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Jahreskonferenz 2021 des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) widmet sich Konflikten, sozialen Ungleichheiten und Chancen in Krisenzeiten
FRANKFURT. Wir durchleben mit der Pandemie eine epochale Krise, deren Dimensionen erst nach und nach sichtbar werden. In einer solchen Zeit, in der es darum geht, eine existenzielle Bedrohung abzuwenden und Solidarität zu üben, wird der soziale Zusammenhalt in der politischen Kommunikation und in Wahlprogrammen intensiv beschworen. Aber was genau heißt dabei Zusammenhalt, und woraus speist er sich in unterschiedlichen Kontexten? Die Jahreskonferenz 2021 des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) widmet sich
von
Donnerstag, 8. Juli,
bis
Freitag, 9. Juli 2021,
diesen Fragen unter dem bewusst
zweideutigen Titel „Zusammenhalt in der Krise“. Das Programm umfasst
neben zwölf Panelveranstaltungen mit Beiträgen aus dem FGZ mehrere
Diskussionsrunden – und einen Abendvortrag des Soziologen und
Leibniz-Preisträgers Prof. Dr. Steffen Mau (Humboldt-Universität zu Berlin) zum
Thema „Neue Ungleichheiten, neue Spaltungslinien?“. Auf den Podien diskutieren
Forscherinnen und Forscher des FGZ mit Gästen – darunter Armin Nassehi, Jule
Specht, Armin Schäfer, Anette Fasang und Michael Zürn. Dabei geht es um die
aktuelle Krise als Krise der Demokratie, die gesellschaftliche Priorisierung
von „Systemrelevanten“ gegenüber „Entbehrlichen“ und ausblickend um Fragen des
Zusammenhalts nach Corona.
„Als
Zusammenhaltsforscher:innen interessiert uns dabei insbesondere, ob Krisen die
gesellschaftliche Polarisierung verstärken oder Konflikte sogar eine neue
Quelle von Zusammenhalt bilden, und welche Faktoren hier eine Rolle spielen“,
so die Politologin Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, aktuell geschäftsführende
Sprecherin des FGZ in ihrem Interview auf GOETHE-UNI online. Die Frankfurterin
leitet zusammen mit dem Soziologen Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg (Bremen) und dem
Historiker Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) das FGZ.
Die Jahreskonferenz des 2020
gegründeten Forschungsinstituts dient auch dem Austausch mit anderen
einschlägigen Institutionen zum aktuellen Stand der Zusammenhaltsforschung in
Deutschland sowie zu deren Ansätzen, Konzepten und Fragestellungen – etwa mit
Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik,
der Bertelsmann Stiftung, der Allianz für Zusammenhalt sowie der Organisation
More in Common. Die FGZ-Jahreskonferenz 2021 wird durch das Teilinstitut
Frankfurt und die Frankfurter Geschäftsstelle des FGZ organisiert und findet in
einem reinen Onlineformat statt. Anmeldungen sind bis 7. Juli möglich (s.
unten).
Das FGZ ist ein vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Institut, das in
zehn Bundesländern angesiedelt ist und dadurch auch die regionale Vielfalt
gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nimmt. Das
Verbundprojekt erforscht Begriff, Quellen und Gefährdungen sowie historische,
globale und regionale Kontexte gesellschaftlichen Zusammenhalts aus einer
Vielzahl disziplinärer Perspektiven und methodischer Zugänge. Zusammen
erarbeiten die rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vielen
verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten
Vergleichen praxisrelevante Vorschläge, die dazu beitragen, gesellschaftlichen
Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen. Zum FGZ gehören die Technische
Universität Berlin sowie die Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt, Halle-Wittenberg,
Hannover, Konstanz und Leipzig sowie das Soziologische Forschungsinstitut
Göttingen, das Leibniz-Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut
für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena. Die Geschäftsstelle des Instituts
ist an den drei koordinierenden Standorten Bremen, Frankfurt und Leipzig
angesiedelt.
Das interdisziplinär besetzte
Frankfurter FGZ-Team, das im Forschungsverbund Normative Ordnungen der
Goethe-Universität angesiedelt ist, geht unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole
Deitelhoff (Stellvertretende Sprecher*innen: Prof. Dr. Daniela Grunow und Prof.
