​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Mai 23 2018
13:57

Frankfurter Forscher entschlüsseln atomare Details eines Legionellen-Toxins und entwickeln ersten Inhibitor

Konventionelle Antibiotika-Therapie ergänzen

FRANKFURT. Antibiotika-Resistenzen bedrohen weltweit nicht nur die Gesundheit, sondern gefährden auch den ökonomischen Wohlstand. Eine neue Strategie, Bakterien zu bekämpfen, stellt die Arbeitsgruppe um Prof. Ivan Dikic von der Goethe-Universität in der aktuellen Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Nature vor. Die Forscher haben den molekularen Wirkmechanismus eines Legionellen-Toxins aufgeklärt und einen ersten Inhibitor entwickelt.

Die steigende Verbreitung von Resistenzen macht es zunehmend schwerer, gewöhnliche Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Salmonellose wirksam zu behandeln. Ursachen für Resistenzen sind der sorglose Umgang mit Antibiotika und die seit mehr als 30 Jahren bestehende Innovationslücke bei der Entwicklung neuartiger Wirkstoffe. Das hat auch wirtschaftliche Konsequenzen: Die Weltbank hat kürzlich berechnet, dass durch Antibiotika-Resistenzen die Bruttoinlandsprodukte weltweit bis zum Jahr 2050 zwischen 1,1 und 3,8 Prozent abnehmen könnten.

Ein vielversprechender Ansatz, mikrobielle Infektionen unter Kontrolle zu bringen, besteht darin, die Schäden in den Zellen und Geweben lokal zu begrenzen. Dazu müssen die von den Bakterien ausgeschütteten Toxine gezielt ausgehebelt werden. Das Forscherteam von Prof. Ivan Dikic, Direktor des Instituts für Biochemie II an der Goethe-Universität Frankfurt, arbeitet seit zehn Jahren in diesem Feld. „Wir glauben, dass wir die konventionelle Antibiotika-Therapie ergänzen können, indem wir bakterielle Effektorproteine gezielt mit rational entwickelten Wirkstoffen ausschalten. So können wir den Patienten helfen, die Infektion zu bewältigen. Das Konzept ist noch relativ neu, erregt aber unter Wissenschaftlern immer mehr Aufmerksamkeit“, erklärt Dikic.

Wie die neue Strategie umgesetzt werden könnte, versucht das Team von Ivan Dikic am Beispiel von Legionellen herauszufinden. Diese Bakterien verursachen Lungenentzündungen und sind insbesondere für immungeschwächte Patienten gefährlich. Erst kürzlich war das Dikic-Team an der Entdeckung eines neuen enzymatischen Mechanismus beteiligt, durch den Legionellen die Kontrolle über ihre Wirtszellen übernehmen. „Wir haben gezeigt, dass die Legionellen mithilfe eines Enzyms, SdeA, einen der wichtigsten zellulären Mechanismen zum Schutz vor Stress aushebeln, nämlich das Ubiquitin-System. SdeA ist demnach ein toxischer Effektor, der die Verbreitung von Bakterien in der Zelle fördert“, erläutert Dr. Sagar Bhogaraju, der am universitären Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften im Labor von Dikic arbeitet.

Jetzt ist der Gruppe von Ivan Dikic ein weiterer Durchbruch gelungen: Sie konnte die atomare Struktur von SdeA aufklären und herausfinden, wie das bakterielle Enzym seine zellulären „Opfer“ vermutlich auswählt. SdeA erzielt seine Wirkung, indem es Ubiquitin an die Proteine der Wirtszelle anheftet. Das Enzym ist einzigartig in seinem Mechanismus, mit dem es eine zweistufige Reaktion katalysiert“, kommentiert Dr. Sissy Kalayil, eine der führenden Frankfurter Wissenschaftlerinnen in dem Projekt. “Unsere Ergebnisse sind extrem spannend, weil sie den Prozess im atomaren Detail aufklären und damit das rationale Design von Hemmstoffen ermöglichen.“

Einen ersten Inhibitor, der das Legionellen-Enzym zumindest im Reagenzglas blockieren kann, haben die Forscher bereits entwickelt. „Durch Aufklärung der grundlegenden Struktur konnten wir nun den Beweis erbringen, dass diese bakteriellen Enzyme gezielt angreifbar sind. Dennoch liegt noch ein langer Weg vor uns, bevor wir den neuartigen Mechanismus möglicherweise therapeutisch nutzen können“, sagt Dikic. „Aber wir bleiben dran, denn sehr wahrscheinlich sind Legionellen nicht die einzigen Bakterien, die diesen Mechanismus nutzen.“

Die Forschungsgruppe von Ivan Dikic ist am Institut für Biochemie II im Fachbereich Medizin und am Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften der Goethe-Universität angesiedelt. Die Gruppe untersucht die Rolle von Ubiquitin bei Erkrankungen wie Krebs, ALS und bei Infektionen.

Publikation 
Kalayil S*, Bhogaraju S*, Bonn F, Shin D, Liu Y, Gan N, Basquin J, Grumati P, Luo Z-Q, Dikic I. Insights into catalysis and function of phosphoribosyl-linked serine ubiquitination. Nature, Advanced Online Publication, DOI 10.1038/s41586-018-0145-8.
* Co-Erstautoren 

Parallel werden in derselben Ausgabe von Nature zwei Artikel von Yue Feng (China) und Yuxin Mao (USA) veröffentlicht, die weitere Details zum molekularen Mechanismus dieses ungewöhnlichen Enzyms beitragen (DOI 10.1038/s41586-018-0146-7 und 10.1038/s41586-018-0147-6

Bilder zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/72116155

Bildtext zur Grafik: Im Detail aufgeklärt: Der enzymatisch aktive Teil des SdeA-Toxins in drei Dimensionen (grün). Auf der linken Seite sind die entscheidende katalytische Oberfläche orange, der Bindungsbereich für zelluläre Zielproteine in lila dargestellt. Rechts werden die an der Reaktion beteiligten Aminosäuren innerhalb des Enzyms hervorgehoben. Das molekulare Bild ermöglicht nun den Entwurf passgenauer Hemmstoffe. Quelle: Nature/Kalayil et al, Mai 2018

Informationen: Dr. Kerstin Koch, Institut für Biochemie II, Universitätsklinikum, Tel.: (069) 6301 84250, k.koch@em.uni-frankfurt.de

 

Mai 23 2018
13:54

Autorenlesung mit Michael Bijnens in der Reihe „Niederländische Sprache und Kultur“

Vom Überlebenskampf im Bordell „Cinderella“

FRANKFURT. Wie ist es, als Sohn einer Prostituierten aufzuwachsen? Welche Wendungen kann ein solches Leben bereithalten? In seinem Roman „Cinderella“ hat der flämische Autor und Theatermann Michael Bijnens viel Autobiographisches verarbeitet. Zur Lesung mit Bijnens lädt das Lektorat Niederländisch der Goethe-Universität in der Reihe „Niederländische Sprache und Kultur“ ein

am Dienstag, 29. Mai, um 19 Uhr im Casinogebäude, Raum 1.812, am Campus Westend.

„Cinderella“, von Heike Baryga 2017 ins Deutsche übersetzt, ist Bijnens Debütroman. Der 1990 in Antwerpen geborene Autor wuchs selbst als Sohn einer Prostituierten auf, absolvierte erfolgreich ein Studium an der Brüsseler Film- und Theaterakademie und entkam dem Milieu seiner Kindheit. Anders sein Protagonist, der ebenfalls Michael heißt: Er beteiligt sich an dem Bordell, in dem seine Mutter und ihre Bekannten arbeiten, kümmert sich um Bar und Buchhaltung und wird gewissermaßen zum Zuhälter seiner Mutter, die jedoch stets betont, sich frei für dieses Leben entschieden zu haben.  Zugleich ist Michael aber auch die  Verbindungsperson zur „echten Welt“. Michael Bijnens erzählt seine Geschichte auf mitreißende Art und Weise, durch seine biographischen Einsichten in das deprimierende Milieu von Hoffnung und Enttäuschung erhält der Roman eine erschütternde Authentizität, die nichts gemein hat mit dem Märchen von „Pretty Woman“. In der manchmal chaotisch wirkenden Struktur des Romans spielt sich der aussichtslose Struggle for life der Frauen wieder, die im Bordell „Cinderella“ arbeiten und oft nicht wissen, wovon sie am nächsten Tag leben werden – und ob überhaupt.

Michael Bijnens sagt, er sei seiner Mutter dankbar, dass sie ihn nicht von ihrer Welt abgeschottet habe. Auch für seine Theaterwerke lässt er sich von extremen Situationen anregen, die er auf seinen Reisen zum Beispiel durch die Favelas von Rio de Janeiro und durch Krisengebiete in Mexiko und im Nahen Osten hautnah erlebt hat, inspirieren. Nach der zweisprachigen Lesung besteht Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Autor.

Information und Anmeldung: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Norbert-Wollheim-Platz 1 (Campus Westend), Telefon +49 (0)69 798 32851, Mail artois@lingua.uni-frankfurt.de, http://www.uni-frankfurt.de/41138070/niederlaendisch

Eine Porträt des Autors finden Sie unter www.uni-frankfurt.de/72116166

 

Mai 23 2018
13:29

Bachelorabsolventen mit starkem Interesse an Forschung gesucht

„Goethe goes global“: Goethe-Universität erweitert Bewerberkreis für internationale Master-Stipendien

FRANKFURT. Das erfolgreiche Masterstipendium „Goethe Goes Global“ bekommt in diesem Jahr einen neuen Zuschnitt: Waren bisher Bewerbungen für 20 Programme möglich, so sind nun fast 80 am Start, d.h. alle konsekutiven Masterstudiengänge der Goethe-Universität. Zielgruppe sind weiterhin Studierende, die ihren ersten Abschluss mit sehr gutem Resultat im Ausland erworben und ein starkes Interesse an Forschung haben. „Die Goethe-Universität erweitert damit den Kreis der Fächer, aus denen forschungsaffine Masterkandidaten wählen können. Wir wollen so den eigenen Internationalisierungsprozess der Goethe-Universität weiter stärken“, freut sich Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident für „Third Mission“ der Goethe-Universität.

