​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Nov 26 2021
13:28

Börsensimulation LiveX der Goethe-Universität Frankfurt gewinnt weitere internationale Spitzenuniversitäten als Lizenznehmer hinzu 

Auch die Princeton University und die HEC Paris setzen jetzt auf LiveX

Die Eliteuniversität Princeton University und die renommierte Managementhochschule HEC Paris nutzen seit jüngstem LiveX, eine an der Goethe-Universität entwickelte Software zur Börsensimulation. Damit wird die Software erstmals in den USA angewandt.

FRANKFURT. Zahlreiche europäische Spitzenuniversitäten haben sich bereits entschieden: Sie nutzen die Börsensimulation LiveX zur digitalen und interaktiven Wissensvermittlung zu Finanzmärkten und Wertpapierhandel. Neuerdings trainiert auch die weltweit führende Managementhochschule, HEC Paris, das Börsengeschehen für ihre Studierenden mit LiveX. Mit der Eliteuniversität Princeton University als zweite neue Nutzerin hat sich das Simulationsprogramm der Goethe-Universität erstmals auch am US-Markt etabliert.  

Was LiveX gegenüber anderen Lösungen auszeichnet: Anders als einfache Börsensimulationsprogramme, die Privatanleger ausschnitthaft den Handel an der Börse erproben lassen, simuliert LiveX das reale Geschehen an den Wertpapiermärkten in seiner gesamten Komplexität. Es stellt dabei alle wichtigen Marktmodelle bereit, die auf den internationalen Börsen Einsatz finden, wie zum Beispiel fortlaufender Handel und Auktionen. Damit ermöglicht LiveX Universitäten und Häusern in der Finanzindustrie (wie etwa die Deutsche Börse, die Schweizer Börse und Stuttgart Financial), die Welt des Wertpapierhandels realitätsgetreu in der Ausbildung von Händlern, Mitarbeitern und Studierenden nachzuvollziehen.

Die hohe Realitätsnähe und die Einfachheit in der Nutzung für Lehrende und Studierende, vermutet Professor Peter Gomber, habe für die Entscheidung der Princeton University den Ausschlag gegeben. „Es ist sehr erfreulich, dass weitere internationale Top-Hochschulen und Institutionen auf LiveX aufmerksam werden und die Möglichkeiten zur digitalen und interaktiven Lehre im Trading nutzen. Wir hoffen sehr, in Zukunft weitere Interessenten in- und außerhalb Europas für LiveX begeistern zu können.“

In der Pandemie hat das Team die Markt- und Trading-Simulationssoftware darüber hinaus zu einer cloudbasierten Lösung weiterentwickelt. Damit ist die zuvor von einer Laborumgebung abhängige Nutzung von LiveX rund um die Uhr und unabhängig vom Standort aller Teilnehmenden möglich.


Mehr Informationen zu LiveX der Universität Frankfurt: livex.uni-frankfurt.de

Weitere Informationen
Prof. Dr. Peter Gomber
Abteilung Wirtschaftsinformatik und Informationswirtschaft
Professur für e-Finance
Goethe-Universität
gomber@wiwi.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de  

 

Nov 25 2021
10:49

Bildungsökonom der LMU München hält Gastvortrag im Rahmen der GRADE Lecture Series an der Goethe-Universität

Vortrag: Ludger Wößmann spricht über die Corona-Folgen für das Bildungssystem

FRANKFURT. Die Corona-Pandemie hat die Bildungssysteme weltweit vor bislang ungeahnte Herausforderungen gestellt. Um zu erfahren, wie Schulkinder die Corona-bedingten Schulschließungen verbracht haben, hat das ifo Zentrum für Bildungsökonomik zwei groß angelegte Elternbefragungen durchgeführt. Prof. Dr. Ludger Wößmann, Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Bildungsökonomik am Center for Economic Studies (CES) der Ludwig-Maximilians-Universität München, leitet das ifo Zentrum für Bildungsökonomik. Er wird im Rahmen der GRADE Lecture Series „Corona und Schule – Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Bildungssystem“ die Ergebnisse der Studie vorstellen und diskutieren.

Prof. Dr. Ludger Wößmann (LMU München):
„Corona und die Folgen. Eine (nicht nur) bildungsökonomische Perspektive“
Di, 07.12.2021, 16-18 Uhr (c.t.).
Die Veranstaltung wird digital über ZOOM stattfinden!

Zum Hintergrund: Während der mehrwöchigen Schulschließungen Anfang 2021 haben die Schulkinder im Durchschnitt 4,3 Stunden pro Tag mit schulischen Tätigkeiten verbracht. Das ist eine knappe Dreiviertelstunde mehr als während der ersten Schulschließungen im Frühjahr 2020, aber immer noch drei Stunden weniger als vor Corona. Die Schulkinder haben täglich mehr Zeit mit Fernsehen, Computerspielen und Handy verbracht als mit dem Lernen für die Schule. Ein Viertel der Schüler*innen hatte täglich gemeinsamen Unterricht für die ganze Klasse (z.B. per Video), aber zwei von fünf Schüler*innen hatten dies nur maximal einmal pro Woche.

Die zwei groß angelegten Elternbefragungen des ifo Zentrums für Bildungsökonomik geben auch Einschätzungen zur Effektivität des Lernens zu Hause, psychischen Belastungen, Bewegungsmangel, sozialen Fähigkeiten, eigenständigem Lernen, digitalen Kompetenzen und Unterschieden nach schulischen Leistungen und Familienhintergrund. Aufgrund der Folgen der Pandemie für die kognitive, soziale, emotionale und psychische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen lassen sich auch mögliche ökonomische Folgen in Form zukünftiger Verluste von individuellen Einkommen und gesamtwirtschaftlichem Wachstum quantifizieren.


Zoom-Meeting beitreten
https://uni-frankfurt.zoom.us/j/98212525011?pwd=QkMzRTQ4ci9jYzd3UytLdnFmRTY3Zz09

Meeting-ID: 982 1252 5011
Kenncode: 832001

Bei technischen Problemen wenden Sie sich bitte an: gla@uni-frankfurt.de oder 069-798/23306.


Lecture und Workshop Series "Corona und Schule - Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Bildungssystem": https://www.uni-frankfurt.de/61215047/102_Veranstaltung


Weitere Informationen:
Michael Schedelik, Center-Koordinator. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an grade-education@em.uni-frankfurt.de                                       


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de   

 

Nov 25 2021
10:25

Neue Studie des DIPF und der Goethe-Universität zeigt auch höhere Abbruch-Intentionen

Studierende mit Migrationshintergrund fühlen sich dem Lehramtsstudium weniger zugehörig

Eine neue Studie des DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation sowie der Goethe-Universität Frankfurt zeigt, dass Student*innen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu ihren weiteren Mitstudierenden ein geringeres Zugehörigkeitsgefühl zum Lehramtsstudium aufweisen. Zugleich neigen sie eher dazu, das Studium abzubrechen. Die jetzt veröffentlichte Untersuchung gibt auch Hinweise darauf, dass es zwischen dem mangelnden Zugehörigkeitsgefühl und der Entscheidung, das Studium vorzeitig zu beenden, einen Zusammenhang geben könnte – neben weiteren Einflussfaktoren.

FRANKFURT. Mehrere Aspekte unterstreichen die Relevanz der Ergebnisse: In Deutschland besteht ein hoher Bedarf an Lehrkräften. Daher ist es generell wichtig, mehr darüber zu erfahren, was zum Abbruch dieses Studiums führen könnte. Außerdem sind Studierende mit Migrationshintergrund im Lehramtsstudium unterrepräsentiert. Dabei sind Lehrkräfte mit Migrationshintergrund aus verschiedenen Gründen gesucht: Ihre interkulturelle Kompetenz kann beim Unterrichten einer vielfältigen Schüler*innenschaft helfen. Zudem können sie den Kindern und Jugendlichen als Rollenvorbilder dienen. „Nicht zuletzt ist es eine Frage der Bildungsgerechtigkeit, dass alle Studierenden unabhängig von ihrer Herkunft die gleichen Chancen haben, das Studium erfolgreich zu beenden“, betont Dr. Kristin Wolf vom DIPF. Sie ist die Erstautorin des Fachartikels in der Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, in dem die Studie vorgestellt wird.

Stichprobe und Untersuchungsmethodik

Dr. Wolf hat die Fragen des Zugehörigkeitsgefühls und der Abbruch-Intentionen gemeinsam mit weiteren Forschenden anhand einer Stichprobe von 925 Lehramtsstudierenden untersucht. Die Erhebungen erstreckten sich über zwei Messzeitpunkte innerhalb von etwa sechs Monaten Die Studienteilnehmer*innen besuchten vier verschiedene Universitäten, in unterschiedlichen Semestern sowie mit verschiedenen fachlichen Schwerpunkten (zum Beispiel Deutsch oder Biologie) und schulischen Spezialisierungen (zum Beispiel Grundschule oder Gymnasium). 28,5 Prozent der Stichprobe hatten einen Migrationshintergrund, was heißt, dass die Student*innen selbst oder mindestens ein Elternteil im Ausland geboren waren. Das Zugehörigkeitsgefühl und die Abbruch-Intentionen erhoben die Wissenschaftler*innen mit standardisierten Fragebögen. Anhand der Ergebnisse konnte man die Stärke beider Variablen auf einer Skala von eins bis sechs einordnen.

Im Ergebnis wurde deutlich, dass die Studierenden mit Migrationshintergrund ein geringeres Zugehörigkeitsgefühl und höhere Abbruch-Intentionen aufwiesen. Anschließend analysierten die Forschenden die Zusammenhänge zwischen den beiden Befunden mit statistischen Strukturgleichungsmodellen. Dabei rechneten sie verschiedene weitere Variablen, die ebenfalls Einfluss auf das Zugehörigkeitsgefühl und die Abbruch-Intentionen nehmen können, soweit es geht heraus. Dazu gehören zum Beispiel der Bildungshintergrund der Eltern, die Abiturnoten, das Geschlecht, der im Studium gewählte Schulzweig, der Universitätsstandort und der fachliche Schwerpunkt. So konnte das Forschungsteam einen individuellen – wenn auch kleinen – Effekt des Zugehörigkeitsgefühls auf die Abbruch-Intentionen der Studierenden mit Migrationshintergrund belegen. Über seine Bedeutung im Vergleich zu den weiteren Faktoren sind anhand des Studiendesigns keine konkreten Aussagen möglich.

Implikationen

In der Forschung waren Zugehörigkeitsgefühl und Abbruch-Intentionen von Lehramtsstudierenden bislang wenig untersucht worden. Die vorliegende Studie liefert hierzu nun vertiefende Befunde und zeigt zugleich den Bedarf für weitere Untersuchungen auf. Längere Studien mit mehr Messzeitpunkten und weiteren Messwerkzeugen, die sich nicht allein auf die selbst berichteten Erfahrungen der Studierenden stützen, wären wünschenswert. So ließen sich Aussagen über die Zusammenhänge eventuell erhärten. Für Kristin Wolf bietet allerdings schon die aktuelle Studie Anlass für erste Hinweise an die Hochschullehre: „Es ist deutlich geworden, dass es sich lohnen könnte, neben den fachlichen Kompetenzen der Studierenden auch das Zugehörigkeitsgefühl zu fördern.“ Aus der Forschung wisse man, so die Wissenschaftlerin des DIPF, dass Gruppenarbeit hierfür ein sinnvolles Instrument sein könne. Auch seien gerade zu Beginn des Studiums außeruniversitäre Veranstaltungen von Nutzen, um sich kennenzulernen und ein Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln.

Veröffentlichung:
Wolf, K., Maurer, C. & Kunter, M. (2021). „I Don't Really Belong Here": Examining Sense of Belonging in Immigrant and Nonimmigrant Teacher Students. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 53 (1-2), 1-14. doi:10.1026/0049-8637/a000233

Datenbasis:
Die untersuchten Daten stammen aus dem an der Goethe-Universität Frankfurt koordinierten Forschungsprogramm „Bildungswissenschaftliches Wissen und der Erwerb professioneller Kompetenz in der Lehramtsausbildung (BilWiss)“. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Programm wurde gemeinsam mit weiteren Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen realisiert und 2019 abgeschlossen. Es ist geplant, langfristig angelegte Studien aus dem Projekt am DIPF fortzuführen und den Aufbau der Arbeiten sowie die bislang vorliegenden Ergebnisse auf einer eigenen Website zu dokumentieren.

Kontakt

Fachliche Ansprechpartnerin:  
Dr. Kristin Wolf, +49 (0)69 24708-218, Wolf.Kristin@dipf.de

Presse:
Philip Stirm, +49 (0)69 24708-123, stirm@dipf.de, pr@dipf.de

Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de 

 

Nov 24 2021
15:05

Ausstellung der Goethe-Universität »Rose Bianche − per ricordare con amore le vittime tragica pandemia« antwortet auf Memorial der Pandemie in Italien (24.11.-3.12.2021)

Erinnerung schaffen − Chancen schenken

500 Rosenskulpturen und ein deutsch-italienischen Fotoprojekt zur Covid-Krise erinnern ab heute auf dem Campus Westend an die Opfer und Helfenden in der Pandemie. Die Ausstellung soll auch Impulse der Zuversicht setzen: Der Erlös für den Verkauf der Rosenexponate wird in Deutschlandstipendien für Studierende der Goethe-Universität fließen.

