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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Forschung

Mär 12 2015
15:30

Neues Forschungsprojekt untersucht Inhaltsstoffe der Olive, die vor Alzheimer schützen sollen

Oliven gegen das Vergessen

FRANKFURT/DARMSTADT. Längst gilt als erwiesen: Wer sich mediterran ernährt und körperlich und geistig aktiv ist, wird weniger wahrscheinlich an der Alterskrankheit Demenz leiden. Vor allem Oliven scheinen dabei eine Rolle zu spielen. Doch welche Inhaltsstoffe der kleinen ovalen Frucht sind es genau, die so hilfreich wirken? Dies will ein hessischer Verbund von Forschern der Frankfurter Goethe-Universität, der Technischen Universität (TU) Darmstadt und dem Darmstädter Unternehmen N-Zyme BioTec GmbH herausfinden. Das auf drei Jahre angelegte Projekt „NeurOliv“ hat ein Projektvolumen von 1,3 Millionen Euro und wird im Rahmen der High-Tech Initiative KMU-innovativ Biochance vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert.

Die Kooperation vereint mehrere Ansätze, wobei die Initiative von N-Zyme BioTec GmbH ausging. Ziel ist es, mit Hilfe der Olivenstoffe neue funktionelle Lebensmittel für die alternde Gesellschaft entwickeln zu können, die vor der Alzheimerkrankheit schützen. „Wir wollen prüfen, ob Olivenpolyphenole auch einen Beitrag zur Heilung der Krankheit leisten können. Daher sehen wir unsere Produkte auch im Bereich der Arzneimittel angesiedelt“, sagt Dr. Joachim Tretzel, Geschäftsführer von N-Zyme BioTec GmbH. Gerade kleine und mittlere Unternehmen sollen durch die High-Tech Initiative der Bundesregierung gefördert werden.

Das Team um Prof. Heribert Warzecha am Fachbereich Biologie der TU Darmstadt befasst sich mit der Entwicklung neuer biotechnologischer Verfahren, um die spezifischen Pflanzenstoffe zu gewinnen. Mit den entsprechenden genetischen Informationen sollen Bakterienkulturen helfen, Inhaltsstoffe in reiner und definierter Form darzustellen. „Durch unsere neuen Techniken lassen sich das aufwendige Extrahieren von Stoffen aus Olivenblättern erleichtern und die geringen Ausbeuten deutlich verbessern“, erklärt  Warzecha. „Damit sind wir bei der Produktion auch unabhängig von der saisonalen Oliven-Ernte in den Anbaugebieten“, freut sich Dr. Stefan Marx, ebenfalls Geschäftsführer von N-Zyme BioTec. 

Die Arbeitsgruppe „nutritional-neuroscience“ des Lebensmittelchemikers Dr. Gunter Eckert, Privatdozent an der Goethe-Universität (GU) Frankfurt, wird die Wirksamkeit dieser biotechnologisch hergestellten Olivenstoffe testen. Dabei werden zunächst die Olivenstoffe in Zellkulturmodellen getestet, die möglicherweise vor der Alzheimer Krankheit schützen. „Wir sehen uns vor allem Veränderung in den Kraftwerken der Nervenzellen (Mitochondrien) an, die sich bei der Alzheimer-Krankheit schon früh verändern“, so Eckert. Die aktivsten Verbindungen sollen dann in einem Mausmodell der Krankheit zeigen, dass sie die Gehirnfunktion verbessern können.

„Wir überprüfen die These, dass bestimmte Polyphenole aus Oliven Krankheitsprozesse im Gehirns verlangsamen, die mitochondriale Dysfunktion verbessern und somit Evidenzen für einen Schutz vor Alzheimer liefern“, fasst Fachpharmakologe Eckert sein Forschungsziel zusammen. Die GU-Forscher erhalten 288.000 Euro Fördermittel für dieses Projekt. In einem anderen Forschungsprojekt nimmt Eckert den Zusammenhang zwischen Ernährung und Bewegung in Hinblick auf die Entwicklung von Alzheimer unter die Lupe.

Bilder zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/54645204

Bildunterschriften:

Bild 1 (stehend vor Gebäude): Die Mitglieder des BMBF-Projektes „NeurOliv“ treffen sich zum Kick-off Meeting des das Projektes. Erste Reihe, von links: Dr. Jens Zotzel (N-ZYME), Alexander Webersinke (N-ZYME), Alla Sarafeddivo (N-ZYME), Christopher Fuchs (N-ZYME), Jascha Folk (TU Darmstadt). Zweite Reihe, von links: Dr. Stefan Marx (N-ZYME), Dr. Joachim Tretzel (N-ZYME), Prof. Warzecha (TU Darmstadt), Dr. Gunter Eckert (GU).

Bild 2 (am Konferenztisch): Die Mitglieder des BMBF-KMU Innovativ Konsortiums diskutieren das Projekt „NeurOliv“. Von links: Alla Sarafeddivo (N-ZYME), Christopher Fuchs (N-ZYME), Dr. Jens Zotzel (N-ZYME), Dr. Gunter Eckert (GU), Jascha Folk (TU Darmstadt), Prof. Warzecha (TU Darmstadt), Dr. Stefan Marx (N-ZYME), Dr. Joachim Tretzel (N-ZYME), Alexander Webersinke (N-ZYME).

Informationen: Dr. Gunter Eckert, Goethe-Universität, Tel. (069) 798-29378, E-Mail g.p.eckert@em.uni-frankfurt.de; Dr. Stefan Marx, N-Zyme BioTec GmbH Tel. (06151) 3912-772, E-Mail: marx@n-zyme.de; Prof. Dr. Heribert Warzecha, TU Darmstadt, Tel. (06151) 16-20900, E-Mail: warzecha@bio.tu-darmstadt.de

Forschung

Mär 11 2015
15:13

Forschende der Goethe-Universität untersuchen die Rolle von Leihstationen für Elektrofahrzeuge bei der Verbreitung von Elektromobilität

Mehr eMobil-Stationen könnten Elektromobilität weiter voranbringen

FRANKFURT. Insellösungen, wie die Einrichtung der eMobil-Station am Offenbacher Marktplatz, setzen gute Impulse. Dauerhaft ist aber der Aufbau eines Stationsnetzes erforderlich, um eine breite Akzeptanz und Nutzung zu erreichen. Für ihre Studie hat die Arbeitsgruppe Mobilitätsforschung des Instituts für Humangeographie in Zusammenarbeit mit der urbane konzepte GmbH aus Offenbach Nutzerinnen und Nutzer der eMobil-Station zu Gruppengesprächen, sogenannten Fokusgruppen, eingeladen und sie zu ihren Erfahrungen mit der Offenbacher eMobil-Station befragt.

Insgesamt wird das neue Angebot der eMobil-Station sehr geschätzt: Die Nutzung der E-Fahrzeuge funktioniere recht einfach und vor allem mache es Spaß, mit einem Pedelec mit „eingebautem Rückenwind“ entspannt am Main entlang zu radeln, oder nahezu geräuschlos mit einem E-Auto in der Stadt und Überland unterwegs zu sein.

Der Einstieg in die E-Mobilität gestaltet sich laut Aussagen der Teilnehmenden in Offenbach recht unkompliziert. Wer unsicher war, erkundete die Station gerne in Begleitung. Selbst Nicht-Offenbacher, die bei einem Besuch zufällig auf die gut sichtbare Station an der zentralen Haltestelle Marktplatz aufmerksam geworden sind, konnten sich direkt beim nahe gelegenen Info-Center (RMV-Mobilitätzentrale der NiO) anmelden und losstarten. Und mittlerweile ist die eMobil-Station für sie zu einem willkommenen Ausflugsziel geworden, um von dort aus einen Freizeitausflug mit Pedelecs zu unternehmen.

Bei den Offenbachern kristallisierten sich drei Nutzungsvarianten heraus: Wie auch die Besucher Offenbachs nutzen es einige Offenbacher rein aus Spaß an der Freude. Sie machen in der Freizeit Pedelec-Ausflüge, testen gerne alle Modelle durch, oder unternehmen eine E-Autofahrt mit den Enkeln oder anderen Bekannten und Verwandten. Andere nutzen das Angebot, um die Alltagstauglichkeit von E-Fahrzeugen auszutesten. Da sich die meisten noch zu unsicher fühlen, um ein Elektrofahrzeug zu kaufen, nutzen einige die Station, um in dieser Frage sicherer zu werden und sich aktuell davon zu entlasten, eine Entscheidung zu treffen, bei der die Angst überwiegt, dass es eine langfristig falsche Entscheidung ist, bei der man viel Geld für ein Fahrzeug ausgibt, ohne den Alltagsnutzen und die Folgekosten richtig einschätzen zu können.

Und bei einigen Teilnehmenden fiel das Angebot in ein so genanntes ‚Gelegenheitsfenster‘, da der TÜV gerade zur Trennung vom alten Auto führte, oder die Arbeitswege durch den Eintritt in den Ruhestand wegfallen, oder durch einen Arbeitsplatzwechsel ein anderer Arbeitsweg und die Option eines Jobtickets die Mobilitätsmuster verändern. Auch wenn diese Gruppe durchaus die Verfügbarkeit und Flexibilität am eigenen Auto schätzen, so sind ihnen die Wartung, das Tanken, die Fahrt in die Waschanlage und auch die Parkplatzsuche in der Offenbacher Innenstadt doch lästig. Durch das Angebot der eMobil-Station, in deren unmittelbarer Nähe sie wohnen, können sie nun ein Auto nutzen und sind gleichzeitig von dem Aufwand, den ein Besitz mit sich bringt, entlastet.

