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Physik-Nobelpreisträger Reinhard Genzel über Schwarze Löcher
FRANKFURT. In den letzten 50 Jahren haben sich die Indizien gehäuft, dass in den Zentren von Galaxien massive Schwarze Löcher sitzen, die durch das Zusammenballen von Gas und Sternen Gravitationsenergie in Strahlung umwandeln. Durch hochauflösende Messungen im Infrarot- und Radiobereich ist es Prof. Reinhard Genzel im Zentrum unserer eigenen Milchstraße gelungen, einen überzeugenden Beweis für ein Schwarzes Loch zu liefern und neue unerwartete Entdeckungen über seine unmittelbare Umgebung zu machen. Dabei ist klargeworden, dass die meisten Galaxien massive Schwarze Löcher beherbergen und dass diese bereits etwa eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sein müssen. Für diese Erkenntnisse wurde Prof. Reinhard Genzel im Jahr 2020 der Nobelpreis für Physik verliehen.
Das
Clusterprojekt ELEMENTS lädt ein, gemeinsam mit dem Nobelpreisträger Reinhard
Genzel vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik auf die Reise zu
den Anfängen des Universums zu gehen und mehr über Schwarze Löcher und ihre
unmittelbare Umgebung zu erfahren.
Mittwoch,
04.05.2022 um 19 Uhr
Empfang ab 18.30 Uhr
Casino Anbau West, Campus Westend
und Livestream
Für die Teilnahme an der Veranstaltung vor Ort ist eine Anmeldung
erforderlich (https://tinygu.de/milchstrasse). Der
Vortrag wird live auf dem YouTube-Kanal der Goethe Universität übertragen (https://www.youtube.com/GoetheUniversitaet).
Weitere Informationen:
Dr. Phyllis Mania
Referentin für Wissenschaftskommunikation
Clusterprojekt ELEMENTS
Tel 069 798-13001
mania@physik.uni-frankfurt.de
www.elements.science
Drei ERC Advanced Grants und zwei ERC Starting Grants: Mehr als 10 Millionen Euro für ambitionierte Forschungsprojekte in den Lebens-, Geistes- und Sozialwissenschaften
Für ihre visionären Forschungsvorhaben erhalten jetzt fünf Spitzenforscher:innen der Goethe-Universität für die kommenden fünf Jahre Fördergelder des Europäischen Forschungsrats (ERC). Mit einem ERC Advanced Grant forschen Prof. Ivan Đikić zur Membran-Feinstruktur von Zellen, Prof. Stefanie Dimmeler zu Alterungsprozessen im Herzen und Prof. Andreas Zeiher zur Genetik von Herzklappenerkrankungen. Einen ERC Starting Grant erhalten Prof. Mirco Göpfert zum Verhältnis von Humor und Politik und Prof. Lisbeth Zimmermann zur transnationalen Neuen Rechten. Stefanie Dimmeler und Ivan Đikić sind damit bereits zum dritten Mal in der Einwerbung eines ERC Grants erfolgreich.
FRANKFURT. Prof. Enrico Schleiff, Präsident der
Goethe-Universität, gratuliert den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern:
„Die Auszeichnung von gleich fünf brillanten Köpfen der Goethe-Universität in
dem hoch kompetitiven Auswahlverfahren der ERC Grants zeigt die Stärke der
Goethe-Universität, die durch die Exzellenz ihrer Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler getragen wird. Die vielversprechenden Forschungsprojekte, die jetzt
eine langfristige Förderung durch die Europäische Union erhalten, sind in der
Grundlagenforschung verwurzelt und an großen Zukunftsfragen unserer
Gesellschaft orientiert und spiegeln die Breite der Forschung an der Goethe
Universität wider.“
Die Europäischen Auszeichnungen unterstreichen die internationale Wettbewerbsfähigkeit
der Goethe-Universität und verleihen auch den Forschungsverbünden Rückenwind,
an denen die ERC-Grantees zum Teil gemeinsam beteiligt sind. Dies betrifft
insbesondere den bereits von der DFG geförderten Exzellenzcluster
Cardio-Pulmonary Institute (CPI), geleitet von Stefanie Dimmeler als
Sprecherin, in dem auch der weltweit renommierte Forscher Andreas Zeiher wirkt.
Ebenso gehört das von Ivan Đikić als Sprecher verantwortete Projekt ENABLE dazu, das vom
Hessischen Wissenschaftsministerium und der Goethe Universität in Vorbereitung
der nächsten Runde der Exzellenzstrategie eine signifikante Anschubfinanzierung
erhält.
„Besonders freuen wir uns darüber, dass Stefanie Dimmeler und Ivan
Đikić bereits zum dritten Mal
ERC-Grants einwerben und damit deutlich machen konnten, dass sich das Setzen
hoher Ziele lohnt“, fügt Schleiff hinzu. „Die beiden ERC Starting Grants für Mirco
Göpfert und Lisbeth Zimmermann – sie ist unter anderem Mitglied in dem aus der Exzellenzinitiative
hervorgegangenen Forschungsverbund Normative Ordnungen und des vom Land Hessen
und der Goethe-Universität geförderten Projekts ConTrust – zeigen, dass es uns auch
gelingt, junge Spitzenforscherinnen und –forscher an die Goethe-Universität zu
holen und unser Profil als eine in der Forschung exzellent aufgestellte Universität
Deutschlands weiter zu schärfen.“
Die neuen ERC Grants für die Goethe-Universität:
ERC Advanced Grant „ER-REMODEL“
„Endoplasmic reticulum remodelling via ER-phagy pathways"
2,5
Millionen Euro, 2022 bis 2027
Prof. Dr.
Ivan Đikić widmet sich in seinem ERC-Antrag einer Feinstruktur
der Zelle, dem Endoplasmatischen Retikulum (ER). Das ER ist das größte
Membransystem innerhalb von Zellen und nimmt sehr wichtige Funktionen bei der
Synthese und dem Transport von zellulären Bestandteilen wahr. Um diese Aufgaben
erfüllen zu können, verändert das ER kontinuierlich und in sehr prägnanter
Weise seine Form. Diese Prozesse sind äußerst dynamisch und bislang
weitestgehend unerforscht – Đikić will nun seinen Grant nutzen, um die zugrundeliegenden, genau
regulierten Mechanismen. Damit will er den Einfluss des ER auf
neurodegenerative Erkrankungen, Krebs und Infektionen besser verstehen helfen.
Ivan Đikić ist Direktor des Instituts für Biochemie II an der Goethe-Universität Frankfurt und Max Planck Fellow am MPI für Biophysik in Frankfurt. Er ist Sprecher des BMBF-geförderten Zukunftsclusters PROXIDRUGS, des Projekts ENABLE und des Sonderforschungsbereichs 1177 zur selektiven Autophagie. Für seine biomedizinische Forschung wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem 2013 mit den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. Er ist gewähltes Mitglied zahlreicher europäischer Fachgesellschaften und wurde außerdem in die American Academy of Arts and Sciences aufgenommen. Es ist bereits das dritte Mal, dass Ivan Đikić einen ERC Advanced Grant gewinnt.
ERC Advanced Grant „Neuroheart“
„The cardiac neurovascular interface in aging"
2,5
Millionen Euro, 2022 bis 2027
Prof.
Dr. Stefanie Dimmeler untersucht die Reparaturmöglichkeiten und Regeneration im
Gefäßsystem und im Herzen. Damit möchte sie langfristig dazu beitragen, die
molekularen Mechanismen der Herz-Reparatur zu entschlüsseln, um die Heilung
nach Herzinfarkt und Herzmuskelschwäche zu beschleunigen oder deren Auftreten
zu vermeiden. Mit ihrem Grant will Dimmeler das Zusammenwirken von Nerven und
Gefäßen im alternden Herzen untersuchen, das wahrscheinlich die Entwicklung
altersbedingter Erkrankungen des Herzmuskels mit verursacht. Langfristig soll
die Grundlage für die Entwicklung von Therapien gelegt werden, die zu einer
gesunden Alterung des Herzens beitragen.
Stefanie Dimmeler ist Professorin für Molekulare Kardiologie und
Direktorin des Instituts für Kardiovaskuläre Regeneration der
Goethe-Universität. Sie ist Sprecherin des durch die DFG geförderten
Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary Institute (CPI), Vorstandssprecherin des
Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) und war 2008 bis 2012
Mitglied des deutschen Ethikrats. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen – darunter
jüngst die Otto-Warburg-Medaille der Gesellschaft für Biochemie und
Molekularbiologie und die Goldmedaille der Europäischen Gesellschaft für
Kardiologie – hat sie für ihre Forschung über programmierten Zelltod 2005 den Gottfried
Wilhelm Leibniz-Preis erhalten. Es ist bereits das dritte Mal, dass Stefanie
Dimmeler einen ERC Advanced Grant einwirbt.
ERC Advanced Grant „CHIP-AVS“
„Clonal hematopoesis of indeterminate potential and
degenerative aortic valve stenosis"
2,2
Millionen Euro, 2022 bis 2027
Prof.
Dr. Andreas M. Zeiher befasst sich im Schwerpunkt mit der
Diagnostik und Therapie von Patienten mit koronarer Herzerkrankung und
Herzinsuffizienz, einschließlich sämtlicher interventioneller
Behandlungsverfahren. In seinem ERC-Projekt „CHIP-AVS“ wird Zeiher die
Risikofaktoren für die häufigste erworbene Herzklappenerkrankung untersuchen,
die degenerative Aortenklappenstenose. Bei dieser Krankheit ist das
Klappengewebe verdickt und verkalkt. Dabei spielen offenbar Mutationen in
weißen Blutzellen (Leukozyten) eine Rolle, die im Projekt genauer
charakterisiert werden sollen. Ziele sind die Entdeckung prognostischer
Biomarker sowie die Identifikation von Ansatzpunkten für mögliche Therapien.
Andreas M. Zeiher, Internist und Kardiologe, ist Professor für Innere
Medizin/Kardiologie an der Goethe-Universität. Bis 2021 war er Direktor der
Medizinischen Klinik III – Kardiologie/Angiologie/Nephrologie des
Universitätsklinikums Frankfurt, seit 2021 bekleidet er eine Distinguished
Professorship an der Goethe-Universität. Seit 2015 gehört Zeiher zu den
weltweit meistzitierten klinischen Forschern und erhielt zahlreiche nationale
und internationale Preise und Auszeichnungen. Er war Mitbegründer und Sprecher
des Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary System und ist im Lenkungsausschuss des
nachfolgenden Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary Institute (CPI) aktiv. Seit 2011
ist Zeiher Standort-Sprecher Rhein-Main des Deutschen Zentrums für
Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK).
ERC Starting Grant „NoJoke“
„Humour as an epistemic practice of the political
present"
1,9
Millionen Euro, 2022 bis 2027
Die bisherigen Forschungsinteressen von Prof. Dr. Mirco Göpfert kreisen um die Frage des Politischen. Zu
seinen Schwerpunkten zählen Bürokratie, Gewalt, Verbrechen und Strafen sowie
die Verknüpfung von Macht und Ästhetik anhand der Praxis des Komischen. Sein
Forschungsprojekt „NoJoke“ reagiert auf eine politische Gegenwart, in der es
immer schwerer wird, das Ernste vom Lächerlichen, die Parodie vom Aufrichtigen,
das Wirkliche vom Fake zu unterscheiden. Im Projekt wird er untersuchen, wie
die Praxis des Karikierens, der Satire und der Comedy zum Verständnis dieser mit
Dissonanzen durchsetzten politischen Gegenwart beiträgt und inwieweit das Erkenntnispotenzial
von Komik für die Wissenschaft selbst fruchtbar gemacht werden kann.
