfen einer auch auf Praxisbezug und Neuerung ausgerichteten Fachentwicklung zum Durchbruch, die in Frankfurt aus historischen und konzeptuellen Gründen gefordert und gefördert wurde, bevor die Machtergreifung der Nazis und die Vertreibung vor allem der jüdischen Wissenschaftler dieser Entwicklung entweder ein Ende setzte oder sie in andere Bahnen lenkte.“

Die Kongressbeiträge werden sich einzelnen Forscherbiografien widmen. Dabei soll es darum gehen, verschiedene Aspekte miteinander zu verbinden: methodische Zugriffe, literaturvermittelnde und thematische Schwerpunkte der Literaturwissenschaftler in Forschung (und Lehre), biografische Besonderheiten, zeitgeschichtliche Reflexionspotenziale, Verbindungen zur disziplinären Entwicklung sowie das „Frankfurter Klima“ und dessen institutionelle Voraussetzungen und programmatischen Ansprüche. Von besonderem Interesse ist die Frage, wie sich die Literaturwissenschaften auch innerhalb der Frankfurter Bürgerschaft verorteten, mit welchen Aktivitäten die beteiligten Wissenschaftler stadtgeschichtlich in Erscheinung traten, indem sie daran zum Beispiel mitwirkten, Frankfurt als Universitätsstadt ein Profil zu geben oder welche Literaten und Literaturen durch sie einen exponierten Platz in der Literaturstadt Frankfurt erhielten.

Veranstalter des Kongresses sind das Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik und das Institut für Romanische Sprachen und Literaturen der Goethe-Universität. Die öffentliche Tagung findet im Rahmen des Jubiläumsprogramms der Universität zu ihrem 100-jährigen Bestehen statt und wird finanziert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt und aus zentralen Jubiläumsmitteln der Goethe-Universität.

Informationen: Privatdozent Dr. Bernd Zegowitz, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, und Dr. Frank Estelmann, Institut für Romanische Sprachen und Literaturen, Campus Westend, Tel. (069) 798 32199, Zegowitz@lingua.uni-frankfurt.deEstelmann@em.uni-frankfurt.de, das Programm auf einen Blick unter: http://www2.uni-frankfurt.de/50812186/LW_Kongress_Karte_endNEU.pdf

Personalia/Preise

Jun 16 2014
16:31

Goethe-Universität gratuliert ihrem Emeritus, der wie kaum ein anderer die philosophischen und gesellschaftlichen Debatten der Bundesrepublik geprägt hat.

Jürgen Habermas wird 85

FRANKFURT. Am 18. Juni begeht er seinen 85. Geburtstag: Jürgen Habermas, der insgesamt 25 Jahre als Professor für Philosophie und Soziologie an der Goethe-Universität lehrte und als bekanntester Vertreter der Kritischen Theorie in der Generation nach Adorno und Horkheimer gilt, kann auf ein bedeutendes Forscherleben zurückblicken. Zu Habermas‘ Hauptwerken zählen „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ (1962), „Theorie des kommunikativen Handelns“ (1981) und „Der philosophische Diskurs der Moderne“ (1985). Habermas hat sich in den 60er Jahren intensiv mit den Studentenprotesten beschäftigt und Stellung bezogen in zahlreichen gesellschaftlichen Debatten.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl gratulierte im Namen der gesamten Goethe-Universität: „Jürgen Habermas hat das Bild der Goethe-Universität als Ort eines lebendigen und kritischen Diskurses entscheidend mitgeprägt. Sein Wissenschaftsverständnis bezieht immer auch die Öffentlichkeit mit ein. Ich würde mir wünschen, dass viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seinem Beispiel folgen und wichtige gesellschaftspolitische Debatten auch jenseits der Mauern von Universitäten diskutieren. Die Mitglieder der Goethe-Universität gratulieren Jürgen Habermas herzlich zum 85. Geburtstag und wünschen ihm noch viele fruchtbare Jahre eines engagierten Einmischens. Seine Stimme wird weltweit gehört.“

Seit 2011 befindet sich sein „Vorlass“ beim Universitätsarchiv der Goethe-Universität. Demnächst werden die Unterlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es handelt sich um die Manuskripte von mehr als 50 Büchern und seine Korrespondenz seit den 50er Jahren. 

1964 übernahm Habermas den Lehrstuhl von Max Horkheimer für Philosophie und Soziologie und lehrte und forschte von 1964-1971, 1975-1982 und 1983-1994 an der Goethe-Universität. Bereits von 1956 bis 1959 hatte er als Assistent am Institut für Sozialforschung (IFS) gearbeitet und war dort Theodor W. Adorno und Max Horkheimer begegnet.

Habermas war auch Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt, ab 1980 Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften (1971-1981). Nicht zuletzt haben seine zahlreiche Auslandreisen und Gastprofessuren in den USA für eine internationale Rezeption und Würdigung seiner Schriften gesorgt.

Zahlreiche Preise wurden Habermas für sein wissenschaftliches Schaffen verliehen, darunter der Friedenspreis des deutschen Buchhandels, der Hessische Kulturpreis, der Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen, der Theodor W. Adorno-Preis und der Hegel-Preis.

Im aktuellen UniReport würdigt der Habermas-Biograph Stefan Müller-Doohm, der gerade ein umfangreiches Buch vorgelegt hat, den Jubilar mit einem Essay über das „Intuitive“ in Habermas‘ Schaffen.

Artikel im UniReport: http://www2.uni-frankfurt.de/50855375/Unireport_3-14_Habermas.pdf

Veranstaltungen

Jun 16 2014
11:05

Internationale Konferenz „Critical Sociology – Current Issues and Future Challenges“ auf dem Campus Westend

Wo steht die kritische Soziologie heute?

FRANKFURT. „Wo steht die kritische Soziologie heute? Was sind Perspektiven, Themen und Aufgaben einer kritischen Soziologie am Anfang des 21. Jahrhunderts? Diese großen Fragen bilden den Anlass der internationalen Konferenz „Critical Sociology – Current Issues and Future Challenges“, die vom 23. bis zum 25. Juni vom Institut für Soziologie der Goethe-Universität in Kooperation mit dem Institut für Sozialforschung ausgerichtet wird.

Angesichts eines globalisierten Kapitalismus und einer ökonomischen, sozialen und ökologischen Vielfach-Krise werden u.a. folgende Themen diskutiert: Welche neuen Formen und Räume sozialer Ungleichheit entstehen, und wie lassen sie sich – etwa großstädtische Slums – am besten analysieren? Welche Rolle kommt biotechnologischem Wissen bei der Ökonomisierung von Lebensformen zu? Welche Alternativen gibt es zum kapitalistischen Paradigma des Wachstums? Was bedeuten Prozesse der Entsolidarisierung und die – verstärkt auch in Wohlstandsgesellschaften zu beobachtende – Prekarisierung von Arbeit für den Zusammenhalt einer Gesellschaft?

Die Perspektiven, die entwickelt werden, rangieren von poststrukturalistischen über marxistische bis hin zur (öko-)feministischen. Zu den bekannten Referentinnen und Referenten gehören u.a. Prof. Loic Wacquant (University of California), Prof. Serge Latouche (Université Paris XI) und Prof. Catherine Waldby (University of Sydney). Das übergeordnete Ziel der Tagung besteht darin, im Rahmen eines Dialogs zwischen renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland die Kritische Soziologie fortzuentwickeln und Ansätze auszuleuchten, mit denen in eingreifender und emanzipativer Absicht soziale Praktiken und gesellschaftliche Strukturen verändert werden können.

Weitere Rednerinnen und Redner sind Prof. Susanne Bauer (Universität Frankfurt), Prof. Klaus Dörre (Universität Jena), Prof. François Dubet (Université Bordeaux), Prof. Joan Fujimara (University of Wisconsin-Madison), Dr. Thomas Jahn (Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt), Prof. John Law (The Open University, UK), Prof. Thomas Lemke (Goethe-Universität), Prof. Mary Mellor (University of Northumbria, Newcastle), Prof. Sighard Neckel (Goethe-Universität), Prof. Serge Paugam (École des Hautes Études en Sciences Sociales EHESS, Paris), Prof. Juliet Schor (Boston College), Prof. Fred Stewart (University of Westminster, London), Prof. Ferdinand Sutterlüty(Goethe-Universität), Prof. Paul Thompson (University of Strathclyde, Glasgow) und die Veranstalter/innen Prof. Birgit Blättel-Mink, Dr. Alexandra Rau (beide Goethe-Universität) und Privatdozent Dr. Stephan Voswinkel (Institut für Sozialforschung).

Die Tagung steht im Kontext der Feierlichkeiten anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Goethe-Universität. Der Tagungsort ist auf dem Campus Westend (Casino, Festsaal/Casino 823). Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen. Der Eintritt ist frei.