Da es sich bei den Fahrzeugen und der Station um sehr innovative Angebote handelt, treten natürlich auch Kinderkrankheiten auf. Die Nutzenden berichteten jedoch, dass per Hotline Fragen und Probleme meist hilfreich beantwortet und gelöst wurden und auch darüber viele anfängliche Unsicherheiten abgebaut werden konnten. Auch sind die Betreiber der Station, die Offenbacher Verkehrs- Betriebe, NiO – Nahverkehr in Offenbach und der Rhein-Main-Verkehrsverbund, sehr an den Hinweisen auf Optimierungspotentiale beim Buchen, Entleihen und der Rückgabe sowie Wünschen bezüglich der Bedienungs- und On-Board-Informationen interessiert, um ihr Angebot zu verbessern.

Auch wenn insgesamt die eMobil-Station mit ihrem Angebot, als zusätzliche Option in und um Offenbach mobil sein zu können, sehr geschätzt wird, empfinden die meisten die Begrenztheit des Angebots als deren großen Schwachpunkt. Als problematisch wird diesbezüglich die Tatsache gewertet, dass die Fahrzeuge immer an die Station zurückgebracht werden müssen. One-Way-Fahrten sind dadurch leider nicht möglich bzw. muss auch die ‚Stehzeit‘ des Fahrzeugs am Zielort bezahlt werden. Hier wünschen sich die Nutzenden für ihre Alltagsmobilität eine Ausweitung des Angebots durch weitere Stationen in den Stadtteilen. Zielführend ist dies auch vor dem Hintergrund, dass die Nähe zur Station ein entscheidendes Kriterium für deren Nutzung ist. Mehr Stationen bedeuten mehr potenzielle Nutzerinnen und Nutzer und zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten.

Die Studie wurde im Rahmen der sozialwissenschaftlichen und ökologischen Begleitforschung der Modellregion Elektromobilität RheinMain durchgeführt. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert und von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstofftechnologie (NOW) koordiniert.

Kontakt:  Dipl.-Ing. Thomas Prill, Goethe-Universität Frankfurt a. M., Institut für Humangeographie/AG Mobilitätsforschung. Theodor-W.-Adorno-Platz 6, D - 60629 Frankfurt am Main. Tel. mobil: +49 (0)176 538 391 56; prill@geo.uni-frankfurt.de; www.humangeographie.de/mobilitaet

Dipl.-Soz. Steffi Schubert, urbane konzepte GmbH, Friedrichsring 28, 63069 Offenbach am Main. Tel. (069) 8043 8338; mobil: +49 (0)1522 9585 214.  schubert@urbane-konzepte.de; www.urbane-konzepte.de

Forschung

Mär 10 2015
15:25

Neue Verbindung eröffnet Perspektiven für Halbleiterindustrie

30 Jahre nach C60-Entdeckung: Käfigmolekül aus Silizium

FRANKFURT. Die Entdeckung des fußballförmigen C60-Moleküls im Jahre 1985 war ein Meilenstein für die Entwicklung der Nanowissenschaften. Parallel zum schnell aufblühenden Forschungsgebiet der Kohlenstoff-Fullerene versuchten Forscher lange Zeit vergebens, strukturell ähnliche Siliziumkäfige darzustellen. Chemikern der Goethe-Universität ist es nun gelungen, eine Verbindung zu synthetisieren, die auf einem Si20-Dodekaeder aufbaut. Der in der Fachzeitschrift „Angewandte Chemie“ publizierte platonische Körper ist nicht nur ästhetisch reizvoll, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für die Halbleiterindustrie.

Der Si20-Dodekaeder ist ungefähr so groß wie das C60- Molekül. Entscheidende Unterschiede bestehen jedoch zwischen den Bindungsverhältnissen: Alle Kohlenstoffatome des C60 sind dreifach koordiniert und bilden Doppelbindungen aus. Im Silizium-Dodekaeder sind dagegen alle Atome vierfach koordiniert und über Einfachbindungen verknüpft, so dass auch eine Verwandtschaft zum Dodekahedran (C20H20) besteht. „Das Dodekahedran galt seinerzeit als ‚Mount Everest‘ der Organischen Chemie, weil es zunächst nur über eine 23-stufige Synthesesequenz zugänglich war. Im Gegensatz dazu bildet sich unser Si20-Käfig, ausgehend von Si2-Bausteinen, in einem Schritt“, so Prof. Matthias Wagner vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Goethe-Universität.

Die Si20-Hohlkörper, die sein Doktorand Jan Tillmann isoliert, sind stets mit einem Chlorid-Ion gefüllt. Die Frankfurter Chemiker vermuten daher, dass sich der Käfig um das Anion herum aufbaut und dieses somit einen strukturbestimmenden Einfluss ausübt. Auf seiner Oberfläche trägt der Cluster acht Chloratome und zwölf Cl3Si-Gruppen. Sie weisen hochsymmetrisch in den Raum, wodurch das Molekül eine besondere Schönheit gewinnt. Quantenchemische Rechnungen aus dem Arbeitskreis von Professor Max C. Holthausen an der Goethe-Universität belegen, dass das experimentell beobachtete Substitutionsmuster eine ausgeprägte Stabilisierung des Si20-Gerüsts bewirkt.

Künftig wollen Tillmann und Wagner mithilfe der oberflächengebundenen Cl3Si-Ankergruppen dreidimensionale Nanonetzwerke aus Si20-Einheiten herstellen. Insbesondere interessieren sich die Forscher jedoch für das Anwendungspotential der neuen Verbindung: „Räumlich strikt begrenzte Silizium-Nanopartikel zeigen fundamental andere Eigenschaften als konventionelle Siliziumwafer“, erläutert Matthias Wagner. Daher eröffnet der lange gesuchte Zugang zum Siladodekahedran die Möglichkeit, fundamentale elektronische Eigenschaften käfigartiger Si-Nanopartikel im Vergleich zu kristallinem Halbleitersilizium zu studieren.

Publikation:

J. Tillmann et al: One-Step Synthesis of a [20]Silafullerane with an Endohedral Chloride

Ion, in: Angew. Chem. Int. Ed. 2015, DOI: 10.1002/anie.201412050

Ein Bild zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/54612947

Informationen: Prof. Matthias Wagner, Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Campus Riedberg, Tel.: (069)-798-29156, Matthias.Wagner@chemie.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mär 10 2015
14:28

EuropaDialoge/Dialogues d’Europe: Vortrag der Hessischen Europaministerin Lucia Puttrich am Forschungskolleg

„Sind Deutschland und Frankreich noch der Motor Europas?“

FRANKFURT/BAD HOMBUG. Vor mehr als 50 Jahren, am 22. Januar 1963, unterzeichneten der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer den „Elysée-Vertrag“ – den Freundschaftsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland, der nach dem zweiten Weltkrieg die Zusammenarbeit beider Länder in der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik begründete. Die engen Beziehungen zwischen den beiden Staaten prägten die europäische Integrationsgeschichte maßgeblich, weshalb sie sehr früh als „Motor Europas“ bezeichnet wurden.

Lucia Puttrich, Hessische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigte des Landes Hessen beim Bund, wird die deutsch-französischen Beziehungen zum Gegenstand eines öffentlichen Vortrages mit anschließender Diskussion machen. Sie beleuchtet das Verhältnis der Nachbarn aus dem Blickwinkel eines deutschen Bundeslandes, das selbst enge Kontakte zu Frankreich unterhält, und wird einen Ausblick auf die neuen Herausforderungen für Frankreich und Deutschland zur Gestaltung der Europäischen Union geben.

Der Vortrag Puttrichs „Sind Deutschland und Frankreich noch der Motor Europas? Die Zukunft der europäischen Union − deutsche und französische Ansätze“ findet statt am Donnerstag, dem 12. März, um 18.00 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe). Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie an der Goethe-Universität und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften, wird in das Thema einführen.

Der Vortrag ist Teil der Reihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe, die gemeinsam vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und dem Institut français d’histoire en Allemagne veranstaltet wird. In diesem Rahmen sind Expert*innen aus Politik und Wirtschaft sowie aus den Rechts-, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften dazu eingeladen, die viel umstrittene Frage zu diskutieren, was aus Europa werden kann und werden sollte. Weitere Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2015 sind die Vorträge des Frankfurter Ökonomen Jan Pieter Krahnen (22. April 2015), der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Ulrike Lunacek (30. April 2015), des ehemaligen Bundesverfassungsrichters Udo Di Fabio (27. Mai 2015), des französischen Historikers Michael Werner (10. Juni 2015) und des Frankfurter Ökonomen Otmar Issing (24. Juni 2015). Nähere Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden sich auf den Homepages des Forschungskollegs Humanwissenschaften www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de und des Institut français d’histoire en Allemagne www.ifha.fr. Weitere Vorträge sind in Planung.

Information:  Professor Dr. Dr. Lutz-Bachmann (lutz-bachmann@em.uni-frankfurt.de); Professor Dr. Pierre Monnet (pierre.monnet@institutfrancais.de)

Anmeldung: Um Anmeldung zu der Veranstaltung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de wird gebeten.

Forschung

Mär 9 2015
14:16

Veröffentlichung ‚Science‘: Die Unterstützung der Bürger für Demokratie wächst, je länger sie in ihr leben / Der Gewöhnungseffekt gilt aber leider auch für Diktaturen

Die Liebe zur Demokratie braucht Zeit

FRANKFURT. Was beeinflusst die Unterstützung der Bevölkerung für ein demokratisches System? Bestärken Erfahrungen mit dieser Staatsform Bürger in ihrer demokratischen Überzeugung? Diesen Fragen gingen Nicola Fuchs-Schündeln, Professorin für Makroökonomie und Entwicklung an der Goethe-Universität Frankfurt und Mitglied des Exzellenzclusters ‚Herausbildung Normative Ordnungen‘, und Matthias Schündeln, Professor für internationale Wirtschaftspolitik und Inhaber der Messe Frankfurt-Stiftungsprofessur an der Goethe-Universität, in einer aktuellen Studie nach, die nun in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde (Band 347, S. 1145).

