​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – 2022

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Sep 15 2022
12:33

Anmeldung läuft noch bis 20. September / Von Krieg und Frieden, dem Leben im Kloster, von Strom verbrauchenden Computern und gefährlichen Viren

19. Frankfurter Kinder-Uni: Endlich wieder in Präsenz

FRANKFURT. Von 4. bis 7. Oktober lädt die Goethe-Universität Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren zur 19. Frankfurter Kinder-Uni auf den Campus Westend ein. An jedem der vier Tage erklären Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihr Forschungsgebiet auf anschauliche und unterhaltsame Weise. Ziel ist es, auf Wissenschaft neugierig zu machen und einen Eindruck vom Unileben zu vermitteln.

Das Programm 

Zum Auftakt der Kinder-Uni am Dienstag (4. Oktober) widmet sich die Politologin Prof. Nicole Deitelhoff einem sehr aktuellen Thema. „Wie schließt man Frieden. Von der Schwierigkeit, einander die Hände zu reichen“, lautet der Titel ihres Vortrags. Sie erklärt den Kindern, was genau man unter einem Krieg versteht und was der Unterschied zwischen einem positiven und einem negativen Frieden ist. Vor allem aber geht es darum, wie Frieden herzustellen ist und wie man erreicht, dass er auch hält. 

Ins gar nicht so finstere Mittelalter nimmt Prof. Bernhard Jussen die Kinder-Uni-Studis dann am Mittwoch (5. Oktober) mit. In seiner Vorlesung „Ins Kloster! Vom Schreiben, Spielen und Bierbrauen in St. Gallen“ macht der Geschichtswissenschaftler sein junges Publikum mit dem Leben im Kloster vertraut, über das der berühmte Sankt Galler Klosterplan detailliert Auskunft gibt. So ein Kloster war wie eine kleine Stadt für sich – mit sehr unterschiedlichen Bewohnern und Funktionen. 

Am Donnerstag (6. Oktober) dreht sich dann alles um Energie und um die Frage: „Wofür braucht ein Computer Strom?“. Der Computerwissenschaftler Prof. Volker Lindenstruth erklärt, wofür Smartphones, Laptops, Tablets und Co. eigentlich den ganzen Strom brauchen und wie – nicht zuletzt im Dienste der Umwelt – Strom gespart werden kann. Er selbst hat eine Methode entwickelt, wie sogar riesige Supercomputer weniger Energie verbrauchen. 

Den Abschluss der diesjährigen Frankfurter Kinder-Uni macht am Freitag (7. Oktober) die Vorlesung „Was passiert beim Impfen. So schützt uns ein ‚Piks' vor Krankheiten“. Die Virologin Prof. Sandra Ciesek erklärt gemeinsam mit den Kinderärzten Dr. Sebastian Hoehl und Dr. Christoph Königs, wie eigentlich Impfen funktioniert und was nach dem kleinen Piks im Körper abläuft, so dass wir gegen Viren geschützt sind. 

Die Vorlesungen finden jeweils am Vormittag um 9 und 11:30 Uhr vor angemeldeten Schulklassen statt, am Nachmittag um 16 Uhr ist der Besuch der Kinder-Uni ohne vorherige Anmeldung möglich. Größere Gruppen werden dennoch gebeten, sich vorab beim Kinder-Uni-Team zu melden. 

Die Anmeldung für Schulklassen (Jahrgangsstufen 3 bis 6 aller Schularten) läuft noch bis Dienstag, 20. September, 12 Uhr. Das Anmeldeformular finden Sie unter www.kinderuni.uni-frankfurt.de 

Informationen: kinderuni@uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 13 2022
11:21

Bad Homburg Conference 2022 lädt zur Diskussion mit Betroffenen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ein

„Kindheit und Gewalt. Wie können wir eine Kultur des Wegsehens überwinden?“

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Kindern widerfährt Gewalt. Das ist kein Phänomen der Vergangenheit, sondern auch in der heutigen modernen Gesellschaft bittere Realität. Doch noch immer herrscht eine „Kultur des Wegsehens“, viele Menschen scheuen die Auseinandersetzung mit der Thematik. Um Kinder und Jugendliche besser zu schützen, muss sich die Gesellschaft mit dieser Wirklichkeit auseinandersetzen und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche, insbesondere sexuelle Gewalt, zur Sprache bringen. 

Dieses komplexe Thema ist Gegenstand der Bad Homburg Conference 2022. Das Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität und die Stadt Bad Homburg v. d. Höhe laden dazu ein, gemeinsam mit Betroffenen, Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf der Grundlage von Betroffenenberichten über Ursachen und gesellschaftliche und politische Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen nachzudenken. 

Die Konferenz „Kindheit und Gewalt. Wie können wir eine Kultur des Wegsehens überwinden?“ findet am Freitag, 16. September, 16 Uhr bis 20 Uhr und Samstag, 17. September, 10 bis 16:30 Uhr im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe (Präsenzveranstaltung und Livestream) statt. 

Sie nähert sich ihrem Thema aus verschiedenen Blickrichtungen. Zunächst haben Menschen das Wort, die selbst in ihrer Kindheit bzw. Jugend Gewalt erfahren haben (Ingo Fock, Katharina Kracht). Ein Keynote-Vortrag von Kerstin Claus, der von der Bundesregierung berufenen „Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs“ leitet anschließend in die Konferenz über. Im dritten Teil sollen Strukturen analysiert und sichtbar gemacht werden, die Gewalt gegen Kinder ermöglichen und begünstigen; der Blick richtet sich hier auf die katholische Kirche, pädagogische Konzepte und das Gewaltpotenzial der Familie (Klaus Große Kracht, Sabine Seichter, Ferdinand Sutterlüty). Auf einem Podium diskutieren Expertinnen und Experten aus Pädagogik, Recht und Medizin, aus der Lobbyarbeit und der Landesschüler:innenvertretung über die Frage, wie die Rechte von Kindern gestärkt werden können und wie die Kultur des Wegsehens überwunden werden kann (Philipp B. Donath, Christine M. Freitag, Klaus Mertes SJ, Mia Totzek, Joachim Türk). Abschließend wird die Schriftstellerin Ines Geipel aus ihrem Buch „Umkämpfte Zone“ lesen und in einem moderierten Gespräch über Kindheit und Gewalt im politisch-historischen Kontext sprechen. 

Konzipiert wurde die diesjährige Bad Homburg Conference von Professorinnen und Professoren der Goethe-Universität: Sabine Andresen (Erziehungswissenschaftlerin, ehem. Vorsitzende der „Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs“), Beatrice Brunhöber (Juristin), Christine M. Freitag (Kinder- und Jugendpsychiaterin), Matthias Lutz-Bachmann (Philosoph), Christof Mandry (Theologe) und Ferdinand Sutterlüty (Soziologe).

Anmeldung und Teilnahme
Teilnahme vor Ort: Die Teilnehme ist nach vorheriger Anmeldung und Erhalt einer Teilnahmebestätigung möglich. Email-Adresse: anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de 

Livestream und Online-Teilnahme
Die einzelnen Veranstaltungsteile werden auf dem YouTube-Kanal des Forschungskollegs Humanwissenschaften live übertragen. Über die Chatfunktion von YouTube ist die Teilnahme an den Diskussionen möglich. Der Übertragung auf YouTube können Sie ohne Anmeldung folgen. Für die aktive Teilnahme am Chat ist eine Anmeldung bei YouTube erforderlich. https://www.youtube.com/c/ForschungskollegHumanwissenschaften/

Interviewkontakt
Gerne stellen wir Kontakt zu den Referentinnen oder Referenten her. Bitte wenden Sie sich an Beate Sutterlüty (b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, 06172 13977-15). 

Programm und weitere Informationen
Konferenzbroschüre mit dem ausführlichen Programm

Interview mit Professor Sabine Andresen  

Webpage des Forschungskollegs Humanwissenschaften


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Tel: 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Im bundesweiten Ringen um eine Lösung für 282 Bewerberinnen und Bewerbern für Medizin und Zahnmedizin an der Goethe-Universität, deren Studienplatzzusage wegen eines Daten-Übermittlungsfehlers zurückgenommen werden mussten, zeichnet sich nach der Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) eine Lösung ab, an der alle Bundesländer und Hochschulen beteiligt sind und an deren technischer Umsetzung die Stiftung für Hochschulzulassung arbeitet. 

FRANKFURT. Nach der ersten positiven Meldung gestern, dass die Goethe-Universität den 31 Bewerberinnen und Bewerbern der Zahnmedizin nun doch einen Studienplatz anbieten konnte, kann heute den 251 Bewerberinnen und Bewerbern der Humanmedizin Folgendes mitgeteilt werden: Es wird ein Verfahren erarbeitet, den Betroffenen ein Studienplatzangebot zu unterbreiten. 

Der KMK-Beschluss unterscheidet zwei Gruppen – eine „Angebots-“ sowie eine „Chancengruppe“. Zu der sogenannten Angebotsgruppe gehören diejenige, die vor dem Medizinangebot aus Frankfurt bereits ein anderes Zulassungsangebot sicher hatten. Neben Angeboten für Medizin können das auch andere Plätze sein. Zunächst sollen der Angebotsgruppe aus den bundesweit derzeit noch unbesetzten Kontingenten der Hochschulen Studienplätze angeboten werden. Bis Ende kommender Woche werden dafür freie Studienplatze durch die Stiftung für Hochschulzulassung gesammelt. An der Ausformulierung dieser Lösung(en) wird derzeit von Seiten der Stiftung für Hochschulzulassung gearbeitet. Ziel ist es, eine verfahrensgerechte Verteilung zu erreichen. 

Für die Bewerber*innen der sogenannten Chancengruppe, also jene, die zum Zeitpunkt der Annahme des Medizinstudienplatzes in Frankfurt kein anderes Platzangebot im Verfahren der Stiftung für Hochschulzulassung hatten, wird gemeinsam mit den Ländern, der Stiftung für Hochschulzulassung und den anderen Hochschulen derzeit weiter intensiv über eine gemeinsame Lösung verhandelt. Sobald das Verfahren für die Chancengruppe geklärt ist, werden die Bewerber*innen dieser Gruppe umgehend informiert. 

Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff sagte: „Die jetzt von der KMK mitgetragene Lösung dokumentiert den Willen aller, den Bewerber*innen die bestmögliche Perspektive zu bieten. Erneut danke ich allen Hochschulen, der Kultusministerkonferenz, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftung für Hochschulzulassung, die durch ihr zielführendes, engagiertes und solidarisches Handeln diese Lösung möglich gemacht haben. Auch wir als Goethe-Universität haben in den letzten 15 Tagen unermüdlich gearbeitet, um zu dieser Lösung zu kommen. Die Stiftung für Hochschulzulassung hat bereits mit der Etablierung der inhaltlichen und technischen Lösungsmöglichkeiten begonnen. Ich habe vollstes Vertrauen, dass im Sinne der Betroffenen eine Lösung gefunden wird, die dem KMK-Beschluss gerecht wird.“

Weitere Informationen
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 798 13035
kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 8 2022
13:29

Zahnmedizin-Bewerberinnen und -Bewerber bekommen jetzt ein Angebot für das Studium in Frankfurt – Für die Humanmedizin wird weiter intensiv an möglichen Lösungen gearbeitet

Positive Nachricht nach Rücknahme der Zulassung an der Goethe-Universität

Es gibt eine erste positive Nachricht nach Rücknahme der Studienplatz-Zusage an der Goethe-Universität Frankfurt am 26. August: Die Universität hebt für die 32 betroffenen Zahnmedizin-Bewerber*innen die Rücknahme der Zulassung für das Wintersemester auf. 

FRANKFURT. Die Aufhebung der Rücknahme der Zulassung für die Zahnmedizin-Bewerber*innen ist möglich, weil es an der Goethe-Universität auch im Sommersemester eine Zulassung für den Studiengang Zahnmedizin gibt. Zur Entwicklung einer belastbaren Studienplatzperspektive waren in den letzten Tagen und Woche intensive Vorarbeiten nötig, zum Beispiel eine umfassende Prüfung aller Möglichkeiten insbesondere in der Studienorganisation und eine tragfähige juristische Abklärung. Auf dieser Basis bietet die Goethe-Universität jetzt allen 32 Betroffenen einen Studienplatz in der Zahnmedizin an. Die betroffenen Bewerberinnen und Bewerber werden per Mail und Brief derzeit informiert. 

Für die 250 Betroffenen der Humanmedizin kann die Goethe-Universität eine Lösung nicht aus eigener Kraft entwickeln und ist auf die Hilfe anderer Universitäten angewiesen. Hier wird nach wie vor intensiv bundesweit zusammengearbeitet, um den Betroffenen ebenfalls eine Perspektive bieten zu können. 

Universitätspräsident Enrico Schleiff sagte: „Die Lösung für die Zahnmedizin ist ein erster Meilenstein bei der Bewältigung der Krise, darüber bin ich sehr froh. Wir setzen uns aber weiterhin unermüdlich dafür ein, für die Betroffenen in der Humanmedizin zusammen mit der Stiftung für Hochschulzulassung, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Kultusministerkonferenz sowie allen medizinführenden Universitäten in Deutschland eine gemeinsame Lösung zu finden. Für die Gesprächsbereitschaft und viel guten Willen und Kreativität, in dieser schwierigen Situation Lösungen zu finden, bedanke ich mich bei allen Partnern.“ 

Weitere Informationen
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 798 13035
kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 6 2022
20:55

COVID- und Herz-Studie am Universitätsklinikum Frankfurt/Goethe-Universität zeigt Langzeitfolgen nach SARS-CoV-2-Infektionen

Long-COVID nach milder SARS-CoV-2-Infektion: Andauernde Herzentzündung kann Herzsymptome erklären

Das Wissenschaftsteam um Privatdozentin Dr. Valentina Puntmann und Prof. Eike Nagel vom Universitätsklinikum Frankfurt und der Goethe-Universität haben rund 350 Studienteilnehmer:innen ohne vorbekannte Herzprobleme nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion seriell untersucht. Dabei stellten sie fest, dass mehr als die Hälfte von ihnen noch knapp ein Jahr später von Herzsymptomen berichteten, wie etwa Belastungsintoleranz, Herzrasen und Brustschmerzen. Die Beschwerden lassen sich laut Studie auf eine persistente leichte Herzentzündung zurückführen. Eine ausgeprägte strukturelle Herzkrankheit ist keine Charakteristik des Syndroms. (Nature Medicine, DOI 10.1038/s41591-022-02000-0). 

FRANKFURT. Nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion klagen viele Menschen über anhaltende Herzbeschwerden wie verminderte körperliche Leistungsfähigkeit, Herzrasen oder Brustschmerzen, selbst wenn der Infektionsverlauf mild war und sie zuvor nie Herzprobleme hatten. Frühere Studien überwiegend an jungen, sportlichen Menschen konnten bereits zeigen, dass nach einer COVID-19-Erkrankung leichte Herzentzündungen auftreten können, die jedoch nicht durch Durchblutungsstörungen des Herzens verursacht werden, wie sie etwa infolge stark verengter Herzkranzgefäße auftreten. 

Ein medizinisches Wissenschaftsteam um PD Dr. Valentina Puntmann und Prof Eike Nagel vom Institut für Experimentelle und Translationale Kardiovaskuläre Bildgebung des Universitätsklinikum Frankfurt haben 346 Personen – je zur Hälfte Frauen und Männer – im Alter zwischen 18 und 77 Jahren jeweils rund vier und elf Monate nach einer überstandenen SARS-CoV-2-Infektion untersucht. Dafür wurde das Blut der Studienteilnehmerinnen und –teilnehmer untersucht, Kernspinaufnahmen des Herzens angefertigt und ihre Beschwerden anhand standardisierter Fragenbögen erfasst und bewertet. 

Das Ergebnis: 73 Prozent der Menschen klagten zu Beginn der Studie über Herzprobleme, bei 57 Prozent bestanden diese Beschwerden auch noch bis zu 11 Monate nach der SARS-CoV-2-Infektion. Entsprechend konnten das Wissenschaftsteam eine zwar leichte, aber anhaltende Herzentzündung feststellen, die nicht mit strukturellen Veränderungen der Herzklappen oder Herzwände einhergingen. Auch der Blutspiegel an Troponin – einem Eiweiß, das bei Herzmuskelschäden ins Blut gelangt – war nicht auffällig. 

Dr. Puntmann erläutert: „Die Beschwerden der Patienten passen zu unseren medizinischen Befunden. Allerdings unterscheidet sich die durch das SARS-CoV-2-Virus hervorgerufene Herzentzündung offenbar von einer klassischen viralen Myokarditis, denn der Herzmuskel unserer Patientinnen und Patienten war weder tiefgreifend geschädigt noch in seiner Funktion beeinträchtigt.“ Das Krankheitsbild erinnere eher an die Befunde bei chronischen diffusen Entzündungssyndromen wie etwa Autoimmunerkrankungen, so die Wissenschaftlerin und Medizinerin: „Welche Prozesse im Körper zugrunde liegen und welche langfristigen Folgen diese Form der Herzentzündung für die Betroffenen nach einer milden COVID-Infektion hat, können wir derzeit nur schwer abschätzen. Weitere Studien werden uns hier hoffentlich Klarheit verschaffen.“ 

Weil die Studie auf einer ausgewählten Population von Personen beschränkt war, die sich von einer COVID-19-Infektion erholt hatten, lässt sich die Zahl der Herzmuskelerkrankungen als Folge der Infektion nicht auf die Gesamtbevölkerung hochrechnen. Die Studie wurde durch die Bayer AG, die Deutsche Herzstiftung und das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) gefördert. 

Publikation: Valentina O. Puntmann, Simon Martin, Anastasia Shchendrygina, Jedrzej Hoffmann, Mame Madjiguène Ka, Eleni Giokoglu, Byambasuren Vanchin, Niels Holm, Argyro Karyou,Gerald S. Laux, Christophe Arendt, Philipp De Leuw, Kai Zacharowski, Yascha Khodamoradi,Maria J. G. T. Vehreschild, Gernot Rohde, Andreas M. Zeiher, Thomas J. Vogl,Carsten Schwenke, Eike Nagel Long-term cardiac pathology in individuals with mild initial COVID-19 illness. Nature Medicine (2022) https://www.nature.com/articles/s41591-022-02000-0

Hintergrund: Das Herz nach Corona – Nicht immer heilen COVID-19-Langzeitschäden ohne Therapie ab (Forschung Frankfurt 1.2021) https://www.forschung-frankfurt.uni-frankfurt.de/103063106.pdf

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/124064044 

Bildtext: Herzentzündung wird im MRT sichtbar: Die Kardiologin Dr. Dr. Valentina Puntmann betreut eine Studienteilnehmerin im Institut für Experimentelle und Translationale Kardiovaskuläre Bildgebung des Universitätsklinikum Frankfurt. Foto: Uwe Dettmar für Goethe-Universität Frankfurt 

Weitere Informationen 

Privatdozentin Dr. Dr. Valentina Puntmann
Universitätsklinikum Frankfurt / Goethe-Universität Frankfurt
Institut für Experimentelle und Translationale Kardiovaskuläre Bildgebung
cvi-info@kgu.de
https://www.cardiac-imaging.org/covid19-faq.html


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Sep 6 2022
10:31

Staatssekretärin Anne Janz zeichnet „Betriebe des Monats“ aus / Wissenschaftliche Begleitung durch IWAK der Goethe-Universität 

Innovative Ideen und kluge Fachkräftestrategien in Hessen

FRANKFURT. Die vergangenen zweieinhalb Jahre hatten es für viele der Mittelständlerinnen und Mittelständler in Hessen in sich. Mit dem Format „Betrieb des Monats“ setzt die Landesregierung einmal mehr ein Zeichen für gelebte Fachkräftesicherung in Hessen. Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Soziales (IWAK) der Goethe-Universität. Heute sind die acht Mittelständlerinnen und Mittelständler im Rahmen einer Feier für ihr Engagement geehrt worden. 

„Ihnen ist es gelungen, dieses Zeichen wahrzunehmen, Ihre Visionen zur zukunftsfähigen Gestaltung Ihres Betriebs mutig anzugehen, in konkrete Maßnahmen zu überführen und so zur Fachkräftesicherung beizutragen. Deswegen haben wir Sie als ‚Betrieb des Monats' ausgezeichnet“, betont Anne Janz, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration. Sie hat heute im Wesertal im Landkreis Kassel acht Mittelständlerinnen und Mittelständler im Rahmen einer feierlichen Urkundenübergabe ausgezeichnet und deren bemerkenswertes Engagement gewürdigt. 

