​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – Juli 2021

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Jul 2 2021
14:26

Jahreskonferenz 2021 des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) widmet sich Konflikten, sozialen Ungleichheiten und Chancen in Krisenzeiten

„Zusammenhalt in der Krise“

FRANKFURT. Wir durchleben mit der Pandemie eine epochale Krise, deren Dimensionen erst nach und nach sichtbar werden. In einer solchen Zeit, in der es darum geht, eine existenzielle Bedrohung abzuwenden und Solidarität zu üben, wird der soziale Zusammenhalt in der politischen Kommunikation und in Wahlprogrammen intensiv beschworen. Aber was genau heißt dabei Zusammenhalt, und woraus speist er sich in unterschiedlichen Kontexten? Die Jahreskonferenz 2021 des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) widmet sich

von Donnerstag, 8. Juli,
bis Freitag, 9. Juli 2021,

diesen Fragen unter dem bewusst zweideutigen Titel „Zusammenhalt in der Krise“. Das Programm umfasst neben zwölf Panelveranstaltungen mit Beiträgen aus dem FGZ mehrere Diskussionsrunden – und einen Abendvortrag des Soziologen und Leibniz-Preisträgers Prof. Dr. Steffen Mau (Humboldt-Universität zu Berlin) zum Thema „Neue Ungleichheiten, neue Spaltungslinien?“. Auf den Podien diskutieren Forscherinnen und Forscher des FGZ mit Gästen – darunter Armin Nassehi, Jule Specht, Armin Schäfer, Anette Fasang und Michael Zürn. Dabei geht es um die aktuelle Krise als Krise der Demokratie, die gesellschaftliche Priorisierung von „Systemrelevanten“ gegenüber „Entbehrlichen“ und ausblickend um Fragen des Zusammenhalts nach Corona.

„Als Zusammenhaltsforscher:innen interessiert uns dabei insbesondere, ob Krisen die gesellschaftliche Polarisierung verstärken oder Konflikte sogar eine neue Quelle von Zusammenhalt bilden, und welche Faktoren hier eine Rolle spielen“, so die Politologin Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, aktuell geschäftsführende Sprecherin des FGZ in ihrem Interview auf GOETHE-UNI online. Die Frankfurterin leitet zusammen mit dem Soziologen Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg (Bremen) und dem Historiker Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) das FGZ.

Die Jahreskonferenz des 2020 gegründeten Forschungsinstituts dient auch dem Austausch mit anderen einschlägigen Institutionen zum aktuellen Stand der Zusammenhaltsforschung in Deutschland sowie zu deren Ansätzen, Konzepten und Fragestellungen – etwa mit Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik, der Bertelsmann Stiftung, der Allianz für Zusammenhalt sowie der Organisation More in Common. Die FGZ-Jahreskonferenz 2021 wird durch das Teilinstitut Frankfurt und die Frankfurter Geschäftsstelle des FGZ organisiert und findet in einem reinen Onlineformat statt. Anmeldungen sind bis 7. Juli möglich (s. unten).

Das FGZ ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes Institut, das in zehn Bundesländern angesiedelt ist und dadurch auch die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nimmt. Das Verbundprojekt erforscht Begriff, Quellen und Gefährdungen sowie historische, globale und regionale Kontexte gesellschaftlichen Zusammenhalts aus einer Vielzahl disziplinärer Perspektiven und methodischer Zugänge. Zusammen erarbeiten die rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vielen verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten Vergleichen praxisrelevante Vorschläge, die dazu beitragen, gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen. Zum FGZ gehören die Technische Universität Berlin sowie die Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt, Halle-Wittenberg, Hannover, Konstanz und Leipzig sowie das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Leibniz-Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena. Die Geschäftsstelle des Instituts ist an den drei koordinierenden Standorten Bremen, Frankfurt und Leipzig angesiedelt.

Das interdisziplinär besetzte Frankfurter FGZ-Team, das im Forschungsverbund Normative Ordnungen der Goethe-Universität angesiedelt ist, geht unter der Leitung von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Stellvertretende Sprecher*innen: Prof. Dr. Daniela Grunow und Prof. Dr. Rainer Forst) der Frage nach, wie die Pluralisierung moderner Gesellschaften auf Fragen des Zusammenhalts einwirkt und wie Konflikte so gestaltet werden können, dass sie demokratischen Zusammenhalt stabilisieren statt schwächen. Zugleich werden die Ambivalenzen des Begriffs des „Zusammenhalts“ reflektiert.

