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Neues Angebot soll Recherche zu muslimischem Leben und islamischer Religion erleichtern
Wie kann die Ausbildung und Beschäftigung von Imamen und Imaminnen oder muslimischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern in Deutschland und den Nachbarländern ausgebaut werden? Wie kann die Zusammenarbeit zwischen staatlichen Institutionen und muslimischen Gemeinden hierzu erfolgreich gestaltet werden? Welche Lösungsmodelle gibt es dazu in den europäischen Ländern? Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität Frankfurt bietet dazu eine internationale Expertenliste, die Medien und Institutionen die Recherche erleichtern soll.
FRANKFURT. Dr. Raida Chbib, Geschäftsführerin der AIWG, hat die
Liste vergangene Woche in Berlin auf der internationalen Konferenz „Approaches
to Cooperation between the State and Muslim Communities: Training of Muslim
Religious Professionals in Europe“ offiziell vorgestellt. Auf der jetzt
veröffentlichten Liste sind unter anderem Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler zu finden, die zu den bisherigen internationalen Konferenzen
des internationalen Programms der AIWG beigetragen haben. Der Service der AIWG
soll die Suche nach Ansprechpartnern für Medienbeiträge oder auch potenziellen
Vortragenden für Veranstaltungen erleichtern.
Dr. Raida Chbib über die Expertenliste:
„Aus dem internationalen Fachaustausch zwischen Wissenschaftler_innen,
staatlichen und zivilgesellschaftlichen Expert_innen zu Fragen
islamisch-religiösen Lebens in Europa und Nordamerika ist diese Expertenliste
entstanden. Einige der bislang beteiligten Expert_innen haben die in verschiedenen
Bereichen erlangten Erfahrungen und Wissensbestände im Rahmen der
internationalen Konferenzen der AIWG und ihres Netzwerks eingebracht und
erklären sich bereit, ihre Expertise über diesen fortlaufenden Dialog zwischen
Wissenschaft und Praxis hinaus einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu
stellen. Mit der Veröffentlichung der Expertenliste trägt die AIWG dazu bei,
dass wichtige Themen, internationale Erfahrungen, Perspektiven und Fachbeiträge
allen interessierten gesellschaftlichen Gruppen zugänglich gemacht werden.“
Bislang umfasst die Liste zwölf
ausgewiesene Expertinnen und Experten für die Themenfelder Ausbildung und
Beschäftigung muslimisch-religiösen Personals. Die Liste ermöglicht eine Suche
nach Schlagworten und gibt erste Informationen zu den gelisteten Personen. Die
Profile beinhalten neben den Kontaktdaten auch eine Zusammenfassung der
wissenschaftlichen beziehungsweise beruflichen Laufbahn sowie Informationen zu
deren Forschungsgebieten und Arbeitsbereichen. Die Liste wird laufend
aktualisiert und sukzessive um weitere internationale Persönlichkeiten aus
Wissenschaft und Praxis erweitert.
Zur Expert_innenliste für Medienbeiträge: https://aiwg.de/expert_innensuche-nach-themen/
Zur Referent_innenliste für
Veranstaltungen: https://aiwg.de/referent_innensuche-nach-themen/
Über das Internationale Programm der AIWG
Das Internationale Programm der AIWG bringt
internationale Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis zusammen,
um Entwicklungen in Religion, Leben und Engagement von Muslimen und Musliminnen
in den europäischen und nordamerikanischen Gesellschaften zu diskutieren.
Insbesondere die Untersuchung theologischer Ansätze, soziologischer Themen und
Fallstudien stehen im Fokus der Aktivitäten. Durch die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit von Fachleuten aus Deutschland, Europa und Nordamerika soll
akademisches sowie praktisches Wissen zu relevanten Themen gesammelt und das
Finden von nachhaltigen Antworten auf aktuelle Fragen zu muslimischem Leben und
Religion ermöglicht werden. Ein wichtiger Teil des Internationalen Programms
der AIWG sind die regelmäßig organisierten internationalen Konferenzen sowie
die daraus entstehenden Berichte (abrufbar unter: https://aiwg.de/internationale-publikationen/)
Die Aktivitäten des Internationalen
Programms werden durch das Auswärtige Amt unterstützt. Mehr zum Internationalen
Programm unter: https://aiwg.de/aiwg-international-programme/
Über die AIWG
Die AIWG ist eine universitäre Plattform
für Forschung und Transfer in islamisch-theologischen Fach- und
Gesellschaftsfragen. Sie ermöglicht überregionale Kooperationen und Austausch
zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der islamisch-theologischen
Studien und benachbarter Fächer sowie Akteurinnen und Akteuren aus der
muslimischen Zivilgesellschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen. Die
AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und
durch die Stiftung Mercator.
Weitere
Informationen
Stefanie Golla
Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft
Goethe-Universität
Telefon 069-798 22459
E-Mail golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Café Europa in der Romanfabrik: Die Ethnologen Mamadou Diawara und Richard Kuba im Gespräch
FRANKFURT. Was ist Europa? Von welchem Afrika und von welchem Europa ist überhaupt die Rede? Um welchen Blick soll es gehen, wenn man in Afrika von Europa redet? Von welcher Zeit reden wir überhaupt? Die Fragen sind vielfältig und die Antworten umstritten. Prof. Mamadou Diawara, Professor am Institut für Ethnologie der Goethe-Universität, und Dr. Richard Kuba, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Frobenius-Institut, werden diese und noch weitere Fragen im Café Europa der Romanfabrik gemeinsam mit dem Publikum erörtern.
Mamadou Diawara
(Frankfurt) & Richard Kuba (Frankfurt),
„Der Blick Afrikas
auf Europa“, Café
Europa.
Mittwoch, 7. Juli /
20.00 Uhr
Eintritt frei –
Anmeldung erforderlich
Romanfabrik,
Hanauer Landstr. 186 (Hof), 60314 Frankfurt
Reservierung (mit
Angabe von Adresse und Telefonnummer): reservierung@romanfabrik.de
Live-Publikum +
kostenloser Livestream
Mamadou
Diawara, aus Mali stammend, ist Professor für Ethnologie an der Universität
Frankfurt, Spezialist für das subsaharische Afrika und stellvertretender Direktor
des Frobenius-Instituts für kulturanthropologische Forschung. Er ist Mitherausgeber des Bandes „Historical Memory in
Africa. Dealing with the Past, Reaching for the Future in an Intercultural
Context“ (New York/Oxford, Berghahn, 2010).
Dr.
Richard Kuba ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Frobenius-Institut mit den
Forschungsschwerpunkten vorkoloniale Geschichte Afrikas, historische Quellen,
Geschichte der Ethnologie und Geschichte der Felsbildforschung.
Die Reihe "Café Europa" ist ein
gemeinsames Projekt der Romanfabrik und des Institut franco-allemand IFRA.
„Café Europa“ wird gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain, die
Stadt Frankfurt, das Land Hessen und das Institut franco-allemand IFRA.
Kontakt
Ulla Büker,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Romanfabrik e.V.
Hanauer
Landstr. 186 (Hof) | 60314 Frankfurt. Tel. 069/49 40 902; u.bueker@romanfabrik.de; www.romanfabrik.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Screening multipler Gen-Veränderungen auch für komplexe Nerven- und Immunerkrankungen anwendbar
Eine erweiterte Anwendung der
CRISPR-Cas-Technologie ermöglicht das Team um den Biochemiker Dr. Manuel
Kaulich von der Goethe-Universität Frankfurt: Die neue
3Cs-Multiplex-Technik erlaubt es, in der Zellkultur die Wirkung genetischer
Veränderungen in zwei beliebigen Genen gleichzeitig zu untersuchen. Dies kann
wichtige Hinweise für die Entwicklung von Therapien gegen Krebs oder
Erkrankungen des Nerven- und Immunsystems liefern.
FRANKFURT. Krebs
und viele andere Erkrankungen beruhen auf Gendefekten. Häufig kann der Körper
den Ausfall eines Gens kompensieren; erst die Kombination mehrerer genetischer
Fehler führt zum Krankheitsbild. Eine Möglichkeit, Millionen solcher
Kombinationen von Gendefekten zu simulieren und ihre Auswirkungen in der
Zellkultur zu untersuchen, bietet jetzt die an der Goethe-Universität Frankfurt
entwickelte 3Cs-Multiplex-Technik auf Basis der CRISPR-Cas-Technologie.
CRISPR-Cas ist eine „Genschere“, die es erlaubt, gezielt Gene einzuschleusen,
zu entfernen und auszuschalten. Dazu werden kleine Erbgut-Schnipsel („single
guide RNA“) als „Adresse“ genutzt, die die Genschere zu bestimmten Abschnitten
der DNA leiten, wo die Genschere dann aktiv wird.
Zur Entwicklung der 3Cs-Multiplex-Technik erweiterten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institut für Biochemie II der
Goethe-Universität ihre vor drei Jahren entwickelte und patentierte
3Cs-Technik. 3Cs steht für covalently-closed circular-synthesized, weil
die für CRISPR-Cas eingesetzten RNA-Elemente dabei mit Hilfe einer
kreisförmigen Synthese generiert somit einheitlicher verteilt sind. Mit einer
ganzen Bibliothek solcher RNA-Ringe lässt sich jedes beliebige Gen in einer
Zelle gezielt adressieren, um es zu verändern oder auszuschalten.
Die neue 3Cs-Multiplex-Technik erlaubt nun sogar die gleichzeitige
Manipulation zweier Gene in einer Zelle. Dr. Manuel Kaulich erläutert: „Wir
können ‚Adress'-RNA-Bibliotheken für alle denkbaren Zweier-Kombinationen von
Genen herstellen. Damit lassen sich bis zu mehreren Millionen Kombinationen
gleichzeitig in einem Experiment testen.“
Bislang war der Aufwand für solche Experimente sehr hoch; die neue
Technik der Arbeitsgruppe reduziert ihn einschließlich Kosten um den Faktor
Zehn. Denn das Team kann die Adress-Bibliotheken dank der neuen 3Cs-Multiplex-Technik
sehr einheitlich und qualitativ hochwertig herstellen. „Durch die mäßige
Qualität der bislang verfügbaren CRISPR-Cas-Bibliotheken mussten immer sehr
große Experimente durchgeführt werden, um entstehende Fehler statistisch
auszugleichen“, so Kaulich.
Am Beispiel von verschiedenen an Abbauprozessen beteiligten Genen
zeigte die Arbeitsgruppe das Potenzial der neuen 3Cs-Multiplex-Technik: Sie
untersuchte knapp 13.000 Zweierkombinationen von Genen, die für
Recyclingprozesse (Autophagie) in der Zelle verantwortlich sind. Mit deren
Hilfe baut die Zelle „ausgediente“ Zellbestandteile ab und verwertet sie.
Störungen der Autophagie können Zellwucherungen auslösen.
