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Mär 5 2012
15:27

Der kanadische Medienwissenschaftler Marc Furstenau spricht am 14. März 2012 am Forschungskolleg Humanwissenschaften

Vortrag: Heidegger und Hollywood im „Tree of Life“

FRANKFURT/BAD HOMBURG. „The Tree of Life“ stelle „die Frage nach dem Grund des Daseins und meint es auch noch ernst“, rieb sich „Spiegel Online“ die Augen und war voll des Lobes. Der Regisseur Terrence Malick habe „einen Film von großer philosophischer Tiefe geschaffen und dabei völlig neue Perspektiven eröffnet, auf die Welt wie aufs Filmschaffen“, assistierte die „Neue Zürcher Zeitung“. Das ebenso tiefschürfende wie bildgewaltige Epos hat es bei der jüngsten Verleihung nicht zum „Oscar“ geschafft. Der Blick auf seine philosophischen und filmischen Besonderheiten bleibt aber umso lohnenswerter. Der kanadische Medienwissenschaftler Marc Furstenau, der zurzeit am Forschungskolleg Humanwissenschaften zu Gast ist, gilt als Experte für das philosophische Kino des Terrence Malick. In seinem auf Deutsch gehaltenen, öffentlichen Vortrag beschäftigt sich der Professor für Filmtheorie und Semiotik von der Carleton University, Ottawa, mit dem

Thema: „Deutsche Philosophie und Hollywood-Kino: Terrence Malicks „The Tree of Life“
am: Mittwoch, dem 14. März 2012, um 19.00 Uhr
Ort: Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe.

Der amerikanische Regisseur Terrence Malick ist nach einer 20 Jahre währenden Pause 1999 wieder zum Filmemachen zurückgekehrt. Seither hat er drei Filme vorgelegt, die philosophisch immer ehrgeiziger wurden. In seinem aktuellen Werk „The Tree of Life“, für das er im vergangenen Jahr bei den Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme erhielt, geht es in überwältigenden Bildern um nichts weniger als Geburt, Tod und die Ursprünge des Universums. Gleichzeitig enthält der Film Elemente des Science-Fiction-Kinos.

Kritiker halten dem Regisseur entgegen, dass das populäre Kino, das mehr oder weniger den Regeln des Hollywood Kinos entspricht und das Malick mit seinen Filmen repräsentiert, solchen philosophischen Ambitionen nicht gewachsen sei. Doch auch in „The Tree of Life“ belässt es Malick nicht bei philosophischen Betrachtungen im Mantel des Hollywood-Films. Er thematisiert gleichzeitig die Sehnsucht, Sinnvolles zum Ausdruck zu bringen, auf der die Sentimentalität Hollywoods gründet. Die analysierende und philosophische Dimension hat bei Terrence Malick auch einen autobiographischen Hintergrund. Er studierte in Harvard und Oxford Philosophie und beschäftigte sich dabei vor allem mit Ludwig Wittgenstein und Martin Heidegger, dessen „Vom Wesen des Grundes“ er Ende der 60er Jahre ins Englische übersetzt hat.

Marc Furstenau, Professor für Filmwissenschaft und Semiotik an der School for Studies in Art and Culture, Carleton University, Ottawa, Kanada, erhielt sein Ph.D. in Communications an der McGill University, Montreal, Kanada. In seinen Publikationen beschäftigt er sich mit dem philosophischen Kino von Terrence Malick und der Theorie der Fotografie von Susan Sontag. Er ist Herausgeber von „The Film Theory Reader: Debates and Arguments“ (New York and London: Routledge, 2010) und Mit-Herausgeber von „Cinema and Technology: Cultures, Theories, Practices“ (London: Palgrave, 2008) sowie ehemaliger Präsident der kanadischen Film Studies Association. Im Februar und März 2012 arbeitet er am Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen. Um eine kurze Anmeldung wird gebeten.

Anmeldung: Andreas Reichhardt, Tel: (06172) 13977-16, Fax: (06172) 13977-39, a.reichhardt@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Bernd Frye, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel: (06172) 13977-14, frye@forschungskolleg-humanwissenschaften.de