Informationen: Dr. Alexandra Rau, Institut für Soziologie Goethe-Universität, Campus Westend, Tel.: (069) 798-36662; , rau@soz.uni-frankfurt.de, http://www.fb03.uni-frankfurt.de/49883365/01_Overview

Veranstaltungen

Jun 13 2014
12:29

Zwei Vorträge in der öffentlichen Ringvorlesung „100 Jahre später: 1914-2014. Der Erste Weltkrieg in Flandern“

Poesie im Ersten Weltkrieg: Zunächst visionär, später euphorisch, dann verzweifelt und resigniert

FRANKFURT. Mit zwei Vorträge setzt das Lektorat Niederländisch an der Goethe-Universität seine öffentliche Ringvorlesung „100 Jahre später: 1914-2014. Der Erste Weltkrieg in Flandern“ fort: Am 17. Juni (Dienstag) spricht der Literaturwissenschaftler Prof. Geert Buelens von der Universität Utrecht, am Mittwoch (18. Juni) die Historikerin Prof. Sophie de Schaepdrijver von der Pennsylvania State University. Die Vorträge beginnen um 19 Uhr im Casino (Raum 1.802), Campus Westend.

Geert Buelens ist Autor des im April bei Suhrkamp erschienenen Buches „Europas Dichter und der Erste Weltkrieg“, das sich der Literatur über den Ersten Weltkrieg widmet; über dieses Thema wird er einen Vortrag halten. Sophie de Schaepdrijver, Autorin des 1997 erschienenen Standardwerkes „De Groote Oorlog“, wird über den Fall und das Dilemma einer multinationalen Familie im Brüssel zur Zeit des Ersten Weltkriegs sprechen.

Buelens‘ Buch dokumentiert den Verlauf des Krieges anhand von Poesie aus allen in den Krieg hineingezogenen Ländern: Deutschland, Frankreich, England, Belgien, Russland, Serbien, Österreich, Ungarn, Polen, Baltikum, Rumänien, Italien, und anderen mehr. Es ist erstaunlich, wie parallel sich die Poesie an den verfeindeten Fronten entwickelt: zunächst visionär, später euphorisch, dann verzweifelt bis resigniert, fatalistisch oder revolutionär. Im ersten Kriegsmonat wurden alleine schon in Deutschland 50.000 Gedichte täglich geschrieben. Durch seinen faszinierenden Stil, den chronologischen Aufbau des Buches und die präzise Dokumentation reißt Buelens Leser mit in die Geschichte durch Gedichte von so unterschiedlichen Dichtern wie Pessoa, Stadler, Stramm, Arp, Rilke, Apollinaire, Anna Achmatowa, Majakowski, d’Annunzio, Trakl, Marinetti, Tzara, Toller, Sassoon, Rainis und viele andere, von denen etliche auf dem Schlachtfeld ihr Leben ließen. Sein Vortragsstil, allerdings auf Niederländisch, wird ebenso ansprechend sein. Es werden aber einige Passagen aus der deutschen Übersetzung seines Buches vorgelesen, außerdem gibt es im Anschluss die Möglichkeit zur Diskussion in beiden Sprachen. Ein Büchertisch mit niederländischen und deutschen Büchern ist vorgesehen.

Sophie de Schaepdrijver wird am 18. Juni ihren Vortrag auf Englisch unter dem Titel „A multinational family in a war of nations: A story of Brussels under German occupation in the Great War“ halten. Der Vortrag über das Dilemma einer kosmopolitischen Familie ein, die sich für ihre belgische Nationalität oder ihre deutschen Wurzeln entscheiden musste, basiert auf authentischem Archivmaterial. Auch bei diesem Vortrag wird es Gelegenheit zu Fragen in verschiedenen Sprachen und einen Büchertisch geben.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; http://www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe

Forschung

Jun 13 2014
11:58

Forschungsergebnisse einer Bohrfahrt unter Frankfurter Beteiligung jetzt in Science veröffentlicht

Wie war das Klima vor 5 Millionen Jahren

FRANKFURT. Die Entwicklung des Mittelmeerausstroms in den Atlantik über die vergangenen 5,3 Millionen Jahre stand im Zentrum des Forschungsinteresses eines internationalen Forscherkonsortiums, das im Winter 2011/12 auf Bohrfahrt im Golf von Cadiz war. Erstmals konnten mit großer Genauigkeit die unterschiedlichsten Phasen des Mittelmeeraussstroms in Zusammenhang mit großräumigen Klimaveränderungen gezeigt werden. Leiter der Expedition „Mediterranean Outflow“ waren Javier Hernandez-Molina und Dorrik Stow, mit ihnen im Forscherteam war auch der Geologe André Bahr von der Goethe-Universität Frankfurt. Die Forschungsergebnisse werden heute in der renommierten Forschungszeitschrift „Science“ veröffentlicht.

Anders als in unserer Zeit war vor rund 5,5 Millionen Jahren die Straße von Gibraltar geschlossen, so dass keine Verbindung mehr zwischen Mittelmeer und Atlantik bestand; das Mittelmeer trocknete aus. Vor fast genau 5,3 Millionen Jahren dann hat sich die Straße von Gibraltar wieder geöffnet. Die Sediment-Kerne, die bei der Expedition an Bord des Forschungsschiffes „JOIDES Resolution“ von November 2011 bis Januar 2012 gewonnen wurden, lassen Rückschlüsse auf die Entwicklung dieser Verbindung zu. Insgesamt haben die 35 Wissenschaftler aus 14 Ländern fünf Kilometer Kernmaterial im Golf von Cadiz und westlich von Portugal erbohrt.

Durch die Meerenge von Gibraltar, eine der wichtigsten Meeresstraßen, strömt heute, tief unter der Meeresoberfläche, eine gewaltige Menge Wasser aus dem Mittelmeer in den Atlantik. Da das Mittelmeerwasser salzhaltiger und damit schwerer als das Atlantikwasser ist, sinkt es auf bis zu 1000 Meter ab, gräbt tiefe Schneisen in den Meeresboden und sorgt für riesige Aufschüttungen von Sedimenten. „Diese so genannten ‚Contourite‘ enthalten wertvolle Informationen über Klimawandel und tektonische Aktivität in den vergangenen 5,3 Millionen Jahren“, sagt Dorrik Stow, der an der schottischen Heriot Watt-University lehrt. „Die Expedition hat uns zahlreiche Antworten auf wichtige Fragen geliefert, aber auch einige unerwartete Resultate“, so Stow. „Dank des erbohrten Kernmaterials verfügen wir nun über die Ergebnisse, um die Geschichte des Mittelmeerausstroms nachzeichnen zu können“, so sein Kollege Javier Hernandez-Molina von der Royal Holloway University of London.

Interessanterweise war der Meeresstrom zu Beginn, als die Meeresstraße wieder offen war, relativ schwach ausgeprägt. Erst am Ende des Pliozäns wurde der Ausstrom wieder bedeutsam. Das warme, salzreiche Wasser aus dem Mittelmeer sorgte dann dafür, dass der Temperaturgradient zwischen Pol und Äquator sich mehrmals verringerte, was sich am Meeresboden widerspiegelt. Überrascht hat die Forscher zudem, dass die Contourite wesentlich mehr Sand enthalten als erwartet. Die gewaltigen Sandablagerungen sind Zeugen der großen Kraft und der hohen Geschwindigkeit der Bodenströmung aus dem Mittelmeer. Das Wissen um den hohen Sandanteil könnte wichtig sein für künftige Strategien der Öl- und Gasgewinnung.

Informationen: Dr. André Bahr, Institut für Geowissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt
60438 Frankfurt, Germany, Tel. 069 798-40209, email: a.bahr@em.uni-frankfurt.de

Forschung

Jun 12 2014
15:41

Die Website Fussballmathe.de bietet ein Prognosemodell und Simulationen zur WM in Brasilien auch für den Unterricht.

Mathematische Prognose: Brasilien wird Weltmeister

FRANKFURT. „Entscheidend ist auf‘m Platz“, sagte mal ein Fußballphilosoph. In der Tat ist der Ausgang eines jeden Fußballspiels offen – das Unerwartete und Überraschende macht gerade den Reiz dieser Sportart aus. Aber Spekulationen und Gedankenspiele darüber, welches Team die Weltmeisterschaft 2014 erringt, dürfte wohl jeder Fußballbegeisterte anstellen. Dass man dabei auch mit Gewinn mathematische Methoden einsetzen kann, zeigt die neue Website „Fussballmathe.de“, die Prof. Matthias Ludwig und Iwan Gurjanow vom Institut für Didaktik der Mathematik und Informatik an der Goethe-Universität entwickelt haben.

Das Prognosemodell wertet bisherige Ergebnisse und FIFA-Punkte aus und errechnet den „wahrscheinlichen“ Weltmeister; die Simulation ermöglicht dagegen, eine ganz persönliche WM bis zu Ende zu spielen, in der in Ausnahmefällen (Wahrscheinlichkeit liegt bei ca. 1:1000) auch mal der krasse Außenseiter Honduras den Titel gewinnt. Auf der Unterseite „Teamvergleich“ kann man die Nationalmannschaften der Teilnehmerländer direkt miteinander vergleichen. Es werden alle Herren A-Spiele aufgelistet sowie die Wahrscheinlichkeiten für Sieg, Unentschieden und Niederlage bei einem Aufeinandertreffen.