Mirco Göpfert ist Professor für Ethnologie am Institut für
Ethnologie der Goethe-Universität. Nach seiner Promotion im Fach Ethnologie an
der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 2014 lehrte er am Fachbereich
Geschichte und Soziologie der Universität Konstanz, bevor er im Jahr 2018 den
Ruf an die Goethe-Universität erhielt.
ERC Starting Grant “FARRIO"
„The Effects of Far Right Challenges on International
Organizations"
1,5
Millionen Euro, 2022 bis 2027
Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann liegen in den Bereichen aktueller
Herausforderungen einer multilateralen Weltordnung, Internationaler
Organisationen, Normen in den internationalen Beziehungen, Demokratie- und
Rechtstaatlichkeitsförderung sowie Peacebuilding. Ihr Forschungsprojekt FARRIO ist
dem Erstarken der Neuen Rechten in der internationalen Politik gewidmet. Die
Politologin wird darin untersuchen, welche Effekte transnationale Aktivitäten
der Neuen Rechten auf die Europäische Union, die Vereinten Nationen sowie ihre
Unterorganisationen in verschiedenen Politikbereichen haben.
Lisbeth Zimmermann ist seit 2022 Professorin für Politikwissenschaft
mit dem Schwerpunkt internationale Institutionen und Friedensprozesse am
Institut für Politikwissenschaft der Goethe-Universität und verstärkt hier
zugleich die Forschungen im Kontext des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“
und des Projekts ConTrust. Nach mehrjähriger Mitarbeit am Leibniz-Institut
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), deren assoziierte Wissenschaftlerin
sie gegenwärtig ist, hatte sie seit 2018 eine Professur für Internationale
Beziehungen an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen inne.
Der
Europäische Forschungsrat (European
Research Council, ERC) ist eine von der Europäischen Kommission
eingerichtete Institution zur Finanzierung grundlagenorientierter Forschung. Er
besteht seit 2007 unter mehreren EU-Rahmenprogrammen für Forschung und
Innovation. An seiner Spitze steht der Scientific Council, ein Gremium
internationaler Spitzenwissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern, der für die
strategische Ausrichtung des ERC verantwortlich ist.
Mit
den ERC Advanced Grants fördert der
ERC bahnbrechende Forschungsvorhaben von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern. Für die Projekte erhalten sie bis zu 2,5 Millionen Euro über
einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. https://erc.europa.eu/funding/advanced-grants
ERC Starting Grants unterstützen exzellente Forscherinnen und Forscher, die sich in den ersten Jahren nach ihrer Promotion ein eigenes Forschungsteam aufbauen und sich mit einem viel versprechenden Forschungsprojekt wissenschaftlich etablieren wollen. Für die Projekte erhalten sie bis zu 1,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. https://erc.europa.eu/funding/starting-grants
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/117951556
Bildtexte:
Prof.
Dr. Ivan Đikić, Foto: Uwe Dettmar für
Goethe-Universität Frankfurt
Prof.
Dr. Stefanie Dimmeler, Foto: Uwe Dettmar für
Goethe-Universität Frankfurt
Prof.
Dr. Andreas M. Zeiher, Foto: Uwe Dettmar für
Goethe-Universität Frankfurt
Prof.
Dr. Mirco Göpfert, Foto: privat
Prof.
Dr. Lisbeth Zimmermann, Foto: Samuel Groesch für Zeppelin
Universität
Projektteam der Goethe-Universität veranstaltet mehrsprachige Online-Artenschutzkonferenz für Schulklassen.
FRANKFURT. Am 24. Juni 2022 veranstaltet das Projekt „The Blue Planet“ der Goethe-Universität Frankfurt eine mehrsprachige Online-Artenschutzkonferenz für Schulklassen. Unter dem Titel #savetheblueplanet setzen sich Schüler*innen der Stufen 8-13 mit der Bedrohung des Lebensraumes Meer sowie mit den Akteur*innen und Strategien des globalen Artenschutzes auseinander. Sie schlüpfen dazu in einem interaktiven Planspiel, das Natur-, Gesellschafts- und Sprachwissenschaften verbindet, in die Rollen von Klimaschützer*innen, Weltkonzernen, Fischfangnationen und Politiker*innen. Sie debattieren in Deutsch, Englisch und weiteren Erst-, Zweit- bzw. Fremdsprachen, um globale Diskurskompetenz zu entwickeln und zu erkennen, dass die weltweiten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nur mehrsprachig bewältigt werden können.
#savetheblueplanet fördert dabei
gleichermaßen das Demokratieverständnis und die digitalen Kompetenzen der
Teilnehmenden. Diese Befähigungen gelten als zentrale didaktische Ziele in der
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). #savetheblueplanet ist Teil des
interdisziplinären Projektes „The Blue Planet“, das von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt für 1,5 Jahre an der Goethe-Universität gefördert wird.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Britta Viebrock entstehen hier bilinguale
Lehrmaterialien für die digitale Nachhaltigkeitsbildung in den Sekundarstufen I
und II.
Die
Online-Artenschutzkonferenz findet über ein Videokonferenz-Tool aus dem
Klassenzimmer statt. Mitwirken können Schüler*innen aus dem gesamten
Bundesgebiet sowie an deutschen Schulen im europäischen Ausland. Die Anmeldung
der Schulklassen erfolgt zentral über die Lehrkraft und ist bis 31.05.2022
unter www.theblueplanetproject.de/event möglich. Die
Teilnahme an der Online-Artenschutzkonferenz ist kostenlos.
Weitere
Informationen
zu #savetheblueplanet und dem Projekt „The Blue Planet“ unter: www.theblueplanetproject.de
Kontakt:
Dr.
Subin Nijhawan, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut für England- und
Amerikastudien, Abteilung Sprachlehrforschung und Didaktik, Goethe-Universität
Frankfurt. Tel. 069-798 32508; Sekretariat: 069 - 798 32 534. E-Mail: nijhawan@em.uni-frankfurt.de; http://www.uni-frankfurt.de/62690055/Nijhawan
51. Römerberggespräche in Kooperation mit dem Forschungsverbund Normative Ordnungen der Goethe-Universität zum Thema „Der Ukraine-Krieg und die neue Welt-Unordnung“
FRANKFURT. Der Angriff auf die Ukraine hat die Vorstellung einer auf Kooperation gegründeten globalen Ordnung erschüttert. Denn der Krieg zielt nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf die Stabilität und den inneren Frieden westlicher Demokratien. Diese sehen sich über Nacht mit geostrategischen Ambitionen konfrontiert, bei denen Russland von Atommächten wie China und Indien Rückendeckung erhält. Damit scheint die mit dem Fall der Mauer entstandene Hoffnung auf ewigen Frieden in Europa als Illusion entlarvt worden zu sein.
Was bedeutet dies für die offenen Gesellschaften? Wie können sie
beweisen, dass sie der militärischen und geistigen Mobilmachung ihrer Gegner
gewachsen sind? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen? Dies fragen die
51.
Römerberggespräche
„Nie
wieder Frieden? Der Ukraine-Krieg und die neue Welt-Unordnung“
am
Samstag, dem 30. April 2022
im
Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt. Der Eintritt ist frei.
Für den Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität sprechen die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Nicole
Deitelhoff und der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Stefan Kadelbach.
Weitere Redner*innen und Diskussionsgäste sind die Journalistin und Autorin Alice Bota, der Autor Viktor Jerofejew, die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Charlotte Klonk (HU Berlin), der Historiker Prof. Dr. Jannis Panagiotidis (Universität Wien), der Essayist Jurko Prochasko, der Osteuropahistoriker und Publizist Prof. Dr. Karl Schlögel (Stiftung Europa-Universität Viadrina) und Prof. Adam Tooze, Wirtschaftshistoriker von der Columbia University. Moderiert wird die Veranstaltung von Hadija Haruna-Oelker (Journalistin) und Alf Mentzer (Leiter der Literaturredaktion von hr2-kultur).
Die Frankfurter Römerberggespräche bestehen seit 1973 in ununterbrochener Folge
und sind eine feste Institution der Debattenkultur in Deutschland. Vorsitzender
des Trägervereins Römerberggespräche e.V. ist Miloš Vec, Professor für Rechts-
und Verfassungsgeschichte an der Universität Wien und seit 2013 assoziiertes
Mitglied des Frankfurter Forschungsverbundes Normative Ordnungen.
Das Programm im Überblick:
10.00 Uhr
Begrüßung
Angela Dorn, Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst
Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt
am Main
10.15 Uhr
Karl Schlögel (Osteuropahistoriker und Publizist, Stiftung
Europa-Universität Viadrina)
Die Ordnung im Kopf und die Unordnung der Welt
11.00 Uhr
Alice Bota (Journalistin und Autorin) – Jurko Prochasko (Essayist)
(K)ein neuer Krieg – Osteuropäische Perspektiven
12.00 Uhr
Viktor Jerofejew (Autor)
Putin and Europe
13.00 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Charlotte Klonk (Kunsthistorikerin, HU Berlin)
Wieder “Nie Wieder" – Bilder des Krieges
14.45 Uhr
Stefan Kadelbach (Rechtswissenschaftler, Normative Orders,
Goethe-Universität) – Adam Tooze (Wirtschaftshistoriker, Columbia
University)
Verbrechen und Strafe: Wie sanktioniert die Weltgemeinschaft Putins
Aggression?
15:30 Uhr
Jannis Panagiotidis (Historiker, Universität Wien)
Flucht aus der Ukraine, postsowjetische Migration und die Zukunft der
Migrationsgesellschaft
16.15 Uhr
Nicole Deitelhoff (Politikwissenschaftlerin, Normative Orders,
Goethe-Universität)
Zurück auf Null? Der Ukrainekrieg und seine Folgen
17.00 Uhr
Ende
Details zum Programm:
www.roemerberggespraeche-ffm.de, www.normativeorders.net
Informationen:
Anke Harms, Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds
„Normative Ordnungen“, Tel.: 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de
AIWG veröffentlicht Publikation zu Islam und Medizin
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität hat heute ihre neue Ausgabe der Publikationsreihe „Praxisperspektive“ veröffentlicht. Darin beschäftigen sich der Mediziner Dr. Assem Aweimer und der Islamtheologe Prof. Dr. Serdar Kurnaz mit islamrechtlichen Fragen in akut-intensivmedizinischen Entscheidungssituationen.
FRANKFURT. Muss im Islam
alles Menschenmögliche getan werden, um einen kranken Menschen am Leben zu erhalten?
Wann dürfen muslimische Patient_innen auf lebenserhaltende Maßnahmen
verzichten? Und welche Behandlungsmethoden sind aus islamrechtlicher Sicht für
Muslim_innen überhaupt zulässig? Bislang gibt es in der islamischen Theologie
und der Islamwissenschaft nur vereinzelte Studien, die sich mit bioethischen
Fragen beschäftigen. Eine Auseinandersetzung aus islamtheologischer Warte mit
Fragen zu modernen medizinischen Therapiemaßnahmen steckt noch in den Anfängen.
Der
Mediziner Dr. Assem Aweimer und der Islamtheologe Prof. Dr. Serdar Kurnaz legen
mit der aktuellen AIWG-Praxisperspektive „Islamrechtliche Fragestellungen in
der Akutmedizin“ einen ersten Grundstein für den Austausch zwischen
medizinischer Praxis und Forschung sowie den islam-theologischen Wissenschaften
im deutschsprachigen Raum.