„Mit der 3Cs-Multiplex-Technik konnten wir zum Beispiel zwei an
der Autophagie beteiligte Gene identifizieren, deren Ausschalten zu einem
unkontrollierten Wachstum von Zellen führt“, erklärt Kaulich. „Genau diese
Autophagie-Mutationen kommen bei jedem fünften Patienten mit einem
Plattenephithelkarzinom der Lunge vor. Auf diese Weise können wir in
Zellkulturexperimenten sehr effizient nach Genen suchen, die bei Krebs oder
auch Krankheiten des Nerven- und Immunsystems eine wichtige Rolle spielen und
die sich als mögliche Ziele für Therapien eignen.“
Die Arbeitsgruppe der Goethe-Universität hat ihre Entwicklungen
über die universitäre Technologietransfer-Tochter Innovectis zum Patent
angemeldet. Das aus dem Institut für Biochemie II unter Beteiligung von Manuel
Kaulich ausgegründete Start-up-Unternehmen Vivlion GmbH bietet die Nutzung der
Technologie bereits auf dem Markt an.
Publikation: Valentina Diehl, Martin Wegner, Paolo Grumati, Koraljka Husnjak,
Simone Schaubeck, Andrea Gubas, Varun Jayeshkumar Shah, Ibrahim H Polat, Felix
Langschied, Cristian Prieto-Garcia, Konstantin Müller, Alkmini Kalousi, Ingo
Ebersberger, Christian H Brandts, Ivan Dikic, Manuel Kaulich, Minimized
combinatorial CRISPR screens identify genetic interactions in autophagy. Nucleic Acids Research, gkab309, https://doi.org/10.1093/nar/gkab309
Weitere Informationen:
Dr.
Manuel Kaulich
Institut
für Biochemie II
Goethe-Universität
Frankfurt
Tel:
+49 69 6301-6295
kaulich@em.uni-frankfurt.de
Dr.
Kerstin Koch
Institut
für Biochemie II
Goethe-Universität
Frankfurt
Tel.:
+49 696301-84250
k.koch@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12498, bernards@em.uni-frankfurt.de
Projektwerkstatt der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft startet Gesprächsreihe auf YouTube
Bilderverbot, Kalligrafie, geometrische Ornamente – das verbinden
viele Menschen noch immer mit islamischer Kunst. Die AIWG-Projektwerkstatt „Beauty
and Islamic Theology“ weitet mit einer interdisziplinären Interviewreihe nun
den Blick dafür, welche Bedeutung der Ästhetik in der islamischen Kunst und im
islamisch-theologischen Diskurs zukommt.
FRANKFURT. Was
ist das Wesen und die Bedeutung von Schönheit in der islamischen Kultur und im
theologischen Diskurs? Wie wurde die Produktion des „Schönen“ in der
islamischen Zivilisation von der islamischen Theologie und Mystik geprägt? Und
welche Ansätze können gewählt werden, um islamische Vorstellungen von Schönheit
und Kunst besser zu verstehen? Um diese und weitere Fragen dreht sich die
englischsprachige Interviewreihe „Schönheit und islamische Theologie“, in der
die reichen und vielfältigen Beziehungen zwischen Theologie, Kunst und Ästhetik
in der islamischen Welt erkundet werden.
Die Interviewreihe ist das Abschlussergebnis der einjährigen
AIWG-Projektwerkstatt „Beauty and Islamic Theology“, eines gemeinsamen
Forschungsprojekts des Zentrums für Islamische Theologie an der
Eberhard-Karls-Universität Tübingen und dem Lehrstuhl für Islamische
Religionswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Für die Interviewreihe hat Dr. Bilal Badat, Kunsthistoriker und Archäologe am Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Tübingen, mit namhaften internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der islamischen Theologie, Geschichte, Philosophie und Anthropologie, sowie aus der islamischen Kunstgeschichte gesprochen. Dazu gehören unter anderem die Kunsthistorikerinnen Wendy Shaw von der Freien Universität Berlin und Dr. Valerie Gonzales von der SOAS University of London, sowie Professor Christiane Gruber von der University of Michigan.
Offizieller Starttermin für die Videoreihe ist der Tag der
Architektur am 26. Juni 2021, 18 Uhr. Passend zum Aktionstag steht die
erste Folge der Interviewreihe ganz im Zeichen der islamischen Architektur.
Gesprächspartner
ist: Prof. Samer Akkach, University of Adelaide, Gründungsmitglied des Centre
for Asian and Middle Eastern Architecture.
Im
zweiwöchentlichen Rhythmus spannt die Interviewreihe anschließend einen
thematischen Bogen von frühislamischer Rhetorik und Poetik über Ästhetik in
Architektur und Sufismus bis hin zu Schönheit und Theologie in Andalusien. Die
Interviews stehen jeweils donnerstags ab 18 Uhr zur Verfügung auf dem
YouTube-Kanal der Projektwerkstatt „Beauty and Islamic Theology“: https://www.youtube.com/channel/UClNG6B4ZCjjoZN6rJEikTlw
Über die Projektwerkstatt
Die Projektwerkstatt möchte mit ihrem Forschungsvorhaben innerhalb
der islamisch-theologischen Forschung in Deutschland den Blick auf eine
„Theologie der Ästhetik“ richten. Ziel ist es, das Wesen, den Wert und die
theologische Bedeutung von Ästhetik aus einer interdisziplinären Perspektive zu
beleuchten.
Dr. Bilal Badat ist wissenschaftlicher
Mitarbeiter an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Er hat Archäologie und
Kunstgeschichte studiert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen neben
Iranischer sowie Osmanischer Kunst und Architektur, Islamische Kalligrafie und
Manuskripte.
Über die AIWG
Die AIWG ist eine universitäre Plattform für Forschung und
Transfer in islamisch-theologischen Fach- und Gesellschaftsfragen. Sie
ermöglicht überregionale Kooperationen und Austausch zwischen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der islamisch-theologischen Studien
und benachbarter Fächer sowie Akteurinnen und Akteuren aus der muslimischen
Zivilgesellschaft und weiteren gesellschaftlichen Bereichen. Die AIWG wird
gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und durch die
Stiftung Mercator.
Bild und Flyer zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/102552334
Bildtext:
Veranstaltungsflyer
Dr.
Bilal Badat, Moderator der Interviewreihe (Foto: privat)
Weitere Informationen
Stefanie
Golla
Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft
Goethe-Universität
Tel.: 069 798-22459
E-Mail golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für
Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Hochkarätige Diskussionsreihe der Frankfurter Bürger-Universität „Populismus – Kultur – Kampf“: Wie Medien, Literatur und Wissenschaft mit Populismus umgehen
Wie lässt sich über Populismus berichten, ohne diesen zu
befördern? Ist Literatur eine „Empathiemaschine“, die gesellschaftliche
Spaltungen überbrücken kann? Und stürzen sich abzeichnende postfaktische
Tendenzen in vielen Gesellschaften die Universität als Ort der Wissenschaft in
eine Krise? Am 1. Juli beginnt die dreiteilige digitale Diskussionsreihe der
Frankfurter Bürgeruniversität an der Goethe-Universität zum Thema Populismus
als Kulturkampf, zu der prominente Vertreter aus den Themenaspekten Medien, Literatur
und Wissenschaft geladen sind.
FRANKFURT. Wer
von Populismus spricht, meint in der Regel eine autoritäre Bewegung, die im
Namen des Volkes auftritt. Und die gar den Anspruch erhebt, das Volk allein zu
vertreten. Was geschieht aber, wenn es populistischen Kräften gelingt, breite
Teile der Bevölkerung zu polarisieren? Was geschieht, wenn auch die Medien sich
in zwei Lager spalten, zwischen denen niemand mehr vermittelt? Wenn die
Polarisierung eine Eigendynamik entfaltet, die nahezu alle mitreißt? In
Deutschland ist diese Entwicklung – aus den USA und Polen bekannt – bislang nur
in Ansätzen zu sehen. Für Johannes Völz, Professor für Amerikanistik an der
Goethe-Universität, ist dies ein Grund, sich rechtzeitig mit dem Thema
Populismus als Kulturkampf auseinandersetzen: „Es ist wichtig, sich mit dem
Thema zu befassen, bevor wir selbst in einen Polarisierungsstrudel geraten.“
Die dreiteilige Populismusreihe, die am 1., 8., und 13. Juli
gemeinsam mit Studierenden der Amerikanistik als Zoomveranstaltung organisiert
wird, widmet sich mit führenden internationalen Expertinnen und Experten den
Themen Massenmedien, der Rolle der fiktionalen Literatur und der Wissenschaft.
In der ersten Veranstaltung am 1. Juli unter dem Titel „Quotendruck.
Massenmedien im Zeitalter des Populismus“ werden Journalisten aus
traditionellen Medien – von der New York Times über FAZ bis hin zum
öffentlich-rechtlichen Rundfunk – zur kritischen Selbstreflexion aufgefordert:
Leistet der Quotendruck mit einer immer schneller werdenden Taktung von
Schlagzeilen einem Entertainment-Populismus Vorschub?
An der Podiumsdiskussion nehmen teil: Jürgen Kaube (Herausgeber
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung), Ina Dahlke (Wissenschaftsredaktion,
Hessischer Rundfunk), James Poniewozik (Chief Television Critic der New York
Times) und Helga Schmidt (WDR-/NDR-Hörfunkstudios Brüssel). Moderation: Prof.
Dr. Vinzenz Hediger (Filmwissenschaftler, Goethe-Universität)
Die zweite Veranstaltung am 8. Juli „Über Rechte schreiben? Wie kann Literatur dem Populismus begegnen?“ greift die Rolle der (fiktionalen) Literatur auf: Ist die Literatur, wenn sie sich des Themas Populismus annimmt, überfordert? Schadet ihr diese gesellschaftliche Aufgabe? Oder kann, sollte sie sogar zwischen radikal verschiedenen Sichtweisen auf die Welt vermitteln?
An der Diskussion nehmen teil: Tanja Dückers (Schriftstellerin),
Lukas Rietzschel (Schriftsteller), Beate Tröger (Literaturkritikerin) und Dr.
Jan Wilm (Schriftsteller und Übersetzer). Moderation: Prof. Dr. Johannes Völz
(Amerikanist, Goethe-Universität)
Die abschließende Veranstaltung am 13. Juli „Populismus und das postfaktische Zeitalter. Eine Krise der Universität?“ geht der Frage nach, ob postmoderne Denker der Relativierung von Realitäten, verkürzt gesagt: dem „postfaktischen“ Zeitalter, den Weg bereitet haben. Oder ob nicht, vor dem Hintergrund des Expertenbashings in der Corona-Pandemie, gerade den Geisteswissenschaften die Rolle zukommt zu klären, was wissenschaftliches Wissen eigentlich ist. Und welchen Stellenwert, wird gefragt, können Expertise und wissenschaftliche Erkenntnis für die Demokratie und Politik haben?
An der Podiumsdiskussion nehmen teil: Prof.
Dr. Peter-André Alt (Germanist, Freie Universität Berlin, Präsident der
Hochschulrektorenkonferenz), Prof. Julika Griem (Anglistin,
Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Vizepräsidentin der Deutschen
Forschungsgemeinschaft), Dr. Frieder Vogelmann (Politischer Philosoph,
Goethe-Universität), Prof. Dr. Margret Wintermantel (Sozialpsychologin,
Universität Heidelberg, ehem. Präsidentin des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes). Moderation: Prof. Dr. Martin Saar (Philosoph,
Goethe-Universität)
Die Veranstaltungen, die in Kooperation mit dem Villa Aurora &
Thomas Mann House e.V., dem Hessischen Literaturforum und dem Mercator
Science-Policy Fellowship-Programm stattfinden, beginnen jeweils um 19.30 Uhr.