Wie können wir uns angesichts der immensen Herausforderungen mit unseren Arbeits-, Fach- und Fachkräften wettbewerbsfähig für die Zukunft aufstellen, fragen sich viele Arbeitgeber, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. Hierzu zählt beispielsweise auch Tina Knierim vom Traditionsgasthaus Sitte aus Darmstadt, die mit ihren Fachkräften gemeinsame Lösungen anstrebt: „Wir möchten einen angemessenen Rahmen für die Arbeit und Entwicklung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen, weswegen auf ihre Bedürfnisse eingehen und Mitgestaltung ermöglichen“. 

Stefan Simon, der Inhaber der Bäckerei Simon aus dem mittelhessischen Waldbrunn-Ellar, möchte Fachkräfte über Alleinstellungsmerkmale an den Betrieb binden: „Wir stärken unseren Qualitätsanspruch weiter und werden uns auch in Zukunft von der breiten Masse absetzen, durch unsere Produkte und besondere Sozialleistungen für die Fachkräfte“. Timo Schwab, der mit seinem Deko-Studio aus Hirzenhain im Messebau und der Raumausstattung tätig ist, stellt den Betrieb für die Zukunft auf: „Investitionen in den Betrieb und die Optimierung von Arbeitsabläufen ist ausschlaggebend, um in Zukunft Herausforderungen wie Reiseitätigkeiten, Wochenendarbeit und Arbeit auf Abruf umzustrukturieren.“ Sich völlig neu erfinden, wie die Stadthalle Alsfeld es mit NextLevel Erlebnisse gerade vorgemacht hat, ist in manchen Betrieben aktuell angesagt: „Wir haben uns vom Veranstaltungs- hin zum Erlebnisanbieter transformiert und so unsere Belegschaft halten können. Interner Zusammenhalt und gemeinsame Projekte sehe ich als Erfolgsgeheimnisse zur Fachkräftebindung“, merkt Torsten Schneider an. Andere versuchen trotz der Widrigkeiten der Pandemie und zunehmender Fachkräfteengpässe gerade jungen Auszubildenden sichere und gute Zukunftsaussichten im Familienbetrieb zu bieten, wie z. B. die Schreinerei Schlingmann aus Bad König im Odenwald. Martin Schlingmann regt an, keine Angst vor Begegnungen zu haben: „Wir müssen auf die jungen Menschen zugehen, ihre Situation verstehen. Eine persönliche Bindung zu und unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erleichtert die Gewinnung von Auszubildenden und stärkt die Attraktivität der Ausbildung.“ Die Optikermeisterin Antje Ferrara aus Fulda sagt über ihren Betrieb „Die Brille“: „Wir sind uns den Herausforderungen des Einzelhandels bewusst und gehen deswegen mit breit aufgestellten Schulungen, einem übertariflichen Gehalt und Investitionen in modernes Equipment einen Schritt weiter.“ Systemrelevante Betriebe müssen gerade in unsicheren Zeiten funktionieren, wie z. B. die Energie Waldeck-Frankenberg. Bettina Klenk erkennt die besondere Bedeutung der Ausbildung: „Als Teil der kritischen Infrastruktur ist die eigene Ausbildung ein zentraler Aspekt der Fachkräftegewinnung, um unseren Versorgungsauftrag auch in Krisenzeiten zuverlässig sicherzustellen. Dazu stärken wir aktuell vor allem auch das Duale Studium.“ Das Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg im nordhessischen Wesertal siehst sich als Pflegebetrieb mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Dessen Geschäftsführer Ralf Pinnau betont: „Wir kommen ohne weiteren Zuzug von ausländischen Fachkräften und Lernenden nicht gegen die demographische Entwicklung an. Deswegen haben wir viel investiert in die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, aber auch in modernste Technologien, z. B. robotik-assistierte Geräte. Das zieht Fachkräfte und Auszubildende aus aller Welt an“. 

Hier gilt es kontinuierlich Fachkräfte zu gewinnen, auch gerade dann, wenn Arbeit verdichtet und herausfordernd sein kann. „Ihre Betriebe stehen für innovative Ideen und kluge Fachkräftestrategien in Hessen und darüber hinaus“, sagt Janz. Die Arbeitsfelder reichen vom klassischen Handwerk, dem Einzelhandel, der Gastronomie, dem Messebau und Eventservice bis hin zur Energieversorgung sowie zu Pflege und Gesundheit. „In diesen doch sehr unterschiedlichen Bereichen haben Sie mit Herz und Hand, mit Ihren kreativen Ansätzen und Ihrer Flexibilität bewiesen, wie man Personal nachhaltig bindet und ein attraktiver Arbeitgeber ist. Das ist in diesen Zeiten bemerkenswert und keineswegs selbstverständlich“, lobt die Staatssekretärin. 

„Verantwortung, Kreativität und Mut, das sind die Zutaten, die es braucht, um angesichts der Herausforderungen, mit denen wir seit über zwei Jahren konfrontiert sind, solide und nachhaltige Wege zur Fachkräftesicherung zu entwickeln“, sagt Christa Larsen, Leitung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt. Um Betriebe bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen, hat die Stabstelle Fachkräftesicherung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration das IWAK beauftragt, die vielschichtigen Strategien, die die acht Preisträger anwenden, näher zu betrachten und zu bewerten. Es sind zudem Videos der acht Preisträgerinnen und Preisträger entstanden, die interessierten Betrieben aus allen Branchen als Anregung und zur Orientierung dienen können, wenn es darum geht, sich als Betrieb in der Fachkräftesicherung gut aufzustellen (https://hessenlink.de/HMSI197). Deutlich wird in diesen Videos, dass sich die Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber den Herausforderungen stellen und ihre ganze Kraft und vor allem ihren Gestaltungswillen einsetzen. Damit und mit ihrer Flexibilität sind sie im dauerhaften Wandel gut aufgestellt. „Sie sind längst in der ‚neuen Normalität', die uns allen viel abverlangt, angekommen. 

Ausgezeichnete „Betriebe des Monats“ 

  • Restaurant Sitte, Stadt Darmstadt (11/2021) 
  • Bäckerei Simon, Waldbrunn-Ellar, Landkreis Limburg-Weilburg (12/2021) 
  • Schreinerei Schlingmann, Bad König / Ober Kinzig, Odenwaldkreis (1/2022)
  • Stadthalle Alsfeld / NextLevel Erlebnisse, Vogelsbergkreis (2/2022) 
  • Die Brille, Fulda, Landkreis Fulda (3/2022) 
  • Deko-Studio Schwab, Hirzenhain, Wetteraukreis (4/2022) 
  • Klinik- und Rehabilitationszentrum Lippoldsberg, Landkreis Kassel (05/22) 
  • Energie Waldeck-Frankenberg, Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg (6/22)

Pressekontakte:
Dr. Anke Sauter
Abteilung PR & Kommunikation
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Telefon 069 798-13066
sauter@pvw.uni-frankfurt.de 

Pressereferat Hessisches Ministerium für Soziales und Integration
Verantwortlich: Alice Engel
Telefon 0611 32-193408
presse@hsm.hessen.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 2 2022
17:42

Goethe-Universität kämpft um Lösungen für die 282 Bewerberinnen und Bewerber, die aufgrund eines von der Universität verursachten Übermittlungsfehlers fälschlicherweise einen Studienplatz in Frankfurt erhalten hatten – Lösung für angehende Zahnmedizinerinnen und Zahnmediziner in Sicht – Dank an Politik in Hessen, im Bund und anderen Ländern, an die Stiftung Hochschulzulassung und die medizinführenden Hochschulen

Universitätspräsident Schleiff: „Wir entschuldigen uns und bemühen uns mit aller Kraft und Kreativität weiter um Lösungen!“

FRANKFURT. Nach der drastischen Überbuchung der Studienplatzkapazitäten in Medizin und Zahnmedizin kämpfen das Präsidium der Goethe-Universität und Dutzende von Mitarbeitenden im permanenten Austausch mit der Stiftung für Hochschulzulassung, anderen medizinführenden Hochschulen und der Politik in Hessen, im Bund und anderen Bundesländern darum, tragfähige Lösungen für die Betroffenen zu finden. 

„Ich entschuldige mich im Namen der Goethe-Universität bei den Betroffenen für den schweren Übermittlungsfehler“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff. „Wir sind uns bewusst, dass dieser Fehler für die Bewerberinnen und Bewerber bittere Konsequenzen für die persönliche Lebensplanung hat. Die Betroffenen hatten sich auf den Beginn des Studiums in Frankfurt gefreut und wollten mit den Vorbereitungen für den Semesterstart beginnen. Stattdessen haben wir sie in schwere und vielfältige Nöte gestürzt. Diese persönliche Dimension belastet uns sehr. Wir arbeiten fieberhaft daran, im Zusammenwirken mit der Politik und der Stiftung für Hochschulzulassung eine rechtssichere Lösung zu finden, um so vielen Betroffenen wie möglich die Aufnahme in das gewünschte Studium doch noch zu ermöglichen. Allen Beteiligten ist dabei bewusst, dass in der kommenden Woche eine Entscheidung herbeigeführt werden muss.“ 

Eine Teillösung zeichnet sich für die Zahnmedizin bereits ab. „Wir prüfen derzeit noch mit der Stiftung für Hochschulzulassung, welche Rücknahmebescheide in der Zahnmedizin rechtssicher aufgehoben werden können und werden dann voraussichtlich Anfang nächster Woche die entsprechenden Rücknahmebescheide in der Zahnmedizin widerrufen“, so Präsident Schleiff. 

Am gestrigen Tag fand auf Initiative der Goethe-Universität ein direkter Austausch mit rund 200 der Betroffenen per Videokonferenz statt. Dabei wurden von den Betroffenen zahlreiche Vorschläge für die weitere Kommunikation mit ihnen vorgetragen, die nun sukzessive aufgegriffen werden bzw. mit deren Umsetzung bereits begonnen wurde.

Schleiff dankte ausdrücklich dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, der Stiftung für Hochschulzulassung, der Kultusministerkonferenz und damit den anderen Bundesländern sowie der im Universitätsverbund German U15 vertretenen und den anderen medizinführenden Universitäten für die starke Unterstützung in den letzten Tagen: „Trotz des von uns zu verantwortenden Fehlers haben wir große Solidarität und Unterstützung sowie konkrete Hilfestellung erfahren. Niemand lässt uns im Regen stehen, wofür wir sehr dankbar sind. Dies ermutigt uns in dem Bestreben, gemeinsam eine Lösung für die von dem Fehler betroffenen Bewerberinnen und Bewerber für ein Medizinstudium finden zu können.“ 

Die in dieser Pressemitteilung gegebenen Informationen wurden bereits vorab an die Betroffenen versendet.