Dr. Rainer Forst) der Frage nach, wie die Pluralisierung moderner
Gesellschaften auf Fragen des Zusammenhalts einwirkt und wie Konflikte so
gestaltet werden können, dass sie demokratischen Zusammenhalt stabilisieren
statt schwächen. Zugleich werden die Ambivalenzen des Begriffs des
„Zusammenhalts“ reflektiert.
Das
Programm ist unter https://www.fgz-risc.de/veranstaltungen/details/fgz-jahreskonferenz-2021-zusammenhalt-in-der-krise
abrufbar.
Anmeldung: bis 7. Juli unter veranstaltungen-fgz@uni-frankfurt.de.
Ein
Kurzinterview mit Nicole Deitelhoff finden Sie bei GOETHE-UNI online
unter https://tinygu.de/DeitelhoffFGZ
Informationen:
Rebecca
Schmidt
Administrative
Geschäftsführerin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Goethe-Universität
Frankfurt am Main
Telefon
+49 (0)69 798 31400
E-mail
rebecca.schmidt@em.uni-frankfurt.de
www.fgz-risc.de
Digitale Podiumsdiskussion mit der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Anne-Marie Slaughter und dem kanadischen Botschafter in Deutschland Stéphane Dion
FRANKFURT/BAD HOMBURG. Seit dem Amtsantritt von Präsident Biden im Januar 2021 verändern sich Charakter, Stil und Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit. Orientierte sich die Trump-Administration auf dem internationalen Parkett vorrangig an nationalen Interessenlagen („America First“), setzt die Biden-Administration nunmehr verstärkt auf multilaterale Vereinbarungen, um den globalen Herausforderungen zu begegnen. Auch andere Demokratien im atlantischen Raum setzen auf den multilateralen Weg regelbasierter Ordnungspolitik, um etwa dem Klimawandel, dem internationalen Terrorismus, der Corona-Pandemie, der unkontrollierten Proliferation von Massenvernichtungswaffen Einhalt zu gebieten. Die Bundesrepublik Deutschland hat ihr Bekenntnis zum Multilateralismus in dem jüngst vom Kabinett verabschiedeten „Weißbuch Multilateralismus“ zum Ausdruck gebracht. Kritisiert wird der Multilateralismus westlicher Prägung jedoch von autoritär regierten Ländern wie China – begründet nicht zuletzt mit Verweis auf die vermeintlichen Erfolge des Landes bei der Pandemiebekämpfung.
Die Neuausrichtung US-amerikanischer Außenpolitik in der Biden-Administration im Allgemeinen und aktuelle Pläne für eine „Koalition der Demokratien“ bilden den Hintergrund für eine Podiumsdiskussion, die die mittel- und langfristigen Auswirkungen aktueller globaler Trends für die Zusammenarbeit atlantischer Demokratien und die Chancen des Multilateralismus im globalen Kontext analysieren will. Zur englischsprachigen, digitalen Veranstaltung
lädt das
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität sehr herzlich ein.
Der kanadische Politikwissenschaftler und Soziologe Stéphane Dion ist seit 2017 kanadischer Botschafter in Deutschland und Sonderbeauftragter Kanadas für die Europäische Union und Europa. Er gehörte zahlreichen kanadischen Regierungen an, zuletzt als Außenminister unter Premierminister Justin Trudeau. Zum Diskussionsthema hat er Ende Juni den Aufsatz „Is Multilateralism a Success?“ im Blog des Frankfurter Forschungsprojektes „Multilateralismus ½weiter denken“ veröffentlicht. Anne-Marie Slaughter ist emeritierte Professorin für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der Princeton University. Seit 2013 ist sie geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Denkfabrik „New America“. 2009 bis 2011 war sie Direktorin des Planungsstabs im US-amerikanischen Außenministerium unter Hillary Clinton. Gunther Hellmann ist Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, Leiter des neuen Forschungsprojekts „Multilateralismus ½weiter denken“ und seit 2021 Goethe-Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften.
Die Podiumsdiskussion ist die zweite öffentliche Veranstaltung des Forschungsschwerpunktes „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“, der im Januar 2021 von dem Politikwissenschaftler Gunther Hellmann und dem Amerikanisten Johannes Völz am Forschungskolleg Humanwissenschaften gemeinsam mit dem Kollegdirektor Matthias Lutz-Bachmann gegründet wurde. Aus verschiedenen Blickwinkeln und Disziplinen thematisiert die Forschungsgruppe die Potentiale und die Grenzen der Atlantischen Welt im Hinblick auf die Zukunft der Demokratie.
