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Mehrheit der Studierenden will sich gesellschaftlich einbringen
Informationen: Stefanie Golla, Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon 069 798-22459, E-Mail golla@aiwg.de.
Nachtrag vom 12.02.2021: Die Forschungsarbeit wurde im Juni 2020 veröffentlicht in: Michael Schmidt, Sebastian Hoehl, Annemarie Berger, Heinz Zeichhardt, Kai Hourfar, Sandra Ciesek, Erhard Seifried. Novel multiple swab method enables high efficiency in SARS-CoV-2 screenings without loss of sensitivity for screening of a complete population. Transfusion https://doi.org/10.1111/trf.15973
Soziologen der Goethe-Universität suchen Teilnehmer für empirische Studie
Forscher der Goethe-Universität finden Wasserstoff-Kreislauf im Bakterium Acetobacterium woodii
Ranking des manager magazin basiert auf Befragung von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Mandanten
Bereits 1 Mio. Euro für den Goethe-Corona-Fonds von Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt
Zentrum für Psychotherapie an der Goethe-Universität bietet ab dem 30. März telefonische Beratung für Betroffene an.
Studie der Goethe-Universität zeigt: Viele Sportstudierende stoßen an ihre körperlichen Grenzen, sprechen aber lieber nicht darüber
Die „International Conference on Learning Analytics & Knowledge 2020“ (LAK20) widmet sich dem Messen und Auswerten von Daten aus technikgestützten Lernprozessen - Registrierung noch möglich.
FRANKFURT.
Die „International Conference on Learning Analytics & Knowledge
2020“ (LAK20), das weltweit maßgebliche Fachforum für diesen Teilbereich
der digitalen Bildung, wird ab Mittwoch, 25. März, von Frankfurt am
Main aus als reines Online-Format ausgerichtet. Das Organisationsteam
hat die Konferenz mit Teilnehmenden aus der ganzen Welt als Reaktion auf
die Ausbreitung des Coronavirus in kürzester Zeit auf ein komplett
virtuell verfügbares Programm umgestellt. Das Thema Learning Analytics
steht für das Messen und Auswerten von Daten aus technikgestützten
Lernprozessen, etwa im Rahmen von Online-Kursen oder Software-Tutorials.
Ziel ist es, das Lernen zu unterstützen und zu optimieren.
„Vor allem international hat sich bereits gezeigt, dass Learning
Analytics das Bildungswesen maßgeblich prägen kann“, sagt Professor Dr.
Hendrik Drachsler vom DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und
Bildungsinformation und von der Goethe-Universität Frankfurt, der
federführend für die Organisation der Konferenz verantwortlich ist. DIPF
und Goethe-Universität sind gemeinsam mit der Technischen Universität
(TU) Darmstadt Ausrichter der diesjährigen LAK, die damit erstmals von
einem deutschen Team betreut wird. Als Beispiele für den Einsatz von
Learning Analytics nennt Hendrik Drachsler das gezielte Fördern von
Schülerinnen, Schülern und Studierenden im laufenden Lernprozess oder
das Zusammenstellen von Lerngruppen nach bestimmten
Kommunikationsmustern, die Aufschluss über die Bedürfnisse bei der
Zusammenarbeit geben. Zugleich betont der Informatiker und Professor für
Educational Technologies den hohen Stellenwert des Datenschutzes in
diesem Bereich: „Die Technik soll allein dem Lernenden dienen.“ Um den
Austausch zu diesem Thema voranzubringen, hat das Team um Professor
Drachsler alles dafür getan, dass die Konferenz trotz der aktuellen Lage
stattfinden kann.
Konferenz nun im virtuellen Raum
Die Organisatorinnen und Organisatoren haben umgehend reagiert und dafür gesorgt, dass die Konferenz, die eigentlich vor Ort in Frankfurt am Main ausgerichtet werden sollte, nun als zukunftweisendes reines Online-Format angeboten werden kann. Die registrierten Teilnehmenden können sich etwa in Video-Konferenzräume einwählen, wo die Vorträge live und von der ganzen Welt aus gehalten werden. Moderierte Chats bieten im Anschluss die Möglichkeit für Fragen und Antworten. Die Beiträge werden, wenn die Vortragenden einverstanden sind, aufgezeichnet. So können Interessierte sie auch zeitlich flexibel anschauen. Poster und Anwendungen werden ebenfalls rein virtuell präsentiert und das Programm ist insgesamt über lange Zeiträume am Tag gestreckt, um den Teilnehmenden aus sieben Zeitzonen bestmöglich gerecht zu werden. Das Team ist sich sicher, dass das Format mit seiner räumlichen Unabhängigkeit und zeitlichen Flexibilität auch Impulse für künftige andere Tagungen bietet.
Bis Dienstag, 24. März, um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit kann man sich noch für die Konferenz LAK20 registrieren, um online teilzunehmen. Hier finden Sie den Registrierungslink: https://lak20.solaresearch.org/registration
Thema der zehnten Ausgabe der Konferenz, die unter dem Dach der
international vernetzten „Society for Learning Analytics Research“
(SoLAR) jedes Jahr von wechselnden internationalen Teams ausgerichtet
wird, ist „Shaping the future of the field“. „Im Fokus stehen mögliche
Entwicklungslinien der nächsten zehn Jahre und darüber hinaus. Im Kern
geht es darum, wie sich das Lernen und Lehren messen lässt, welche
Erkenntnisse sich damit gewinnen lassen, wie man sie möglichst
nutzbringend einsetzt und was bei verschiedenen Einsatzgebieten und
Größenordnungen von Learning Analytics zu beachten ist“, so Dr.
Christoph Rensing von der TU Darmstadt, Mitorganisator der diesjährigen
LAK.
• „Learning Analytics - A field on the verge of relevance?"