Die Bewerbungsfristen orientieren sich an denjenigen der Master-Studiengänge. In diesem Jahr ist das für viele zulassungsbeschränkte Studiengänge der 31. Mai und für zulassungsfreie Studiengänge meist der 31. August. Auch Deutsche mit Abschluss aus dem Ausland können sich bewerben. Gute Deutschkenntnisse sind nicht immer erforderlich, da manche Studiengänge rein englischsprachig angeboten werden. Die Dotierung der Stipendien liegt über der des DAAD: Monatlich sind es 1.000 Euro für die Regelstudienzeit von zwei Jahren.

Die Besonderheit von „Goethe Goes Global“ erläutert Prof. Rolf van Dick, Vizepräsident für Internationalisierung, Nachwuchs, Diversität und Gleichstellung: „Es besteht in einigen Studiengängen die Möglichkeit, die Stipendiaten frühzeitig in Forschungsverbünde der Universität, wie Sonderforschungsbereiche und LOEWE-Zentren, einzubinden. Dabei sind fächerübergreifend Natur- und Lebenswissenschaften sowie Human- und Sozialwissenschaften vertreten. So geht die Internationalisierung von Forschung, Studium und Lehre an der Goethe-Universität Hand in Hand.“

Finanziert wird das 2016 aufgelegte Programm aus dem Johanna-Quandt-Jubiläumsfonds der Goethe-Universität. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Goethe-Universität hatte die verstorbene Ehrensenatorin den Fonds 2014 gestiftet.

Das Programm wird zunächst bis mindestens 2019 laufen. Die Fortsetzung wird angestrebt und hängt unter anderem davon ab, wie viele der Masterstipendiaten anschließend promovieren, möglichst an der Goethe-Universität.

Die inzwischen 24 Stipendiaten, die aus vier Kontinenten den Weg nach Frankfurt gefunden haben, sind bereits hervorragende Botschafter des Programms geworden. Sie werben in ihren Heimatländern direkt bei ihren Kommilitonen für die Stipendien, und ihre Erfahrungen sind in einem kurzen Video zu sehen: https://video-182.uni-frankfurt.de/Mediasite/Play/8963c25f72354fb8ac003bf8b79032ee1d

Dabei heben sie die Vorzüge der universitären Ausbildung, der integrierten Praktika und der Stadt gleichermaßen hervor und berichten auch über die regelmäßigen Stammtische, die das International Office für sie veranstaltet.

Bewerbung unter: www.uni-frankfurt.de/masterstip.

Weitere Informationen: Dr. Mathias Diederich, Hanna Reuther, International Office, Goethe-Universität Frankfurt, Tel.: (069) 798-15090, m.diederich@em.uni-frankfurt.de.

 

Mai 22 2018
13:44

Mit dem Preis zeichnen Stifterverband und VolkswagenStiftung eine Universität und eine Fachhochschule aus, die innovative Lehre in vorbildlicher Weise fördern

Goethe-Universität Frankfurt für Genius Loci-Preis 2018 nominiert

FRANKFURT. Gute Hochschullehre lebt vom Engagement qualifizierter Lehrender und von motivierten Studierenden. Doch auch die Hochschulen stehen in der Verantwortung: Sie sind aufgerufen, Freiräume und Anreize für Lehrinnovation zu schaffen, ihr Selbstverständnis als Lehrinstitution zu reflektieren und übergreifende hochschuldidaktische Leitlinien zu formulieren. Universitäten und Fachhochschulen, die sich hier besonders auszeichnen, werden vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und der Volkswagenstiftung mit dem Genius loci-Preis für Lehrexzellenz gewürdigt.

Dass es die Goethe-Universität mit ihrer Lehrstrategie in die diesjährige Endauswahl des Preises geschafft hat, ist Anlass zu Freude, Bestätigung und Motivation. Die Nominierung wirkt als Ansporn, die Umsetzung des universitären Leitbilds forschenden Lernens weiter voranzutreiben und die Hochschullehre kontinuierlich zu professionalisieren. Die Vielfalt ihrer Fach- und Lehrkulturen versteht die Goethe-Universität dabei als Stimulus. Ihrem Selbstverständnis als systemakkreditierte Stiftungsuniversität entsprechend, setzt sie für die strategische Weiterentwicklung von Studium und Lehre auf fachübergreifenden Austausch, dialogische Prozesse und handlungsfähige Gremien.

Der Genius loci-Preis für Lehrexzellenz wurde im vergangenen Jahr vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und der VolkswagenStiftung ins Leben gerufen und ist mit €20.000 dotiert. Zur Bewerbung aufgefordert waren alle deutschen Universitäten und Hochschulen. In die Endauswahl schafften es sieben Hochschulen; sie konnten die Jury mit einem klaren Lehrprofil und einer innovationsfördernden Lehrkultur überzeugen. Neben der Goethe-Universität gelang der der TU Hamburg-Harburg, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Leuphana-Universität Lüneburg sowie drei Fachhochschulen der Sprung auf die Shortlist. Über die Vergabe des Preises wird im Oktober entschieden.

Zur Pressemitteilung des Stifterverbandes: www.stifterverband.org/pressemitteilungen/2018_05_14_genius_loci-preis

Weitere Informationen: Dr. Nadja Sennewald (Tel.: (069) 798-12482, sennewald@em.uni-frankfurt.de) und Lisa-Maria Speck (Tel.: (069) 798-12476, speck@pvw.uni-frankfurt.de), Abteilung Lehre und Qualitätssicherung, Goethe-Universität Frankfurt.

 

Mai 22 2018
13:41

Ab dem 25. Mai fragt die Frankfurter Bürger-Uni an insgesamt vier Abenden, was aus dem Aufbruch der bewegten Zeit geworden ist

50 Jahre in Bewegung: Reihe zu „1968 und die Folgen“

FRANKFURT. 1968 gilt bis heute als ein symbolisch aufgeladener Wendepunkt in der jüngeren gesellschaftlichen und politischen Geschichte. Üblicherweise steht das Jahr für den Aufbruch eines neuen demokratischen Denkens, die sexuelle Befreiung sowie die Emanzipation der Frau, die Abrechnung der Jüngeren mit der Schuld der älteren (Kriegs-)generation, die juristische Aufarbeitung des Holocaust und die Liebe zur Theorie. Die Bürger-Universität widmet sich 50 Jahre nach „1968“ an insgesamt vier Abenden verschiedenen Facetten dieser Entwicklungen und versucht dabei auch, die Ambivalenz dieses Erbes zu beleuchten.

Den Auftakt bildet die Podiumsdiskussion zum Thema: 

„Demokratie für alle: Ist der 68er-Aufbruch in Gefahr?“ am 25. Mai 2018 um 19.30 Uhr auf dem Campus Westend der Goethe-Universität, PA-Gebäude, Foyer, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main

Willy Brandt prägte 1969 in seiner Regierungserklärung die Formel: „Mehr Demokratie wagen“. Der Auftaktabend beleuchtet zunächst die Hintergründe dieses Demokratiedefizits (gefühlt und real) und diskutiert, inwieweit es durch 68 und die darauffolgenden gesellschaftlich-politischen Reformen gelungen ist, solch ein Defizit wirklich abzubauen. Immerhin sprach Jürgen Habermas in den 80er Jahren von einer „Fundamentalliberalisierung“. Doch mittlerweile konstatieren Beobachter einen „Backlash“. Das Erstarken rechtspopulistischer Parteien und autoritärer Regime, die ihrer Verfassung nach pluralistische Demokratien sind, werden als Zeichen einer Gegenbewegung gesehen. Neigt sich die Zeit eines emanzipatorischen Optimismus ihrem Ende zu?

Über diese und weitere Fragen diskutieren: Jürgen Kaube, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; Prof. Rainer Forst, Politischer Philosoph, Sprecher des Exzellenzclusters Normative Ordnungen; Jutta Ditfurth, Autorin, Soziologin, Frankfurter Stadtverordnete; Albrecht von Lucke, Rechts- und Politikwissenschaftler, Publizist, Redakteur der Blätter für deutsche und internationale Politik. Die Moderation übernimmt Prof. Nicole Deitelhoff, Politikwissenschaftlerin, Mitglied des Exzellenzclusters und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK).

Die vierteilige Reihe ist eine Kooperation der Goethe-Universität und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Die weiteren Termine und Themen im Überblick:

8. Juni 2018
Entfesseltes Ich: 1968 und das Experiment mit neuen Lebensformen
Podium: Matthias Horx (Trend- und Zukunftsforscher), Prof. Till van Rahden (Historiker, Canada Research Chair in German and European Studies, Université de Montréal), Prof. i.R. Sibylla Flügge (Juristin und Frauenrechtlerin, Frankfurt University of Applied Sciences), Gisela Getty (Fotografin, Regisseurin, Schriftstellerin, ehemaliges Mitglied der Kommune 1)
Moderation: Thomas Thiel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

22. November 2018
Erinnern, Bekennen, Schuld, Aufarbeitung: 1968 und der Holocaust
Podium: Prof. Marianne Leuzinger-Bohleber (Psychoanalytikerin, ehemalige Leiterin des Sigmund-Freud-Instituts), Prof. em. Michael Stolleis (Rechtshistoriker, Goethe-Universität), Dr. Tobias Freimüller (Historiker, Stellv. Direktor des Fritz Bauer Instituts)
Moderation: Sandra Kegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

6. Dezember 2018
Hauptsache eine Theorie? 1968 und die Exklusivität des Diskurses
Podium u.a.: Jürgen Kaube (Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Prof. Klaus Günther (Jurist und Rechtsphilosoph, Sprecher des Exzellenzclusters Normative Ordnungen), Prof. Philipp Felsch (Kulturwissenschaftler, HU Berlin, Autor von „Der lange Sommer der Theorie“), Dr. Rolf Wiggershaus (Philosoph und Publizist, Autor von „Die Frankfurter Schule. Geschichte, Theoretische Entwicklung, Politische Bedeutung“)
Moderation: Dr. Olaf Kaltenborn, Goethe-Universität 

Beginn jeweils um 19.30 Uhr, Eintritt frei.