Weitere Informationen
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 798 13035
kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Aug 26 2022
18:06

Aufgrund einer fehlerhaften Überbuchung der vorhandenen Kapazität muss die Goethe-Universität Zusagen für zu viel erteilte Studienplätze für das Wintersemester 2022/23 zurücknehmen. 

Goethe-Universität muss Zusagen für die Zulassung zum Studium in der Medizin und Zahnmedizin zurücknehmen

FRANKFURT. Bei der Zulassung zu den Studienplätzen für die Studiengänge der Medizin und der Zahnmedizin für das Wintersemester 2022/23 ist es zu einem durch die Goethe-Universität verursachten Übermittlungsfehler hinsichtlich der Meldung der Anzahl an Nachrückerplätzen an die Stiftung für Hochschulzulassung gekommen. Die Stiftung hat auf der Grundlage dieser fehlerhaften Meldung das Vergabeverfahren in die Wege geleitet, wodurch eine erheblich über der vorhandenen Kapazität liegende Anzahl von Studienplätzen vergeben wurde. Der Fehler wurde unmittelbar nach dem Start des Versandes der Zulassungen durch die Stiftung Hochschulzulassung bemerkt und an die Goethe-Universität zurückgemeldet. Die Goethe-Universität hat daraufhin einen Krisenstab eingerichtet und binnen 48 Stunden die Betroffenen, die wegen Überschreitens der vorhandenen Kapazität keinen Studienplatz erhalten können, über die fehlerhafte Zusage per Rücknahmebescheid informiert. 

Leider ist es nicht möglich, Einschreibungen in die Studienfächer Medizin und Zahnmedizin oberhalb der vorhandenen Kapazitäten vorzunehmen, da ein ordnungsgemäßes Studium unter diesen Bedingungen für alle unmöglich wäre.

„Die Goethe-Universität zeigt sich von dem Vorfall sehr betroffen und wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Betroffenen unterstützend zur Seite zu stehen. Die Analyse des Vorgangs läuft, entsprechende Anpassungen der internen Abläufe werden auf der Grundlage des Ergebnisses vorgenommen“, sagte Universitätskanzler Dr. Albrecht Fester. 

Die Goethe-Universität steht in Austausch mit den betroffenen Studieninteressierten, hat ihnen gegenüber ihr außerordentliches Bedauern zum Ausdruck gebracht und ist dabei, für diese ein Beratungsangebot zu etablieren. Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, bei Rückfragen und Beratungsbedarf sich an die folgende E-Mail-Adresse zu wenden: zsb-nawi@uni-frankfurt.de

 

Aug 24 2022
10:45

Das Programm des Museum Giersch der Goethe-Universität zum Museumsuferfest 2022

Kunstgenuss, Kreativ werden und Stöbern in der Welt der Bücher: 

FRANKFURT. Nach zweijähriger Pause des Museumsuferfestes lädt auch das Museum Giersch der Goethe-Universität vom 26. bis 28. August wieder zu Ausstellungsbesuch, Führungen, Kinderprogramm und der 15. Antiquariatsmeile vor dem Haus ein. 

Im Museum erwartet Sie ein vollklimatisierter Kunstgenuss: Erstmals können Besucher*innen in dieser Breite die bedeutende Kunstsammlung moderner und zeitgenössischer Kunst der Deutsche Bundesbank erleben. Die Auswahl von ca. 90 Kunstwerken aus der Sammlung der deutschen Zentralbank stellt einen Querschnitt durch die deutsche Kunstgeschichte des 20. und frühen 21. Jahrhunderts dar – angefangen mit prominenten Positionen der deutschen Kunst nach 1945 wie Georg Baselitz, Anselm Kiefer, Wolfgang Mattheuer oder Ernst Wilhelm Nay, bis hin zu Künstler*innen der Gegenwart wie Anne Imhof, Jorinde Voigt oder Jonas Weichsel. Eine thematische Gliederung in den Räumen des MGGU lässt ungewöhnliche Dialoge und Spannungsfelder entstehen.

Interessante Einblicke versprechen die Überblicksführungen am Samstag. Am Sonntag führt Direktorin und Kuratorin Birgit Sander persönlich durch die Schau. 

Kinder von 4 bis 12 Jahren sind eingeladen, in Anlehnung an Kunst aus der Ausstellung selbst kreativ zu werden. In einem Zelt vor dem MGGU heißt es „Farbe absolut“: Mit Textilfarbe und -markern kann sich der Nachwuchs auf Stoffbeuteln und Halstüchern in der experimentellen Technik der Faden-Malerei ausprobieren und sein eigenes Sommer-Accessoire mit nach Hause nehmen. 

Die 15. Antiquariatsmeile vor dem Museum ist ein Ort des Entdeckens und Stöberns. Mehrere Antiquariate und fliegende Buchhändler aus ganz Deutschland bieten ein breit gefächertes Sortiment von Taschenbüchern bis zu Handpressedrucken und Tonträgern an. Die Meile ist im buchaffinen Frankfurt ein absolutes Highlight auf dem Museumuferfest und wird großzügig von der STIFTUNG GIERSCH unterstützt! 

Das Programm im Detail: 

Öffnungszeiten des Museums: Fr 10–17 Uhr, Sa 10–20 Uhr, So 10–19 Uhr 

Ausstellung: ORTSWECHSEL. Die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im Museum Giersch der Goethe-Universität (noch bis 8. Januar 2023) 

Freitag, 26. August 

  • 10–17 Uhr Ausstellung „Ortswechsel – Die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im MGGU“ 
  • 15 Uhr Eröffnung der Antiquariatsmeile 

Samstag, 27. August 

  • 10–20 Uhr Ausstellung „Ortswechsel – Die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im MGGU“ und Antiquariatsmeile vor dem Museum 
  • 12–17 Uhr Offenes Atelier für Kinder vor dem Museum 
  • 15 & 17 Uhr: Führungen durch die Ausstellung 

Sonntag, 28. August 

  • 10–19 Uhr Ausstellung „Ortswechsel – Die Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank zu Gast im MGGU“ und Antiquariatsmeile vor dem Museum 
  • 12–17 Uhr Offenes Atelier für Kinder vor dem Museum 
  • 13 & 15 Uhr: Kuratorinnen-Führungen mit Birgit Sander 

Während des Museumsuferfestes erfolgt der Eintritt von Freitag, dem 26.8. ab 15 Uhr bis einschließlich Sonntag, dem 28.8. nur mit Museumsufer-Button. Der Button ist in dieser Zeit an der Museumskasse für 7 Euro erhältlich. 

Für Studierende und Mitarbeitende der Goethe-Universität ist der Eintritt bei Vorlage einer gültigen GoetheCard kostenfrei! 

Bilder und Texte zum Download unter: https://www.mggu.de/presse/

Informationen: Christine Karmann, Kommunikation und Marketing Museum Giersch der Goethe-Universität, Tel: 069/138210121, E-Mail: presse@mggu.de 

Adresse: Museum Giersch der Goethe-Universität, Schaumainkai 83, 60596 Frankfurt am Main

 

Aug 22 2022
17:24

Startschuss für Deutsch-Kanadische Sommerschule an der Goethe-Universität

Dunkle Materie zum Anfassen

An der Goethe-Universität Frankfurt findet aktuell das Projekt „EXPLORE“ statt, bei dem internationale Studierende gemeinsam an echten physikalischen Daten und Fragestellungen arbeiten.

Mehrere Monate mussten sie warten, bis ihr erstes „echtes“ Treffen stattfinden konnte – nun ist es endlich soweit. Im Rahmen einer Sommerschule begegnen sich 13 Studierende aus Frankfurts Partnerstadt Toronto und ihre 22 Kommiliton*innen von der Goethe-Universität Frankfurt erstmals persönlich. „Es ist schön, endlich einmal alle beisammen zu haben. Die Studierenden haben sich wirklich sehr ins Zeug gelegt und tolle Forschungsarbeit geleistet.“ sagt die Organisatorin der Sommerschule, Prof. Laura Sagunski vom Institut für Theoretische Physik. Gemeinsam mit Prof. Jürgen Schaffner-Bielich und ihren Kolleg*innen an der York University in Kanada hat sie das Projekt auf die Beine gestellt. Bereits im Wintersemester arbeiteten die jungen Menschen in selbstorganisierten Teams an ganz realen physikalischen Daten und Fragestellungen rund um das Thema Dunkle Materie. Möglich macht dies ein innovatives internationales Lehrprojekt mit dem Namen „EXPLORE: EXPeriential Learning Opportunity through Research and Exchange“, das auf dem Lehrformat des "Forschenden Lernens" beruht. Ziel ist es, den Studierenden nicht nur physikalische Fachkenntnisse zu vermitteln, sondern ihnen auch einen praktischen Eindruck in die moderne internationale Forschungsarbeit zu geben. Sagunski betont: „Durch die Zusammenarbeit der Studierenden sollen zusätzlich Kompetenzen im Bereich der interkulturellen Kommunikation und wissenschaftlichen Zusammenarbeit in heterogenen Teams gestärkt werden.“ 

Am Montag wurde die EXPLORE-Sommerschule am Frankfurt Institute for Advanced Studies auf dem Campus Riedberg eröffnet. Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, die selbst erst kürzlich nach Toronto gereist ist, nahm die Studierenden herzlich in Empfang: „Es ist mir besonders wichtig, dass Frankfurt als Wissenschaftsstandort in Zukunft weiter gestärkt wird. Gerade in Zeiten, in denen wissenschaftliche Erkenntnisse in Frage gestellt werden ist es wichtig, dass Forscher*innen sich auch über Landesgrenzen hinweg zusammentun. Dass junge Menschen aus Toronto und Frankfurt gemeinsam an einem so spannenden Thema forschen, freut mich besonders.“

Anschließend hielt Prof. Luciano Rezzolla einen Vortrag über die Entstehung der ersten Bilder Schwarzer Löcher. „Es ist toll zu sehen, wie motiviert der wissenschaftliche Nachwuchs ist,“ sagt er. „Umso mehr freue ich mich, das Projekt durch unser Forschungscluster ELEMENTS ideell und finanziell unterstützen zu können.“ 

Auf die Studierenden wartet nun eine Woche voller spannender Workshops und Vorträge. Auch das sportliche und kulturelle Angebot kommt nicht zu kurz: Neben Stand-Up-Paddling auf dem Main steht eine Stadtführung durch Frankfurt auf dem Programm.