Anhand
konkreter Praxisbeispiele stellt der Oberarzt für Innere Medizin und
Kardiologie am BG Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum Fragen an die
islamisch-theologischen Wissenschaften. Diese greift Prof. Dr. Serdar Kurnaz im
zweiten Teil der Publikation auf und formuliert aus islamrechtlicher Sicht
Grundprinzipien für Entscheidungsfindungen in akut-intensivmedizinischen
Situationen. Der Theologe vom Berliner Institut für Islamische Theologie zeigt
dabei, dass es aufgrund der Meinungspluralität in der islamischen Tradition die
eine „islamische Antwort“ auf eine bestimmte medizinethische Frage nicht gibt.
„Eine Vereinfachung in Erlaubtes und Verbotenes ist aufgrund der Komplexität
und der Tragweite vieler Entscheidungen, seien sie medizinisch oder theologisch
begründet, nicht möglich“, so Prof. Dr. Serdar Kurnaz.
Die
AIWG-Praxisperspektive präsentiert dennoch aufgrund eines engen Austauschs
zwischen Medizin und islamischer Theologie für Abwägungssituationen im
Spannungsfeld zwischen medizinischer Identifikation und Patientenwille
anschaulich Handlungsvorschläge und regt zur weiteren Forschung in dem Bereich
an. Mitte Mai veranstaltet die AIWG einen Live-Talk auf YouTube zum Thema.
Gäste sind unter anderem die Autoren. Informationen zur Veranstaltung sind in
Kürze abrufbar unter https://aiwg.de/aktuelles/
Dr.
med. Assem Aweimer ist Oberarzt für Innere Medizin und Kardiologie am BG
Universitätsklinikum Bergmannsheil in Bochum. Er hat Medizin in Bochum studiert
und sich im Schwerpunkt Innere Medizin und Kardiologie weitergebildet.
Prof.
Dr. Serdar Kurnaz hat in Frankfurt am Main an der Goethe-Universität Islamische
Religion, jüdisch-christliche Religionswissenschaften und Pädagogik studiert
und im Fach Islamische Studien promoviert. Seit 2020 ist er Professor für
Islamisches Recht in Geschichte und Gegenwart am Berliner Institut für
Islamische Theologie der Humboldt-Universität zu Berlin.
Die
Publikation kann auf der Website der AIWG kostenfrei heruntergeladen
werden unter https://aiwg.de/praxisperspektiven/
Mit
ihrer Publikationsreihe AIWG-Praxisperspektiven präsentiert die AIWG Beiträge
und Gedanken aus der Praxis zu Fragen des Islams in der Gesellschaft. Mit ihren
Praxisperspektiven liefert die AIWG Anregungen für die wissenschaftliche
Erforschung verschiedener islamtheologisch relevanter Fragen, zugleich richtet
sich die Publikation an eine breite Öffentlichkeit.
Weitere
Informationen
Stefanie
Golla
Koordinatorin
Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie
für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft
Goethe-Universität
Telefon 069
798-22459
E-Mail golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/
DITIB-Studie 2021: Lebensweltliche Einstellungen junger Muslim:innen in Deutschland
Wie stehen junge Muslim:innen zu Heimat und Religion? Welche Vorstellungen haben sie von Liebe, Heirat und Familie? Zu diesen und anderen Themen hat die DITIB-Jugendstudie der Goethe-Universität junge Muslim:innen befragt.
FRANKFURT. Sie
fühlen sich in Deutschland zu Hause, empfinden aber zugleich eine gewisse
Unentschlossenheit gegenüber dem Land, in dem sie leben. Sie planen ihre
Zukunft in Deutschland und engagieren sich etwa in der Flüchtlingshilfe, in der
Politik und in der Feuerwehr, können sich aber nicht vorstellen, in Deutschland
beerdigt zu sein. Sie finden im DITIB-Moscheeverband mit seinem
außerschulischen Bildungsangebot einen Ersatz für die türkische Heimat ihrer
Eltern und Familien, fordern aber mehr deutschsprachige Imame in ihrer Gemeinde
und ein stärkeres Zugehen des Verbands auf nicht-muslimische Bürger. Sie
wünschen sich einen selbstbewussteren Umgang mit dem eigenen Glauben, sind der
Meinung, die islamische Religion sei nur für Muslim:innen offen, lehnen aber
religiöse Übertreibungen wie Kopftuchzwang und Zwangsehen ab. Sie betonen
biologische und Rollen-Unterschiede zwischen Mann und Frau, gehen aber
selbstverständlich von deren Gleichberechtigung aus.
Dies sind Ergebnisse der soeben erschienenen DITIB-Studie 2021,
die von Harry Harun Behr, Professor für Erziehungswissenschaft mit dem
Schwerpunkt Islam, und der wissenschaftliche Projektleiterin Meltem Kulaçatan
am Fachbereich Erziehungswissenschaften, beide Goethe-Universität, durchgeführt
wurde. Befragt wurden junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren, die sich selbst
als muslimisch bezeichnen, sich ehrenamtlich im Jugendverband des
DITIB-Moscheeverbands engagieren und in Deutschland beheimatet sind. Ihre
Ankünfte weisen die Befragten als überdurchschnittlich gut ausgebildet aus und
als Angehörige einer bürgerlich orientierten Mittelschicht; sie sind an
Normalität interessiert, möchten nicht als migrantisch und muslimisch definiert
werden und sind positiv gegenüber staatlichen Regelsystemen eingestellt.
Gleichwohl geben die jungen Menschen an, prägende Diskriminierungserfahrungen,
etwa in der Schule, gemacht zu haben.
Initiiert wurde die Studie vom Jugendverband des
DITIB-Moscheeverbands (BDMJ), verbunden mit dem Wunsch, seine Angebote besser
an die Bedürfnisse der jugendlichen Zielgruppen anpassen zu können. Da auch das
postmigrantische Selbstverständnis junger Menschen, also auch das
Generationenverhältnis in der Studie erfragt werden sollte, äußerte auch der
von den Jugendlichen als „Erwachsenenverband“ bezeichnete Bundesverband DITIB
Interesse an den Ergebnissen. Die Studie wurde schließlich vom Bundesverband in
Auftrag gegeben. Die Wissenschaftler der Studie weisen darauf hin, dass eine
Einflussnahme des Auftraggebers auf Ergebnisse vorab ausgeschlossen wurde.
Die Studie verbindet quantitative Ergebnisse mit qualitativen
Aussagen, in denen die Befragten anonym zu Themen Stellung nehmen konnten. „Ich
möchte mich hier wohl fühlen“, lautet etwa ein Kommentar. „Ich bin hier geboren
und aufgewachsen, kenne mich mit der deutschen Kultur aus und beherrsche die
Sprache sehr gut. Aufgrund meiner Religion und meiner Herkunft werde ich in
vielen Bereichen des Lebens ausgegrenzt, und das finde ich sehr schade, denn
ich sehe Deutschland auch als Heimat an. Genauso wie die Türkei. Dieses gute Gefühl
wird mir leider oftmals genommen.“ In Bezug auf die Jugendarbeit des DITIB
enthält die Studie Äußerungen wie „mehr nicht-muslimische Referenten einladen,
Kooperation mit anderen religiösen Vereinen (auch nicht-muslimische), bessere
Zusammenarbeit mit Bürgermeistern.“ Einen hohen quantitativen Zustimmungswert
erreicht die Aussage: „Ich würde nur eine Muslimin oder einen Muslim heiraten.“
Die gesellschaftliche Funktion des DITIB bewerten die
Wissenschaftler insgesamt positiv. Sie sprechen dem Moscheeverband die
Fähigkeit zu, über eine religiöse Grundbildung zur Stabilisierung der
Persönlichkeit beizutragen und somit über intellektuell und spirituell
gebildete und interessierte junge Menschen Integration zu gestalten. „Es ist
genau diese religiöse Matrix für lebensweltliche Orientierung, die radikalen
Muslimen oft fehlt“, sagt Harry Harun Behr.
Allerdings ermuntern die Erziehungswissenschaftler den
Moscheeverband auch, „kritische Reflexion als Chance für bewusstere Religion zu
begreifen und nicht als Angriff auf den Glauben.“ Die große Herausforderung
bestehe darin, die veränderte, eher „säkulare Spiritualität“ der jungen
Generation aufzugreifen und einen religionsgemeinschaftlichen Raum auch für
diejenigen zu gestalten, die bislang als „abweichend“ markiert werden.
Publikation:
Behr,
Harry Harun Behr/ Kulaçatan, Meltem (2022): DİTİB Jugendstudie 2021.
Lebensweltliche Einstellungen junger Muslim:innen in Deutschland. Weinheim:
Beltz Juventa, 185 Seiten, 24,95 Euro
Weitere Informationen
Harry
Harun Behr
Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Islamische
Religionspädagogik und Fachdidaktik des Islamischen Religionsunterrichts
Meltem
Kulaçatan
Wissenschaftliche
Mitarbeiterin
Goethe-Universität
FB 04, Institut für Pädagogik der Sekundarstufe
Campus Westend, Gebäude PEG, Raum 4. G 113
Theodor-W.-Adorno-Platz 6, D-60323 Frankfurt am Main
+49 (0)69 798 36306
hb@em.uni-frankfurt.de
kulacatan@em.uni-frankfurt.de
Internationales Forschungsteam unter Federführung der Goethe-Universität widerlegt ein jahrzehntelang populäres Konzept
Entzündungen
werden entgegen einem seit fast 30 Jahren propagierten Konzept offenbar nicht
aktiv mit spezialisierten Lipiden beendet, die unser Körper aus mehrfach
ungesättigten Omega-3-Fettsäuren bildet. Zwar lassen sich solche Resolvine oder
Lipoxine unter Laborbedingungen herstellen, physiologisch spielen sie jedoch
höchstwahrscheinlich keine Rolle. Das belegt ein Review eines internationalen
Forschungsteams um Prof. Dieter Steinhilber von der Goethe-Universität
Frankfurt. Ausgangspunkt dieser Arbeit, die unter Fachleuten viel Aufsehen
erregt hat, waren experimentelle Befunde des DFG-Graduiertenkollegs „Auflösung
von Entzündungsreaktionen“ (AVE) an der Goethe-Universität.
FRANKFURT. Entzündungen entspringen einer aktiven Abwehrreaktion
unseres Immunsystems. Sie klingen normalerweise von selbst ab. Einst wurde
angenommen, dass sei ein passiver Prozess, weil die beteiligten Immunzellen
nach getaner Arbeit allmählich absterben oder abwandern. Heute wissen wir, dass
unser Körper auch das Abklingen einer Entzündung aktiv steuert. Zu diesem Zweck
verwandeln sich unter anderem bestimmte Zellen des angeborenen Immunsystem, so
genannte entzündungsfördernde M1-Makrophagen, die primär der Verteidigung dienen,
in entzündungsauflösende M2-Makrophagen, die primär in der Wundheilung wirken.
Als ein wichtiger molekularer Effekt dieser Verwandlung galt
bisher die Bildung spezialisierter entzündungsauflösender Mediatoren (SPMs).
Seit ihrer Entdeckung im Jahr 1984 gaben sie einer weltweit immer größer
werdenden Gruppe von „Resolutionisten“ Anlass zu der Hoffnung, eines Tages mit synthetischen
„Entzündungsauflösern“ (Resolvinen) therapeutisch in entzündliche Prozesse
eingreifen zu können.
Die derzeit verfügbaren Medikamente gegen Entzündungen und deren
Symptome – wie zum Beispiel die Acetylsalicylsäure und die Cox-2-Inhibitoren – wirken
dagegen als Gegenspieler (Antagonisten) bestimmter Reaktionen des
Arachidonsäurestoffwechsels, die proinflammatorische Gewebshormone generieren.
Dazu gehören einerseits Thromboxan und die Prostaglandine, andererseits die Leukotriene.