Die beiden Ökonomen werteten 380.000 Einzelbeobachtungen aus 104 Ländern zwischen 1994 und 2013 aus und fanden heraus, dass Bürger ein demokratisches System umso stärker befürworten, je länger sie in ihm leben. Um die Größenordnung des Effekts zu verdeutlichen, vergleichen die Autoren den Einfluss der Zeit, die jemand in einer Demokratie verbracht hat, mit einem Anstieg des Bildungsniveaus. Es ist bereits seit längerem bekannt, dass Menschen mit höherem Bildungsabschluss grundsätzlich stärker vom demokratischen System überzeugt sind. Das Ergebnis des Vergleichs: Um den Effekt eines höheren Bildungsabschlusses in Bezug auf die Zustimmung zur Demokratie zu erreichen, muss ein Bürger rund achteinhalb Jahre in einem demokratischen System leben.

Mit ihren Ergebnissen weisen die beiden Wissenschaftler nach, dass die Staatsform selbst die politischen Präferenzen der in ihr lebenden Menschen beeinflusst. Politische Präferenzen sind somit (auch) endogen – dieser Effekt wirkt zusätzlich zu anderen Faktoren, wie etwa wirtschaftlichen Bedingungen oder historischen Erfahrungen mit verschiedenen Staatsformen.

Für junge Demokratien, etwa im Kontext des „arabischen Frühlings“, bedeuten die Ergebnisse, dass es Zeit braucht, bis die neue Staatsform von der breiten Bevölkerung akzeptiert wird, bzw. dass sich eine zunächst verhaltene Zustimmung im Laufe der Zeit festigt. Leider gilt dieser Gewöhnungseffekt nicht nur für Demokratien. „Dass Bürger eine stärkere Akzeptanz für ein politisches System entwickeln, je länger sie in ihm leben, ist ein grundsätzlicher Effekt, der nicht von der jeweiligen Staatsform abhängig ist“, erklärt Nicola Fuchs-Schündeln. Somit gewinnen auch autokratische Systeme mit der Zeit an Unterstützung in der Bevölkerung.  Dass es immer wieder Phasen gibt, in denen größere Umwälzungen stattfinden, illustriert aber, dass es weitere Faktoren gibt, die stärker sein können als die über die Zeit gewachsenen Präferenzen für ein bestimmtes System, zum Beispiel wirtschaftliche Not oder soziale Repressalien.

Veranstaltungen

Mär 6 2015
13:41

Projektstart mit Praxispartnern – Frankfurter Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur leitet Forschungsverbund – Einladung zum Mediengespräch

Damit Pflegekräfte ihren Arbeitsalltag besser gestalten können

FRANKFURT. Viele Pflegekräfte steigen aus ihrem Job aus. Sie sind frustriert von ihrem Arbeitsalltag, der oft durch Dokumentation der geleisteten Arbeit bestimmt wird und zu wenig Zeit für die Pflege lässt. Wie können die Pflegekräfte ihre Arbeitsabläufe stärker aktiv mitgestalten? Darum geht es in einem Projekt unter Leitung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität, das mit 1,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Arbeiten – Lernen – Kompetenzen entwickeln“ finanziert wird.

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des IWAK werden gemeinsam mit Kolleginnen der Universität Witten/Herdecke und drei hessischen Praxispartnern in den nächsten drei Jahren innovative Lösungen entwickeln. Die Auftaktveranstaltung des Projekts „Arbeitsprozessintegrierte Kompetenzaktivierung und -entwicklung in der Pflege“ – kurz AKiP – findet am 16. März (Montag) auf dem Campus Westend statt. Im Rahmen eines Mediengesprächs stehen Expertinnen für Fragen zur Verfügung.

Die Lage hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zugespitzt: Einsparungen in Krankenhäusern und Altenheimen sowie bei ambulanten Diensten führen zu einem enger getakteten Arbeitsalltag. Gleichzeitig müssen die Pflegekräfte zunehmend alte Menschen mit komplexen Krankheitsbildern und Demenz betreuen; häufig gibt es keine Angehörige, die Unterstützung leisten können. „Die Folgen dieser komplexen Anforderungen und der Arbeitsverdichtung zeigen sich in Abwanderung aus dem Beruf, einem schlechtem Berufsimage und einer hohen Krankheits- und Burnoutrate“, so Dr. Christa Larsen, Geschäftsführerin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK). „Damit ist ein wichtiger Bereich in unserer Gesellschaft einem hohen Risiko ausgesetzt. Denn wir brauchen jede Pflegekraft und müssen deshalb dringend etwas tun, was in der Praxis wirklich hilft“, ergänzt Oliver Lauxen, wissenschaftlicher Mitarbeiter des IWAK.

Der Kostendruck im Gesundheitswesen ist enorm und die wirtschaftlichen Auflagen werden immer dominanter –das spüren die Pflegekräfte täglich. Doch wie lassen sich ökonomischen Zwänge im Arbeitsalltag abfedern? Wie können Pflegekräfte das Heft des Handelns wieder in der Hand nehmen? „Pflegekräfte brauchen dringend solche Kompetenzen, die ihnen helfen, aus der Vielfalt der komplexen Anforderungen zu selektieren, d.h. zu entscheiden, was sofort zu erledigen ist, was delegiert und was eventuell auch weggelassen werden kann“, sagt Larsen. „Wer dies schafft, der bleibt in seinem Beruf gesund und zufrieden“, ergänzt Lauxen. Die Erfahrungen von Pflegekräften werden in den bisherigen Arbeitsläufen viel zu wenig berücksichtigt, wissen die Experten – auch das erhöht die Frustration im Job. „Das soll in diesem Projekt anders laufen“, verspricht Larsen.

Gemeinsam mit den Praktikern sollen im tagtäglichen Arbeitsablauf Kompetenzen wie Priorisierung, Abgrenzung und Selektion eingeübt werden. Dazu gibt es bereits erste Konzepte in der internationalen Kompetenz- und Arbeitsprozessforschung. Diese Ansätze sollen genutzt werden, um ein spezifisches und innovatives Konzept für die Pflegebranche in Deutschland zu entwickeln. Das geschieht in Kooperation mit Prof. Ulrike Höhmann, die eine Professur für multiprofessionelle Versorgung chronisch kranker Menschen an der privaten Universität Witten/Herdecke innehat.

Um das Konzept in die Praxis zu transferieren, wirken drei Praxispartner in dem Forschungsverbund mit. Jeder repräsentiert einen Pflegesektor: Der Krankenhausbereich wird durch die Hochtaunus-Kliniken in Bad Homburg vertreten, die Altenheime durch die Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau in Darmstadt und die ambulanten Dienste durch die Häusliche Kranken- und Seniorenpflege Thomas Rehbein aus Wiesbaden. Bis Ende 2017 wird ein Handlungsleitfaden für die Pflegepraxis entwickelt. Erfahrungen und Konzepte aus dem Forschungsprojekt sollen möglichst breit gestreut werden. Ein mehr als 20-köpfiger Beirat, in dem u.a. Experten aus der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe, den Gewerkschaften und den Verbände der Altenhilfe sowie den Krankenkassen und der Politik vertreten sind, trifft sich in den kommenden drei Jahren regelmäßig an der Goethe-Universität, um das Projekt fachlich und strategisch zu begleiten.

„Das Projekt zeigt, wie die Praxis von gesellschaftswissenschaftlicher Forschung profitieren kann“, stellt Prof. Birgit Blättel-Mink, Soziologin und Direktorin des IWAK, fest. Gerade Einrichtungen wie das IWAK stehen seit vielen Jahren für diese Form des hochschulischen Wissenstransfers der Goethe-Universität in die Region und in Hessen.

Medieneinladung

Während der Auftaktveranstaltung besteht für Medienvertreter am 16. März (Montag) um 12.30 Uhr im Nebengebäude des IG-Farben-Hauses (Raum 2.701) auf dem Campus Westend Gelegenheit zum Gespräch mit den Expertinnen.

Gesprächspartnerinnen sind: 

  • Dr. Christa Larsen, Geschäftsführerin des IWAK
  • Prof. Ulrike Höhmann, Professur für multiprofessionelle Versorgung, Private Universität Witten-Herdecke
  • Yvonne Dintelmann, Geschäftsführerin und Pflegedirektorin der Hochtaunus-Kliniken
  • Prof. Birgit Blättel-Mink, Professur für Soziologie mit dem Schwerpunkt Industrie- und Organisationssoziologie, Goethe-Universität

Informationen und Anmeldung zum Mediengespräch: Dr. Christa Larsen, Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität, Tel. (069) 798- 22152, C.Larsen@em.uni-frankfurt.de

Forschung

Mär 4 2015
16:18

Konzept für vernetzte Lehrerbildung überzeugt Gutachter von Bund und Ländern

Goethe-Universität bei Qualitätsoffensive Lehrerbildung erfolgreich

FRANKFURT. Mit ihrem Projekt „LEVEL – Lehrerbildung vernetzt entwickeln“ (www.level.uni-frankfurt.de) hat sich die Goethe-Universität im bundesweiten Wettbewerb der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ bereits in der ersten Antragsrunde durchgesetzt. Ziel des mit 500 Millionen Euro dotierten Förderprogramms ist es, die Inhalte und Strukturen der Lehrerbildung in Deutschland weiterzuentwickeln. Das Programm hat zwei Förderphasen und läuft bis zum Jahre 2023. Von insgesamt 80 Anträgen werden in der ersten Phase 19 unterstützt.