Nach jetzigem Stand hat das Team von Brasilien die besten Chancen, die WM im eigenen Land zu gewinnen. Doch bereits das erste Spiel des Turniers – Brasilien gegen Kroatien – kann diese Prognose verändern. Fußball- und Stochastik-Interessierte können also in den nächsten Wochen nach jedem Spieltag auf der Website eine neue Prognose abfragen.

Lehrkräfte, die Fussballmathe.de im Unterricht einsetzen wollen, finden unter dem Reiter „Material“ Aufgaben, Bastelbögen, Hintergründe und weitere Inhalte zum Thema Fußball und Mathematik. So wird u.a. ein Bastelbogen zum Nachbau des WM-Balles Brazuca angeboten.

Zur Website: http://www.fussballmathe.de

Kontakt: Prof. Dr. Matthias Ludwig, Institut für Didaktik der Mathematik und Informatik, Goethe-Universität Frankfurt am Main, ludwig@fussballmathe.de

 

Sonstige

Jun 12 2014
13:27

Das Team um den Frankfurter Politologen Prof. Andreas Nölke beschäftigt sich mit der politischen und ökonomischen Struktur von Schwellenländern. Der eurozentristische Blick auf Brasilien, so ihre Kritik, übersehe die sozialen Fortschritte, die diese

Fußballweltmeisterschaft als politische und ökonomische Chance?

FRANKFURT. Die Welt schaut am heutigen Tag gebannt nach Brasilien, wo die Fußballweltmeisterschaft mit dem Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Kroatien startet. Doch im Vorfeld des sportlichen Großereignisses wurde die ökonomische und politische Struktur Brasiliens besonders von den westlichen Medien kritisch unter die Lupe genommen. Bilder von nicht rechtzeitig fertig gewordenen Sportstätten, aber auch von sozialen Protesten gegen die Veranstaltung haben den Eindruck eines fröhlichen und unbeschwerten Sportfestes nachhaltig getrübt.

„Nach letzten Umfragen gibt es in Brasilien mittlerweile mehr Kritiker als Befürworter der Veranstaltung“, bestätigt der Politologe Prof. Andreas Nölke, der mit seinen Mitarbeitern in einem gerade erschienenen Sammelband Schwellenländer wie Brasilien untersucht hat. Nölke betont aber die Chancen, die die WM für die Entwicklung des Landes eröffnet. „Politisch hat dieses Großereignis eine Symbolwirkung: Die Schwellenländer sehen sich heute nicht mehr als Peripherie, sondern als aktive Mitgestalter der Weltgesellschaft.“

Nölkes Mitarbeiterin Simone Claar kritisiert den eurozentristischen Blick vieler Berichte über Brasilien: „Auch im Vorfeld und während der WM in Südafrika vor vier Jahren gab es diese stereotypen Berichte von Korruption, Misswirtschaft und sozialen Protesten. Die Eigenheiten des jeweiligen Landes werden dabei nicht adäquat erfasst.“  
 
Sicherlich seien viele notwendige Investitionen in die Infrastruktur des Landes nicht wie gewünscht realisiert worden. Doch die westliche Kritik an Korruption und Misswirtschaft in Brasilien schieße oft über das Ziel hinaus, argumentiert Andreas Nölke. Informelle Verbindungen zwischen Regierung und Unternehmen seien Teil der brasilianischen Wirtschaftsstruktur und durchaus funktional. Nölke bemängelt, dass sich in die Kritik an den brasilianischen Zuständen auch die Unzufriedenheit von westlichen Unternehmen mische, die bei der Vergabe von Aufträgen nicht berücksichtigt worden seien.

In vielen Berichten über Brasilien spielt das Thema der sozialen Ungerechtigkeit eine große Rolle. „Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Brasilien sehr groß“, bestätigt Andreas Nölke. Jedoch sei Brasilien das einzige Schwellenland, in dem die Ungleichheit in den letzten Jahren massiv abgebaut worden sei. „Brasilien hat stark in den Sozialstaat investiert; ein großer Teil der Bevölkerung kann sich nun erstmals Konsumgüter leisten.“ Ein Problem sei aber sicherlich die hohe private Verschuldung.

Im Unterschied zu Schwellenländern wie Indien und China gehe der wirtschaftliche Aufschwung einher mit einer Partizipation der unteren Schichten  an der Politik: „Mit Präsident Lula wurde erstmals auch die untere Klasse als politischer Akteur ernst genommen“, erläutert der Politologe Christian May. Die zahlreichen Proteste im Vorfeld der Weltmeisterschaft seien auch Ausdruck eines erwachten politischen Bewusstseins. Die eher links orientierte Regierung, ergänzt Simone Claar, stehe einerseits aufseiten der sozialen Bewegung, müsse aber andererseits die strikten Vorgaben der FIFA zur Durchführung der WM erfüllen. Dieser Grundkonflikt müsse noch stärker in den Medien reflektiert werden.

Publikation
Andreas Nölke, Christian May u. Simone Claar (Hrsg.): Die großen Schwellenländer. Ursachen und Folgen ihres Aufstiegs in der Weltwirtschaft. Wiesbaden: Springer Fachmedien 2014.

Kontakt:
Prof. Andreas Nölke, Arbeitsschwerpunkt Internationale Beziehungen und Internationale Politische Ökonomie, Fachbereich 03 - Gesellschaftswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt, Tel. (069) 798-36501 (Sekretariat) a.noelke@soz.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 12 2014
12:53

Frankfurter Tag der Rechtspolitik nimmt Bedingungen an der Stiftungsuniversität in den Fokus

Wie autonom ist die Frankfurter Rechtswissenschaft?

FRANKFURT. „Autonome Rechtswissenschaft unter den Bedingungen der Stiftungsuniversität?“ – dieses Thema steht dieses Jahr im Mittelpunkt des Frankfurter Tags der Rechtspolitik. Am Mittwoch, 18. Juni, finden im Hörsaal 1 im Hörsaalgebäude auf dem Campus Westend Vorträge und eine öffentliche Podiumsdiskussion statt. Als Referenten geladen sind der ehemalige Präsident der Goethe-Universität und Öffentlich-Rechtler Rudolf Steinberg, Hessens Justizministerin Eva Kühne-Hörmann sowie der Bremer Juraprofessor Andreas Fischer-Lescano.

Hat die Umwandlung in eine Stiftungsuniversität zum Niedergang der kritischen Frankfurter Rechtswissenschaft geführt? Oder sind dadurch gar ein größerer Spielraum und mehr Eigenverantwortung für den Fachbereich entstanden? Führt Drittmittelorientierung zu Auftragsforschung? Und wie ist es angesichts der Vorgaben durch das Deutsche Richtergesetz und das Hessische Juristenausbildungsgesetz überhaupt um die Autonomie im Studium der Rechte bestellt? Nach der Eröffnung durch den Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaft, Professor Georg Hermes, und den Staatssekretär im Hessischen Justizministerium, Thomas Metz, sollen diese Fragen in Vorträgen und auf dem Podium kontrovers diskutiert werden.

Über die „Stärkung rechtswissenschaftlicher Autonomie in der Stiftungsuniversität“ wird Rudolf Steinberg sprechen, der als „Vater“ der Rückkehr zur Stiftungsuniversität gilt. Mögliche Schattenseiten dieser Verbindung zeigt Andreas Fischer-Lescano in seinem Vortrag über „Ironie der Autonomie. Die Rechtswissenschaft im Pakt mit der ökonomischen Macht“ auf. Und Eva Kühne-Hörmann, die Hessische Justizministerin, wird als weiteren Maßstab autonomer Rechtswissenschaft die gesetzlichen Grundlagen der Juristenausbildung ins Spiel bringen in ihrem Vortrag über „Die Befähigung zum Richteramt – Maßstab autonomer Rechtswissenschaft“.

An der Podiumsdiskussion am Nachmittag nehmen außer den Vortragenden der Frankfurter Rechtswissenschaftler Theodor Baums und Max Pichl vom „Arbeitskreis kritischer Jurist_innen“ Frankfurt am Main teil.

Der Frankfurter Tag der Rechtspolitik wird seit 1992 jährlich vom Hessischen Ministerium der Justiz in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität veranstaltet.

Informationen: Dr. Susanne Pelster, Geschäftsführung Dekanat, Fachbereich Rechtswissenschaft der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel. 069 798-34205; Fax 069 798-34530, Pelster@jur.uni-frankfurt.de

Forschung

Jun 12 2014
11:15

Europäische Physikalische Gesellschaft würdigt das Labor Otto Sterns in Frankfurt

Einer der bedeutendsten Orte der Physik

FRANKFURT. Das Laborgebäude, in dem Otto Stern, Physiker an der Universität Frankfurt, seine 1943 mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Experimente mit Molekularstrahlen durchführte, ist in die Liste der historisch bedeutenden Orte der Europäischen Physikalischen Gesellschaft (EPS) aufgenommen worden. Die von Stern entwickelte Molekularstrahltechnik sei die vielleicht erfolgreichste Experimentiertechnik der modernen Quantenphysik und –chemie, so die EPS in ihrer Begründung. An dem Gebäude in der Robert-Mayer-Straße 2-4 wird im Rahmen einer Erinnerungs-Zeremonie eine Plakette angebracht.