Nur zwei Stoffwechselschritte von der Arachidonsäure entfernt entstehen auch die
SPMs, denen bislang eine anti-inflammatorische Wirkung zugeschrieben wurde.
Tatsächlich zeigte eine Doktorarbeit am 2017 etablierten Graduiertenkolleg
AVE der Goethe-Universität, dass entzündungsauflösende Makrophagen die beiden
Enzyme bilden, die für die Herstellung von SPMs notwendig sind. Allerdings
konnten erst unter nicht-physiologischen Bedingungen – die Forscher:innen gaben
Stimulatoren dazu, die die Durchlässigkeit der Membran der Makrophagen für Kalzium
erhöhten (Ionophore) – , winzige Mengen von SPMs nachgewiesen werden. Selbst
wenn man, wie eine weitere Dissertation zeigte, Zellkulturen bestimmter weißer
Blutzellen (neutrophiler Leukozyten) bereits vorbehandelte Substrate dieser
Enzyme zufügte, wurden diese Substrate darin kaum umgesetzt.
Ein weiteres Verdachtsmoment ergab sich durch frühere Arbeiten über
SPM-Rezeptoren von Prof. Stefan Offermanns, der wie Prof. Steinhilber
Projektleiter im an der Goethe-Universität verankerten Sonderforschungsbereich „Krankheitsrelevante
Signaltransduktion durch Fettsäurederivate und Sphingolipide“ ist. Bei der
Studie konnte keine Wirkung von Lipoxin A über den entsprechenden G-Protein-gekoppelten
Rezeptor festgestellt werden. Über diese Rezeptoren übermitteln Lipidmediatoren
ihre Signale. Im Blutplasma von gesunden Probanden ließen sich SPMs selbst
mittels sensitivster und selektivster Verfahren (Kopplung von Chromatographie
und Massenspektrometrie) zudem bestenfalls im einstelligen Pikogrammbereich
finden.
Ausgehend von diesen Befunden durchforstete das Forschungsteam um
Prof. Dieter Steinhilber alle bisher erschienenen Publikationen zum Thema SPMs.
Dieses Review bestätigte ihre Dekonstruktion des SPM-Konzeptes: Menschliche
Leukozyten, zu denen auch Makrophagen gehören, können bestenfalls geringe
Mengen an SPMs synthetisieren. Diese Mengen sind so winzig, dass sie auch mit
modernster Analytik nicht verlässlich zu quantifizieren sind. Die SPM-Synthese
steht weder im Zusammenhang mit dem Abklingen einer Entzündungsreaktion noch
mit einer gezielten Zufuhr mehrfach ungesättigter Omega-3-Fettsäuren.
SPM-Rezeptoren sind bisher nicht valide nachgewiesen worden.
„Insidern war schon lange klar, dass das SPM-Konzept fragwürdig
ist“, sagt Dieter Steinhilber. „Bisher hat sich jedoch niemand die Mühe
gemacht, alle Zweifel zusammenzutragen.“ Es müsse einen anderen Mechanismus der
aktiven Entzündungsauflösung geben. „Denn der Wechsel von entzündungsfördernden
M1-Makrophagen zu entzündungsauflösenden M2-Makrophagen geht eindeutig mit
einer Veränderung des Lipid- und Zytokinprofils einher.“
„Die Suche nach den molekularen Signalen, mit denen unser Körper
überschießende oder chronische Entzündungen aktiv verhindert, bleibt spannend“,
sagt Prof. Bernhard Brüne, Vizepräsident der Goethe-Universität und Sprecher
des Graduiertenkollegs AVE. „Sie motiviert unsere weitere Forschung.“
Publikation: Nils Helge Schebb,
Hartmut Kühn, Astrid S. Kahnt, Katharina M. Rund, Valerie B. O'Donnell, Nicolas
Flamand, Marc Peters-Golden, Per-Johan Jakobsson, Karsten H. Weylandt, Nadine
Rohwer, Robert C. Murphy, Gerd Geisslinger, Garret A. FitzGerald, Julien
Hanson, Claes Dahlgren, Mohamad Wessam Alnouri, Stefan Offermanns, Dieter
Steinhilber: Formation, Signaling and
Occurrence of Specialized Pro-Resolving Lipid Mediators—What is the Evidence so
far? Frontiers
in Pharmacology (2022) https://doi.org/10.3389/fphar.2022.838782
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Dieter Steinhilber
Institut für Pharmazeutische Chemie
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 798-29324
Steinhilber@em.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/53483647/Arbeitskreis_Prof__Dr__Steinhilber
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Skulpturen des Künstlers Herbert Mehler noch bis Mitte Juli auf dem Campus Westend – Kunstpädagogische Projekte auch für junge Menschen
Die temporäre Skulpturenausstellung “Herbert Mehler: Wachstum – Körper – Raum. Dialog mit der Goethe-Universität" wird noch bis zum 17. Juli zu sehen sein. Seit Mai letzten Jahres werden auf dem Campus Westend 18 Großskulpturen des Bildhauers Herbert Mehler von der Goethe-Universität und dem Frankfurter Ausstellungshaus DIE GALERIE präsentiert. Ein kunstpädagogisches Projekt begleitet die Ausstellung mit digitalen Formaten auch für Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigungen.
FRANKFURT.
Erstmals sind sie im Ensemble zu sehen: die 18 großen Corten-Stahlskulpturen
des Bildhauers Herbert Mehler, die seit Mai 2021 die Besucher:innen mitten in
Frankfurt zu einem Dialog einladen. Der Bildhauer, 1949 in Steinau bei Fulda
geboren, genießt mit
seinen unverkennbaren, abstrakten Skulpturen sowohl
im deutschsprachigen Raum als auch international ein hohes Ansehen. Auf dem
weitläufigen Parkgelände des Campus Westend sind sie an sieben Stellplätzen
sowie im Eingangsfoyer nach Themen wie Vielfalt und Differenz, Nachhaltigkeit,
Wissenschaft und Kunst gruppiert. Die Besucherinnen und Besucher können sich
nun noch bis zum 17. Juli auf dem Campus durch die mit bis zu sechs Meter hohen
rostbraunen Skulpturen inspirieren lassen, die einerseits an organische
Gebilde, andererseits an architektonische Elemente erinnern.
Ursprünglich war die von der Goethe-Universität mit dem
Frankfurter Ausstellungshaus DIE GALERIE kuratierte Freiluftausstellung
bis Ende April geplant. Mit der Ausstellung wollte die Goethe-Universität der
Stadtgesellschaft in der Pandemie zurückgeben, was in den vergangenen zwei
Jahren besonders stark vermisst wurde: einen öffentlichen Raum, der gemeinsame
ästhetische Erfahrungen ermöglicht.
Mit allen Sinnen wahrnehmen lässt sich die nun verlängerte
Ausstellung auch durch die Projekte, zu denen Mehlers Skulpturen vierzig
Studierende am Institut für Kunstpädagogik in den vergangenen Monaten
inspiriert haben. Im Rahmen des Projektseminares „Kultur für alle?! Kunst auf
dem Campus Westend und Wege der Kunstvermittlung im öffentlichen Raum“ haben
die Studierenden verschiedene Formate entwickelt, die Interessierten aller
Altersstufen digital einen Zugang zur Ausstellung erleichtern.
Entstanden sind etwa Bastelanleitungen für Kinder in Form von Videos, eine digitale Rallye für
Jugendliche, Podcasts, ein raumatmosphärisches Video für
Hörende, Taube und Menschen mit Hörbeeinträchtigung, ein Kurzquiz (auch
in englischer Sprache) sowie
eine kleine Publikation in Formeines Mitmachheftes und eine studentische Homepage, welche die einzelnen
Angebote bündelt. Der Instagram-Accountcampuskunstffm informiert über je aktuelle Angebote. Daneben sind Überlegungen
zu einem Audioguide für Sehende, Blinde und Menschen mit Sehbeeinträchtigung sowie
ein Konzept zur personellen Vermittlung in einfacher Sprache entwickelt worden.
Über die Ausstellung informiert zudem ein umfassender Katalog, der
neben zahlreichen Fotografien der ausgestellten Werke vor Ort auch
Informationen zum Künstler und dessen Arbeit enthält. Der Katalog „Herbert
Mehler – Wachstum, Körper, Raum“ mit Beiträgen des Präsidenten der
Goethe-Universität, Prof. Dr. Enrico Schleiff, und des Galeristen Peter Femfert
sowie interdisziplinären Texten von Wissenschaftler:innen und einem Studenten
ist über den Buchhandel erhältlich.
Unterstützt werden die kooperative Ausstellung sowie das
Projektseminar unter anderem von der Johanna Quandt Universitäts-Stiftung, der
Sparda-Bank, Santander Universitäten und der Georg und Franziska Speyer'schen
Hochschulstiftung.
Bilder zum Download: www.uni-frankfurt.de/117725137
Bildtext: Stahlskulpturen im Mittelpunkt der Stadt: Werke des Bildhauers
Herbert Mehler auf dem Campus Westend der Goethe-Universität (Foto: Lars
Wiedemann/Berlin)
Weitere Informationen zum kunstpädagogischen Projekt:
CLAUDIA
SPEZZANO
T + 69 956 459 46
M +178 814 25 56
spezzano.em@uni-frankfurt.de
Homepage: www.kulturfueralle.wordpress.com
Instagram: www.instagram.com/campuskunstffm/
Der YouTube-Kanal „Campus Kunst entdecken“: www.youtube.com/channel/UCQnmjsPAhJB1cyKdcRR5QTQ/featured
Die Podcasts „Campuskreaturen“ auf Spotify: https://open.spotify.com/show/2pj8EmfbS7WDNrVzlc4uAO
Die Actionbound „Mehler meets Goethe“: https://de.actionbound.com/bound/MehlermeetsGoethe
Zum Kurzquiz „Have you seen me?“: https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSdDQUKWciF-2w4QOJWYrBYiJEskxQ61ryaHdDB0uxiJ9MA5kQ/viewform
English Version: https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSe6obrksbyCLSBaNAej3JPOxPyGH4YX3dBkjFCPq_jADrw4RQ/viewform
Das Audiointerview zur Campustour für Sehende, Blinde und Menschen
mit Sehbeeinträchtigung: https://padlet.com/paulaalinageorg/c226hjfu6nd5x0jm
Öffentliche Vortragsreihe der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur zum Thema „Christen in Ostafrika und Westasien“
FRANKFURT. Ostafrika und Westasien werden im breiteren öffentlichen Bewusstsein mit dem Islam verbunden. Doch schon ein rascher Blick in die Vergangenheit – und auf jüngere politische Ereignisse – lässt die religiöse Vielfalt in der Region erkennen: Juden, Christen und Muslime lebten nebeneinander, in denselben Orten, teils in Nachbarschaft. Neben friedlichen Nachbarschaftsbeziehungen der Religionen und den Machthabern gab es allerdings auch blutige Konflikte.
Die öffentliche Vortragsreihe der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur
Christen in Ostafrika und Westasien – Alte Traditionen und neue
Herausforderungen widmet sich den Christentümern dieser Regionen, die
traditionell als „orientalisches Christentum“ bezeichnet werden. Dabei
vermitteln ausgewiesene Referenten in einem weiten historischen Blick
Perspektiven verschiedener Fachrichtungen – von der Kirchengeschichte über die
Byzantinistik bis hin zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Die Reihe
schließen eine Lesung sowie ein Gespräch mit dem Schriftsteller Martin Mosebach
und Asfa-Wossen Asserate ab.
Termine und Themen im Überblick:
Die Vorträge finden in
Präsenz statt. Veranstaltungsort ist der Campus Westend, Trude-Simonsohn-Saal
(Cas. 1.811), am 6. Juli ausnahmsweise das Hörsaalzentrum 3 auf dem Campus
Westend.