„Gratulation an alle Beteiligten. Das ist eine Riesenchance, unsere Lehrerbildung weiter zu verbessern. Ausgangspunkt muss sein, den Unterricht genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn darauf kommt es an. Das wissen wir seit der berühmten Meta-Studie von Hattie. Der schulische Erfolg steht und fällt mit den Lehrkräften! Ich freue mich, dass wir durch die Qualitätsoffensive Lehrerbildung ein großes Stück in Richtung Praxisbezug weiterkommen“, sagte die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Birgitta Wolff. Der positive Bescheid ist für Wolff auch ein klares Zeichen, dass die Reformen in den vergangenen Jahren in die richtige Richtung zielten. So wurde 2011 die Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL) eingerichtet, um die Lehrerbildung sowohl praxisnäher wie auch wissenschaftlicher zu gestalten. Frankfurt bildet mit rund 6.500 Studierenden die meisten hessischen Pädagogen aus.

Große Freude auch bei Prof. Udo Rauin, Geschäftsführender Direktor der ABL: „Wir sind glücklich, dass das Konzept der Goethe-Universität erfolgreich war, und dass wir unter den 19 Projekten sind, die im bundesweiten Wettbewerb gefördert werden. Unsere Idee zielt darauf ab, dass Schulen, Studienseminare und Fächer der Universität die Entwicklung von Ausbildungselementen gemeinsam in die Hand nehmen. Damit wird ein wichtiger Impuls für die Vernetzung der Akteure in der Bildungsregion Rhein-Main gegeben“.

Das Projekt „LEVEL“ zielt auf eine fächer- und phasenübergreifende Optimierung der Lehrerbildung. Die lehrerbildenden Akteure beider Phasen und verschiedener Fächer werden in universitär verankerten Fächerverbünden vernetzt. Eine webfähige und videobasierte Lehr-/Lernplattform soll sowohl zum selbstgesteuerten Kompetenzerwerb als auch in Blended-Learning-Szenarien für Lernende aller Phasen der Lehrerbildung eingesetzt werden. Zudem soll die Plattform eine auf aktuellen bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Paradigmen basierende interdisziplinäre Forschung ermöglichen.

Weitere Informationen
Website der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK): www.gwk-bonn.de/themen/vorhaben-an-hochschulen/qualitaetsoffensive-lehrerbildung/

Forschung

Mär 3 2015
11:41

Simulationen geben Einblick in die Eigenschaften/ Gravitationswellen als spezifischer Fingerabdruck

Dem Rätsel der Neutronensterne auf der Spur

FRANKFURT. Bisher ist es noch nicht gelungen, die von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie vorhergesagten Gravitationswellen zu messen. Sie sind so schwach, dass sie im Rauschen der Messungen untergehen. Doch Dank neuester Simulationen der Verschmelzung besonders massereicher Neutronen-Doppelstern-Systeme ist jetzt die Struktur der gesuchten Signale bekannt. Wie ein deutsch-japanisches Team Theoretischer Astrophysiker in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Physical Review D“ berichtet, besitzen Gravitationswellen ein charakteristisches Spektrum, ähnlich den Spektrallinien von Atomen.

Gravitationswellen entstehen bei der Beschleunigung von Massen. Erste indirekte Hinweise auf ihre Existenz gibt es seit 1974, als der Doppelpulsar PSR B1913+16 im Sternbild Adler entdeckt wurde. Die beiden schnell umeinander kreisenden Neutronen-Sterne driften spiralförmig aufeinander zu, was Astrophysiker dadurch erklären, dass sie Gravitationsenergie abstrahlen. Russell A. Hulse und Joseph H. Taylor erhielten für diese Entdeckung 1993 den Nobelpreis für Physik. Inzwischen gibt es mehrere großangelegte Experimente zur Detektion von Gravitationswellen: das US-amerikanische LIGO-Experiment, das europäische Virgo-Experiment und den japanischen KAGRA-Detektor. Fachleute rechnen damit, innerhalb der nächsten fünf Jahre Signale von Gravitationswellen aus fusionierenden Neutronen-Doppelstern-Systemen aufzuspüren.

“Diese Signale zu entdecken wird nicht einfach sein, weil sie eine extreme kleine Amplitude haben. Aber trotz dieser erschwerten Bedingungen ist es möglich, sie zu finden, wenn sie im Voraus bekannt sind“, erklärt Prof. Luciano Rezzolla vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität. Gemeinsam mit einem japanischen Kollegen von der Universität Osaka hat er eine Reihe von Neutronen-Doppelstern-Systemen mithilfe von neuesten Simulationstechniken untersucht und herausgefunden, dass beim Verschmelzen der Sterne charakteristische Gravitationswellen-Spektren entstehen. „Diese Spektren entsprechend den elektromagnetischen Spektrallinien, die von Atomen oder Molekülen emittiert werden. Wir können daraus Informationen über die Eigenschaften der Sterne gewinnen“, erklärt Rezzolla.

Wie die Astrophysiker in zwei inhaltlich zusammen gehörenden Publikationen in "Physical Review Letters“ (erschienen im November 2014) und in der aktuellen Ausgabe von „Physical Review D“ zeigen, ist das Spektrum der Gravitationswellen wie ein Fingerabdruck der beiden Sterne. Lernt man, ihn zu interpretieren, weiß man, woraus die Sterne bestehen und kann ihre bisher noch unbekannte Zustandsgleichung aufstellen. Zustandsgleichungen beschreiben die thermodynamischen Eigenschaften von Systemen in Abhängigkeit von Größen wie Druck, Temperatur, Volumen oder Teilchenzahl. Dazu Rezzolla: „Das ist eine sehr aufregende Möglichkeit, denn wir könnten damit ein seit 40 Jahren ungelöstes Rätsel lösen: Woraus bestehen Neutronen-Sterne und was ist ihre stellare Struktur?“

 “Wenn das Signal stark und damit der Fingerabdruck sehr deutlich wäre, würde sogar eine einzige Messung ausreichen”, schätzt Rezzolla. „Die Aussichten, das Rätsel der Neutronensterne zu lösen, waren nie so gut. Schon jetzt sind die Gravitationswellen, die wir hoffentlich in einigen Jahren entdecken werden, von den entferntesten Enden des Universums zu uns unterwegs.“

Bilder zu Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/54497071

Bildtext: Vier Schnappschüsse von der Fusion zweier Neutronen-Sterne. Von der Annäherung bis zur Verschmelzung vergehen nur wenige Millisekunden, in denen ungeheure Massen beschleunigt werden. Die Signale der dabei theoretisch entstehenden Gravitationswellen sind jetzt in Simulationen berechnet worden.

Publikation:

K. Takami, L. Rezzolla, and L. Baiotti, Constraining the Equation of State of Neutron Stars from Binary Merger, Phys. Rev. Lett. 113, 091104 (2014).

DOI: 10.1103/PhysRevLett.113.091104

K. Takami, L. Rezzolla, and L. Baiotti, Spectral properties of the post-merger gravitational-wave signal from binary neutron stars, Phys. Rev. D. 113, 091104 (2015), 2. März 2015.

Informationen: Prof. Luciano Rezzolla, Institut für Theoretische Physik, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-47871, rezzolla@th.physik.uni-frankfurt.de.

Forschung

Mär 3 2015
11:00

Satellitendaten zeigen weltweit veränderte Wachstumsperioden/ Publikation in Nature Climate Change

Grüne Lunge des Planeten verändert sich

FRANKFURT. Entwickeln sich im Frühjahr die Blätter und Knospen immer früher? Und hängen die Blätter im Herbst länger an den Bäumen? Bleiben die Steppen länger grün und werden die Savannen trockener? Tatsächlich haben sich in den vergangenen Jahrzehnten die Wachstumsperioden überall auf der Erde geändert, wie ein Doktorand der Goethe-Universität im Rahmen einer internationalen Kooperation anhand von Satelliten-Daten herausgefunden hat. Zu erwarten sind Folgen für Wechselbeziehungen zwischen Arten, das Funktionieren von Ökosystemen, die Landwirtschaft sowie den Kohlendioxid- und Energieaustausch zwischen der Erde und der Atmosphäre.

„Es gibt fast keinen Winkel auf der Erde, der von den Veränderungen nicht betroffen ist“, erklärt Robert Buitenwerf, Doktorand am Institut für Physische Geographie der Goethe-Universität. Er hat Satellitendaten von 1981 bis 2012 in Bezug auf 21 Wachstumsparameter ausgewertet, um den Zeitpunkt, die Dauer und die Intensität des Wachstums vom nördlichsten Nadelwald bis zum immergrünen Regenwald zu ermitteln. Sein Fazit: Auf 54 Prozent der Landoberfläche hat sich mindestens ein Wachstumsparameter um mehr als zwei Standardabweichungen vom Mittelwert entfernt.

Wie die Forscher aus Frankfurt, Freiburg und Neuseeland in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ berichten, sprießen die Blätter in den meisten Klimazonen des hohen Nordens inzwischen früher. Zwar fallen sie im Herbst auch etwas früher ab, insgesamt jedoch hat sich die Vegetationsperiode verlängert. In unseren Breitengraden verlieren die Bäume und Sträucher dagegen ihr Laub später als bisher.