Prof.
Dr. Shane Dawson, Director of the Teaching Innovation Unit, Co-Director
of the Centre for Change and Complexity in Learning und Professor of
Learning Analytics at the University of South Australia
• „Group Learning Analytics"
Prof.
Dr. Milena Tsvetkova, Assistant Professor at the Department of
Methodology at the London School of Economics and Political Science
Das LAK-Organisationsteam agiert in einem regionalen Umfeld, in dem die Vorteile und Formen der Umsetzung von Learning Analytics für den Hochschulbereich bereits intensiv diskutiert werden. Professor Drachsler und Dr. Rensing haben zu dieser Thematik ein eigenes Innovationsforum initiiert. Es ist Teil des vom Land geförderten Projektes „Digital gestütztes Lehren und Lernen in Hessen“, in dessen Rahmen elf hessische Hochschulen innovative Konzepte für die Lehrenden und die Studierenden erarbeiten.
Weitere Informationen zu der Konferenz: https://lak20.solaresearch.org/
Kontakt:
Learning Analytics: Prof. Dr. Hendrik Drachsler, +49 (0)69-24708-870, drachsler@dipf.de
Presse: Philip Stirm, DIPF, +49 (0)69 24708-123, stirm@dipf.de, www.dipf.de
Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt bitten um Unterstützung für Forschung, Ausstattung und Versorgung
Rhythmische Nervensignale bestimmen Laute von Fledermäusen
Goethe-Universität schließt Exklusivlizenzvertrag mit ihrem neuem Spin-off. 3Cs-Verfahren ermöglicht es erstmals, kombinatorische Reagenzien der Genschere CRISPR/Cas-herzustellen.
Frankfurter Virologin Sandra Ciesek wird über Johanna Quandt Jubiläums-Fonds gefördert
Zellkultur-Studie: Protonenpumpen-Inhibitor verbessert Wirksamkeit von Virostatikum
FRANKFURT. Eine neue Wirkstoff-Kombination könnte womöglich die Behandlung von Herpes-simplex-Krankheiten wie Lippenbläschen, Genitalherpes und Hornhautentzündung (Keratitis) verbessern. Das haben Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt und der University of Kent, Großbritannien, herausgefunden. Die Forscher testeten verschiedene Wirkstoffe in Zellkulturen und entdeckten, dass Omeprazol und andere Protonenpumpen-Inhibitoren die Wirksamkeit des Virostatikums Acyclovir verbessern konnten. Acyclovir wird am häufigsten zur Behandlung Krankheiten verwendet, die mit Herpes-simplex-Infektionen einhergehen.
Lippenbläschen und Genitalherpes können erhebliche Beschwerden
verursachen. Hornhautentzündungen, die durch Herpes simplex verursacht werden,
gehören zu den häufigsten Ursachen für eine Erblindung in den Industrieländern.
Bei Menschen mit einem unterdrückten Immunsystem wie zum Beispiel
Organempfänger können Herpes-simplex-Viren lebensbedrohlich sein. Daher besteht
ein hoher Bedarf an verbesserten Therapien.
Ein internationales Team unter der Leitung von Professor Jindrich
Cinatl, Institut für Medizinische Virologie des Universitätsklinikums
Frankfurt, und Professor Martin Michaelis, School of Biosciences, University of
Kent, hat verschiedene Protonenpumpen-Inhibitoren in Kombination mit zwei
Virostatika getestet, Acyclovir und Ribavirin.
Protonenpumpen-Inhibitoren sind die am häufigsten angewandten
Wirkstoffe gegen
Sodbrennen, weil sie die Magensäureproduktion stark verringern.
Darüber hinaus können Protonenpumpen-Inhibitoren auch die Wirkung bestimmter
Krebsmedikamente verstärken, der so genannten Nukleosid-Analoga. Die
Virostatika Acyclovir und Ribavirin sind ebenfalls Nukleosid-Analoga, und daher
untersuchte das deutsch-britische Forschungsteam, ob Protonenpumpen-Inhibitoren
auch die Wirksamkeit der beiden Virostatika erhöhen könnten.
Während Protonenpumpen-Inhibitoren zusammen mit Ribavirin nur
einen geringen Einfluss auf die Vermehrung des Herpes-simplex-Virus zeigten,
minderten sie in Kombination mit Acyclovir die Freisetzung von Viren deutlich.
Dabei zeigte Omeprazol unter den untersuchten Protonenpumpen-Inhibitoren den
größten Effekt.
Professor Jindrich Cinatl, Letztautor der Studie, sagte: “Was
unsere Forschung so interessant macht, ist, dass Protonenpumpen-Inhibitoren
eingehend charakterisierte und gut verträgliche Wirkstoffe sind. Daher können
wir sie jetzt direkt zusammen mit Virostatika in Patienten testen, die an
schweren, durch das Herpes-simplex-Virus verursachten Krankheiten leiden. Wenn
wir im Menschen denselben Effekt sehen wie in der Zellkultur, werden wir vielen
Patienten helfen können, für die wir derzeit nur eingeschränkte
Behandlungsmöglichkeiten haben.“
Publication: Omeprazole
increases the efficacy of acyclovir against herpes simplex virus type 1 and 2. Malte Kleinschmidt,
Denisa Bojkova, Holger Rabenau, Jindrich Cinatl – Goethe-University Frankfurt;
Martin Michaelis, Mark Wass - University of Kent, in: Frontiers in Microbiology
https://doi.org/10.3389/fmicb.2019.02790
Information:
Professor Dr. rer. nat. Jindrich Cinatl,
Head of Research Group Cinatl,
Institute of Medical Virology,
University Hospital Frankfurt am Main, Germany,
Phone +49 69 / 6301-6409,
E-Mail: cinatl@em.uni-frankfurt.de,
Informationen für
Social Media
Twitter-Accounts: @goetheuni, @UniKent
Tweet-Vorschläge:
Eine internationale Forschergruppe unter der Leitung von Professor
Jindrich Cinatl von der @goetheuni hat eine verbesserte Wirkstoff-Kombination
zur Behandlung von Herpes gefunden
Wissenschaftler der @goetheuni & der @UniKent testen eine neue Wirkstoff-Kombination,
um Herpes besser zu behandeln.