Teilnahme und Anmeldung
Bitte melden
Sie sich per Email an: anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de. Einige Tage vor der Veranstaltung werden Sie die Zugangsdaten
zum Zoom Meeting mit weiteren Hinweisen zum Format und zu den
Teilnahmemöglichkeiten erhalten.
Erstmals Klaus Heyne-Preis zur Erforschung der Deutschen Romantik an der Goethe-Universität verliehen
Die in Oxford lehrende Literaturwissenschaftlerin Dr. Joanna Raisbeck erhält den mit 15.000 Euro dotierten Klaus Heyne-Preis, der nach dem Kinderarzt und Romantikkenner Prof. Dr. Klaus Heyne benannt ist. Der Wissenschaftspreis zur Erforschung der Deutschen Romantik wurde erstmals an der Goethe-Universität ausgeschrieben.
FRANKFURT. Sie
habe Karoline von Günderrode als bedeutende Intellektuelle und Literatin der
Frühromantik neu positionieren wollen, beschreibt die
Literaturwissenschaftlerin Joanna Raisbeck als ein wichtiges Ziel ihrer
Dissertation. Für die innovative Leistung ihrer Arbeit „Poetic Metaphysics in
Karoline von Günderrode“ ist die Romantikforscherin nun mit dem erstmals
vergebenen Klaus-Heyne-Preis ausgezeichnet worden. Die Wissenschaftlerin, die
Germanistik an der University of Oxford und an der
Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn studiert hat, erhält damit
15.000 Euro Preisgeld und die Möglichkeit, 2022 an der Goethe-Universität eine
internationale Fachtagung auszurichten.
Mit ihrer Studie leiste Raisbeck einen wegweisenden Beitrag zur
germanistischen Romantikforschung im Allgemeinen und zur bislang eher
stiefmütterlich behandelten Günderrodeforschung im Speziellen, begründet
Frederike Middelhoff die Entscheidung der Jury. Die Professorin für Neuere
Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Romantikforschung an der
Goethe-Universität gehört der Jury ebenso an wie die Professor:innen der
Goethe-Universität Katharina Boehm (Institut für England- und Amerikastudien),
Roland Borgards (Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik) und
Mechthild Fend (Kunstgeschichtliches Institut) sowie Dr. Aurelio Fichter der
Benvenuto Cellini Gesellschaft e.V. und Dr. Mareike Hennig vom Freien Deutschen
Hochstift Frankfurt.
Auf die Shortlist des Klaus Heyne-Preises gelangten neben Raisbeck
auch die kunstgeschichtliche Arbeit von Dr. Nina Amstutz („Caspar David
Friedrich. Nature and the Self“, Yale University Press 2020) sowie die
komparatistische Studie von Dr. Jana-Katharina Mende („Das Konzept des Messianismus
in der polnischen, französischen und deutschen Literatur der Romantik“; Winter
Verlag 2020).
Am 6. Oktober 2021 wird Joanna Raisbeck, deren Arbeit 2022 bei
Cambridge University Press erscheinen wird, feierlich geehrt. Der Preis wird
2023 zum zweiten Mal ausgeschrieben. Ermöglicht wurde er durch ein Vermächtnis
des Kinderarztes Prof. Dr. Klaus Heyne (1937–2017), dessen besondere
Leidenschaft der Kunst und Literatur der deutschen Romantik galt.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Frederike Middelhoff
Institut für Deutsche Literatur und Didaktik
Goethe-Universität
middelhoff@em.uni-frankfurt.de
Hessisches Forschungsförderprogramm unterstützt interdisziplinären Forschungsverbund für vier Jahre
Mit 4,8 Millionen Euro fördert die hessische Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, LOEWE, einen neuen Forschungsverbund unter Federführung der Goethe-Universität Frankfurt: Der LOEWE-Schwerpunkt ACLF-Initiative forscht an einer schweren Form des Leberversagens (Akut-auf-Chronisches Leberversagen).