Das Programm ist unter https://www.fgz-risc.de/veranstaltungen/details/fgz-jahreskonferenz-2021-zusammenhalt-in-der-krise abrufbar.

Anmeldung: bis 7. Juli unter veranstaltungen-fgz@uni-frankfurt.de.

Ein Kurzinterview mit Nicole Deitelhoff finden Sie bei GOETHE-UNI online unter https://tinygu.de/DeitelhoffFGZ

Informationen:
Rebecca Schmidt
Administrative Geschäftsführerin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Telefon +49 (0)69 798 31400
E-mail rebecca.schmidt@em.uni-frankfurt.de
www.fgz-risc.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jul 2 2021
11:27

Digitale Podiumsdiskussion mit der amerikanischen Politikwissenschaftlerin Anne-Marie Slaughter und dem kanadischen Botschafter in Deutschland Stéphane Dion

Hat der Multilateralismus eine Zukunft?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Seit dem Amtsantritt von Präsident Biden im Januar 2021 verändern sich Charakter, Stil und Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit. Orientierte sich die Trump-Administration auf dem internationalen Parkett vorrangig an nationalen Interessenlagen („America First“), setzt die Biden-Administration nunmehr verstärkt auf multilaterale Vereinbarungen, um den globalen Herausforderungen zu begegnen. Auch andere Demokratien im atlantischen Raum setzen auf den multilateralen Weg regelbasierter Ordnungspolitik, um etwa dem Klimawandel, dem internationalen Terrorismus, der Corona-Pandemie, der unkontrollierten Proliferation von Massenvernichtungswaffen Einhalt zu gebieten. Die Bundesrepublik Deutschland hat ihr Bekenntnis zum Multilateralismus in dem jüngst vom Kabinett verabschiedeten „Weißbuch Multilateralismus“ zum Ausdruck gebracht. Kritisiert wird der Multilateralismus westlicher Prägung jedoch von autoritär regierten Ländern wie China – begründet nicht zuletzt mit Verweis auf die vermeintlichen Erfolge des Landes bei der Pandemiebekämpfung.

Die Neuausrichtung US-amerikanischer Außenpolitik in der Biden-Administration im Allgemeinen und aktuelle Pläne für eine „Koalition der Demokratien“ bilden den Hintergrund für eine Podiumsdiskussion, die die mittel- und langfristigen Auswirkungen aktueller globaler Trends für die Zusammenarbeit atlantischer Demokratien und die Chancen des Multilateralismus im globalen Kontext analysieren will. Zur englischsprachigen, digitalen Veranstaltung

„Multilateralism, Atlantic Democracies and Global Order“
mit Stéphane Dion (Botschafter Kanadas in Berlin),
Anne-Marie Slaughter (Princeton University)
und Gunther Hellmann (Goethe-Universität, Moderation)
am Mittwoch, 7. Juli, 17:00 bis 18:00 Uhr
Zoom Meeting


lädt das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität sehr herzlich ein.

Der kanadische Politikwissenschaftler und Soziologe Stéphane Dion ist seit 2017 kanadischer Botschafter in Deutschland und Sonderbeauftragter Kanadas für die Europäische Union und Europa. Er gehörte zahlreichen kanadischen Regierungen an, zuletzt als Außenminister unter Premierminister Justin Trudeau. Zum Diskussionsthema hat er Ende Juni den Aufsatz „Is Multilateralism a Success?“ im Blog des Frankfurter Forschungsprojektes „Multilateralismus ½weiter denken“ veröffentlicht. Anne-Marie Slaughter ist emeritierte Professorin für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen an der Princeton University. Seit 2013 ist sie geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Denkfabrik „New America“. 2009 bis 2011 war sie Direktorin des Planungsstabs im US-amerikanischen Außenministerium unter Hillary Clinton. Gunther Hellmann ist Professor für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, Leiter des neuen Forschungsprojekts „Multilateralismus ½weiter denken“ und seit 2021 Goethe-Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Die Podiumsdiskussion ist die zweite öffentliche Veranstaltung des Forschungsschwerpunktes „Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic World“, der im Januar 2021 von dem Politikwissenschaftler Gunther Hellmann und dem Amerikanisten Johannes Völz am Forschungskolleg Humanwissenschaften gemeinsam mit dem Kollegdirektor Matthias Lutz-Bachmann gegründet wurde. Aus verschiedenen Blickwinkeln und Disziplinen thematisiert die Forschungsgruppe die Potentiale und die Grenzen der Atlantischen Welt im Hinblick auf die Zukunft der Demokratie.