Die Federführung
der Veranstaltungsreihe liegt bei Prof. Dr. Hartmut Leppin, Goethe-Universität
Frankfurt, und Prof. Dr. Dorothea Weltecke, Humboldt-Universität zu Berlin;
veranstaltet wird die Reihe vom DFG-Leibnizpreisprojekt »Polyphonie des
spätantiken Christentums«, der DFG-Kollegforschungsgruppe »POLY – Polyzentrik
und Pluralität vormoderner Christentümer«, dem Leibniz-WissenschaftsCampus
»Byzanz zwischen Orient und Okzident« und der Vereinigung von Freunden und
Förderern der Goethe-Universität.
Weiterführende
Informationen zur Reihe sowie zur Anmeldung sind unter www.uni-frankfurt.de/deutsche-bank-stiftungsgastprofessur abrufbar.
Die
Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG
wurde im Jahr 1985 ins Leben gerufen. Sie soll Brücken schlagen zwischen
Bürgern der Stadt und Region einerseits und der Forschung andererseits, um
anhand wissenschaftlicher Expertise und ihrer verständlichen Vermittlung
Orientierung in einer Welt der globalen Umwälzungsprozesse zu bieten.
Information
und Anmeldung:
Marius
Kalfelis
Leibnizpreis-Projekt
»Polyphonie des spätantiken Christentums«
Historisches
Seminar, Abt. für Alte Geschichte Norbert-Wollheim-Platz 1 60629 Frankfurt/M.
E-Mail: kalfelis@em.uni-frankfurt.de
Semesterstart an der Universität des 3. Lebensalters
FRANKFURT.
Nach zwei Jahren digitaler Studienprogramme können im Sommersemester 2022 nun
auch die Studierenden der Universität des 3. Lebensalters (U3L) wieder in die
Hörsäle und Seminarräume zurückkehren. Diejenigen, die das Präsenzangebot
wahrnehmen, zeigen sich sehr glücklich über die Möglichkeit, Ihre Dozent*innen
und Mitstudierenden wieder von Angesicht zu Ansicht erleben. Auf dem Campus
Bockenheim der Goethe-Universität, dem Sitz der U3L, herrscht eine Art
Aufbruchsstimmung, die auch durch das strahlende Frühlingswetter begünstigt
wird.
„Die
U3L wünscht allen Studierenden, Lehrenden und Beschäftigten auf den
verschiedenen Campusstandorten einen schönen Semesterbeginn“ sagt Silvia
Dabo-Cruz, die Leiterin der Geschäftsstelle der U3L. „Für das U3L-Angebot
hatten wir entschieden, sowohl Präsenz- als auch digitale Veranstaltungen
anzubieten, um eine möglichst breite Gruppe anzusprechen. Nun können diejenigen
endlich zurückkehren, die Online-Lehre nicht in Anspruch genommen haben. Und
alle, die in den Corona-Semestern die Teilnahme aus der Ferne schätzen gelernt
haben, finden bei der U3L weiterhin ein breites Online-Angebot. Auch eine
Mischung ist für viele eine gute Option, wenn die Veranstaltungszeiten
zusammenpassen. Die ersten Präsenzveranstaltungen sind bei Weitem nicht
überfüllt. Das ist im Moment auch gut so. Es zeigt sich, dass der gefasste Plan
einer vorsichtigen und umsichtigen Rückkehr auf den Campus aufgeht. In den
Räumen ist ausreichend Platz, um sich schrittweise an die neue Nähe zu
gewöhnen.“
Die
Anmeldezeit für das Sommersemester endet erst am 30. April. Bis dahin ist ein
Einstieg in die Vorlesungen, Seminare und Arbeitsgruppen ohne weiteres möglich
– diese finden im Sommersemester in der Zeit zwischen dem 11. April und dem 15.
Juli 2022 statt. Eine Veranstaltungsliste ist auf der Homepage der U3L
abrufbar.
Kontakt:
Die Mitarbeiter*innen der
U3L-Geschäftsstelle freuen sich über eine Kontaktaufnahme und geben gerne
Auskunft. Im Moment sind sie allerdings nur telefonisch oder per E-Mail
erreichbar. Auch hier gilt es, die Öffnung der Geschäftsstelle vorsichtig zu
planen.
Weitere
Informationen:
Claudia
Koch-Leonhardi, Universität des 3. Lebensalters an der Goethe-Universität. Tel.
(069)-798 28861; u3l@em.uni-frankfurt.de; http://www.u3l.uni-frankfurt.de
Homepage
der U3L: www.u3l.uni-frankfurt.de. Telefonische
Sprechzeiten: Mo-Do 9.30-12.30 Uhr, Mi 13.30-16 Uhr und n.V., Tel. (069)
798-28861
Zellkulturuntersuchungen aus Frankfurt und Canterbury zeigten zuvor Aprotinin-Effekte gegen SARS-CoV-2
Eine klinische Studie aus Spanien bestätigte kürzlich Laborversuche der Goethe-Universität Frankfurt und der University of Kent, nach denen der Protease-Inhibitor Aprotinin die Infektion von Zellen mit SARS-CoV2 verhindert. Die Autor:innen der klinische Studie berichten, dass Patient:innen, die ein Aprotinin-Aerosol erhielten, unter anderem deutlich früher aus dem Krankenhaus entlassen werden konnten.
FRANKFURT. Bevor
SARS-CoV-2 über sein Spike-Protein an Proteine (ACE2-Rezeptoren) auf der
Oberfläche der Wirtszellen andocken kann, müssen Teile des Spike-Proteins durch
Enzyme der Wirtszellen – Proteasen – abgespalten werden. 2020 konnte ein
Wissenschaftsteam um Prof. Jindrich Cinatl von der Goethe-Universität und Prof.
Martin Michaelis sowie Prof. Mark Wass von der britischen University of Kent in
Zellkultur-Experimenten zeigen, dass der Protease-Inhibitor Aprotinin in der
Lage ist, die für das Eindringen der SARS-CoV-2-Viren nötige Proteasen zu
hemmen und die Vermehrung des Erregers zu stoppen.
In einer weiteren Studie wies das Wissenschaftsteam ebenfalls
anhand von Zellkultur-Experimenten nach, dass Aprotinin auch gegen die Delta-
und Omikron-Variante von SARS-CoV-2 wirkt.
Jetzt hat eine klinische Phase-III-Studie eines spanischen
Forschungsteams unter anderem gezeigt, dass ein Aprotinin-Aerosol die
durchschnittliche Verweildauer von COVID-19-Patient:innen im Krankenhaus um
fünf Tage verkürzen kann.
Prof. Jindrich Cinatl meint: „Dies zeigt, wie wissenschaftliche
Kooperationen auch ohne direkte Verbindungen zwischen Forschungsteams
funktionieren. Ich freue mich sehr, dass unsere Zellkulturstudie diese
erfolgreiche klinische Studie angestoßen hat.“
Prof. Martin Michaelis sagt: „Die Ergebnisse unserer
Zellkulturstudien waren bereits sehr vielversprechend. Es ist toll, dass sich
Aprotinin nun auch bei Patientinnen und Patienten als wirksam gegen COVID-19
erwiesen hat.“
Spanische Studie: Francisco Javier Redondo-Calvo et. al.: Aprotinin treatment against
SARS-CoV-2: A randomized phase III study to evaluate the safety and efficacy of
a pan-protease inhibitor for moderate COVID-19. Eur. J. Clin. Invest. (2022) https://doi.org/10.1111/eci.13776
Zu den Studien von Goethe-Universität und University of Kent:
1) Wirkstoff Aprotinin verhindert Eindringen von SARS-CoV2 in Wirtszellen:
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/wirkstoff-aprotinin-verhindert-eindringen-von-sars-cov2-in-wirtszellen/
2) Forscher:innen von Goethe-Universität und University of Kent
finden Erklärung für mildere Omikron Verläufe:
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/forscherinnen-von-goethe-universitaet-und-university-of-kent-finden-erklaerung-fuer-mildere-omikron-verlaeufe/
Weitere Informationen
Prof.
Dr. rer. nat. Jindrich Cinatl
Institut für Medizinische Virologie
Universitätsklinikum Frankfurt und Goethe-Universität Frankfurt
Tel.: +49 (0) 69 6301-6409
cinatl@em.uni-frankfurt.de
Prof.
Dr. Martin Michaelis
School of Biosciences
University of Kent
Tel: +44 (0)1227 82-7804
Handy: +44 (0)7561 333 094
m.michaelis@kent.ac.uk
Prof. Frank Brenker ins Voruntersuchungsteam der NASA-Mission OSIRIS-REx berufen – Raumsonde mit 60 Gramm Material vom Asteroiden Bennu auf dem Rückflug – Untersuchung mit neuartigen Methoden
Als einer der ersten Wissenschaftler wird der Geowissenschaftler Prof. Frank Brenker von der Goethe-Universität Frankfurt ab 2023 Gesteinsproben des Asteroiden Bennu untersuchen können. Dies gab die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA bekannt. 2020 hatte die NASA-Raumsonde OSIRIS-REx Gesteinsproben von Bennu genommen und befindet sich seitdem auf dem langen Rückflug zur Erde. Die Proben versprechen neue Erkenntnisse über die frühe Geschichte des Sonnensystems und Bildung der Erde.
FRANKFURT.
Asteroiden haben im Laufe der Erdgeschichte das Aussehen unseres blauen
Planeten stark mitbestimmt: Einschläge dieser Himmelskörper brachten
wahrscheinlich das Wasser für unsere Ozeane auf die Erde, auch Bausteine des
Lebens und viele Edelmetalle stammen wohl von diesen Himmelskörpern.
Um mehr über Asteroiden und ihren Einfluss auf die Erdgeschichte
und die Entstehung des Lebens zu erfahren, hat die US-amerikanische
Weltraumbehörde 2016 die Raumsonde OSIRIS-REx zu dem erdnahen Asteroiden Bennu
geschickt. Bennu ist ein 500 Meter großer Asteroid der C-Klasse und gehört
damit zu den ursprünglichsten Objekten unseres Sonnensystems. Forscher gehen
davon aus, dass sich diese Asteroiden seit mehr als 4,56 Milliarden Jahren
nicht mehr entscheidend verändert haben. Damit erlauben sie einen ungestörten
Blick in die Kinderstube unseres Sonnensystems.
Ende 2020 hat OSIRIS-REx Proben der Oberfläche von Bennu entnommen
und wird 2023 mit mehr als 60 Gramm Asteroidenmaterial auf der Erde
zurückerwartet. Die Proben sollen während des Vorbeiflugs der Raumsonde an der
Erde über eine Rückkehrkapsel auf die Erdoberfläche gelangen. Zu den ersten
Wissenschaftlern, die diese Proben dann untersuchen werden, gehört nun auch
Prof. Frank Brenker vom Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität
Frankfurt. Er wurde zusammen mit seinem Kollegen Prof. Laszlo Vincze,
Universität Gent, von der NASA in das Voruntersuchungsteam berufen.
Der Grund: Prof. Frank Brenker hat zusammen mit Kolleginnen und
Kollegen in den vergangenen Jahren ein präzises und hoch-ortsauflösendes
Messverfahren entwickelt, das mithilfe von Supermikroskopen dreidimensional und
berührungsfrei die chemische Zusammensetzung und die Struktur der Materie in
den kostbaren Proben bestimmen kann. Die Supermikroskope arbeiten dazu mit
energiereicher Röntgenstrahlung (Synchrotron-Strahlung), die an den
Beschleunigeranlagen DESY in Hamburg und ESRF im französischen Grenoble erzeugt
wird.