Wissenschaftler der @goetheuni & der @UniKent haben herausgefunden, dass
bestimmte Protonenpumpen-Inhibitoren die Wirksamkeit von Virostatika verbessern
können.
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis 2020
Die Bildung der Geschlechtszellen und die erste Zellteilung der befruchteten Eizelle sind fehleranfällige Prozesse. Manchmal stimmt am Ende die Zahl der Chromosomen nicht oder der Zwei-Zell-Embryo hat zwei Zellkerne pro Zelle statt einem Zellkern. Meistens münden diese Fehler in einer Fehlgeburt. Judith Reichmann hat bei Mäusen Fehlerquellen entdeckt, die dafür verantwortlich sind.
Die beiden Spindeln hat Reichmann mit der
sogenannten Lichtblattmikroskopie entdeckt, die sie zu diesem Zweck
weiterentwickelt hat. Die Embryonen der Maus vertragen kein Dauerlicht und
können deshalb nicht mit einem herkömmlichen Mikroskop untersucht werden. Bei
einem Lichtblattmikroskop wird nur die Ebene beleuchtet, die gerade beobachtet
wird. Der Rest des Embryos bleibt im Dunkeln.
„Judith Reichmann hat gezeigt, wie Mäuse dafür
sorgen, dass ihre Nachkommen die korrekte Zahl an Chromosomen und nur einen
Zellkern haben. Beides ist für eine erfolgreiche Fortpflanzung ungeheuer
wichtig“, schreibt der Stiftungsrat in seiner Begründung zur Preisvergabe.
„Reichmanns Forschung trägt vielleicht eines Tages dazu bei, dass die Rate an
Fehlgeburten bei Frauen reduziert werden kann – vorausgesetzt die bei Mäusen
identifizierten Fehlerquellen gelten auch für die menschliche Fortpflanzung“.
Reichmann hat mit Tex19.1 ein Protein entdeckt, das
die Chromosomen während der Halbierung des doppelten Chromosomensatzes indirekt
stabilisiert. Dieser als Meiose bezeichnete Prozess sorgt dafür, dass die
Geschlechtszellen mit einem einfachen Chromosomensatz in die Befruchtung gehen,
sonst würde sich der Chromosomensatz mit jeder Generation verdoppeln. Dass die
Chromosomen während der Meiose stabilisiert werden müssen, liegt daran, dass
dieser Prozess in den Eizellen für längere Zeit unterbrochen und erst vor dem
Eisprung beendet wird. Fehlt Tex19.1, driften die Chromosomen während der Meiose
auseinander. Das führt dazu, dass viele Embryonen unter den Nachkommen nicht
die korrekte Zahl an Chromosomen haben.
Mit der Entdeckung der zwei Spindeln während der
ersten Zellteilung der befruchteten Eizelle hat Reichmann dafür gesorgt, dass
Lehrbücher umgeschrieben werden müssen. Bisher ist man davon ausgegangen, dass
der väterliche und mütterliche Chromosomensatz in der Eizelle verschmilzt und
dann über einen Spindelapparat auf die beiden Tochterzellen verteilt wird.
Reichmann konnte mit der Lichtblattmikroskopie zeigen, dass die väterlichen
und mütterlichen Chromosomen getrennt voneinander und über zwei Spindeln in der
Mitte der befruchteten Eizelle angeordnet und dann auf die Pole verteilt
werden. Auch im Zellkern des Zwei-Zell-Embryos bleiben die beiden
Chromosomensätze zunächst noch in unterschiedlichen Hemisphären, bevor sie sich
dann mit jeder weiteren Teilung mehr und mehr durchmischen.
Falls der väterliche und
mütterliche Chromosomensatz auch beim Menschen erst im Zwei-Zell-Embryo verschmilzt,
müsste auch noch einmal über das Embryonenschutzgesetz diskutiert werden, denn
für dieses Gesetz beginnt menschliches Leben mit der Verschmelzung von
mütterlichem und väterlichem Erbgut. Das ist aber bisher in der befruchteten
Eizelle verortet worden, nicht im Zwei-Zell-Embryo. Reichmanns Forschung hat
damit auch in dieser Hinsicht Fragen aufgeworfen.
Kurzbiographie Dr. Judith Reichmann
Judith Reichmann (35) studierte
Angewandte Biologie an der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg. Zum Ende ihres Studiums
wechselte sie an die Universität Aberdeen in Schottland, wo sie noch einen
Bachelor in Genetik machte. An der Universität Edinburgh promovierte sie über
Prozesse zur Entstehung von Ei- und Spermienzellen. Reichmann kam 2012 als
Postdoktorandin an das EMBL, um die Zellteilungen am Beginn des Lebens mit
neuesten Mikroskopie-Techniken zu untersuchen. Seit 2017 ist sie als
Wissenschaftlerin am EMBL tätig. Reichmann ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Der
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis
Der
2006 erstmals vergebene Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis
wird von der Paul Ehrlich-Stiftung einmal jährlich an einen in Deutschland
tätigen Nachwuchswissenschaftler oder eine in Deutschland tätige
Nachwuchswissenschaftlerin verliehen, und zwar für herausragende Leistungen in
der biomedizinischen Forschung. Das Preisgeld von 60.000 € muss
forschungsbezogen verwendet werden. Vorschlagsberechtigt sind Hochschullehrer
und Hochschullehrerinnen sowie leitende Wissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen an deutschen Forschungseinrichtungen. Die Auswahl der
Preisträger erfolgt durch den Stiftungsrat auf Vorschlag einer achtköpfigen
Auswahlkommission.