Ort der Veranstaltungen am 25. Mai und am 8. Juni ist die Goethe-Universität (Campus Westend, PA-Gebäude). Die Podiumsdiskussionen am 22. November und 6. Dezember finden in der Zentralbibliothek der Stadtbücherei statt (Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main).

Weitere Informationen: www.buerger.uni-frankfurt.de | www.uni-frankfurt.de/kalender

 

Mai 17 2018
18:42

Einwanderung hat Tradition und wird durch den globalen Wandel und den Waren-/Reiseverkehr beschleunigt

Tigermücken sind noch auf dem Vormarsch

FRANKFURT. Durch globalen Waren- und Reiseverkehr haben sich Stechmücken, die gefährliche Infektionskrankheiten übertragen können, nahezu weltweit verbreitet. Der Klimawandel begünstigt zusätzlich die Verbreitung Wärme liebender Arten. Wissenschaftler der Goethe-Universität und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung haben nun die ökologischen Nischen der Tiger- und der Gelbfiebermücke auf verschiedenen Kontinenten verglichen. Das Ergebnis: „Aufgrund ihrer längeren Einwanderungsgeschichte von 300 bis 400 Jahren füllt die Gelbfiebermücke ihre Nische in nicht-heimischen Gebieten fast vollständig aus, während die Tigermücke mit einer noch kurzen Einwanderungsgeschichte von 30 bis 40 Jahren noch nicht überall dort angekommen ist, wo sie geeignete Umweltbedingungen hätte“ sagt Prof. Dr. Sven Klimpel.

„In den nächsten ein bis fünf Dekaden werden durch Vektoren übertragene Infektionskrankheiten zunehmen“, davon geht das Team um Prof. Dr. Sven Klimpel an der Goethe-Universität und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung aus. Vektoren übertragen Infektionskrankheiten auslösende Erreger von einem Wirt auf einen anderen Organismus ohne dabei selbst zu erkranken. Viele bekannte Vektorarten sind in tropischen und subtropischen Gebieten heimisch. Wenn sie im neuen Verbreitungsgebiet Erreger vorfinden, weitet sich das Risikogebiet für die Krankheiten, die sie übertragen, aus.

Zwei prominente Beispiele für Vektoren sind die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) und die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). Die Gelbfiebermücke gilt als Hauptvektor von Gelbfieber-Virus, Dengue-Virus, Zika-Virus und einige andere Viruserkrankungen. Die Tigermücke kann ebenfalls das Zika-Virus und das Dengue-Virus übertragen, aber auch weitere Krankheitserreger wie das West-Nil-Virus oder das Chikungunya-Virus. Diese beiden medizinisch relevanten Vektoren stehen im Fokus der aktuellen Studie in „Scientific Reports“.

Die ursprünglich in Afrika heimische Gelbfiebermücke begann sich schon vor etwa 300 bis 400 Jahren weltweit auszubreiten – vermutlich durch die Ausweitung von Zuckerrohrplantagen und den Sklavenhandel. Die Tigermücke, die heute zu den 100 schlimmsten invasiven Arten gezählt wird, kommt ursprünglich aus Süd- und Südostasien. In den letzten Jahrzehnten ist sie vor allem durch Warentransporte und Reisetätigkeiten verschleppt worden. Dabei spielten der Handel mit Autoreifen und der sogenannte Glücksbambus (Dracaena spp.) eine wichtige Rolle. Auf dem Seeweg wurden dabei u.a. Eier, Larven und Puppen der Tigermücke in teilweise mit Wasser gefüllten gebrauchten Autoreifen oder den Wasserbehältern des Glücksbambus über weite Strecken transportiert.

In ihrer Studie haben die Wissenschaftler die ökologischen Nischen beider Arten untersucht, also die Gesamtheit der Umweltbedingungen, unter denen eine Art vorkommen kann. Denn in den neuen Verbreitungsgebieten können Stechmücken anderen Umweltbedingungen ausgesetzt sein als im ursprünglichen Verbreitungsgebiet. Invasiven Stechmückenarten wird oft nachgesagt, dass sie sich besonders gut und schnell an neue Klimabedingungen anpassen können. Dafür fanden die Wissenschaftler jedoch keine Hinweise. Beide Arten besitzen eine breite Nische. Sie können im ursprünglichen Verbreitungsgebiet unter einer Vielzahl verschiedener Umweltbedingungen vorkommen. Da in den neuen Verbreitungsgebieten ähnliche klimatische Verhältnisse herrschen, lässt sich die weltweite Ausbreitung deshalb nicht durch Anpassung erklären, wobei lokale Anpassungen und genetische Merkmalsveränderungen nicht ausgeschlossen sind.

Einen Unterschied zwischen beiden Arten haben die Wissenschaftler dennoch feststellen können, nämlich, dass Zeit eine wichtige Rolle bei der Ausbreitung oder Invasion von Arten spielt. Mit ihrer längeren Einwanderungsgeschichte füllt die Gelbfiebermücke ihre Nische in den neuen, nicht-heimischen Verbreitungsgebieten bereits annähernd aus, das heißt, sie kommt unter vielen Umweltbedingungen vor, die auch in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet vorliegen.

Bei der Asiatischen Tigermücke sieht das hingegen anders aus. Sie kommt in den neuen Verbreitungsgebieten (noch) nicht überall dort vor, wo für sie geeignete Bedingungen herrschen. Daraus leiten die Forscher für die Zukunft ein weiteres Ausbreitungspotential für diese Art ab. “Mittlerweile ist die Asiatische Tigermücke in Südeuropa fast flächendeckend verbreitet und wird sich aufgrund der breiten Nische auch in Nordeuropa unaufhaltsam ausbreiten und etablieren. Und weitere exotische Mückenarten wie Aedes japoniucs (Asiatische Buschmücke), Aedes koreicus oder Aedes atropalpus werden folgen, respektive sind bereits in zentral Europa angekommen“, resümiert Klimpel.

Bilder zum Download unter: www.uni-frankfurt.de/72048458

Bildtexte:
Abb. 1: Weltweite Verbreitung der beiden invasiven Stechmückenarten a) Tigermücke (Aedes albopictus) und b) Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) und betrachtete Gebiete.
Abb. 2: Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) gefangen in Rovinj (Kroatien).
Abb. 3: Habitus eines Weibchens der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus).

Copyright: Fotos von Dorian D. Dörge (Goethe-Universität)

Publikation: Sarah Cunze, Judith Kochmann, Lisa K. Koch, Sven Klimpel: Niche conservatism of Aedes albopictus and Aedes aegypti - two mosquito species with different invasion histories, in Scientific Reports, doi:10.1038/s41598-018-26092-2

Informationen: Prof. Dr. Sven Klimpel, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität, Fachbereich Biowissenschaften, Campus Riedberg Frankfurt am Main, Tel. (069) 798-42237, Klimpel@bio.uni-frankfurt.de

 

Mai 17 2018
10:23

Internationale Tagung über die brasilianische Gegenkultur nach 1968 vom 23. bis 25. Mai im Museum Angewandte Kunst Frankfurt

Das andere 68 in Brasilien

FRANKFURT. Wenn im Mai 2018 der 50. Jahrestag des Studentenaufstandes begangen wird, richtet sich die Aufmerksamkeit auf die europäische Metropole Paris. Die Tagung „Das andere 68: Anthropophage Revolutionen in der brasilianischen Gegenkultur nach 1968“ stellt dieser Sicht eine andere Perspektive entgegen und eine Revolution an der vermeintlichen Peripherie ins Zentrum: die Zäsur 1968 in Brasilien. Sie bildet den Ausgangspunkt einer Richtungsänderung der globalen Kulturproduktion und einer neuen Art des Umgangs mit der kulturellen Globalisierung.

Vom 23. bis 25. Mai 2018 diskutieren im Frankfurter Museum Angewandte Kunst namhafte internationale Spezialistinnen und Spezialisten über den Zusammenhang der ästhetischen und politischen Umbrüche in Brasilien nach 1968. Die Tagung ist Teil des wissenschaftlich-künstlerischen Projekts „Tropical Underground“, das im vergangenen Semester begonnen hat. Sie wird veranstaltet vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft gemeinsam mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt.

1968 ist in Brasilien das Jahr, in dem die 1964 an die Macht gekommene Militärregierung ihr Unterdrückungsregime entscheidend verschärft, die Folter institutionalisiert und damit eine Studentenrevolte auslöst, deren Folgen und Verzweigungen die Politik des Landes bis heute mit bestimmen. 1968 ist in Brasilien zugleich das Jahr der „Tropicália“-Bewegung, einer künstlerischen Erneuerungsbewegung, die Musik, Theater und Dichtung erfasst.

Inspiriert von der gleichnamigen Installation des neo-konkretistischen Künstlers Hélio Oiticica, der mittlerweile zu den kanonischen Figuren der Gegenwartskunst gehört, verbindet die „Tropicália“-Bewegung Elemente der Populärkultur mit Avantgarde-Techniken. Ihre Protagonisten, wie die Musiker Caetano Veloso, Gilberto Gil, Tom Zé, Gal Gosta und Maria Betânia nutzen das Fernsehen, um ein Massenpublikum zu erreichen und werden zunächst in Brasilien und danach auch in Europa und den USA zu Stars.

