Modellbau des ALICE Detektors
In einem Lego-Marathon bauten drei Tage lang sechs Schüler:innen und Studierende aus Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden Württemberg an der Goethe-Universität Frankfurt aus mehr als 16.000 Teilen im Maßstab 1:32 den Teilchendetektor ALICE nach, der am Teilchenbeschleuniger LHC des Europäischen Zentrums für Teilchenphysik CERN in Genf steht. Am Original forschen unter anderem Physiker:innen der Goethe-Universität. Das durch die Teilnehmenden über ein halbes Jahr hinweg entwickelte Modell wird in Zukunft unter anderem im Fachbereich Physik zu bestaunen sein.
FRANKFURT / MÜNSTER (WESTF.). Die 17
Schüler:innen und Studierende, die im Januar einer Einladung des ErUM
ALICE-Forschungsschwerpunkts durch Physiker:innen der Goethe-Universität und der
Universität Münster folgten, hatten Großes vor: Mithilfe spezieller
Konstruktionsprogramme wollten sie – begleitet von Wissenschaftler:innen – ein
detailgetreues Modell des Teilchendetektors ALICE entwerfen. Nach vielen
Arbeitsstunden stand der Plan, die 16244 Einzelteile waren bestellt, und der
Zusammenbau konnte beginnen.
An einem Freitagabend reisten die Teilnehmenden nach Frankfurt und
Münster an, und am Sonntag
war es geschafft: Die beiden 50 Zentimeter hohen, 87
Zentimeter langen und knapp 17 Kilogramm schweren Modelle waren fertig.
ALICE-Koordinator Marcus Mikorski, der das Modell-Projekt an der
Goethe-Universität leitete, ist stolz auf die Leistung der Schüler:innen und
Studierenden: „Die Frankfurter Teilnehmenden waren hochmotiviert und haben
dieses Projekt mit großem Geschick umgesetzt. Auch bei unseren Kolleginnen und
Kollegen an der Universität Münster war das Projekt ein großer Erfolg. Wir
haben gemerkt, dass die Teilnehmenden sich durch die Konstruktion intensiv mit
den verschiedenen Funktionselementen eines solchen hochkomplexen
Teilchenbeschleunigers auseinandergesetzt und auf diese Weise viel über
Detektortechnologie und Teilchenphysik gelernt haben.“
An der großen Teilchenbeschleunigeranlage CERN in Genf gehen
Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt grundlegenden Fragen der Physik nach:
Was ist Materie? Wie hat sich das Universum entwickelt? Dazu lassen die
Forscher:innen Atomkerne mit hohen Geschwindigkeiten aufeinanderprallen und
zerlegen sie in ihre elementaren Bestandteile. Vermessen werden diese
Materie-Bausteine mithilfe großer Teilchendetektoren. Der ALICE-Detektor misst
die Teilchen, die bei der Kollision von Blei-Ionen entstehen – 900 Millionen
Teilchen pro Sekunde. Eines der Forschungsziele ist es, den Zustand von Materie
kurz nach dem Urknall verstehen zu lernen. Im Original ist der ALICE-Detektor
26 Meter lang und 16 Meter hoch.
Künftig, so plant Mikorski, soll es die Bauanleitung nach kleinen
Überarbeitungen, auch frei verfügbar im Internet geben. Wer mag, kann dann auch
selbst zur ALICE-Modellbaumeister:in werden.
Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/102880893
Bildtext: Der Lego-Workshop am Campus Riedberg der Goethe-Universität
Frankfurt. Fotos: Jürgen Lecher für Goethe-Universität
Weitere Informationen
Marcus
Mikorski
Koordinator
für den BMBF-Forschungsschwerpunkt ALICE
Goethe-Universität
Frankfurt
Tel:
069 798-47099
marcus.mikorski@cern.ch