Teilnahme und Anmeldung
Bitte melden Sie sich per Email an: anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de. Einige Tage vor der Veranstaltung werden Sie die Zugangsdaten zum Zoom Meeting mit weiteren Hinweisen zum Format und zu den Teilnahmemöglichkeiten erhalten.

Information: Gunther Hellmann, Professor für Politikwissenschaft, Goethe-Universität (Email: g.hellmann@em.uni-frankfurt.de); Iris Helene Koban, Geschäftsführung, Forschungskolleg Humanwissenschaften (Tel.: 06172-13977-10; Email: i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de); Beate Sutterlüty, Wissenschaftskommunikation, Forschungskolleg Humanwissenschaften (Tel.: 06172-13977-15; Email: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de); www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de  

 

Jul 2 2021
11:24

Erstmals Klaus Heyne-Preis zur Erforschung der Deutschen Romantik an der Goethe-Universität verliehen

Bedeutende Intellektuelle und Literatin

Die in Oxford lehrende Literaturwissenschaftlerin Dr. Joanna Raisbeck erhält den mit 15.000 Euro dotierten Klaus Heyne-Preis, der nach dem Kinderarzt und Romantikkenner Prof. Dr. Klaus Heyne benannt ist. Der Wissenschaftspreis zur Erforschung der Deutschen Romantik wurde erstmals an der Goethe-Universität ausgeschrieben.

FRANKFURT. Sie habe Karoline von Günderrode als bedeutende Intellektuelle und Literatin der Frühromantik neu positionieren wollen, beschreibt die Literaturwissenschaftlerin Joanna Raisbeck als ein wichtiges Ziel ihrer Dissertation. Für die innovative Leistung ihrer Arbeit „Poetic Metaphysics in Karoline von Günderrode“ ist die Romantikforscherin nun mit dem erstmals vergebenen Klaus-Heyne-Preis ausgezeichnet worden. Die Wissenschaftlerin, die Germanistik an der University of Oxford und an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn studiert hat, erhält damit 15.000 Euro Preisgeld und die Möglichkeit, 2022 an der Goethe-Universität eine internationale Fachtagung auszurichten.

Mit ihrer Studie leiste Raisbeck einen wegweisenden Beitrag zur germanistischen Romantikforschung im Allgemeinen und zur bislang eher stiefmütterlich behandelten Günderrodeforschung im Speziellen, begründet Frederike Middelhoff die Entscheidung der Jury. Die Professorin für Neuere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Romantikforschung an der Goethe-Universität gehört der Jury ebenso an wie die Professor:innen der Goethe-Universität Katharina Boehm (Institut für England- und Amerikastudien), Roland Borgards (Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik) und Mechthild Fend (Kunstgeschichtliches Institut) sowie Dr. Aurelio Fichter der Benvenuto Cellini Gesellschaft e.V. und Dr. Mareike Hennig vom Freien Deutschen Hochstift Frankfurt.

Auf die Shortlist des Klaus Heyne-Preises gelangten neben Raisbeck auch die kunstgeschichtliche Arbeit von Dr. Nina Amstutz („Caspar David Friedrich. Nature and the Self“, Yale University Press 2020) sowie die komparatistische Studie von Dr. Jana-Katharina Mende („Das Konzept des Messianismus in der polnischen, französischen und deutschen Literatur der Romantik“; Winter Verlag 2020).

Am 6. Oktober 2021 wird Joanna Raisbeck, deren Arbeit 2022 bei Cambridge University Press erscheinen wird, feierlich geehrt. Der Preis wird 2023 zum zweiten Mal ausgeschrieben. Ermöglicht wurde er durch ein Vermächtnis des Kinderarztes Prof. Dr. Klaus Heyne (1937–2017), dessen besondere Leidenschaft der Kunst und Literatur der deutschen Romantik galt.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Frederike Middelhoff
Institut für Deutsche Literatur und Didaktik
Goethe-Universität
middelhoff@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de 

 

Jul 2 2021
10:36

Hessisches Forschungsförderprogramm unterstützt interdisziplinären Forschungsverbund für vier Jahre

Neuer LOEWE-Schwerpunkt an der Goethe-Universität: Forschung an schwerer Form des Leberversagens

Mit 4,8 Millionen Euro fördert die hessische Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, LOEWE, einen neuen Forschungsverbund unter Federführung der Goethe-Universität Frankfurt: Der LOEWE-Schwerpunkt ACLF-Initiative forscht an einer schweren Form des Leberversagens (Akut-auf-Chronisches Leberversagen).

