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Forscher der Goethe-Universität untersuchen zusammen mit italienischen Kollegen vier 40.000 bis 70.000 alte Milchzähne
Als Grund für das Aussterben der Neanderthaler vermuten einige Forscher, dass die damaligen Mütter ihre Säuglinge lange stillten und die Säuglinge so nicht früh genug vielfältige Nährstoffe für eine Höherentwicklung des Gehirns erhielten. Ein internationales Forscherteam hat nun vier Milchzähne auf die Elemente Strontium und Calcium hin untersucht, die auch noch nach 70.000 Jahren zuverlässig Auskunft über die Ernährung der Kinder geben. Das Ergebnis: Die Mütter begannen, wie heute üblich, ihre Kinder nach fünf bis sechs Monaten abzustillen. Das Stillverhalten und die damit zusammenhängenden Geburtsintervalle spielten also keine Rolle für das Aussterben der Neanderthaler.
FRANKFURT/KENT/BOLOGNA/FERRARA. Aus Höhlen in Nordostitalien
stammen die Milchzähne, die vier Kinder vor 40.000 bis 70.000 Jahren beim
Zahnwechsel verloren hatten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des
Frankfurt Isotope and Element Research Center (FIERCE) am Institut für
Geowissenschaften der Goethe-Universität untersuchten sie mit chemischen
Methoden. "Wir betteten die Zähne in Harz ein und schnitten sie dann in
hauchdünne Schichten - ein für solch seltene Funde äußerst ungewöhnliches
Vorgehen, zumal wir die kostbaren Proben hinterher wieder zusammensetzen
mussten“, erklärt Wolfgang Müller, Leiter der Arbeitsgruppe. Jede dieser Lagen
ist höchstens 150 Mikrometer dünn, das entspricht etwa der Dicke von zwei Blatt
Papier. Anschließend trug ein spezieller Laser das Zahnmaterial ab. Dieses
Material untersuchte Müllers Arbeitsgruppe mit moderner Massenspektrometrie auf
den Gehalt der natürlichen Elemente Strontium und Kalzium: „Beides ist in
Zähnen und Knochen enthalten“, erklärt Müller, „aber Strontium als natürliche
Unreinheit von Kalzium scheidet der Körper nach und nach aus, sodass uns das
Verhältnis von Strontium zu Kalzium (Sr/Ca) Hinweise auf die Nahrung gibt“. Bei
Muttermilch ist dieses Verhältnis anders als etwa bei Körnern, Gemüse, Fleisch
oder tierischer Milch.
Der Zahnschmelz bildet tägliche Wachstumsringe
Das Faszinierende: Jeden Tag lagert sich eine messbare Schicht
Zahnschmelz ab, sodass jeder Zahn wie die Wachstumsringe eines Baums die
Lebenstage widerspiegelt. Schon in der Zahnanlage im Ungeborenen zeigt eine
klare Linie den Tag der Geburt an, die „Neonatallinie“. Jeder weitere Lebenstag
bei gestillten Kindern ist geprägt von der Kalzium-reichen, Strontium-ärmeren
Muttermilch – oder eben mit dem Beginn des Abstillens von höheren
Konzentrationen an Strontium. Dank ihrer feinaufgelösten Methoden konnten die
Arbeitsgruppen diesen Zeitpunkt anhand der Milchzähne sehr genau auf 3,8 bis
5,3 Monate - je nach Individuum - datieren.
Zähne erzählen auf den Tag genau von Geburt und Ortswechsel
Ein Vergleich mit in den jeweiligen Höhlen gefundenen
Nagetierzähnen zeigt zudem, wie lange die Kinder oder ihre Mütter in dieser
Umgebung lebten. „Das Strontium-Isotopen-Verhältnis (87Sr/86Sr)
liefert uns Informationen über das Gestein und den Boden der Umgebung, in der
die Menschen und Nagetiere lebten“, so Müller. Die Zähne erzählen damit Lebensgeschichten:
So verbrachte eine der Mütter das Ende der Schwangerschaft sowie die ersten 25
Tage nach Geburt nicht am Fundort, denn die Isotopenzusammensetzung des
Milchzahns berichtet von einer anderen Umgebung. Diese Mutter und ihr Kind
zählen zu den modernen Menschen des Paläolithikums (40.000 Jahre) und
unterscheiden sich deutlich von den früheren Neanderthalern (50.000 Jahre) aus
derselben Höhle: Der jüngere Zahn weist – verglichen mit einem
Neanderthaler-Zahn vom selben Fundort - auf unterschiedliche Nahrung und
größere Migration in einem kälteren Klima hin. Alle drei Neanderthaler-Mütter
und -Kinder lebten hingegen die ganze Zeit in derselben Region, waren also
anders als bisher vermutet, sehr ortstreu.