FRANKFURT. Vor einem Jahr weihte das deutsch-italienische Konsortium Goethe-Vigoni Discorsi im Park der Villa Vigoni. Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog ein Memorial ein: Rose Bianche − per ricordare con amore le vittime della tragica pandemia. An dem Ort am Comer See, mit 65 Kilometer Entfernung von Bergamo im europäischen Epizentrum der COVID-Pandemie gelegen, wurde deren Opfern und dem Einsatz des medizinischen Personals gedacht.

Mit der Wiederaufnahme der Lehre in Präsenz folgt nun eine Entsprechung auf dem Campus Westend der Goethe-Universität. Die Installation »Rose Bianche« auf dem Theodor-W.-Adorno-Platz versammelt 500 Rosenskulpturen des Künstlers Ottmar Hörl. Begleitet wird die Installation von der Ausstellung des deutsch-italienischen Fotoprojekts zur Covid-Krise der Fotografen Stefano Dili und Ingmar Björn Nolting im Foyer des PEG-Gebäudes der Goethe-Universität.

Die Rosenskulpturen des Künstlers Ottmar Hörl werden als Symbole des Gedenkens arrangiert, die sich zugleich in kleine Versprechen auf die Zukunft verwandeln: Die signierten Originalexponate sind zu Gunsten von Deutschland-Stipendien der Studierenden der Goethe-Universität für 80 Euro zu erwerben. Die Rosen können erworben werden unter www.goethe-campusshop.de bzw. www.chancen-schenken.de.

Zur Eröffnung der Ausstellung am 24. November betont Universitätspräsident Professor Enrico Schleiff: „In der Krise zeigt sich, was Universitäten für die Gesellschaft leisten können: Nämlich mit Hochdruck zu forschen, dieses Wissen immer wieder zu überprüfen und auch zu kommunizieren. Damit wir dies tun können, brauchen wir gut ausgebildete junge Leute. Wir freuen uns deshalb, dass das Rosenprojekt, zu dem uns unsere italienischen Freunde angeregt haben, nicht nur Zeichen des Gedenkens ist. Es ist auch ein Projekt für die Zukunft, indem es unsere Studierenden durch das Deutschlandstipendium aktiv fördert.“

Der Generalkonsul der Republik Italien Andrea Esteban Samà sagt: „Unser Memorial vor einem Jahr entstand unter dem Schock der Bilder aus Bergamo. Wir wollten ein Zeichen setzen. Inzwischen haben wir gelernt, dass wir diese Krise gemeinsam erleben. Und dass wir sie deshalb nur gemeinsam überwinden können. Wir empfinden diese Ausstellung heute deshalb als Bestätigung unseres Zeichens und als Geste der Freundschaft.“

Die Fotografen Stefano Dili und Ingmar Björn Nolting schufen in ihrer deutsch-italienischen Bildstrecke unabhängig voneinander visuelle Zeitzeugnisse aus dem ersten Corona-Jahr. In Bildpaarungen präsentiert korrespondieren sie einander, als seien sie für den deutsch-italienischen Dialog geschaffen.

Die Rosen-Installation unter freiem Himmel wird bis zum 3. Dezember 2021 zu sehen sein. Die Ausstellung des deutsch-italienischen Fotoprojekts zur Covid-Krise auf dem Campus Westend im Foyer des PEG-Gebäudes der Goethe-Universität ist für Universitätsangehörige vom 24. November 2021 bis zum 30. Januar 2022 frei zugänglich. Externe Gäste sind nach den aktuell geltenden Regelungen (2G, Maskenpflicht) willkommen, die Ausstellung jeweils an den Samstagen 27. November, 4. und 11. Dezember von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen. Um Anmeldung wird gebeten unter: fundraising@uni-frankfurt.de.

Die Installation »Rose Bianche« wird ermöglicht durch die Biotest AG (Dreieich); die Fotoausstellung wird gefördert durch die Johanna Quandt-Universitätsstiftung, Bad Homburg, die BBBank eG, Karslruhe und das italienische Generalkonsulat.

Zum Hintergrund

Die Künstler
OTTMAR HÖRL macht Kunst zum Anfassen. In der seriellen Installation »Rose Bianche« werden die Einzelobjekte von Hörl zu einem Ensemble der Erinnerung an die Opfer der Pandemie. Eine Rose hat die Maße 23x32x32 cm und wiegt 1,8 kg. Der Verkauf der handsignierten Originale findet statt auf dem Campus Westend, Theodor-W. Adorno-Platz, bzw. im Universitätsshop, Hörsaalzentrum der Goethe-Universität.

Die Schwarzweißbilder von STEFANO DILI (1986) erzählen Geschichten von Menschen. Die Streetfotografie des Künstlers, der für fotojournalistische Projekte mit verschiedenen NGOs zusammenarbeitet, spürt den krisenbedingten Veränderungen im urbanen, öffentlichen Raum nach, indem sie einzelne Menschen, Akteure und Facetten der Gesellschaft ins Bild rückt.

Die Fotografien von INGMAR BJÖRN NOLTING (1995) sind Teil seines mehrfach prämierten Foto-Essays »Maß und Mitte – Eine Deutschlandreise in Zeiten der Covid-19-Pandemie«, für den er während des ersten Lockdowns rund 9000 Kilometer durch Deutschland reiste und ein Land im Stillstand dokumentierte. Eine Auswahl seiner Arbeiten sind in verschiedenen Medien erschienen, u.a. im ZEITmagazin, im US-Magazin Time, in Geo und in der Süddeutschen Zeitung.

Goethe-Vigoni Discorsi
Das deutsch-italienische Konsortium wird getragen von der Goethe-Universität, der Hessischen Staatskanzlei, dem Generalkonsulat der Republik Italien in Frankfurt am Main sowie der „Villa Vigoni. Deutsch-Italienisches Zentrum für den Europäischen Dialog“.

Neben »Rose Bianchi« wurde zum Höhepunkt des Corona-Projekts Goethe-Vigoni Discorsi. Ein deutsch-italienisches Tagebuch der COVID-Krise. Für die zweisprachige Publikation wurden 50 Autorinnen und Autoren gebeten, die Krise zu reflektieren, darunter der Dalai Lama, Angelo Bolaffi, Jürgen Kaube, Christian Sewing, Roberto Saviano, Massimo Cacciari, Sandra Eckert, Durs Grünbein, Renzo Piano, Nicole Deitelhoff, Rainer Forst und Alexander Kluge. Die Texte werden begleitet durch Fotografien von Stefano Dili und Ingmar Björn Nolting (Villa Vigoni Editore/Verlag, 457 S., ISBN 978-3-96966-513-8, 19,80 EUR).

Das Deutschlandstipendium
Junge talentierte Menschen fördern, damit sie den Kopf frei haben für ihr Studium - seit der Einführung des Deutschlandstipendiums vor zehn Jahren haben rund 1.000 Privatpersonen, Non-Profit-Organisationen und Unternehmen ihren Beitrag zum Erfolg dieser Förderung an der Goethe-Universität geleistet. Die Stipendiaten erhalten ein monatliches Stipendium von 300 Euro für mindestens ein Jahr. Die eine Hälfte der Förderung tragen private Spender, die andere Hälfte gibt das Bundeministerium für Bildung und Forschung dazu.


Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/109032374

Bildtext: Zeichen des Gedenkens der Pandemie auf dem Campus Westend der Goethe-Universität: 500 Rosenskulpturen des Künstlers Ottmar Hörl (Foto: Uwe Dettmar/Goethe-Universität Frankfurt)


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de  

 

Nov 23 2021
09:51

Erforschung von Urknall-Materiezuständen

CERN: Erste Teilchenkollisionen im ALICE-Experiment nach dreijähriger Umbaupause

Zehn Jahre lang haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 30 Ländern den Umbau des ALICE-Detektors am Teilchenbeschleuniger CERN in Genf vorbereitet. Drei Jahre dauerte es, bis die Forschenden alle neuen Komponenten in den riesigen Detektor eingebaut hatten. Jetzt hat der neue ALICE-Detektor die ersten Daten geliefert. Das Forschungsziel: Die Erkundung eines extrem heißen und dichten Materiezustands, wie er im Universum Mikrosekunden nach dem Urknall vorherrschte – ein Quark-Gluon-Plasma. Die Daten zeigen, dass der Umbau, der unter anderem von Prof. Harald Appelshäuser von der Goethe-Universität geleitet wurde, erfolgreich war.

FRANKFURT. Die rund 2000 Forschenden am ALICE-Experiment wollen einen besonderen Materie-Zustand untersuchen: das Quark-Gluon-Plasma. Es entsteht, wenn Blei-Atomkerne aus dem großen LHC-Beschleuniger am CERN mit sehr großer Energie aufeinanderprallen und sich für einen kurzen Moment in ihre elementaren Bestandteile auflösen. In dieser heißen und dichten Materiesuppe können sich Quarks und Gluonen, die sonst in den Protonen und Neutronen des Atomkerns eingeschlossen sind, frei bewegen. Mit ALICE lassen sich die Eigenschaften des Quark-Gluon-Plasmas erforschen und wie sich daraus unser Universum, wie wir es heute kennen, entwickelt hat.

Die Genauigkeit der ALICE-Ergebnisse war bisher durch die Anzahl der Kollisionen begrenzt, die am LHC stattfanden und von ALICE aufgezeichnet werden konnten. Um die Zahl der Teilchenkollisionen zu steigern, wurden sowohl der LHC als auch die Detektoren des ALICE-Experiments in den letzten drei Jahren erheblich umgebaut und verbessert. Die Vorbereitungen hierfür fanden unter anderem an der Goethe-Universität statt und dauerten insgesamt zehn Jahre.

Im Rahmen einer dreitägigen Pilotstrahlzeit hat der umgebaute Detektor nun eine erfolgreiche Generalprobe für die ab 2022 geplanten und bis 2030 andauernden Messkampagnen absolviert. Harald Appelshäuser, Professor am Institut für Kernphysik der Goethe-Universität und Projektleiter des Teildetektors TPC (engl. Time Projection Chamber) ist begeistert: „Jetzt ist es endlich so weit: Nach 10 Jahren Vorbereitungszeit haben wir die ersten Kollisionen gesehen und alles hat funktioniert. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die gesamte ALICE Kollaboration.“

Eine besonders hohe Herausforderung stellt die enorme Datenmenge dar, die das Experiment beim Betrieb nach dem Umbau aufzeichnen wird. Allein der TPC Detektor erzeugt einen Datenstrom von mehr als einem Terabyte pro Sekunde, die in Echtzeit mit Hilfe von effizienten Mustererkennungsmethoden prozessiert werden müssen. Eine wesentliche Rolle spielt hierbei das eigens am Experiment aufgebaute Rechencluster EPN (engl. Event Processing Nodes) mit 250 Servern, in denen sowohl konventionelle CPUs als auch spezielle Grafikprozessoren (GPUs) zum Einsatz kommen. Das EPN-Projekt steht unter der Leitung von Prof. Volker Lindenstruth vom Frankfurt Institut for Advanced Studies (FIAS) an der Goethe-Universität.

Projekte dieser Größenordnung wie das ALICE-Experiment am LHC erfordern eine enge und koordinierte nationale und internationale Zusammenarbeit. Allein aus Deutschland sind Wissenschaftler:innen der Universitäten Frankfurt, Heidelberg, München, Münster und Bonn sowie dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt beteiligt. Sie sind in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten sogenannten ErUM Forschungsschwerpunkt organisiert, wobei ErUM für die entsprechende Förderlinie Erforschung von Universum und Materie des BMBF steht.

Prof. Harald Appelshäuser, Sprecher des ErUM-FSP T01 ALICE, betont: „Ohne die nachhaltige Förderung im Rahmen der BMBF Verbundforschung wären solche wissenschaftlichen Spitzenprojekte an internationalen Großforschungsanlagen mit weltweit einmaligen Forschungsmöglichkeiten wie dem CERN nicht möglich.“

Bilder zum Download: 
https://www.uni-frankfurt.de/108961784

Bildtext: Der ALICE-Detektor zeichnet unter anderem die Spuren der Teilchenschauer auf (blaue Linien), die durch die Kollisionen der schweren Atomkerne entstehen. Die ersten Messdaten zeigen: Der Umbau war erfolgreich. Bild: ALICE-Kollaboration.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Harald Appelshäuser
Institut für Kernphysik
Goethe-Universität Frankfurt
Tel: +49 (0) 69 798-47034 oder 47023     
appels@ikf.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de  

 

Nov 19 2021
13:23

Vortrag über die Ästhetik der modernen chinesischsprachigen Lyrik

Der chinesische Dichter Yang Lian zu Gast am Forschungskolleg Humanwissenschaften 

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Yang Lian zählt zu den renommiertesten chinesischen Dichtern der Gegenwart. Seine Werke, die Gedichte, Prosagedichte und Essays umfassen, sind innerhalb und außerhalb Chinas bekannt; sie wurden in viele Sprachen, auch ins Deutsche, übersetzt. 1989 wurden seine Werke wegen seiner Solidarität mit den Demonstranten am Tiananmen Platz verboten. Seither lebt er im Exil, zunächst in Australien und Neuseeland, seit 1993 in Europa, hauptsächlich in London und Berlin.