Anmeldung unter: https://www.buerger.uni-frankfurt.de/
Ein ausführliches Interview mit Prof. Dr. Johannes Völz über die
Populismusreihe ist in der aktuellen Ausgabe des UniReport erschienen: https://www.unireport.info/101712692.pdf.
(S.4.)
Bei der Populismusreihe handelt es sich um die Hauptveranstaltung
der Bürgeruniversität, die jedes Semester den lebendigen Dialog mit den
Bürgerinnen und Bürgern aus Stadt und Region pflegt. Dabei begibt sie sich an
Orte in der Stadt (pandemiebedingt derzeit nicht möglich) und lädt im Gegenzug
Bürgerinnen und Bürger auf die Campi der Universität ein.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Johannes Völz
Institut für England- und Amerikastudien
Goethe-Universität
E-Mail: voelz@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Studie der Goethe-Universität zum Kompetenzerwerb von Schülerinnen und Schülern während der coronabedingten Schulschließungen
Wie effektiv lernen Kinder und Jugendliche beim häuslichen Distanzunterricht? Diese Frage wird nicht nur unter Fachleuten intensiv diskutiert. Eine Studie aus der Pädagogischen Psychologie an der Goethe-Universität gibt für das Frühjahr 2020 eine ernüchternde Antwort. Später scheint sich die Situation etwas verbessert zu haben.
FRANKFURT. Trotz
der vielfältigen Bemühungen, den Schulbetrieb durch Distanzunterricht und
Online-Angebote während der coronabedingten Schulschließungen so gut wie
möglich aufrecht zu erhalten, sind bei vielen Schülerinnen und Schülern enorme
Leistungsdefizite entstanden. Dies zeigt eine Studie aus der Pädagogischen
Psychologie an der Goethe-Universität. Forscherinnen und Forscher haben in
einem systematischen Review belastbare Antworten hierzu publiziert. Bei diesem
systematischen Review wurden mit wissenschaftlichen Datenbanken weltweit jene
Studien identifiziert, in denen die Auswirkungen der coronabedingten
Schulschließungen auf die Leistungen und Kompetenzen von Schülerinnen und
Schülern berechnet wurden.
„Wir haben nur forschungsmethodisch hochwertige Publikationen
berücksichtigt, die eindeutige Rückschlüsse auf die Wirkung coronabedingter
Schulschließungen auf den Kompetenzerwerb von Schülerinnen und Schülern
erlauben und geeignete Tests zur Leistungs- oder Kompetenzmessung einsetzten“,
erklärt Prof. Dr. Andreas Frey, der an der Goethe-Universität Pädagogische
Psychologie mit Schwerpunkt Beratung, Diagnostik und Evaluation lehrt und einer
der Verfasser der Studie ist. Dabei habe sich gezeigt, dass der Kompetenzerwerb
während der Schulschließungen im Vergleich zu Präsenzbedingungen deutlich
geringer ausfiel. „Die durchschnittliche Kompetenzentwicklung während der
Schulschließungen im Frühjahr 2020 ist als Stagnation mit Tendenz zu
Kompetenzeinbußen zu bezeichnen und liegt damit im Bereich der Effekte von
Sommerferien“, sagt Frey. Besonders stark zu beobachten seien Kompetenzeinbußen
bei Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Elternhäusern. „Hiermit
sind die bisherigen Vermutungen durch empirische Evidenz belegt: Die Schere
zwischen Arm und Reich hat sich während der ersten coronabedingten
Schulschließungen noch weiter geöffnet“, schlussfolgert Frey. Allerdings gebe
es auch erste Anhaltspunkte dafür, dass die Effekte der späteren
Schulschließungen ab Winter 2020/21 nicht zwangsläufig ebenso drastisch
ausfallen müssen. Inzwischen habe sich die Online-Lehre vielerorts verbessert,
dies scheint die negativen Effekte abfedern zu können.
Das von Svenja Hammerstein, Christoph König, Thomas Dreisörner und
Andreas Frey verfasste systematische Review ist auf dem Preprint-Server
PsyArXiv kostenfrei zum Download verfügbar (https://psyarxiv.com/mcnvk/). Die Arbeit
wurde im Projekt „Coronabedingte Bildungsbenachteiligungen erkennen und
verringern“ (CoBi) angefertigt, das von der Beisheim Stiftung und dem Goethe
Corona-Fonds gefördert wird. Im CoBi-Projekt wird ein
Online-Screening-Instrument zur Identifikation besonders gefährdeter
Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe entwickelt, die dann von der
Beratungsstelle MainKind der Goethe-Universität unterstützt werden.
Publikation: https://psyarxiv.com/mcnvk/
Weitere Informationen
Prof. Dr. Andreas Frey
Pädagogische Psychologie mit Schwerpunkt Beratung, Diagnostik und
Evaluation
frey@psych.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Öffentliche Tagung vom 23. bis 25. Juni: Historikerinnen und Historiker der Goethe-Universität über das Zusammenleben von Juden und Christen in Frankfurt bis zur Einrichtung der Judengasse im Jahr 1460
Von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zur Einrichtung der
Judengasse Mitte des 15. Jahrhunderts lebten Juden und Christen gemeinsam
mitten in der Stadt. Wie sich dieses Zusammenleben gestaltete, zeichnet vom 23.
bis zum 25. Juni eine internationale Tagung der Forschungsgruppe „Polyzentrik
und Pluralität vormoderner Christentümer“ unter der Leitung der Historikerin
Prof. Dr. Dorothea Weltecke nach.
FRANKFURT. Man
sah und hörte einander und begegnete sich im Alltag: Von der Mitte des 12.
Jahrhunderts an siedelten Juden in der Mitte der Stadt. Jüdische Ärzte versahen
als Stadtärzte ihren Dienst im Frankfurter Hospital zum Heiligen Geist,
zentrale jüdische Gebäude standen neben kirchlichen. Zwar war Frankfurt weder
ein bedeutendes kirchliches noch ein rabbinisches Zentrum – in dieser Hinsicht
war die Stadt das Hinterland von Mainz –, dennoch bündelte es Funktionen. Die
Wege von Juden und Christen in der Stadt waren ebenso verwoben wie ihre
geschäftlichen Beziehungen. Auch wenn die jüdische Gemeinde in dieser Zeit
zweimal, in den Jahren 1241 und 1348, durch Verfolgung ausgelöscht wurde, wurde
die Mitte der Stadt jedes Mal erneut ihr Lebensort. Erst mit der Einrichtung
der Judengasse an der Staufermauer im Jahr 1460 wurden die Juden von dort
vertrieben, die Synagoge abgerissen und das gemeinsame Zentrum zerstört.
Die Etappen dieser Frankfurter Geschichte verfolgt nun eine
Konferenz, die vom 23. bis 25. Juni im Haus am Dom und digital stattfindet.
Veranstaltet wird die Tagung mit internationaler Beteiligung von POLY, der
DFG-Kollegforschungsgruppe „Polyzentrik und Pluralität vormoderner
Christentümer“ der Goethe-Universität, in Kooperation mit dem Haus am Dom und
dem Jüdischen Museum Frankfurt. Die Tagung, organisiert von Dr. Jörg Feuchter
(Berlin), Dr. Jörn Christophersen (Frankfurt) und Prof. Dr. Dorothea Weltecke (Frankfurt),
wird am Abend des 23. Juni mit einem Vortrag der Frankfurter Judaistin Prof.
Dr. Elisabeth Hollender eröffnet. Das detaillierte Programm ist einsehbar
unter: https://www.tinygu.de/7QHv0; https://www.tinygu.de/Verlorene-Mitte
Die Tagung „Die verlorene Mitte – Juden und Christen in Frankfurt
vor der Einrichtung der Judengasse im Jahr 1460“ kann als ein Beitrag zum
Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdische Geschichte in Deutschland“ verstanden
werden. Veranstaltungen in diesem Festjahr wollen Unwissen und Vorurteile
gegenüber jüdischem Leben überwinden helfen. Durch die Erforschung jüdischen
Lebens an zahlreichen ihrer Einrichtungen und Professuren leistet die
Goethe-Universität dazu wichtige Beiträge (https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/1700-jahre-juedische-geschichte-in-deutschland/).
Die Vorträge der Tagung „Die verlorene Mitte – Juden und Christen
in Frankfurt vor der Einrichtung der Judengasse im Jahr 1460“ sind öffentlich
online zugänglich; eine Beteiligung an der Diskussion ist möglich.
Um Anmeldung wird gebeten unter: weltecke@em.uni-frankfurt.de
Bild: http://www.uni-frankfurt.de/102353728
Bildtext:
Von
der Mitte des 12. Jahrhunderts an siedelten Juden mitten in der Stadt
Frankfurt; die Lage ihrer Häuser markiert hier im Plan von Matthäus Merian von
1628 der weiße Kreis, in dem eine Klage über den Mord an den Frankfurter Juden
im Jahr 1241 zu sehen ist.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Dorothea Weltecke
Historisches
Seminar
Goethe-Universität
weltecke@em.uni-frankfurt.de
https://www.geschichte.uni-frankfurt.de/66156354/Dorothea_Weltecke
Redaktion: Pia Barth, Referentin für
Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Wirtschaftswissenschaftler der Goethe-Universität und Universität Mannheim entwickeln Luftfilterkalkulator – Online-Rechner hilft beim Modellvergleich
Die Inzidenzzahlen sinken, doch der Schutz vor COVID-19 soll bleiben. Mehr Luftfilter für die Schulen lautet deshalb eine Forderung mit Blick auf den Präsenzunterricht der Schulen im Herbst, der sich kürzlich auch das Bundesbildungsministerium angeschlossen hat. Ein an der Goethe-Universität und der Universität Mannheim entwickelter Online-Kalkulator könnte Schulen nun dabei helfen, für ihre Räumlichkeiten passende und kosteneffiziente Luftfiltergeräte zu ermitteln (www.airfiltercalculator.com).
FRANKFURT. In
Parlamenten und Gerichtssälen sind sie längst Standard, in Klassenräumen sind
sie nur vereinzelt zu finden: mobile Luftfilter, die erheblich dazu beitragen,
die Konzentration von Aerosolen und damit wesentlichen Trägern des Coronavirus
SARS-CoV-2 in der Luft zu verringern. Nun sollen auch Schulen die mobilen
Luftfilter in den Sommerferien installieren, um im kommenden Schuljahr bei
vollen Klassenzimmern möglichen Infektionen vorzubeugen – insbesondere vor dem
Hintergrund, dass bis dahin keine flächendeckende Impfung aller Schülerinnen
und Schüler zu erwarten ist. Zu teuer, zu laut, zu kompliziert in der Wartung,
wenden Kritiker ein. Stimmt das?