Im Bereich des Kinos formiert sich 1968 das Cinema Marginal um Regisseure wie Rogerio Sganzerla, Carlos Reichenbach und Neville D‘Almeida als eine Gegenbewegung zum bereits etablierten Cinema Novo, der modernistischen neuen Welle Brasiliens. Das Cinema Marginal verbindet, ganz ähnlich wie die Tropicália-Bewegung und zum Teil in Auseinandersetzung mit dieser, Elemente der Populärkultur mit der Formensprache der Avantgarde.

In den Humanwissenschaften schließlich wird 1968 zum Ferment einer neuen Richtung in der Anthropologie und Ethnologie, als deren Protagonist der Ethnologe Eduardo Viveiros de Castro gelten kann, der mit seiner Theorie des Perspektivismus von Claude Lévi-Strauss zu seinem „legitimen Nachfolger“ ausgerufen wird. Von Viveiros de Castro führt über dessen langjährige Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Ivan Cardoso, dem Künstler Hélio Oiticica und dem Dichter Waly Salomão wiederum eine Linie zurück zu den künstlerischen Erneuerungsbewegungen der 1970er Jahre.

In ihren parallelen und teilweise miteinander verknüpften und verschlungenen Verläufen stoßen diese Bewegungen eine Dynamik an, die Suely Rolnik und Felix Guattari nach der Rückkehr Brasiliens zur Demokratie als „molecular revolution“ bezeichnen, als kleinteiligen, aber nicht minder folgenreichen Prozess der Infragestellung tradierter gesellschaftlicher Hierarchien. Ein verbindendes Element der kulturellen Bewegungen in Reaktion auf die Umbrüche von 1968 ist dabei ein Rückgriff auf die brasilianische Avantgarde der 1920er Jahre und vor allem auf den Dichter Oswald de Andrade und sein Konzept der Anthropophagie, das er in seinem „Anthropophagen Manifest“ von 1928 entwickelt.

Mit Beiträgen von Victoria Langland (Ann Arbor), Peter W. Schulze (Köln), Oliver Precht (Berlin), Moacir dos Anjos (Recife), Lena Bader (Paris), Max Jorge Hinderer Cruz (Rio de Janeiro), Christopher Dunn (New Orleans), Detlef Diederichsen (Berlin), Daniel Fairfax (Frankfurt), Robert Stam (New York).

Programmwww.tropical-underground.de/tagung-das-andere-68-anthropophage-revolutionen-in-der-brasilianischen-gegenkultur-nach-1968

Informationen: Prof. Vinzenz Hediger, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Tel. 069/798-32079, hediger@tfm.uni-frankfurt.de

 

Mai 16 2018
13:21

Vortrag von Julia Maria Krings von der Universität Bonn im Museum Giersch der Goethe-Universität

Positionen deutscher Künstlerinnen der 1960er-Jahre

FRANKFURT. Die aktuelle Ausstellung „Freiraum der Kunst – Die Studiogalerie der Goethe-Universität Frankfurt 1964–1968“ (noch bis 8. Juli 2018) im Museum Giersch der Goethe-Universität bietet auch Gelegenheit, über Positionen deutscher Künstlerinnen der 1960er-Jahre zu reflektieren. Ausgehend von Werken der Ausstellung und abseits eines rein feministischen Ansatzes stellt Julia Maria Krings, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn, in ihrem Vortrag

am Dienstag, 22. Mai 2018, um 19 Uhr, im Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt,

Fragen nach politischen, sozialen und historischen Voraussetzungen für das Entstehen dieser Kunst. Welche Rolle spielten gesellschaftliche Umbrüche? Wie wirkten sich rezeptionsbedingte Bedeutungsverlagerungen im internationalen Kontext aus? Krings entwickelt entlang dieser und weiterer Fragen einen Überblick und stellt verschiedene Werke von Künstlerinnen vor.

Julia Maria Krings M. A., seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin (Kustodin) und Dozentin für moderne und zeitgenössische Kunst am Kunsthistorischen Institut der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Studium der Kunstgeschichte, Romanischen Philologie (Spanisch), Christlichen Archäologie und Anglistik an den Universitäten in Mainz, Wien und Bonn – Studienschwerpunkte: Provenienzforschung bzw. Kunsthistoriographie (Schwerpunkt Nationalsozialismus) / Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Dissertationsprojekt zum Thema »Outside[r] Art? Zur Diskursfähigkeit von Kunst«. Selbstständige kuratorische Arbeit, Vorträge und Publikationen mit der 2006 gegründeten Agentur „Kunstagenten“ gemeinsam mit Petra Oepen, 2016 Gründung einer Werkstatt für studentische Kultur-Projekte (K186-Kulturgewerke Bonn) gemeinsam mit Michael Stockhausen.

Ohne Anmeldung. Eintritt 4,- € an der Abendkasse

Weitere Informationen zu Öffnungszeiten, Führungen, Vorträgen, Kinderprogramm und Sonderveranstaltungen unter http://www.museum-giersch.de/#/Presse. Förderer der Ausstellung: Stiftung Giersch, Familien-Schultz-Frentzel-Stiftung.

Informationen: Dipl. Kffr. Christine Karmann, Presse und Marketing Museum Giersch der Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@museum-giersch.de

Adresse: Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main

 

Mai 16 2018
13:17

Philosophen des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ organisieren interdisziplinäre Konferenz zu Chancen und Risiken neuer Technologien

Mehr Klimaschutz durch „negative Emissionen“?

FRANKFURT. Mittlerweile wächst die Skepsis, ob sich die globale Erderwärmung noch auf bis zu maximal zwei Grad begrenzen lässt. Auf dieses Ziel hatten sich die Staaten 2015 beim Klimagipfel in Paris geeinigt. Das Zwei-Grad-Ziel galt als Obergrenze, um zumindest den drastischsten Folgen des Klimawandels vorzubeugen. Da die dafür notwendige Reduzierung von CO2-Emissionen kaum mehr realistisch erscheint, werden jetzt zunehmend andere Wege diskutiert. Beim Konzept der „negativen Emissionen“ wird der Atmosphäre CO2 entzogen. Wie dieser Ansatz zu beurteilen ist, diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen auf der internationalen Konferenz

„The Morality and Policy of Negative Emissions for Climate Change Mitigation“ am Donnerstag, 17. Mai, und Freitag, 18. Mai 2018, im Hörsaal im Arthur-von-Weinberg-Haus (Robert-Mayer-Straße 2) der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Frankfurt am Main.

Organisiert wird die zweitägige Veranstaltung von der Professur für Internationale Politische Theorie am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität unter Leitung des Philosophieprofessors Darrel Moellendorf. Kooperationspartner sind das Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum sowie das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, jeweils Frankfurt am Main. Die Konferenz findet in englischer Sprache statt. Auch die interessierte Öffentlichkeit ist nach vorheriger Anmeldung herzlich willkommen.

Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass sich die Pariser Klimaziele nur noch mit Techniken zur aktiven Entfernung von Treibhausgasen aus der Atmosphäre erreichen lassen. Diese Ansätze gelten allerdings als noch nicht ausgereift, darüber hinaus sind die Kostenfrage und die Auswirkungen auf die Ökosysteme ungeklärt. Doch was wären die Alternativen? Eine sehr starke Senkung des CO2-Ausstoßes könnte zu einer globalen Rezession führen und Projekte der Armutsbekämpfung gefährden. Andere Technologien, etwa die Solarenergie, scheinen noch nicht leistungsfähig genug zu sein. Also bliebe nur noch der Versuch, mit einer Erwärmung über zwei Grad hinaus zurechtzukommen, beispielsweise durch gezielte Anpassungsstrategien.

Auf der Konferenz soll der Frage nachgegangen werden, ob die Klimapolitik ihr Hauptaugenmerk künftig auf Technologien für negative Emissionen legen soll, oder ob eine der Alternativen ein besserer Weg wäre: Nach welchen Kriterien könnten diese Abwägungen beurteilt werden, und welche moralischen Erwägungen spielen bei der Entscheidungsfindung eine Rolle?

Die Konferenz beginnt am Donnerstag, 17. Mai, um 11 Uhr mit einer Begrüßung durch den Paläontologen Volker Mosbrugger, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und Professor an der Goethe-Universität, und Darrel Moellendorf, Mitglied des Exzellenzclusters und Professor für Internationale Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität. Zu den Mitwirkenden von Seiten des Clusters gehört auch Daniel Callies, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur von Darrel Moellendorf. Fragen globaler Gerechtigkeit angesichts des fortschreitenden Klimawandels zählen zu den Schwerpunkten der Professur. Die Forschungen gehen von der Prämisse aus, dass die Eindämmung sowie die Anpassung an Auswirkungen des Klimawandels auf der einen und die Armutsbekämpfung auf der anderen Seite nicht als separate politische Ziele betrachtet werden können.

Programmwww.normativeorders.net/de/the-morality-and-policy-of-negative-emissions-for-climate-change-mitigation

Anmeldung: ellen.niess@normativeorders.net

Informationen: 
Ellen Nieß, Sekretariat Prof. Moellendorf, Tel.: 069/798-31521, ellen.niess@normativeorders.net
Bernd Frye, Pressereferent des Exzellenzclusters, Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de

 

Mai 15 2018
12:35

Chemiker Stefan Knapp ist neues Mitglied der europäischen Wissenschaftsorganisation für Molekularbiologie EMBO

Eine Brücke zwischen Epigenetik und Krebstherapie

FRANKFURT. Nicht jeder Mensch, der ein „Krebsgen“ hat, erkrankt im Laufe seines Lebens zwangsläufig an Krebs. Inzwischen weiß man dank des neuen Forschungsgebiets der Epigenetik, dass diese Gene nur unter bestimmten Umständen abgelesen werden. Prof. Stefan Knapp von der Goethe-Universität erforscht nicht nur die zugrundeliegenden Mechanismen, sondern hat auch kleine Moleküle entwickelt, die hemmend in die Entgleisung der Zellvermehrung eingreifen. Jetzt ist der Forscher als eines von 62 neuen Mitgliedern in die europäische Wissenschaftsorganisation für Molekularbiologie, EMBO, gewählt worden. Er gehört damit zum Kreis der besten 1800 Forscher in Europa und weltweit.