Die
Paul Ehrlich-Stiftung
Die
Paul Ehrlich-Stiftung ist eine rechtlich unselbstständige Stiftung, die
treuhänderisch von der Vereinigung von Freunden und Förderern der
Goethe-Universität verwaltet wird. Ehrenpräsidentin der 1929 von Hedwig Ehrlich
eingerichteten Stiftung ist Professorin Dr. Katja Becker, Präsidentin der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, die auch die gewählten Mitglieder des
Stiftungsrates und des Kuratoriums beruft. Vorsitzender des Stiftungsrates der
Paul Ehrlich-Stiftung ist Professor Dr. Thomas Boehm, Direktor am
Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg, Vorsitzender
des Kuratoriums ist Professor Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung &
Entwicklung, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Prof. Dr. Wilhelm Bender ist in
seiner Funktion als Vorsitzender der Vereinigung von Freunden und Förderern der
Goethe-Universität zugleich Mitglied des Stiftungsrates der Paul
Ehrlich-Stiftung. Die Präsidentin der Goethe-Universität ist in dieser Funktion
zugleich Mitglied des Kuratoriums.
Weitere Informationen
Alle Unterlagen der Pressemappe sowie
ein Foto von Frau Dr. Reichmann sind unter www.paul-ehrlich-stiftung.de zur Verwendung hinterlegt. Den
ausführlichen Lebenslauf, ausgewählte Veröffentlichungen und die Publikationsliste
erhalten Sie von Dr. Hildegard Kaulen, Telefon: +49 (0) 6122/52718, E-Mail: h.k@kaulen-wissenschaft.de
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2020
Angriff oder Friedenspflicht? Diese Frage beantworten Immunzellen unzählige Male am Tag. Würden sie dabei regelmäßig falsch liegen, hätte dies ernsthafte Konsequenzen für unsere Gesundheit. Mit den von Shimon Sakaguchi entdeckten regulatorischen T-Zellen besitzt der Körper eine Friedenstruppe, die dem Immunsystem hilft, sicher zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Stärkt oder schwächt man diese Friedenstruppe, erhält das Immunsystem einen Kick oder einen Dämpfer. Beides kann therapeutisch relevant sein. Deshalb werden beide Konzepte klinisch geprüft.
FRANKFURT. Der
Japaner Shimon Sakaguchi erhält morgen den mit 120.000€ dotierten Paul Ehrlich-
und Ludwig Darmstaedter-Preis 2020. Der Festakt in der Paulskirche ist wegen der aktuellen Entwicklungen in
der Coronavirus-Pandemie allerdings abgesagt worden. Sakaguchi bekommt
die renommierte Auszeichnung für die Entdeckung der regulatorischen T-Zellen,
die das Potenzial haben, die neuen Helden der Medizin zu werden. Regulatorische
T-Zellen halten das Immunsystem im Gleichgewicht und sorgen dafür, dass es
weder Amok läuft noch unaufmerksam ist. „Ohne die von Sakaguchi entdeckten
regulatorischen T-Zellen wäre das Immunsystem nicht in der Lage, Fehler bei der
Unterscheidung von Freund und Feind mit dem gebotenen Nachdruck zu korrigieren“
begründet der Stiftungsrat der Paul Ehrlich-Stiftung seine Entscheidung zur
Preisvergabe. „Das Immunsystem braucht eine solche Kontrolle, weil Übereifer zu
Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und Typ 1-Diabetes führt. Versagen gibt
Krebszellen die Gelegenheit, sich zu einem Tumor zusammenzurotten und
Metastasen zu bilden. Sakaguchis Entdeckung hat demnach eine hohe medizinische
Relevanz.“
Der diesjährige Paul Ehrlich- und
Ludwig Darmstaedter Preisträger war früh von der Existenz einer immunologischen
Friedenstruppe überzeugt. Da es keinen Marker gab, mit dem diese Zellen
identifiziert und isoliert werden konnten, machte er sich daran, ein solches
Merkmal zu suchen. Er fand es in Form eines Oberflächenproteins, das nur bei
den regulatorischen T-Zellen dauerhaft und in großer Menge vorhanden ist und
das als Andockpunkt für einen Angelhaken dienen kann. „Die Entdeckung dieses Markers machte
unmissverständlich deutlich, dass es die regulatorischen T-Zellen tatsächlich
gibt und dass man sie isolieren und näher charakterisieren kann“, sagt
Professor Thomas Boehm, Direktor
am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg und
Vorsitzender des Stiftungsrates. „Das hat dem Arbeitsgebiet einen enormen Schub
verliehen. Plötzlich interessierten sich viele Wissenschaftler für die
regulatorischen T-Zellen.“
Spätestens ab dem Zeitpunkt, als Sakaguchi
nachweisen konnte, dass das Protein Foxp3 der zentrale An/Aus-Schalter der
regulatorischen T-Zellen ist, war klar, dass diese Zellen auch medizinisch
relevant sind. Über Foxp3 fahren die regulatorischen T-Zellen ihr
Betriebssystem hoch. Andere Wissenschaftler hatten bereits gezeigt, dass
Patienten mit dem sehr seltenen, angeborenen IPEX-Syndrom kein Foxp3 bilden.
Diesen Patienten fehlt damit offensichtlich der Zugriff auf ihre immunologische
Friedenstruppe. Sie entwickeln schon bald nach der Geburt eine schwere
Autoimmunerkrankung, an der sie oft früh versterben.