Die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Anna Rohlfing-Bastian
an der Goethe-Universität und der Ökonom Dr. Gunter Glenk an der Universität
Mannheim haben nun ein Kalkulationstool entwickelt, das die Suche unter den
zahlreichen Anbietern von mobilen Luftfiltern nach einem passenden und
kostengünstigen Gerät erleichtert. Ein Resultat der Studie: „Für etwa 50 Euro
pro Person und Jahr“, sagt Rohlfing-Bastian, „sollte es beispielsweise einer
Grundschule möglich sein, Luftfiltergeräte anzuschaffen, sodass regulärer
Unterricht stattfinden kann.“ Tragen alle Personen im Raum Masken, reduziere
dies die Kosten um die Hälfte. „Die Sommerferien können nun genutzt werden, um
flächendeckend mobile Luftfilter anzuschaffen“, so ihr Kollege Glenk. „Solche
Filter helfen nicht nur in einer Pandemielage, sondern auch generell gegen
Viren wie Grippeviren und gegen Luftverschmutzung.“
In ihrem Online-Kalkulator optimieren Rohlfing-Bastian und Glenk
die Lebenszykluskosten der Ausstattung mit mobilen Luftfiltern. Dabei
berücksichtigen sie alle Ausgaben, die bei Anschaffung und Betrieb über die
Nutzungsdauer der Geräte anfallen. Gleichzeitig wird eine effektive
Filterleistung pro Kubikmeter Luft pro Stunde im Klassenraum sichergestellt,
damit ein zuvor festgelegtes Infektionsrisiko nicht überschritten wird.
Nutzer des anwenderfreundlichen Kalkulationstools www.airfiltercalculator.com können
verschiedene Parameter wie beispielsweise Raumgröße, Belegung, Aufenthaltsdauer
und Aktivitäten der Personen im Raum festlegen (Schweigen, Sprechen und Singen
verursachen verschiedene Aerosolemissionen). Auch die Eingabe eines
Maximalwertes für die Dezibelbelastung ist möglich. Unter Berücksichtigung des
maximal tolerablen Infektionsrisikos berechnet das Tool die kosteneffiziente
Ausstattung eines Raumes mit mobilen Luftfiltern und die dazugehörigen Kosten
pro Person und Jahr.
Die Berechnungen, so Rohlfing-Bastian und Glenk, gingen von
gewissen Vereinfachungen aus, wie etwa einer gleichmäßigen Verteilung der
Aerosole im Raum. Erste Simulationsstudien zeigten jedoch, dass sich
Schwebeteilchen erst allmählich im Raum gleichmäßig verteilen. Rohlfing-Bastian
und Glenk weisen außerdem daraufhin, dass die Daten für ihre Berechnung durch
eine Umfrage unter Herstellern von mobilen Luftfiltern erhoben wurden; 23
Hersteller haben bisher insgesamt 39 Geräte in die Datenbank eingetragen.
Wissenschaftliche Studien, unter anderem des Atmosphärenforschers
Joachim Curtius an der Goethe-Universität, haben nachgewiesen, dass mobile
Luftfilter die Aerosolkonzentration in geschlossenen Räumen erheblich
reduzieren (https://www.puk.uni-frankfurt.de/92900358/Infektionsrisiko__Luftreiniger_beseitigen_90_Prozent_der_Aerosole_in_Schulklassen). Eine
Ansteckungsgefahr wird damit deutlich vermindert. Die Wirksamkeit von
Filtergeräten war aber zuletzt in die öffentliche Diskussion geraten; unter
anderem wurde befürchtet, dass mobile Luftfilter die Nutzer in falscher
Sicherheit wiegen könnten und dadurch aktives Lüften vernachlässigt werden könnte.
Filtergeräte ersetzten nicht das Lüften, betonen auch Aerosolforscher, da die
mobilen Filtergeräte die Virenlast zwar stark senkten, nicht aber Kohlendioxid
und Wasserdampf aus der Atemluft entfernten. Ideal sei daher eine Kombination
aus verschiedenen Maßnahmen zur Reduktion des Ansteckungsrisikos.
Das Forschungsprojekt wurde von der Friedrich Flick
Förderungsstiftung unterstützt.
Publikation: https://www.tinygu.de/luftfilter
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Anna Rohlfing-Bastian
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Professur
für Rechnungswesen, insb. Management Accounting
Goethe-Universität Frankfurt
E-Mail: rohlfing-bastian@econ.uni-frankfurt.de
Homepage: https://www.accounting.uni-frankfurt.de/professoren/professur-rohlfing-bastian/startseite.html
Dr. Gunther Glenk
Mannheim
Institute for Sustainable Energy Studies
Fakultät
für Betriebswirtschaftslehre
Universität
Mannheim
E-Mail: glenk@uni-mannheim.de
Web: Mannheim Institute for Sustainable Energy Studies
Redaktion: Pia Barth, Referentin für
Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Ab Ende Juni: digitale Veranstaltungen zur Studienwahl an der Goethe-Universität
FRANKFURT. Trotz Kontaktbeschränkungen, Schulausfällen und Homeschooling hat sich eines in diesem Sommer nicht geändert: Tausende von Schülerinnen und Schülern erwerben im Juni ihren Schulabschluss und befinden sich schon in den Startlöchern für einen Studienbeginn im Wintersemester. Um sie beim Aufbruch in ihre Zukunft zu unterstützen, leistet das Studien-Service-Center der Goethe-Universität wie immer Starthilfe durch Veranstaltungen rund um das Thema Studium und Studienwahl: MainStudy Reloaded.
Los geht es Ende Juni mit einem Workshop zu den Basics einer guten
Entscheidungsfindung und allgemeinen Online-Vorträgen zu Studienwahl und
Bewerbung und Zulassung. Den ganzen Juli über haben Studieninteressierte nach
diesem Startschuss die Möglichkeit, sich auf dem Portal „MainStudy Reloaded“
mit Informationen über die unterschiedlichsten Studiengänge der
Goethe-Universität in Form von Videos, Voice-over-Präsentationen und Podcasts
selbst einzudecken.
Mitte Juli geht es dann live weiter mit digitalen Infovorträgen und Chats zu einzelnen Studiengängen und der Möglichkeit, mit Studierenden der einzelnen Fächer ins Gespräch zu kommen. Den Abschluss bilden schließlich intensive Online-Workshops, mit denen sich die Studieninteressierten gründlicher mit den Anforderungen eines bestimmten Studiengangs auseinandersetzen können.
Auch die Eltern sollen in der Veranstaltungsreihe nicht zu kurz kommen: ein
digitaler Live-Vortrag informiert sie darüber, was Studium heutzutage ausmacht,
welche Formalien bei einer Studienbewerbung zu beachten sind und wie sie ihre
Kinder bei der Studienwahl unterstützen können. Die Frankfurt University of
Applied Sciences und die Agentur für Arbeit sind ebenfalls bei der „MainStudy
Reloaded“ dabei und bieten im Juli digitale Veranstaltungen rund um Studien-
und Berufswahl an.
Neben
dem Informationsportal und den Veranstaltungen stehen die Studienberater und
Studienberaterinnen der Zentralen Studienberatung den Studieninteressierten
natürlich auch für persönliche Sprechstunden via Telefon oder Videochat zur
Verfügung.
Portal MainStudy Reloaded: https://www.uni-frankfurt.de/91709757/MainStudy_2021#a_b76a3ee2-e10e5db7
Kontakt:
Marion
Gröger, Medien und Veranstaltungen, Studien-Service-Center, Tel. 0175-6128332,
Email: m.groeger@em.uni-frankfurt.de
Elisabeth
Kummert, Zentrale Studienberatung, Studien-Service-Center, Tel. 0151-10501560,
Email: kummert@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank,
Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Ethnologin der Goethe-Universität berät das Bundesinnenministerium
FRANKFURT. Susanne Schröter, Professorin im Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität, ist zum Mitglied des Expertenkreises „Politischer Islamismus“ berufen worden. Der im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) eingerichtete zehnköpfige Expertenkreis ist am 15. Juni zum ersten Mal zusammengetreten. Der Expertenkreis soll „aktuelle und sich wandelnde Erscheinungen des politischen Islamismus aus wissenschaftlicher Perspektive analysieren und Handlungsempfehlungen entwickeln, die die sicherheitsbehördlichen Maßnahmen um gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Ansätze ergänzen sollen“, erklärt das BMI. Außerdem sollen bestehende Lücken in der wissenschaftlichen Bearbeitung identifiziert werden.
Zu
den im Expertenkreis „Politischer Islamismus“ vertretenen Fachbereiche gehören
die Islamwissenschaften, Islamische Theologie, Öffentliches Recht sowie die
Politik- und Sozialwissenschaften. Teilnehmende sind neben Prof. Dr.
Susanne Schröter Prof. Dr. Naika Foroutan, Frau Gülden Hennemann, Prof. Dr.
Mouhanad Khorchide, Dr. Michael Kiefer, Prof. Dr. Ruud Koopmans, Prof. Dr.
Stefan Korioth, Prof. Dr. Gudrun Krämer, Prof. Dr. Kyrill-Alexander Schwarz
sowie je ein Vertreter der Forschungsstellen beim Bundeskriminalamt (BKA) und
beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Die Ethnologin Prof. Susanne Schröter
bekleidet zahlreiche Mitgliedschaften: Sie ist Vorstandsmitglied des „Deutschen
Orient-Instituts“ und Senatsmitglied der „Deutschen Nationalstiftung“. Sie ist
im wissenschaftlichen Beirat der „Bundeszentrale für politische Bildung“ sowie
im Österreichischen Fonds zur Dokumentation von religiös motiviertem
politischen Extremismus (Dokumentationsstelle Politischer Islam). Des Weiteren
ist sie Mitglied der „Hessischen Integrationskonferenz“, des „Dialog Forum
Islam Hessen“, des „Hessischen Präventionsnetzwerk gegen Salafismus“ und der
„Polytechnischen Gesellschaft“. Im November 2014 gründete sie das „Frankfurter
Forschungszentrum Globaler Islam“ (FFGI) und ist seitdem Direktorin der
Einrichtung.
Redaktion: Dr. Dirk Frank,
Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
„Eugenische Phantasmen“: Dagmar Herzog rekonstruiert in ihren Adorno-Vorlesungen die moralpolitischen Debatten um den Wert von Leben mit Behinderung
FRANKFURT. Die US-amerikanische Historikerin Dagmar Herzog hält die
diesjährigen Frankfurter Adorno-Vorlesungen, die das Institut für
Sozialforschung in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag veranstaltet. Die
Reihe, die an drei aufeinander folgenden Tagen im Livestream übertragen wird,
trägt den Titel „Eugenische Phantasmen: Behinderung, Macht, Moral“ und beginnt
am
Mittwoch, 23. Juni, 18:30 bis 20:30 Uhr
im
Livestream unter https://youtu.be/HVFXaU43yns
mit der ersten Vorlesung, die
sich mit dem Thema „Liebe, Geld, Mord (1900–1950)“ befasst.
Wie wurden die moralpolitischen
Debatten um den Wert von Leben mit Behinderung in Deutschland vom ausgehenden
19. Jahrhundert bis in die Gegenwart geführt? In einem Zeitraum, in dessen
Mitte der nationalsozialistische Massenmord stand? Die Zeithistorikerin Dagmar
Herzog spannt in ihren Vorlesungen einen Bogen von der
fürsorglich-paternalistischen Pflege in christlichen Heilanstalten vor 1900 bis
zur Abwehr der AfD-Angriffe in den 2010er Jahren. Moderiert werden die drei
Vorlesungen von Prof. Dr. Martin Saar, der an der Goethe-Universität politische
Philosophie lehrt.