FRANKFURT. Der
Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, beglückwünscht die
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: „Mit dem neuen LOEWE-Schwerpunkt
gehen wir hochaktuellen und zukunftsträchtigen Forschungsfragen nach, die in
den kommenden vier Jahren die Grundlage für langfristige
Forschungskooperationen legen. Entzündungsprozesse, wie sie bei der
ACLF-Initiative untersucht werden, sind äußerst komplexe Vorgänge, die wir nur
interdisziplinär erfolgreich erforschen können.“
Das Thema des LOEWE-Schwerpunkts ALCF-Initiative
„Pathogenetische Mechanismen des Akut-auf-chronischen Leberversagens und
therapeutische Ansätze“ ist die Erforschung einer schweren Verlaufsform der
Leberzirrhose. ACLF (Acute-on-chronic liver failure) ist die häufigste
Todesursache von Patienten mit Leberzirrhose. Die fortschreitenden
Funktionsausfälle der vernarbten Leber können nicht mehr ausgeglichen werden
(Akute Dekompensation). Beim ACLF entwickeln sich zusätzlich überall im Körper
Entzündungsreaktionen, und neben der Leber versagen weitere Organe wie Nieren
und Gehirn. Fast die Hälfte der Patienten stirbt innerhalb eines Monats. ALCF
wurde 2013 erstmals charakterisiert, eine spezifische Therapie gibt es noch
nicht. Die ACLF-Initiative wird präklinische und klinische Studien, genetische
und biochemische Charakterisierungen (Multi-Omics) sowie bio- und
medizininformatische Methoden nutzen, um ACLF-Auslöser und
–Krankheitsmechanismen aufzuklären und Therapieoptionen zu entwickeln. Neben
der federführenden Goethe-Universität Frankfurt sind das Fraunhofer Institut
für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP in Frankfurt, das Frankfurter
Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie (Georg-Speyer-Haus) und
das Paul-Ehrlich-Institut in Langen beteiligt.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Dr. Jonel Trebicka
Wissenschaftlicher
Koordinator ACLF-Initiative
Medizinische
Klinik I
Universitätsklinikum
Frankfurt und
Goethe-Universität
Tel.
+49 69 6301-4256
jonel.trebicka@kgu.de
Renommierte Professorin spricht auf Einladung des Cornelia Goethe Centrums über die Verschränkung von Ungleichheit und Differenz in sozialen Gefügen und soziale Transformationen aus intersektionaler Perspektive/Antrittsvorlesung am 8. Juli.
FRANKFURT. Prof. Ann Phoenix übernimmt in diesem Jahr die Angela-Davis-Gastprofessur am Cornelia Goethe Centrum. Sie lehrt derzeit am University College London und gilt als eine der international herausragendsten Wissenschaftler*innen im Bereich der Intersektionalitätsforschung. Ihre Antrittsvorlesung zum Thema „The ties that divide us: Rethinking psychosocial positioning as local, national and global?“ wird Prof. Phoenix am Donnerstag, den 8. Juli 2021, von 18 bis 20 Uhr online halten. Ein weiterer öffentlicher Vortrag von Ann Phoenix mit dem Titel „The indispensability of Intersectionality: Living through unexpected transformational conjunctions" findet ebenfalls online am darauffolgenden Donnerstag, den 15. Juli 2021, 18 Uhr statt. Beide Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.
In ihrer Antrittsvorlesung wird Ann Phoenix über Intersektionalität, also das Zusammenwirken von unterschiedlichen Formen und Dimensionen von Ungleichheit, Differenz und Herrschaft, und deren komplexe und widersprüchliche Wirkungen in sozialen Gefügen sprechen. Auch für ihren zweiten öffentlichen Vortrag ist das Thema Intersektionalität maßgeblich: Am Beispiel der großen Ungleichheitsthemen im Jahr 2021 – COVID-19-Pandemie, Black Lives Matter Bewegung und Klima-Aktivismus – zeigt Prof. Phoenix, dass Intersektionalitätsforschung für das Verständnis aktueller gesellschaftlichen Herausforderungen und ihrer komplexen geschlechtsspezifischen Dimensionen unverzichtbar ist.
Für Ann Phoenix ist die Verbindung von Subjektivität und gesellschaftlichen
Strukturen ebenso zentral wie die Verschränkung der Ungleichheitsdimensionen
race, gender und class, die sie gegenstandsbezogen um weitere
ungleichheitsrelevante Kategorien erweitert. In zahlreichen internationalen
Forschungsprojekten und einer kaum überschaubaren Vielzahl von Publikationen
setzt sich Ann Phoenix mit den Themen Mutterschaft und Familie, Schule und
Rassismus, Kindheit und Jugend, Armut und Migration auseinander. Dabei sind
verschiedene Lebensalter – Kindheit, Adoleszenz und Erwachsenenalter –
Gegenstand ihrer Analysen, in denen sie oft Perspektiven und Erfahrungen
verschiedener Generationen zueinander ins Verhältnis setzt. Der Zusammenhang
von Intersektionalität und Schwarzem Feminismus zieht sich als roter Faden
durch ihr Werk.