Die Erkenntnisse des internationalen Forschungsteams aus
Anthropologen, Archäologen, Chemikern, Physikern und Geologen aus den
untersuchten vier Milchzähnen weisen darauf hin, dass spätes Abstillen nicht
für das Aussterben der Neanderthaler verantwortlich ist. Die täglich
angelagerten Zahnschmelzschichten ähneln chemisch jener heutiger Babys – ein
Hinweis darauf, dass die Ernährung und Entwicklung erstaunlich ähnlich
verliefen.
Publikation: Alessia Nava, Federico Lugli, Matteo Romandini, Federica Badino,
David Evans, Angela H. Helbling, Gregorio Oxilia, Simona Arrighi, Eugenio
Bortolini, Davide Delpiano, Rossella Duches, Carla Figus, Alessandra Livraghi,
Giulia Marciani, Sara Silvestrini, Anna Cipriani, Tommaso Giovanardi, Roberta
Pini, Claudio Tuniz, Federico Bernardini, Irene Dori, Alfredo Coppa, Emanuela
Cristiani, Christopher Dean, Luca Bondioli, Marco Peresani, Wolfgang Müller,
Stefano Benazzi: Early life of Neanderthals. Proceedings
of the National Academy of Sciences Oct 2020, DOI: 10.1073/pnas.2011765117
Bilder zum Download:
1. Gotta di Fumane bei Verona (Wikipedia):
Hier
wurden mehrere der Milchzähne von Neanderthaler-Kindern gefunden, die Forscher
um Prof. Wolfgang Müller an der Goethe-Universität untersucht haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Grotta_di_Fumane#/media/Datei:Grotta_di_Fumane_3.jpg
2. Neanderthaler-Milchzahn:
Vermutlich beim Zahnwechsel verlor ein
Neanderthaler-Kind vor 40.000 bis 70.000 Jahren diesen Milchzahn. Foto: ERC project SUCCESS, University of Bologna, Italy
http://www.uni-frankfurt.de/93639226
3. Ultradünnschnitte:
Forscher der Goethe-Universität schneiden papierdünne Scheiben von
einem Neanderthaler-Milchzahn ab. Anschließend wurden die Zähne wieder
zusammengesetzt und rekonstruiert. Standbild eines Videos: Luca Bondioli and
Alessia Nava, Rome, Italy
http://www.uni-frankfurt.de/93639334
Weitere Informationen:
Prof.
Dr. Wolfgang Müller
Institut
für Geowissenschaften /
Frankfurt
Isotope and Element Research Center (FIERCE)
Tel.
+49 (0)69 798 40291,
w.muller@em.uni-frankfurt.de
http://www.uni-frankfurt.de/49540288/Homepage-Mueller
Die Ringvorlesung des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“, der Frankfurter Gespräche zum Informationsrecht und des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Goethe-Universität untersucht ab dem 11. November 2020 die Auswirkungen der Digitalen Revolution aus soziologischer und rechtswissenschaftlicher Perspektive
FRANKFURT.
Künstliche Intelligenz (KI), Algorithmen und Technologien zur Verarbeitung und
Auswertung großer Datenmengen (Big Data) stehen im Zentrum der Digitalen
Revolution. Sie wirken sich im heutigen globalen Zeitalter nicht nur auf die
Produktions- und Arbeitswelt, sondern auf nahezu alle Bereiche
gesellschaftlichen Lebens aus und verändern gemeinschaftliche Strukturen ebenso
wie ökonomische Geschäftsmodelle. Damit eng verwoben sind neben Fragen des
Datenschutzes, insbesondere Fragen der Macht(um)verteilung und der rechtlichen
Regulierung.