Wenig erforscht waren bisher die Regionen der südlichen Halbkugel. Dort fanden die Forscher, dass die Aktivität der Vegetation in einigen Savannnen Süd-Amerikas, Süd-Afrikas und Australiens während der Trockenperioden abgenommen hat. „Obwohl eine ähnliche Vegetation und vergleichbare klimatische Verhältnisse vorliegen,  verändert sich die Vegetationsaktivität in den einzelnen Savannen unterschiedlich. Das ist möglicherweise auf die unterschiedliche Funktionsweise der jeweiligen Ökosysteme zurückzuführen“, so Buitenwerf.

Insofern stellt die saisonale Verteilung des Blattwachstums einen empfindlichen Indikator dar: Sie zeigt, wie verschiedene Ökosysteme auf Veränderungen der Umwelt reagieren. „Diese Änderungen auf dem Klimawandelt zurückzuführen, würde allerdings einer komplexeren Analyse bedürfen“, betont Buitenwerf. Sicher ist, dass Arten, deren Lebenszyklus von der Vegetationsperiode abhängen, durch die starken Veränderungen bedroht sind. Auf der nördlichen Halbkugel hat dieser Prozess bereits begonnen.

Publikation: Robert Buitenwerf, Laura Rose and Steven I. Higgins: Three decades of multi-dimensional change in global leaf phenology, in: Nature Climate Change, 2. März 2015,

DOI: 10.1038/NCLIMATE2533.

Informationen: Robert Buitenwerf, Landcare Research, Lincoln, New Zealand. Tel: +6433219706, buitenwerfrobert@hotmail.com

Veranstaltungen

Mär 3 2015
10:58

Premiere des Adorno-Projekts im IG-Farben-Haus. 8. März, 20 Uhr

Medien-Einladung / Wut und Gedanke

FRANKFURT. Spruchbänder in Seminarräumen und Flugblätter auf dem Campus: der Januar 1969, eine stürmische und wichtige Zeit in der Geschichte der Goethe-Universität Frankfurt. Regisseur Christian Franke hat im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Universität einen Monolog geschrieben über die Frankfurter Schule und die Studentenbewegung, das Verhältnis von Theorie und Praxis und vor allem: Adorno.

Zum Hintergrund: Im Januar 1969 besetzen Studenten das Frankfurter Institut für Sozialforschung. Die Institutsleiter Theodor W. Adorno und Ludwig von Friedeburg lassen die Besetzung auflösen. Hans-Jürgen Krahl wird als einziger der Studenten angezeigt. Krahl, der „Robespierre von Bockenheim“, wie er von seinen Genossen des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds genannt wird, ist nicht nur Cheftheoretiker der Studentenbewegung, sondern auch bester und vielversprechendster Schüler Adornos. Mit dem Einschreiten der Polizei ist der offene Bruch zwischen Lehrer und Schüler unvermeidbar.

Das Projekt „Wut und Gedanke“ kommt in Kooperation mit der Goethe-Universität am 8. März im IG-Farben-Haus zur Uraufführung. Medienvertreter sind herzlich zur Premiere eingeladen.

Anmeldung: Veronika Breuning, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Schauspiel Frankfurt, Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main. Tel. (69) 21237924; Fax (69) 21244646; Veronika.Breuning@buehnen-frankfurt.de; www.schauspielfrankfurt.de

Personalia/Preise

Mär 2 2015
10:16

Mit Andreas Eckel gewinnt die Goethe-Universität erfahrenen Kulturmanager

Neue Leitung für Private Hochschulförderung

FRANKFURT. Andreas Eckel hat am 1. Februar 2015 die Leitung der Stabsstelle Private Hochschulförderung der Goethe-Universität, bisher Fundraising, übernommen. Zu seinen Aufgaben zählen neben dem weiteren Ausbau und der Pflege des bereits vorhandenen Netzwerkes von Förderern und Sponsoren auch die konzeptionelle Weiterentwicklung der Hochschulförderung. Zuvor war Eckel in der Geschäftsleitung der beiden größten deutschen Musikfestivals im Rheingau und in Schleswig-Holstein tätig, die sich weitgehend über Sponsorenmittel finanzieren; daher bringt er eine umfangreiche Expertise in der Akquisition und Betreuung von Förderern und Sponsoren mit.

Eckel soll in seiner neuen Position an den Schwung der Hundertjahrfeier anknüpfen, die der Goethe-Universität ein hohes Maß an privaten Zuwendungen und damit eine gute Ausgangsbasis für künftige private Förderungen gebracht hat.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir Herrn Eckel gewinnen konnten“, erklärte die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff. „Er verfügt nicht nur über viel Erfahrung im Umgang mit Förderern und Sponsoren und kann entsprechende Erfolge in der Akquisition nachweisen, sondern ist auch durch seine frühere Tätigkeit in der Region bestens vernetzt.“

Andreas Eckel kennt die Goethe-Universität bereits seit seiner Studienzeit: So studierte er in Frankfurt Erziehungswissenschaften, damals noch im AfE-Turm an der Senckenberganlage, und schloss Jahr 1992 mit einem Diplom ab. Nun freut er sich auf seine neue Wirkungsstätte am Campus Westend. Auch während seiner beruflichen Zeit im Kulturmanagement verschiedener Musikfestivals ist sein Kontakt zur akademischen Lehre nicht abgerissen: Regelmäßig übernahm Eckel im Fach Kulturmangement Lehraufträge an der FRANZ LISZT Hochschule für Musik Weimar, im ZEW der Leibniz Universität Hannover und an der Donau-Universität Krems.

Forschung

Feb 25 2015
16:50

Wahrnehmung und Gedächtnis basieren auf gleichen Prinzipien

Reale und gedachte Objekte behandelt das Gehirn gleich

FRANKFURT. Das menschliche Gehirn kann aus einer Flut von Informationen relevante Objekte auswählen und Irrelevantes ausblenden. Es weiß auch, welche Teile zu einem Ganzen gehören. Wenn wir beispielsweise unsere Aufmerksamkeit auf die Türen eines Hauses richten, registriert das Gehirn auch bevorzugt dessen Fenster, nicht aber die benachbarten Häuser. Psychologen der Goethe-Universität haben nun herausgefunden, dass dies auch geschieht, wenn Teile der Objekte lediglich in unserem Gedächtnis abgespeichert sind.

„Wahrnehmung und Gedächtnis sind in der bisherigen Forschung meist getrennt betrachtet worden“, erklärt Benjamin Peters, Doktorand am Institut für Medizinische Psychologie in der Arbeitsgruppe von Prof. Jochen Kaiser. Dabei sind Parallelen naheliegend, denn genauso, wie wir äußere Reize bevorzugt verarbeiten können, sind wir auch in der Lage, uns auf diejenigen Gedächtnisinhalte zu konzentrieren, die momentan am wichtigsten sind. Dies sind essentielle Fähigkeiten unseres Gehirns, die eng mit der Intelligenz zusammenhängen und bei verschiedenen psychiatrischen Krankheiten gestört sind.

In seiner Studie untersuchten Peters und Kollegen das in der Wahrnehmungsforschung bestens bekannte Phänomen der "objektbasierten Aufmerksamkeit". Die Erfahrung, dass wir, wenn wir nur ein Teil eines Objekts betrachten, unsere Aufmerksamkeit automatisch auf das gesamte Objekt ausdehnen – wie bei der Haustür und den Fenstern. In dem Versuch wurden die Probanden gebeten, ihre Aufmerksamkeit abwechselnd auf eine von vier Bildschirmpositionen zu richten. Zu sehen waren diese als  Endpunkte von je zwei künstlichen Objekten. Gemäß dem Prinzip der objektbasierten Aufmerksamkeit konnten die Probanden ihre Aufmerksamkeit schneller zwischen zwei Positionen des gleichen Objekts verschieben als zwischen denen, die zu verschiedenen Objekten gehörten. Neu war, dass dieser Effekt auch dann auftrat, wenn sich die Probanden diese Positionen nur im Kurzzeitgedächtnis vorstellten.

Physiologisch konnten die Forscher den Effekt beschreiben, indem sie die Hirndurchblutung mit Hilfe des Magnetresonanztomographen (MRT) untersuchten. Zunächst fanden sie, wie erwartet, eine erhöhte Aktivität an denjenigen Stellen der Hirnrinde, in denen die aktuell fokussierte Position repräsentiert wurde (visueller und parietaler Kortex). Diese erhöhte Aktivität breitete sich aber auch auf die Bereiche des Gehirns aus, die die jeweils zugehörige Position desselben Objekts repräsentierten, obwohl der Proband sich nicht darauf konzentrierte. „Das ist insofern bemerkenswert, als dass dieser Effekt in Regionen des Gehirns beobachtbar war, die normalerweise Wahrnehmungen repräsentieren, obwohl es sich hier lediglich um Gedächtnisinhalte handelte“, erläutert Peters das Versuchsergebnis. Dagegen blieben die Bereiche unverändert, in denen die gleich weit entfernten Positionen des anderen Objektes repräsentiert werden.

Diese Übereinstimmung eines grundlegenden Prinzips der Aufmerksamkeit in der Wahrnehmung und im Gedächtnis legt nahe, dass sich viele Funktionen der menschlichen Kognition möglicherweise auf wenige grundlegende Mechanismen zurückführen lassen.

