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Goethe-Universität, Institut für Ethnologie und Frobenius-Institut gratulieren ihrem Sozial- und Kulturanthropologen
Als Anerkennung seiner Leistungen in den Geistes- und
Sozialwissenschaften ist Mamadou Diawara zum Fellow der British Academy gewählt
worden. Diawara ist Professor für Sozial- und Kulturanthropologie am Institut
für Ethnologie und stellvertretender Direktor des Frobenius Instituts an der
Goethe-Universität sowie Direktor von Point Sud, dem Forschungszentrum für
lokales Wissen in Bamako (Mali).
FRANKFURT. Professor Mamadou
Diawara ist von der Jahreshauptversammlung der British Academy zum
„Corresponding Fellow“ und damit zum Mitglied der British Academy gewählt
worden. Er wird zukünftig der Fachsektion „Afrika, Asien und Naher Osten“
innerhalb der Akademie angehören. Die Wahl zum „Corresponding Fellowship“ ist
die höchste wissenschaftliche Auszeichnung in den Geistes- und
Sozialwissenschaften der Akademie. „Zum Corresponding Fellow kann“, so heißt es
in der Satzung der British Academy „nur gewählt werden, wer in einem der von
der Akademie zu fördernden Forschungsbereichen hohes internationales Ansehen
erlangt hat“. Eine weitere Voraussetzung für die Ernennung ist ein permanenter
Wohnsitz außerhalb der Vereinigten Königreiche, der Isle of Man oder der
Kanalinseln.
„Die
Nachricht hat mich komplett überrascht, und ich habe mich natürlich sehr
darüber gefreut“, sagt Prof. Mamadou Diawara. Es sei eine große Ehre, in den
Kreis so vieler Koryphäen aufgenommen zu werden. Die Britische Akademie sei
eine bedeutende Instanz, die sich auch in öffentlichen Debatten immer wieder zu
Wort melde und deren Stimme großes Gewicht habe. Er selbst freue sich auf
interessante Vorträge und regelmäßigen Austausch mit Geistes- und
Sozialwissenschaftlern aus der ganzen Welt. Diawara kann nun lebenslänglich den
Titel „FBA“ als Namenszusatz tragen.
Mamadou
Diawara, Jahrgang 1954, hat an der École Normale Supérieure, Bamako, und an der
École des hautes études en sciences sociales, Paris, studiert. In Paris wurde
Diawara 1985 im Fach Anthropologie und Geschichte promoviert. 1998 folgte die
Habilitation an der Universität Bayreuth, 2004 der Ruf an die
Goethe-Universität. Diawara war an Universitäten in Europa und Amerika tätig.
Er war Henry Hart Rice Visiting Professor in Anthropology and History an der
Yale University (USA) und Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. 1998
gründete Diawara mit Moussa Sissoko und Kolleginnen und Kollegen aus
Deutschland, Österreich und Mali Point Sud, das Forschungszentrum für lokales
Wissen in Bamako (Mali). Er hat mehrere Forschungsförderungsprojekte
mitinitiiert, die sich insbesondere an Nachwuchskräfte aus Afrika richten, und
engagiert sich in Programmen zur Kooperations-Förderung zwischen afrikanischen
und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus anderen Erdteilen. In seiner
Forschung beschäftigt sich Mamadou Diawara mit Geschichte, oralen Kulturen, Medien,
Normenwandel, Mobilität und Migration in Afrika. Sein regionaler Schwerpunkt
liegt auf Subsahara-Afrika, insbesondere den Sahelländern, und auf Beziehungen
zwischen Afrika und Südostasien, insbesondere Thailand, wo er sich mit dem
Handel u.a. mit Edel- und Halbedelsteinen befasst. Dafür erhielt er eine starke
Unterstützung vom Exzellenzcluster Die Herausbilddung normativer Ordnungen.