Aspekten dieser Themenkomplexe widmet sich ab dem 11. November
2020 an fünf Terminen die Ringvorlesung
„Machtverschiebung
durch Algorithmen und KI“,
jeweils
um 18.00 Uhr
online
via Zoom.
Veranstalter sind das Forschungsnetzwerk „Die normative Ordnung
künstlicher Intelligenz | NO:KI“ am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“
gemeinsam mit den Frankfurter Gesprächen zum Informationsrecht des Lehrstuhls
für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und
Verwaltungswissenschaften und dem Fachbereich Rechtswissenschaft der
Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Organisiert und konzipiert wurde die Reihe von Prof. Roland
Broemel (Professor für Öffentliches Recht, Wirtschafts- und Währungsrecht,
Finanzmarktregulierung und Rechtstheorie der Goethe-Universität), Prof. Christoph
Burchard (Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Internationales und
Europäisches Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie der
Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Orders“) und
Prof. Indra Spiecker gen. Döhmann (Professorin für Öffentliches Recht,
Informationsrecht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaft der
Goethe-Universität).
Zu den vortragenden ExpertInnen der Reihe gehören Prof. Mireille
Hildebrandt, Prof. Kristian Kersting, Prof. Jörn Lamla, Prof. Antje von
Ungern-Sternberg und Prof. Christiane Wendehorst.
Schlagwortartige Beispiele, die im Zentrum ihrer Vorträge stehen
werden, reichen von sozialen Netzwerken und Suchmaschinen über die sogenannte
Industrie 4.0, das predictive policing, die medizinische Forschung bis
hin zum Versicherungs- und Finanzmarktsektor (FinTech). Als Kehrseite
birgt dieses innovative, aus statistischen Wahrscheinlichkeiten generierte
Wissen nicht nur Risiken von Verzerrungen und Diskriminierungen, sondern
begünstigt auch eine Konzentration gesellschaftlicher und ökonomischer Macht.
Der Zugang zu Daten und die Analysekompetenz prägen das Gestaltungspotential
bestimmter Akteure, insbesondere von Plattformbetreibern – auch dies soll
diskutiert werden.
Im Anschluss an eine Einführung in die technischen Grundlagen
erörtert die Ringvorlesung die gesellschaftlichen Auswirkungen aus
soziologischer Perspektive und diskutiert Optionen rechtlicher Regulierung.
Die einzelnen Termine im Überblick:
11. November 2020, 18.00 Uhr
Legal effect in computational 'law'
Prof. Mireille Hildebrandt (Vrije Universiteit Brussel)
23. November 2020, 18.00 Uhr
Machtverschiebung durch Algorithmen – computerwissenschaftliche
Perspektiven
Prof. Kristian Kersting (Technische Universität Darmstadt)
16. Dezember 2020, 18.00 Uhr
Gesellschaft als digitale Sozialmaschine? Zur soziotechnischen
Transformation des selbstbestimmten Lebens
Prof. Jörn Lamla (Universität Kassel)
25. Januar 2021, 18.00 Uhr
Haftung für Künstliche Intelligenz – droht ein Verantwortungsvakuum?
Prof. Christiane Wendehorst (Universität Wien)
3. Februar 2021, 18.00 Uhr
Machtverschiebung durch Algorithmen – ein Thema für Datenschutz
und Antidiskriminierungsrecht?
Prof. Antje von Ungern-Sternberg (Universität Trier)
Eine Anmeldung an office@normativeorders.net
ist erforderlich. Die Logindaten werden nach Anmeldung übermittelt.
Weitere Informationen unter: www.normativeorders.net/ringvorlesungen
Kontakt:
Anke Harms, Referentin für Wissenschaftskommunikation des
Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am
Main, 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net;
www.normativeorders.net
Auch im europäischen Vergleich liegt die Frankfurter Rechtsfakultät vorn
FRANKFURT. Die Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler der Goethe-Universität belegen in dem weltweiten Hochschulranking „World University Rankings“ unter 224 gelisteten Rechtsfakultäten den 60. Platz und sind damit zweitbeste deutsche Hochschule. Vor ihnen liegt lediglich die Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, gefolgt werden sie von den Fachkolleginnen und -kollegen der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Auch im europäischen Vergleich kann sich das Abschneiden der
Frankfurter Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler sehen lassen.