Wie konnte sich ein
theologisches Paradigma, dem zufolge sich Gott besonders unter den
Allerschwächsten entfaltet, in ein verbrecherisches Denken verkehren? Und wie
hängt dies mit der Irritation über eine (angeblich jüdisch forcierte) sexuelle
Liberalisierung in der Weimarer Zeit zusammen? Wie haben sich in der
Nachkriegszeit doch Argumente für den Wert des Lebens mit Behinderung
durchgesetzt, so dass heute Menschen mit Behinderung als Subjekte respektiert
und nicht mehr als Objekte der Fürsorge oder der Diskriminierung
geringgeschätzt werden? Diesen Fragen geht Herzog nach, sie nimmt dabei drei
sich überlappende Zeitspannen in den Blick und zeigt, dass die komplexe
Beziehung zwischen Tatsachen und Interpretation bis heute eine zentrale Rolle
für den Umgang der gesellschaftlichen Mehrheit mit Behinderung spielt.
Dagmar Herzog ist Distinguished Professor of History
am Graduate Center der City University of New York. Sie hat
zahlreiche Bücher zur Geschichte der Religion, zur Sexual- und
Geschlechtergeschichte in der Moderne geschrieben. Für ihre Forschung wurde sie
2014 mit dem Distinguished Achievement Award der Holocaust Educational
Foundation ausgezeichnet.
Die Frankfurter
Adorno-Vorlesungen
Seit 2002 veranstaltet das
Institut für Sozialforschung in Zusammenarbeit mit dem Suhrkamp Verlag jährlich
Vorlesungen, die an drei Abenden an Theodor W. Adorno erinnern sollen. Dabei
geht es nicht um eine philologische Ausdeutung seines Werks, sondern darum,
seinen Einfluss auf die heutige Theoriebildung in den Humanwissenschaften zu
fördern und die lebendigen Spuren seines interdisziplinären Wirkens in den
fortgeschrittenen Strömungen von Philosophie sowie Literatur-, Kunst- und
Sozialwissenschaften sichtbar zu machen.
Die Termine:
Mittwoch, 23. Juni, 18:30 bis 20:30 Uhr
Liebe, Geld, Mord (1900–1950)
https://youtu.be/HVFXaU43yns
Donnerstag, 24. Juni, 18:30 bis
20:30 Uhr
Wie erkennt man ein Verbrechen?
(1940–1990)
https://youtu.be/HC2x8gmrAos
Freitag, 25. Juni, 18:30 bis
20:30 Uhr
Die lang erkämpfte
Menschwerdung (1980–2020)
https://youtu.be/qOMWWflNMmo
Ein Bild von Prof. Dr. Dagmar Herzog finden Sie zum Download unter: http://www.uni-frankfurt.de/102361576
Bildtext: Die Zeithistorikerin Prof. Dr. Dagmar Herzog hält in diesem Jahr
die Adorno-Vorlesungen. (Foto: privat)
Informationen:
Almut
Poppinga
Institut
für Sozialforschung
an
der Johann Wolfgang Goethe-Universität
Senckenberganlage
26
60325
Frankfurt am Main
E-Mail:
poppinga@em.uni-frankfurt.de
www.ifs.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für
Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Deutsche Universitätspsychologie bietet Online-Beratungsplattform
Auf der Website www.du-auch.de finden
Kinder und Jugendliche Informationen zum Thema Trauma nach Gewalterfahrung. Das
neue Infoportal geht auf die Initiative eines Verbunds von Psychologinnen und
Psychologen an deutschen Universitäten unter der Leitung der Goethe-Universität
zurück und soll jungen Menschen mit Gewalterfahrungen helfen, die Folgen der
Lockdownzeit zu bekämpfen.
FRANKFURT. Durch
die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen hat sich
der Alltag der Menschen massiv verändert. Die psychologischen Folgen sind zum
Teil gravierend: Familien fühlen sich stark belastet, Kinder sind
nachweislich einer höheren Gefährdung ausgesetzt. Studien zeigen, dass Kinder
und Jugendliche verstärkt körperlicher und sexueller Gewalt ausgesetzt sind.
Zugleich hat sich durch die Pandemie die Erreichbarkeit betroffener Kinder,
Jugendlicher und ihrer Familien aber verschlechtert. Das neue Online-Angebot www.du-auch.de soll helfen, die
psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit körperlichen
und sexuellen Gewalterfahrungen oder Vernachlässigung zu verbessern.
Das vom BMBF geförderten Forschungsprojektes BESTFORCAN (https://www.ku.de/bestforcan),
dessen Gesamtleitung Regina Steil von der Goethe-Universität Frankfurt innehat,
hat die Seite www.du-auch.de ins Leben
gerufen, um Jugendliche direkt ansprechen zu können. So sollen sie leichter
Zugang zu psychotherapeutischen Maßnahmen finden – insbesondere zu einer
evidenzbasierten Intervention, der traumafokussierten kognitiven
Verhaltenstherapie „LOT – Leben ohne Traumafolgen“. Auf der Seite www.du-auch.de finden Jugendliche –
altersgerecht und übersichtlich gegliedert – in kurzen Texten Informationen
dazu, was sie tun können, wenn sie selbst – oder ein Freund oder eine
Freundin – Opfer von Gewalt geworden sind.
Die Seite ist vor allem für die Mobilnutzung mit dem Smartphone
konzipiert – funktioniert aber auf dem PC. Sie bietet direkte Links zu
Hilfsportalen wie der „Nummer gegen Kummer“ und dem „Hilfstelefon sexueller
Missbrauch“. Darüber hinaus wird erklärt, wie eine LOT-Therapie helfen kann und
warum es einem nicht peinlich sein muss, mit Fremden über schwierige Dinge zu
sprechen. Eigens produzierte Filme im Graphic Novel-Stil erzählen die
Geschichte der 14-jährigen Sara, die es schafft, sich trotz eines sehr
traumatischen Erlebnisses nach einer Therapie wieder besser zu fühlen.
Neu und wichtig: Die Seite bietet eine direkte Kontaktmöglichkeit
per WhatsApp oder Telefon zu Kinderpsychologinnen und -psychologen, die
Jugendlichen bei der Suche nach einem LOT-Therapieplatz helfen. Deutschlandweit
wurden Fachkräfte in dieser besonderen Traumatherapie geschult – und es gibt
aktuell noch freie Plätze. „Es wäre schön, wenn das neue Angebot und die
Information, dass es in dem Projekt noch freie Therapieplätze gibt, Verbreitung
fände“, sagt Regina Steil, Apl.-Professorin an der Goethe-Universität und
Leiterin des Frankfurter Teilprojekts. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen
dürften nicht alleine gelassen werden.
Weitere Informationen
Prof.
apl. Dr. Regina Steil
Abteilung
Klinische Psychologie und Psychotherapie
Varrentrappstraße
40-42
60486
Frankfurt am Main
E-Mail:
steil@psych.uni-frankfurt.de
Ansprechpartnerin:
Anne
Fischer, M.Sc.
Telefon
+49 (0)69 798-23848
E-Mail:
A.Fischer@psych.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität beteiligt sich mit Live-Talk am Digitaltag 2021
FRANKFURT. Unter
dem Titel „Koranforschung 2.0 - digitale Gegenwart und Zukunftsvisionen“
beteiligt sich die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG)
am diesjährigen Digitaltag 2021 und veranstaltet
am 21.
Juni um 18 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=QyjfXkVA61k
einen digitalen Live-Talk. Über die Digitalisierung in der
Islamwissenschaft und in den islamisch-theologischen Studien spricht
Akademiedirektor Prof. Dr. Bekim Agai mit Prof. Dr. Angelika Neuwirth (Freie
Universität Berlin) und Prof. Dr. Serdar Kurnaz (Institut für Islamische
Theologie an der Humboldt Universität zu Berlin). Das digitale Gespräch wird
live auf dem YouTube-Kanal der AIWG übertragen.
Längst hat die Digitalisierung Einzug in die Geisteswissenschaften
gehalten. Doch welche neuen Ansätze und Perspektiven ergeben sich für die
moderne Koranforschung durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz?
Eröffnen Digital Humanities gar neue Deutungsmöglichkeiten für einzelne
Koranpassagen, eine neue Perspektive auf die Geschichtsschreibung zur
Korangenese? Und welche Methoden der Digital Humanities kommen in der
Koranforschung aktuell zum Einsatz?
Sowohl Angelika Neuwirth als auch Serdar Kurnaz forschen in
Projekten, die innerhalb der Islamwissenschaft und der Islamischen Theologie
als Pionierprojekte auf dem Feld der Digital Humanities gelten dürfen: Corpus
Coranicum und Linked Open Tafsir.
Corpus Coranicum
Im Projekt Corpus Coranicum entsteht unter der Leitung von Prof.
Angelika Neuwirth seit 2007 eine Dokumentation handschriftlicher und mündlicher
Überlieferungen des Korantextes sowie ein ausführlicher Korankommentar.
Außerdem werden koranische Passagen mit jüdischen, christlichen und anderen
korrespondierenden Texten aus dem Umfeld des Korans verknüpft. Die
Digitalisierung und Auswertung des Gotthelf-Bergsträßer-Archivs bilden dabei
einen Schwerpunkt. Weitere
Informationen zum Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften finden Sie unter https://corpuscoranicum.de/.
Linked Open Tafsir
Die AIWG Longterm-Forschungsgruppe Linked Open Tafsir erstellt
eine Online-Datenbank frühislamischer exegetischer Überlieferungen. Basis
hierfür ist der Korankommentar (Tafsīr) des muslimischen Gelehrten
at-Tabari (gestorben 310 Jahr der Hicra /923 nach Christus). Die
Datenbank soll alle in den exegetischen Überlieferungen erhaltenen
Informationen zu historischen Begebenheiten in der Offenbarungszeit sowie die
kulturellen, religiösen, sozialen und sprachlichen Rahmenbedingungen der
Entstehung des Korans erfassen. Mehr Informationen zum Projekt Linked
Open Tafsir
finden Sie unter https://aiwg.de/kurzbeschreibung_linked-open-tafsir/.
Termin
Montag, 21.06.2021, 18:00 bis 19:30 Uhr
Das Gespräch wird auf dem YouTube-Kanal der AIWG gestreamt: https://www.youtube.com/watch?v=QyjfXkVA61k
Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende aus den
islamisch-theologischen Studien und Nachbardisziplinen wie der Orientalistik,
Arabistik, Islamwissenschaft, der christlichen Theologien und
Religionswissenschaften sowie die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich
eingeladen, an diesem Abend mehr über die innovativen Ansätze auf dem Feld der
Digitalisierung zu erfahren.
Über die AIWG
Die AIWG ist eine universitäre Plattform für Forschung und
Transfer in islamisch-theologischen Fach- und Gesellschaftsfragen. Sie
ermöglicht überregionale Kooperationen und Austausch zwischen Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftlern der islamisch-theologischen Studien und benachbarter
Fächer sowie Akteuren aus der muslimischen Zivilgesellschaft und weiteren
gesellschaftlichen Bereichen. Die AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) und durch die Stiftung Mercator.