Das 2011 von der EPS ins Leben gerufene Programm „Historic sites“ zeichnet Laboratorien, Gebäude, Institutionen oder Universitäten aus, an denen herausragende physikalische Entdeckungen stattfanden. Otto Stern und Walter Gerlach konnten 1921 mit der Molekularstrahlmethode erstmals nachweisen, dass Atome ein magnetisches Moment haben. 1922 führten sie hier das berühmte Stern-Gerlach-Experiment aus, das die Richtungsquantelung im Magnetfeld nachweist.

Seit dem Umzug des Fachbereichs Physik vom Stadtteil Bockenheim auf den Campus Riedberg gehört das Gebäude zur Senckenbergischen Stiftung. Es ist nach wie vor das Zuhause des Physikalischen Vereins, der 1824 als ältester Physikalischer Verein Deutschlands von Frankfurter Bürgern gegründet wurde.

Informationen: Prof. Horst Schmidt-Böcking, Institut für Kernphysik, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-47002, hsb@atom.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Jun 11 2014
12:28

100 Jahre Goethe-Universität: „Burg“-Schauspieler und international gefeierter Film-Darsteller Klaus Maria Brandauer kommt auf Einladung der Universität Frankfurt und der Steirischen Landesregierung nach Frankfurt / Medienöffentlicher Probentermin um 14.30 Uhr!

„Faust-Stoff gehört zu den Säulen unserer Zivilisation.“

FRANKFURT. Die Jubiläumsfeierlichkeiten der Goethe-Universität nehmen Anlauf zu einem weiteren kulturellen Höhepunkt: Zu Gast mit einer musikalischen und szenischen Lesung unter dem Titel „Faust … ein gefesselter Prometheus?!“ ist am 12. Juni 2014 der bekannte Schauspieler Klaus Maria Brandauer zusammen mit dem Pianisten, Komponisten und Dirigenten Arno Waschk.

Brandauer selbst sagte in einem Exklusivinterview für die Zeitung UniReport über sein Frankfurter Programm, dieses weise über Goethes Faust-Figur hinaus: „Der Abend heißt „Faust… ein gefesselter Prometheus...?!“ und reicht von der Antike über das Volksbuch bis in die Gegenwart. Der Faust-Stoff gehört zu den Säulen unserer Zivilisation und ich meine das jetzt gar nicht im bildungsbürgerlichen Sinne. Es ist ein universaler Mythos. In ihm spiegelt sich eine besondere Facette unseres Daseins, das Nachfragen, das Sichnichtzufriedengeben – manchmal auf eine sehr deutsche Weise. Für Faust ist das Leben eine Reise ins Ungewisse, zwar mit Anfang und Ende, aber mit unvorhersehbarer Wegstrecke. Das finde ich spannend und das macht ihn so heutig.“

Über den Beruf des Schauspielers sagt er: „Schauspieler kann man nicht werden, sondern nur sein. Neben dem Handwerkszeug, ohne dass es nicht geht, das man aber lernen kann und muss, geht es um eine bestimmte Form der Präsenz, ein Vermögen, sich mitzuteilen, die Bereitschaft, das eigene Erleben einfließen zu lassen. Es braucht den Zugriff auf das eigene gelebte Leben. Dass ist die wichtigste Ressource des Schauspielers.“

Seit Anfang der siebziger Jahre ist Klaus Maria Brandauer einer der gefragtesten Schauspieler auf deutschsprachigen Bühnen. Zu seinen wichtigsten Rollen zählen Shakespeares Romeo, Schillers Fiesco, Büchners Leonce und der Prinz in Lessings Emilia Galotti, welchen er in der legendären Inszenierung von Fritz Kortner spielte. Seit 1972 ist er Mitglied am Wiener Burgtheater, dessen Ehrenmitglied er heute ist und wo er als Don Carlos, als Ferdinand, als Tartuffe, über hundert Mal als Hamlet und als Lessings Nathan der Weise aufgetreten ist. Im Dezember 2013 kehrte er als König Lear an sein Stammhaus zurück.

Im Jahr 2007 spielte er den Wallenstein in der zehnstündigen Inszenierung von Peter Stein am Berliner Ensemble. Zusammen mit Peter Stein erarbeitete er ebenfalls den Dorfrichter Adam in Heinrich von Kleists Der zerbrochne Krug und die Titelrolle in Sophokles Ödipus auf Kolonos. Mit dieser Produktion kehrte er im Sommer 2010 zu den Salzburger Festspielen zurück, wo er bis 1990 den Jedermann gespielt hatte.

Neben seiner schauspielerischen Arbeit führt Klaus Maria Brandauer immer wieder Regie. Sein Debüt gab er bereits 1964 in Salzburg mit Aimée von Heinz Coubier. In den letzten Jahren inszenierte er Esther Vilars Speer in Berlin und London, Hamlet am Wiener Burgtheater, Richard Wagners Lohengrin an der Oper Köln und Bertolt Brechts Die Dreigroschenoper im Berliner Admiralspalast. Klaus Maria Brandauer gehört zu den wenigen deutschsprachigen Schauspielern, die weltweite Anerkennung gefunden haben. 1970 gab er in der Hollywood-Produktion The Salzburg Connection sein Filmdebüt. Im Laufe der Jahre folgten der James Bond-Streifen Never Say Never Again, Out Of Africa, White Fang, Streets Of Gold, Rembrandt und Introducing Dorothy sowie erst kürzlich Tetro in der Regie von Francis Ford Coppola. Mit seinem Freund István Szabó schuf er die Filmtrilogie Oberst Redl–Mephisto-Hanussen. Als Regisseur verfilmte er Georg Elser – Einer aus Deutschland und Mario und der Zauberer von Thomas Mann.

Klaus Maria Brandauer ist ordentlicher Professor am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, Ehrendoktor der Universität Tel Aviv und der Universität Salzburg, Ehrenbürger von Altaussee in der Steiermark und Haynes in Alaska. Wichtig ist ihm das Spiel mit verschiedenen Rollen: „Zuschauer, Schauspieler, Regisseur – nichts möchte ich immer und ausschließlich sein müssen. Theater und Film – auf keines von beiden möchte ich mich immer und ausschließlich festlegen müssen. Ich brauche das Spiel der Möglichkeiten. Ich brauche die Möglichkeiten des Spiels. Bleiben tu’ ich mir nicht. Noch nicht.“ Arno Waschk dirigierte 2009 Musiktheater-Uraufführungen von Sören Nils Eichberg in Tangermünde sowie von Christoph Schlingensiefs Mea Culpa am Burgtheater Wien, für das er zahlreiche eigene Kompositionen beisteuerte. Für die Burgtheater-Inszenierung von Faust I von Matthias Hartmann Im September 2009 komponierte er die Bühnenmusiken. Zudem war er an Schönbergs Moses und Aron auf der Ruhrtriennale sowie an der Uraufführung von Proserpina von Wolfgang Rihm in Schwetzingen beteiligt. Seit 2008 spielte er in Matthäuspassion (Regie: Sebastian Hartmann) am Centraltheater Leipzig. Er tritt regelmäßig als Klavierpartner von Klaus Maria Brandauer auf.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl erklärte: „Der Abend mit Klaus Maria Brandauer stellt einen besonderen Höhepunkt in unserem Jubiläumsjahr dar. Ich danke Herrn Brandauer für seine Bereitschaft und sein großes Engagement und dem Land Steiermark und der steirischen Landesregierung für die nachhaltige Unterstützung dieser Veranstaltung und die Organisation eines steirischen Abends. Einmal mehr zeigt sich im Jubiläumsjahr, dass internationale Zusammenarbeit großartige Ergebnisse hervorbringen kann.“

Der für Wirtschaft, Europa und Kultur verantwortliche Landesrat der steirischen Landesregierung, Dr. Christian Buchmann, betonte: „Seit vielen Jahren besteht eine enge politische Kooperation und Freundschaft zwischen der Steiermark und dem Land Hessen. Der 100. Geburtstag der Goethe-Universität ist der denkbar beste Anlass, auf diese enge Verbindung hinzuweisen und diese angemessen zu feiern. Wir freuen uns auf einen großartigen Abend in Frankfurt, mit dem das Land Steiermark einen wichtigen Beitrag für das Hochschuljubiläum leistet.“

Der für das Jubiläum federführende Vizepräsident und gebürtige Steirer, Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, der mit seinen Kontakten in sein Heimatland die Veranstaltung anbahnte, sagte, dieser Abend biete auch Gelegenheit, die intensive Zusammenarbeit zwischen Hessen und dem Land Steiermark weiter zu vertiefen. Graz verfüge über eine der besten Universitäten Österreichs. Eine stärkere Kooperation  zwischen beiden Universitäten zum Beispiel im Bereich der Medizin und Biowissenschaften sei sehr wünschenswert. Hierzu werde es mit der politisch hochrangigen Delegation aus der Steiermark in Frankfurt weitere Gespräche geben.