Regulatorische T-Zellen kommen wegen ihrer
fundamentalen Bedeutung für das Immunsystem für die Behandlung verschiedenster
Erkrankungen in Betracht. Allerdings auf unterschiedliche Weise. Bei
Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, Typ1-Diabetes und Multiple Sklerose muss ihre
Aktivität gestärkt werden, damit sie entschlossener gegen die unangemessenen
Attacken auf körpereigenes Gewebe vorgehen. Bei Krebs brauchen die
regulatorischen T-Zellen einen Dämpfer. Krebszellen sind zwar körpereigene
Zellen, da sie sich aber nicht mehr an das einmal vereinbarte Programm halten,
müssten sie eigentlich beseitigt werden. Das geschieht allerdings nicht mit der
gebotenen Konsequenz, weil sich die Krebszellen unter den Schutz der
regulatorischen T-Zellen stellen, die im Tumor überproportional häufig
vertreten sind. Bei Krebs müssen die regulatorischen T-Zellen also geschwächt
werden, damit das Immunsystem nicht länger über die wahre Natur der Tumorzellen
getäuscht wird und gegen die Krebszellen vorgehen kann.
Der Dämpfer könnte darin bestehen, dass die Zahl
der regulatorischen T-Zellen im Tumor reduziert oder deren Wirkung unterbunden
wird. Dabei sollte allerdings möglichst spezifisch und auf den Tumor bezogen
vorgegangen werden, da die regulatorischen T-Zellen auch an anderer Stelle im
Körper gebraucht werden. „Geschwächt werden sollten sie eigentlich nur im
Tumor, nicht im ganzen Körper“, erklärt Thomas Boehm „Sakaguchi versucht daher,
die im Tumor vorhandenen regulatorischen T-Zellen in konventionelle T-Zellen
umzuwandeln, die sich dann am Angriff auf die Tumorzellen beteiligen. Wenn die
Strategie aufgeht, würde aus der falsch verstandenen Friedenspflicht eine
Verstärkung des Angriffs werden.“
Derzeit werden verschiedenste Konzepte zur
Behandlung von Autoimmunerkrankungen und Krebs geprüft, die sich allerdings
noch in einer frühen Phase der klinischen Entwicklung befinden. Bis zu einer
breiten therapeutischen Anwendung ist es noch ein weiter Weg.
Kurzbiographie Professor Dr.
Shimon Sakaguchi
Professor Shimon Sakaguchi, MD
(69) ist Arzt. Er studierte Medizin an der Kyoto Universität in Japan,
wechselte dann als Postdoktorand an die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore
und danach an die Stanford Universität in Kalifornien. 1989 wurde er „Assistant
Professor“ am Scripps Research Institute in La Jolla. 1991 kehrte Sakaguchi
nach Japan zurück und forschte zunächst am „Tokyo Metropolitan Institute of
Gerontology“. Später am „Institute for Frontier Medical Sciences“ der Kyoto
Universität, dessen Direktor er zeitweilig war. Seit 2011 arbeitet er an der
Osaka Universität. 2012 wurde er Foreign Member der amerikanischen National
Academy of Sciences und 2017 ernannte ihn die japanische Regierung zur „Person
of Cultural Merit“. Sakaguchi hat bereits viele Auszeichnungen erhalten,
darunter den William B. Coley Award des Cancer Research Institute, den Keio
Medical Science Prize, den Canada Gairdner International Award und den Crafoord
Prize. Im vergangenen Jahr wurde ihm der „Deutsche Immunologie-Preis 2019“
verliehen.
Der Paul Ehrlich- und Ludwig
Darmstaedter-Preis
Der
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis wird traditionell an Paul Ehrlichs
Geburtstag, dem 14. März, in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Mit ihm
werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geehrt, die sich auf den von
Paul Ehrlich vertretenen Forschungsgebieten besondere Verdienste erworben
haben, insbesondere in der Immunologie, der Krebsforschung, der Hämatologie,
der Mikrobiologie und der Chemotherapie. Finanziert wird der seit 1952
verliehene Preis vom Bundesgesundheitsministerium, dem Verband Forschender
Arzneimittelhersteller e.V. und durch zweckgebundene Spenden folgender
Unternehmen, Stiftungen und Einrichtungen: Christa Verhein Stiftung, Else
Kröner-Fresenius-Stiftung, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, C.H. Boehringer
Sohn AG & Co. KG, Biotest AG, Hans und Wolfgang Schleussner-Stiftung,
Fresenius SE & Co. KGaA, F. Hoffmann-LaRoche Ltd., Grünenthal Group,
Janssen-Cilag GmbH, Merck KGaA, Bayer AG, Holtzbrinck Publishing Group, AbbVie
Deutschland GmbH & Co. KG, die Baden-Württembergische Bank, B. Metzler
seel. Sohn & Co. und die Goethe-Universität. Die Preisträger werden vom
Stiftungsrat der Paul Ehrlich-Stiftung ausgewählt. Eine Liste der
Stiftungsratsmitglieder ist auf der Internetseite der Paul Ehrlich-Stiftung
hinterlegt.
Die
Paul Ehrlich-Stiftung
Die
Paul Ehrlich-Stiftung ist eine rechtlich unselbstständige Stiftung, die
treuhänderisch von der Vereinigung von Freunden und Förderern der
Goethe-Universität verwaltet wird. Ehrenpräsidentin der 1929 von Hedwig Ehrlich
eingerichteten Stiftung ist Professorin Dr. Katja Becker, Präsidentin der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, die auch die gewählten Mitglieder des
Stiftungsrates und des Kuratoriums beruft. Vorsitzender des Stiftungsrates der
Paul Ehrlich-Stiftung ist Professor Dr. Thomas Boehm, Direktor am
Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg, Vorsitzender
des Kuratoriums ist Professor Dr. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung &
Entwicklung, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH. Prof. Dr. Wilhelm Bender ist in
seiner Funktion als Vorsitzender der Vereinigung von Freunden und Förderern der
Goethe-Universität zugleich Mitglied des Stiftungsrates der Paul
Ehrlich-Stiftung. Die Präsidentin der Goethe-Universität ist in dieser Funktion
zugleich Mitglied des Kuratoriums.