Über den Digitaltag
Der Digitaltag wird getragen von der Initiative „Digital für
alle“, einem Bündnis von mehr als 25 Organisationen aus den Bereichen
Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentliche
Hand. Erklärtes Ziel ist die Förderung der digitalen Teilhabe. Der Digitaltag
bietet eine Plattform, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu
beleuchten, Chancen und Herausforderungen zu diskutieren und einen breiten
gesellschaftlichen Dialog anzustoßen. Der Aktionstag soll die Digitalisierung
mit zahlreichen Formaten erklären, erlebbar machen, Wege zu digitaler Teilhabe
aufzeigen und auch Raum für kontroverse Debatten schaffen.
Der Flyer zum Download: http://www.uni-frankfurt.de/102318107
Weitere Informationen
Stefanie
Golla
Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft an der Goethe-Universität
Telefon 069 798-22459
E-Mail: golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Bertha Pappenheim Map geht online: Audiowalk auf den Spuren der jüdischen Sozialaktivistin führt ins Frankfurter Stadtleben um 1900 und heute
Frankfurter jüdische Geschichte sichtbar machen wollen die
digitalen Spaziergänge, die aus einem gemeinsamen Projekt der
Judaistik-Professorin Rebekka Voß an der Goethe-Universität, der Bremer
Künstlerin Elianna Renner und der Frankfurter Soziologin Dr. Marion Keller
entstanden sind: Die Web-App führt an Wirkstätten der sozial engagierten Jüdin,
Frauenrechtlerin und Schriftstellerin Bertha Pappenheim (1859-1936). Am 20.
Juni geht die App mit dem Titel „Bertha Pappenheim Map“ mit einem
Eröffnungsrundgang offiziell online (https://berthapappenheim.com/).
FRANKFURT. Bertha
Pappenheim stammt aus dem Frankfurter jüdischen Großbürgertum, das sich im
späten 19. und frühen 20. Jahrhundert für bessere Lebensbedingungen und Bildung
der Bevölkerung einsetzte. Obwohl die streitbare Aktivistin mit ihrem Kampf vor
allem für Frauen, die durch Prostitution und Mädchenhandel gefährdet waren,
ihrer Zeit weit voraus war, spielt sie bislang im Gedächtnis der Stadt kaum
eine Rolle. Nun haben Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen ein detailreiches
Portrait von Bertha Pappenheim erarbeitet und in einer zweisprachigen App
(deutsch/englisch) erlebbar gemacht. Die App versammelt kurze Geschichten,
historische Fotos und Videos zu Kunstaktionen über aktuelle Parallelen. Dabei
machen die Audio-Walks bewusst: Frauenhandel ist ein bedeutender Teil der
Migrations- und Stadtgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Wer sich mit dem Smartphone auf einen der drei digitalen Rundgänge
durch Westend, Bahnhofsviertel und Ostend begibt, bewegt sich zwischen
jüdischem Alltag, Antisemitismus, Migration, Menschenhandel und dem Kampf für
mehr Rechte für Frauen im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.
Pogrome in Osteuropa hatten jüdische Familien, unter ihnen auch Frauen, allein
oder mit ihren Kindern, in die Flucht gen Westen getrieben. In Frankfurt
gestrandet, waren mittellose Frauen Prostitution und Mädchenhandel
ausgeliefert. Ihnen wollte Bertha Pappenheim einen schützenden Ort bieten:
Ihrer zupackenden, entschiedenen Art ist es zu verdanken, dass Frankfurter
soziale Einrichtungen Allianzen schmiedeten, um u. a. ein Wohnheim für
alleinstehende Frauen und ihre Kinder zu errichten.
Zum Schutz der Frauen, davon war Pappenheim überzeugt, musste aber
vor allem deren rechtliche und soziale Stellung sowie die Bildungs- und
Berufssituation verbessert werden. Dafür setzte sich die Sozialaktivistin und
Schriftstellerin auf Kongressen und in der Praxis ihr Leben lang ein – und
brüskierte damit etliche Zeitgenossen. In ihrem eigenen Nachruf für
verschiedenen Zeitschriften formiert sie es nüchtern: „Sie war eine Frau, die
jahrzehntelang eigensinnig für ihre Ideen eingetreten ist. (…) Sie tat es oft
in Formen und Wegen, die einer Entwicklung vorgreifen wollten, so wie sie auch
nicht nach jedermann Sitte und Geschmack waren. Schade!“
Zur Eröffnung der Bertha Pappenheim-Map beginnt ein speziell dafür
zusammengestellter Rundgang um 14 Uhr auf dem Vorplatz des Jüdischen
Museums Frankfurt mit einem Gespräch von Prof. Dr. Rebekka Voß, Elianna Renner
und Dr. Marion Keller mit Linda Kagerbauer (Frauenreferat der Stadt Frankfurt)
über den mehr als fünfjährigen Entstehungsprozess ihres
Kunst-Wissenschafts-Projekts, an dem auch Studierende der Goethe-Universität
beteiligt waren. Daran schließt sich ein ca. einstündiger Spaziergang mit der
Bertha Pappenheim Map an (https://berthapappenheim.com/). Er
führt zu ausgewählten Stationen der drei digitalen Rundgänge. Gäste aus
Frankfurter Sozialinstitutionen ergänzen den Stadtspaziergang mit Berichten aus
der gegenwärtigen Arbeit mit Menschen in schwierigen Lebenslagen. Der Rundgang
endet auf dem Bertha-Pappenheim-Platz.
Die kostenlosen Rundgänge lassen sich online ohne vorherigen
Download als Audiowalks auf Deutsch und Englisch abrufen. Für den digitalen
Stadtrundgang ist ein Smartphone mit Internet erforderlich. Um Anmeldung zur
Eröffnung wird gebeten unter: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de.
Die Veranstaltung des Jüdischen Museums Frankfurt findet statt in
Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt und der Gesellschaft zur
Förderung judaistischer Studien in Frankfurt a. M.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Rebekka Voß
Professorin
für Geschichte des deutschen und europäischen Judentums
voss@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für
Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531p.barth@em.uni-frankfurt.de
Interdisziplinäres Hochschulstudium in enger Anbindung an die Berufspraxis im Gesundheitswesen
Goethe-Universität und Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt
Georgen bieten gemeinsam einen neuen Studiengang an. Zum kommenden
Wintersemester startet das Masterprogramm „Sozialethik im Gesundheitswesen“.
Die Einschreibung ist bereits jetzt möglich.
FRANKFURT. In
vielen Bereichen des Gesundheitswesens steigt der Beratungs- und
Kommunikationsbedarf zu ethischen Fragen – darauf wollen die Verantwortlichen
an den beiden Frankfurter Hochschulen mit dem dualen Masterstudiengang
Sozialethik im Gesundheitswesen reagieren. Absolventinnen und Absolventen
sollen die Qualifikation für interessante und herausfordernde Tätigkeiten auf
Fach- und Führungsebene in diesem gesellschaftlichen Wachstumsbereich
mitbringen. „Die demografische Entwicklung und der medizinisch-technische
Fortschritt bringen eine große Dynamik ins Gesundheitswesen. Die medizinischen,
pflegerischen und sozialen Einrichtungen befinden sich in ständiger
Transformation“, sagt Prof. Dr. Christof Mandry, Professor für Sozialethik an
der Goethe-Universität. Mandry begleitet die Einführung des neuen Studiengangs
intensiv. „Es gibt einen großen Bedarf an ethischer Expertise in den
Unternehmen und Institutionen des Gesundheitswesens“, erklärt er. Das reiche
von der medizinethischen Fallberatung über organisations- und führungsethische
Fragen bis hin zum gerechten Zugang zu medizinischen und pflegerischen
Dienstleistungen und zur sozial gerechten Mittelverteilung.
Um mit solchen Themen angemessen umgehen zu können, werden die
Studierenden im neuen Studiengang mit sozialethischen, sozialwissenschaftlichen
und medizinischen Fragestellungen vertraut gemacht. Das universitäre Studium
wird dabei eng mit berufspraktischen Einblicken und Erfahrungen verknüpft. 30
Prozent der Studienleistungen in dem dualen Studiengang werden „on the job“ in
Partnereinrichtungen im Medizin- und Pflegebereich erbracht. „Und zwar vom
ersten Semester an“, erklärt Studiengangskoordinatorin Julia Westendorff, die
die Praxiseinheiten organisiert. „Die Studierenden lernen, wie ein klinisches
Ethikkomitee funktioniert oder wie die medizinische Versorgung von Menschen
ohne Versicherungsschutz organisiert wird – ganz praktisch, indem sie mit dabei
sind. Das kann mitunter sehr herausfordernd sein.“ Die Kurzpraktika und
Hospitationen sind fachlich unmittelbar in den Studienzusammenhang integriert.
In den „Directed Studies“ werden die Einsichten aus der Praxis, die Inhalte der
Lehrveranstaltungen an der Uni und die eigenständige Lektüre zusammengebracht.
So werden die Studierenden sowohl fachlich also auch persönlich auf das
Praxissemester vorbereitet, das dann das gesamte dritte Semester einnimmt. Im
Praxissemester bearbeiten sie bei einem Unternehmen oder in einer öffentlichen
Institution eigenständig ein Thema, das an den Fragestellungen der jeweiligen
Einrichtung orientiert ist. Im vierten und letzten Semester wird dann die
Masterarbeit geschrieben.
Im Hinblick auf die Corona-Pandemie werden Fragen der
Verteilungsgerechtigkeit diskutiert, z.B. die medizinethische Problematik der
Triage: Wer erhält in einem überlasteten Gesundheitssystem die Behandlung? Wer
bekommt den Beatmungsplatz? Wenn es um die Frage der Impfreihenfolge bei
knappen Impfressourcen geht, stellt sich die ethische Frage nach Gerechtigkeit.
Auch solidaritätsethisch lässt sich die Impfung diskutieren: Lasse ich mich
impfen, auch wenn ich mit keinem schwerem Verlauf rechne, um Andere zu
schützen?
An dem neuartigen, praxisintegrierenden Masterstudiengang sind mit
katholischer Theologie, Soziologie und Medizin ganz unterschiedliche
Fachrichtungen beteiligt. So wird ein Kompetenzprofil vermittelt, das sozial-
und medizinethische Reflexionsweisen, sozialwissenschaftliche Analysemethoden
und Kenntnisse der medizinischen Versorgungsstrukturen umfasst. Hinzu kommen
tätigkeitsnahe Fertigkeiten im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit,
Gesprächsführung oder Organisationsplanung. Als gemeinsamer Studiengang von
zwei Frankfurter Hochschulen, der Goethe-Universität und der
Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, steht der Studiengang
auch für ein echtes Frankfurter Studienprofil. „Hier kombinieren wir die
Stärken unserer beiden Hochschulen in der Sozialethik“, erklärt Rektor Prof.
Dr. Thomas Meckel von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen.