„Wir
sind äußerst gespannt auf die einzigartigen Proben und sehr stolz über die
Aufnahme in das Voruntersuchungsteam“, erklärt Frank Brenker. „In den Proben
werden wir mit unserem Verfahren unter anderem die Gehalte und die Verteilung
der so genannten seltenen Erden bestimmen, die für eine geowissenschaftliche
und kosmochemische Interpretation von großer Bedeutung sind. Wir machen also
quasi eine Spurenelement-Tomographie der Proben. Dies können außer uns nur
wenige Wissenschaftsteams weltweit.“
Derzeit
arbeitet das deutsch-belgische Wissenschaftsteam noch intensiv an der
Untersuchung der Proben vom Asteroiden Ryugu, die die japanische
Weltraumorganisation im Dezember 2020 zur Erde geholt hatte.
Links: Proben vom Asteroiden Ryugu / Raumsonde Hayabusa 2
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/raumsonde-hayabusa-2-wasser-auf-der-erde-stammt-womoeglich-von-asteroiden/
https://www.puk.uni-frankfurt.de/75129455/Erste_Proben_des_Asteroiden_Ryugu_kommen_nach_Frankfurt?
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Frank Brenker
Institut für Geowissenschaften
Mineralogie
Tel.: (069)-798 40134
Mobil: 0151 68109472
f.brenker@em.uni-frankfurt.de
Podiumsgespräch zur Buchvorstellung „Ein Verbrechen ohne Namen“
FRANKFURT. Wie an den Holocaust erinnern? Die Einzigartigkeit des Holocaust im kollektiven Gedächtnis der Deutschen wurde immer wieder diskutiert – auch in jüngster Zeit. So wurde die Auffassung laut, andere historische Verbrechen sollten ausgeblendet und dem Mord an den Juden eine singuläre Rolle im kollektiven Gedächtnis der Deutschen eingeräumt werden.
Das Buch Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum
neuen Streit über den Holocaust der Historikerin Sybille Steinbacher sowie
der Historiker Dan Diner, Norbert Frei und Saul Friedländer tritt solchen
Thesen entgegen und will zeigen, warum das Argument der Präzedenzlosigkeit des
Holocaust historisch gut begründet ist. Zugleich macht es deutlich, dass die
Erinnerung insbesondere an die Kolonialverbrechen einen größeren Platz erhalten
sollte, ohne deshalb die kritische Auseinandersetzung mit dem Holocaust
beiseitezuschieben.
Im
Rahmen einer Podiumsveranstaltung mit drei seiner Autor*innen wird das Buch
„Ein
Verbrechen ohne Namen“
am 13.
April 2022 um 20.00 Uhr
in der
Deutschen Nationalbibliothek
vorgestellt.
Die
Veranstaltung kann ohne Anmeldung auch per Livestream auf YouTube unter
folgendem Link verfolgt werden: https://youtu.be/s0CDczEX2oU
Die
Autorin und Autoren des Buchs und Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind
ausgewiesene Zeithistoriker: Prof. Dr. Dan Diner ist Historiker für Moderne
Geschichte und lehrte an den Universitäten Jerusalem und Leipzig. Prof. Dr.
Norbert Frei ist Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena, und Prof. Dr. Sybille Steinbacher ist
Zeithistorikerin und Direktorin des Fritz Bauer Instituts; sie lehrt zudem an
der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Moderieren wird Rebecca Caroline
Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds »Normative Ordnungen«.
Die Buchvorstellung mit anschließender Podiumsdiskussion findet in
Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945
der Deutschen Nationalbibliothek und dem Forschungsverbund »Normative
Ordnungen« der Goethe-Universität Frankfurt am Main statt.
Das Buch „Ein
Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust“ der
Autoren Saul Friedländer, Norbert Frei, Sybille Steinbacher und Dan Diner und
einer Einleitung von Jürgen Habermas ist kürzlich im C.H.BECK-Verlag
erschienen.
Anmeldung:
Für die Teilnahme vor Ort wird um Anmeldung an anmeldung@fritz-bauer-institut.de gebeten.
Weitere Informationen:
Fritz Bauer Institut, 069/798
322-40, info@fritz-bauer-institut.de, www.fritz-bauer-institut.de
Anke Harms, Referentin für
Wissenschaftskommunikation, 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net
Im neuen UniReport analysieren Expert*innen der Goethe-Universität den Ukraine-Konflikt.
FRANKFURT. Expert*innen aus Politik- und Geschichtswissenschaft sowie aus Soziologie und Psychologie analysieren in der neuen Ausgabe des UniReports den Krieg Russlands gegen die Ukraine. Prof. Nicole Deitelhoff, Politikwissenschaftlerin und Leiterin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), ist skeptisch, ob sich in Russland die Kritik an Putins Kriegspolitik mehr Gehör und Einfluss verschaffen kann. Man wisse gegenwärtig nicht, wie Putin-freundlich die Stimmung in der russischen Bevölkerung wirklich sei. Grundsätzlich gelte: „Was wir wissen ist, dass jede Herrschaft in Bedrängnis gerät, wenn sie nicht mehr ‚liefern' kann, das heißt, wenn wichtige Unterstützerkreise den Eindruck gewinnen, dass sie ohne den jeweiligen Herrscher oder die Herrscherin besser dran wären. Das kann, je nachdem, wie sich die Lage in Russland unter dem Eindruck der Sanktionen und des Kriegs entwickelt, auch dort geschehen.“
Den von Bundeskanzler Scholz bemühten Begriff der „Zeitenwende“ hält der
Wirtschaftshistoriker Prof. Werner Plumpe aus europäischer Sicht durchaus für
zutreffend; in globaler Perspektive müsste er aber relativiert werden. Dass
Großmächte ihre Einflusszonen militärisch sichern, auch militärisch eingreifen,
wenn sie ihre Interessen bedroht sehen, ist seiner Einschätzung nach nicht so
selten. Sanktionen
allein hätten in historischer Perspektive wenig bewegt, so Plumpe; ihre
Wirkungen seien diffus, weil ja nicht nur Regierungen, sondern eben auch die
Bevölkerung getroffen würden.
Der Sozialpsychologe Prof. Rolf van Dick, der gerade zusammen mit einem
Marburger Kollegen einen Offenen Brief an Putin veröffentlicht hat, dem sich
bereits viele Fachkolleg*innen angeschlossen haben, weist die Annahme zurück,
nach denen der Krieg einzig und allein von Putin ausgehe: „Es ist ja nicht
Putin selber, der Bomben abfeuert, es sind Soldaten auf allen Ebenen beteiligt,
die sich diesem sinnlosen Krieg durchaus verweigern könnten.“
Was macht die Auseinandersetzung mit dem Krieg in der Ukraine mit der deutschen
Gesellschaft, welche Rolle spielen die Medien im öffentlichen Diskurs? Damit
beschäftigt sich der Soziologe Prof. Thomas Scheffer, der den Medien eine
wichtige Aufgabe zuschreibt: „Sie schärfen durchaus unsere Sinne für die
allgemeine Lage, in der wir uns befinden.“ Er sieht aber auch das Problem, dass
Themen in der Konkurrenz um Aufmerksamkeit einander verdrängen: „Die täglichen
300 Toten der Corona-Pandemie lassen viele heute kalt, weil sie nun jahrelange
Realität sind. Anders mit den Toten, Verletzten und Verfolgten im
Ukraine-Krieg. Sie berühren uns und drängen zum Handeln. Die Aufmerksamkeit
schließt unsere Emotionen mit ein.“
Im
neuen UniReport begrüßt Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff die
Studierenden der Goethe-Universität zum Sommersemester 2022 – erstmals (auch)
auf Ukrainisch, um damit ein Zeichen zu setzen. Schleiff sagt: „Unsere
Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine, allen Ukrainer*innen im In- und
Ausland, aber auch all jenen, die sich in Russland und weltweit entschieden für
Frieden und Freiheit engagieren.“
Weitere Themen im aktuellen UniReport:
Der
UniReport 2/2022 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
Goethe-Uni veröffentlicht aktuelles Programm der Frankfurter Bürger-Universität
Von der Vorlesung des Nobelpreisträgers der Physik Reinhard Genzel bis hin zur Poetikvorlesung der Schriftstellerin Judith Hermann reicht das Spektrum des neuen Programms der Frankfurter Bürger-Universität. Ziel des von der Goethe-Universität zusammengestellten und organisierten Gesamtprogramms ist, den Dialog zwischen Wissenschaftler:innen und Bürger:innen zu fördern.
FRANKFURT. Wie
können wir die Natur als wertvollen Lebensraum langfristig erhalten und auch
als Ressource für uns Menschen nachhaltig nutzen? Welche Rolle spielt die
Mathematik bei der Klimaforschung? Gehören Streit und Vertrauen zusammen? Diese
und andere Themen greifen die Veranstaltungen der Frankfurter
Bürger-Universität im Sommersemester 2022 auf. Dazu gehören Vorträge,
Podiumsgespräche und Buchvorstellungen, Führungen und Ausstellungen sowie ein
Fest: Erstmals seit Ausbruch der Pandemie lädt die Goethe-Universität wieder
zum Frühlingsfest auf den naturwissenschaftlichen Campus auf dem Riedberg. Am
22. Mai erwarten Besucherinnen und Besucher dort Führungen unter anderem des
Instituts für Bienenkunde, der GeoAgentur Riedberg und Gärtnern des
Wissenschaftsgartens.
Wenn Wissenschaft nicht das letzte Wort über unser Leben haben
kann – wer oder was aber dann? Diese Frage greift die Diskussionsreihe „Mit
oder ohne Gott – Religionen in der pluralen Gesellschaft“ auf. In zwei
Talkrunden diskutieren Expertinnen und Experten der Goethe-Universität aus
Religionsphilosophie und Islamwissenschaft, aus Soziologie, Theologie,
Geschichte des Judentums und jüdischer Religionsphilosophie, ob und wie es zu
Glaubensüberzeugungen in einer demokratisch und wissenschaftlich geprägten Welt
kommen kann. Die Diskussionsreihe unter Beteiligung des Forschungsverbunds
„Dynamiken des Religiösen“ an der Goethe-Universität findet – erstmals wieder
in Präsenz – am 8. Juni in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt und
am 28. Juni in Kooperation mit der Zentralbibliothek der Stadtbücherei
Frankfurt statt.
Das Programm der Bürger-Universität wird an einschlägigen Stellen
in der Stadt ausgelegt und ist auf der Webseite der Goethe-Universität
einsehbar unter: http://www.buerger.uni-frankfurt.de/
Die erste Bürger-Universität startete im Jahr 2008. In diesem Jahr
kehrte die Goethe-Universität zu ihren Wurzeln als Stiftungsuniversität zurück,
als die sie 1914 von Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern gegründet worden war.
Seitdem fördert die Bürger-Universität, die unter der Schirmherrschaft des
Frankfurter Oberbürgermeisters steht, den lebendigen Dialog mit den Bürgerinnen
und Bürgern aus Stadt und Region.
Weitere Informationen
Abteilung
PR & Kommunikation
Goethe-Universität
069/798-12481
buergeruni@uni-frankfurt.de
Sommersemester wird weitestgehend wieder in Präsenz durchgeführt. Universitätsleitung bittet Studierende, in Innenräumen weiterhin Maske zu tragen.
FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat heute ihre neuen Studierenden begrüßt: Für knapp 2.200 „Erstis“ hat das Sommersemester 2022 mit einer großen Messe begonnen: Auf der zentralen Begrüßungsveranstaltung der Goethe-Universität, die nach zwei Jahren Pause zumindest wieder im Hybridmodus stattfinden konnte, wurden sie von Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann, Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff sowie dem AStA-Vorstand begrüßt.