Nach einem Studium der Philosophie, Ökonomie und Psychologie promovierte Ann Phoenix 1991 mit einer Untersuchung über Mütter unter 20 Jahren. Es folgte eine Tätigkeit als Senior Lecturer für Psychologie an der Open University und als Co-Direktorin der Thomas Coram Research Unit der University of London, bis sie als Professorin für psychosoziale Studien an das Institute of Education des University College London berufen wurde. 2014 wurde Ann Phoenix in Anerkennung ihrer überragenden wissenschaftlichen Leistungen mit einer Mitgliedschaft in der British Academy und der Academy of Social Sciences geehrt. Sie war und ist eine international gefragte Gastprofessorin. Mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für eine kritische, empirische, intersektionale Forschung und Lehre hat Ann Phoenix Wissenschaftler*innen und Studierende weltweit inspiriert.
2013 hat das Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) die Angela-Davis-Gastprofessur eingerichtet. Die Einweihung durch die Namensgeberin, Aktivistin, öffentliche Intellektuelle und Wissenschaftlerin Prof. Angela Davis, hat national wie auch international großes öffentliches Aufsehen erregt. Davis gilt als Wegbereiterin aktueller, kritischer Diskurse innerhalb der Gender und Diversity Studies. Diese Themen stehen auch im Mittelpunkt der Gastprofessur, die in diesem Jahr nach Angela Davis (2013), Chandra Talpade Mohanty (2015) und Amina Mama (2018) durch Ann Phoenix vertreten wird.
Prof. Ann Phoenix wird im Rahmen der Gastprofessur neben den öffentlichen Vorträgen ein Blockseminar für Studierende und ein Kamingespräch für Promovierende anbieten. Außerdem wird es Gelegenheit zum kollegialen Austausch geben.
Die Angela-Davis-Gastprofessur wird in diesem Jahr durch den Förderkreis des
Cornelia Goethe Centrum, das GRADE Center Gender, das Gleichstellungsbüro der
Goethe-Universität Frankfurt a. M., die Freunde und Förderer der
Goethe-Universität und die Goethe-Universität selbst unterstützt.
Kontakt:
Prof. Dr. Bettina Kleiner, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für
allgemeine Erziehungswissenschaft, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, Campus Westend,
Telefon: (069) 798 36232, E-Mail b.kleiner@em.uni-frankfurt.de.
Informationen: cgcentrum@soz.uni-frankfurt.de; siehe auch: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/angela-davis-gastprofessur-fuer-internationale-gender-und-diversity-studies/
Ausführliche
Vorstellung der Gastprofessorin Ann Phoenix: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-2021-factsheet-de/?wpdmdl=249419
Programmheft: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-booklet-de/?wpdmdl=249403
Ein
Porträt
zum Download finden Sie unter: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-2021-portraits-ann-phoenix/. (Die Bildrechte
liegen beim Cornelia Goethe Centrum.)
Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität veranstaltet Themennachmittag tinyMONDAY zur Ausstellung tinyBE • living in a sculpture
Welche Folgen hat es für unser Zusammenleben, wenn immer mehr Menschen in Großstädten leben – dieser Frage widmet der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität zwei Diskussionsrunden am 5. Juli 2021 im Rahmen der Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture“.
FRANKFURT.
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, und doch zieht es vor Ort und weltweit immer
mehr Menschen in die Großstädte – auf der Suche nach Arbeit und einem besseren
Leben. Wie könnte eine zunehmende soziale Ungleichheit in den Städten
aufgehalten werden – etwa durch Bürgerinitiativen, durch eine klimasensible und
nachhaltige Stadtentwicklung? Wo liegen in der zunehmenden weltweiten
Urbanisierung Chancen, die im Voraus bedacht werden können, wo liegen soziale
und ökologische Grenzen?
Die beiden Diskussionsrunden im Rahmen des tinyMONDAY am 5.