„Mit dem Nell-Breuning-Institut haben wir in Sankt Georgen einen Schwerpunkt in
sozial- und gesellschaftsethischen Fragen der Pflege. Die Arbeitsbedingungen in
der Pflege, die gerechte Finanzierung von Pflegedienstleistungen oder auch der
Stellenwert von Migration in diesem Bereich werden bei uns erforscht und in der
Lehre vermittelt. Die Kollegen am Fachbereich 07 der Goethe-Uni haben ihren
Schwerpunkt in der Medizinethik und der Sozialethik des Gesundheitswesens. Das
ergänzt sich hervorragend.“ Zudem böten beide Hochschulen mit ihren
parkähnlichen Campussen beste Studienbedingungen.
Der Masterstudiengang richtet sich an Studieninteressierte mit
einem deutschen oder internationalen BA-Abschluss in Theologie,
Sozialwissenschaften, Philosophie, Pflegewissenschaften und einer Reihe weiterer
geistes- und sozialwissenschaftlicher Fächer. Zusatzvoraussetzung sind
mindestens Grundkenntnisse in Ethik oder Sozialethik, Theologie oder Medizin.
Wegen seiner intensiven Praxisverzahnung ist der Studiengang
zulassungsbeschränkt. Weitere Informationen zu Bewerbungsvoraussetzungen und
der Bewerbungsvorgang sind auf der Website des Masters zu finden. Die Bewerbung
für das Wintersemester 2021/2022 ist bis 31. Juli möglich.
Weitere Informationen
Website
des Studiengangs: https://www.uni-frankfurt.de/98350933/Master_SozialethikMaster-Portal
der Goethe-Universität: https://www.uni-frankfurt.de/100702026/Sozialethik_im_Gesundheitswesen__Master_of_Arts
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für
Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Start-up „WeProfit“ der Goethe-Universität erhält eine Investition von 272.000 Euro
Das Gründungszentrum der Universität Unibator hat bereits Starthilfe geleistet, jetzt kommen die drei Gründer ihrem Ziel einen weiteren Schritt näher: Ihr Start-up „WeProfit“ unterstützt Unternehmen auf der Suche nach Anbietern von Softwareentwicklung; dafür erhält es eine Anschubfinanzierung von 330.000 US-Dollar, also rund 272.000 Euro, bei einer Bewertung von 3,1 Millionen US-Dollar.
FRANKFURT. Wenn
mittelständische und kleinere Unternehmen Arbeitsprozesse digitalisieren
wollen, aber keine eigenen Softwareentwickler beschäftigen, beginnt mitunter ein
mühsamer Suchprozess: Wie das passende Softwareunternehmen finden – bei dem die
Chemie stimmt, das professionell, zuverlässig und nicht zuletzt auch
finanzierbar ist?
Die drei Gründer – Wirtschaftswissenschaftler Sahak Artazyan, 31,
Jurastudent Matteo Emmanuello, 22, und Physiker Arsen Abrahamyan, 24 – haben
ein innovatives Geschäftsmodell geschaffen, das Unternehmern die Suche
erleichtern soll: Auf ihrer globalen Plattform für Softwareentwicklung können
sie Softwareanbietern aus aller Welt begegnen und mit ihnen ins Geschäft
kommen. „Der digitale Marktplatz funktioniert wie eine Paarbörse für
Unternehmen, die Softwareentwicklung suchen und anbieten“, erklärt
Geschäftsführer Sahak Artazyan.
Der Vorteil für die suchenden Unternehmen: Das WeProfit-Team
filtert Anbieter nach Qualität, Seriosität und Größe (nur Unternehmen, keine
Freelancer) und steht, falls erwünscht, im Verhandlungsprozess beratend zur
Seite. Auch das Zahlungsverfahren wird, nach erbrachter Leistung, über WeProfit
abgewickelt. Anbieter können dagegen ihre Angebote ohne größere Marketing- und
Vertriebsbudgets präsentieren und internationale Qualitätsstandards erwerben.
Der Marktplatz steht zudem Einzelpersonen offen, die als Netzwerker Kontakte
zwischen Suchern und Anbietern herstellen können.
Dass die Gründer in und um Frankfurt in mehreren Kulturen und
Sprachen ausgewachsen sind, erweist sich als Vorteil: Sie sind mit der
Softwareszene in mehreren Ländern vertraut, was die Auswahl erleichtert.
Unterstützt werden sie in ihrem Konzept strategisch und finanziell zudem von
den Unternehmern Clemens Bollinger (Infrastruktur-Pionier in der Luftfahrt),
Vahe Andonians (Seriengründer & Dozent an der Frankfurt School of Finance)
und Armen Kocharyan (Geschäftsführer der Softwareentwicklungsfirma VOLO) sowie
den Vertretern des Finanzwesens Dr. Ara Abrahamyan (ehem. Vorstand der Erste
Group Bank) und Jörg-Matthias Butzlaff (Leiter Unternehmenskommunikation,
Bankhaus Metzler). Sie haben die Anschubfinanzierung von 330.00 US-Dollar
geleistet.
WeProfit wurde im Dezember 2020 in das universitären Unibator-Startup
Programm aufgenommen. Im Rahmen des Innovationsprogramms profitieren die
Gründerinnen und Gründer unter anderem von Büroräumlichkeiten, individuellem
Coaching, Zugang zu einem großen Mentorennetzwerk, exklusiven Workshops und
Trainings, und der Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln.
Der Unibator ist das Gründungszentrum der
Goethe-Universität Frankfurt am Main, betrieben von Innovectis, der
hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Goethe-Universität. Es bietet allen
Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen und Alumni tatkräftige
Unterstützung bei der Umsetzung ihres Gründungsvorhabens an und dient dabei als
Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
Weitere Informationen
Sahak
Artazyan
sahak@weprofit.global
https://weprofit.global
Redaktion: Pia Barth,
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Vortrag von Prof. Dr. em. Jürgen Link über das Griechenland-Bild Hölderlins
FRANKFURT / BAD HOMBURG. In
einer Zeit, die von revolutionärer Stimmung geprägt war, erschien Friedrich
Hölderlins zweibändiger Briefroman Hyperion oder Der Eremit von Griechenland
(1797 und 1799). Die zentralen Figuren des Romans, Hyperion, Diotima und
Alabanda, situiert er in Neugriechenland ‒ und nicht, wie es damals üblich war, in Altgriechenland. Der
Frage, warum Hölderlin genau dieses Bild wählte, geht der Literaturtheoretiker
und Hölderlin-Forscher Prof. Dr. em. Jürgen Link in seinem Vortrag „Hyperion
und Diotima, die Neugriechen“ nach.
Zum öffentlichen Vortrag mit anschließender Diskussion lädt das
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität
am Samstag, 12. Juni, um 18 Uhr
im
Forschungskolleg Humanwissenschaften
(Am
Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe)
herzlich ein. Kollegdirektor Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann
begrüßt die Gäste, der Frankfurter Literaturwissenschaftler Prof. Achim
Geisenhanslüke führt thematisch in den Abend ein.
Professor Dr. em. Jürgen Link hat Literaturwissenschaft an den
Universitäten in Bochum (1980–1992), Paris-VIII St. Denis (1992–1993) und
Dortmund (1993–2005) gelehrt. In seiner Forschung beschäftigt er sich intensiv
mit neueren literaturtheoretischen Ansätzen, insbesondere mit der
Diskursanalyse nach Michel Foucault. Seine Arbeiten über den Normalismus und
die Publikation Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird
(1996) wurden breit rezipiert. Ein zweiter Schwerpunkt Links ist das Werk
Friedrich Hölderlins, über das er zwei Monographien geschrieben hat: 1995
erschien im Westdeutschen Verlag Hölderlin-Rousseau: Inventive Rückkehr,
in dem er die Bedeutung Rousseaus im Werk Hölderlins herausarbeitet. Zum 250.
Geburtstag des Dichters hat Link die Studie Hölderlins Fluchtlinie
Griechenland (Vandenhoeck & Ruprecht 2020) veröffentlicht, in der er
Hölderlins Griechenland-Faszination neu deutet. 2008 erschien sein
experimenteller Roman Bangemachen gilt nicht auf der Suche nach der
Roten Ruhr-Armee. Eine Vorerinnerung im assoverlag.
Der Vortrag beschließt eine Hölderlin-Tagung am Forschungskolleg
Humanwissenschaften, die Achim Geisenhanslüke leitet. Unter dem Titel
„Hölderlins Homburger Arbeiten oder Die Revolution der poetischen Sprache“
befasst sich eine Gruppe von Hölderlin-Experten aus Österreich, Deutschland und
der Schweiz mit der These, dass sich Hölderlin in der Spätphase seines
Schreibens zunehmend als politisch selbstbewusstes Individuum wahrnahm und die
revolutionäre Stimmung der Zeit auch in seiner Poetik zum Ausdruck kam. –Tagung
und Vortrag werden vom Magistrat der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe im Rahmen des
langen Hölderlinjahres 2020 gefördert.
Teilnahme und Anmeldung:
Wegen
der aktuell im Hochtaunuskreis geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der
Corona-Pandemie ist die Teilnahme vor Ort nur nach vorheriger Anmeldung (anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de)
und mit dem Nachweis einer vollständigen Impfung oder eines tagesaktuellen
negativen Corona-Schnelltests möglich. Weitere Hinweise zur Teilnahme und zur
Anfahrt mit dem Auto finden sich auf der Webpage des Forschungskollegs
Humanwissenschaften.
Der
Vortrag wird live auf dem YouTube Kanal des Forschungskollegs
Humanwissenschaften übertragen (https://www.youtube.com/channel/UCl-9Om2GC9-BZh2tMTjVCXQ)
Information
Iris
Helene Koban
Geschäftsführung
Forschungskolleg Humanwissenschaften
Telefon
06172 13977-10
Email: i.koban@forschungskolleghumanwissenschaften.de
Beate
Sutterlüty
Wissenschaftskommunikation
Forschungskolleg Humanwissenschaften
Telefon
06172 13977-15
Email: b.sutterluety@forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Interdisziplinäre Tagung der Goethe-Universität erforscht Ursachen für Machtmissbrauch von Klerikern
Das jahrzehntelang verschwiegene Thema wird inzwischen öffentlich
verhandelt: Wie konnte es sein, dass Bischöfe und ihre Mitarbeiter
sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen vertuscht, die Aufklärung der
Taten verschleppt und die Opfer ignoriert haben? Die interdisziplinäre Tagung
„Machtlegitimation, Machtausübung und Machtmissbrauch“ am Fachbereich
„Katholische Theologie“ der Goethe-Universität am 10. und 11. Juni 2021 geht
nun den theologischen Machtkonstellationen auf den Grund, die Machtmissbrauch
begünstigen.
FRANKFURT. Auch
wenn noch immer Akten vorenthalten und verweigert werden, die dokumentierte
Gewalt von Klerikern gegen Minderjährige und die systematische Vertuschung
dieser Gewalt durch leitende kirchliche Verantwortliche lassen keine Zweifel:
Es gibt einen systematischen Missbrauch von Macht im kirchlichen Kontext.