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/123514666 

Bildtext: Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg und Organisatorin Prof. Laura Sagunski mit Prof. Eckhard Elsen, Direktor des FIAS und Prof. Harald Appelshäuser, Dekan des Fachbereichs Physik an der Goethe-Universität (Mitte vorne, v.r.n.l), sowie Prof. Luciano Rezzolla und Organisator Prof. Jürgen Schaffner-Bielich (rechts außen) mit den Teilnehmenden und Dozent*innen der EXPLORE Sommerschule auf der Dachterrasse des FIAS (Foto: Uwe Dettmar).

Weitere Informationen
Prof. Dr. Laura Sagunski
Institut für Theoretische Physik
Goethe-Universität
+49 69 798 47888
sagunski@itp.uni-frankfurt.de
https://astro.uni-frankfurt.de/innovative-teaching/


Redaktion: Dr. Phyllis Mania, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13001, Fax 069 798-763-12531, mania@physik.uni-frankfurt.de

 

Aug 22 2022
14:11

Sandra Ciesek und Projektpartner erhalten rund 700 000 Euro von VolkswagenStiftung

Nicht nur bei COVID-19: Neue Ideen für antivirale Medikamente

Die angeborene Immunantwort gegen virale Infektionen zu stärken, ist das Ziel eines gemeinsamen Projekts der Goethe-Universität, des Universitätsklinikum Frankfurt und des Fraunhofer Instituts für Translationale Medizin und Pharmakologie (ITMP), das in den kommenden drei Jahren von der VolkswagenStiftung mit bis zu 697.400 Euro gefördert wird.

FRANKFURT. Um die aktuelle Corona-Pandemie erfolgreich einzudämmen und weiteren viralen Pandemien vorzubeugen, werden neben Impfstoffen auch wirksame antivirale Medikamente gebraucht. Eine Möglichkeit besteht darin, die angeborene Immunantwort des Menschen zu verbessern. Das Forschungsprojekt unter der Leitung von Sandra Ciesek, Professorin für Virologie an der Goethe-Universität und Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, zielt darauf, den Mechanismus aufzuklären, mit dem Viren die Schwachstellen der natürlichen Immunantwort unterwandern. Ferner sollen neue Wirkstoffe gefunden werden, die die Immunantwort verstärken. 

Zu den Abwehrmechanismen des angeboren Immunsystems gehören bestimmte Enzyme, die Viren an der Vermehrung hindern, indem sie die Virusproteine mit einem Zuckermolekül markieren. Auf diese Weise senden die infizierten Zellen einen Hilferuf an die Immunzellen, die sofort einschreiten. Doch mehrere Familien von RNA-Viren, zu denen auch die Coronaviren gehören, können diese Markierung wieder entfernen und so dem Abwehrmechanismus des Körpers entgehen. 

Wie die Viren das genau machen und mit welchen Wirkstoffen sie daran gehindert werden können, das wollen die Virologin Prof. Sandra Ciesek und der Chemiker Prof. Eugen Proschak von der Goethe-Universität Frankfurt herausfinden. Um die Ergebnisse schneller für die Praxis anwendbar zu machen, arbeiten sie mit Dr. Aimo Kannt und Dr. Philip Gribbon vom Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP an den Standorten Frankfurt und Hamburg zusammen. 

Diese Kooperation erfüllt die Ausschreibung der VolkswagenStiftung, die innovative Ansätze fördert, um Therapeutika gegen wenig erforschte oder noch unbekannte Viren zu entwickeln. Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, betont: „Diese praktische Verwertbarkeit der Ergebnisse und eine translationale Perspektive sollten von Anfang an berücksichtigt werden.“

Sandra Ciesek erwartet, dass das Wirkprinzip der neuen Medikamente dann auch auf andere RNA-Viren übertragen werden kann, so dass die natürliche Immunantwort auch bei anderen Infektionen effektiv unterstützt werden kann.

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/106803868 

Bildtext: Prof. Dr. Sandra Ciesek. Foto: Universitätsklinikum Frankfurt 

Weitere Informationen 
Prof. Dr. Sandra Ciesek
Direktorin Institut für Medizinische Virologie
Universitätsklinikum Frankfurt und Goethe-Universität
über
Pressestelle Universitätsklinikum Frankfurt
Theresa Seubold
Telefon: + 49 69 6301 6444
kommunikation@kgu.de
https://www.kgu.de/einrichtungen/institute/zentrum-der-hygiene/medizinische-virologie/


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Aug 19 2022
10:12

Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität Frankfurt über die Geschichte eines aufsehenerregenden Funds und die Folgen

Paläontologie in Malawi: Zähne vom Urahn

Jahrelangen Spott musste der Paläontologe Friedmann Schrenk für sein Forschungsprojekt ertragen: Er wollte fossile Reste von Frühmenschen im ostafrikanischen Malawi finden, förderte aber zusammen mit seinen Kollegen nur Tierfossilien zutage. Schließlich gelang doch der erste große Fund, ein Unterkiefer der ältesten Menschenart. Heute will der Paläontologe zusammen mit seinem Kollegen Ottmar Kullmer nicht nur die Entwicklung vom Vormenschen bis zum modernen Menschen verstehen, sondern auch, welchen Einfluss die Kultur der Gegenwart auf die Evolution hat. Dies und mehr ist in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität zu erfahren.

FRANKFURT. Mitten in der Provinz im Norden von Malawi, dort, wo Friedemann Schrenk und seine Kollegen einst den fast vollständig erhaltenen Unterkiefer der wahrscheinlich ältesten Menschenart fanden, steht heute ein Museum für Natur- und Kulturgeschichte, und im angeschlossenen Radiosender diskutieren Wissenschaftler und Priester über Evolution und den Ursprung des Lebens. Die rund 40 Jahre, in denen Schrenk in Malawi forscht, habe viele Spuren hinterlassen, denn Schrenk ist sehr in der Vermittlung von Forschungsergebnissen engagiert.

Dabei ging es ihm in der Forschung nicht nur um die Jagd nach Menschenresten. „Unser Ziel war es immer, die komplette Umwelt zu verstehen, die Ökologie, das Nahrungsangebot, den Stoffaustausch, alle Organismen eines Lebensraums“, erklärt Schrenk in der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, die unter dem Titel „Perspektive Afrika“ jetzt erschienen ist. Zusammen mit seinem Kollegen Professor Ottmar Kullmer startet er heute Projekte, in denen die Wissenschaftler etwa die Auswirkungen von Zahnbehandlungen auf biologische Alterungsprozesse des Gebisses untersuchen oder welche langfristigen Auswirkungen die zunehmende Zahl von Kaiserschnittgeburten haben.

In weiteren Artikeln der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ geht es etwa darum, wie sich China und Afrika gegen den Westen solidarisieren, warum der Filmmarkt Nigerias zu einem der größten der Welt wurde oder dass das Ökosystem Savanne durch die klimawandelbedingte Abnahme regelmäßiger Flächenbrände bedroht wird. Andere Beiträge zeigen, wie Literaturwissenschaftler in Simbabwe das offizielle Geschichtsbild geraderücken, dass Tunesien trotz Krisen über eine ungeheure wirtschaftliche Innovationsstärke verfügt und wie deutsche Sammlungen zu beiderseitigem Nutzen mit afrikanischen Partnern kooperieren können.

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2022) kann von Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de

Alle Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de 


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Aug 19 2022
10:02

Hochschulforum Digitalisierung wählt Goethe-Universität für digitale Strategieberatung aus

Digitalstrategie nach Maß

Zeitgemäß lehren und lernen, beraten und unterstützen – dafür brauchen Hochschulen eine übergeordnete digitale Strategie. Bei der Weiterentwicklung ihres individuellen Digitalkonzepts erhält die Goethe-Universität nun eine spezielle Expertise: Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) hat die Goethe-Universität mit weiteren sieben Universitäten für eine maßgeschneiderte Strategieberatung ausgewählt.

FRANKFURT. Unter dem Motto „Peer-to-Peer“ bietet das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) Strategieberatung für Hochschulen an: Expertinnen und Experten entwickeln gemeinsam mit der jeweiligen Hochschule ein individuelles Digitalkonzept für Studium und Lehre, das speziell auf das Profil der Hochschule zugeschnitten ist. In diesem Rahmen werden mittel- und langfristige Ziele für zentrale strategische Handlungsfelder festgelegt, Beispiele guter Praxis identifiziert und speziell auf die Hochschule zugeschnittene Maßnahmen bestimmt. Die Peer-to-Peer-Strategieberatung richtet sich an die Hochschulleitung, zielt jedoch darauf ab, alle hochschulinternen Akteurinnen und Akteure in den Prozess mit einzubeziehen. 

„Wir freuen uns sehr, dass unsere Bewerbung erfolgreich war“, sagt Prof. Dr. Christiane Thompson, Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Weiterbildung. „Für eine exzellente Lehre und ein qualifiziertes Studium ist es wichtig, dass überall dort, wo digitales Lernen und Lehren sinnvoll ist, dieses auch angeboten werden kann. Bei unserem Digitalkonzept jetzt gezielt beraten zu werden, ist eine große Unterstützung.“ Begrüßt wird die digitale Strategieberatung auch von Ulrich Schielein, der seit Mai als Vizepräsident und Chief Information Officer (CIO) für die Entwicklung und Umsetzung einer übergreifenden Digitalstrategie der Goethe-Universität verantwortlich ist. „Dass wir bei der Gestaltung des digitalen Wandels an unserer Hochschule individuell und langfristig begleitet werden, wird den Prozess sicher beschleunigen.“

Die Peer-to-Peer-Strategieberatung, für die 2022 acht Universitäten ausgewählt worden sind, umfasst einen individuellen Beratungsprozess sowie Workshops und Konferenzen gemeinsam mit anderen Hochschulen auch über den Beratungszeitraum hinaus. Zudem gehören alle HFD-geförderten Hochschulen einem HFD-Alumni-Netzwerk an, in dem sich die Hochschulen auch langfristig untereinander austauschen und unterstützen.

Das HFD bietet die digitale Strategieberatung für Hochschulen seit 2017 an: Inzwischen wurden 28 Hochschulen sowie ein Verbund in ihrem Digitalkonzept unterstützt, beworben haben sich rund 140 Hochschulen.