Die British Academy wurde 1902 gegründet und ist die nationale
Akademie des Vereinigten Königreichs für Geistes- und Sozialwissenschaften. Sie
ist eine Gemeinschaft von mehr als 1400 führenden Köpfen in diesen Fächern. Die
Akademie versteht sich als Einrichtung zur Förderung der Forschung auf
nationaler und internationaler Ebene und als ein Forum für Diskussionen und Engagement.
In diesem Jahr wurden insgesamt 85 Fellows gewählt, darunter 52 aus dem Vereinigten Königreich, 29 Corresponding Fellows und vier Honorary Fellows.
Die Präsidentin der British Academy, Professor Julia Black, sagte
in ihrer Begrüßungsrede: „Ich freue mich, diese angesehenen und bahnbrechenden
Wissenschaftler in unserem Fellowship willkommen zu heißen. (…) Mit dem
Fachwissen und den Erkenntnissen unserer neuen Fellows ist die Akademie besser
denn je in der Lage, neue Wege des Wissens und des Verständnisses zu
beschreiten und das Wohlergehen und den Wohlstand von Gesellschaften auf der
ganzen Welt zu fördern. Ich gratuliere jedem unserer neuen Fellows zu ihrer
Leistung und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihnen."
Ein Porträt von Prof. Diawara zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/122595166
Bildtext: Der Ethnologe Prof. Mamadou Diawara ist zum Corresponding Fellow
der British Academy gewählt worden. (Foto: Normative Orders, Frankfurt)
Weitere Informationen
Institut
für Ethnologie
Geschäftsstelle
Telefon
+49(0)69 798-33064
ethnologie@em.uni-frankfurt.de
PD
Dr. Susanne Fehlings, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Frobenius-Institut
Telefon
+49(0)69 798-33058
fehlings@uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
DFG-Forschungsgruppe will Abstraktion im Gehirn verstehen und KI-Systeme verbessern
Wie abstraktes Wissen im Gehirn gespeichert wird, untersuchen Psycholog:innen und Informatiker:innen in der neuen DFG-Forschungsgruppe ARENA. Die Erkenntnisse sollen umgekehrt dazu beitragen, künstlich intelligente (KI)-Systeme effizienter und flexibler zu machen.
FRANKFURT.
Seitdem künstlich intelligente Systeme Objekte und Sprache zuverlässig erkennen
können, hat die KI-Forschung einen Boom erlebt. Doch nach wie vor müssen die
Systeme mit hohem Arbeits- und Energieaufwand trainiert werden – und speichern
ihr Wissen über Objekte und Wörter trotzdem anders als das menschliche Gehirn:
Moderne KI-Systeme sind in der Regel neuronale Netzwerkmodelle. Sie bestehen
aus mehreren Schichten von künstlichen Nervenzellen, die miteinander verknüpft
sind. Deshalb werden sie auch als tiefe neuronale Netze („deep neural
networks“) bezeichnet. Ein KI-System, das für die Bilderkennung und die
Spracherkennung entwickelt wurde, kann ein Bild von einer Orange (Input) mit
dem Wort „Orange“ (Output) verknüpfen. Auf andere Sinneseindrücke
verallgemeinern kann ein solches KI-System jedoch nicht – was unser Gehirn
dagegen mühelos schafft.
Denn eine der wichtigsten Eigenschaften des menschlichen Gehirns
ist die Fähigkeit zur Abstraktion: So kann unser Wissen über eine Orange
aktiviert werden, wenn wir sie sehen, sie fühlen, schmecken oder riechen. Unser
semantisches Wissen über Orangen wird also im Gehirn abstrakt abgebildet oder
repräsentiert – unabhängig davon, wie wir Orangen über die Sinne wahrnehmen.
