Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Graduiertenkolleg zur Wohnungsforschung mit über sieben Millionen Euro
Die Gesellschaft verändert sich und mit ihr das Wohnen. Diesem Zusammenhang soll ein gemeinsames Graduiertenkolleg von Goethe-Universität Frankfurt und Bauhaus-Universität Weimar wissenschaftlich auf den Grund gehen.
FRANKFURT. Mehr
als sieben Millionen Euro Fördermittel erhalten die Goethe-Universität
Frankfurt und die Bauhaus-Universität Weimar für das gemeinsame
Graduiertenkolleg „Gewohnter Wandel. Gesellschaftliche Transformation und
räumliche Materialisierung des Wohnens“ von der DFG. Vom Herbst 2024 an werden
Nachwuchswissenschaftler und Nachwuchswissenschaftlerinnen an den Standorten
Weimar und Frankfurt interdisziplinär zur aktuellen Lage der Wohnungsversorgung
forschen.
Wohnen ist ein Grundbedürfnis des Menschen und von elementarer
Bedeutung für individuelle und gesellschaftliche Entwicklung. Im Wohnen
spiegeln sich epochale Umbrüche und gesellschaftliche Wandlungsprozesse wider.
Es ist eine zentrale und große Herausforderung heutiger Stadtentwicklung, mehr
sozial gerechten Wohnraum zu schaffen.
Die gebaute Umwelt von morgen prägen die gesellschaftlichen
Entwicklungen von heute. Daher nimmt das Kolleg zum Beispiel Veränderungen
durch soziale Auseinandersetzungen, ökologische Ansprüche oder
Digitalisierungsprozesse in der Wohnumwelt in den Blick: Welche
Herausforderungen, Probleme, Widersprüche und Konflikte ergeben sich daraus für
das Wohnen? Wie beeinflusst die gebaute Wohnumwelt wiederum zukünftige
gesellschaftliche Entwicklungen bzw. wie sollte sie diese prägen?
Sebastian Schipper, stellvertretender Sprecher des
Graduiertenkollegs und Professor für geographische Stadtforschung an der
Goethe-Universität Frankfurt, erläutert: „Die im Kolleg entstehenden Arbeiten
werden das Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlicher Transformation und
gebauter Wohnumwelt betrachten. Ziel ist es, Forschungsperspektiven zu
entwickeln, mit denen Fragen des Wohnens, seines Wandels und seiner Zukunft aus
gesellschaftlicher und baulich-räumlicher Sicht systematisch erforscht werden
können.“
Das Kolleg bringt dabei gezielt Fachkompetenzen der
Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Bauhaus-Universität Weimar
zusammen: Im Konsortium sind einerseits Fachleute aus Weimar vertreten, die
planungs- und ingenieurwissenschaftliche bzw. entwurfsbezogene Perspektiven auf
das Wohnen einnehmen, andererseits Professorinnen und Professoren aus
Frankfurt, die das Wohnen aus vornehmlich gesellschafts- und geisteswissenschaftlicher
Perspektive erforschen.
Über die gesamte Förderdauer von neun Jahren können bis zu 36
Promotionen zu Wohnungsfragen entstehen. Für die erste, fünfjährige Förderphase
des Graduiertenkollegs erhalten Bauhaus-Universität Weimar und Goethe-Universität
Frankfurt am Main zusammen insgesamt 7,2 Millionen Euro von der DFG. Als
Hauptantragstellerin übernimmt zunächst die Bauhaus-Universität Weimar die
Sprecherschaft für das Kolleg. Weitere Kooperationspartner sind das Institut
Wohnen und Umwelt Darmstadt, die Frankfurt University of Applied Sciences
(UAS), die Klassik-Stiftung Weimar, die Stiftung Baukultur Thüringen sowie der
Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.
Die Pressemitteilung der DFG finden Sie unter:
https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung_nr_45/index.html
Zwei
Bilder zum Download finden Sie unter: https://www.uni-frankfurt.de/145231130
Bildinformation: Drei Zimmer, Küche, Diele, Bad«. Ausstellung zum
Lehrforschungsprojekt an der Bauhaus-Universität Weimar unter Leitung von Prof.
Verena von Beckerath und Prof. Dr. Barbara Schönig, Februar 2018. Foto: Andrew
Alberts
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Sebastian Schipper
Professur
für Geographische Stadtforschung
Institut
für Humangeographie
Goethe-Universität
Telefon
069 798-35165
E-Mail
s.schipper@geo.uni-frankfurt.de
Homepage https://www.uni-frankfurt.de/129754253/Prof__Dr__Sebastian_Schipper