Publikation:

Benjamin Peters et al.: Activity in Human Visual and Parietal Cortex Reveals Object-

Based Attention in Working Memory, in: The Journal of Neuroscience, February 25, 2015, 35(8):3360 –3369

Informationen: Benjamin Peters, Institut für Medizinische Psychologie, Campus Niederrad, Tel.: (069) 6301-84735, peters@med.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Feb 25 2015
16:49

Ausstellung im Klingspor-Museum zeigt Künstlerbücher und Pressendrucke aus der Universitätsbibliothek

Das Buch als Kunstwerk

FRANKFURT. Wenn von den kostbaren Buchschätzen der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main die Rede ist, denkt man zuerst an mittelalterliche Handschriften und alte Drucke. Weniger bekannt ist ihre ca. 2000 Titel umfassende Sammlung wertvoller moderner Drucke. Sie enthält ungeahnte Schätze, welche nur selten der Öffentlichkeit präsentiert werden. Malerbücher, bibliophile Ausgaben, Pressendrucke, Mappenwerke, Künstlerbücher und -zeitschriften warten hier auf ihre Entdeckung. Die Ausstellung „Handverlesen. Künstlerbücher und Pressendrucke aus der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main“ läuft vom 4. März bis zum 3. Mai 2015 im Offenbacher Klingspor-Museum.

Der Grundstock der Sammlung wurde 1952 mit einem Nachlass aus privater Hand gelegt. Bis zum Ende der fünfziger Jahre wurde die Sammlung nur gelegentlich ergänzt, da die Schließung kriegsbedingter Lücken im Gesamtbestand vorrangig war.

Ab den sechziger Jahren begann man, die Sammlung um kostbare Neuerwerbungen zu erweitern, darunter die 1961 in Paris erschienene Ausgabe von Longus‘ Daphnis et Chloe mit Farblithographien von Marc Chagall. War die Sammlung bis Mitte der siebziger Jahre eher auf bibliophile Drucke und Malerbücher ausgerichtet, so wurde das zeitgenössische Künstlerbuch ab 1975 zum Sammlungsgegenstand.

Mitarbeiter der Universitätsbibliothek sowie Studierende des Kunstgeschichtlichen Instituts der Universität Frankfurt unter der Leitung von Dr. Viola Hildebrand-Schat haben diese Bestände gesichtet und erfasst mit dem Ziel, das Künstlerbuch als eigenständige Kunstgattung in den Fokus kunsthistorischer Aufmerksamkeit zu rücken. Das Projekt wird von den Studierenden in einer Ausstellung präsentiert, die eine spannende Auswahl aus der umfangreichen Künstlerbuchsammlung der Bibliothek zeigt. Zu sehen sind beispielsweise Malerbücher von Joan Miró, David Hockney und HAP Grieshaber, Unikatbücher von Barbara Fahrner, Drucke von Felix Furtwängler, Peter Malutzki und Veronika Schäpers, Bücher wie Wolfgang Hennes Bodensatzbücher und Zeitschriften wie „Schaden“ oder „Entwerter/oder“ aus der DDR zeugen von der vitalen Buchkunstszene, die dort im Untergrund publizierte.

Die Ausstellung „Handverlesen. Künstlerbücher und Pressendrucke aus der Universitätsbibliothek Frankfurt am Main“ ist damit sowohl Höhepunkt als auch Abschluss des dreijährigen Kooperationsprojektes zwischen Universitätsbibliothek, Kunstgeschichtlichem Institut in Frankfurt und dem Klingspor-Museum in Offenbach. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Weitere Informationen:  Dr. Mathias Jehn, Leiter des Archivzentrums – Sammlung Seltene Drucke der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg; Tel. (069) 798-39007; m.jehn@ub.uni-frankfurt.de; PD Dr. Viola Hildebrand-Schat, Kunstgeschichtliches Institut der Goethe-Universität, Tel. (069) 468474; Hildebrand-Schat@kunst.uni-frankfurt.de  

Hochschulpolitische Themen

Feb 25 2015
16:48

Ergebnisse der Senatswahlen 2014/15 an der Goethe-Universität stehen fest.

Kontinuität im Universitäts-Parlament

FRANKFURT. Im Wintersemester 2014/15 waren die Mitglieder der Goethe-Universität wieder zur Senatswahl aufgerufen. Bei der Sitzverteilung im künftigen Senat, so das jetzt vorliegende amtliche Endergebnis, bleibt vieles beim Alten. Keine Veränderungen sind bei den Wählergruppen der Professoren, der wissenschaftlichen Mitarbeiter und der technisch-administrativen Mitarbeiter zu verzeichnen. Nur bei der Wählergruppe der Studierenden kommt es zu einem Wechsel: Die Liste Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS)/Liberale Hochschulgruppe (LHG) konnte einen Sitz gewinnen, die Giraffen hingegen verpassten diesmal den Einzug in den Senat.

Der Senat ist zentrales Gremium der Universität und Vertretung aller Statusgruppen. Ihm gehören neun Professoren, drei wissenschaftliche Mitarbeiter, drei Studierende und zwei administrativ-technische Mitarbeiter an. Die Mitglieder des Präsidiums gehören dem Senat mit beratender Stimme an. Der Präsident bzw. die Präsidentin hat den Vorsitz im Senat. Das Recht zur beratenden Teilnahme an den Sitzungen des Senats haben die Dekaninnen und Dekane, der Vorsitzende des Hochschulrats, die Vorsitzenden des AStA, der Vorsitzende des Stiftungskuratoriums, die Frauenbeauftragte, die Vorsitzende des Personalrats und die Vertreterin der Schwerbehinderten.

Wahlberechtigt waren in der Wählergruppe I 565 Professoren; die Wahlbeteiligung lag mit 75,04 Prozent etwas höher als 2012/13 (74,2 Prozent). An der Sitzverteilung hat sich nichts geändert: Drei Sitze haben jeweils die Gruppierungen RATIO und UNIVERSITAS gewonnen; zwei Sitze kann die Liste Hochschulentwicklung (LH) für sich beanspruchen, die Demokratische Liste ist weiterhin mit einem Sitz im Senat vertreten.

In der Wählergruppe II der Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen u. Mitarbeiter haben von insgesamt 3683 Wahlberechtigten 943 ihre Stimme abgegeben, was einer Beteiligung von 25,6 Prozent (2012/13: 26,4 Prozent) entspricht. Wie bisher sind die UNABHÄNGIGE Liste, GEW/verdi sowie die DEMOKRATISCHE INITIATIVE jeweils mit einem Sitz im Senat vertreten.

Stühlerücken dagegen bei den Studierenden-Vertretern im Senat: Neben Bündnis 90/Die Grünen-Hochschulgruppe und Jusos und attac für eine demokratische Uni konnte die Liste Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS)/Liberale Hochschulgruppe (LHG) mit einem Sitz in den Senat einziehen; die Giraffen hingegen verpassten diesmal als viertstärkste Kraft den Einzug. Erneut war die Wahlbeteiligung in der Wählergruppe III sehr niedrig und lag mit 12,85 Prozent nur wenig über der von 2012/13 (12,2 Prozent).

Von den 1965 Wahlberechtigten der Wählergruppe IV – Administrativ-technische Mitarbeiterinnen u. Mitarbeiter –  haben 757 ihre Stimme abgegeben (38,2 Prozent). Wie bisher sind die „Freie Liste“ und die Senatsliste verdi jeweils mit einem Sitz im Senat vertreten.

Mehr Informationen auf den Internetseiten des Wahlamtes: www.uni-frankfurt.de/52292762/Wahlen-2014_15

Hochschulpolitische Themen

Feb 23 2015
15:28

Statement der Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, nach erfolgreichem Abschluss des Hessischen Hochschulpakts 2016-2020:

Wolff lobt Hochschulpakt

FRANKFURT. Die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, zieht ein positives Fazit der abgeschlossenen Verhandlungen um den Hessischen Hochschulpakt: „Die moderat steigenden Grundmittel geben uns Planungssicherheit“, sagte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff zum Hessischen Hochschulpakt 2016-2020. Damit ließen sich nicht zuletzt die Arbeitsbedingungen für den Nachwuchs verbessern und die wissenschaftliche Profilbildung weiter voranbringen. Die Präsidentin lobte das konstruktive Klima der Verhandlungen. „Es gibt diverse Ideen, die wir nun gemeinsam mit den anderen Hochschulen realisieren wollen, beispielsweise den Aufbau einer Plattform für den wissenschaftlichen Nachwuchs – eine Art LOEWE-Programm für junge Wissenschaftler.“

Personalia/Preise

Feb 23 2015
12:43

Ausgezeichnete Beiträge über Qualitätssicherung in der Wissenschaft, Umgang mit Drittmitteln sowie eine Milieustudie über Abendschule

Goethe-Medienpreis geht an drei überregional tätige Journalisten

Auf dem Foto: Dr. Gerald Wagner (links) von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Bernd Kramer von duz.

FRANKFURT. Die Entscheidung ist gefallen. Die Gewinner des Goethe-Medienpreises für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus von FAZIT-Stiftung und Goethe-Universität stehen fest. Die Jury hat zusammen mit der Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, am 23. Februar anlässlich einer Festveranstaltung in Frankfurt

  • dem Journalisten Dr. Gerald Wagner von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für seinen Beitrag „An der Abendschule sagt keine Fack Ju Göhte“ – Aufstieg durch Bildung?...“ den mit 4.000 Euro dotierten, 1. Preis zuerkannt.
  • Der mit 1.800 Euro dotierte, 2. Preis geht an Florian Felix Weyh (Deutschlandradio Kultur) für sein Feature „Der eine macht, der andere wacht – Peer Review als Qualitätssicherungsverfahren in der Wissenschaft“.
  • Bernd Kramer erhält für seinen Beitrag: „Wahrheiten wie bestellt“ aus der Deutschen Universitätszeitung den mit 1.200 Euro dotierten 3. Preis.  
  • Der undotierte Anerkennungspreis geht an das studentische Radio Mephisto 97,6 aus Leipzig.

Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Prof. Dr. Bernhard Kempen, bezeichnete den Beitrag des 1. Preisträgers Dr. Gerald Wagner als „eine eindringliche  Milieustudie, die zu einem Lehrstück über Bildung wird. (…) Bildung setzt Freiräume zur Persönlichkeitsentwicklung voraus, damit sich Selbständigkeit und Kreativität entfalten können. Bildung nimmt dagegen Schaden, wenn sie unter Verwertungsdruck steht und nur noch nach Nützlichkeitserwägungen beurteilt wird. (…) Das alles kann und wird auch Gültigkeit für die Hochschulen beanspruchen, die in erster Linie der Persönlichkeitsbildung der Lehrenden und Lernenden dienen sollen, in Zeiten der Ökonomisierung jedoch zu Wirtschaftsbetrieben und Ausbildungsfabriken degradiert sind. Insofern ist es durchaus folgerichtig, dass sich die Jury darauf verständigt hat, einen im Kern bildungspolitischen Grundsatzartikel mit weit reichenden hochschul- und wissenschaftspolitischen Implikationen auszuzeichnen.  (…) Indem er anhand eines Berliner Abendgymnasiums das politische Schlagwort vom „Aufstieg durch Bildung“ zum Thema macht, hat der Autor markante Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich von Wissenschafts- und Hochschulpolitik einem breiten Publikum vermittelt.“

„Wer wissenschaftlich forscht, braucht den Segen anderer Forscher des Fachgebiets, um die Ergebnisse publizieren zu können. Peer Review heißt das Verfahren“, heißt es im Radiofeature „Der eine macht, der andere wacht – Peer Review als Qualitätssicherungsverfahren in der Wissenschaft“ von Florian Felix Weyh. Der ehemalige Generalsekretär der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und Jury-Mitglied Prof. Dr. Reinhard Grunwald hob in seiner Laudatio hervor:Mit dem Peer Review ist es wohl wie mit der Demokratie: nicht ohne Schwächen, aber das Beste, was derzeit zur Verfügung steht. Die Jury war sich einig:  Nach Form und Inhalt ist diese Arbeit geradezu ein Musterbeispiel für ein Radiofeature: spannend, lehrreich, ebenso faktenreich wie farbig und unterhaltsam, bestens geeignet, die Aufmerksamkeit eines breiten Publikums für wichtige Themen der Wissenschaft zu gewinnen.“

Die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD, Prof. Dr. Margret Wintermantel erklärte in ihrer Laudatio zu Bernd Kramers Beitrag „Bestellte Wahrheiten“: „Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht der Forschungsstandort Deutschland eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Der Beitrag von Bernd Kramer wurde ausgezeichnet, weil er zeigt, wie schwierig die Gratwanderung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist, wenn sie für ihre Forschung Drittmittel aus Unternehmen akquirieren. Er stellt dabei heraus, welche Verantwortung Forscherinnen und Forscher für einen moralisch integeren Umgang mit Drittmitteln übernehmen, denn letztendlich geht nicht nur um die Glaubwürdigkeit ihrer eigenen Forschung. Es geht um die Integrität von Wissenschaft und die internationale Reputation des deutschen Wissenschaftssystem.“

Der Goethe-Medienpreis für Wissenschaft-und politischen Journalismus wird seit 2008 alle zwei Jahre verliehen und ist der einzige Preis seiner Art im deutschsprachigen Raum. Prämiert wird exzellenter Journalismus, der wissenschafts- und hochschulpolitische Entwicklungen und Themen in besonders hintergründiger und anschaulicher Weise aufgreift und damit einem großen Publikum zugänglich macht. Die Bewertung übernimmt eine mit herausragenden Fachleuten besetzte Jury. Bewerben können sich Print-, Online- und Hörfunkjournalisten. Die nächste Ausschreibungsrunde startet im April 2016.

Die Jury besteht aus folgenden Personen:

  • Prof. Dr. Margret Wintermantel (Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes),
  • Prof. Dr. Bernhard Kempen (Präsident des Deutschen Hochschulverbandes),
  • Werner D‘Inka (Mit-Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung),
  • Dr. Martin Doerry (DER SPIEGEL)
  • Dr. Wolfgang Heuser (Herausgeber Deutsche Universitätszeitung)
  • Kate Maleike (Deutschlandradio, Redaktion Campus&Karriere),
  • Prof. Dr. Reinhard Grunwald (Generalsekretär a.D. der Deutschen Forschungsgemeinschaft),

Sonstige

Feb 23 2015
10:14

„Oft werden die einfachsten Regeln nicht beachtet“, kritisiert Prof. Ferdinand Gerlach, Prof. für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität

Grippe-Tipps vom Experten

FRANKFURT. Krankenhäuser mit Aufnahmestopps, überall hustende und niesende Menschen – die Influenzaviren haben Deutschland derzeit fest im Griff – Experten sprechen bereits von der stärksten Grippewelle der letzten Jahre. Und der Höhepunkt soll noch nicht erreicht sein. Wer noch nicht krank ist, fragt sich, wie er sich wirkungsvoll schützen kann. Bei wem die Viren bereits zugeschlagen haben, fragt sich, wie er möglichst rasch wieder gesund wird.

"Die drei wichtigsten Regeln müssen lauten: Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen", erklärt Prof. Ferdinand M. Gerlach, Professor für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universitätt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin und Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit der Bundesregierung. „Das gilt für Kinder wie für Eltern gleichermaßen. Auch wenn wir nicht jeden Infekt vermeiden können, so können wir uns doch vor einigen schützen.“ Der Gesundheitsexperte nennt neben Händewaschen folgende Grundregeln, die das Ansteckungsrisiko vermindern:

Berühren sie so wenig wie möglich Ihre Augen, Ihren Mund oder die Nase mit den eigenen Händen.

  • Benutzen Sie Taschentücher, Zahnbürsten, Handtücher oder Schnupfensprays nicht gemeinsam
  • Lüften Sie viel (drei- bis viermal täglich Stoßlüftung von zirka 5 Minuten)
  • Vermeiden Sie Händeschütteln und Umarmungen zur Begrüßung
  • Vermeiden Sie Auskühlung und tragen Sie den Temperaturen angemessene Kleidung.
  • Sorgen Sie in der kalten Jahreszeit für nächtliche Luftbefeuchtung gegen das Austrocknen der Schleimhäute durch trockene Heizungsluft
  • Bewegen Sie sich zwei bis dreimal wöchentlich bis zum Schwitzen (Ausdauersport). Kalt-warm-Duschen und regelmäßige Saunagänge stärken Ihre Immunabwehr
  • Wenn Sie über 60 Jahre alt oder chronisch krank sind, kann eine Impfung gegen Influenza ("Grippeimpfung") sinnvoll sein
  • Halten Sie Abstand von hustenden oder niesenden Menschen
  • Sorgen Sie für ausreichenden Schlaf!
  • Vermeiden Sie Stress, Hektik, Alkohol und Nikotin

Gerlach: „Es sind die einfachen Regeln, die – oft sogar von Beschäftigten im Gesundheitswesen selbst – nicht beachtet werden. Dadurch steigt das Risiko, dass sich Viren – wie gerade jetzt wieder – sprunghaft ausbreiten. Dabei könne jeder durch sein eigenes Verhalten dazu beitragen, dass dieses Risiko sinkt.

Veranstaltungen

Feb 20 2015
10:55

Podiumsdiskussion „Klimawandel und Gerechtigkeit“ am Forschungskolleg Humanwissenschaften am 23.2.2015 in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Normative Ordnungen“

Klimawandel: Helfen Verhandlungen noch?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „Das Problem des Klimawandels ist von globaler Reichweite. Wir lösen es durch internationale Kooperation oder gar nicht“, so Darrel Moellendorf, Professor für Internationale Politische Theorie am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität. Die bisherigen Abkommen seien zwar unzureichend. Eine Alternative zu Verhandlungen, die auch die Rechte ärmerer Länder und zukünftiger Generationen berücksichtigen, gebe es jedoch nicht. Wie realistisch ist aber eine solche Konsensfindung überhaupt noch? Vor allem auch dieser Frage widmet sich eine Podiumsdiskussion mit Moellendorf und weiteren Experten zum Thema „Klimawandel und Gerechtigkeit“ am Montag, dem 23. Februar, am Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr im Tagungsraum des Kolleggebäudes (Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg). Um Anmeldung wird gebeten. Veranstalter sind das Forschungskolleg der Goethe-Universität und der Frankfurter Exzellenzcluster, an den Moellendorf vor rund eineinhalb Jahren von der San Diego State University gewechselt ist. Zuvor war der Philosoph eine Zeitlang Gastwissenschaftler am Bad Homburger Kolleg. Bei diesem Fellowaufenthalt entstanden wesentliche Teile seiner Monographie „The Moral Challenge of Dangerous Climate Change: Values, Poverty, and Policy“ (Cambridge 2014). Eine moralische Herausforderung sieht Moellendorf darin, dass sich eine globale Klimapolitik nicht darauf beschränken dürfe, allein den Klimawandel begrenzen zu wollen; sie müsse zugleich die Bekämpfung der Armut im Blick behalten.