Mit Ausnahme der britischen Universitäten wie etwa in Cambridge, Oxford und
London, die in Rankings traditionsgemäß mit den amerikanischen
Spitzenuniversitäten wie dem diesjährigen Spitzenreiter Stanford University um
die vorderen Ränge konkurrieren, liegen nur wenige Rechtsfakultäten
europäischer Nachbarländer vor den Fachwissenschaftlern der Goethe-Universität.
So nimmt etwa die renommierte Sorbonne Université als beste französische
Fakultät den 87. Platz ein.
„Wenn man Hochschulrankings auch mit der gebotenen Zurückhaltung
und Skepsis, vor allem mit Blick auf die Erhebungsmethoden, begegnen muss“,
sagt der Rechtswissenschaftler und Dekan seines Fachbereichs Prof. Dr. Klaus
Günther, „freuen wir uns doch über das relativ gute Abschneiden im
internationalen und nationalen Vergleich. Dies auch angesichts der Tatsache,
dass es sich bei uns um einen der größten rechtswissenschaftlichen Fachbereiche
in Deutschland handelt, also mit einer erheblich ungünstigeren
Betreuungsrelation als bei denjenigen an der Spitze. Gleichzeitig bedeutet die
Platzierung aber auch, dass es noch viel ,Luft nach oben' gibt.“
„Ich verstehe das gute Abschneiden im World University Ranking als
Kompliment für unsere Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler. Und
das freut mich natürlich!“, sagt die Präsidentin der Goethe-Universität Prof.
Dr. Birgitta Wolff. „Wenn wir solche Ranglisten sportlich nehmen, können sie
zugleich Bestätigung und Ansporn sein.“
Die Rechtsfakultäten waren vom „World University Rankings“ u.a.
nach den Kriterien Lehre, Forschung, Zitierhäufigkeit der Publikationen und
internationales Renommee beurteilt worden. Das vom britischen Magazin Times
Higher Education (THE) veröffentlichte Ranking gilt als eines der
renommiertesten Hochschulrankings. Da zahlreiche Hochschulranglisten wegen
methodischer Schwächen kritisiert werden, ist ihre Aussagekraft mitunter
umstritten.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Klaus Günther
Theodor-W.-Adorno-Platz
4
Frankfurt am Main
Telefon: 069/798-34339
E-Mail: K.Guenther@jur.uni-frankfurt.de
Institut für Kernphysik nimmt an deutschlandweiter „Woche der Teilchenwelt“ vom 2. bis 8. November teil
Online-Podiumsdiskussion mit den Spitzenfrauen des hessischen Wissenschaftssystems
Programmstart am 2. November – Anmeldungen sind noch möglich
FRANKFURT. Es geht wieder los! Die Universität des 3. Lebensalters (U3L) hat die Erfahrungen aus dem digitalen Sommersemester 2020 und die Zeit der Semesterferien genutzt, um die Online-Lehre zu verbessern und das Programmangebot weiter auszubauen. Die Dozent*innen freuen sich darauf, ihre Pläne umzusetzen. Die Vorlesungszeit im zweiten digitalen Semester der U3L beginnt am 2. November. Anmeldungen sind noch bis zum 13. November möglich. Die Universität des 3. Lebensalters ist eine Bildungsinstitution an der Goethe-Universität. Angesprochen sind insbesondere ältere Erwachsene, die sich in Seminaren, Vorlesungen und Arbeitsgruppen innerhalb eines akademischen Rahmens mit Fragen der Wissenschaft und Bildung auseinandersetzen und an der eigenen Weiterbildung arbeiten wollen. Alle Interessierten, unabhängig von Alter und Vorbildung, sind willkommen.