Weitere
Informationen
Sämtliche
Unterlagen der Pressemappe und ein Foto des Preisträgers sind unter www.paul-ehrlich-stiftung.de zur Verwendung hinterlegt. Der Abdruck ist kostenfrei.
Den ausführlichen Lebenslauf, ausgewählte Veröffentlichungen und die
Publikationsliste erhalten Sie von Dr. Hildegard Kaulen, Telefon: +49 (0)
6122/52718, Email: h.k@kaulen-wissenschaft.de
Digitalisierung: Herausforderungen für Forschung, Unternehmen und Gesellschaft
FRANKFURT. Dem Thema „Digitale Transformation“ widmet sich die 82. Jahrestagung des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB), die dieses Jahr vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt ausgerichtet wird. Vom 17.-20. März tauschen sich gut 600 Besucherinnen und Besucher in 179 Sessions, Panels, Symposien und Workshops mit etwa 300 Vorträgen über den Stand und die Entwicklung der betriebswirtschaftlichen Forschung, sowie über den Transfer der Erkenntnisse in die Praxis aus.
Digitalisierung, das ist die
Umwandlung von analogen Inhalten und Arbeitsweisen in digitale Formen. Der
Begriff beschreibt einen tiefgreifenden Wandel, der sämtliche Bereiche unserer
Gesellschaft erfasst hat. Die deutschsprachige BWL tagt in Frankfurt und macht
diesen Wandel für eine Woche zu ihrem Generalthema. Insbesondere zum Digital
Day am Mittwoch, den 18.3.2020, werden die innovativen und praxisnahen Beiträge
in unterschiedlichen Formaten thematisiert. Diskutiert werden aktuelle
Fragestellungen wie „Bezahlen wir in Zukunft mit dem ‚digitalen Euro'?“, „Wie
verändert sich unsere Arbeitswelt mit der Digitalisierung?“, „Welche
innovativen Geschäftsmodelle bewegen den Mittelstand?“ und „Digitale
Transformation im Gesundheitswesen?“. Am Runden Tisch werden zukünftige
Forschungsperspektiven ausgelotet, in Workshops mit Medienvertretern der
Transfer betriebswirtschaftlicher Forschung in Praxis und Öffentlichkeit
geprobt werden.
Prof. Dr. Birgitta Wolff, die
Präsidentin der Goethe-Universität, findet: „Schön, dass 99 Jahre nach der
Gründung des VHB in Frankfurt die 82. Jahrestagung wieder in Frankfurt
stattfindet. Mit dem Thema „Digitale Transformation“ und dessen Folgen für die
Betriebswirtschaftslehre ist die Veranstaltung hier gut aufgehoben. Nicht allein,
weil unser Fachbereich Wirtschaftswissenschaften einer der größten und
traditionsreichsten an einer deutschen Universität ist, sondern auch, weil uns
das Thema digitaler Wandel an der Goethe-Universität wie auch an vielen anderen
Universitäten weltweit in vielfältiger Weise intensiv beschäftigt. Diese
unterschiedlichen Perspektiven werden unsere Forschenden in die Tagung mit
einbringen.“
Eröffnet wird die Konferenz
am Dienstagabend mit zwei hochkarätigen Keynotes: Marketing-Professor Bernd
Skiera (Frankfurt) spricht über die Regulierung im Netz und die Folgen für die
Werbeindustrie und verweist auf den dringenden Bedarf fundierter empirischer
Forschung zum Thema. Theodor Weimer, CEO der Deutsche Börse AG, spricht über
Digitalisierung als Zukunftsherausforderung für Unternehmen und skizziert
Kernelemente einer gelingenden Digitalen Transformation. Zu den
Zukunftsherausforderungen wird darüber hinaus am Mittwochabend eine weitere
Keynote Session mit dem renommierten Wirtschaftsinformatiker Jan-Marco Leimeister
(St. Gallen/Kassel), dem CEO von TeamViewer Oliver Steil, Rolf Felkel und Claus
Grunow, Senior Vice President und Vice President aus den
Digitalisierungsbereichen von Fraport sowie Dr. Christian Langer, Head of
Digital Strategy, Innovation and Transformation der Lufthansa Group,
stattfinden.
„Wir freuen uns, dass wir
gemeinsam mit vielen Partnern in Frankfurt ein breites und vielfältiges
Tagungsprogramm umsetzen können. Im Zentrum der Tagung stehen die
Herausforderungen der digitalen Transformation, die immer stärker die
betriebswirtschaftliche Forschung und Lehre prägen - sowohl inhaltlich wie auch
methodisch. Mit dem ‚Digital Day' stellt die VHB-Tagung die Chancen und
Herausforderungen der Digitalisierung in den Mittelpunkt des
betriebswirtschaftlichen Diskurses“, so Mark Wahrenburg, Vorsitzender des
diesjährigen Organisationskomitees und Professor für Bankbetriebslehre an der
Goethe-Universität.
Die 82. Jahrestagung des VHB
findet in diesem Jahr erstmalig nicht an Pfingsten, sondern im Frühjahr statt.