„Ich freue mich darauf, mit dieser Gruppe herausragender Wissenschaftler in der EMBO-Gesellschaft zusammenzuarbeiten, um die Forschung voranzutreiben, neue Ideen auszutauschen und die Wissenschaft in der Gesellschaft zu fördern“, so Stefan Knapp, der am Institut für Pharmazeutische Chemie und dem Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften der Goethe-Universität forscht.

Stefan Knapp hat entscheidend dazu beigetragen, die Struktur und Regulation von Proteinen aufzuklären, die eine Schlüsselrolle bei der Signalübertragung in der Zelle spielen. Er hat die Struktur vieler therapierelevanter menschlicher Proteine aufgeklärt, damit spezifische Regulationsmechanismen identifiziert und Erkennungsmechanismen für die Entwicklung von hochspezifischen Inhibitoren entschlüsselt. Aufgrund dieser Erkenntnisse entwickelte er eine große Anzahl organischer Inhibitor-Moleküle, insbesondere solche, die hochspezifisch in epigenetische Prozesse eingreifen und dann genutzt werden können, um diese komplizierten zellulären Prozesse zu verstehen.

Der erste von ihm und seinen Kooperationspartnern entwickelte Inhibitor-Wirkstoff bestätigte, dass diese epigenetischen Modulatoren sich als neue Zielstrukturen für die Krebstherapie eignen. Auf dieser Basis sind jetzt eine ganze Reihe neuer und äußerst selektiver Inhibitoren entstanden, die neue Einsichten in die Chromatin-Biologie erlaubten und Aufschluss darüber geben, unter welchen Umständen krebserzeugende Gene gelesen werden. Damit wurde der Weg für mehr als 25 Studien in diesem neuen Feld der Wirkstoffentwicklung geebnet.

Stefan Knapp hat an der Universität Marburg und an der University of Illinois (USA) Chemie studiert. 1996 promovierte er am Karolinska Institute in Stockholm. Anschließend wechselte er in die Industrie zur Pharmacia Corporation in Italien, wo er fünf Jahre tätig war. 2004 baute er im Structural Genomics Consortium an der Oxford University eine eigene Forschergruppe auf. Von 2008 bis 2015 war er Professor für Strukturbiologie am Nuffield Department of Clinical Medicine an der Oxford University (UK) und von 2012 bis 2015 Direktor für Chemische Biologie am Target Discovery Institute (TDI). 2015 nahm er an der Goethe-Universität einen Ruf als Professor für Pharmazeutische Chemie an und wurde Forschungsgruppenleiter am Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften.

EMBO ist eine Organisation von mehr als 1800 führenden Wissenschaftlern, die sich für Exzellenz in den Lebenswissenschaften einsetzt. Sie unterstützt talentierte Wissenschaftler in allen Stadien ihrer Karriere, fördert den Austausch wissenschaftlicher Information und trägt dazu bei, in Europa ein Forschungsumfeld zu schaffen, in dem Wissenschaftler optimale Leistungen erbringen können.

Ein Bild zum Download finden Sie unter: http://www.uni-frankfurt.de/71998032

Information: Prof. Stefan Knapp, Institut für Pharmazeutische Chemie und Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften, Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie, Tel.: (069) 798-29871, Knapp@pharmchem.uni-frankfurt.de .

 

Mai 14 2018
11:59

Öffentliche Vortragsveranstaltung von Alternsforschern und GRADE Center Aging

Junge Forscher über das Alter(n)

FRANKFURT. Deutschland ist eine alternde Gesellschaft. Aber nicht nur die Zahl älterer Menschen und ihre Lebenserwartung wachsen, sondern erfreulicherweise auch die Zahl derer, die rund um dieses Phänomen forschen. Dies gilt auch für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Goethe-Universität, die am Beginn ihrer Karriere stehen. Über ihre Projekte und Ideen gibt eine öffentliche Vortragsveranstaltung unter dem Titel „Nachwuchs in der Alternsforschung“ Aufschluss, die

am Montag, 4. Juni um 18:30 Uhr in der Evangelischen Akademie Frankfurt Römerberg 9

stattfindet. Dazu laden das Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA) und das neu gegründete GRADE Center Aging gemeinsam ein.

Wer zum Thema hohes Lebensalter forscht, muss sich mit den ständigen gesellschaftlichen Veränderungen befassen, denn nachrückende Generationen altern anders als ihre Eltern und sind vor neue Herausforderungen gestellt. Neue Fragen ergeben sich zum Beispiel im Bereich von Technik, Wohnen und Leben mit Demenz. An der Goethe-Universität wurde die Erforschung der Lebensphase Alter(n) längst als eine interdisziplinäre Aufgabe erkannt. Frauen und Männer am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere, sogenannte („Early Career Researcher“)  aus dem Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA) und dem GRADE Center Aging der Goethe-Universität bringen ihr Wissen über das Altern nicht nur in die Wissenschaftsgemeinde, sondern auch in die Gesellschaft ein. Sie erforschen vielfältige Alterungsprozesse, auch jenseits von Krankheit, und stellen neue Fragen.

Am 4. Juni präsentieren die Nachwuchswissenschaftler Arbeiten, die sich mit den Auswirkungen der Digitalisierung, mit neuen Formen von Teilhabe bei Demenz und mit der Vielfalt des Lebens in institutionellen Wohnformen befassen. Sie fragen zum Beispiel danach, welche Bildungspotenziale durch neue Technologien angeregt werden. Auch der Austausch mit sozialen und emotionalen Robotern ist Gegenstand von Forschung – ebenso werden veränderte Geschlechtsrollenverständnisse, kulturelle Teilhabe bei kognitiven Erkrankungen und die Erhaltung von Einwilligungsfähigkeit in medizinische Maßnahmen bei Menschen mit Demenz unter die wissenschaftliche Lupe genommen.

Wie wird Altern in der Zukunft aussehen? So lautet die Leitfrage der Veranstaltung. In den Beiträgen „der Jungen“ über „die Alten“ sollen keine „trockenen Ergebnisse“ berichtet werden; vielmehr geht es um offene Fragen und Forschungsthesen – und eine lebhafte Diskussion. Prominenter Teilnehmer ist der frühere SPD-Chef, Minister und Vizekanzler Franz Müntefering, der derzeit Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) ist.

Anmeldung und Information: Friedrich Wolf (M. A.), Frankfurter Forum für interdisziplinäre Alternsforschung (FFIA), Campus Westend, PEG-Gebäude, Raum 4. G166, Telefon +49 (0)69  798 36393,  E-Mail: Fr.Wolf@em.uni-frankfurt.de

 

Mai 14 2018
11:57

Der Schriftsteller spricht in drei Vorlesungen über sein literarisches Schaffen

Christian Kracht übernimmt die Frankfurter Poetikdozentur

FRANKFURT. Es ist die erste Poetikdozentur, die der Schweizer Schriftsteller übernimmt: Mit großer Spannung werden daher Christian Krachts Vorlesungen an der Goethe-Universität erwartet. Er wird vom 15.-22. Mai in drei Vorträgen, die mit dem Titel „Emigration“ überschrieben sind, über die Entstehungsgrundlagen, die Einflüsse und die Fluchtpunkte seiner literarischen Arbeit sprechen. Die Veranstaltungen der Frankfurter Poetikvorlesungen sind sowohl für ein akademisches Publikum als auch für eine literarisch interessierte Öffentlichkeit frei zugänglich.

1995 erschien „Faserland“, Christian Krachts intensiv rezipierter Debütroman, der in Deutschland eine große Debatte über die sogenannte Popliteratur auslöste. Ihm folgte sechs Jahre später der Roman „1979“, der große internationale Aufmerksamkeit fand. Das Triptychon – wie Kracht in einem Interview seine ersten drei Romane selbst bezeichnet hat – fand mit „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“ (2008) seinen Abschluss. Mit „Imperium“ (2012) konnte Kracht an seine bisherigen Erfolge anknüpfen und wurde dafür mit dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis der Stadt Braunschweig ausgezeichnet. Sein letzter Roman „Die Toten“ erschien 2016, und Kracht erhielt im selben Jahr den Schweizer Buchpreis. Ebenfalls 2016 wurde ihm für sein bisheriges Werk der Hermann-Hesse-Literaturpreis verliehen.

Neben den genannten Romanen und weiteren Veröffentlichungen (u.a. „Tristesse Royale. Ein popkulturelles Quintett“, 1999) sind von Christian Kracht auch Hörbücher (u.a. „Liverecordings“, 1999) und Reiseberichte (u.a. „Der gelbe Bleistift“, 2000) erschienen. Des Weiteren hat Christian Kracht auch das Drehbuch zu „Finsterworld geschrieben, das unter der Regie von Frauke Finsterwalder verfilmt wurde. Der Film hat u.a. den Preis der deutschen Filmkritik für das „Beste Drehbuch 2013“ erhalten.