Das Hochschulforum Digitalisierung ist ein Projekt des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, des Centrums für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz.


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Aug 19 2022
09:03

Antigen-Bindung löst beim T-Zell-Rezeptor keine strukturelle Veränderung aus – Signalweiterleitung erfolgt wahrscheinlich nach Rezeptor-Anreicherung

Immunsystem: Erstes atomgenaues Bild des T-Zell-Rezeptors mit gebundenem Antigen

T-Zellen sind maßgeschneiderte Werkzeuge unseres Immunsystems im Kampf gegen Infektionskrankheiten und Krebszellen. Auf ihrer Oberfläche tragen diese weißen Blutkörperchen einen Rezeptor für die Erkennung von Antigenen. Mit Hilfe von Kryo-Elektronenmikroskopie konnten Biochemiker und Strukturbiologen der Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit der University of Oxford und dem Max-Planck-Institut für Biophysik erstmals den vollständigen T-Zell-Rezeptorkomplex mit gebundenem Antigen in atomarer Auflösung aufklären. So konnten sie das Verständnis eines fundamentalen Prozesses verbessern sowie die Basis für künftige Therapiemöglichkeiten schwerer Krankheiten legen.

FRANKFURT. Das Immunsystem der Wirbeltiere ist eine schlagkräftige Waffe gegen Krankheitserreger von außen und entartete Zellen des eigenen Körpers. Eine besondere Rolle spielen dabei die T-Zellen. Diese tragen auf ihrer Oberfläche einen Rezeptor für die Erkennung von Antigenen – kleinen Proteinbruchstücken von Bakterien, Viren und infizierten oder entarteten Körperzellen –, die ihnen von spezialisierten Immunkomplexen präsentiert werden. Der T-Zell-Rezeptor ist damit wesentlich für die Unterscheidung zwischen „Selbst“ und „Fremd“ verantwortlich. Nach der Bindung eines passenden Antigens an den Rezeptor wird im Inneren der T-Zelle ein Signalweg angeschaltet, der die T-Zelle für ihre jeweilige Aufgabe „bewaffnet“. Wie dieser Signalweg aktiviert wird, blieb bisher jedoch rätselhaft – und das, obwohl der T-Zell-Rezeptor zu den am besten untersuchten Rezeptor-Proteinkomplexen gehört.

Viele Oberflächenrezeptoren leiten Signale ins Innere von Zellen weiter, indem sie nach der Bindung ihres Liganden ihre räumliche Struktur verändern. Auch für den T-Zell-Rezeptor wurde dieser Mechanismus bislang vermutet. Wissenschaftler:innen um Lukas Sušac, Christoph Thomas und Robert Tampé vom Institut für Biochemie der Goethe-Universität ist es nun in Zusammenarbeit mit Simon Davis von der University of Oxford und Gerhard Hummer vom Max-Planck-Institut für Biophysik erstmals gelungen, die Struktur eines Membran-gebundenen T-Zell-Rezeptorkomplexes mit gebundenem Antigen sichtbar zu machen. Ein Vergleich der über Kryo-Elektronenmikroskopie gewonnenen Struktur mit der eines Rezeptors ohne gebundenes Antigen liefert erste Hinweise auf den Aktivierungsmechanismus.

Für die Strukturanalyse wählten die Forscher:innen einen Rezeptor aus, der in der Immuntherapie zur Behandlung von Melanomen eingesetzt wird und dafür in mehreren Schritten so optimiert worden war, dass er sein Antigen möglichst bereitwillig bindet. Eine besondere Herausforderung bestand darin, den gesamten Antigen-Rezeptorkomplex aus elf verschiedenen Untereinheiten aus der Zellmembran zu isolieren. „Bis vor kurzem hätte niemand gedacht, dass es überhaupt möglich ist, so einen großen Membran-Proteinkomplex stabil aus der Membran herauszulösen“, sagt Tampé.

Nachdem dies gelungen war, nutzten die Forscher:innen einen Trick, um aus dem Versuchsansatz die Rezeptoren herauszufischen, die den Löseprozess überstanden hatten und noch funktionierten: Aufgrund der starken und selektiven Wechselwirkung zwischen Rezeptorkomplex und Antigen konnten sie einen der medizinisch relevantesten Immunrezeptorkomplexe „angeln“. Die anschließenden Aufnahmen mit dem Kryo-Elektronenmikroskop lieferten bahnbrechende Erkenntnisse über die Arbeitsweise des T-Zell-Rezeptors, wie Tampé zusammenfasst: „Anhand unserer Strukturanalyse konnten wir zeigen, wie der T-Zell-Rezeptor Antigene erkennt und Hypothesen aufstellen, wie die Signalweiterleitung nach Antigenbindung in Gang gesetzt wird.“ Die große Überraschung ist demnach, dass nach der Antigenbindung offensichtlich keine nennenswerte Änderung der räumlichen Struktur des Rezeptors erfolgt, denn diese war mit und ohne Antigen praktisch gleich.

Bleibt noch die Frage, wie die Antigenbindung stattdessen zur Aktivierung der T-Zelle führen könnte. Bekannt ist, dass sich nach der Antigenbindung der Ko-Rezeptor CD8 an den T-Zell-Rezeptor anlagert und die Übertragung von Phosphatgruppen auf dessen intrazellulären Teil stimuliert. Die Forscher:innen vermuten, dass sich hierdurch Strukturen bilden, zu denen Phosphatgruppen abspaltende Enzyme (Phosphatasen) keinen Zugang mehr haben. Fehlen diese Phosphatasen, verbleiben die Phosphatgruppen stabil am T-Zell-Rezeptor und können den nächsten Schritt der Signalkaskade auslösen. „Unsere Struktur ist eine Blaupause für zukünftige Studien zur T-Zell-Aktivierung“, ist Tampé überzeugt. „Außerdem liefert sie wichtige Impulse, um den T-Zell-Rezeptor therapeutisch nutzbar zu machen für die Behandlung von Infektionen, Krebs und Autoimmunerkrankungen.“

Publikation: Lukas Sušac, Mai T. Vuong, Christoph Thomas, Sören von Bülow, Caitlin O'Brien-Ball, Ana Mafalda Santos, Ricardo A. Fernandes, Gerhard Hummer, Robert Tampé, Simon J. Davis: Structure of a fully assembled tumor-specific T-cell receptor ligated by pMHC. Cell (2022) 185, Aug 18 https://doi.org/10.1016/j.cell.2022.07.010

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/123390758

Bildtext: Die Kryo-EM-Struktur des vollständig zusammengesetzten T-Zell-Rezeptor (TCR)-Komplexes mit Tumor-assoziierten Peptid/MHC-Liganden. Sie liefert Einblicke die TCR-Assemblierung und die ungewöhnliche Zellmembranarchitektur enthüllt damit die Grundlage der Antigenerkennung und Signalübertragung. Bild: Robert Tampé, Goethe-Universität

Weitere Informationen
Prof. Dr. Robert Tampé
SFB 1507 – Protein Assemblies and Machineries in Cell Membranes
Institute of Biochemistry, Biocenter
Goethe-Universität Frankfurt
Tel: +49 69 798-29475
tampe@em.uni-frankfurt.de
Homepage: https://www.biochem.uni-frankfurt.de/


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Aug 18 2022
09:35

Wichtigste Gesellschaft für Molekularbiologie – Leitungsgremium entscheidet über strategische Entwicklung von EMBO

European Molecular Biology Organisation: Ivan Ðikić wird Mitglied im Leitungsgremium „EMBO Council“

Prof. Ivan Ðikić vom Institut für Biochemie II der Goethe-Universität wurde in den Council einer der wichtigsten europäischen Organisationen für molekularbiologische Spitzenforschung, EMBO, gewählt. Die Organisation setzt Akzente in der europäischen Forschungslandschaft unter anderem durch ein an wissenschaftlicher Exzellenz ausgerichtetes Fellowship-Programm, fördert den globalen wissenschaftlichen Austausch und gibt eine Reihe führender Fachmagazine heraus. EMBO wird durch 30 europäische und zwei außereuropäischen Staaten finanziert.

FRANKFURT. Wie EMBO kürzlich bekannt gab, wurde auf der Sitzung des EMBO Council in Heidelberg Ende Mai Prof. Ivan Ðikić, Direktor des Instituts für Biochemie II, als eines von fünf neuen Mitgliedern des EMBO Council benannt. Der EMBO Council setzt sich aus insgesamt 15 Mitgliedern zusammen, die jeweils für drei Jahre gewählt werden. Jedes Jahr werden drei Council-Mitglieder, darunter in diesem Jahr Ðikić, durch die mehr als 1900 EMBO-Mitglieder direkt gewählt, die beiden weiteren Positionen werden durch Wahl der Council-Mitglieder besetzt. Ðikić wird dem Council im Jahr 2023 beitreten. Als Leitungsgremium ist der Council für die künftige Entwicklung und strategische Ausrichtung von EMBO verantwortlich.

Ðikić kommentierte: „Die Wahl zum Mitglied des EMBO Council ist eine große Ehre und stellt zugleich eine verantwortungsvolle Aufgabe dar, insbesondere angesichts der aktuellen Situation und der großen Herausforderungen in Europa. Die führende Rolle von EMBO in Hinblick auf die Forschungsfinanzierung, die Schaffung wissenschaftlicher Strukturen und die wissenschaftliche Ausbildung in allen europäischen Ländern wird hier von entscheidender Bedeutung sein.“

Professor Ðikić wurde 2004 als Mitglied bei EMBO aufgenommen – neue Mitglieder werden von den bestehenden EMBO-Mitgliedern nominiert und gewählt – und gehört seit 2007 den Advisory Editorial Boards der renommierten Zeitschriften „EMBO Journal“ und „EMBO reports“ an. Zuvor war er Mitglied verschiedener EMBO-Gremien wie dem „Publications Advisory Board“, „Publication Committee“ und „EMBO/EMBL Symposia Committee“ und ist regelmäßiger Organisator von EMBO-Workshops und Konferenzreihen.

Gefördert wird EMBO von der European Molecular Biology Conference (EMBC), einer zwischenstaatlichen Organisation, die 1969 gegründet wurde. Neben den 30 europäischen Mitgliedsstaaten sind Indien und Singapur assoziierte Mitglieder.