Wissenschaftliche Untersuchungen von Kindesmissbrauch widmeten sich bislang vor
allem Fragen unmittelbar zu den untersuchten Übergriffen, etwa wie viele
Beschuldigte und Betroffene es gibt und welche Strategien zur Tatanbahnung und
Vertuschung genutzt wurden. Nun stellt die Tagung „Machtlegitimation,
Machtausübung und Machtmissbrauch“ am 11. und 12. Juni die strukturellen
theologischen Hintergründe und theologischen Denkmodelle des Machtmissbrauchs
in den Vordergrund.
Was lässt sich über theologisch begründete Machtausübung von
geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern lernen, die soziale
Machtverhältnisse bereits seit langem systematisch reflektieren? Hierzu
kooperieren die Veranstalter:innen aus dem Fachbereich Katholische Theologie
mit renommierten Wissenschaftler:innen der Goethe-Universität, wie etwa der
Familien- und Kindheitsforscherin Sabine Andresen, dem Historiker Hartmut
Leppin und der Rechtswissenschaftlerin Ute Sacksofsky. Sie sprechen in ihren
Beiträgen zur Rolle des Vertrauens bei Missbrauch, zum sexualisierten Umgang
mit Kindern im antiken Christentum und zur Legitimation kirchlicher Macht aus
staatlicher Perspektive. Über den grundlegenden Begriff der Pastoralmacht sowie
aktuelle philosophische Debatten über Foucaults Machtbegriffe informiert
darüber hinaus der ausgewiesene Foucault-Kenner und Sozialphilosoph Martin
Saar. Das vollständige Programm ist unter https://www.uni-frankfurt.de/101260040.pdf einsehbar.
Die Tagung kann als Livestream über den YouTube-Kanal des Fachbereichs öffentlich verfolgt werden. Zudem gibt es die Möglichkeit,
über den YouTube-Livechat oder über Twitter unter dem Hashtag #MuMTagung Fragen
zu stellen und direkt in Kontakt zu treten. Der Livestream beginnt am 10. Juni
um 9:45 Uhr und am 11. Juni um 10:15 Uhr.
Das Forschungsfeld „Macht und Missbrauch“ gehört zum
Forschungsprofil des Fachbereichs „Katholische Theologie“ an der
Goethe-Universität. In den vergangenen zwei Jahren haben bereits mehrere
Veranstaltungen zu diesem Thema stattgefunden, wie etwa eine Tagung im Juni
2020, deren Beiträge auf dem YouTube Kanal des Fachbereichs abgerufen werden
können. Die Beiträge sind inzwischen im Sammelband „Gefährliche Theologien.
Wenn theologische Ansätze Machtmissbrauch legitimieren“ veröffentlicht.
Weitere Informationen
Dr.
Doris Reiniger
Fachbereich
Katholische Theologie
reisinger@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531 p.barth@em.uni-frankfurt.de
Programm der 8. Dagmar-Westberg-Vorlesung – Öffentliche Online-Vorträge, Diskussion und Online-Kolloquium
FRANKFURT. Die 8.
Dagmar-Westberg-Vorlesung, übernimmt in diesem Jahr vom 14. bis 18. Juni die
amerikanische Wissenschaftlerin Sianne Ngai. Die Literaturwissenschaftlerin und
Philosophin, die sich als eine der weltweit führenden Analytiker*innen der
Gegenwartsästhetik etabliert hat, hält drei öffentliche Vorträge und ein
Kolloquium zum Thema „Theory of the Gimmick: Aesthetic Judgment and Capitalist
Form“.
„Sianne
Ngai hat uns neue Begriffe an die Hand gegeben, um über die Alltagsästhetik des
Hier und Jetzt zu sprechen. Genauer gesagt hat sie uns mit ihren Büchern
erklärt, wie wir alle ständig ästhetische Urteile fällen, einfach indem wir
sprechen“, erklärt Prof. Dr. Johannes Völz von der Goethe-Universität. Der
Amerikanist mit dem Schwerpunkt „Demokratie und Ästhetik“ war an der Auswahl
für die diesjährige Reihe der Westberg-Vorlesung beteiligt. „Am Ausgangspunkt
von Sianne Ngais Forschung steht die Frage, welche ästhetischen Formen,
Erfahrungen und Urteilskategorien sich unter den Bedingungen des
‚Spätkapitalismus' herausbilden und welches Potential eine solche Ästhetik für
die Kritik ihrer eigenen ‚spätkapitalistischen' Bedingungen zur Verfügung
stellt“, so Völz.
In
ihren Frankfurter Vorlesungen, die sie englischer Sprache halten wird, wird
Sianne Ngai ihren Blick, ausgehend von ihrem neuesten Buch Theory of the
Gimmick, auf das Gimmick richten. Im Gimmick erkennt Ngai eine ästhetische
Form, die uns zugleich anzieht und abstößt, und ein ästhetisches Urteil, durch
das wir diese ambivalente Gefühlsmischung zum Ausdruck bringen.
Eröffnet
wird die Reihe mit dem Vortrag „An Introduction to Aesthetic Categories
(Through the Case of an Unstable One)“
am
Montag, 14. Juni 2021, um 19.00 Uhr,
in
dessen Rahmen Ngai sich mit dem Begriff der „ästhetischen Kategorie“
auseinandersetzen wird.
Aufgrund
der aktuellen Corona-Pandemielage finden alle Vorlesungen online statt. Die
Informationen zum Programm sowie zur Anmeldung sind abrufbar unter
www.uni-frankfurt.de/Dagmar-Westberg-Stiftungsgastprofessur.
Zur
Person der Referentin
Sianne
Ngai hat an der Brown University sowie in Harvard studiert. Von 2000 bis 2007
war sie Assistant Professor für Englisch und von 2011 bis 2017 Associate
Professor für Englisch an der Stanford University. Seit Herbst 2017 ist sie
Professor of English an der University of Chicago. Zudem war Ngai Stipendiatin
des Wissenschaftskollegs zu Berlin, des American Council of Learned Societies,
der Huntington Library und des Stanford Humanities Center. 2015 wurde ihr von
der Universität Kopenhagen die Ehrendoktorwürde in Geisteswissenschaften
verliehen. Darüber hinaus unterrichtete Ngai an der Cornell
School for Criticism and Theory sowie am Southern California Institute for
Architecture. Sianne
Ngais Forschungsschwerpunkte umfassen Ästhetische Theorie, Kritische Theorie,
Amerikanische Literatur, Kulturwissenschaften, Feministische Studien und Queer
Studies.
Zur
Dagmar-Westberg-Vorlesung
Die
Gastprofessur ist nach dem Vorbild amerikanischer Lectures konzipiert. Sie wird
aus den Erträgen eines Fonds finanziert, den die Mäzenin Dagmar Westberg
(1914-2017) gestiftet hat. Nach dem Willen der Stifterin soll das Geld
ausschließlich für die Geisteswissenschaften verwendet werden. So kann die
Goethe-Universität jährlich eine weltweit renommierte Forscherpersönlichkeit
nach Frankfurt einladen. In den vergangenen Jahren fiel die Wahl auf den
Germanisten Peter Strohschneider, der bis Ende 2019 DFG-Präsident war, die
amerikanische Philosophin Martha Nussbaum, den deutsch-amerikanischen
Archäologen Lothar von Falkenhausen, den Berliner Theologen Christoph
Markschies, den Princeton-Historiker Anthony T. Grafton, die US-amerikanische
Historikerin Lynn Hunt und den israelischen Wissenschaftshistoriker und
Philosophen Menachem Fisch.
Die Termine der 8. Westberg-Vorlesung:
An Introduction to
Aesthetic Categories (Through the Case of an Unstable One)
Montag, 14.06.2021, 19 Uhr
Online-Vorlesung via Zoom
Aesthetic Judgment as Verbal Performance
Dienstag, 15.06.2021, 19 Uhr
Online-Vorlesung via Zoom
The Gimmick as
Capitalist Form
Donnerstag, 17.06.2021, 19 Uhr
Online-Vorlesung via Zoom
Theory of the
Gimmick: Aesthetic Judgment and Capitalist Form
Kolloquium zu den Vorlesungen
Freitag, 18.06.2021, ab 13 Uhr
Online-Kolloquium
(Anmeldung zum Kolloquium unter vatanasomboon@em.uni-frankfurt.de)
Redaktion: Michael Thomas, Veranstaltungsmanager, Tel: 069 798-12444, Fax: 069 798-763 12531, mithomas@em.uni-frankfurt.de
Soziologe Sighard Neckel beendet partizipative Vortragsreihe „DenkArt“: Herausforderungen und Funktionsweisen des gesellschaftlichen Zusammenhalts
FRANKFURT. Wie unter einem Brennglas hat die Pandemie Ungleichheiten in unserer Gesellschaft deutlich gemacht. Und sie hat sie noch einmal vertieft.
Lebenswirklichkeiten spalten sich voneinander ab, wenn etwa von vielen gar nicht wahrgenommen wird, dass das Infektionsrisiko nach Stadtteilen und Regionen verschieden verteilt ist. Umso wichtiger ist es, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern. Wie aber kann Solidarität in einer Gesellschaft verschiedener Lebensrealitäten funktionieren? Und welche Rolle spielen dabei die Emotionen von Individuen, gesellschaftliche Infrastrukturen und (Verteilungs-)Regeln?
Zum Abschluss der partizipativen Vortragsreihe DenkArt „Solidarität_Aber wie?“ spricht der Soziologe und Assoziiertes Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität, Prof. Dr. Sighard Neckel, am Dienstag, dem 8. Juni 2021, um 19.30 Uhr, über „Solidarität_Welche Rolle spielen Emotionen, Regeln, Infrastrukturen?“
Der Vortrag wird online via Livestream auf www.youtube.com/hausamdom zu verfolgen sein. Moderieren wird Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds Normative Ordnungen der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Sighard Neckel ist Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel im Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Hamburg und Sprecher der dortigen DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Zukünfte der Nachhaltigkeit“. Er ist Assoziiertes Mitglied des mitveranstaltenden Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main und war bis 2017 Mitglied des Kollegiums des Instituts für Sozialforschung (IfS). Seine Forschungsschwerpunkte sind Wirtschaftssoziologie, soziale Ungleichheit, Kultursoziologie, Emotionsforschung und Gesellschaftstheorie. Zu seinen Publikationen (mit Koautoren) gehören „Leistung und Erschöpfung. Burnout in der Wettbewerbsgesellschaft“ (2013), „Sternstunden der Soziologie. Wegweisende Theoriemodelle des soziologischen Denkens“ (2010) und jüngst „Gesellschaftstheorie im Anthropozän“ (2020).
Ziel der Reihe „DenkArt“ ist es, die öffentliche Debattenkultur zu pflegen und einen Raum für Diskussionen über aktuelle gesellschaftliche Themen zu schaffen. Im Anschluss an die Impulsvorträge werden die Zuschauer*innen deshalb miteinander ins Gespräch gebracht und können sie im Chat zum Livestream Fragen an die Gastredner*innen stellen.
Veranstalter von DenkArt sind der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Katholische Akademie Rabanus Maurus, das Haus am Dom, die Heinrich-Böll-Stiftung Hessen e.V. und Prof. Marion Tiedtke (Professorin für Schauspiel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und Dramaturgin). Unterstützt wird die Reihe durch die Sebastian-Cobler-Stiftung für Bürgerrechte.
Weitere Informationen
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität
069/798-31407
anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de