Frankfurter Poetikvorlesungen – Christian Kracht: „Emigration“ Sommersemester 2018
Dienstag, 15.05.; Samstag, 19.05., und Dienstag, 22.05.2018, Beginn jeweils 18 Uhr c.t. Hörsaalzentrum HZ1 & HZ2, Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt. Öffentliche Veranstaltung, Eintritt frei

Abschlusslesung: 23. 05. 2018, Literaturhaus Frankfurt, Eintritt 12€/8€

Mehr Informationen zur Stiftungsgastdozentur Poetik unter http://www.poetikvorlesung.uni-frankfurt.de

Medienvertreter werden gebeten, sich zu den drei Poetikvorlesungen bei der Abteilung Presse & Kommunikation der Goethe-Universität bis Montag, 14. Mai 2018, anzumelden: presse@uni-frankfurt.de

 

Mai 9 2018
14:02

50 Jahre 68: Goethe-Universität und Frankfurter Rundschau laden zu gemeinsamen Diskussionsabend ein

Drei Generationen diskutieren über das Erbe von 1968

FRANKFURT. Frankfurter Rundschau und Goethe-Universität organisieren unter den Titel „Was bleibt von 68?“ einen gemeinsamen Diskussionsabend, bei dem Angehörige von drei verschiedene Generationen miteinander ins Gespräch kommen. Die Kooperationsveranstaltung findet im Rahmen des Programms 50 Jahre 1968 der Goethe-Universität statt und nimmt auch Bezug auf die besondere Geschichte der Frankfurter Rundschau. Die Zeitung war 1968 für die meisten der Studierenden tägliche Pflichtlektüre. Aufgrund der eigenen 68er-Tradition der FR steht das Jubiläum auch im Fokus der aktuellen Berichterstattung: „Wir haben bereits im Herbst vorigen Jahres mit unserem Schwerpunkt ,50 Jahre 1968‘ begonnen und große Resonanz darauf erfahren“, sagt FR-Chefredakteurin Bascha Mika.

Wie hat sich der Blick auf das Jahr der Revolte im Abstand von 50 Jahren verändert? Wie steht es heute um das Erbe dieser Zeit? Wie verändern die Wandlungen der persönlichen Biografien, der Marsch durch die Institutionen, den Blick auf die damaligen Ereignisse und deren Bedeutung? Und welche Wahrnehmungen zu den Vorgängen und den davon ausgelösten heutigen Entwicklungen haben Vertreter verschiedener Altersgruppen? Nach der Begrüßung von Universitäts-Vizepräsident Prof. Dr. Roger Erb werden FR-Chefredakteurin Bascha Mika und Claus-Jürgen Göpfert die Moderation des Abends übernehmen.

Mit Ihnen auf dem Podium diskutieren

am Dienstag, den 15. Mai ab 19:30 Uhr im Hörsaal 5 im Hörsaalzentrum auf dem Campus Westend der Goethe-Universität

ehemalige und noch aktive Studierende der Goethe-Universität, die sich noch heute dem Erbe von 1968 auf unterschiedliche Weise verpflichtet fühlen:

  • Cornelia-Kathrin von Plottnitz, 68er-Studentin (Germanistik und Anglistik) und langjährige ehrenamtliche Stadträtin
  • Mike Josef, Asta-Vorstand im Protestjahr 2006 (gegen die Einführung von Studiengebühren), mittlerweile Frankfurter Planungsdezernent
  • Valentin Fuchs, amtierender Asta-Sprecher.

Bürgerinnen und Bürger sowie Medienvertreter sind zu der Veranstaltung herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

 

Mai 9 2018
14:01

Neue Bewertung zeigt Stärken bei der Unterstützung am Studienanfang und Abschlüsse in angemessener Zeit

Goethe-Universität mit zehn Fächern beim CHE-Ranking

FRANKFURT. Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat sein aktuelles Hochschulranking veröffentlicht. Die Goethe-Universität hat sich in diesem Jahr in den Fächern Biologie, Chemie/Biochemie, Geografie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Pharmazie, Physik, Politikwissenschaften, Sport/Sportwissenschaften aktiv bei der Datenerhebung beteiligt, Medizin und Zahnmedizin wurden ebenfalls erhoben.

Erfreulich aus Sicht der Goethe-Universität: Fast alle Fächer konnten auf den wichtigen Feldern „Unterstützung am Studienanfang“ und „Abschlüsse in angemessener Zeit“ in der Spitzengruppe oder im Mittelfeld landen. Besonders erfolgreich im CHE-Ranking war das Fach Chemie/Biochemie, das gleich auf sechs von neun Feldern in der Spitzengruppe landete: Studierende schätzen im Fach bspw. die allgemeine Studiensituation, die Studienorganisation, die Vermittlung der Fachkompetenz und die Abschlüsse in angemessener Zeit. Die Fächer Pharmazie und Politikwissenschaft konnten jeweils auf zwei wichtigen Feldern in der Spitzengruppe landen: Für Pharmazie trifft dies bei „Abschlüsse in angemessener Zeit“ und „Labore“ zu, für Politikwissenschaft bei „Internationale Ausrichtung“ und „Lehrangebot“.

Weitere Bewertungen in den Fächern, die in diesem Jahr erhoben wurden, können ebenfalls positiv betont werden. In der Biologie wurden im Vergleich zu anderen Universitäten von Studierenden insbesondere die Laborpraktika positiv bewertet, in der Geografie der Kontakt zur Berufspraxis und im Lehramt Sport die Schulpraxis. In der Physik schätzen Studierende insbesondere die gute Studienorganisation.

Seit über 20 Jahren bietet das CHE Studieninteressierten Informationen über 30 Fächer. Neben Fakten zu Studium, Lehre und Forschung umfasst das CHE-Ranking Urteile von Studierenden über die Studienbedingungen an ihrer Hochschule. Über 300 Universitäten und Fachhochschulen werden untersucht und über 150.000 Studierende befragt.

Weitere Informationen zum CHE Hochschulranking: http://www.zeit.de/che-ranking

 

Mai 9 2018
11:45

Empirische Studie zur historischen Entwicklung ermöglicht Prognosen

Wie lange noch führen die USA bei den Nobelpreisen?

FRANKFURT. Seit der ersten Vergabe im Jahr 1901 sind die meisten Nobelpreise in den Naturwissenschaften an die USA, an das Vereinigte Königreich, Deutschland und an Frankreich gegangen. Eine empirische Studie von Prof. Claudius Gros vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität hat nun gezeigt, dass die Nobelpreisproduktivität dieser Länder im Wesentlichen durch zwei Faktoren bestimmt wird: einer langfristigen Erfolgsrate sowie Perioden, in denen das jeweilige Land besonders viele Nobelpreise gewinnen konnte.

Für die Studie wurden die Nobelpreise für Physik, Chemie und Medizin anteilmäßig zugeordnet, da sich bis zu drei Wissenschaftler den jeweiligen Preis teilen können. Ermittelt wurde die Erfolgsrate bezogen auf die Zahl der Einwohner. Für Frankreich und Deutschland lagen diese Perioden erhöhter wissenschaftlicher Kreativität um 1900, für die USA dagegen in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts.

„Die Ära der USA neigt sich allerdings ihrem Ende zu. Seit ihrem Maximum in den 1970er Jahren ist die US-Produktivität bei den Nobelpreisen bereits um einen Faktor 2.4 zurückgegangen“, erklärt Claudius Gros. Nach seinen Berechnungen ist ein weiterer Rückgang absehbar: „Unser Modell sagt voraus, dass die Produktivität der USA ab 2025 niedriger sein wird als diejenige Deutschlands und ab 2028 niedriger als diejenige Frankreichs.“

Großbritannien nimmt mit einer fast kontinuierlich sehr hohen Erfolgsrate pro Einwohner eine Ausnahmestellung bei den Nobelpreisen ein. Allerdings bleibt unklar, ob Großbritannien diesen Erfolg, insbesondere in Hinblick auf die zunehmende Industrialisierung der Forschung, auch weiterhin wird aufrecht erhalten können.

„Nationale Forschungsförderung kann eindeutig auch unabhängig von der Nobelpreisproduktivität erfolgreich sein“, räumt Claudius Gros ein, „insbesondere, weil neue Forschungsbereiche wie die Computerwissenschaften – eine typische Domäne der USA – nicht berücksichtigt werden.“ Insofern bleibe offen, ob die rückläufige Nobelpreisproduktivität Anlass zur Sorge ist oder nur Ausdruck einer Neuorientierung auf heutzutage erfolgversprechendere Forschungsgebiete.

Eine Grafik zum Download finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/71881831

Grafik: Claudius Gros, Goethe-Universität

Publikationen:
Claudius Gros: An empirical study of the per capita yield of science Nobel prizes: Is the US era coming to an end?, in: Royal Society Open Science (2018) http://rsos.royalsocietypublishing.org/content/5/5/180167

Claudius Gros: Pushing the complexity barrier: diminishing returns in the sciences, in: Complex Systems 21, 183 (2012). https://arxiv.org/abs/1209.2725

Informationen: Prof. Claudius Gros, Institut für Theoretische Physik, Fachbereich Physik, Campus Riedberg, Tel. (069) 798-47818, gros07@itp.uni-frankfurt.de.

 

Mai 9 2018
11:01

Am 14. Mai steht die RAF-Terroristin Gudrun Ensslin im Fokus der Frankfurter Bürger-Universität

Die Dämonen des deutschen Familienromans

FRANKFURT. Das sogenannte „Rote Jahrzehnt“ zwischen 1967 und 1977 umschreibt im Kern einen Generationenkonflikt, der sich grell und folgenreich in der Karriere von Gudrun Ensslin spiegelt. Der bedingungslose, leere Existenzialismus ihres Eintretens für die Ziele der RAF bedarf einer Erklärung, die im Klischee der hypermoralischen Pfarrerstochter nicht aufgeht. Der Vortrag „Gudrun Ensslin – Die Dämonen des deutschen Familienromans“ von Dr. Gerd Koenen

am Montag, 14. Mai 2018, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Frankfurt, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main

in der Reihe „Wir wir wurden, wer wir sind“ versucht ihre Geschichte, die ein Rätsel bleibt, zumal außer wenigen Dokumenten aus ihrem Privatleben sowie einigen Haftkassibern wenig über sie bekannt ist, zu skizzieren. Koenen ist Publizist und freiberuflicher Historiker.