Trotz aller Einschränkungen durch die
Corona-Pandemie behält die U3L ihr breites Bildungsangebot bei. Bei Kursen in
Echtzeit sitzen die Teilnehmenden zeitgleich vor den Computern an den Orten
ihrer Wahl und treffen sich virtuell in Videokonferenzen. Bei asynchronen
Kursen können die Kursmaterialien zu einer beliebigen Zeit abgerufen werden.
Beide Formen finden Sie im Programm der U3L.
Raum und Zeit – so lautet das Semesterthema, das in
vielen Veranstaltungen aufgegriffen wird. Dabei geht es beispielsweise um das
„goldene Zeitalter“ im Altertum, aber auch um ganz aktuelle Fragen, wie z.B.
Wege zu einer nachhaltigen Gesellschaft oder zur Zukunft moderner
Gesellschaften. Die Antworten der Wissenschaft sind spannend und bieten
reichlich Stoff für Diskussionen. Wie im vergangenen Semester erprobt werden
konnte, bietet auch das Online-Medium ausreichend Möglichkeiten, sich zu
beteiligen oder Fragen zu stellen, so dass der Dialog zwischen Lehrenden und
Studierenden nicht zu kurz kommt. Auch die sehr beliebte Vortragsreihe mit
Berliner Kunsthistoriker*innen wird ab 13. November mit fünf Vorträgen zum
Thema „Kunst und Natur“ fortgesetzt. In einem Querschnitt durch die
Jahrhunderte wird diesem Verhältnis nachgespürt. Im zweiten Teil der Reihe ab
Januar wird es um den Rückbezug der Moderne auf die alten Meister der Bild- und
Baukunst gehen. Hat die moderne Architektur noch etwas mit der Antike zu tun?
Und wie hat beispielsweise Botticelli einen Nährboden für die Moderne bereitet?
Die meisten, die im vergangenen Semester dabei
waren, sind bereits wieder angemeldet, aber es gibt auch viele Erstsemester. Es
hat sich inzwischen herumgesprochen, dass die technischen Hürden gar nicht so
hoch sind und dass die U3L Hilfestellung dabei bietet, die Kenntnisse im Umgang
mit den neuen Medien auszubauen. Ein großer Vorteil ist zudem: Bei den im
Internet angebotenen Vorlesungen und Seminaren spielen weder Mobilität,
Entfernungen noch Platzprobleme eine Rolle.
Auch wenn das Format der Veranstaltungen neu ist
und die Art der Kommunikation ein wenig anders als gewohnt, die U3L bleibt
ihrer Linie treu, ein vielseitiges, spannendes und anregendes Semester zu
gestalten. Das Studienprogramm kann ganz nach Interesse individuell
zusammengestellt werden. Die Teilnahmegebühr für das Wintersemester beträgt 110
Euro. Ein Vorlesungsverzeichnis kann in elektronischer Form auf der Homepage
heruntergeladen werden.
Weitere Informationen
Alles Wissenswerte findet sich auf der Website: www.u3l.uni-frankfurt.de und kann über u3l@em.uni-frankfurt.de erfragt werden.
Telefonische Sprechzeiten: Mo-Do 9.30-12.30 Uhr, Mi 13.30-16 Uhr und n.V., Tel.
(069) 798-28861.
Soziologieprofessor der Goethe-Universität wird Bundesregierung bei Fragen der nachhaltigen, biobasierten Wirtschaft beraten.
Frankfurter Film – und Medienwissenschaftler untersuchen die neue Medienwelt der Pandemie
Die virtuelle Lehre gelingt besser als erwartet, ist aber kein Ersatz für Campusleben. Im neuen UniReport sprechen Lehrende und Mediendidaktiker über Chancen und Herausforderungen der Online-Lehre und über die Zukunft der Präsenzuniversität.