„Ich gratuliere Ihnen zu dieser hervorragenden
Entscheidung: Ein Studium in der besten Stadt Deutschlands zu beginnen“, sagte
Oberbürgermeister Peter Feldmann mit einem Augenzwinkern. Er hob in seiner Rede
die Vorzüge der Stadt Frankfurt hervor, die neben ausgezeichneten Hochschulen
auch in einer reichen Kulturlandschaft sowie vielfältigen Freizeitangeboten zum
Ausdruck kämen. „Aber es sind die Menschen, die Frankfurt besonders machen -
und Sie sind eine Bereicherung für unsere Stadt“, betonte Feldmann. „Vor allem
freue ich mich für Sie, dass Sie Hörsäle wieder von innen sehen werden und auf
dem Campus gemeinsam mit ihren Kommilitonen lernen können“, so das
Stadtoberhaupt weiter.
Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff betonte bei der Begrüßung der Erstsemester: „Wir freuen uns über alle neuen Studierenden, die sich für ein Studium an der Goethe-Universität entschieden haben. Auf sie wartet eine aufregende Lebensphase, in der sie sich nicht nur berufliche Perspektiven erarbeiten, sondern auch unglaublich viele bereichernde Menschen kennen lernen und sich in unterschiedlichsten Initiativen engagieren können.“ Schleiff betonte, wie wichtig es für die Goethe-Universität sei, nach zwei Jahren starker Einschränkungen wieder in den regulären Präsenzbetrieb zurückkehren zu können; er bat die Studierenden aber darum, angesichts der nach wie vor hohen Infektionszahlen vorsichtig zu sein und in Innenräumen weiterhin die Maske zu tragen. Wer noch nicht geimpft sei, solle dies unbedingt noch tun, um sich und andere zu schützen.
Auf der Präsenzmesse im Casinogebäude konnten sich die neuen Studierenden einen Überblick über Angebote und Serviceleistungen der Goethe-Universität verschaffen. Wer nicht persönlich dabei sein konnte, hatte die Möglichkeit, sich das Programm mit Live-Vorträgen, Informationen und Tipps rund um das Studium an der Goethe-Universität im Netz anzuschauen.
Der
reguläre Vorlesungsbetrieb für alle Studierenden beginnt ab dem kommenden
Montag. Insgesamt wird mit ungefähr 42.000 Studierenden im Sommersemester gerechnet.
Ein neues Studienangebot stellt der duale Kooperationsstudiengang
Hebammenwissenschaft dar, der gemeinsam von der Goethe-Universität und der
Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) konzipiert und
durchgeführt wird.
Studierende
finden alle Informationen zum Sommersemester 2022 an der Goethe-Universität,
auch zu den Coronaregeln, unter: https://tinygu.de/Sommersemester22
Studie der Goethe-Universität zeigt: Situation in Europa sehr heterogen, aber im Schnitt besser als in den USA
In vielen akademischen Berufen sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Dass dies auch in den Wirtschaftswissenschaften der Fall ist, zeigt eine Studie des Ökonomen Guido Friebel von der Goethe-Universität und seinem Team in Kooperation mit der Toulouse School of Economics. Insbesondere in hohen Positionen und an besonders forschungsstarken Hochschulen haben Frauen es schwer.
FRANKFURT. Die
Studie zum Frauenanteil in den Wirtschaftswissenschaften hat einige
überraschende Fakten zutage gebracht: zum Beispiel, dass Europa immerhin
bessere Zahlen aufzuweisen hat als die USA oder dass Frauen insbesondere an
forschungsstarken Hochschulen auffällig unterrepräsentiert sind. Um sich ein
aussagekräftiges Gesamtbild zu verschaffen, hat das Team, bestehend aus Prof.
Guido Friebel, Alisa Weinberger und Dr. Sascha Wilhelm (alle
Goethe-Universität) sowie Prof. Emmanuelle Auriol (Toulouse School of
Economics), einen so genannten Web-Scraping-Algorithmus eingesetzt. „Der
Algorithmus wird mit Web-Adressen von Hochschulen gefüttert und zieht von dort
die Informationen zur Anzahl von Professoren und Nachwuchskräften. Eine
Erfassung der ermittelten Personen nach Geschlechtern erfolgt auf Basis von
Namen und einer Gesichtserkennungssoftware. Zur Verifizierung bzw. Korrektur
der ermittelten Daten wurden sämtliche Institutionen angeschrieben. Der
Rücklauf war nahezu komplett, und viele Dekane haben uns für diese Initiative,
die durch die European Economic Association unterstützt wurde, beglückwünscht“,
beschreibt Friebel.
Insgesamt flossen in die Studie die Daten von 238 Universitäten
und Business Schools weltweit ein, die Anzahl der involvierten Personen betrug
mehr als 34.000. Die anschließende Analyse ergab, dass in den USA nur 20
Prozent der leitenden Positionen, also Professuren, weiblich besetzt sind,
während es in Europa immerhin 27 Prozent sind. Weltweit liegt der Durchschnitt
hier bei 25 Prozent. Im Nachwuchsbereich sind an US-amerikanischen
Einrichtungen 32 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt, in Europa 38 Prozent.
Weltweit liegt hier die Quote bei 37 Prozent. Kein Grund für alle europäischen
Länder, sich in Sachen Frauenförderung auszuruhen oder gar stolz in die Brust
zu werfen: „Die guten Zahlen verdanken sich mal wieder den skandinavischen
Ländern, aber auch Spanien, Frankreich und Italien“, erläutert der Ökonom, der
vom schlechten Abschneiden der USA überrascht war. Überraschend war für ihn
auch, dass gerade an besonders forschungsstarken Institutionen wenig Frauen
arbeiten, auch hier fällt der Frauennachteil in den USA deutlicher aus als in
Europa.
Woran der schleppende Aufstieg von Frauen in den
Wirtschaftswissenschaften liegen mag? Die Ursachen können unterschiedliche
Wurzeln haben, wie die Studie zeigt. Indem man die Zahlen mit bereits
vorliegenden statistischen Erkenntnissen korreliert, zeigt sich ein enger
Zusammenhang mit in der jeweiligen Gesellschaft vorherrschenden allgemeinen
Einstellungen. Die Organisationskultur der jeweiligen Hochschule,
institutionelle Regelungen, aber auch das Verhalten der Frauen und Männer in
den Wirtschaftswissenschaften sind weitere Faktoren.
Nun wollen Friebel und sein Team untersuchen, wie die Situation
möglichst nachhaltig zu ändern wäre. Für Deutschland sieht er einen Grund für
die Unterrepräsentanz von Frauen in den Wirtschaftswissenschaften darin, dass
freiwerdende Professuren oft mit derselben Widmung wieder ausgeschrieben
werden, einer Widmung, die eher den Forschungsvorlieben der Männer
entgegenkommt. Frauen seien eben seltener in der Makroökonomie oder der
Wirtschaftstheorie unterwegs als Männer, dafür interessierten sie sich eher für
Entwicklungsökonomie, Gesundheit, Arbeit, Organisationen – Bereiche, die
aufgrund der weltweiten Situation und der gesellschaftlichen Entwicklung
ohnehin gestärkt werden müssten. Dies sei in den USA zwar grundsätzlich besser
geregelt, weil Professuren dort bei der Stellenausschreibung oft nicht so eng
festgelegt seien. Allerdings profitierten die Frauen bislang nicht nennenswert
davon.
Nach Ansicht der Autoren sollten die Forschungseinrichtungen ihr
Möglichstes tun, um eine faire Bewertung der Bewerberinnen und Bewerber zu
gewährleisten, während Mentorenprogramme und eine paritätische Besetzung von
Seminaren und Konferenzen dazu beitragen können, die Sichtbarkeit von Frauen zu
erhöhen und implizite Vorurteile bei der Auswahl für akademische Stellen zu
verringern.
Publikation:
Auriol,
Emmanuelle, Guido Friebel, Alisa Weinberger, und Sascha Wilhelm. “Underrepresentation of women in the economics profession more
pronounced in the United States compared to heterogeneous Europe." Proceedings
of the National Academy of Sciences,
119 (16): e2118853119. https://doi.org/10.1073/pnas.2118853119
Weitere Informationen
Prof.
Guido Friebel, PhD
Professur für BWL, insbesondere Personalwirtschaft
Abteilung Management und Mikroökonomie
Fachbereich
Wirtschaftswissenschaften
Goethe-Universität
Telefon: 069 798-34826
E-Mail: gfriebel@wiwi.uni-frankfurt.de
Online-Programm fördert Bewegung und erhält Wohlbefinden während Pandemie
Interaktive Trainingsprogramme für Zuhause können die Einschränkungen während eines Lockdowns erträglicher machen. Mit Livestreaming-Sportangeboten lässt sich die körperliche Aktivität deutlich steigern, zeigte ein Forschungsteam aus zehn Ländern unter Leitung des Instituts für Sportwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt. Gleichzeitig verbesserte sich das Wohlbefinden im Vergleich zu einer inaktiven Kontrollgruppe. Das Team hatte vor einem Jahr die negativen Auswirkungen der Corona-Einschränkungen auf Bewegung und Wohlbefinden beschrieben.
FRANKFURT. Gut 40 Prozent
weniger aktiv waren die Menschen während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020.
Dies hatte eine internationale Studie unter Leitung der Goethe-Universität
Frankfurt gezeigt. Auch das psychische Wohlbefinden sank; der Anteil an
Menschen mit einem Risiko für Depressionen verdreifachte sich. Um diese
nachteilige Entwicklung abzumildern, entwarf das Forschungsteam ein Online-Trainingsprogramm
für Zuhause und untersuchte, ob sich die gesundheitlich so wichtige körperliche
Aktivität auch während eines Lockdowns aufrechterhalten lässt. Die Ergebnisse der
Studie erschienen kürzlich im
British Journal of Sports
Medicine.
Von 763
gesunden Probanden aus neun Ländern von vier Kontinenten trainierte die eine
Hälfte vier Wochen mit einem Livestream-Programm, die andere bildete die
Kontrollgruppe. Die Trainierenden konnten aus täglichen Workouts - etwa mit dem
Fokus Kraft, Ausdauer, Balance oder Entspannung - wählen. Professionelle
Trainer:innen begleiteten sie dabei aktiv mit Kamera und Mikrofon. Wöchentlich füllten
beide Gruppen standardisierte Fragebögen zu körperlicher Aktivität, Angstgefühlen,
mentalem Wohlbefinden, Schlafqualität, Schmerz und Sportmotivation aus.
Besonders wirksam
war das Trainingsprogramms für das Bewegungsverhalten der Teilnehmenden: Die körperliche Aktivität war anfangs in der Online-Gruppe durchschnittlich
bis zu 65 Prozent höher als in der Vergleichsgruppe, und auch nach vier Wochen
noch um 20 bis 25 Prozent erhöht. Damit überschritten die Kurs-Teilnehmer:innen
die WHO-Empfehlungen von mindestens 150 Minuten mäßiger oder 75 Minuten
intensiver Bewegung pro Woche jeweils deutlich, während die Kontrollgruppe
diese nur knapp erreichte. Gleichzeitig verbesserten sich die Motivation Sport
zu treiben, das psychologische Wohlbefinden und der Schlaf; Angstgefühle nahmen
ab. „Diese Verbesserungen sind zwar gering, aber dennoch potenziell relevant“,
betont Studienleiter Dr. Jan Wilke vom Institut für Sportwissenschaften der
Goethe-Universität Frankfurt. „Unsere Testpersonen waren ja alle gesund - die
Effekte bei Patienten könnten deutlich größer ausfallen, insbesondere bei
Menschen mit chronischen Erkrankungen“. Zudem seien für solche Wirkungsstudien
vier Wochen sehr knapp. Teilnehmer:innen, die mehr Kurse als die geforderten
zwei pro Woche belegten, gaben eine noch bessere Fitness und ein größeres Wohlgefühl
an, notierten aber keine weiteren Verbesserungen bei Schlaf und Ängsten.