Zum englischsprachigen Vortrag von Yang Lian mit dem Titel „A Tower Built Downward: The Creative Transformation of Chinese Classical Lyric Aesthetic“ lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität

am Freitag, 26. November 2021, 16 Uhr
ins Forschungskolleg Humanwissenschaften
Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg
oder auf der Konferenzplattform Zoom unter
https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZMvcemgqD4pHtwbv3Xm1wsOHWP42K7I_RkN

sehr herzlich ein. Charakteristisch für Yangs Lyrik sind die Werke „Yi“, „Where the Sea Stands Still“ (dt. 1996), „Concentric Circles“ (dt. 2013), „Narrative Poem“ und „Anniversary Snow“. Er zeigt darin sein tiefes Verständnis für die klassische chinesische Dichtung.

In seinem Vortrag thematisiert Yang die Ästhetik der modernen chinesischsprachigen Lyrik vor dem Hintergrund der überlieferten klassischen Dichtung. Diese stellt ein ganzheitliches begriffliches Konstrukt mit vielen verschiedenen (philosophischen, stilistischen, linguistischen) Dimensionen dar, dessen lyrische Formen in der Visualität, der Musikalität und den bildlichen Assoziationen der chinesischen Sprache wurzeln. Fremde, vor allem westliche Begriffe, die seit dem 20. Jahrhundert in die Sprache eindringen, können einen Bruch zwischen den Schriftzeichen und den Wörtern hervorbringen, die im klassischen geschriebenen Chinesisch oft identisch sind. Die zeitgenössische Lyrik baut auf diese, als tiefe Krise empfundene linguistische Realität auf, indem sie sich auf die Klassik bezieht, sie tief „durchdenkt“ und kreativ transformiert.

Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe „Sinophone Classicism. Chinese Cultural Memories in a Global Space“, die von Prof. Dr. Zhiyi Yang, Professorin für Sinologie an der Goethe-Universität und derzeit Goethe-Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften, entwickelt wurde. Die Reihe lädt Wissenschaftler, Schriftsteller und Künstler dazu ein, anhand von Fallbeispielen aus ihrer Forschung oder der Darstellung ihrer eigenen ästhetischen Praxis die Bedeutung chinesischer Traditionen für das moderne China und die chinesischen communities außerhalb Chinas herauszuarbeiten.

Die Vortragsreihe ist auf mehrere Jahre angelegt. Sie wird im YouTube-Kanal des Forschungskollegs unter https://www.youtube.com/c/ForschungskollegHumanwissenschaften/videos der Öffentlichkeit und interessierten Studierenden auch im Nachhinein zugänglich sein. Weitere Referenten im Wintersemester sind der Soziologe Marius Meinhof (17.12.2021), der Kulturwissenschaftler Jeroen de Kloet (21.1.2022) und der Filmwissenschaftler Markus Nornes (10.2.2022).


Teilnahme vor Ort
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und nur nach vorheriger Anmeldung möglich (anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de). Sie erhalten eine Teilnahmebestätigung.

Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung von Corona:
- “2 G Regel": Vor Beginn der Veranstaltung ist ein Impf- oder Genesenennachweis vorzuzeigen.
- Die Kontaktdaten werden gesammelt.
- Das Tragen einer medizinischen Maske ist verpflichtend.
- Der Veranstaltungsraum wird auch bei kaltem Wetter gelüftet (Stoßlüftung).

Teilnahme am Zoommeeting
Registrierungslink:
https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZMvcemgqD4pHtwbv3Xm1wsOHWP42K7I_RkN

Das Veranstaltungsplakat und ein Bild des Lyrikers zum Download unter:
https://www.uni-frankfurt.de/108900516


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Nov 19 2021
12:08

Frankfurter Erziehungswissenschaften auch in der zweiten Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung stark vertreten

Inklusive Bildung: Goethe-Universität erhält weitere 2,7 Millionen Euro für Qualifizierungsprojekt

Deutschlands Bildungswesen soll inklusiver werden, und dafür braucht es qualifizierte Fachkräfte und eine gute Diagnostik. Seit 2017 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung wissenschaftliche Projekte im Bereich inklusive Bildung als eigenen Schwerpunkt im Rahmenprogramm Bildungsforschung. In der ersten Förderphase ging es um die Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte, in der zweiten wird es um Diagnostik gehen. Die Goethe-Universität hat sich auch diesmal erfolgreich durchgesetzt – mit vier Verbundprojekten und einem Metavorhaben.

FRANKFURT. Die Entwicklung neuer Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzepte und ‑materialien für Fachpersonal im Bildungswesen, sie stand im Zentrum der Förderrichtlinie „Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte für Inklusion“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Diese Entwicklung sollte auf wissenschaftlichen Grundlagen und an unterschiedlichen Standorten stattfinden. Die erste Phase umfasste 20 Einzel- und 18 Verbundprojekte, fünfen mit Beteiligung der Goethe-Universität. Zudem hatten die Frankfurter Erziehungswissenschaftler Prof. Dieter Katzenbach und Prof. Michael Urban ein Metavorhaben eingeworben, das für Vernetzung, Transfer und Forschung auf Metaebene – etwa zum internationalen Forschungsstand – zuständig war. Eine zentrale Homepage wurde erstellt, die unter www.qualifizierung-inklusion.de zu finden ist, eine peer-reviewte Online-Zeitschrift mit dem Titel Qfl – Qualifizierung für Inklusion – ins Leben gerufen (www.qfi-oz.de). Bei Veranstaltungen kamen nicht nur die Projektbeteiligten zusammen, sondern auch andere Akteure aus Praxis, Administration und Politik. Im Rahmen des Metavorhabens werden auch vier Sammelbände erstellt, die die Ergebnisse der ersten Phase für die Praxis verfügbar machen sollen. Die Bände erscheinen im Frühjahr 2022.  

Diese vielfältige und erfolgreiche Arbeit kann nun für weitere fünf Jahre fortgesetzt werden, das BMBF hat allein für das Metavorhaben weitere 1,7 Millionen Euro zugesagt, insgesamt fließen 2,7 Millionen Euro an die Goethe-Universität. Diese zweite Förderphase trägt den Titel „Förderbezogene Diagnostik in der inklusiven Bildung“, legt den Fokus also auf Diagnostik. Das Team um Prof. Katzenbach und Prof. Urban wird sich vor allem der Einrichtung und Verstetigung einer Kontaktstelle für alle im Bildungswesen Beteiligten widmen. Mit Hilfe einer Datenbank und durch die Etablierung neuer Kommunikationswege sollen Forschungsergebnisse sowie die von den Projekten entwickelten Produkte und Materialien Personen außerhalb der Wissenschaft zugänglich gemacht werden.

Prof. Dieter Katzenbach: „Metavorhaben sind ein neues Instrument im Bereich der Forschungsförderung. Wir sind sehr froh, dass wir das Metavorhaben zur inklusiven Forschung und damit das erste Metavorhaben im Bereich der Bildungsforschung überhaupt hier an der Goethe-Universität ansiedeln konnten. Dies war in der ersten Förderphase mit einer intensiven Entwicklungsarbeit verbunden, bei der wir uns auf die lange Erfahrung der Frankfurter Erziehungswissenschaften im Bereich der Inklusionsforschung und auf bereits bestehende gute Vernetzungen mit der Bildungspraxis auf regionaler und überregionaler Ebene stützen konnten. Diese gilt es nun weiter auszubauen.“

Prof. Michael Urban: „Wir betrachten unsere Arbeit als Teil einer sich derzeit vollziehenden gesellschaftlichen Entwicklung, in der sich das Verhältnis von Wissenschaft und anderen gesellschaftlichen Bereichen neu justiert. Dabei geht es darum, dass in der Wissenschaft mitreflektiert wird, wie die eigenen Forschungsergebnisse in anderen gesellschaftlichen Feldern wirksam werden können, und gleichzeitig darum, dass in diesen anderen gesellschaftlichen Bereichen die Fähigkeit entsteht, das Forschungswissen für eine Verbesserung der eigenen Prozessabläufe zu nutzen. Das ist natürlich eine Problematik, die wir mit dem Metavorhaben nicht alleine lösen können. Aber wir betrachten es als eine unserer zentralen Aufgaben, für das Feld der Inklusion in Bildungsprozessen Räume und Settings zu schaffen, in denen Bildungspraxis, Bildungspolitik und Bildungsforschung genau dieses wechselseitige Verständnis entwickeln können, das wir als eine entscheidende Grundlage für ein gesellschaftliches Wirken von Forschung betrachten.“

Prof. Bernhard Brüne, Vizepräsident der Goethe-Universität mit dem Themenschwerpunkt Forschung: „Es ist gut, dass diese wichtige Arbeit nun fortgesetzt werden kann. Das Metavorhaben spielt eine sehr große Rolle dabei, dass die Forschung zur inklusiven Bildung auch tatsächlich in den Bildungseinrichtungen ankommt. Das bringt uns einer inklusiven Gesellschaft sicher einen großen Schritt näher.“


Die vier Verbundforschungsprojekte, an denen die Goethe-Universität im Rahmen der Förderrichtlinie „Förderbezogene Diagnostik in der inklusiven Bildung“ beteiligt ist:

Inklusive Diagnostik in Verfahren zur Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs? Zwischen angemessener Förderung und institutioneller Diskriminierung (InDiVers) (Verbundpartner: Technische Universität Darmstadt)

Die Frage, wie individuelle Bedarfe von Schülerinnen und Schülern festgestellt und notwendige Hilfen bereitgestellt werden können, ohne damit (unbeabsichtigt) auch Stigmatisierungen hervorzurufen, ist grundlegend für das interdisziplinäre Verbundprojekt InDiVers. Eine Lupenstelle für dieses Spannungsfeld stellen die Verfahren zur Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf dar. Zu dieser Lupenstelle liegt bislang kaum wissenschaftliches Wissen vor. Hier setzt das Verbundprojekt an und analysiert, wie die Verfahren im Einzelfall konkret verlaufen (Teilprojekt Darmstadt) und wie diese in regionale Strukturen in unterschiedlichen Bundesländern eingebettet sind (Teilprojekt Frankfurt). Dabei nutzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Konzept institutioneller Diskriminierung, um jene Strukturen und Regeln in den Blick zu nehmen, die im schulischen Alltag die Entwicklung und Umsetzung einer inklusiven Diagnostik erschweren. Die Ergebnisse werden in regionalen Workshops als Entwicklungsimpulse vor Ort zur Verfügung gestellt. Außerdem geht es um die Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von Konzepten zur Professionalisierung von Lehrkräften für eine inklusive Diagnostik in einem ko-konstruktiven Prozess gemeinsam mit Fachleuten der Aus-, Weiter- und Fortbildung.

Projektleitung: Dr. Julia Gasterstädt, Institut für Sonderpädagogik
Förderbetrag: 279.778,17 Euro


Diagnose von Barrieren für autistische Schüler*innen in inklusiven Schulen (schAUT) (Verbundpartner: Humboldt-Universität zu Berlin, White Unicorn - Verein zur Entwicklung eines autistenfreundlichen Umfeldes e. V. Berlin)

Das Verbundprojekt untersucht, wie das gemeinsame Lernen insbesondere für autistische Schülerinnen und Schüler gelingen kann. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Bildungserfolg und Teilhabe wesentlich davon abhängen, ob individuell relevante Barrieren abgebaut werden können. Ziel des Verbundprojekts ist es, ein alltagstaugliches Diagnosetool zu entwickeln, um individuelle Barrieren zu ermitteln und die Lernumgebungen entsprechend zu optimieren. Von besonderer Bedeutung sind hier schulische Übergangsphasen wie der Eintritt in die Grundschule oder in die weiterführende Schule. Das Tool soll auch in Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte erprobt werden. Aus den dabei gewonnenen praxisorientierten Erkenntnissen soll zusätzlich eine Handreichung zum Abbau der gefundenen Barrieren entstehen. Das Teilprojekt an der Goethe-Universität fokussiert auf qualitative Analysen und nimmt eine inklusionspädagogische Perspektive ein. Das Diagnosetool schAUT soll über die Kultusministerien allen Schulen als kostenloser Download bereitgestellt werden.