Juli (Beginn 16:00 Uhr bzw. 18:00 Uhr, via Zoom) widmen sich dem Thema aus
lokaler und globaler Perspektive. Nach den lokalen Folgen der Urbanisierung
fragt die Auftaktdiskussion „Frankfurt – eine auseinanderwachsende Stadt?“
im Anschluss an den einführenden Kurzvortrag von Prof. Dr. Rainer Forst,
Co-Sprecher des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ und Politischer
Philosoph an der Goethe-Universität. Es diskutieren Tim Noller (Transition Town
Frankfurt, Bürgerinitiative Maingold), die Soziologin Dr. Greta Wagner von der
Technischen Universität Darmstadt und Peter Cachola Schmal, Leitender Direktor
des Deutschen Architekturmuseums unter der Moderation von Rebecca Caroline
Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“.
Den globalen Aspekt von Urbanisierungsprozessen nimmt die folgende
Diskussionsrunde „Der urbane Planet - soziale, ökonomische und ökologische
Herausforderungen für das globale Zusammenleben der Gegenwart“ in den
Blick. Am Podium nehmen teil die Humangeographin Prof. Dr. Susanne Heeg, der
Klimaphilosoph Prof. Dr. Darrel Moellendorf und der Historiker Prof. Dr.
Andreas Fahrmeir, allesamt von der Goethe-Universität. Moderieren wird Regina
Schidel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsverbund „Normative
Ordnungen“.
Beide Podiumsdiskussionen finden online via Zoom statt. Um
eine Anmeldung bei office@normativeorders.net wird
gebeten.
Der tinyMONDAY-Nachmittag wird vom Forschungsverbund „Normative
Ordnungen“ der Goethe-Universität im Rahmen der Ausstellung „tinyBE • living in
a sculpture“ veranstaltet. Die Ausstellung zeigt vom 26. Juni bis 26. September
im Frankfurter Metzlerpark (mit Satelliten in Darmstadt und Wiesbaden)
bewohnbare Skulpturen international renommierter Künstler:innen.
Veranstalter des Rahmenprogramms sind der Forschungsverbund
„Normative Ordnungen“ und „tinyBE • living in a sculpture“. Das Gesamtprojekt
wird gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain und unterstützt von der
Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region, den Städten Frankfurt,
Wiesbaden und Darmstadt, dem Land Hessen und weiteren Stiftungen und
Sponsor:innen. Schirmherrin ist Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt
Frankfurt a.M.
Das Programm des tinyMONDAY „Von großen und kleinen Räumen. Das
Zusammenleben auf glokaler Ebene“:
5. Juli 2021
16:00 Uhr
Begrüßung von Cornelia Saalfrank (Kuratorin von „tinyBE •
living in a sculpture“) und Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin
des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt
am Main)
Kurzvortrag von Prof. Dr. Rainer Forst (Co-Sprecher des
Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt und
Professor für Politische Theorie und Philosophie der Goethe-Universität
Frankfurt am Main)
16:15 Uhr
Podiumsdiskussion
„Frankfurt – eine auseinanderwachsende Stadt?“
Podiumsgäste: Tim Noller (Transition Town Frankfurt,
Bürgerinitiative Maingold), Dr. Greta Wagner (Soziologin, Technische
Universität Darmstadt, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“), Peter
Cachola Schmal (Leitender Direktor des Deutschen Architekturmuseums)
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des
Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am
Main)
18:00 Uhr
Podiumsdiskussion
„Der urbane Planet - soziale, ökonomische und ökologische
Herausforderungen für das globale Zusammenleben der Gegenwart“
Podiumsgäste: Prof. Dr. Susanne Heeg (Professorin für
Geographische Stadtforschung am Institut für Humangeographie der
Goethe-Universität), Prof. Dr. Darrel Moellendorf (Klimaphilosoph,
Professor für Internationale Politische Theorie sowie Philosophie der
Goethe-Universität, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“), Prof. Dr.
Andreas Fahrmeir (Professor für Neuere Geschichte unter besonderer
Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts am Historischen Seminar der
Goethe-Universität, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“).
Moderation: Regina Schidel (Wissenschaftliche Mitarbeiterin
des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“).
Weitere Informationen unter:
https://tinybe.org
www.normativeorders.net
Weitere Informationen
Anke
Harms, Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds
„Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407
Josefine Rauch, Projektkoordinatorin, PR und Kommunikation tinyBE
j.rauch@tinybe.org