Wirtschaftswissenschaftler wollen mit ihrem Gutachten zur Versachlichung der Debatte infolge des Wirecard-Skandals beitragen
Frankfurter Althistoriker folgt Martin Schulze Wessel an der Spitze des renommierten Instituts
Internationale virtuelle Konferenz an der Goethe-Universität befasst sich mit dem Verhältnis von Sprache und Architektur
Deutsche Gesellschaft für Zellbiologie zeichnet Biochemiker Christian Münch von der Goethe-Universität aus
Interdisziplinäres Zentrum ICIR an der Goethe-Universität wird bis 2025 weiter gefördert
Überwiegend digitale Veranstaltungen für die Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Region
Die Goethe-Universität gibt Impulse an die Menschen in der Stadt. Die Bürgerinnen und Bürger wiederum besuchen die Universität. Diese Idee eines Dialogs zwischen Universität und Stadt ist in Pandemiezeiten schwer umzusetzen. Und dennoch: Die Frankfurter Bürger-Universität bietet für das Wintersemester ein – überwiegend digitales – Programm an.
FRANKFURT. Sie
ist noch etwas schmal, aber sie ist wieder da: die Bürger-Universität, also
Veranstaltungen, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für Bürgerinnen
und Bürger der Stadt und Region anbieten. Nach einem Semester pandemiebedingt
„ohne“ ist sie ein Zeichen dafür, dass die Universität wieder vorsichtig in die
Öffentlichkeit zurückkehrt und mit den Bürgerinnen und Bürgern Kontakt
aufnimmt.
Vieles geht
unter Pandemiebedingungen nicht – und manches geht eben doch. So kann sich das
teils prominent besetzte Programm des Wintersemesters sehen lassen. Es spannt
einen weiten Bogen von der Gestaltungsmacht in weiblichen Spitzenpositionen zu
Perspektiven der Sozialdemokratie, vom Theater und der Krise der Demokratie bis
hin zur Poetikvorlesung Monika Rincks, von naturwissenschaftlichen Fragen an
das Anthropozän bis zu Campusführungen (in Präsenz!) und Ausstellungen wie etwa
im Museum Giersch. Angeboten werden Ringvorlesungen etwa zur deutschen
Literaturgeschichte, zur „Intersektionalität“ im feministischen Diskurs und zur
„Erblast Mission“ für das Christentum oder Kolloquien zu Ethik und Ethiken im
Nationalsozialismus.
Manche
Veranstaltungen knüpfen unmittelbar an die gegenwärtige Situation an: Sie
fragen etwa, wie wichtig mathematische Modelle für das Verständnis von Viren
und Epidemien sind. Andere greifen nicht weniger dringliche Fragen unserer
Gesellschaft auf: Sie stellen sozial-ökologische Überlegungen zum „Planet
Plastik“ an, fragen nach der Machtverschiebung durch Algorithmen und Künstliche
Intelligenz, welches Theater die Stadt braucht und wie bedeutend eine
Konfliktkultur für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist.
Die meisten
Veranstaltungen sind digital geplant, etwa per Zoom und Youtube, oder sie
finden parallel mit einer stark beschränkten Präsenz bei gleichzeitig digitalem
Zugang statt. Unter den gegebenen Pandemiebedingungen sind zudem
Programmänderungen möglich. Interessierte sollten sich deshalb vorab unter den
jeweiligen Kontaktadressen informieren: Findet die Veranstaltung wie geplant
statt, und in welcher Weise ist eine Teilnahme möglich?
Das Programm
der Frankfurter Bürger-Universität liegt an einschlägigen Stellen in der Stadt
aus und ist auf der Webseite der Universität einsehbar unter: https://www.buerger.uni-frankfurt.de/93061156.pdf
Informationen: Abteilung PR & Kommunikation, Pia Barth, Tel. 069/798-12481, p.barth@em.uni-frankfurt.de.
Vortragsreihe am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität zur Zukunft der linken Volksparteien
FRANKFURT/BAD
HOMBURG. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
setzt seine Reihe „Perspektiven der Sozialdemokratie in Europa“ fort mit einem
Vortrag der Frankfurter Politologin Prof. Dr. Sigrid Roßteutscher. Sie spricht
am
Mittwoch, 21. Oktober, um 19 Uhr
im
Forschungskolleg Humanwissenschaften
Am
Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg
über das Thema „Warum nicht alle SPD wählen (obwohl sie es könnten). Wählerentwicklung und soziale Bindungskraft der Sozialdemokratie seit 1949“.