Mit dem neuen Datum wird ein neues Format eingeführt: Die 18 Fachgruppen sind
aufgerufen, ihre individuellen Tagungen ab diesem Jahr unter dem Dach der
gemeinsamen Jahrestagung auszurichten. Peter Walgenbach, Vorsitzender des VHB
und Professor für BWL an der Universität Jena, betont:
„Uns verbindet die
Begeisterung für betriebswirtschaftliche Forschung und Lehre. Die Jahrestagung
eröffnet den Blick auf die gesamte Disziplin BWL. Das Thema der
diesjährigen Tagung ist für alle unsere Fachgruppen von großer Bedeutung und
bietet die Chance, über die Grenzen unserer Teildisziplinen hinauszugehen. Wir
sollten die Tagung intensiv nutzen, um uns auszutauschen und voneinander zu
lernen.“
Flankiert werden die
Kernkonferenztage von der Pre- und Post-Conference am Dienstag und Freitag. Die
Pre-Conference steht ganz im Zeichen der Förderung junger Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler und der Methoden-Workshops. Im Laufe des Freitags tagen
Expertinnen und Experten aus der Wissenschaftsethik zu Möglichkeiten und Grenzen,
die sich aus der zunehmenden Digitalisierung betriebswirtschaftlicher Forschung
ergeben. Auch ein Punkt auf der Post-Conference: die Vorbereitung der
Jubiläumstagung im kommenden Jahr, denn der VHB wird 100 Jahre alt.
Sämtliche Informationen zur Tagung:
http://bwl2020.org
Über den VHB
Der Verband der
Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e.V. (VHB) setzt sich aus rund 2.600
Mitgliedern zusammen, die sich wissenschaftlich auf dem Gebiet der
Betriebswirtschaftslehre betätigen. Ziel des VHB ist die Förderung und
Weiterentwicklung der BWL als gesellschaftlich relevante, international
anschlussfähige und zukunftsweisende Wissenschaftsdisziplin. Der Verband ist
eine wachsende, lebendige Plattform für wissenschaftlichen Austausch,
Vernetzung und Nachwuchsförderung in allen Bereichen der BWL und darüber
hinaus. 1921 gegründet ist der VHB heute die führende wissenschaftliche
Verbandsinstitution der BWL im deutschsprachigen Raum (http://vhbonline.org/).
Für weitere Auskünfte
Verband der Hochschullehrer
für Betriebswirtschaft e.V.
Bianca Volk, Pressesprecherin
Geschäftsstelle:
Reitstallstr. 7 – 37073 Göttingen – Deutschland
Tel.: +49 (0)551 - 797 78
566, Fax: +49 (0)551 - 797 78 567
E-Mail: bianca.volk@vhbonline.org - URL: http://vhbonline.org
Das Projekt „Sprachförderprofis“ kann seine erfolgreiche Arbeit mit Fachkräften in Kitas und Grundschulen fortsetzen
FRANKFURT. Das Projekt „Sprachförderprofis“ der Goethe-Universität und des IDeA-Zentrums bildet seit Herbst 2016 Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschullehrkräfte gemeinsam fort. Die pädagogischen Fachkräfte lernen, linguistisch fundierte Sprachförderung zu konzipieren und diese flexibel in Groß- und Kleingruppen für Kindern mit besonderem Sprachförderbedarf, beispielsweise Deutsch als Zweitsprache, umzusetzen. Nun haben die Förderpartner die Fortsetzung für weitere drei Jahre bewilligt.
Damit pädagogische Fachkräfte aus
Kitas und Grundschulen wissen, wie das komplexe System Sprache funktioniert und
wie sie Kinder im (Zweit-)Spracherwerb unterstützen können, werden sie an der
Goethe-Universität zu „Sprachförderprofis“ ausgebildet. Das Projekt „Sprachförderprofis“
ist angesiedelt an der Arbeitseinheit Deutsch als Zweitsprache unter der
Leitung von Prof. Dr. Petra Schulz am Institut für Psycholinguistik und
Didaktik der deutschen Sprache. Als Projektpartner beteiligt sind das
Stadtschulamt Frankfurt, das Hessische Kultusministerium und die Stiftung Polytechnische
Gesellschaft.
„Mehr als 350 Fachkräfte aus ganz
Hessen wurden in der ersten Förderphase geschult, 24 Gruppen, davon 14 in
Frankfurt, haben das Programm durchlaufen“, berichtet Projektleiterin Prof. Dr.
Petra Schulz. Auch ein Lehrbuch für die Praxis ist dabei entstanden, das im
Herbst dieses Jahres gedruckt vorliegen soll. In der zweiten Förderphase, für
die mehr als 200.000 Euro zur Verfügung stehen, soll das erfolgreiche Konzept
fortgeführt werden: Wie bisher wird eine Fortbildungsreihe mit vier Modulen zu
linguistischen Grundlagen, Erst- und Zweitspracherwerb, Sprachdiagnostik und
Sprachförderung angeboten, kombiniert mit individuell abgestimmten Coachings
vor Ort. Neu ist das Modul „Sprachförderprofis im Team“. Dr. Rabea Lemmer und
Alina Lausecker, die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen im Projekt, erläutern:
„In dem neuen Modul werden die Inhalte der Fortbildungsreihe gemeinsam mit
zertifizierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den Einrichtungen umgesetzt,
um beispielsweise ein neues Sprachförderkonzept zu entwickeln.“ Darüber hinaus
soll unter dem Stichwort „Sprache stärken“ der Blick für spät erworbene
sprachliche Phänomene geschärft werden, die insbesondere für den schulischen
Erfolg von Bedeutung sind, – wie die Unterscheidung von bestimmtem und
unbestimmtem Artikel.
Informationen: Prof. Dr. Petra Schulz,
Institut für Psycholinguistik und Didaktik der deutschen Sprache, Fachbereich
10, Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt, Telefon 069 798-32561, E-Mail p.schulz@em.uni-frankfurt.de; Homepage: www.uni-frankfurt.de/44192743/DaZ; Sprachförderprofis: www.sprachfoerderprofis.de. Dort können auch frühzeitig
Fortbildungstermine eingesehen werden.