Im Anschluss an die Lesung lädt das bei der Veranstaltung ebenfalls gastgebende Land Steiermark zu einem Steirischen Abend ein. Dieser dient der Präsentation kulinarischer und musikalischer Genüsse des österreichischen Bundeslandes. Der Steirische Abend steht geladenen Gästen offen.

Hinweise für die Medien: Anstatt eines Medientermins bietet Herr Brandauer Medienvertretern die Möglichkeit, am 12. Juni von 14:30 bis 14.45 Uhr an einer Probe zu „Faust … ein gefesselter Prometheus?“ im Hörsaal 1+2 teilzunehmen (Adresse: Goethe-Universität, Campus Westend, Hörsaalzentrum, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt). Hier können vom Ablauf der Probe Bild- und Tonaufnahmen hergestellt werden. Zugelassen sind nur akkreditierte Journalisten. Es bestehen jedoch nach derzeitigem Stand keine Möglichkeiten für individuelle Interviews.

Der Künstler legt großen Wert darauf, dass während der abendlichen Lesung keine Ton- und Bildaufnahmen hergestellt werden. Diese Möglichkeit besteht erst nach dem Schlussapplaus. Akkreditierungen bitte unter der E-Mail-Adresse: ott@pvw.uni-frankfurt.de Hinweise für Interessente: Die Veranstaltung ist leider bereits vollständig ausgebucht. Zusätzliche Kartenwünsche können daher nicht mehr berücksichtigt werden. Eine Übertragung der Lesung in andere Hörsäle der Universität ist aus technischen Gründen leider nicht möglich.

Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn, Abteilung Marketing und Kommunikation, Campus Westend, Tel.: 069/798-13035, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

Forschung

Jun 11 2014
10:33

Faszination Gehirn: experimentieren, erleben und verstehen Gemeinnützige Hertie-Stiftung fördert im Jubiläumsjahr der Goethe-Universität innovative Lehreinrichtung für Schüler mit 318.000 Euro

Neues Schülerlabor für Hirnforschung an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung und die Goethe-Universität Frankfurt richten ein Schülerlabor ein, in dem Schülerinnen und Schüler die Funktionsweise des menschlichen Gehirns kennen lernen und sich intensiv mit den Methoden der Neurowissenschaften auseinander setzen können. Die Goethe-Universität wird die Räumlichkeiten und die personelle Leitung des Schülerlabors zur Verfügung stellen, die Gemeinnützige Hertie-Stiftung übernimmt die Ausstattung des Labors und die Betriebskosten für eine Laufzeit von zunächst drei Jahren in Höhe von knapp 320.000 €. Ab Sommer 2015 sollen jährlich 1000 Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt und Umgebung das Schülerlabor nutzen können.

Kinder und Jugendliche sind für die Gemeinnützige Hertie-Stiftung eine wichtige Zielgruppe, für die spezielle Projekte entwickelt werden. „Das Schülerlabor Neurowissenschaften erweitert unser Portfolio in hervorragender Weise. Wir wollen ein Bewusstsein dafür schaffen, welche zentrale Rolle das Gehirn hat und wie wichtig Hirnforschung für unsere Gesellschaft ist. Zudem verstehen wir es als Geschenk an die Goethe-Universität und an die Menschen der Stadt Frankfurt, der wir uns als Sitz der Stiftung besonderes verbunden fühlen“, so Prof. Michael Madeja, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Im Schülerlabor können Schulklassen ab der Mittelstufe  Experimente durchführen, die das Schulwissen zum Gehirn greifbar machen und die Faszination des Gehirns und seiner Erforschung vermitteln. Themen wie Wahrnehmung, Lernen und Gedächtnis, aber auch das Wissen über Prozesse im gesunden und kranken Gehirn werden hier zum Leben erweckt.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich die Hertie-Stiftung zum 100. Geburtstag der Goethe-Universität für die wissenschaftliche Nachwuchsarbeit und Lehrforschung einsetze: „Mit einem Schülerlabor Neurowissenschaften konkretisieren die Hertie-Stiftung und die Goethe-Universität gemeinsam die Idee einer Bürgeruniversität. Mit diesem Neuro-Labor ermöglichen wir Schülerinnen und Schülern die unmittelbare Begegnung mit Wissenschaft und Wissenschaftlern auf einem spannenden Forschungsfeld und unseren Lehramtsstudenten einen praktischen Anwendungsbezug“, so der Präsident. „Insofern entsteht das Schülerlabor zur richtigen Zeit und am richtigen Ort. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Die Goethe-Universität erweitert damit ihr Angebot für Schülerinnen und Schüler. Prof. Paul Dierkes, der bisher schon im Rahmen der Lehramtsausbildung das „Goethe-BioLab“ in den Biowissenschaften leitet, sprach von „faszinierenden neuen Möglichkeiten“, die sich mit dem neuen Labor und seiner apparativen Ausstattung für die Verbesserung der Lehre und Lehrforschung ergeben. „Der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse von der Universität in den Schulunterricht ist ein wichtiges Ziel unserer fachdidaktischen Forschung.  Das geplante Schülerlabor eröffnet Lehramtsstudierenden als Lehr-Lern-Labor eine Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis des Lehrens und Lernens in einem wissenschaftlich hoch attraktiven Feld.“

 

Forschung

Jun 11 2014
10:30

Neues DFG-Schwerpunkt-Programm zu Algorithmen für Big Data unter Beteiligung der Goethe-Universität

Wie bewältigen wir die Datenflut?

FRANKFURT. Wir sammeln und produzieren jedes Jahr eine exponentiell wachsende Zahl von Daten: Twitter User generieren täglich über 300 Millionen Tweets und eine vergleichbar große Zahl von Bildern wird täglich von Google-Nutzern hochgeladen. Die Masse der Daten aus DNA-Sequenzierungen wächst inzwischen schneller als die Entwicklung der Hardware und Software, mit der diese Daten verarbeitet werden können. „Wir leben in einer Big Data World, in der das wirkliche Problem in der Bewältigung ihrer ungeheuren Masse liegt“, fasst der Informatiker Prof. Ulrich Meyer die Situation zusammen. Er ist Professor für Algorithm Engineering an der Goethe-Universität und wissenschaftlicher Koordinator eines neuen Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft, das sich zum Ziel gesetzt hat, Algorithmen für die Verarbeitung großer Datenmengen zu entwickeln.

In dieser Woche treffen sich einige Projektleiter und Mitarbeiter des Big Data Schwerpunktprogramms, an dem insgesamt acht deutsche Universitäten beteiligt sind, zum Projektstart auf dem Campus Riedberg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Vorhaben in den nächsten sechs Jahren mit insgesamt 4,9 Millionen Euro, wobei 878.000 Euro nach Frankfurt gehen. 596.000 Euro erhält Ulrich Meyer für die Koordinierung des Schwerpunktprogramms und projektübergreifende Aktionen, 282.000 Euro für das eigene Forschungsprojekt "Big-Data-DynAmO“. In diesem Projekt geht es unter anderem darum, Algorithmen für riesige Graphen zu entwickeln, die sich dynamisch ändern. Bei der Routenplanung wäre dies beispielsweise die Berücksichtigung von Staus, die eine schnelle Routenänderung erforderlich machen. Hier soll der Ansatz verfolgt werden, auf bereits berechneten Lösungen aufzubauen, anstatt die Berechnung komplett von vorn zu beginnen. „In manchen Big Data Szenarien müssen wir uns von einer exakten Lösung verabschieden und stattdessen zwischen dem Rechenaufwand und der Qualität einer genäherten Lösung abwägen“, erläutert Meyer das allgemeine Vorgehen.

Ein wichtiges Anliegen ist den Forschern die multidisziplinäre Herangehensweise an Probleme aus verschiedensten Praxisbereichen von der Genomforschung über Suchmaschinen und Routenplanern bis hin zu Kommunikationsnetzwerken wie Facebook. „Diese Communities haben oft ähnliche Probleme bei der Bewältigung großer Datenmengen, kooperieren aber bisher nur wenig miteinander“, so Meyer. In dem DFG-Schwerpunktprogramm soll wissenschaftliche Grundlagenforschung eng mit den Problemen der Anwender verzahnt werden. Wichtig ist den Projektleitern dabei auch die Ausbildung der nächsten Generation von Informatikern und explizit auch Informatikerinnen, die der Datenflut künftig Herr werden müssen.

Informationen: Prof. Ulrich Meyer, Institut für Informatik, Campus Bockenheim, Tel.: (069) 798-28433, umeyer@cs.uni-frankfurt.de.