Projektleitung: Prof.'in Dr. Vera Moser, Institut für Sonderpädagogik
Förderbetrag: 203.809,76 Euro


Diagnostische Praxis zur Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs und Bundeslanddisparitäten im Kontext der UN-BRK - Teilprojekt: Einsatz und Nutzung sonderpädagogischer Diagnostik (FePrax) (Verbundpartner: Humboldt-Universität zu Berlin, DIPF-Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation Frankfurt)

Die sonderpädagogische Diagnostik ist nicht nur ein zentrales sonderpädagogisches Professionsmerkmal, sondern steht im Kontext inklusiver Beschulung im Spannungsverhältnis von Platzierung (Einzelschule, Schulform), Lernprozessdiagnostik und Ressourcengenerierung. Für Schüler und Schülerinnen werden hier jeweils weitreichende bildungsbiografische Entscheidungen getroffen, so dass dieser Thematik auch eine besondere gesellschaftliche wie wissenschaftliche Aufmerksamkeit zukommt. Das Verbundprojekt FePrax untersucht die sonderpädagogische Gutachtenerstellung sowie die Beratung von Sorgeberechtigten vergleichend in fünf Bundesländern in Bezug auf die sonderpädagogischen Förderschwerpunkte Lernen, Geistige Entwicklung, Sprache, emotionale und soziale Entwicklung, Sprache und Autismus. Für Kontextinformationen werden darüber hinaus Interviews mit den Leitungen der mit der Diagnostik beauftragten Schulen und diagnostischen Diensten sowie mit den Lehrkräften der aufnehmenden Schule oder Klasse in Bezug auf die Nutzung der gutachterlichen Informationen eingeholt. Zudem wird ein Fragebogen für die Sorgeberechtigten eingesetzt. Übergeordnetes Ziel des Verbundprojekts ist es, durch die wissenschaftliche Analyse von Diagnosepraxen, Urteilsfindungen und systembedingten Strukturen des Beratungsprozesses Hinweise für eine verbesserte Beratungspraxis zu entwickeln. Für einen erfolgreichen Transfer der Forschungsergebnisse in die Praxis erstellen die Forschenden abschließend eine Handreichung.

Verbundkoordination: Prof.'in Dr. Vera Moser
Förderbetrag: 232.535,20 Euro


Förderdiagnostische Professionalisierung in der inklusiven naturwissenschaftlichen Bildung in der Kita (ProfinK) (Verbundpartner: Universität Leipzig, Universität Koblenz-Landau, Universität Hamburg)

Jedes Kind ist einzigartig und bedarf bereits in der Kita einer individuellen Förderung. Inklusiv arbeitende Kitas verfolgen diesen Ansatz besonders bewusst. Individuelle Entwicklungen in der täglichen pädagogischen Arbeit wahrzunehmen, zu dokumentieren und Ideen zur Förderung abzuleiten, ist für pädagogische Fachkräfte besonders fordernd. Im Projekt soll deshalb ein förderdiagnostisch angelegtes E-Portfolio entwickelt werden, in dem Sprachentwicklung, Selbstregulation sowie naturwissenschaftliches Interesse und Kompetenz bei Kindern mit bildungsrelevanten Risiken über einen längeren Zeitraum in den Blick genommen werden. Es wird geprüft, inwieweit Professionalisierungsmaßnahmen zur Nutzung des E-Portfolios im Kita-Alltag beitragen und pädagogische Fachkräfte durch deren Einsatz ihre diagnostischen Fähigkeiten erweitern, Maßnahmen optimal umsetzen und Team-, Eltern- und Kindergespräche passgenauer führen. Inbegriffen ist eine Evaluation des E-Portfolios, das auch als App und in E-Tutorials verfügbar sein wird.

Projektleitung: Prof.'in Dr. Ilonca Hardy, Institut für Pädagogik der Elementar- und Primarstufe
Förderbetrag: 262.194,98 Euro


Näheres zu den beiden Förderlinien finden Sie unter: https://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/de/3430.php


Weitere Informationen
Dr. Deborah Lutz
Wissenschaftliche Koordination
Institut für Sonderpädagogik, Fachbereich Erziehungswissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Telefon 069 – 798 36722
E-Mail D.Lutz@em.uni-frankfurt.de
Homepage www.qualifizierung-inklusion.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de 

 

Nov 17 2021
14:23

Angebote des Projekts „Re:Start“ stehen allen Studierenden zur Verfügung

Hilfe und Orientierung nach der Krise  - das eigene Leben aktiv gestalten

FRANKFURT. Das Projekt „Re:Start nach der Krise“ der Psychotherapeutischen Beratungsstelle an der Goethe-Universität hat das Ziel, Studierenden bei der Rückkehr an die Universität Hilfe und Orientierung anzubieten. Noch vor der Pandemie geplant, hatte das Projekt zunächst den Fokus auf psychisch erkrankte Studierende, die nach längerer Therapie oder einem Klinikaufenthalt den (Wieder-)Einstieg in ein Studium anstreben. Da pandemiebedingt die psychosozialen Anforderungen und Belastungen für alle Studierenden gestiegen sind, wurde die Zielgruppe neu definiert. Das Projekt ist nun für alle Studierenden offen zugänglich. Um dennoch den unterschiedlichen Grad an Belastung zu berücksichtigen, wurden im Rahmen des Projekts unterschiedliche Angebote mit differenziertem Unterstützungslevel erarbeitet.

Im Wintersemester 2021/22 wird erstmalig vom 29.11.-5.12.2021 ein Online-Intensivkurs für alle Studierenden zum Thema „Design your life - Die Kunst sich neu zu er:finden“ angeboten (weitere Termine folgen monatlich). Im Online-Intensivkurs wird mit Methoden aus dem Design Thinking, ressourcenorientierter und Positiver Psychologie sowie der Motivationspsychologie den Studierenden ein Toolset zur Verfügung gestellt, dass sie dabei unterstützt, vom*von der Lebensplaner*in zum*zur Lebensgestalter*in zu werden. Innerhalb von einer Woche (Montag bis Sonntag) erfahren die Teilnehmenden, wie sie ihre Studien- und Lebensgestaltung aktiv angehen können und jetzt ins Handeln kommen.

Der Kurs umfasst ca. 30 Minuten pro Tag mit Inputvideos und Übungen sowie drei Zoom-Termine zum Austausch mit anderen Teilnehmenden und den Coaches. Für Studierende, die mehr Unterstützung wünschen (z.B. zum Wiedereinstieg ins Studium nach einer Therapie oder einem Klinikaufenthalt) wird die Möglichkeit einer 1:1 Begleitung mit Einzelterminen während und nach dieser Woche angeboten. Der einwöchige Online-Kurs hilft den Teilnehmenden dabei, zu reflektieren, wo sie gerade stehen und welche Frage sie sich stellen wollen, um sich so (wieder) mit sich und den eigenen Bedürfnissen zu verbinden und nach diesen zu leben.

Neben Kursen und Workshops bietet die Psychotherapeutische Beratungsstelle auch fortlaufende Einzelberatung von Studierenden an. Ein weiteres Angebot des Projekts „Re:Start“ wird ein sogenanntes „Life-Design Atelier“ ab Februar 2022 sein: Der 2-tägige Präsenzworkshop ist angelehnt an die Life-Design-Woche und bieten allen Studierenden eine vertiefende Beschäftigung mit der (Neu)Orientierung im eigenen Leben. Es werden als zusätzliche Unterstützung für Studierende mit besonderen Belastungen oder auch mit Long-Covid Diagnose Sondertermine angeboten. Ferner kommt ab September 2022 mit dem „Train the Trainer Seminar“ (Life-Design Coach) ein Kursangebot für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Berater*innen der Goethe-Universität als zukünftige Multiplikator*innen der Life-Design-Methode hinzu.

Für Vorabinformationen zum Projekt Re:Start sowie für Anmeldemöglichkeiten zu den einzelnen Angeboten (Design your Life-Onlinekurs, Life-Design-Atelier und Train the Trainer) bitte in den Projektnewsletter eintragen: https://dlist.server.uni-frankfurt.de/mailman/listinfo/design_your_life

Weitere Informationen: Gerhard Hellmeister, Psychologischer Psychotherapeut. Psychotherapeutische Beratungsstelle für Studierende. Tel. (0151) 61267879; E-Mail: Hellmeister@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Nov 16 2021
14:34

Weltweite Auswertung wissenschaftlicher Publikationen

Sechs Forscherinnen und Forscher der Goethe-Universität unter den meistzitierten Wissenschaftlern der Welt

Von den 6600 am meisten zitierten Wissenschaftlern der Welt sind sechs an der Goethe-Universität beheimatet. Dies zeigt das diesjährige Zitationsranking des „Web of Science“

FRANKFURT. Meist sind es besonders grundlegende wissenschaftliche Aufsätze, an die Wissenschaftler in ihren eigenen Publikationen anknüpfen, indem sie aus ihnen zitieren. Die Häufigkeit der Zitationen ist daher sowohl ein Anzeichen für die wissenschaftliche Bedeutsamkeit der publizierten Arbeit wie auch die Sichtbarkeit der wissenschaftlichen Autoren in der „Scientific Community“.

Einmal jährlich wertet das Informations- und Technologieunternehmen Clarivate Analytics seine „Web of Science“-Zitationsdatenbank aus, indem es das das Ranking „Highly Cited Researchers“ veröffentlicht. Das aktuelle Ranking umfasst 6602 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ohne Reihenfolge, die zwischen 2010 und 2020 zu dem einen Prozent gehörten, deren wissenschaftliche Aufsätze am häufigsten zitiert wurden, und zwar in ihren eigenen Fächern oder in verschiedenen Fächern („Cross-Field“).

Die „Highly Cited“ Goethe-Forscherinnen und -Forscher von 2021:

Prof. Dr. Ivan Đikić
Direktor des Instituts für Biochemie II (Molekulare Zellbiochemie) der Goethe-Universität
http://www.biochem2.de
in den Kategorien „Molecular Biology and Genetics“ und „Biology and Biochemistry“

Prof. Dr. Stefanie Dimmeler
Direktorin des Instituts für Kardiovaskuläre Regeneration der Goethe-Universität / Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) / Sprecherin des Exzellenzclusters Cardio-Pulmonary Institute (CPI) von Goethe-Universität, Universität Gießen und Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung
http://www.cardiovascular-regeneration.com/
in der Kategorie „Cross Field“

Prof. Dr. Petra Döll
Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Physische Geographie der Goethe-Universität
http://www.geo.uni-frankfurt.de/ipg/index.html
in der Kategorie „Cross Field“

Prof. Dr. Stefan Knapp
Institut für Pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität
https://www.uni-frankfurt.de/53483664/Knapp
in der Kategorie „Cross Field“

apl. Prof. Dr. Sibylle Loibl
Fachbereich Medizin der Goethe-Universität / Centrum für Hämatologie und Onkologie Bethanien
http://www.onkologie-bethanien.de/unser-centrum/aerzteteam/prof-dr-med-sibylle-loibl.php
in der Kategorie „Clinical Medicine“

Prof. Dr. Stefan Zeuzem
Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität / Direktor der Medizinischen Klinik I – Gastroenterologie und Hepatologie, Pneumologie und Allergologie, Endokrinologie und Diabetologie sowie Ernährungsmedizin
https://www.kgu.de/einrichtungen/clinics/center-for-internal-medicine/medizinische-klinik-1-gastroenterologie-und-hepatologie-pneumologie-und-allergologie-endokrinologie-und-diabetologie-sowie-ernaehrungsmedizin/
in der Kategorie „Clinical Medicine“


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Nov 16 2021
13:03

Die Goethe-Universität trauert um ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Freundesvereinigung und Ehrensenator Hilmar Kopper

Ein Ratgeber, Mahner und Freund

"Mit Hilmar Kopper verliert die Universität einen großen Förderer und Freund", sagte Professor Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, nach Bekanntgabe des Todes des langjährigen Vorstandssprechers der Deutschen Bank Hilmar Kopper. "Hilmar Kopper war für uns weit mehr als ein geschätzter Stifter. Er war Ratgeber, Mahner und Prüfer, vor allem aber war er der Goethe-Universität freundschaftlich verbunden. Wir sind ihm zu größtem Dank verpflichtet."

Hilmar Kopper stand von 2001 bis 2010 an der Spitze der Freunde der Goethe-Universität. Als Vorstandsvorsitzender der Vereinigung der Freunde und Förderer (VFF) setzte er wegweisende Reformen um und initiierte einen Neuaufbruch der Freundesvereinigung. Binnen weniger Jahre gelang es ihm, einen Kapitalstock aufzubauen, mehr als 5 Millionen Euro einzuwerben und zahlreiche neue Mitglieder für die Freunde und Förderer der Universität zu gewinnen. So rief Kopper das Kuratorium der Freunde ins Leben, dem zahlreiche Vertreter aus Industrie, Handel und Politik angehören. Maßgeblich beteiligt war er auch an der Gründung des Alumni-Rats, und er spielte eine wichtige Rolle bei der Umwandlung der Goethe-Universität in eine Stiftung.