Link: https://www.embo.org

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/123390769

Bildtext: Prof. Dr. Ivan Ðikić, Goethe-Universität. Foto: Uwe Dettmar für Goethe-Universität

Weitere Informationen
Prof. Dr. Ivan Ðikić
Institut für Biochemie II, Universitätsklinikum Frankfurt und Goethe-Universität Frankfurt
sowie Buchmann-Institut für molekulare Lebenswissenschaften
Tel: +49 (0) 69 6301-5964
dikic@biochem2.uni-frankfurt.de
Twitter: @iDikic2


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Aug 15 2022
10:56

Neue internationale Studie klärt Zusammenhänge der adaptiven Immunantwort auf

Hinweisschild für Abwehrzellen

Wie erkennen T-Killerzellen von Viren befallene Körperzellen? Körperfremde Bestandteile werden als Antigene auf der Zelloberfläche wie eine Art Hinweisschild präsentiert. Die Langzeitstabilität dieses in der Zelle gebildeten Schildes stellt ein Netzwerk von Begleitproteinen sicher. Dies haben Forschende der Goethe-Universität Frankfurt herausgefunden. Im renommierten Fachblatt „Nature Communications“ beschreiben sie das Zusammenspiel der sogenannten Chaperone. Die neuen Erkenntnisse könnten Fortschritte zum Beispiel in der Impfstoff-Entwicklung bringen.

FRANKFURT. Ständig dringen Fremdkörper in den Organismus ein, Viren zum Beispiel. Unser Immunsystem beginnt dann unverzüglich, diese Pathogene zu bekämpfen. Zuerst mit der angeborenen unspezifischen Immunantwort, später mit der adaptiven, erworbenen Immunantwort. Bei dieser zweiten Abwehrreaktion zerstören spezialisierte zytotoxische T-Zellen, die T-Killerzellen, infizierte Körperzellen und verhindern so größeren Schaden. Um der Vielzahl an Krankheitserregern zu begegnen, besitzen Menschen ein Repertoire von etwa 20 Millionen T-Zell-Klonen mit unterschiedlicher Spezifität. Doch woher wissen die T-Killerzellen, von wo Gefahr droht? Wie erkennen sie, dass etwas in der Zelle nicht stimmt, wenn sich die Viren dort versteckt halten? Sie können ja nicht mal eben hineinschauen.

An dieser Stelle kommt die Antigenprozessierung ins Spiel. Dieser Vorgang lässt sich mit dem Erstellen eines Hinweisschildes vergleichen. Dieses wird in der Zelle, genauer im Endoplasmatischen Retikulum, „prozessiert“ oder zusammengefügt. Dabei kommen spezielle Moleküle zum Einsatz, die MHC Klasse I-Moleküle. Sie werden im Peptidladekomplex (peptide loading complex, PLC), einer molekularen Maschine, mit Informationen über das eingedrungene Virus beladen. Diese Informationen bestehen aus Peptiden, Bruchstücken des körperfremden Proteins. Diese Bruchstücke enthalten auch Epitope, jene Molekülabschnitte, die die spezifische Immunantwort auslösen. Bei der Beladung bildet sich also ein MHC I-Peptidepitop-Komplex: das Hinweisschild. Dieses wird zur Zelloberfläche transportiert und dort wie auf einem Silbertablett den T-Killerzellen präsentiert. An dem Prozess wesentlich beteiligt sind auch die Chaperone, spezielle Begleitproteine, die in Zellen die korrekte Faltung kompliziert aufgebauter Proteine lenken.

Die Chaperone, welche die Antigenprozessierung begleiten, heißen Calreticulin, ERp57 und Tapasin. Doch wie funktioniert ihr Zusammenspiel? Wie wichtig sind sie für die Antigenprozessierung? Diese Frage beantwortet eine Studie der Goethe-Universität Frankfurt und der Universität Oxford, die jetzt im Fachblatt Nature Communications erschien. „Uns ist damit ein Durchbruch im Verständnis der zellulären Qualitätskontrolle gelungen“, sagt Prof. Dr. Robert Tampé, Direktor des Instituts für Biochemie der Goethe-Universität Frankfurt. Was es mit der Qualitätskontrolle auf sich hat, erklärt er so: „Der MHC I-Peptidepitop-Komplex, das Hinweisschild, muss äußerst stabil sein, und zwar für längere Zeit, denn die adaptive Immunantwort startet nicht sofort, sie braucht 3 bis 5 Tage Anlaufzeit.“ Das Hinweisschild darf also nicht nach einem Tag in sich zusammenfallen. Das wäre katastrophal, weil die Abwehrzellen dann nicht erkennen würden, dass eine Zelle von einem Virus befallen ist. Sie würde diese Zelle folglich auch nicht zerstören, und das Virus könnte sich ungehindert ausbreiten. Ähnliches passierte, wenn die Körperzelle zu einer Tumorzelle mutiert wäre: Die Gefahr bliebe unerkannt. Also braucht es unbedingt die Qualitätskontrolle.

Wie die Studie aufzeigt, sind die Chaperone zentrale Bestandteile des Prozesses. Sie verleihen dem Hinweisschild die nötige Langzeitstabilität, indem sie eine strenge Auswahl treffen. Aus der Masse der Virus-Bruchstücke sortieren sie die instabilen Teile aus, so dass am Ende nur MHC I-Moleküle aus dem Peptidladekomplex entlassen werden, die mit den besten, stabil gebundenen Peptidepitopen beladen sind. Bei diesem für die adaptive Immunantwort so wichtigen Auswahlverfahren haben die Chaperone unterschiedliche Aufgaben, so Tampé: „Das Tapasin agiert als Katalysator, der den Austausch von suboptimalen gegen optimale Peptidepitope beschleunigt. Calreticulin und ERp57 werden dagegen universal eingesetzt.“ Das konzertierte Vorgehen sorgt dafür, dass nur robuste MHC I-Peptidepitop-Komplexe an die Zelloberfläche gelangen und den T-Killerzellen dort den Weg zur infizierten oder mutierten Zelle weisen.

Wohin führt die Studie? „Wir können nun besser verstehen, welche Peptide wie geladen werden. Wir können auch besser vorhersagen, welche die dominanten, also stabilen Peptidepitope sind, die das Chaperone-Netzwerk auswählt.“ Tampé hofft, dass die neuen Erkenntnisse bei der Entwicklung künftiger Impfstoffe gegen Virusvarianten helfen. Sie könnten in Zukunft auch Fortschritte bei Tumortherapien möglich machen. „Beide Themen sind direkt miteinander verwandt. Der Einsatz in der Tumortherapie ist aber sicher komplexer und langfristiger angelegt.“

Publikation: Alexander Domnick, Christian Winter, Lukas Sušac, Leon Hennecke, Mario Hensen, Nicole Zitzmann, Simon Trowitzsch, Christoph Thomas, Robert Tampé: Molecular basis of MHC I quality control in the peptide loading complexNature Communications 2022, 13:4701. https://doi.org/10.1038/s41467-022-32384-z

Ein Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/123213102 

Bildtext: Mechanismus der MHC I-Assemblierung, Epitop-Editierung und Qualitätskontrolle innerhalb des Peptidladekomplex (PLC), welcher mit dem Antigen-Transportkomplex TAP1/2 (hell- und dunkelgrau), den Begleitproteinen (Chaperonen: Calreticulin in gelb, ERp57 in rostrot, Tapasin in orange, und Deglukosylierungsenzym GluII in magenta) sowie MHC-I (blaugrün und grün) die vollständig zusammengesetzte Maschinerie der Antigen-Prozessierung bildet.

Weitere Informationen
Institut für Biochemie
Goethe-Universität Frankfurt
Prof. Dr. Robert Tampé
Tel: +49 (0)69 798 29475
tampe@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Aug 12 2022
11:17

Wirtschaftsministerium fördert Forschung zu KI-Startups 

Eine Million Euro für digitale Talente

Wie kann man mehr digitale Talente im Raum Frankfurt Rhein-Main und Hessen zur Gründung eines Unternehmens motivieren? Welche Kenntnisse und Fähigkeiten muss man ihnen dafür vermitteln? Diesen Fragen widmet sich ein Projekt am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität. Im Fokus stehen Startups aus dem Bereich Künstliche Intelligenz.

FRANKFURT. Frankfurt zählte im Jahr 2019 lediglich zehn Startups im Bereich KI, während Berlin 102 KI-Startups vorweisen konnte. Die Rahmenbedingungen waren in der Bundeshauptstadt, aber auch in anderen deutschen Städten bislang besser als im Bundesland Hessen. Um die Wettbewerbsfähigkeit für Startups in Frankfurt Rhein-Main und Hessen zu erhöhen und mit anderen führenden Innovationsstandorten gleichzuziehen, sollen künftig mehr Talente für eine Unternehmensgründung gewonnen werden. Im Rahmen des Förderprogramms Digitales Hessen wird nun ein Projekt der Wirtschaftspädagogin Prof. Eveline Wuttke mit 955.524 Euro gefördert. Unter dem Titel „Talente in der Künstlichen Intelligenz: Entwicklung, Evaluation und Ausweitung von Trainingsprogrammen“ sollen die Weichen für mehr KI-Power in Hessen gestellt werden.

„Zwar finden durchaus Gründungen statt, viele scheitern jedoch bereits in den ersten Jahren an Qualifizierungsmängeln“, erklärt Prof. Wuttke die Ausgangslage. Gezielte Trainingsmaßnahmen seien notwendig, damit eine Gründung nachhaltig erfolgreich ist. Diese Maßnahmen sollen im Verlauf des Projekts entwickelt, evaluiert und implementiert werden. Welche Trainingsmaßnahmen, insbesondere in Zusammenarbeit mit Startups, erhöhen die Bereitschaft junger Menschen, unternehmerisch tätig zu werden? Durch die Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Startups sollen angehende Gründerinnen und Gründer frühzeitig in wichtige Netzwerke eingeführt werden. Von erfolgreichen Gründern und deren Erfahrungen zu lernen, könnte erheblich zum Erfolg beitragen.

Insbesondere bei Personengruppen, die nachweislich eher selten gründen könnte eine solche Unterstützung Früchte tragen. Die Effekte auf bestimmte Gruppen werden im Projekt analysiert, um gezielt weiter vorgehen zu können. So könnten Hindernisse, die bereits im Vorbereitungsstadium zum Scheitern führen können, von vornherein abgebaut werden. Die praktische Umsetzung obliegt der Firma TechQuartier, das Team von Prof. Wuttke evaluiert den Prozess.