FRANKFURT. Der Präsident der Goethe-Universität, Prof. Enrico Schleiff, beglückwünscht die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: „Mit dem neuen LOEWE-Schwerpunkt gehen wir hochaktuellen und zukunftsträchtigen Forschungsfragen nach, die in den kommenden vier Jahren die Grundlage für langfristige Forschungskooperationen legen. Entzündungsprozesse, wie sie bei der ACLF-Initiative untersucht werden, sind äußerst komplexe Vorgänge, die wir nur interdisziplinär erfolgreich erforschen können.“

Das Thema des LOEWE-Schwerpunkts ALCF-Initiative „Pathogenetische Mechanismen des Akut-auf-chronischen Leberversagens und therapeutische Ansätze“ ist die Erforschung einer schweren Verlaufsform der Leberzirrhose. ACLF (Acute-on-chronic liver failure) ist die häufigste Todesursache von Patienten mit Leberzirrhose. Die fortschreitenden Funktionsausfälle der vernarbten Leber können nicht mehr ausgeglichen werden (Akute Dekompensation). Beim ACLF entwickeln sich zusätzlich überall im Körper Entzündungsreaktionen, und neben der Leber versagen weitere Organe wie Nieren und Gehirn. Fast die Hälfte der Patienten stirbt innerhalb eines Monats. ALCF wurde 2013 erstmals charakterisiert, eine spezifische Therapie gibt es noch nicht. Die ACLF-Initiative wird präklinische und klinische Studien, genetische und biochemische Charakterisierungen (Multi-Omics) sowie bio- und medizininformatische Methoden nutzen, um ACLF-Auslöser und –Krankheitsmechanismen aufzuklären und Therapieoptionen zu entwickeln. Neben der federführenden Goethe-Universität Frankfurt sind das Fraunhofer Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP in Frankfurt, das Frankfurter Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie (Georg-Speyer-Haus) und das Paul-Ehrlich-Institut in Langen beteiligt.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Dr. Jonel Trebicka
Wissenschaftlicher Koordinator ACLF-Initiative
Medizinische Klinik I
Universitätsklinikum Frankfurt und
Goethe-Universität
Tel. +49 69 6301-4256
jonel.trebicka@kgu.de


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Jul 1 2021
14:12

Renommierte Professorin spricht auf Einladung des Cornelia Goethe Centrums über die Verschränkung von Ungleichheit und Differenz in sozialen Gefügen und soziale Transformationen aus intersektionaler Perspektive/Antrittsvorlesung am 8. Juli.

Ann Phoenix übernimmt Angela-Davis-Gastprofessur

FRANKFURT. Prof. Ann Phoenix übernimmt in diesem Jahr die Angela-Davis-Gastprofessur am Cornelia Goethe Centrum. Sie lehrt derzeit am University College London und gilt als eine der international herausragendsten Wissenschaftler*innen im Bereich der Intersektionalitätsforschung. Ihre Antrittsvorlesung zum Thema „The ties that divide us: Rethinking psychosocial positioning as local, national and global?“ wird Prof. Phoenix am Donnerstag, den 8. Juli 2021, von 18 bis 20 Uhr online halten. Ein weiterer öffentlicher Vortrag von Ann Phoenix mit dem Titel „The indispensability of Intersectionality: Living through unexpected transformational conjunctions" findet ebenfalls online am darauffolgenden Donnerstag, den 15. Juli 2021, 18 Uhr statt. Beide Vorträge werden in englischer Sprache gehalten.

In ihrer Antrittsvorlesung wird Ann Phoenix über Intersektionalität, also das Zusammenwirken von unterschiedlichen Formen und Dimensionen von Ungleichheit, Differenz und Herrschaft, und deren komplexe und widersprüchliche Wirkungen in sozialen Gefügen sprechen. Auch für ihren zweiten öffentlichen Vortrag ist das Thema Intersektionalität maßgeblich: Am Beispiel der großen Ungleichheitsthemen im Jahr 2021 – COVID-19-Pandemie, Black Lives Matter Bewegung und Klima-Aktivismus – zeigt Prof. Phoenix, dass Intersektionalitätsforschung für das Verständnis aktueller gesellschaftlichen Herausforderungen und ihrer komplexen geschlechtsspezifischen Dimensionen unverzichtbar ist.