In seine Zeit fiel etwa der Aufbau der Universitäts-Stiftung „pro universitate“. Mit ihr gelang es Kopper eine Einrichtung zu schaffen, die unmittelbar an die alte Idee anknüpft, welche die Frankfurter Bürger 1914 bei der Gründung der Universität leitete, nämlich ihrer Universität ein Gesicht und eine innere Identität zu geben; die Universität wurde wieder selbstverständlicher Teil der Stadtgesellschaft. So wirkte Hilmar Kopper maßgeblich als Brückenbauer zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Region.

2010 wurde Hilmar Kopper für seine Verdienste die Ehrensenatorenwürde verliehen. Es ist die höchste Auszeichnung, die die Goethe-Universität an verdiente Wegbegleiter und Unterstützer vergibt.


Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/108727574

Bildtext: Der langjährige Vorsitzende der Freundesvereinigung und Ehrensenator der Goethe-Universität Hilmar Kopper (Foto: Dettmar/Goethe-Universität)


Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation, Tel: 069 798-13035, Fax: 069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de 

 

Nov 15 2021
12:13

Deutsches Nominierungskomitee wählt Archiv des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität aus – Entscheidung fällt voraussichtlich 2026 in Paris

Felsbildsammlung als Weltdokumentenerbe nominiert

Bereits jetzt ist die Felsbildsammlung des Frobenius-Instituts an der Goethe-Universität Frankfurt international bekannt - spätestens seit der vielbeachteten Ausstellung im Berliner Gropiusbau 2016. Nun hat das Deutsche Nominierungskomitee das Archiv einstimmig für das UNESCO-Dokumentenerbe nominiert.

FRANKFURT. Das Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität Frankfurt verfügt über die weltweit älteste und umfassendste Sammlung von Kopien prähistorischer Felsbilder. Das Deutsche Nominierungskomitee des UNESCO-Programms „Memory of the World“ hat diese Sammlung nun für die Endauswahl zur Aufnahme in das internationale Register des UNESCO-Weltdokumentenerbes nominiert. Eine endgültige Entscheidung über die Aufnahme erfolgt vermutlich 2026.

Das internationale Register verzeichnet die weltweit bedeutendsten Dokumentensammlungen; Deutschland ist zurzeit mit 24 Einträgen vertreten – darunter die 42-zeilige Göttinger Gutenberg-Bibel, das Manuskript der h-Moll Messe von Johann Sebastian Bach und die Unterlagen aus dem Frankfurter Auschwitz-Prozess. Alle zwei Jahre darf das Deutsche UNESCO-Nominierungskomitee zwei nationale Vorschläge für die Aufnahme in das weltweite Register machen. Die Feldbildsammlung hat es nun in diese wichtige Auswahl geschafft. „Wir freuen uns sehr über die Nominierung für das Weltdokumentenerbe. Dies bestätigt die Bedeutung des Frobenius-Instituts als weltweit führend in der Geschichte der Felsbildforschung“, sagt Prof. Dr. Roland Hardenberg, der Leiter des Frobenius-Instituts.

Die Felsbildsammlung umfasst etwa 8.600 Felsbildkopien, von denen viele heute als Raritäten gelten. Die Bedeutung des Archivs liegt zum einen im Alter der Kopien – sie wurden zwischen 1913 und den frühen 1960er Jahren von rund zwei Dutzend professionellen Malerinnen und Malern vor Ort originalgetreu abgezeichnet. Aber auch die regionale Breite der Entstehungsorte der Bilder, die aus Afrika, Europa, Indien, Australien und Ozeanien stammen, macht die Sammlung so besonders. In einigen Fällen sind die von Mitgliedern des Instituts angefertigten Kopien heute das einzige verbliebene Zeugnis von Felskunstensembles, deren Originale inzwischen nicht mehr existieren.

Leo Frobenius, der Gründer des Instituts, erkannte als einer von wenigen Forschern früh den enormen kulturhistorischen Wert der Felsbilder Afrikas. Eine erste Expedition führte ihn und ein Team von 1913 bis 1914 in den nordafrikanischen Sahara-Atlas, wo sie die bis zu 12.000 Jahre alten Motive meist in Originalgröße auf Leinwand kopierten. Weitere Felskunstexpeditionen folgten in den 1920er und 1930er Jahren, etwa in die libysche Sahara, ins südliche Afrika, nach Norwegen, Norditalien, Südfrankreich und Ostspanien sowie Neuguinea und Australien. Heute besteht das Archiv aus Zeichnungen, Aquarellen und Gemälden in verschiedenen Techniken und Formaten von bis zu 2,5 auf 10 Metern sowie aus Tausenden Schwarzweißfotografien, die den Kopiervorgang und die Originalschauplätze der Felskunst dokumentieren.

Die damals neu entdeckte prähistorische Kunst hatte großen Einfluss auf die künstlerische Avantgarde des frühen 20. Jahrhundert in Europa und den USA. Sie zog den Blick europäischer und nordamerikanischer Künstler in einer Zeit auf sich, als sie die akademische Form des Gemäldes aufgaben, auf figurative Motive verzichteten und begannen, Collagen und große Wandgemälde zu realisieren. Seit Ende der 1920er Jahre wurden Teile der Sammlung in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Paris, Brüssel, Amsterdam, Zürich, Johannesburg und New York erregten die ungewöhnlichen Gemälde viel Aufmerksamkeit und inspirierten namhafte Künstler der Moderne. Die Ausstellung 1937 im New Yorker Museum of Modern Art war so erfolgreich, dass die Bilder auf eine zweijährige Tournee durch 31 US-Städte gingen. Später behauptete Joan Miró, „die Malerei befindet sich seit dem Höhlenzeitalter im Niedergang“, und Alberto Giacometti, „dort und nur dort ist die Bewegung gelungen“.

Heute werden die Bestände des Felsbildarchivs in gesicherten Archivräumen an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main aufbewahrt und nach bestandserhaltenden Maßgaben gelagert. In den Jahren 2006 bis 2009 wurde das Archiv im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekts am Frobenius-Institut erschlossen und digitalisiert. Seitdem ist das Felsbildarchiv in Form einer Bilddatenbank über das Internet zugänglich: http://bildarchiv.frobenius-katalog.de/

Bilder zum Download finden Sie unter: https://www.uni-frankfurt.de/108631667

Bildunterschrift: Felsbildkopien in der Ausstellung „Kunst der Vorzeit. Feldbilder der Frobenius-Expedition“, 2021 im Museum Rietberg, Zürich. (Foto: Rainer Wolfsberger)

Weitere Informationen
Dr. Richard Kuba
Wissenschaftlicher Mitarbeitet, Leiter des Felsbildarchivs
Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung an der Goethe-Universität
Telefon +49 (0)69 798-33056
Kuba@em.uni-frankfurt.de
www.frobenius-institut.de
https://www.frobenius-institut.de/sammlungen/felsbildarchiv

Pressekontakt:
Susanne Fehlings
Frobenius-Institut für kulturanthropologische Forschung
an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Telefon 069 798-33058
fehlings@em.uni-frankfurt.de
www.frobenius-institut.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de  

 

Nov 12 2021
13:43

Goethe-Universität und Frankfurt Institute for Advanced Studies vereinbaren in neuem Kooperationsvertrag engere Zusammenarbeit 

Schulterschluss in den theoretischen Naturwissenschaften

Die Goethe-Universität und das Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) werden vom kommenden Jahr an gemeinsame Forschungsvorhaben und den wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch intensivieren und erweitern. Dazu hat nun ein neuer Kooperationsvertrag die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Der Vertrag wurde gestern, am 11. November, unterzeichnet.

FRANKFURT. Interdisziplinäre Grundlagenforschung in den Natur-, Lebens- und Neuro- sowie Computerwissenschaften – dies sind die Gebiete, auf denen Goethe-Universität und FIAS seit der Gründung des Forschungsinstituts im Jahr 2003 zusammenarbeiten. Mit dem neuen Vertrag können nun vorhandene Projekte intensiver aufeinander ausgerichtet und neue Projekte gestartet werden.

„Der Vertrag gibt uns die Freiheit, noch stärker interdisziplinär zu forschen und unsere Projekte komplementär zu den Fragestellungen der beiden Partner zu gestalten“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff bei der Vertragsunterzeichnung am gestrigen Abend. „Was uns aber besonders wichtig ist: Das FIAS wird jetzt mit den naturwissenschaftlichen Fachbereichen der Universität eng verzahnt, indem zum Beispiel ein Projekt im FIAS auch über die Universität beantragt werden kann.“

Prof. Dr. Volker Lindenstruth, der Vorstandsvorsitzende des FIAS, erklärte: „Auch wenn das FIAS eigenständig und unabhängig agiert, gab es natürlich immer enge Verbindungen zwischen den beiden Institutionen. Wir freuen uns außerordentlich darauf, diese Zusammenarbeit nun zu verstärken und strukturell zu verankern“. Prof. Dr. Volker Lindenstruth unterzeichnete den Kooperationsvertrag gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Dr. Rolf Bernhardt.

Geplant ist etwa, im Rahmen des Centers for Scientific Computing (CSC) gemeinsam technische und inhaltliche Themen des Hochleistungsrechnens in den Natur- und Lebenswissenschaften weiterzuentwickeln; erst kürzlich war die Goethe-Universität in den nationalen Verbund zum Hochleistungsrechnen aufgenommen worden. Intensiviert werden soll auch die Zusammenarbeit in den Lebenswissenschaften: So kooperieren bereits Forscherinnen und Forscher bei dem LOEWE-Schwerpunkt Mehrskalen-Modellierung (CMMS), der komplexe biologische Systeme quantitativ erfassen will; ebenso arbeiten Wissenschaftler gemeinsam im Clusterprojekt ENABLE, das untersucht, wie neuartige Medikamente für Entzündungen und Infektionen entwickelt werden, wenn man das innere Gleichgewicht von Zellen (Homöostase) besser versteht. Damit ist das FIAS zukünftig auch in die Vorbereitung zur Exzellenzstrategie des Bundes einbezogen.

Über die Förderung der laufenden Projekte hinaus hat die Goethe-Universität zudem ein Fellowship-Programm entwickelt, das ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei unterstützen soll, neue Projekte mit dem FIAS zu starten. So erhalten die Forscherinnen und Forscher die Möglichkeit, sich am FIAS im Rahmen eines Sabbaticals neuen kreativen und interdisziplinären Ansätzen für ihre Forschung zu widmen.

Im FIAS wirken etwa 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, einige Fellows forschen und lehren zugleich an der Goethe-Universität. Gemeinsam betreiben die beiden Einrichtungen auch die Nachwuchsförderung, etwa im Rahmen der Frankfurt Graduate School for Science (FIGSS) am FIAS und des Programms zur Förderung von Promovierenden im GRADE Center iQbio an der Goethe-Universität. 

Die Goethe-Universität hat das FIAS im Jahr 2003 als Stiftung des bürgerlichen Rechtes errichtet. Seitdem fördert das FIAS die Wissenschaft im Bereich der interdisziplinären, theoretischen Grundlagenforschung in den Natur- und Lebenswissenschaften. Dabei arbeitet es als ambitionierte, unabhängige wissenschaftliche Institution. Gleichzeitig ist das FIAS Schnittstelle für Forschungsaktivitäten an der Goethe-Universität und an verschiedenen umliegenden Forschungsinstitutionen und wird so einen wichtigen Baustein im Rahmen der Vorbereitung zur nächsten Exzellenzinitiative bilden.

Bild zum Download: https://fias.institute/media/2021_11_11_kooperationsvertrag_presse.jpeg

Bildtext: Ein neuer Kooperationsvertrag für engere Zusammenarbeit: Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff (Mitte) und die beiden Vorstandsmitglieder des FIAS, Prof. Dr. Volker Lindenstruth (links) und Dr. Rolf Bernhardt (rechts), nach der Vertragsunterzeichnung (Foto: Sälzer/FIAS)

Weitere Informationen
Prof. Dr. Volker Lindenstruth
Frankfurt Institute for Advanced Studies
Institut für Informatik
Goethe-Universität
069 798 47688
info@fias.uni-frankfurt.de
https://fias.institute


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Nov 12 2021
10:00

Neuerscheinung zu einer einschlägigen Konferenz am Institut für Law and Finance 

Green Banking – die Perspektive von Politik, Banken und Investoren

Green Banking ist in aller Munde – gerade auch bei der aktuell stattfindenden Weltklimakonferenz in Glasgow. Doch inwiefern sind die Konzepte der Wirtschaft tatsächlich zukunftsweisend und „grün“? Mit dieser Frage befasst sich eine Buchveröffentlichung aus dem Institut für Law and Finance der Goethe-Universität.