Frobenius-Institut eröffnet die Ausstellung „Baxxe – Home“ im Museum Bautzen (14. März bis 1. Juni 2020)
FRANKFURT. Was
bedeutet „Heimat“? Diese Frage steht im Zentrum der Fotoausstellung „Baxxe –
Home“ der äthiopischen Fotografin Maheder Haileselassie, die
am
Samstag, 14. März, um 15 Uhr
im
Museum Bautzen, Kornmarkt 1, 02625 Bautzen
eröffnet wird. Die Ausstellung zeigt Fotos aus den Archiven des
Frobenius-Instituts, welche die frühen Expeditionen in die Region Gedeo
(Äthiopien) zwischen den 1930er und 1950er Jahren dokumentieren. Diesen Bildern
werden aktuelle Fotografien von Haileselassie und Schülerinnen und Schülern aus
der Region Gedeo gegenübergestellt, welche ihre eigenen Auffassungen von
„Heimat“ abbilden. Entstanden sind diese Werke in einem Workshop, den Maheder
Haileselassie im Frühjahr 2019 in der Region geleitet hat.
Darüber hinaus ist in der Ausstellung ein in den 1970er Jahren
gedrehter Film des Frobenius-Instituts über Handwerker in Gedeo zu sehen,
kommentiert durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Workshop. Der Film
spiegelt die Auseinandersetzung der jungen Menschen aus Gedeo mit ihrer regionalen
Geschichte wider.
Die Ausstellung baut auf eine Kooperation zwischen dem
Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung und dem Goethe-Institut
in Addis Abeba (Äthiopien) auf, und war erstmals vom 21. November bis 31.
Januar 2019 am Goethe-Institut in Addis Abeba ausgestellt. In erweiterter Form
ist sie nun im Museum Bautzen zu sehen, wo sie sich in die dortige
Ausstellungsfolge zum Thema „Heimat“ einreiht.
Informationen: Dr. Sophia Thubauville, Frobenius-Insitut für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität, Telefon +49 (0)69 798-33240, Mail Thubauville@em.uni-frankfurt.de; Näheres unter: https://www.frobenius-institut.de/aktuelles; https://www.museum-bautzen.de/veranstaltungen/ausstellungen/baxxe-heimat/
Den
Ausstellungsflyer finden
Sie zum Download unter: http://www.uni-frankfurt.de/86430263
Der österreichische Autor und Essayist spricht am Samstag auf dem Campus Westend über „Unterwegs nach Babylon“
FRANKFURT. Im Wintersemester 2019/20 feiert die Frankfurter Poetikvorlesung ihr 60-jähriges Jubiläum. Die Jubiläumsvorlesung wird von Christoph Ransmayr gehalten. Eingeleitet und begleitet wurde die Dozentur von einer dreiteiligen wissenschaftlichen Vortragsreihe, die vertiefende Einblicke in das Werk Ransmayrs vermittelte.
60 Jahre Frankfurter Poetikvorlesungen: Christoph Ransmayr - Unterwegs nach Babylon
Öffentliche
Vorlesung. Samstag, 7. März, 18 Uhr c.t.. Hörsaalzentrum (HZ 1&2), Campus
Westend.
Die
wieder von Wolfgang Schopf (Literaturarchiv der Goethe-Universität) kuratierte Begleitausstellung
zur Poetikdozentur im „Fenster zur Stadt“/Restaurant Margarete wird im
Anschluss an die Vorlesung eröffnet; die Ausstellung ist täglich geöffnet von
11 bis 24 Uhr.
Die
Abschlusslesung findet am Montag, 9. März, ab 19.30 Uhr im Literaturhaus
Frankfurt statt.
„Geschichten ereignen sich nicht, Geschichten werden erzählt.“ Dieses Zitat
stammt aus dem Vorwort des 2012 erschienenen Reise-Erzählbandes „Atlas eines
ängstlichen Mannes“ von Christoph Ransmayr und kann als poetologischer Leitsatz
für sein gesamtes Werk gelesen werden. In seinem Roman „Die letzte Welt“ (1988)
erfüllt Ransmayr diesen Anspruch par excellence und es gelingt ihm der
internationale Durchbruch. Zahlreiche weitere Romane folgten seitdem,
insbesondere sind hier „Morbus Kitahara“ (1995), „Der fliegende Berg“ (2006)
sowie sein aktuellster Roman „Cox oder Der Lauf der Zeit“ (2016) hervorzuheben.
Daneben zählen auch Theaterstücke (u.a. „Die Unsichtbare. Tirade an drei
Stränden“ (2001), Essays und literarische Reportagen zu seinem Œuvre. Die
vielfältigen Perspektiven, Formen, Genres und Medien des Erzählens erkundet
Ransmayr in seinem mittlerweile zehn Bände umfassenden großen Projekt
„Spielformen des Erzählens“.
Für
sein kreatives Schaffen wurde Christoph Ransmayr inzwischen mit unzähligen
Auszeichnungen und Preisen geehrt; so erhielt er allein im vergangenen Jahr den
Würth-Preis für Europäische Literatur, den Kleist-Preis, den
Nicolas-Born-Preis, den Preis der Stadt Wien für Literatur sowie den
Bayerischen Buchpreis. Im kommenden Mai wird Ransmayr den Ludwig-Börne-Preis
2020 erhalten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat als diesjähriger
Preisrichter den Preisträger ausgewählt, er wird auch die Laudatio halten.
Weitere
Informationen:
Prof.
Susanne Komfort-Hein, Geschäftsführung: Frankfurter Poetikvorlesungen,
Goethe-Universität Frankfurt.
Tel
(069) 798 32855; E-Mail: Koch@lingua.uni-frankfurt.de.
www.poetikvorlesung.uni-frankfurt.de