Sigrid Roßteutscher ist Professorin für Soziologie und
Politikwissenschaft am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der
Goethe-Universität. Als Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für
Wahlforschung, als Projektleiterin der Studie „German Longitudinal Election
Study“ (GLES) und in ihren Publikationen befasst sie sich seit vielen Jahren
insbesondere mit dem Wahlverhalten in Deutschland und Europa.
In ganz Europa verlieren die sozialdemokratischen und die
demokratischen
sozialistischen Parteien seit einigen Jahren dramatisch an
Wählergunst. Zugleich erzielen neue politische Bewegungen, häufig
rechtspopulistische Parteien, große
Stimmengewinne. Dieses Phänomen hat in den unterschiedlichen
Ländern sehr unterschiedliche historische, kulturelle, gesellschaftliche und
politische Ursachen, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten.
Die Vortragsreihe analysiert aus einer vergleichenden Perspektive
die Gründe für diese Entwicklung und wirft die Frage auf, ob insbesondere das
transnationale Zusammenwirken innerhalb der Europäischen Union für die
Sozialdemokratie eine Chance bietet, zu einer neuen Rolle und Stärke zu gelangen.
Die Frage könnte sich auch den anderen demokratischen Parteien und Bewegungen
in Europa über kurz oder lang mit Vehemenz stellen.
Die Reihe, die im Juli mit einem Vortrag von Franz Voves gestartet
wurde, ehemals Landeshauptmann der Steiermark und Landesvorsitzender der SPÖ
Steiermark, wird wissenschaftlich geleitet von Prof. Dr. Matthias
Lutz-Bachmann, Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften und
Philosophieprofessor an der Goethe-Universität, Prof. Dr. Pierre Monnet, Leiter
des Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFRA) und
Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Goethe-Universität, sowie
Prof. Dr. Hans-Jürgen Puhle, Emeritus der Politikwissenschaft an der
Goethe-Universität.
Die Termine
21.10.2020
Sigrid Roßteutscher, Goethe-Universität
„Warum nicht alle SPD wählen (obwohl sie es könnten).
Wählerentwicklung und soziale Bindungskraft der Sozialdemokratie
seit 1949“
04.11.2020
Hans-Jürgen Puhle, Goethe-Universität
„Was kommt nach den ‚Volksparteien'?
Zum Strukturwandel von Parteien, Öffentlichkeit und Demokratie“
25.11.2020
Wolfgang Schroeder, Universität Kassel und WZB
„Was ist noch übrig von der alten SPD?
Eine Post-Arbeiterpartei sucht ihren Platz im Parteienwettbewerb“
16.12.2020
Wolfgang Merkel, Humboldt-Universität zu Berlin und WZB, Berlin
„Varieties of Decline: Ende der Sozialdemokratie?“
20.01.2021
Gérard Grunberg, Sciences Po und CNRS, Paris
„Der Zusammenbruch des französischen Sozialismus:
strukturelle und konjunkturelle Ursachen“ (in französischer
Sprache mit deutscher Zusammenfassung)
Die Vorträge finden jeweils mittwochs um 19 Uhr statt. Eine
Fortsetzung der Reihe ist geplant.
Anmeldung: Die üblichen Maßnahmen zur Eindämmung der
Corona-Pandemie werden bei unseren Veranstaltungen beachtet: Maske, Abstand,
Belüftung der Räume. Außerdem ist die Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung
per Email (anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
) und gegen Vorlage einer Teilnahmebestätigung möglich. Ihre Anmeldung kann nur
berücksichtig werden, wenn Sie Ihre vollständige Adresse mit Telefonnummer
angeben.