 

Veranstaltungen

Jun 10 2014
13:25

Spektakuläre Kunstinstallation des Konzeptkünstlers Ottmar Hörl mit 400 Skulpturen auf dem Campus Westend zum 100. Geburtstag der Goethe-Universität

Goethe gastiert auf dem Campus Westend

FRANKFURT. Der Campus Westend der Goethe-Universität ist im universitären Jubiläumsjahr 2014 Schauplatz einer spektakulären Kunstaktion mit Bezug zum Namensstifter Johann Wolfgang Goethe. Konzeptkünstler Ottmar Hörl, unter anderem bekannt durch die „Euro-Skulptur“ auf dem Platz vor der Europäischen Zentralbank, hat in der letzten Woche auf dem Rasen vor dem IG-Farben Gebäude 400 Goethe-Skulpturen aufgestellt. Mit der temporären Kunst-Installation verwandelt er die Grünfläche in eine Identität stiftende, bildstarke, kommunikative Großskulptur. Damit soll ein Impuls zur zeitgemäßen Auseinandersetzung mit dem 1749 in Frankfurt geborenen Universalgelehrten gesetzt werden:

Purpurrot, Enzianblau, Honiggelb und Türkisgrün sind die Farben für die monochromen Skulpturen aus Kunststoff. Mit der Farbauswahl wird eine Verbindung zu den Gründungsfakultäten der Goethe-Universität hergestellt: „Die Goethe-Figuren sind Botschafter unserer Universität im Jubiläumsjahr“, so der für das Jubiläum zuständige Vizepräsident, Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz. „Die Goethe-Figuren werfen auch die Frage auf, was uns Goethe heute noch im Hinblick auf das Selbstverständnis der Goethe-Universität sagen kann“, erklärte Schubert-Zsilavecz.

Nach dem „Gastspiel“ in der Grünanlage seiner „Heimat-Universität“ werden einige der Goethe-Figuren noch als Botschafter auf Reisen gehen: Geplant sind Präsentationen in der Hessischen Staatskanzlei in Wiesbaden sowie den Hessischen Landesvertretungen in Berlin und Brüssel.

„Goethe ist der berühmteste Sohn der Stadt. Goethe IST Frankfurt! Und er ist eine der faszinierendsten Frankfurter Persönlichkeiten. Er war weltoffen, neugierig, blickte über den eigenen Tellerrand, entwickelte in vielen Bereichen eine unglaubliche Bandbreite, das kann Inspiration für zukünftige Generationen sein“, betont der Künstler Ottmar Hörl, der auch Professor für Bildende Kunst und Präsident der Akademie für Bildende Künste in Nürnberg ist.

In Kooperation mit:

Die Biotest AG tritt  als Sponsor des Rahmenprogramms rund um die Eröffnungsfeier für die Kunstinstallation am 10. Juni hervor: Der Vorsitzender des Vorstandes, Prof. Gregor Schulz, hebt hervor, das die Biotest AG, als forschendes Pharmaunternehmen, eine enge Zusammenarbeit mit der Goethe Universität unterhält, und sich als aktiver Förderer von Wissenschaft und Kunst versteht:  „Die Installation von Ottmar Hörl auf einem der baulich schönsten Universitätsstandorte Europas eröffnet die Möglichkeit, Kunst und Wissenschaft in eine besondere Wechselwirkung treten zu lassen. Wir freuen uns, dass wir mit unserem Beitrag helfen können, die Wirkung weiter zu erhöhen.“

Der Künstler Ottmar Hörl hat – wie Goethe – in Frankfurt gelebt. So studierte er hier an der Städelschule, der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste. Zahlreiche seiner Werke prägen die Main-Metropole, darunter die weltweit in den Medien präsente „Euro-Skulptur“, „Mr. Quick“ vor dem dpa-Gebäude, die weit sichtbaren plastischen Dachaufbauten auf den Finanzämtern oder die Arbeit „Wortwechsel“, entstanden in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Union Investment GmbH. In zahlreichen Projekten hat er gezeigt, wie die Kunst ihren notwendigen Platz im öffentlichen Leben zurückgewinnen kann. In vielen Städten hat er Kunstprojekte und Installationen realisiert, zuletzt in Wien für die Albertina sowie in Aachen „Karl der Große“. Mit einer seriellen Installation dieser Art ist der Künstler erstmals in Frankfurt aktiv. Seit vielen Jahren überrascht Ottmar Hörl die Welt mit verblüffenden plastischen Konzepten, basierend auf der Maxime „Skulptur als Organisationsprinzip“. Seine Vision: Möglichst viele Menschen in einen kulturellen Diskurs mit einzubeziehen.

Ziel des künstlerischen Konzepts ist es, dass jeder, der mit der Goethe-Installation in Berührung kommt, auch ein Teil davon wird. Zum Abschluss der Präsentation im Juli besteht für die Bevölkerung daher die Möglichkeit, mit Goethe auch ganz privat auch Tuchfühlung zu gehen. Goethe-Fans haben die Möglichkeit ein Exemplar zu erwerben und „ihren Goethe“ mit nach Hause zu nehmen. Jeder neue Besitzer wird somit auch zu einem Botschafter für Goethe, die Goethe-Universität, für Frankfurt und sein kulturhistorisches Erbe. Das finanzielle Risiko für seine aufwändigen Installationen trägt der Künstler selbst.

Informationen:

Die Kunstinstallation ist vom 11. Juni bis 20. Juli 2014 auf dem Campus Westend zu sehen.

Bis Ende der Präsentation besteht noch die Gelegenheit sich eine Skulptur zum vergünstigten Subskriptionspreis zu sichern. Signierte Exemplare können für 500 Euro erworben werden (danach 700 Euro), Auflage 100 Exemplare pro Farbe. Unsignierte Figuren sind für 350 Euro erhältlich.

Kontakt für Reservierungen von Goethe-Figuren: Cornelia Regner-Hörl, E-Mail: shop@ottmarhoerl.de, Internet: www.ottmar-hoerl.de

Weitere Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn, Abteilung Marketing und Kommunikation, Campus Westend, Tel.: 069/798-13035, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Jun 6 2014
12:36

Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Goethe-Universität veranstaltet Aktionswoche zu Studien- und Arbeitsbedingungen des Fachs.

Erziehung und Bildung zwischen Erwartung und Realität

FRANKFURT. In der Woche vom 10. bis zum 13. Juni 2014 lädt der Fachbereich Erziehungswissenschaften alle Statusgruppen der Goethe-Universität zu einer Aktionswoche ein. An dieser haben sich Studierende, die administrativ Tätigen, der Mittelbau und die Professorinnen und Professoren beteiligt. Eine solche Allianz hat es in der Geschichte des Fachbereichs lange nicht mehr gegeben. Unter dem Titel „Erziehung und Bildung zwischen Erwartung und Realität: Der kritische Blick aus Wissenschaft, Politik, Fachpraxis und Öffentlichkeit“ soll über angemessene Studien- und Arbeitsbedingungen am Fachbereich Erziehungswissenschaften diskutiert werden.

In dieser Aktionswoche soll es um die finanzielle Situation des Fachbereichs Erziehungswissenschaften gehen und Fragen der inneruniversitären Verteilungsgerechtigkeit diskutiert werden. Dabei geht es besonders darum, dass Forschung, Lehre und Studium unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr den eigenen Qualitätsansprüchen genügen kann. Zudem sollen im Gespräch mit hessischen Landespolitikern sowie mit Vertretern aus der pädagogischen Praxis Erwartungen, Ansprüche an die Erziehungswissenschaft und Realitäten der Bildungspolitik diskutiert werden.

An den vier Tagen der Aktionswoche steht jeweils ein Themenfeld im Fokus:

- Am 10.6. diskutiert der Fachbereich mit Landespolitikern über Erziehung, Bildung und Wissenschaft in der hessischen Landespolitik.
- Am 11.6. finden über 20 Workshops mit pädagogischen Praktikern statt, in denen u.a. die gegenseitigen Erwartungen von Wissenschaft und Praxis diskutiert werden.
- Am 12.6. wird es um die Berichterstattung von Bildung, Erziehung und den Forschungsergebnissen des Faches durch die Medien gehen. 
- Am 13.6. wird schließlich auf der Grundlage der Ergebnisse der ersten drei Tage der Dialog mit dem Präsidium der Goethe Universität gesucht.

Der Fachbereich versteht diese Aktionswoche als Teil einer bildungspolitischen Praxis. Diese gehört nicht zuletzt zum Untersuchungs- und Erkenntnisgegenstand der Erziehungswissenschaften. Mit der Aktionswoche will der Fachbereich auch seine Expertise in dem Bereich der Analyse, Reflexion und Kritik von Bildungsinstitutionen einbringen und seine Reichweite in die Gesellschaft kritisch prüfen.

Mehr Informationen zum Programm der Aktionswoche unter http://www.fachschaft04.de/?p=848

Veranstaltungen

Jun 6 2014
12:34

Im Rahmen des 100. Universitätsgeburtstags präsentieren prominente Juristen auf Einladung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Kooperation mit dem Fachbereich Rechtswissenschaft Perspektiven eines internationalen öffentlichen Rechts

Im Spannungsfeld zwischen Regelungsbedarf und Freiheit

FRANKFURT AM MAIN. Jubiläen, insbesondere runde, laden dazu ein, Reisen durch die Zeit zu unternehmen. Fragen der historischen Erfahrung und der Erwartungen, mit denen sich das internationale öffentliche Recht konfrontiert sieht, stehen im Zentrum einer Vortragsveranstaltung, die mit vier prominenten Sprechern den Bogen spannt vom Völkerrecht über Fragen der Internet-Verfassung zum Europarecht.