Leider
beendete nur knapp die Hälfte der Teilnehmenden die Studie. Die Forschergruppe
macht dafür insbesondere den hohen wöchentlichen Aufwand beim Ausfüllen der
Fragebögen verantwortlich. Diese häufige Abfrage sollte sicherstellen, dass die
Studie auch bei möglicherweise endenden Lockdown-Vorschriften Aussagen erlaubt.
Die im Zeitraum sich ändernden lokalen Bedingungen könnten auch die Motivation mancher
Teilnehmenden verringert haben, etwa wenn Fitnessstudios vor Ort wieder
öffneten. Zudem waren die Vorgaben sehr streng: Wer nicht an den
Fragebogen-Erhebungen teilnahm, wurde aus der Studie gestrichen.
„Train
at home, but not alone“ - am besten zusammen zu Hause trainieren, so fasst die
Arbeitsgruppe ihre Erkenntnisse zu Bewegungsangeboten im Pandemie-bedingten Lockdown
zusammen. Denn: Nachdem beide Gruppen im Anschluss an den
Livestreaming-Hauptteil der Studie Zugriff auf aufgezeichnete Inhalte
erhielten, reduzierten sich die beobachteten Unterschiede teils. Dies ist laut
Wilke sowohl auf die Aktivierung der Kontrollgruppe als auch auf die
Veränderung der Angebotsform zurückzuführen.
Ausdrücklich
unterstreichen die Studienautor:innen die Bedeutung von Bewegung im Alltag: Körperliche
Inaktivität verursacht nach aktuellen Daten acht bis neun Prozent aller vorzeitigen
Todesfälle, erhöht das Risiko von Herz- und Stoffwechselerkrankungen, Krebs und
auch die Anfälligkeit gegenüber Coronaviren. Vermutlich sei es daher umso
wichtiger, im Lockdown Online-Training auch für Menschen mit chronischen
Krankheiten – etwa Diabetiker:innen – anzubieten, deren Gesundheit möglicherweise
unter den Pandemie-Einschränkungen besonders leidet.
Publikation: Jan Wilke, Lisa Mohr,
Gustavo Yuki, Adelle Kemlall Bhundoo, David Jiménez-Pavón, Fernando Laiño,
Niamh Murphy, Bernhard Novak, Stefano Nuccio, Sonia Ortega-Gómez, Julian David
Pillay, Falk Richter, Lorenzo Rum, Celso Sanchez-Ramírez, David Url, Lutz Vogt,
Luiz Hespanhol. Train at home, but not alone: a randomised
controlled multicentre trial assessing the effects of live-streamed
tele-exercise during COVID-19-related lockdowns. Br. J. Sports Med. (2022) https://doi.org/10.1136/bjsports-2021-104994
Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/117155105
Bildzeile: Sportangebot per Lifestreaming
fördert Aktivität und Wohlbefinden während der Pandemie-Lockdowns. Foto: Jan
Wilke, Goethe-Universität
Struktur eines Schlüsselenzyms aufgeklärt – möglicher Ansatzpunkt für antibakterielle Wirkstoffe
Die Struktur eines wichtigen Enzyms im Stoffwechsel des Krankenhauskeims Acinetobacter baumannii hat ein Wissenschaftsteam der DFG-Forschergruppe 2251 unter Federführung der Goethe-Universität aufgeklärt. Das Enzym „MtlD“ ist für das Bakterium wichtig für die Herstellung des Zuckeralkohols Mannitol, mit dem es sich in trockenen oder salzhaltigen Umgebungen wie Blut oder Urin vor Wasserverlust und Austrocknen schützt. Die Strukturanalyse hat Schwachstellen offenbart, an denen sich das Enzym hemmen lässt, um den Krankenhauskeim zu schädigen. (PNAS, DOI: 10.1073/pnas.2107994119)
FRANKFURT. Jährlich
erkranken in Europa mehr als 670 000 Menschen an Erregern, die resistent gegen
Antibiotika sind, und 33 000 sterben an den von ihnen verursachten Krankheiten.
2017 nennt die WHO Antibiotikaresistenzen eine der größten Bedrohungen für die
Weltgesundheit. Besonders gefürchtet werden Keime, die gleich gegen mehrere
Antibiotika resistent sind. Unter ihnen sticht Acinetobacter baumannii
hervor, ein Bakterium, dass eine außergewöhnlich hohe Fähigkeit besitzt,
Multiresistenzen zu entwickeln und als „Krankenhauskeim“ besonders Patienten
mit einem geschwächten Immunsystem bedroht. Acinetobacter baumannii ist
sehr widerstandsfähig, da es auch in trockener Umgebung lange infektiös bleiben
und so auf den Tastaturen medizinischer Geräte, Stationstelefonen oder Lampen
überdauern kann. Diese Eigenschaft hilft der Mikrobe auch dabei, auf der
trockenen menschlichen Haut zu überleben oder in Körperflüssigkeiten wie Blut
und Urin, die verhältnismäßig hohe Konzentrationen an Salzen und anderen
gelösten Stoffen enthalten.
Einen zentralen Mechanismus, mit dem sich Acinetobacter
baumannii in solch widriger Umgebung einrichtet, hat jetzt das
Wissenschaftsteam der DFG-Forschergruppe 2251 unter Federführung der
Goethe-Universität aufgeklärt: Wie viele Bakterien und auch Pflanzen oder Pilze
ist Acinetobacter baumannii in der Lage, den Zuckeralkohol Mannitol
herzustellen, einen Stoff, der sehr stark Wasser bindet. Dadurch verhindert Acinetobacter
baumannii ein Austrocknen.
Fast einzigartig ist jedoch die Art, wie Acinetobacter baumannii
Mannitol herstellt: Die beiden letzten Schritte der Mannitol-Herstellung werden
durch einen statt wie bei den weitaus meisten Organismen zwei Enzymkomplexe
katalysiert. Dieses Enzym „MtlD“ mit zwei katalytischen Aktivitäten entdeckten
bereits 2018 Wissenschaftler:innen um Prof. Beate Averhoff und Prof. Volker
Müller. Jetzt ist dem Team von Prof. Klaas Martinus Pos, der ebenfalls Mitglied
in der DFG-Forschergruppe ist, gelungen, die räumliche Struktur des Enzyms
aufzuklären.
Prof. Pos erklärt: „Wir haben herausgefunden, dass das Enzym
gewöhnlicherweise in Form von freien Monomeren vorliegt. Die besitzen zwar die
beiden nötigen katalytischen Aktivitäten, sind aber inaktiv. Erst eine trockene
oder salzhaltige Umgebung löst den sogenannten osmotischen Stress im Bakterium
aus, in dessen Folge sich die Monomere zu Dimeren zusammenlagern. Dann erst
wird das Enzym aktiv und produziert Mannitol.“ Außerdem fanden die
Wissenschaftler:innen heraus, welche Stellen in der Struktur besonders wichtig
für die katalytischen Funktionen des Enzyms und die Dimer-Bildung sind.
Prof. Volker Müller, Sprecher der DFG-Forschergruppe 2251, ist
überzeugt: „Diese Arbeit zeigt einen wichtigen neuen Ansatzpunkt zur Bekämpfung
dieses Krankenhauskeims. Denn wir haben eine biochemisch empfindliche Stelle im
Stoffwechsel des Krankenhauskeims identifiziert. Hier könnten in der Zukunft
maßgeschneiderte Substanzen zur Hemmung des Enzyms ansetzen.“
Publikation: Heng-Keat
Tam, Patricia König, Stephanie Himpich, Ngoc Dinh Ngu, Rupert Abele,Volker
Müller, Klaas M. Pos: Unidirectional mannitol synthesis of Acinetobacter
baumannii MtlD is facilitated by the helix-loop-helix-mediated dimer formation.
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. (2022) https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2107994119
Bilder zum Download:
1)
Mannitol-produzierendes Enzym
https://www.uni-frankfurt.de/116943466Erinnert
an einen Schmetterling: Das Mannitol-produzierenden Enzyms des Krankenhauskeims
Acinetobacter baumannii schützt das Bakterium nur in seiner Dimer-Form
vor Wasserverlust und Austrocknen. Bild: Klaas Martinus Pos, Goethe-Universität
Frankfurt
2)
Acinetobacter baumannii
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Acinetobacter_baumannii.JPG
Rasterelektronenmikroskopische
Aufnahme eines Clusters von gramnegativen, unbeweglichen Bakterien der Art Acinetobacter
baumannii. Photo: Janice Carr
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Volker Müller
Sprecher der Forschergruppe 2251
Abteilung Molekulare Mikrobiologie & Bioenergetik
Institut für Molekulare Biowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Tel:
+49 (0)69 798-29507
vmueller@bio.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Klaas Martinus Pos
Professur
für Membrantransport-Maschinen
Institut für Biochemie
Goethe-Universität Frankfurt
Tel.: +49 (0)69 798-29251
pos@em.uni-frankfurt.de
Interdisziplinäres Seminar an der Goethe-Uni im Sommersemester 2022 – Gäste sind willkommen
FRANKFURT. Welche Form die christliche Theologie im Kontext des Klimawandels annehmen sollte, wird in einem Seminar an der Goethe-Universität Frankfurt untersucht. Die im nordatlantischen Kontext entwickelte Theologie hat es bisher nicht geschafft, die Spiritualität, das Denken und die Praxis von Gläubigen und Gemeinschaften wirksam zu beeinflussen. Die nordatlantische Theologie wurde im Kontext des Kapitalismus entwickelt und hat diesen Kontext nicht ausreichend infrage gestellt. Als solche hat sie zu dem Problem der Umweltverschmutzung beigetragen, für das die westlichen Länder historisch und auch heute noch die größte Verantwortung tragen.
In diesem Seminar tritt die nordatlantische Theologie ins Gespräch
mit kreativen Stimmen aus anderen Disziplinen, anderen Glaubensrichtungen und
theologischen Traditionen des Südens.
Das Seminar bietet die Möglichkeit, sich intensiv und interaktiv
mit der neuesten internationalen englischsprachigen Literatur auf diesem Gebiet
vertraut zu machen.
donnerstags
14 bis 16 Uhr
14. April
bis 14. Juli 2022
Saal
der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Frankfurt
Campus
Westend
Siolistraße
7, 60323 Frankfurt
An den Feiertagen findet das Seminar nicht statt.
Anmeldung für Gasthörer bis 7. April 2022 über info@cfd-frankfurt.de
Verantwortlich:
Dr. Dominiek
Lootens
Centre for Dialogue at Campus Riedberg
info@cfd-frankfurt.de
Dr. Daniel Saudek
Prof. Dr. Thomas M. Schmidt
Veranstalter:
Centre for Dialogue at Campus Riedberg https://cfd-frankfurt.de/
Goethe-Universität Frankfurt www.uni-frankfurt.de
Katholische Hochschulgemeinde https://khg-frankfurt.de/
Literatur
Conradie, Ernst M., Koster, Hilda P. (Eds.) (2020).
T&T Clark Handbook of Christian Theology and Climate Change. London /
NewYork: T&T Clark.
Kim, Grace Ji-Sun, Koster, Hilda P. (Eds.) (2017). Planetary Solidarity. Global
Women´s Voices on Christian Doctrine and Climate Justice. Minneapolis:
Fortress.
Kim, Grace Ji-Sun (Ed.) (2016). Making Peace with the Earth. Action and
Advocacy for Climate Justice. Geneva:
WCC.