 FRANKFURT. „Green Banking and Green Central Banking: What are the right concepts?" – so lautet der Titel des Buches in englischer Sprache, das als neunter Band in der Reihe zur Zukunft des Finanzsektors jetzt erschienen ist – passend zu den Debatten der 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow, die am heutigen Freitag zu Ende geht. Green Banking ist ein vieldiskutiertes Thema auf der Konferenz, die international als COP26 bekannt ist.

Das bei De Gruyter in Berlin erschienene Buch besteht aus Beiträgen einer Konferenz des Insituts für Law and Finance (ILF) der Goethe-Universität im Januar 2021, die sich mit Fragen des Green Bankings und Green Central Bankings befasst hat. Mehr als 1000 Personen haben an dieser Konferenz online teilgenommen. Der Band, der von Andreas Dombret und Patrick Kenadjian herausgegeben wurde, enthält die Eröffnungsrede von Christine Lagarde, der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, zum Thema Klimawandel und Zentralbankwesen und Anmerkungen von Jens Weidmann, dem Präsidenten der Deutschen Bundesbank, dazu, welche Rolle Zentralbanker spielen sollten beim Kampf gegen den Klimawandel. Weitere namhafte Autoren, darunter erfahrene Politiker, Banker und Investoren, darunter Günther Bräunig, Vorstandsvorsitzender der KfW Bankengruppe, Werner Hoyer von der Europäischen Investitionsbank (EIB), Wiebe Draijer von der Rabobank und Christian Sewing von der Deutschen Bank, José Manuel Campa, Vorsitzender der Europäischen Bankenaufsicht, John Berrigan, Generaldirektor Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion bei der Europäischen Kommission und Jörg Kukies, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, die darüber schreiben, welche Aufgabe ihre Institutionen übernehmen könnten im Kampf gegen den Klimawandel.

Publikation: Green Banking and Green Central Banking, Herausgegeben von: Andreas Dombret und Patrick S. Kenadjian, Band 24 der Reihe Institute for Law and Finance Series, Verlag De Gruyter, Sprache Englisch, 2021, PDF & EPUB ISBN: 9783110752892 69,95 €, Gebunden ISBN: 9783110752878, 69,95 €,.

Bild zum Download: www.uni-frankfurt.de/108621280

Bildtext: Das Buch zur Konferenz in der ILF-Schriftenreihe (Band 24) bei dem Verlag De Gruyter.

Die ILF-Konferenz fand am 25. Januar 2021 statt. Näheres zu den Sprechern und den Inhalten der Konferenz ist nachfolgendem Link zu entnehmen: https://www.ilf-frankfurt.de/ilf/news/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=1168&cHash=8754f182d3e3dc45d56e39e506448722 

Weitere Informationen
Dr. Rolf Friedewald, Geschäftsführer
Institute for Law and Finance
Theodor-W.-Adorno-Platz 3
60323 Frankfurt am Main
Telefon: 069 798 33626
E-Mail: friedewald@ilf.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de  

 

Nov 9 2021
14:55

Diskussionsreihe der Bürger-Universität informiert über die aktuelle Covid-19-Forschung sowie die psychischen und physischen Folgen von Corona

Was wir derzeit über die Corona-Krankheit wissen 

FRANKFURT. Welche virologischen Erkenntnisse gibt es über die vierte Welle? Wie notwendig ist eine dritte Impfung? Wer leidet besonders unter Long Covid? Seit sich das SARS-CoV-2-Virus pandemisch auf dem Globus ausgebreitet hat, forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur mit Hochdruck an Impfstoffen und Medikamenten; sie bringen sich auch wie kaum zuvor informierend und beratend in gesellschaftliche und politische Debatten ein. Die neuesten Infiziertenzahlen belegen es: die Pandemie ist keineswegs überwunden. Und so besteht weiterhin ein Bedarf an fundierter Information und an ausgewogenen und wissenschaftlich begründeten Urteilen über die Pandemielage.

Die Online-Diskussionsveranstaltung der Bürger-Universität möchte genau dazu einen Beitrag leisten und mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten der Goethe-Universität und des Universitätsklinikums informieren: In zwei Talkrunden geben die Expertinnen und Experten Auskunft über die aktuelle Forschungslage und Erfahrungen aus dem klinischen Alltag.

Am 17. November 2021, 17 Uhr
informieren
Prof. Dr. Sandra Ciesek und Prof. Dr. em. Theodor Dingermann
über
Covid-19 Virusforschung – Erfolge und Ausblick.

Die Virologin und der Pharmazeut gehen dabei auf folgende Fragen ein: Welche virologischen Erkenntnisse gibt es über die vierte Welle? Welche Gefahren gehen von neuen Virusvarianten aus? Wie können Impfstoffe gegen ein sich ständig veränderndes Coronavirus schützen? Wie notwendig oder nutzbringend kann eine dritte Impfung sein? Welche möglichen Nebenwirkungen der Impfstoffe sind wissenschaftlich erforscht? Und welche Medikamente gegen COVID-19 sind bekannt, welche befinden sich in der Entwicklung?

Sandra Ciesek, die kürzlich erst den Hessischen Kulturpreis erhielt, ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität; gemeinsam mit dem Virologen Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité gestaltet Ciesek den vielfach ausgezeichneten NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. Theodor Dingermann ist Professor emeritus für Pharmazeutische Biologie an der Goethe-Universität. Moderiert wird die Talkrunde von dem Chemischen Pharmazeuten an der Goethe-Universität Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz,

In der zweiten Diskussionsveranstaltung informiert die Bürger-Universität

am 1. Dezember 2021, 17 Uhr
Prof. Dr. Andreas Reif und Prof. Dr. Maria Vehreschild
über
Covid-19 und die gesundheitlichen Folgen.

Viele Menschen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren, besonders Kinder und Jugendliche, zeigen keine oder kaum Krankheitssymptome. Andere Infizierte erkranken schwer. Doch ob schwer oder leicht erkrankt – inzwischen weiß man, dass auch Infizierte mit leichtem Verlauf unter Langzeitsymptomen leiden können. Was derzeit über die Ursachen der psychischen und physischen Folgen bekannt ist und wie sie behandelt werden können, darüber berichten der Psychiater Andreas Reif und die Infektiologin Maria Vehreschild.

Professor Dr. Andreas Reif ist Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Frankfurt; Professor Dr. Maria Vehreschild leitet den Schwerpunkt Infektiologie am selben Klinikum. Moderiert wird die Talkrunde von Professor Dr. Roland Kaufmann, dem Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Frankfurt.

Die Veranstaltungen werden ermöglicht durch die Friedrich Merz-Stiftungsgastprofessur, zu der jedes Jahr eine Gastprofessorin oder ein Gastprofessor an die Goethe-Universität berufen wird. Pandemiebedingt konnte 2020 und 2021 keine Gastprofessur besetzt werden – diese „Lücke“ sollen nun die beiden Digital Lectures zur Corona-Pandemie schließen.

Die Anmeldung zu den beiden Online-Veranstaltungen erfolgt über: http://www.buerger.uni-frankfurt.de/


Weitere Informationen
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Goethe-Universität
069/798-12481
buergeruni@uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de  

 

Nov 9 2021
13:30

Internationales Forscherteam zeigt erstmals Fernwirkung bakterieller Stoffwechselprodukte 

Per Kapsel durch die Blutbahn: Wie Darmbakterien mit dem Körper kommunizieren

Bakterien im Darm verpacken verschiedenste ihrer Biomoleküle in kleine Kapseln. Diese werden vom Blutkreislauf in verschiedene Organe des Körpers transportiert und sogar von Nervenzellen des Gehirns aufgenommen und verarbeitet. Dies hat jetzt erstmals ein Team von Forscherinnen und Forschern der Goethe-Universität Frankfurt sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der University of California in San Francisco gezeigt. Die neu etablierte Forschungsmethode wird helfen, den Einfluss von Darmbakterien auf Krankheiten besser zu verstehen und könnte die Entwicklung innovativer Verabreichungsformen von Medikamenten oder Impfstoffen fördern.

FRANKFURT. Im Menschen sind Bakterien in der Überzahl: Schätzungen zufolge kommen auf jede menschliche Zelle 1,3 Bakterienzellen. Entsprechend überlegen sind uns unsere Bakterien in ihrer genetischen Vielfalt. So haben alle Darmbakterien zusammen – das Mikrobiom des Darms – 150mal so viele Gene wie der Mensch. Die Stoffwechselprodukte der Darmbakterien wirken vielfältig auf unseren Körper: Sie trainieren etwa unsere Immunzellen und tragen zu deren Reifung bei, sie steuern Stoffwechselprozesse im Körper und wie häufig sich Zellen der Darmschleimhaut erneuern. Änderungen in der Zusammensetzung des Mikrobioms tragen höchstwahrscheinlich zum Entstehen und Krankheitsverlauf etwa von neurologischen- oder Krebserkrankungen bei.

Auf die Zellen der Darmschleimhaut wirken die bakteriellen Stoffwechselprodukte über den direkten Kontakt. Wie solche Bakterienstoffe jedoch in entfernte Organe wie Leber, Niere oder das Gehirn gelangen, war bislang nicht geklärt. Als Transportmittel wurden kleine Kapseln (Membranbläschen oder Vesikel) vermutet, die von Bakterien während ihres normalen Wachstums oder als Reaktion auf Stress in die Umgebung abgegeben werden und die mit bakteriellen Enzymen, Proteinen oder auch RNA-Erbmolekülen gefüllt sind.

Ein internationales Wissenschaftsteam um Dr. Stefan Momma vom Neuroscience Center der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Claudia Günther von der Universität Erlangen-Nürnberg und Prof. Robert Raffai von der University of California hat jetzt an Mäusen untersucht, wie Bakterien ihre Stoffwechselprodukte in solchen Vesikeln verteilen. Dazu besiedelten die Forscher:innen den Darm von Mäusen mit E.-coli-Bakterien, die eine bestimmte Genschere produzierten (Cre) und diese über Vesikel in die Umgebung abgaben. Die Mäuse besaßen in Körperzellen ein Gen für ein rotes Leuchtprotein, das durch die Genschere Cre aktiviert werden konnte (Cre/LoxP-System).

Das Ergebnis: In der anschließenden Untersuchung des Mausgewebes waren die bakteriellen Stoffe von einzelnen Zellen des Darms, der Leber, der Milz, des Herzen und der Nieren sowie von Immunzellen aufgenommen worden. Sogar einzelne Nervenzellen des Gehirns leuchteten rot. Stefan Momma: „Besonders beeindruckend ist, dass die Vesikel der Bakterien auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden und auf diese Weise in das ansonsten sehr gut abgeschottete Gehirn gelangen können. Und dass die bioaktiven Bakterienstoffe sogar von Stammzellen der Darmschleimhaut aufgenommen wurden zeigt uns, dass Darmbakterien womöglich sogar dauerhaft die Eigenschaften der Darmschleimhaut verändern können.“

Die Fluoreszenzbilder weisen darauf hin, so Momma, dass die Vesikel wahrscheinlich über den Blutstrom im Körper verteilt würden. „Die weitere Erforschung dieser Kommunikationswege vom Reich der Bakterien ins Reich der Säugetiere wird nicht nur unser Verständnis von Leiden wie Autoimmunerkrankungen oder Krebs verbessern, bei dem das Mikrobiom ganz offensichtlich eine wichtige Rolle spielt. Solchen Vesikel sind auch äußerst interessant als neue Methode, um Medikamente zu verabreichen, oder zur Entwicklung von Impfstoffen oder als Biomarker die auf eine pathologische Veränderung des Mikrobioms hinweisen.“

Publikation: Miriam Bittel,Patrick Reichert,Ilann Sarfati,Anja Dressel,Stefanie Leikam,Stefan Uderhardt,Iris Stolzer,Tuan Anh Phu,Martin Ng,Ngan K. Vu,Stefan Tenzer,Ute Distler,Stefan Wirtz,Veit Rothhammer,Markus F. Neurath,Robert L. Raffai,Claudia Günther, Stefan Momma: Visualizing transfer of microbial biomolecules by outer membrane vesicles in microbe-host-communication in vivo. J Extracell Vesicles 2021 Oct;10(12):e12159 https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jev2.12159?af=R

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/108079209

Bildtext: Im Gehirn der transgenen Maus leuchten zwei Nervenzellen rot, weil sie ein Protein aus Darmbakterien aufgenommen haben. Blau: Kerne der übrigen Zellen des Hirngewebes. (Foto: Stefan Momma)

Weitere Informationen
PD Dr. Stefan Momma
Goethe-Universität Frankfurt
Neurologisches Institut (Edinger Institut)
Neuroscience Center
Tel.: +49 (0) 69 6301-84158
stefan.momma@kgu.de


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de 

 

Nov 9 2021
09:34

700.000-Euro-Förderung für das erste Jahr durch Bundesagentur für Sprunginnovationen

Innovationswettbewerb: Team um Goethe-Uni-Forscher entwickelt neuartige Anti-SARS-CoV2-Wirkstoffe

Mit einem Projekt zur Entwicklung künftiger SARS-CoV-2-Medikamente hat sich ein interdisziplinäres Wissenschaftsteam um Prof. Harald Schwalbe von der Goethe-Universität Frankfurt in der Ausschreibung „Challenge: Ein Quantensprung für neue antivirale Mittel“ durchgesetzt. Der Wettbewerb wird von der Bundesagentur für Sprunginnovationen ausgerichtet und fördert neuartige Ideen, aus denen innovative Methoden oder Produkte erwachsen können. Das zunächst für ein Jahr geförderte Projekt will Wirkstoffe entwickeln, die Strukturen des SARS-CoV-2-Erbmaterials RNA angreifen, um so die Virusvermehrung zu stoppen.