„Ärmere Länder haben einen begründeten Anspruch auf die Steigerung ihres Energieverbrauchs, um der Armut zu entkommen“, sagt Moellendorf und plädiert für eine ausgleichende Gerechtigkeit, bei der reichere Staaten – deren Wohlstand nicht zuletzt mit einer langen Phase der CO2-Prodution verbunden ist – soziale Verantwortung übernehmen. Um auch die Lebenschancen zukünftiger Generationen zu berücksichtigen, sollten die CO2-Emissionen bald stark reduziert und letztendlich gestoppt werden. Moellendorf verweist auf einen Beschluss der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) wonach die Erderwärmung höchstens auf zwei Grad Celsius steigen solle. Nach aktuellen Schätzungen wäre die Zwei-Grad-Erwärmung nach dem Ausstoß von insgesamt einer Billion Tonnen CO2 erreicht. Bisher, vom Beginn der Industrialisierung bis heute, sind etwa 585 Millionen Tonnen in die Atmosphäre gelangt. Bei der gegenwärtigen Emissionsrate würde die billionste Tonne in den ersten Monaten des Jahres 2039 ausgestoßen werden.

Das so genannte „Zwei-Grad-Ziel“ wurde auf dem Weltklimagipfel 2010 offiziell beschlossen. Der kommende Klimagipfel im Dezember 2015 in Paris hat den Anspruch, einen umfassenden Plan zur Schadensminimierung zu verabschieden, der 2020 in Kraft treten soll. Bisher hätte „der Prozess multilateraler internationaler Verhandlungen noch keine hinreichenden Erfolge gezeitigt“, so Moellendorf. Trotzdem sieht er in jüngsten Entwicklungen einen „gewissen Grund zur Hoffnung“. Das Klimaschutzabkommen zwischen China und den USA vom November vergangenen Jahres sei schon deshalb ein Fortschritt, weil es zeige, dass „die zwei größten Emittenten in der Lage sind, sich auf etwas zu einigen“. Ähnlich ermutigend sei die Ankündigung der EU-Staaten zu einer weiteren Emissionsreduktion.

Für den Fall, dass es keine umfassenden und belastbaren Vereinbarungen gebe, hält Moellendorf es für unvermeidlich, dass sich die öffentliche Debatte verstärkt „Vorschlägen zuwenden wird, die noch mehr Besorgnis erregen“. Gemeint ist das so genannte Geo- oder Climate-Engineering, großräumige Eingriffe in die chemischen und biochemischen Kreisläufe der Erde, um sie künstlich abzukühlen. Was wiederum davon zu halten ist, soll ebenfalls bei dem Podiumsgespräch erörtert werden.

Darrel Moellendorf diskutiert in Bad Homburg mit Prof. Konrad Ott, Professor für Philosophie und Ethik der Umwelt an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, der von 2000 bis 2008 dem Sachverständigenrat für Umweltfragen angehörte. Hinzu kommt Dr. Hermann E. Ott, Senior Advisor am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie und bis 2013 Bundestagsabgeordneter und Mitglied der Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“. Die Moderation hat die Klimawissenschaftlerin Dr. Julia Schulz, ehemals Mitarbeiterin des Wuppertal Instituts und des Klimaschutzrates Berlin. Die Einführung und Begrüßung übernehmen Michael Korwisi, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg, und Prof. Matthias Lutz-Bachmann, Frankfurter Professor für Philosophie und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften.

Ebenfalls zum Thema Klimawandel ist noch bis zum 15. Mai im Foyer des Forschungskollegs die Fotoausstellung „The Human Face of Climate Change“ des Schweizer Künstlerpaares Mathias Braschler und Monika Fischer zu sehen.

Information:  Prof. Darrel Moellendorf, Professur für Internationale Politische Theorie, Sekretariat, Ellen Nieß, Exzellenzcluster Normative Orders, Campus Westend, Tel. (069) 798-31521, ellen.niess@normativeorders.net, www.normativeorders.net

Anmeldung: Um Anmeldung zu der Veranstaltung unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de wird gebeten.

Veranstaltungen

Feb 18 2015
13:19

Einzige deutschsprachige Auszeichnung für hochschul- und wissenschaftspolitischen Journalismus wird zum vierten Mal verliehen

Medieneinladung / Feierliche Verleihung des Goethe-Medienpreises

FRANKFURT. Der Goethe-Medienpreis für wissenschafts- und hochschulpolitischen Journalismus prämiert seit 2008 im Abstand von zwei Jahren herausragenden Journalismus, der sich kritisch und analytisch mit Themen aus Hochschul- und Wissenschaftspolitik auseinandersetzt.

Bei einer Feierstunde am Montag, den 23. Februar 2015, 15 Uhr, im Raum 1.314 im IG Farben-Haus (Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt) werden die drei Preisträger der Ausschreibungsrunde 2014 öffentlich bekannt gegeben und ihre Arbeiten gewürdigt. Als Medienvertreter laden wir Sie ein, an der Feierstunde teilzunehmen.

Es sprechen:

  • Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität

sowie als Mitglieder der Jury und Laudatoren:

  • Prof. Dr. Margret Wintermantel, Präsidentin deutscher akademischer Austauschdienst,
  • Prof. Dr. Bernhard Kempen, Präsident Deutscher Hochschulverband,
  • Prof. Dr. Reinhard Grunwald, Generalsekretär a.D. Deutsche Forschungsgemeinschaft

Über Ihr Kommen freuen wir uns. Anmeldungen bitte an Helga Ott, E-Mail: ott@pvw.uni-frankfurt.de

Die nächste Ausschreibungsrunde für den Goethe-Medienpreis beginnt im April 2016.

Herzliche Grüße
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher
Goethe-Universität Frankfurt

Veranstaltungen

Feb 17 2015
14:01

Fotoausstellung und Podiumsdiskussion des Forschungskollegs Humanwissenschaften und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt

Klimagerechtigkeit im Fokus von Wissenschaft und Kunst

FRANKFURT / BAD HOMBURG V.D.HÖHE. Je länger die Menschheit wartet, um so aufwendiger und teurer wird ein effektiver Schutz vor den Folgen des Klimawandels. Dabei ist vor allem die Frage offen, wie die Kosten und die Lasten von Klimaschutz aufgeteilt werden sollen. Solange diese Frage nicht zufriedenstellend beantwortet ist, wird es kein international verbindliches Klimaschutzabkommen geben. Und: Ist ein solches Abkommen nach mehr als 20 Jahren internationaler Klimaschutzverhandlungen überhaupt noch realistisch? Mittlerweile werden immer mehr Stimmen laut, die stattdessen von Vorreiterallianzen außerhalb des internationalen Klimaregimes sprechen. Aber wie sollten solche Allianzen aussehen? Welchen Eintrittspreis, welche Vorteile sollten sie haben? Diese und weitere Fragen rund um das Thema „Klimawandel und Gerechtigkeit“ stehen im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am 23. Februar 2015, 19:00 Uhr, im Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe Universität am Wingertsberg 4 in Bad Homburg.

Eingerahmt wird diese Diskussionsveranstaltung von einer Fotoausstellung des international renommierten Künstlerpaares Mathias Braschler und Monika Fischer mit dem Titel The Human Face of Climate Change. Sie wird am Donnerstag, 19. Februar 2015, 16:30 Uhr, ebenfalls im Forschungskolleg Humanwissenschaften eröffnet.

Die in der Schweiz und New York lebenden Künstler, unter anderem mit dem World Press Photo Award ausgezeichnet, haben acht Monate lang 16 Länder auf allen Kontinenten bereist und Menschen portraitiert, denen der Klimawandel die Lebensgrundlage entzogen hat. Die Fotos sind keine weitere harte Dokumentation einer Katastrophe und ihrer Opfer. Vielmehr lichten die Fotografen Menschen vor ihrem Lebensumfeld ab und belassen ihnen dabei frontal und leicht von unten fotografiert ihre Würde. In ihrer Schlichtheit und Schärfe sind die Werke eindrücklich und berührend.

Beide Veranstaltungen sind öffentlich. Die Werke der Fotoausstellung werden bis zum 15. Mai 2015 von Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 16 Uhr und auf Anfrage zu sehen sein. Privatpersonen und Schüler können sich für eine der thematischen Führungen durch die Ausstellung anmelden, die noch bekannt gegeben werden.

Die Teilnehmer des Diskussionsabends:

  • Darrel Moellendorf ist Professor für Internationale Politische Theorie und Professorder Philosophie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main und hat am Forschungskolleg sein Buch The Moral Challenge of Climate Change  (Cambridge 2014) fertiggestellt.
  • Konrad Ott ist Professor für Philosophie und Ethik der Umwelt an der Christian-Albrechts-Universität Kiel, gehörte von 2000 bis 2008 dem Rat von Sachverständigen für Umweltfragen (SRU) an und forscht zu ethischen Aspekten des Klimawandels.
  • Dr. Hermann E. Ott ist Klimawissenschaftler am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt Energie und ehemaliger Bundestagsabgeordneter sowie Mitglied der Enquete-Kommission Wachstum, Wohlstand und Lebensqualität.

Koordination und Moderation:

Dr. Julia Schultz, Klimawissenschaftlerin aus Bad Homburg und ehemals Mitarbeiterin des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie sowie des Klimaschutzrates Berlin.

Einführung und Begrüßung:

Michael Korwisi, Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg,

Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, Frankfurter Professor für Philosophie und Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt in Bad Homburg.

Anmeldung: Wir bitten um Anmeldung zu den Veranstaltungen unter info@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

Weitere Information: Ingrid Rudolph, Geschäftsführerin, Forschungskolleg Humanwissenschaften, Telefon 06172-13977-10, sowie unter www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de und www.normativeorders.net

Die öffentliche Podiumsdiskussion und Fotoausstellung werden vom Forschungskolleg Humanwissenschaften in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe Universität Frankfurt durchgeführt. Die Veranstalter danken der Stadt Bad Homburg, den Stadtwerken Bad Homburg und dem Verein POWER für die Förderung.