Termin: Mittwoch, 11.06.2014 von 14 – 20 Uhr
Ort: Campus Westend, Casino, Raum 1.801 

Der erste, völkerrechtlich ausgerichtete Teil der Vorlesungen wird eröffnet von Michael Bothe, emeritierter Professor für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht der Goethe-Universität. Sein Vortrag „Public International Law in Frankfurt“ beschäftigt sich mit der Geschichte der Frankfurter Fakultät. Die historischen Hintergründe als Grundlage künftiger Entwicklungen betrachtet Martti Koskenniemi, Professor für internationales Recht an der Universität Helsinki, mit dem Vortrag: „The Future of Public International Law“.

Aktuelle Problemstellungen stehen im Zentrum des zweiten Teils der Veranstaltung. „The Internet in Global Constitutionalism“ ist der Titel des Vortrags, den Ingolf Pernice, Professor für Öffentliches Recht, Völker- und Europarecht an der Humboldt-Universität zu Berlin, hält. Joseph H.H. Weiler, Professor für Völker- und Europarecht an der New York University School of Law schließt mit „The Future of European (Union) Law“ die Vortragsreihe ab.

Der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und der Fachbereich Rechtswissenschaft freuen sich, mit den vier Referenten nicht nur bedeutende Vertreter ihrer Fachrichtungen, sondern auch außerhalb der akademischen Sphäre bekannte Persönlichkeiten gewonnen zu haben. Michael Bothes Arbeitsschwerpunkt liegt im Bereich des Völkerrechts, insbesondere forscht er zum Friedenssicherungsrecht und zur Rüstungskontrolle, zum humanitären Völkerrecht, zum internationalen Umweltrecht und zum vergleichenden Staats- und Verfassungsrecht. Darüber hinaus leitet Michael Bothe seit 1995 den „Fachausschuss Humanitäres Völkerrecht“ des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und war von 2001 bis 2005 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Völkerrecht.

Martti Koskenniemi ist einer der international führenden Völkerrechtler. Er lehrt Internationales Recht an der Universität Helsinki und ist Direktor des dortigen „Erik Castrén Institute of International Law and Human Rights“. Er war zudem mehrfach Hauser Global Professor of Law an der New York University School of Law (NYU). Außerdem war er auch tätig als Berater des finnischen Außenministeriums sowie Vertreter seines Landes bei der UN-Menschenrechtskommission und der Völkerrechtskommission der Vereinten Nationen. Koskenniemi erhielt im Jahr 2011 die Ehrendoktorwürde der Goethe-Universität und hielt im gleichen Jahr die Frankfurt Lectures des Exzellenzclusters. Bekannt wurde Koskenniemi unter anderem mit seinen Büchern „From Apology to Utopia. The Structure of International Legal Argument” und „The Gentle Civilizer of Nations: The Rise and Fall of International Law 1870-1960“.

Ingolf Pernice ist Gründer und Direktor des Walter Hallstein-Instituts für Europäisches Verfassungsrecht in Berlin. Das Institut erforscht die Grundlagen, Strukturen und Inhalte einer europäischen Verfassungsordnung und gibt dabei insbesondere auch Politikern aus dem In- und Ausland die Gelegenheit, im Rahmen von Vorträgen und Konferenzen ihre Vorstellungen zur Europa- und Weltpolitik öffentlich zur Diskussion zu stellen. Bekannt wurde Ingolf Pernice für seine Theorie der europäischen Mehrebenenverfassung. Er ist Ehrendoktor der New Bulgarian University in Sofia. 

Joseph H.H. Weiler ist einer der führenden internationalen Europarechtler. Er lehrt als Joseph Straus Professor of Law an der New York University und ist Präsident des Europäischen Hochschulinstituts in Florenz. Er hat als Mitglied eines Juristen-Gremiums des Europäischen Parlaments am Entwurf zur Europäischen Grundrechtecharta mitgearbeitet. Außerdem vertrat Joseph H.H. Weiler die Regierung von acht Staaten vor der Großen Kammer des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte im Fall Lautsi vs. Italien. Er ist Autor zahlreicher wissenschaftlicher Abhandlungen, unter anderen „The Constitution of Europe“ und „European Constitutionalism Beyond the State“, Joseph H.H. Weiler ist aber auch mit „Der Fall Steinmann“ Verfasser eines Romans.

Die Jubiläumsveranstaltung findet am Mittwoch, 11. Juni 2014, statt. Nach einer Begrüßung ab 14:00 Uhr sprechen zunächst Michael Bothe („Public International Law in Frankfurt“) und Martti Koskenniemi („The Future of Public International Law“).

Ab 17:00 Uhr halten Ingolf Pernice und Joseph H.H. Weiler die Vorträge „The Internet in Global Constitutionalism“ und  „The Future of European (Union) Law“.

Vortragsort ist der Raum 1.801 im Casino auf dem Campus Westend.

Die Öffentlichkeit und die Presse sind herzlich eingeladen.

Eine weitere Veranstaltung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Rahmen des Jubiläumsprogramms „100 Jahre Goethe-Universität“ findet in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am 27. Juni 2014 um 19.00 Uhr im Museum für Moderne Kunst statt.

An diesem Tag hält im Rahmen der Ringvorlesung „Gesetz und Gewalt im Kino“ die an der Universität Mannheim lehrende Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin Angela Keppler, assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters, den Vortrag „Eine Travestie der Gewaltverhältnisse innerhalb und außerhalb des Kinos“ über den Film „Viva Maria!“ (Louis Malle, F-I 1965). Im Anschluss an den Vortrag wird der Film im Original mit Untertiteln vorgeführt; danach wird es die Gelegenheit zur Diskussion geben.

Informationen im Internet:

www.normativeorders.net/gu-100.

Kontakt:

Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; www.normativeorders.net

Personalia/Preise

Jun 6 2014
12:33

Akademische Feier zum Abschluss der Week of Science am Campus Riedberg

Neuer Preis für gute Lehre und Umweltpreis

FRANKFURT. Einen neuen Preis für hervorragende Lehre in den Naturwissenschaften hat die Stadt Bad Homburg v.d. Höhe der Goethe-Universität zu ihrem 100jährigen Jubiläum gestiftet. Der Preisträger ist Dr. Markus Fauth, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Molekulare Biowissenschaften. Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird in Anwesenheit des Bad Homburger Oberbürgermeisters Michael Korwisi am Freitag, dem 6. Juni um 17 Uhr in der Lounge des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) verliehen. Während der akademischen Feier, die zum Abschluss der Week of Science stattfindet, wird auch der Procter und Gamble-Nachhaltigkeitspreis vergeben.

Der P&G Nachhaltigkeitspreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird jährlich für die beste wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit verliehen. Der mit 3000 € dotierte Hauptpreis geht an Dr. Daria Demers-Stepien aus dem Fachbereich Geowissenschaften / Geographie. Sie konnte in ihrer Dissertation zeigen, dass der Ether 1,4-Dioxan in Kläranlagen nicht abgebaut wird und schließt daraus, dass entsprechende Grenzwerte im Trinkwasser definiert und regelmäßig überprüft werden sollten.

Den mit 1500 € dotierten Förderpreis erhält Juliette Halli aus dem Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie. Sie entwickelte in ihrer Masterarbeit eine besonders nachhaltige Ein-Topf- und Multikomponentenreaktion zur Herstellung von Aminosäurederivaten. Diese Reaktion benötigt ökologisch weitgehend unbedenkliche Katalysatoren, erzeugt als einziges Nebenprodukt Wasser und ist außerdem auch in ionischen Flüssigkeiten durchführbar.

Informationen:

Preis für hervorragende Lehre: Dr. Cornelius Gröschel, Referat für Hochschulentwicklung, CampusWestend, Tel.: (069) 798-13636, groeschel@pvw.uni-frankfurt.de.

P&G Nachhaltigkeitspreis: Prof. Dr. Heinrich Thiemeyer, Fachbereich Geowissenschaften / Geographie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798 40 159; thiemeyer@em.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Jun 5 2014
10:54

Tagung „The University and the City“ führt im Jubiläumsjahr der Goethe-Universität Entscheider aus Städten und Universitäten der ganzen Welt zusammen, viele davon aus Frankfurts Partnerstädten

Anstiftung zu universitärer Freiheit

FRANKFURT. Die Idee der europäischen Universität ist untrennbar mit dem Gedanken der Autonomie verknüpft. Seit dem späten Mittelalter waren sie Orte, an denen sich die akademische Selbstbestimmung und die Freiheit von Forschung und Lehre als Grundideen der universitären Identität entwickeln konnten. Das Modell einer freien Universität jenseits von Staat und Kirche hat sich inzwischen weltweit verbreitet.