FRANKFURT. Im Innern seiner Wirtszelle setzt das SARS-CoV-2 sein Erbgut frei, ein langes RNA-Molekül. Es codiert für die Virusproteine, die wiederum dafür sorgen, dass zahllose neue Viruspartikel entstehen, die die Wirtszelle verlassen und weitere Zellen infizieren.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des COVID-19-NMR-Konsortiums um Prof. Harald Schwalbe von der Goethe-Universität Frankfurt haben bereits vor einiger Zeit Abschnitte des Virenerbguts identifiziert, die offenbar essenzielle regulatorische Funktionen in der Virusvermehrung haben. Diese Abschnitte der Virus-RNA sind räumlich gefaltet und bieten dadurch potenzielle Angriffspunkte für sogenannte kleine Moleküle, die zum Beispiel an die RNA-Abschnitte binden und damit die Herstellung viraler Proteine behindern könnten.

Im nun geförderten Projekt „RNA-drugs“ wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität zusammen mit Forschungsteams der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität Darmstadt sowie Industriepartnern nach solchen kleinen Molekülen suchen und sie bis zu einer Vorstufe einer klinischen Prüfung weiterentwickeln. Das Projekt wird von Innovectis begleitet, dem Dienstleister der Goethe-Universität beim Transfer von akademischem Know-how in die wirtschaftliche Praxis.

Der Projektleiter Prof. Harald Schwalbe von der Goethe-Universität erklärt: „In Zellkulturexperimenten am Institut für Medizinische Virologie haben wir bereits nachweisen können, dass eine Reihe der ‚Small Molecules' in der Lage sind, die Virusvermehrung zu stoppen. Die besondere Herausforderung dieses Projekts liegt jetzt darin, aus den ersten Hinweisen Kandidaten für medizinische Wirkstoffe zu entwickeln, die letztlich an Patienten getestet werden können. Da die von uns identifizierten Virus-RNA-Abschnitte nicht nur bei den verschiedenen SARS-CoV-2-Varianten ähnlich sind, sondern auch bei verwandten Virusarten, wollen wir auch einen Beitrag zur Vorbereitung auf Viruserkrankungen der Zukunft leisten.“

Die Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) ist eine Tochtergesellschaft der Bundesregierung und hat die Aufgabe, bahnbrechende Innovationen zu identifizieren, zu entwickeln, zu finanzieren und zu skalieren. Auf die Ausschreibung „Challenge: Ein Quantensprung für neue antivirale Mittel“ hatten sich 45 Projektteams beworben, 9 wurden durch eine internationale Jury aus Fachleuten zur Förderung mit maximal 700.000 Euro ausgewählt. Die Projekte sind auf drei Jahre angelegt, werden aber jährlich evaluiert. Höchstens vier Projektteams bleiben im dritten Jahr übrig, die dann einen Proof-of-Concept in einem relevanten biologischen Modell durchführen müssen.


Hintergrundinformationen:

SARS-CoV-2: Achillesfersen im Viren-Erbgut
https://www.puk.uni-frankfurt.de/103357579/SARS_CoV_2__Achillesfersen_im_Viren_Erbgut

Faltung von SARS-CoV2-Genom zeigt Angriffspunkte für Medikamente – auch Vorbereitung auf „SARS-CoV3“
https://www.puk.uni-frankfurt.de/94370799/Faltung_von_SARS_CoV2_Genom_zeigt_Angriffspunkte_f%C3%BCr_Medikamente___auch_Vorbereitung_auf__SARS_CoV3?

Projektpartner des SprinD-Projekt „RNA-drugs“ sind:

Goethe-Universität Frankfurt
Prof. Dr. Sandra Ciesek, Institut für Medizinische Virologie
Prof. Dr. Michael Göbel, Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie
Dr. Andreas Schlundt, Institut für Molekulare Biowissenschaften
Prof. Dr. Harald Schwalbe, Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie (Projektleitung)

Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Franz Bracher, Department Pharmazie
Prof. Dr. Daniel Merk, Department Pharmazie

Technische Universität Darmstadt
PD Dr. Julia Weigand, Institut für Biologie


Weitere Informationen
Prof. Dr. Harald Schwalbe
Projektleiter „RNA-drugs“
Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie
Zentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz
Goethe-Universität Frankfurt
Tel: +49 (0)69 798 29737
schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de 

 

Nov 8 2021
14:14

Unterstützung der wissenschaftlichen Ausbildung von Doktorand:innen in interdisziplinärem Forschungsverbund

Forschung zur Auflösung von Entzündungen: Graduiertenkolleg an der Goethe-Universität gefördert

Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute bekannt gab, wird die Förderung des Graduiertenkollegs „Auflösung von Entzündungsreaktionen“ (GRK 2336) der Goethe-Universität Frankfurt für viereinhalb weitere Jahre fortgesetzt. Graduiertenkollegs bearbeiten interdisziplinäre Forschungsprojekte und geben einen strukturierten Ausbildungsrahmen, damit sich Nachwuchswissenschaftler:innen zu qualifizierten Forscherpersönlichkeiten entwickeln können.

FRANKFURT. Bereits seit viereinhalb Jahren befasst sich das Graduiertenkolleg 2336 mit der „Auflösung von Entzündungsreaktionen.“ Lange Zeit wurde angenommen, dass ein Entzündungsprozess als Reaktion auf Verletzungen oder chemische Reize vom Körper zwar aktiv ausgelöst wird, dass aber das Abklingen der Entzündung durch das allmähliche Absterben der beteiligten Abwehrzellen und die Verdünnung der Entzündungssignalstoffe erfolgt. Das Graduiertenkolleg befasst sich mit der relativ jungen Erkenntnis, dass auch das Abklingen einer Entzündung aktiv durch den Körper gesteuert wird, und will erforschen, wie dieser Prozess auf zellulärer und molekularer Ebene abläuft – und was misslingt, wenn es etwa zu chronischen Entzündungen kommt.

Prof. Bernhard Brüne, Vizepräsident der Goethe-Universität und Sprecher des Graduiertenkollegs, meint: „Wenn wir überschießende oder chronische Entzündungsreaktionen behandeln, blockieren wir derzeit lediglich die Signalstoffe. Im Graduiertenkolleg wollen wir verstehen, wie der natürliche Heilungsprozess genau abläuft mit dem langfristigen Ziel, Entzündungserkrankungen schneller und gezielt heilen zu können.“

Prof. Andreas Weigert, der die Sprecherschaft nach eineinhalb Jahren übernehmen wird, erklärt: „Im Graduiertenkolleg bauen wir auf die an der Goethe-Universität vorhandene Expertise in den Forschungsschwerpunkten Herz-Kreislauf, Onkologie und Immunologie sowie Translationale Arzneimittelforschung auf und schaffen eine interdisziplinäre Forschungs-, Ausbildungs- und Vernetzungsstruktur.“

Die Graduiertenkollegs an der Goethe-Universität Frankfurt eng an die Graduiertenakademie GRADE assoziiert. Wissenschaftlich-fachlich werden die Doktorandinnen und Doktoranden innerhalb der Graduiertenkollegs ausgebildet, wo zum Beispiel Summer Schools mit hochkarätigen Wissenschaftler:innen aus dem Ausland, Symposien oder Kurse zur guten wissenschaftlichen Praxis organisiert werden. Fachübergreifende Lernmodule etwa zu Karrieregesprächen, Sprachkursen oder Zeitmanagement bietet GRADE an. Besonderen Wert legen die Graduiertenschulen auf die Förderung von Frauen sowie darauf, den Doktorand:innen eine gute Vereinbarkeit von Familie und wissenschaftlicher Karriere zu ermöglichen.

Weitere Informationen

Graduiertenkolleg „Auflösung von Entzündungsreaktionen – Mediatoren, Signaling und Intervention“
Prof. Dr. Bernhard Brüne
Sprecher des Graduiertenkollegs bis 10/2023 und
Vizepräsident der Goethe-Universität für die Ressorts Nachwuchs, Forschung und Transfer
Institut für Biochemie I
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 6301 7424
b.bruene@biochem.uni-frankfurt.de
www.pathobiochemie1.de

Prof. Dr. Dr. Andreas Weigert
Sprecher des Graduiertenkollegs ab 10/2023
Institut für Biochemie I
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +40 (0)69 6301 4593
weigert@biochem.uni-frankfurt.de
www.pathobiochemie1.de


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Nov 5 2021
20:00

Der hessische Ministerpräsident zeichnet die Frankfurter Virologin für ihre Verdienste um die Corona-Aufklärung aus

Goethe-Universität gratuliert Sandra Ciesek zum Hessischen Kulturpreis

Die Goethe-Universität gratuliert ihrer Virologin Prof. Sandra Ciesek zum Hessischen Kulturpreis, der ihr und der Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyn-Kim heute Abend vom Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) überreicht wird. Die beiden Frauen werden für ihre Verdienste um die Corona-Aufklärung geehrt.

FRANKFURT. „Prof. Dr. Sandra Ciesek stellt ihr Wissen nicht nur ihren Hörerinnen und Hörern im Podcast zur Verfügung, mit ihrer wissenschaftlichen Expertise berät sie auch die Hessische Landesregierung. So hat sie unter anderem die Kinderstudie und die Lehrerstudie des Hessischen Sozialministeriums geleitet. Sie gehört zweifelsfrei zu den besten Virologinnen Deutschlands, und wir sind sehr froh, dass sie bei uns in Hessen wirkt“, sagte der Hessische Ministerpräsident anlässlich der Verleihung des Kulturpreises an Sandra Ciesek.

Die Laudatio hat der Virologe Prof. Dr. Christian Drosten von der Charité übernommen, mit dem zusammen Prof. Ciesek im Frühjahr als Hochschullehrer des Jahres ausgezeichnet wurde. Ciesek und Drosten gestalten gemeinsam den vielfach ausgezeichneten NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. Dass Ciesek sich trotz vielfacher Belastungen bereit erklärt habe, den Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen, sei „ein großer Glücksfall“, so Drosten in seiner Laudatio. „Ihr gelingt es mit ihrem scharfen und abwägenden Blick, die Sachlage genau auf den Punkt zu bringen – und das mit der Zuwendung und Empathie, die sie als erfahrene Internistin mit langjährigem Patientenkontakt auszeichnet. Damit spricht sie auch viele Bürgerinnen und Bürger an, die für die kalte Mathematik der Epidemiologie und die verschachtelte Diskussion der strategischen Handlungsoptionen in der Pandemie eher wenig übrighaben.“ Warum Ciesek, der Selbstvermarktung, Eitelkeit und Geltungsbedürfnis fremd seien, diese Mühe auf sich nimmt, dafür hat Drosten eine Erklärung: „Sandra Ciesek engagiert sich aus altruistischen Gründen. (…) Denn wer Sandra zuhört, weiß intuitiv, dass sie die Wissenschaftskommunikation als Teil ihrer ärztlichen Pflicht ansieht.“

„Sandra Ciesek erhält den Hessischen Kulturpreis sehr verdient, und ich gratuliere ihr herzlich im Namen des Präsidiums der Goethe-Universität“, sagt Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität. „Sandra Ciesek hat sich der Herausforderung gestellt, über ihre anspruchsvolle Forschungstätigkeit hinaus in die allgemeine Öffentlichkeit zu kommunizieren und ihr Fachgebiet zu erklären – zusammen mit Christian Drosten im NDR-Podcast und in zahlreichen anderen medialen Formaten. Corona und die damit verbundenen Einschränkungen haben viele Menschen an ihre Grenzen gebracht. Sie brauchen Erklärungen, warum diese Einschränkungen notwendig sind. Diese Aufgabe kann nur erfüllen, wer die wissenschaftlichen Zusammenhänge gut kennt – und sie auch verständlich vermitteln kann. Frau Ciesek kann das, und sie hat die Herausforderung mit viel Engagement angenommen. Damit hat sie sich um den Zusammenhalt in der Gesellschaft und um die Demokratie verdient gemacht“, so Schleiff weiter.