Für Ann Phoenix ist die Verbindung von Subjektivität und gesellschaftlichen Strukturen ebenso zentral wie die Verschränkung der Ungleichheitsdimensionen race, gender und class, die sie gegenstandsbezogen um weitere ungleichheitsrelevante Kategorien erweitert. In zahlreichen internationalen Forschungsprojekten und einer kaum überschaubaren Vielzahl von Publikationen setzt sich Ann Phoenix mit den Themen Mutterschaft und Familie, Schule und Rassismus, Kindheit und Jugend, Armut und Migration auseinander. Dabei sind verschiedene Lebensalter – Kindheit, Adoleszenz und Erwachsenenalter – Gegenstand ihrer Analysen, in denen sie oft Perspektiven und Erfahrungen verschiedener Generationen zueinander ins Verhältnis setzt. Der Zusammenhang von Intersektionalität und Schwarzem Feminismus zieht sich als roter Faden durch ihr Werk.

Nach einem Studium der Philosophie, Ökonomie und Psychologie promovierte Ann Phoenix 1991 mit einer Untersuchung über Mütter unter 20 Jahren. Es folgte eine Tätigkeit als Senior Lecturer für Psychologie an der Open University und als Co-Direktorin der Thomas Coram Research Unit der University of London, bis sie als Professorin für psychosoziale Studien an das Institute of Education des University College London berufen wurde. 2014 wurde Ann Phoenix in Anerkennung ihrer überragenden wissenschaftlichen Leistungen mit einer Mitgliedschaft in der British Academy und der Academy of Social Sciences geehrt. Sie war und ist eine international gefragte Gastprofessorin. Mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für eine kritische, empirische, intersektionale Forschung und Lehre hat Ann Phoenix Wissenschaftler*innen und Studierende weltweit inspiriert.

2013 hat das Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse (CGC) die Angela-Davis-Gastprofessur eingerichtet. Die Einweihung durch die Namensgeberin, Aktivistin, öffentliche Intellektuelle und Wissenschaftlerin Prof. Angela Davis, hat national wie auch international großes öffentliches Aufsehen erregt. Davis gilt als Wegbereiterin aktueller, kritischer Diskurse innerhalb der Gender und Diversity Studies. Diese Themen stehen auch im Mittelpunkt der Gastprofessur, die in diesem Jahr nach Angela Davis (2013), Chandra Talpade Mohanty (2015) und Amina Mama (2018) durch Ann Phoenix vertreten wird.

Prof. Ann Phoenix wird im Rahmen der Gastprofessur neben den öffentlichen Vorträgen ein Blockseminar für Studierende und ein Kamingespräch für Promovierende anbieten. Außerdem wird es Gelegenheit zum kollegialen Austausch geben.

Die Angela-Davis-Gastprofessur wird in diesem Jahr durch den Förderkreis des Cornelia Goethe Centrum, das GRADE Center Gender, das Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität Frankfurt a. M., die Freunde und Förderer der Goethe-Universität und die Goethe-Universität selbst unterstützt.

Kontakt:
Prof. Dr. Bettina Kleiner, FB 04 Erziehungswissenschaften, Institut für allgemeine Erziehungswissenschaft, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, Campus Westend, Telefon: (069) 798 36232, E-Mail b.kleiner@em.uni-frankfurt.de.

Informationen:
cgcentrum@soz.uni-frankfurt.de; siehe auch: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/angela-davis-gastprofessur-fuer-internationale-gender-und-diversity-studies/

Ausführliche Vorstellung der Gastprofessorin Ann Phoenix: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-2021-factsheet-de/?wpdmdl=249419  

Programmheft: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-booklet-de/?wpdmdl=249403 

Ein Porträt zum Download finden Sie unter: https://www.cgc.uni-frankfurt.de/download/angela-davis-gastprofessur-2021-portraits-ann-phoenix/. (Die Bildrechte liegen beim Cornelia Goethe Centrum.) 


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jul 1 2021
11:13

Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität veranstaltet Themennachmittag tinyMONDAY zur Ausstellung tinyBE • living in a sculpture

Von großen und kleinen Räumen 

Welche Folgen hat es für unser Zusammenleben, wenn immer mehr Menschen in Großstädten leben – dieser Frage widmet der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität zwei Diskussionsrunden am 5. Juli 2021 im Rahmen der Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture“.