Informationen:
Beate
Sutterlüty
b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Telefon
06172 13977-0
www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Die Universität widmet ihren Stiftertag dem Stifterehepaar Karin und Carlo Giersch
FRANKFURT. Stiftungstag ist Ehrentag: Am 18. Oktober, dem Tag, an dem die Stiftungsuniversität Frankfurt gegründet wurde, ehrt sie ihre Stifterinnen und Stifter. In diesem Jahr sollen Ehrensenatorin Karin Giersch und Ehrensenator Carlo Giersch gebührend gefeiert werden – für das langjährige Engagement ihrer Stiftung Giersch für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie die Förderung medizinischer Projekte. Mit Rücksicht auf die zugespitzte Pandemiesituation wurde die Veranstaltung nun kurzfristig abgesagt; sie wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Geehrt aber
wird schon jetzt: Die Universität verdankt der Stiftung Giersch eine breit
aufgefächerte, langfristige, nachhaltige und großzügige Förderung. „Vom
Schulkind bis zum ausgewiesenen Wissenschaftler“, hat Prof. h.c. Carlo Giersch
einmal das knapp formuliert, was dem Stifterpaar ein Anliegen ist: schon bei
jungen Menschen, etwa durch das Schülerlabor Physik, Interesse an der Wissenschaft
zu wecken und deren wissenschaftliche Ausbildung zu fördern. Mehr als 700 Mal
hat die Stiftung Giersch Deutschlandstipendien für Studierende vergeben –
gemeinsam an der Goethe-Universität, der TU Darmstadt und der Frankfurt
University of Applied Sciences. Ihre Idee der „generationsübergreifenden
Förderkette“ setzt die Stiftung weiterhin um mit Stipendien für
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, zahlreichen Preisen und
Stiftungsprofessuren.
Die Stiftung
Giersch stemmt aber auch langfristige Bauprojekte für die Goethe-Universität:
Im Giersch Science Center hat das naturwissenschaftlich-interdisziplinäre
Frankfurt Institute for Advanced Studies eine Heimat gefunden. Das privat
finanzierte Museum Giersch erhielt die Goethe-Universität für 30 Jahre zu ihrem
100. Geburtstag im Jahr 2014. Und die Villa Giersch dient der
Goethe-Universität nach ihrer Schenkung als Gästehaus.
Auch am
Universitätsklinikum setzt sich die Stiftung ein: Sie fördert etwa
Kunsttherapie für krebskranke Patienten und Angehörige am Centrum für
Tumorerkrankungen.
Inzwischen hat
die Stiftung Giersch die Goethe-Universität mit einem deutlich zweistelligen
Millionenbetrag gefördert und gehört so zu den bedeutendsten Förderern der
Goethe-Universität.
„Die
Auszeichnung der Goethe-Universität wissen wir in besonderem Maße zu schätzen“,
erklärt Carlo Giersch. „Schon seit der Gründung unserer ersten Stiftung 1990
ist uns die Wissenschaftsförderung ein besonderes Anliegen. Mit unseren
Stiftungen möchten wir junge Talente auf ihrem Weg unterstützen. Wir glauben
daran, dass unsere Stiftungsarbeit eine lohnenswerte Investition in die Zukunft
ist.“
Universitätspräsidentin
Prof. Dr. Birgitta Wolff äußert dazu: „Was uns neben der immensen Großzügigkeit
von Karin und Carlo Giersch immer wieder beeindruckt und auch bewegt, ist ihr
Interesse an den Menschen, die sie fördern. Sie wollen ihre Gesichter sehen und
ihre Geschichten hören. Es ist auch dieses persönliche Interesse, das unsere
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler besonders motiviert und uns als
Universität einen Impuls für die Weiterentwicklung von Forschungsexzellenz
gibt.“
Das Vermögen
der Stifter stammt zu großen Teilen aus dem Verkauf von Spoerle Electronics im
Jahr 2000. Den international operierenden Konzern hatte das Paar, als
Gärtnersohn und Metzgerstochter aus einfachen Verhältnissen kommend, über
Jahrzehnte aufgebaut.
Bilder zum Download: http://www.uni-frankfurt.de/93254824
Bildtext: „Wir möchten junge Talente auf ihrem Weg unterstützen“: das
Stifterehepaar Karin und Carlo Giersch (Foto: Uwe Dettmar, Goethe-Universität
Frankfurt)
Ringvorlesung an der Goethe-Uni befasst sich mit „interdisziplinären Perspektiven auf gegenwärtige Herausforderungen“
Projekt „ReScript“ an der Goethe-Universität bietet spezielle Psychotherapie für Menschen, die vor Krieg und Gewalt geflüchtet sind
Physiker aus Frankfurt, Hamburg und Berlin verfolgen Ausbreitung von Licht im Wasserstoff-Molekül