Podiumsgespräch zur Buchvorstellung „Ein Verbrechen ohne Namen“
FRANKFURT. Wie an den Holocaust erinnern? Die Einzigartigkeit des Holocaust im kollektiven Gedächtnis der Deutschen wurde immer wieder diskutiert – auch in jüngster Zeit. So wurde die Auffassung laut, andere historische Verbrechen sollten ausgeblendet und dem Mord an den Juden eine singuläre Rolle im kollektiven Gedächtnis der Deutschen eingeräumt werden.
Das Buch Ein Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum
neuen Streit über den Holocaust der Historikerin Sybille Steinbacher sowie
der Historiker Dan Diner, Norbert Frei und Saul Friedländer tritt solchen
Thesen entgegen und will zeigen, warum das Argument der Präzedenzlosigkeit des
Holocaust historisch gut begründet ist. Zugleich macht es deutlich, dass die
Erinnerung insbesondere an die Kolonialverbrechen einen größeren Platz erhalten
sollte, ohne deshalb die kritische Auseinandersetzung mit dem Holocaust
beiseitezuschieben.
Im
Rahmen einer Podiumsveranstaltung mit drei seiner Autor*innen wird das Buch
„Ein
Verbrechen ohne Namen“
am 13.
April 2022 um 20.00 Uhr
in der
Deutschen Nationalbibliothek
vorgestellt.
Die
Veranstaltung kann ohne Anmeldung auch per Livestream auf YouTube unter
folgendem Link verfolgt werden: https://youtu.be/s0CDczEX2oU
Die
Autorin und Autoren des Buchs und Teilnehmer der Podiumsdiskussion sind
ausgewiesene Zeithistoriker: Prof. Dr. Dan Diner ist Historiker für Moderne
Geschichte und lehrte an den Universitäten Jerusalem und Leipzig. Prof. Dr.
Norbert Frei ist Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena, und Prof. Dr. Sybille Steinbacher ist
Zeithistorikerin und Direktorin des Fritz Bauer Instituts; sie lehrt zudem an
der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Moderieren wird Rebecca Caroline
Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds »Normative Ordnungen«.
Die Buchvorstellung mit anschließender Podiumsdiskussion findet in
Kooperation des Fritz Bauer Instituts mit dem Deutschen Exilarchiv 1933–1945
der Deutschen Nationalbibliothek und dem Forschungsverbund »Normative
Ordnungen« der Goethe-Universität Frankfurt am Main statt.
Das Buch „Ein
Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust“ der
Autoren Saul Friedländer, Norbert Frei, Sybille Steinbacher und Dan Diner und
einer Einleitung von Jürgen Habermas ist kürzlich im C.H.BECK-Verlag
erschienen.
Anmeldung:
Für die Teilnahme vor Ort wird um Anmeldung an anmeldung@fritz-bauer-institut.de gebeten.
Weitere Informationen:
Fritz Bauer Institut, 069/798
322-40, info@fritz-bauer-institut.de, www.fritz-bauer-institut.de
Anke Harms, Referentin für
Wissenschaftskommunikation, 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net