Wie ist es um diese historisch errungenen Freiheiten der Universitäten am Anfang des 21. Jahrhunderts bestellt? Und wie hängt diese Freiheit auch mit dem Geist der Städte zusammen, in denen freie Universitäten wie die Goethe-Universität auch noch im frühen 20. Jahrhundert entstanden? Solche Fragen geht die internationale Tagung „The University and the City 2014“ vom 5. bis zum 7. Juni 2014 an der Goethe-Universität nach. Die Tagung führt erstmals Vertreter von Universitäten zahlreichen Frankfurter Partnerstädte an der Goethe-Universität und im Römer zusammen und wird daher auch von städtischer Seite intensiv mit begleitet und vorbereitet. Mit dabei sind Vertreter aus Partnerstädten wie Toronto, Birmingham, Tel Aviv, Prag, Lyon, Krakau, aber auch aus weiteren Städten wie Philadelphia, Vilnius, Shanghai und Osaka, mit deren Universitäten die Goethe-Universität seit langem kooperiert.

Mit besonderer Spannung in Bezug auf die Bedeutung universitärer Autonomie wird am Donnerstag, den 5. Juni 2014 der Vortrag von Lesley Wilson, Generalsekretärin der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA), erwartet. Vor dem Hintergrund ihrer langjährigen internationalen Erfahrung wird Wilson in Ihrem Eröffnungsvortrag auf historische Zusammenhänge und aktuelle Entwicklungen der universitären Autonomie in Europa und der Welt eingehen.

Ein Tagungshighlight ist auch die von Studierenden der Goethe-Universität erstellte Studie „Perspektive 2035“. Die Studierenden haben für die hiesige Metropolregion im Auftrag der Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain e. V. drei Zukunftsszenarien bis 2035 entwickelt. Im Zentrum steht die Frage, welche Ansprüche und Erwartungen junge Menschen an ein Leben in einer attraktiven Metropolregion im Jahr 2035 haben. Dabei gehen sie besonders auf einen möglichen Wertewandel ein, d.h. die potenzielle Verschiebung persönlicher Prioritäten weg von klassischen Karrieremöglichkeiten und einem Fokus auf monetäre Aspekte hin zu hoher Lebensqualität durch guten sozialen Zusammenhalt und ausgeglichene Work-Life-Balance.

Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt, Peter Feldmann, erklärte: „Frankfurt ist die internationalste Stadt Deutschlands. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in einer weit überdurchschnittlichen Quote von Menschen mit ausländischem Pass wieder, die an der Goethe-Universität studieren, lehren und forschen. Auch durch die enge Verzahnung zur Goethe-Universität und den anderen Hochschulen gelingt es Frankfurt immer besser, Spitzenkräfte aus aller Welt nach Frankfurt zu locken. Hier finden sie herausragende Arbeits- und Lebensbedingungen. Stadt und Universität bilden zumindest hier in Frankfurt eine Einheit, was nicht zuletzt auch an der einzigartigen Gründungsgeschichte der Universität liegt. Als erste deutsche Stiftung Universität wurde sie mit Mitteln philanthropischer Frankfurter Bürger aufgebaut und erlangte schnell Weltgeltung.“

Wilhelm Bender, Vorstandsvorsitzender der Freundesvereinigung der Goethe-Universität und Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative Rhein-Main hob hervor: „Für eine international vernetzte Region wie Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet ist eine starke Universität unverzichtbar. Überall auf der Welt gewinnen Städte und die sie umgebenden Regionen ihre geistige und ökonomische Stärke durch das intensive Zusammenspiel zwischen Bürgergeist und Innovationskraft. Das trifft auch auf Frankfurt zu. Die Stadt übt aufgrund ihrer Ausstrahlung eine große Anziehungskraft aus auf Spitzenkräfte aus aller Welt wie auch auf internationale Studierende. Diese Anziehungskraft bildet die Basis für den künftigen Erfolg Frankfurts als Wirtschafts- und Wissenschaftsmetropole. Ich wünsche dieser Tagung daher viel Erfolg. Denn sie stellt einen echten Schritt in Richtung einer weiteren Internationalisierung unserer Region dar. Die Goethe-Universität wird damit im 100. Jahr ihres Bestehens zu einem wichtigen Motor für mehr internationale Vernetzung und kann sich damit heute auch im globalen Vergleich sehen lassen.“

Der für die Tagung verantwortliche Vizepräsident, Prof. Rainer Klump, sagte: „Ich bin gespannt darauf, mit universitären Kollegen und kommunalen Vertretern aus aller Welt über die Frage zu diskutieren, wie Universitäten auch in Zukunft Ihre institutionelle und ideelle Eigenständigkeit weiterentwickeln können. Autonomie darf dabei kein Selbstzweck. Sie ist aber aus meiner Sicht seit Jahrhunderten der bestmögliche Rahmen, in dem Universitäten ihre Möglichkeiten entfalten können. Bei der Frage, inwieweit das gelingt, spielt natürlich auch das entsprechende urbane Umfeld eine entscheidende Rolle, wie am Beispiel der Goethe-Universität zu erkennen ist: War sie doch 1914 die erste in Deutschland von Bürgern gestiftete Hochschule. Damit kommt ihr auch eine Vorreiterrolle zu – vor allem seit sie 2008 wieder zu ihrem Stiftungsmodell zurückgekehrt ist.“

Die Goethe-Universität hatte 2013 ein neues Internationalisierungskonzept verabschiedet, in dessen Zentrum vertiefte Beziehungen zu Universitäten der Frankfurter Partnerstädte stehen. Das Format der Konferenz „The Universität and the City“ wurde 2010 an der Goethe-Universität entwickelt und 2012 an der University of Toronto wiederholt.

Getragen wird diese Jubiläumstagung Tagung der Goethe-Universität von einem breiten Netzwerk von Förderern: Neben der Stadt Frankfurt als Mitveranstalterin sind dies der Deutsche Akademische Austausch Dienst, die Wirtschaftsinitiative FrankfurtRheinMain e. V., die Aventis Foundation, die Santander Bank, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft sowie das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei.

Anmeldungen sind unter der E-Mail-Adresse d.ploner@vdv.uni-frankfurt.de erbeten. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer: http://sid-frankfurt.de/wp-content/uploads/2014/05/University-and-the-City.pdf

 Kontakt: Dr. Mathias Diederich, International Office, Telefon: +49 69/798-15090, -7980, E-Mail:. diederich@em.uni-frankfurt.de

„The University and the City 2014” – Autonomie von Universitäten, Autonomie von Städten, 5. bis 7. Juni 2014, Ort: Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Casino, Raum 1.801 (Renate von Metzler-Saal), Grüneburgplatz 1, 60 323 Frankfurt am Main, Beginn: Donnerstag 5. Juni, 12:00 Uhr, Ende: Samstag, 7. Juni, 13:00 Uhr 

Veranstaltungen

Einladung zum Mediengespräch

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Goethe-Universität feiert in diesem Jahr ihr 100 jähriges Bestehen. Einer der künstlerischen Höhepunkte ist die Goethe-Installation des mit Frankfurt eng verbundenen, international renommierten Konzeptkünstlers Prof. Ottmar Hörl, der unter anderem das weltbekannte Euro-Zeichen auf dem Vorplatz der Europäischen Zentralbank schuf. Vom 11. Juni bis 20. Juli 2014 verwandeln 400 serielle Goethe-Figuren den Campus Westend in eine öffentlichkeitswirksame, Identität stiftende Großskulptur.

Das Präsidium der Goethe-Universität, der Künstler sowie der Sponsor Biotest AG möchten Sie aus diesem Grund

am Dienstag, den 10. Juni 2014
um 11.00 Uhr, IG Farben-Gebäude,
Eisenhower-Saal (Raum 1.314, 1. Etage)
Campus Westend der Goethe-Universität
Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt/Main.

bei einem Mediengespräch über diese einzigartige Kunstaktion informieren. Im Anschluss an die Pressekonferenz besteht die Gelegenheit, zusammen mit dem Künstler die Kunst-Installation vor Ort zu besichtigen. Die Teilnehmer des Mediengesprächs stehen dort auch für Interviews zur Verfügung.

Ihre Gesprächspartner:

  • Professor Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität
  • Professor Ottmar Hörl, Konzept-Künstler
  • Prof. Gregor Schulz, Vorsitzender des Vorstandes Biotest AG

Die Biotest AG ist Sponsor des Rahmenprogramms der Eröffnungsfeier für die Goethe-Installation.

Bitte lassen Sie uns bis 6. Juni 2014 per E-Mail (ott@pvw.uni-frankfurt.de) wissen, ob Sie an der Pressekonferenz teilnehmen werden. Wir freuen uns auf einen inspirierenden Vormittag mit Herrn Prof. Ottmar Hörl und Ihnen.

Weitere Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn, Abteilung Marketing und Kommunikation, Campus Westend, Tel.: 069/798-13035, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de, Dr. Dirk Frank, Abteilung Marketing und Kommunikation, Campus Westend, Tel.: 069/798-13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

Und der Pressestelle von Ottmar Hörl: Eva Schickler M.A. Tel.: 0911 436592, Mobil 0151 70827722, evaschickler@yahoo.de

Pressestelle der Biotest AG: Dr. Monika Buttkereit, Tel: 06103 801 4406 

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Olaf Kaltenborn