Weitere Informationen
Prof. Dr. Eveline Wuttke
Projektleiterin
Professur für Wirtschaftspädagogik
Goethe-Universität
Telefon 069 798 34690
E-Mail: wuttke@em.uni-frankfurt.de
Homepage https://www.wiwi.uni-frankfurt.de/abteilungen/wipaed/professoren/wuttke/team.html

Jule Hangen
Projektmitarbeiterin
Professur für Wirtschaftspädagogik
Goethe-Universität
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Homepage https://www.wiwi.uni-frankfurt.de/abteilungen/wipaed/professoren/wuttke/team.html


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Aug 12 2022
10:50

Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ berichtet über wachsende Hürden in der Entwicklungszusammenarbeit

Immer mehr Bürokratie

Wenn Nichtregierungsorganisationen aus dem Globalen Norden Kooperationen mit Organisationen im Globalen Süden eingehen, machen sie immer strengere Vorgaben, was damit geschehen soll. Wie die Partnerorganisationen vor Ort damit umgehen, das hat die Sozialanthropologin Melina Kalfelis untersucht. Über die Ergebnisse berichtet die jüngste Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität, diesmal zum Thema „Perspektive Afrika“.

FRANKFURT. Eine Patenschaft für ein Kind in Afrika – für viele Menschen in Europa ist das eine schöne Sache. Sie wollen Gutes tun und freuen sich, dass ihre Hilfe das Leben von Mädchen und Jungen verbessert. Sie freuen sich über Briefe, Bilder und Videos, worin der Dank der Kinder zum Ausdruck kommt. Was die Spender nicht wissen: Die afrikanischen Partner der westlichen Hilfsorganisationen müssen das Feedback mit viel Aufwand organisieren, oft müssen die Mitarbeiter den Treibstoff für die Dienstfahrt selbst bezahlen und unbezahlte Überstunden machen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass die Kinder nicht ganz freiwillig in die Kamera sprechen. Diese Macht- und Ausbeutungsverhältnisse hat Melina Kalfelis, Sozialanthropologin an der Goethe-Universität, in ihrer Feldforschung untersucht. Erlebnisse wie dieses haben sie dazu bewogen, sich über ihre wissenschaftliche Arbeit hinaus in der Beratung von NGOs im Globalen Norden zu engagieren.

Neun Monate insgesamt hat Kalfelis Mitarbeiter und Angehörige zivilgesellschaftlicher Organisationen in Burkina Faso sowie in der Schweiz und in Schweden begleitet. Denn nur durch teilnehmende Beobachtung lassen sich soziale und kulturelle Realitäten wirklich verstehen. In ihrer sehr lesenswerten Dissertation „NGO als Lebenswelt. Transnationale Verflechtungen im Arbeitsalltag von Entwicklungsakteuren“ weist sie nach, wie die Freiheit gemeinnütziger Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit eingeschränkt wird – nicht nur durch repressive, sondern auch durch demokratische Regierungen und private Stiftungen in Europa und Nordamerika. Sie weist nach, inwiefern die seit längerem diskutierten „shrinking spaces of civil societies“ auch durch Akteure wie private Stiftungen verursacht werden – nicht zuletzt durch die 2005 verabschiedete Paris-Deklaration, die eigentlich das Gegenteil hätte bewirken sollen. Mehr dazu lesen Sie in der jüngsten Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität.

In weiteren Artikeln der aktuellen Ausgabe geht es etwa um einen Aufsehen erregenden Fossilienfund in Malawi, um bislang wenig erforschte Felsbilder in der Namib-Wüste und um die Rolle der Literatur in der Erinnerungskultur im Simbabwe. Ein Generationen übergreifendes beleuchtet Vergangenheit und Zukunft der Afrikanistik, und in einem Interview gibt der Amerikanist Prof. Simon Wendt Auskunft über die Beziehungen der Afroamerikaner zum Kontinent Afrika.

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2022) kann von Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de.

Alle Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de.


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Aug 10 2022
11:02

Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Afrika und Asien

Ambivalente Partnerschaft

China als neue Kolonialmacht, die Afrika ausbeutet, ihren Machtbereich ausweitet – ein Klischee westlicher Wahrnehmung, das die Wirklichkeit verfehlt. Das Programm AFRASO an der Goethe-Universität ist der tatsächlichen Rolle Asiens in Afrika auf den Grund gegangen. Die gerade erschiene neueste Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität, berichtet über die Ergebnisse. Themenschwerpunkt diesmal: „Perspektive Afrika“.

FRANKFURT. Die Präsenz Chinas in Afrika – der Mainstream der westlichen Medien zeichnet davon ein klares Bild: Die Bemühungen Chinas auf dem afrikanischen Kontinent zielen letztlich darauf ab, die natürlichen Reichtümer des Kontinents zu sichern und den Machtbereich Pekings auszudehnen. China wiederum sucht den Schulterschluss mit anderen vormals durch den Westen unterdrückten Ländern und Nationen. Welche Sichtweise kommt der Wahrheit am nächsten? Die Politologin Prof. Uta Ruppert und ihr Kollege Dr. Stefan Schmid berichten im neuesten Forschung Frankfurt“ über die Ergebnisse des Forschungsprojekts AFRASO (Afrikas asiatische Optionen). Denn, das ist für Wissenschaftler eine Binse: Vereinfachende Sichtweisen entsprechen selten der Wirklichkeit, und das Forschungsprogramms AFRASO hatte sich zum Ziel gesetzt, ein differenziertes Bild zu zeichnen, widersprüchliche Entwicklungen zu erklären und deren Potenziale und Herausforderungen in die großen Linien der Weltpolitik und die globalen Kulturentwicklungen des 21. Jahrhunderts einzuordnen.

Chinas Handeln in Afrika war dabei nur einer von vielen Themenbereichen. AFRASO widmete auch bisher wenig beachteten asiatischen Akteuren Aufmerksamkeit wie Malaysia, Korea, Japan und Indien: Malaysia ist für Afrika ein wichtiger Partner bei der Ausbildung von Studierenden, Korea dient als entwicklungspolitisches Vorbild, und Japan übt über die Kaizen-Institute Einfluss aus. Doch was ist mit der Großmacht China? Tatsächlich ist der Einfluss groß, aber er ist zum Teil von ganz anderer Natur als landläufig vermutet – vor allem aber werden die Dinge zum Großteil nicht von einer zentralen Instanz gelenkt, sondern beruhen oft auf dem Engagement von Familienbetrieben und Kleinunternehmen. Und die Konfuzius-Institute, die im globalen Norden immer wieder in Misskredit geraten, stellen für Afrikanerinnen und Afrikaner eine interessante Bildungsoption dar, auch um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt, nicht zuletzt dem chinesischen, zu erhöhen. Dass das Verhältnis durchaus auch Konfliktpotenzial enthält, liegt auf der Hand. Mehr dazu lesen Sie im aktuellen „Forschung Frankfurt“ zum Thema „Perspektive Afrika“.

In weiteren Artikeln darin geht es um Pilze als Nahrungsquelle der Zukunft, um Erfolg und Misserfolg der Entwicklungszusammenarbeit oder auch um die Frage, warum der Filmmarkt Nigerias zu einem der größten der Welt wurde. Andere Beiträge zeigen, wie Literaturwissenschaftler in Simbabwe das offizielle Geschichtsbild geraderücken, dass Tunesien trotz Krisen über eine ungeheure wirtschaftliche Innovationsstärke verfügt und wie deutsche Sammlungen zu beiderseitigem Nutzen mit afrikanischen Partnern kooperieren können.

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2022) kann von Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de.

Alle Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de.


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Aug 8 2022
10:09

Wissenschaftsmagazin „Forschung Frankfurt“ berichtet über faszinierende Felsbilder in der Namib-Wüste

Neuigkeiten aus der Steinzeit

Fast überall auf dem afrikanischen Kontinent gibt es Felsbilder, die in den Stein geritzt oder mit Farbe darauf gemalt sind. Nirgends jedoch kommen sie so gehäuft vor wie in Namibia. Ein Archäologenteam der Goethe-Universität hat seit 2012 mehr als 11.000 solcher Gravierungen und 1200 Malereien alleine im Nordwesten Namibias dokumentiert und analysiert. Sie berichten darüber in „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität. Die jüngste Ausgabe widmet sich dem Thema „Perspektive Afrika“.

FRANKFURT. Es ist trocken, und es ist heiß – so heiß wie kaum an einem anderen Ort auf der Erde. Schon in der Steinzeit war die Namib-Wüste in Namibia eine lebensfeindliche Gegend. Und dennoch haben sich Menschen dort aufgehalten, wovon die unzähligen im Fels verewigten Bilder zeugen. Doch warum haben sich Menschen dort aufgehalten? Und welchem Zweck dienten die Abbildungen? Ein Team von Archäologinnen und Archäologen der Goethe-Universität sucht nach Antworten.

War die Region vielleicht noch nicht immer so heiß und lebensfeindlich? Oder dienten die Bilder kultischen Zwecken? Bei den vielen Forschungsaufenthalten konnten die Wissenschaftler feststellen, dass die Felsbilder häufig in großer Menge in der Nähe der wenigen Wasserstellen vorkommen. Sie vermuten, dass sie als Markierungen dieser in unwirtlicher Gegend überlebenswichtigen Ressource dienten – zu eigenen Versorgung und zur Jagd auf dort Wasser suchende Tiere. Und sie fanden heraus, dass Gravuren und Malereien vermutlich nicht von denselben Menschen stammten – ja, dass sich zwischen den unterschiedlichen Gruppen sehr wahrscheinlich Konflikte abgespielt haben. Mehr dazu lesen Sie in der neuesten Ausgabe von „Forschung Frankfurt“, dem Wissenschaftsmagazin der Goethe-Universität.

In weiteren Artikeln der aktuellen Ausgabe geht es etwa um Pilze als Nahrungsquelle der Zukunft, um Erfolg und Misserfolg der Entwicklungszusammenarbeit oder auch um die Frage, warum der Filmmarkt Nigerias zu einem der größten der Welt wurde. Andere Beiträge zeigen, wie Literaturwissenschaftler in Simbabwe das offizielle Geschichtsbild geraderücken, dass Tunesien trotz Krisen über eine ungeheure wirtschaftliche Innovationsstärke verfügt und wie deutsche Sammlungen zu beiderseitigem Nutzen mit afrikanischen Partnern kooperieren können.

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (1/2022) kann von Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über ott@pvw.uni-frankfurt.de

Alle Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de


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