Zitat Prof. Stefan Zeuzem, Dekan des Fachbereichs Medizin: „Sandra Ciesek hat mit ihrem Engagement für die Wissenschaftskommunikation in Corona-Zeiten viel Mut gezeigt, dafür verdient sie größten Dank und Respekt. Denn wir wissen alle, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die öffentlich auftreten, werden mitunter zur Zielscheibe von unterschiedlichsten Anfeindungen. Sandra Ciesek hat sich hiervon nicht beeindrucken lassen und damit einer offenen Gesellschaft und der Wissenschaft große Dienste erwiesen. Die breite Öffentlichkeit hat durch ihre Kommunikation sehr viel über Virusinfektionen, Übertragungswege, Diagnostik und die Verhinderung durch Impfungen gelernt.“

Sandra Ciesek, Jahrgang 1978, ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt sowie Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität. Schwerpunkte ihrer Forschung sind die Suche nach neuen Therapieformen für Hepatitis C und, in den vergangenen Monaten, die Erforschung von Medikamenten gegen COVID-19. Ciesek hat in Göttingen und Hannover Medizin studiert und sich schon in ihrer Dissertation auf die Erforschung der Hepatitis-C-Infektion fokussiert. Die Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet. 2016 wurde sie als Professorin für Virologie an die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen berufen. Seit 2019 arbeitet sie an der Goethe-Universität und am Universitätsklinikum Frankfurt, wo sie seit 2020 maßgeblich an der Forschung zu SARS-CoV-2 beteiligt ist. So konnte sie mit ihrem Team nachweisen, dass auch symptomfreie Personen Träger und somit Überträger des Virus sein können.

Die Auszeichnung mit dem Hessischen Kulturpreis ist mit 45.000 Euro dotiert und dem Land Hessen zufolge der höchstdotierte Kulturpreis der Bundesrepublik Deutschland. Prof. Sandra Ciesek wird ebenso wie Mai Thi Nguyen-Kim „für ihre Verdienste in der Corona-Pandemie“ ausgezeichnet. Ciesek wurde vom Land Hessen im Oktober bereits mit einer „Loewe“-Spitzen-Professur geehrt und erhält fünf Jahre lang Fördergelder in Höhe von 1,4 Millionen Euro.

Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/106803868

Bildtext: Die Virologin Sandra Ciesek von der Goethe-Universität erhält den Hessischen Kulturpreis. (Foto: Universitätsklinikum Frankfurt)


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de 

 

Nov 4 2021
17:00

Weitere Bestätigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie

Jet der Riesengalaxie M87: Computermodellierung erklärt Beobachtungen am schwarzen Loch

In verschiedenen Wellenlängen lässt sich ein gigantischer Teilchenstrahl beobachten, der von der Riesengalaxie M87 ausgestoßen wird. Dr. Alejandro Cruz Osorio und Prof. Luciano Rezzolla von der Goethe-Universität Frankfurt ist es gemeinsam mit einem internationalen Wissenschaftsteam nach aufwändigen Supercomputer-Berechnungen gelungen, ein theoretisches Modell zur Entstehung dieses Jets zu entwickeln. Die berechneten Bilder stimmen außergewöhnlich gut mit den astronomischen Beobachtungen überein und bestätigen Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie.

FRANKFURT. 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Jungfrau liegt die Galaxie Messier 87 (M87), eine Riesengalaxie mit 12.000 Kugelsternhaufen, gegen die die 200 Kugelsternhaufen der Milchstraße eher bescheiden wirken. Im Zentrum von M87 befindet sich ein schwarzes Loch von 6,5 Milliarden Sonnenmassen. Es ist das erste schwarze Loch, von dem es ein Bild gibt, erstellt 2019 von der internationalen Forschungskollaboration Event Horizon Telescope.

Dieses schwarze Loch (M87*) stößt mit nahezu Lichtgeschwindigkeit einen Plasmastrahl aus, einen so genannten relativistischen Jet, der 6000 Lichtjahre misst. Die ungeheure Energie für diesen Jet stammt wahrscheinlich aus der Anziehungskraft des schwarzen Lochs, doch wie genau ein solcher Jet entsteht und was ihn über diese riesige Entfernung hin stabilisiert, ist bisher noch nicht verstanden.

Das schwarze Loch M87* zieht Materie an, die in einer Ebene um das schwarze Loch in immer engeren Umlaufbahnen rotiert, bis sie von dem schwarzen Loch aufgesaugt wird. Aus dem Zentrum dieser spiralförmigen Akkretionsscheibe von M87* (lateinisch accrescere – anwachsen) wird der Jet ausgestoßen, und diese Region modellierten jetzt sehr detailreich theoretische Physiker der Goethe-Universität Frankfurt zusammen mit Wissenschaftlern aus Europa, den USA und China.

Dabei nutzten sie ausgefeilte dreidimensionale Supercomputer-Simulationen, die pro Simulation die gewaltige Menge von einer Million CPU-Stunden verschlangen und gleichzeitig die Gleichungen von Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie, James Maxwells Gleichungen zum Elektromagnetismus und Leonhard Eulers Gleichungen zur Strömungsmechanik integrieren mussten.

Das Ergebnis war ein Modell, bei dem die berechneten Werte für Temperaturen, Materiedichten und Magnetfeldern in hohem Maße mit den Werten übereinstimmten, die aus den astronomischen Beobachtungen errechnet wurden. Auf dieser Basis gelang es den Wissenschaftlern, die komplexe Strahlungsbewegung in der gekrümmten Raumzeit im innersten Bereich des Jets zu modellieren und in Bilder des Radiowellenspektrums zu übersetzen. Diese computermodellierten Bilder konnten sie nun mit den Beobachtungen vergleichen, die während der vergangenen drei Jahrzehnte mit zahlreichen Radioteleskopen und Satelliten gemacht wurden.

Dr. Alejandro Cruz-Osorio, Erstautor der Studie, erklärt: „Unser theoretisches Modell der elektromagnetischen Emission und der Jet-Morphologie von M87 stimmt überraschend gut mit den astronomischen Beobachtungen des Jets überein, und zwar im infraroten, im optischen und im Röntgenspektrum. Daraus folgern wir, dass das supermassive Schwarze Loch M87* wahrscheinlich stark rotiert und dass das Plasma im Jet stark magnetisiert ist, wodurch die Teilchen so stark beschleunigt werden, dass sie diesen Jet über Tausende von Lichtjahren bilden."

Prof. Luciano Rezzolla vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität Frankfurt meint: “Dass die von uns berechneten Bilder den astronomischen Beobachtungen so nahekommen, ist eine weitere wichtige Bestätigung dafür, dass Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie die genaueste und natürlichste Erklärung für die Existenz supermassereicher schwarzer Löcher im Zentrum von Galaxien ist. Zwar lassen unsere Berechnungen immer noch Raum für alternative Erklärungsmodelle, doch durch die Ergebnisse unserer Arbeit wird dieser Raum deutlich kleiner."

Publikation: Alejandro Cruz-Osorio, Christian M. Fromm, Yosuke Mizuno, Antonios Nathanail, Ziri Younsi, Oliver Porth, Jordy Davelaar, Heino Falcke, Michael Kramer, Luciano Rezzolla: State-of-the-art energetic and morphological modelling of the launching site of the M87 jet. Nature Astronomy 2021, https://www.nature.com/articles/s41550-021-01506-w

Bilder zum Download / Bildtext:

(1) https://cloud.itp.uni-frankfurt.de/s/HWdLZa8TEweNZ5R 
Das theoretisches Modell (Theory) und die astronomischen Beobachtungen (Observation) der Entstehungsregion des relativistischen Jets von M87 stimmen sehr gut überein. Bild: Alejandro Cruz-Osorio

(2) https://cloud.itp.uni-frankfurt.de/s/6WMxxH7GGzkxBcq 
Entlang der magnetischen Feldlinien werden die Teilchen so stark beschleunigt, dass sie aus der Galaxie M87 heraus einen Jet von 6000 Lichtjahren Länge bilden. Bild: Alejandro Cruz-Osorio

Weitere Informationen (in englischer Sprache)
http://www.blackholecam.orgBlackHoleCam wird vom Europäischen Forschungsrat als Synergy Grant gefördert und hat zum Ziel, schwarze Löcher abzubilden, zu vermessen und zu verstehen. Die führenden Wissenschaftler von BlackHoleCam, Heino Falcke, Michael Kramer und Luciano Rezzolla, testen grundlegende Vorhersagen, die sich aus Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie ergeben. Das Team von BlackHoleCam ist Partner der internationalen Event Horizon Telescope Collaboration (ETHC). Die Goethe-Universität ist eine der Mitgliedsinstitutionen und im EHTC-Vorstand vertreten.

Wissenschaftlicher Kontakt:
Dr. Alejandro Cruz-Osorio
Institute for Theoretical Physics
Goethe University Frankfurt
Tel. +49 (69) 79847886
osorio@itp.uni-frankfurt.de

Prof. Dr. Luciano Rezzolla
Institut für Theoretische Physik
Goethe-Universität Frankfurt
Tel: +49 (69) 798-47871
rezzolla@itp.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Nov 3 2021
12:32

Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) hat sechs Forschungsfellowships für wegweisende Islamforschung vergeben

Von Sufismus, LGBTQ in der muslimischen Seelsorge und islamischen Bestattungen 

Sechs Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus dem In- und Ausland haben jetzt ihr Forschungsfellowship an der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) der Goethe Universität angetreten. Die erstmals ausgewählten AIWG-Forschungsfellows sind in den islamisch-theologischen Studien oder benachbarten Disziplinen verortet.

FRANKFURT. In den kommenden sechs Monaten können sich die Forschungsfellows ganz auf ihr Vorhaben konzentrieren und sich mit eigenen Forschungsfragen auch in bestehende Projekte der Akademie einbringen. Dabei forschen sie, angebunden an die Goethe-Universität als Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, zu ihren eigenen Projekten.

„Wir freuen uns, mit den neuen Fellows ausgewiesene Expertinnen und Experten auf verschiedensten Gebieten der Islamforschung zu unterstützen. Durch die Anbindung an die AIWG werden sich wichtige neue Impulse für die islamisch-theologischen Studien in Deutschland ergeben“, so Dr. Jan Felix Engelhardt, Geschäftsführer an der AIWG.

Das Themenspektrum der Fellows umfasst vielfältige aktuelle wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskurse. Dazu gehört praxisorientierte Forschung, etwa zum Thema „Islamisches Bestattungswesen in Deutschland“ von Prof. Dr. Thomas Lemmen (Köln), „LGBTQ in der muslimischen Seelsorge“ (LGBTQ: Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer) von Dr. Ali Ghandour (Universität Münster) und „The politics of pedagogy: Islam and the ‚West'“ von Prof. Dr. Alison Scott-Baumann (SOAS University of London). Wie sich Diskurse zu Islam und Judentum in Deutschland zueinander verhalten, untersucht Dr. Elisabeth Becker Topkara (Universität Heidelberg) mit ihrem Vorhaben „Abrahamic Strangers: German Jewish and German Muslim Intellectuals in Conversation“, während Dr. Mansooreh Khalilizand (Universität Münster) mit ihrem Projekt zum Gottesbegriff beim schiitischen Philosophen Ṣadr al-Dīn Šīrāzīan bereits bestehende Forschungen anknüpft und diese erweitern und vertiefen will. Einem bisher wenig beachteten Themenfeld widmet sich wiederum Dr. Sarah Kuehn (Universität Wien) mit ihrem Projekt „On Art, Aesthetics, and Islamic Mysticism in German-speaking Countries: A Contemporary Perspective“.

Eine ausführliche Projektbeschreibung aller AIWG-Forschungsfellows finden Sie unter: https://aiwg.de/forschungsfellows/

Die wissenschaftlichen Ergebnisse aus den AIWG-Forschungsfellowships werden der Forschungsgemeinschaft und der interessierten Öffentlichkeit im kommenden Jahr zugänglich gemacht.

Über die AIWG
Die AIWG ist eine universitäre Plattform für Forschung und Transfer in islamisch-theologischen Fach- und Gesellschaftsfragen. Sie ermöglicht überregionale Kooperationen und Austausch zwischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der islamisch-theologischen Studien und benachbarter Fächer sowie Akteurinnen und Akteuren aus der muslimischen Zivilgesellschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen. Die AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und durch die Stiftung Mercator.

Über das AIWG-Forschungsfellowship
Das AIWG-Forschungsfellowship richtet sich an Postdocs und Professoren und Professorinnen aus den islamisch-theologischen Studien und relevanten Nachbardisziplinen aus dem In- und Ausland, die sich intensiv einer spezifischen Forschungsfrage zum Islam in Wissenschaft und Gesellschaft widmen möchten. Die AIWG unterstützt mit dem Forschungsfellowship Projekte, die eine besondere Relevanz für die Themen und Handlungsfelder der Akademie haben. Fellowships können zur thematischen Breite der islamisch-theologischen Studien sowie ihrer Anwendungs- und Transferbereiche vergeben werden.

Weitere Informationen
Stefanie Golla
Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft
Goethe-Universität
Telefon 069 798-22459
E-Mail golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de