„Wie wir wurden, wer wir sind“ wird seit 2008 von Prof. Tilman Allert, Soziologe an der Goethe-Universität, kuratiert. Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität im Sommersemester, die in diesem Jahr zehn Jahre alt wird, stellt an insgesamt sechs Abenden Lebensläufe berühmter Protagonisten der Kulturbewegung der 68er vor, die anlässlich des 50jährigen Jubiläums in diesem Jahr im Fokus steht.

Folgende Biografien erwarten Sie außerdem im Sommersemester:

28. Mai 2018
Prof. Ingrid Gilcher-Holtey
Rudi Dutschke
„Ohne Provokation werden wir gar nicht wahrgenommen“

11. Juni 2018
Dr. Ina Hartwig
Ingeborg Bachmann
Ich existiere nur, wenn ich schreibe

Beginn jeweils um 19.30 Uhr, Eintritt frei.

Alle Veranstaltungen finden im Foyer der Zentralbibliothek der Stadtbücherei (Hasengasse 4, 60311 Frankfurt am Main) statt.

Die Frankfurter Bürger-Universität ist ein Veranstaltungsformat, in dem Bürgerinnen und Bürger im Sommersemester „deutschen Biografien“ begegnen können und das im Wintersemester wechselnde Themen mit städtischem, gesellschaftsrelevantem Bezug aufgreift. Oft verlässt die Goethe-Uni mit ihren Hauptreihen den Campus und zieht an wechselnde Orte in der Stadt, um dort mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Die Bürger-Universität wird jedes Semester von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm begleitet. Dieses beinhaltet neben der eigens konzipierten Vortragsreihe eine vielfältige Auswahl an öffentlichen Veranstaltungen der Goethe-Universität, ihrer Fachbereiche, (An)-Institute und Initiativen. Die Broschüre mit über 100 Veranstaltungen steht unter www.buerger.uni-frankfurt.de zur Verfügung.

Weitere Veranstaltungen der Goethe-Universität im Rahmen des Jubiläums „50 Jahre 68“ finden Sie unter: www.uni-frankfurt.de/68er-reihe

 

Mai 9 2018
10:59

Mit 196,7 Millionen Euro erreicht Hessens größte Universität 2017 neuen Höchststand

Goethe-Universität steigert Drittmittelaufkommen weiter

FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat auch 2017 ihre Drittmittelbilanz erheblich verbessert und das Gesamtergebnis auf einen neuen Höchstwert steigern können. Inklusive der Mittel aus der Hessischen Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE), vereinnahmte die Goethe-Universität aus Drittmitteln 196,7 Millionen Euro (Vorjahreswert: 184,1 Euro), eine Steigerung von 12,6 Millionen Euro gegenüber 2016.

Insgesamt konnte die Summe öffentlicher Drittmittel von 113 auf 126,1 Millionen Euro erhöht werden. Mit 76 Millionen Euro stammen 60 % dieser Mittel aus Verfahren der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 1,5 Mio. Euro. Bemerkenswert ist auch die deutliche Steigerung von Mitteln der Europäischen Union auf knapp 16 Millionen Euro (Vorjahr: 8,6 Millionen Euro). Auch die Summe privater Drittmittel (u. a. Mittel der VW-Stiftung, des Johanna Quandt-Jubiläumsfonds, der Alexander von Humboldt-Stiftung, Stiftungsprofessuren) entwickelte sich positiv. Sie steigerte sich auf 52,6 Million Euro (Vorjahr: 50,3 Millionen Euro). Aus dem LOEWE-Programm des Landes Hessen erhielt die Goethe-Universität 18 Millionen Euro.

Im 10-Jahresvergleich sind die Drittmittel der Goethe-Universität damit um knapp 85 Millionen Euro gestiegen. Der Gesamthaushalt blieb mit 629 Millionen Euro gegenüber den Vorjahren vergleichsweise stabil, der Landesmittelanteil daran betrug 388,7 Millionen Euro. Hinzukommen sonstige Zuwendungen des Landes aus dem Innovationsbudget sowie investive Zuschüsse in Höhe von 43,6 Mio. EUR.

Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff interpretiert das Ergebnis als neuerlichen Beleg für die hohe Leistungsfähigkeit der Goethe-Universität im nationalen und internationalen Wettbewerb um Forschungsmittel: „Der Anteil drittmittelfinanzierter Forschungsaktivitäten und Lehrprojekte ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität sind so erfolgreich wie noch nie darin, externe Fördermittel für ihre innovativen Forschungsvorhaben einzuwerben. Dabei unterstützen wir sie von zentraler Seite nach Kräften. Auch wenn wir uns natürlich über diese neuerliche Steigerung freuen, sollen befristet gewährte Drittmittel aber auf Dauer keine Kompensation für sinkende Grundfinanzierungsanteile sein“, so Wolff.

 

Mai 8 2018
15:34

Internationale Konferenz „Gegenwart und Zukunft des christlich-jüdischen Dialogs: Historische und theologische Perspektiven“

Im Gespräch weiterkommen

FRANKFURT. Welche Bedeutung hat der Dialog zwischen Christentum und Judentum für die Gesellschaft? Wie soll es damit weitergehen? Mit diesen wieder sehr aktuellen Fragen befasst sich am kommenden Wochenende eine internationale Konferenz an der Goethe-Universität. Veranstalter ist die Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie am Fachbereich Evangelische Theologie.

Vieles ist in der jüngeren Vergangenheit weltweit in Theologie, Kirche und Gesellschaft in Bewegung geraten durch den Dialog zwischen Judentum und Christentum. Dabei wurde kritisch über die Geschichte des christlichen Antisemitismus nachgedacht, vor allem aber darüber, wie sich Christen in der Begegnung mit dem Judentum erleben oder wie Juden das Christentum in Geschichte und Gegenwart wahrnehmen. Die Fragen religiöser Pluralität und Differenz werden derzeit immer dringlicher; da scheint es besonders wichtig, Bilanz zu ziehen: Was wurde bislang im Gespräch zwischen Christentum und Judentum erreicht? Was steht noch aus? Was verbindet, was trennt die beiden Religionen? Und was sind die wichtigsten Themen der Zukunft? 

Die Konferenz bringt namhafte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland und dem Ausland zusammen. Gemeinsam werden sie die unterschiedlichen Facetten des gegenwärtigen christlich-jüdischen Dialogs in Europa, den USA und Israel diskutieren und das Augenmerk auf Schwierigkeiten und Grenzen richten und auf vielversprechende Neuansätze beim gemeinsamen gesellschaftlichen Handeln. In Plenumsvorträgen und Diskussionsrunden werden die derzeit für die interreligiöse Begegnung zwischen Judentum und Christentum bedeutenden historischen, theologischen und politischen Fragen diskutiert.

Einen Rückblick auf die Entwicklung des Dialogs seit der Shoah halten Prof. Philip A. Cunningham (Philadelphia) und Rabbiner Dr. Eugene Korn (Jerusalem) in zwei Abendvorträgen. In Gegenwart von bedeutenden Repräsentanten aus Wissenschaft, Politik und Religionsgemeinschaften geht es um zentrale Themen des christlich-jüdischen Dialogs: Welche Folgen haben die jüngsten Ansätze jüdischer wie christlicher Forschung über Jesus und Paulus? Was bedeutete die enge Nachbarschaft von Judentum und Christentum in der Antike für den theologischen Dialog? Und wie verhalten sich jüdische und christliche Bibelwissenschaft zueinander – wo liegen Gemeinsamkeiten, wo Differenzen?

Eine Herausforderung ist die Frage nach dem theologischen Umgang mit religiöser Pluralität und Differenz in christlichem, jüdischem (und islamischem) Denken. Auf der Konferenz wird es darum gehen, welches Potenzial die monotheistischen Religionen für theologische, kulturelle und gesellschaftspolitische Debatten über religiöse Vielfalt und die Pluralismusfähigkeit religiöser Traditionen bieten. Zwischen exklusiven Geltungsansprüchen und einem Relativismus, der die Differenz ausblendet, könnte es noch andere Wege geben.

In kleineren Workshops am Montagnachmittag im Haus am Dom geht es um Themen wie die gemeinsame oder getrennte liturgischen Praxis, die Theodizeefrage (Warum lässt Gott das Leiden zu?), Fragen im Bereich der Sozial- und Bioethik sowie um aktuelle Debatten zu Antisemitismus und Nahostkonflikt. Leitfaden ist stets die Frage nach dem Verhältnis von theologischer Reflexion im Kontext des christlich-jüdischen Dialogs und dem politischen Diskurs der Gegenwart.

Die u.a. von der EKD, der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie vom Zentralrat der Juden in Deutschland geförderte Konferenz steht im Kontext des von Prof. Christian Wiese geleiteten LOEWE-Forschungsschwerpunkts „Religiöse Positionierung: Modalitäten und Konstellationen in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten“, der nach der Pluralismusfähigkeit der drei monotheistischen Religionen fragt. Mitorganisatoren sind das interdisziplinäre Frankfurter Graduiertenkolleg „Theologie als Wissenschaft“, die Katholische Akademie Rabanus Maurus (Haus am Dom), der Zentralrat der Juden in Deutschland, die Evangelische Akademie zu Berlin, das Netzwerkprojekt der Evangelischen Akademien in Deutschland: „Antisemitismus und Protestantismus“, der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, das Institut für Kirche und Judentum an der Humboldt-Universität zu Berlin, das Institut für christlich-jüdische Studien und Beziehungen an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau, der Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken sowie das Zentrum Ökumene der Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).