FRANKFURT. Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, und doch zieht es vor Ort und weltweit immer mehr Menschen in die Großstädte – auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben. Wie könnte eine zunehmende soziale Ungleichheit in den Städten aufgehalten werden – etwa durch Bürgerinitiativen, durch eine klimasensible und nachhaltige Stadtentwicklung? Wo liegen in der zunehmenden weltweiten Urbanisierung Chancen, die im Voraus bedacht werden können, wo liegen soziale und ökologische Grenzen?

Die beiden Diskussionsrunden im Rahmen des tinyMONDAY am 5. Juli (Beginn 16:00 Uhr bzw. 18:00 Uhr, via Zoom) widmen sich dem Thema aus lokaler und globaler Perspektive. Nach den lokalen Folgen der Urbanisierung fragt die Auftaktdiskussion „Frankfurt – eine auseinanderwachsende Stadt?“ im Anschluss an den einführenden Kurzvortrag von Prof. Dr. Rainer Forst, Co-Sprecher des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ und Politischer Philosoph an der Goethe-Universität. Es diskutieren Tim Noller (Transition Town Frankfurt, Bürgerinitiative Maingold), die Soziologin Dr. Greta Wagner von der Technischen Universität Darmstadt und Peter Cachola Schmal, Leitender Direktor des Deutschen Architekturmuseums unter der Moderation von Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“.

Den globalen Aspekt von Urbanisierungsprozessen nimmt die folgende Diskussionsrunde „Der urbane Planet - soziale, ökonomische und ökologische Herausforderungen für das globale Zusammenleben der Gegenwart“ in den Blick. Am Podium nehmen teil die Humangeographin Prof. Dr. Susanne Heeg, der Klimaphilosoph Prof. Dr. Darrel Moellendorf und der Historiker Prof. Dr. Andreas Fahrmeir, allesamt von der Goethe-Universität. Moderieren wird Regina Schidel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsverbund „Normative Ordnungen“.

Beide Podiumsdiskussionen finden online via Zoom statt. Um eine Anmeldung bei office@normativeorders.net wird gebeten.

Der tinyMONDAY-Nachmittag wird vom Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität im Rahmen der Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture“ veranstaltet. Die Ausstellung zeigt vom 26. Juni bis 26. September im Frankfurter Metzlerpark (mit Satelliten in Darmstadt und Wiesbaden) bewohnbare Skulpturen international renommierter Künstler:innen.

Veranstalter des Rahmenprogramms sind der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und „tinyBE • living in a sculpture“. Das Gesamtprojekt wird gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain und unterstützt von der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region, den Städten Frankfurt, Wiesbaden und Darmstadt, dem Land Hessen und weiteren Stiftungen und Sponsor:innen. Schirmherrin ist Dr. Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt a.M.

Das Programm des tinyMONDAY „Von großen und kleinen Räumen. Das Zusammenleben auf glokaler Ebene“:

5. Juli 2021

16:00 Uhr
Begrüßung von Cornelia Saalfrank (Kuratorin von „tinyBE • living in a sculpture“) und Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Kurzvortrag von Prof. Dr. Rainer Forst (Co-Sprecher des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt und Professor für Politische Theorie und Philosophie der Goethe-Universität Frankfurt am Main)

16:15 Uhr
Podiumsdiskussion
„Frankfurt – eine auseinanderwachsende Stadt?“

Podiumsgäste: Tim Noller (Transition Town Frankfurt, Bürgerinitiative Maingold), Dr. Greta Wagner (Soziologin, Technische Universität Darmstadt, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“), Peter Cachola Schmal (Leitender Direktor des Deutschen Architekturmuseums)

Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main)

18:00 Uhr
Podiumsdiskussion
„Der urbane Planet - soziale, ökonomische und ökologische Herausforderungen für das globale Zusammenleben der Gegenwart“

Podiumsgäste: Prof. Dr. Susanne Heeg (Professorin für Geographische Stadtforschung am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität), Prof. Dr. Darrel Moellendorf (Klimaphilosoph, Professor für Internationale Politische Theorie sowie Philosophie der Goethe-Universität, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“), Prof. Dr. Andreas Fahrmeir (Professor für Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts am Historischen Seminar der Goethe-Universität, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“).

Moderation: Regina Schidel (Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“).

Weitere Informationen unter:
https://tinybe.org
www.normativeorders.net

Weitere Informationen
Anke Harms, Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main
anke.harms@normativeorders.net
069/798-31407

Josefine Rauch, Projektkoordinatorin, PR und Kommunikation tinyBE
j.rauch@tinybe.org

Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de