Die Konferenz „Gegenwart und Zukunft des christlich-jüdischen Dialogs: Historische und theologische Perspektiven“ findet vom 13. bis 15. Mai am Campus Westend, Casino-Gebäude 823, Theodor W. Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main statt.

Ausgewählte Termine:
Sonntag, 13. Mai, 19:00 Uhr
“Learning How to Talk to One Another: The First Decades of a New Relationship between Jews and Christians”
Keynote-Vortrag von Prof. Philip A. Cunningham (Saint Joseph’s University, Philadelphia)

Anschließend Kommentare von Prof. Dr. Frederek Musall (Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg), Gabriele Scherle (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau), Dagmar Mensink (Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim ZdK)

Montag, 14. Mai, 19:15 Uhr
"The Unfinished Business of Nostra Aetate: The Next Fifty Years of Christian-Jewish Dialogue”
Rabbiner Dr. Eugene Korn (Center for Jewish-Christian Understanding and Cooperation, Jerusalem)

Anschließend Podiumsdiskussion mit Ralf Meister (Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover), Prof. Philip A. Cunningham, (Saint Joseph’s University, Philadelphia), Prof. Dr. Ruth Langer, (Center for Jewish-Christian Learning, Boston College)

Diese Veranstaltung findet im Haus am Dom statt.  

Weitere Informationen und das Konferenzprogramm finden Sie unter https://www.uni-frankfurt.de/42839537/aktuell_conf; Prof. Dr. Christian Wiese, Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, Fachbereich Evangelische Theologie, Campus Westend, Tel. (069) 798- 33313; E-Mail: C.Wiese@em.uni-frankfurt.de

Anmeldung: Um Anmeldung wird gebeten bei Maria Stromereder (Haus am Dom): m.stromereder@bistumlimburg.de Die Teilnahme an den Workshops ist nur nach Anmeldung während der Veranstaltung möglich.

 

Mai 8 2018
15:33

Arzneimittelforschung soll schneller praktische Anwendung finden

Auf dem Weg zu Frankfurts erstem Fraunhofer-Institut

FRANKFURT. In Frankfurt könnte in absehbarer Zeit das erste Fraunhofer-Institut entstehen. Entsprechende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Realisierung werden derzeit geschaffen. Nach dem Start der zweiten Förderperiode des im Rahmen der LOEWE-Offensive geförderten Zentrums Translationale Medizin und Pharmakologie (TMP) soll die dort beheimatete Fraunhofer-Projektgruppe 2021 in die Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft überführt werden und voraussichtlich 2023 einen Neubau auf dem Campus des Universitätsklinikums beziehen.

Das LOEWE-Zentrum konzentriert sich auf die vier Indikationen Schmerz, multiple Sklerose, Sepsis und rheumatologische/dermatologische Autoimmunerkrankungen. Es ist dem effektiven Transfer von universitären Ideen aus der Grundlagenforschung in die Anwendung verpflichtet, wobei sowohl neue Arzneimittel als auch neue Technologien der Arzneimittelentwicklung im Fokus stehen.

„Herausragende wissenschaftliche Verbundvorhaben zu fördern, um die Innovationskraft Hessens nachhaltig zu stärken, ist das Hauptziel unseres LOEWE-Programms“, betonte der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein. „Mit der Perspektive schon bald Frankfurts erstes Fraunhofer-Institut zu werden, löst das LOEWE-Zentrum Translationale Medizin und Pharmakologie diesen Anspruch optimal ein.“ Die Bewilligungsbescheide für die zweite Förderperiode übergab der Minister heute auf dem Campus Westend an die beteiligten Projektpartner, zu denen neben der Goethe-Universität und der Fraunhofer-Gesellschaft auch das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim gehört.

Die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Dr. Birgitta Wolff, sagte: „Das LOEWE-Programm der hessischen Landesregierung ist gerade angesichts sinkender Grundfinanzierungsanteile in der Hochschullandschaft ein wichtiges Instrument, um größere Forschungsprogramme an hessischen Hochschulen neu entwickeln zu können. Wie gut das mitunter funktioniert, lässt sich gerade am LOEWE-Zentrum für Translationale Medizin und Pharmakologie beispielhaft zeigen: Anerkannte Forschung von Top-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, ein nachhaltiges, zukunftsorientiertes Konzept, frühe und konstitutive Einbindung starker und komplementär aufgestellter Partner – in diesem Fall Fraunhofer.  Für solche Projekte braucht man eine überzeugende Vision, aber auch die Mittel, sie mit einer hinreichenden Entwicklungsphase zu realisieren. Gerade die Arzneimittelforschung ist ein sehr langfristiges Thema. Bei TMP sind wir auf dem besten Weg. Glückwunsch an Gerd Geißlinger und sein Team!“

Das LOEWE-Zentrum TMP basiert auf der historisch gewachsenen Expertise der Goethe-Universität im Bereich der Entzündungsforschung. „Wir haben die Arzneimittelforschung seit 2002 systematisch zu einem Schwerpunkt der Goethe-Universität ausgebaut“, sagte Prof. Gerd Geißlinger, der Sprecher des Zentrums. „Wir sind der Hessischen Landesregierung für das LOEWE-Programm sehr dankbar. Durch die LOEWE-Förderung konnten wir 2012 eine Fraunhofer-Projektgruppe einrichten, die genau auf diesem Schwerpunkt gründet.“

Besondere Bedeutung kommt beim LOEWE-Zentrum TMP der Entwicklung prädiktiver Modelle zu, die so früh wie möglich Aussagen über das therapeutische Potenzial neuer Wirkstoffe erlauben. Großes Gewicht wird auch auf die Nachwuchsförderung translational arbeitender Doktorandinnen und Doktoranden im Graduiertenkolleg TRIP gelegt. Einschließlich der Stipendiaten dieses Kollegs hat das LOEWE-Zentrum derzeit 152 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, deren Erfolgsbilanz mit Blick auf veröffentlichte Publikationen und eingereichte Patente bemerkswert ist.

 

Mai 8 2018
15:26

Am 13. Mai findet auf dem Campus Riedberg im Wissenschaftsgarten das Frühlingsfest mit einem bunten Programm rund um die Naturwissenschaften statt

Goethe-Universität feiert am Muttertag den Frühling

FRANKFURT. Am Sonntag, 13. Mai, zugleich Muttertag, feiert die Goethe-Universität den Frühling. Auf dem Campus Riedberg findet von 11 bis 17 Uhr das Frühlingsfest 2018 im Wissenschaftsgarten statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Es wird wieder ein buntes Programm rund um die (Natur-)Wissenschaften für Jung und Alt geboten: Neben Führungen und Infoständen von den auf dem Campus Riedberg ansässigen Instituten werden außerdem musikalische Jazzeinlagen dargeboten. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Das Programm des Frühlingsfestes machen folgende Unterstützer möglich: Immo Herbst, BBBank und Engelhard Arzneimittel.

PROGRAMM

11:00 Uhr: Beginn mit Musik
Jazz Sisters Quartet 

11:30 Uhr: Begrüßung
Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität

11:40 Uhr: Grußwort
Vertreter der Stadt Frankfurt

11:45 Uhr: Neues aus dem Wissenschaftsgarten
Prof. Dr. Georg Zizka, Wissenschaftlicher Leiter des Wissenschaftsgartens

12:00 Uhr: Musikalisches Intermezzo
Jazz Sisters Quartet

13:00 Uhr: Arzneipflanzengarten
(2 Führungen)* 

13:00 Uhr: Was tun, wenn die Eichen weichen?
(Führung)* 

13:00 Uhr: Allgemeine Gartenführung
(Führung)*

13:30 Uhr: Jazzmusik
Markierung und Winkel

14:30 Uhr: Arzneipflanzengarten
(2 Führungen)*

14:30 Uhr: Gewächshaus- und Kübelpflanzen im Wissenschaftsgarten
(2 Führungen)* 

15:00 Uhr: Hormone, Mutanten und Wurzeldruck – Pflanzen des Wissenschaftsgartens als Lehrbeispiele
(Führung)*

15:00 Uhr: Was tun, wenn die Eichen weichen?
(Führung)*

15:15 Uhr: Jazzmusik
Markierung und Winkel 

17:00 Uhr: Ende

*Alle Führungen starten am „Bücherturm“ (La Storia della Terra, 2013 von Anna Kubach-Wilmsen)

INFOSTÄNDE

11:00-17:00
Infostand der Goethe-Universität
Standort: Eingang Wissenschaftsgarten

Infostand der Firma Immo Herbst
Grüner Muttertagsgruß
Standort: Glaskasten/Infotafel

Campus-Shop der Goethe-Universität
Standort: Beim Gewächshaus

Basteltisch des Museum Giersch der Goethe-Universität
Standort: Beim Gewächshaus 

11:00-15:00
Close to Science
Standort: Bereich Schule im Wissenschaftsgarten

Pilze im Wissenschaftsgarten
Standort: Südlich des Gewächshauses

Boden, Gesteine, Edelsteine
Standort: Westlicher Eingangsbereich Wissenschaftsgarten

Einblicke ins Bienenvolk: Imkerei, Bestäubung, Forschung
Standort: Eingang Arzneipflanzengarten

12:00-15:00
Spezialisten des Wissenschaftsgartens beantworten gärtnerische Fragen
Standort: Betriebshof Wissenschaftsgarten 

13:00-15:00
Wald der Zukunft
Standort: Am südwestlichen Rand des Wissenschaftsgartens

ESSEN UND TRINKEN

Grill (Sturm & Drang), Kaffee (Kaffeeröstmobil), Waffeln (Star Waffles), Eis (Green Fruits)