Diese Art der abstrakten Wissensrepräsentation könnte die KI vom
menschlichen Gehirn lernen. Allerdings ist das ‚Format‘, in dem unser
semantisches Wissen im menschlichen Gehirn gespeichert ist, noch nicht gut
verstanden. Hier wiederum kann die Hirnforschung von den mächtigen KI-Modellen
profitieren. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte
interdisziplinäre Forschungsgruppe ARENA (Abstrakte Repräsentationen in
neuronalen Architekturen) an der Goethe-Universität, dem Frankfurt Institute
for Advanced Studies (FIAS) und dem Max-Planck-Institut für Softwaresysteme in
Saarbrücken schlägt eine Brücke zwischen Informatik, Psychologie und
Neurowissenschaften, um diese Fragestellungen zu erforschen. Sie erhält in den
kommenden vier Jahren insgesamt rund 3,7 Millionen Euro.
Ein wichtiges Ziel der ARENA-Forschungsgruppe ist es zu
untersuchen, ob KI-Systeme, die mit Daten unterschiedlicher Formate – mit
Bildern, Sprache oder Videos, also mit multimodalen Daten –trainiert werden,
abstraktere oder zumindest dem menschlichen Gehirn ähnlichere Wissensformen
entwickeln. Bei diesen Arbeiten nimmt Prof. Gemma Roig, die in der
Forschungsgruppe als Brückenprofessorin zwischen Informatik und Psychologie
fungiert, eine tragende Rolle ein.
Umgekehrt interessiert die Psycholog:innen und
Neurowissenschaftler:innen, wie gut KI-Systeme die Arbeitsweise des Gehirns bei
der Verarbeitung abstrakter Bedeutungen erklären können. Dazu wollen sie
vergleichen, wie ein KI-System und das menschliche Gehirn arbeiten, wenn sie
dieselben Aufgaben lösen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung werden
KI-Modelle als ein statistisches Werkzeug zur Analyse von Hirnaktivität
verwendet, die mit den Methoden der funktionellen Magnetresonanztomographie und
der Magnetenzephalographie am Brain Imaging Center der Goethe-Universität
während der Bearbeitung von Sprach- und Objekterkennungsaufgaben gemessen
werden. Die Forscher:innen erwarten, dass dabei auf dem höchsten
Abstraktionsgrad die gleichen Repräsentationen im Gehirn angesprochen werden.
Ein
Kernstück dieser Arbeit wird die Erhebung eines sehr großen Datensatzes an
Versuchspersonen sein, die in mehreren Untersuchungssitzungen eine ganze Reihe
von entsprechenden Aufgaben bearbeiten, während ihre Hirnaktivität gemessen
wird. „Der geplante Datensatz ist einzigartig und soll in der Zukunft auch im
Sinne des Open Science-Gedankens mit anderen Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftlern geteilt werden“, erläutert Prof. Christian Fiebach, der
Sprecher der ARENA-Forschungsgruppe.
Doch
zunächst dienen die erhobenen Daten den Modellierer:innen in der
ARENA-Forschungsgruppe dazu, zu erforschen, ob sie KI-Systeme nach dem
biologischen Vorbild des menschlichen Gehirns flexibler und effizienter machen
können. Hierzu werden auch Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie einbezogen.
Umgekehrt möchten die Experimentator:innen von den Modellierer:innen neue
Analysetechniken lernen, um ihre Modelle des Gehirns zu präzisieren. Oder
anders gesagt: Wie lässt sich das neuronale Abbild der Orange im Gehirn besser
entschlüsseln, und wie kann diese Erkenntnis dazu beitragen, KI-Modellen in der
Zukunft ein menschenähnlicheres Wissen über die Orange zu vermitteln?
Weitere Informationen (nur in englischer Sprache)
Prof.
Dr. Gemma Roig (PhD)
Computer Science Department (FB12)
Telefon 069/798-28692
E-Mail roig@cs.uni-frankfurt.de
Homepage:
https://www.izn-frankfurt.de/mitglied/fiebach/
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Forschungsservices an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg werden ausgebaut.
FRANKFURT. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den
Fachinformationsdienst (FID) Jüdische Studien für weitere drei Jahre mit 1,6
Mio Euro und sichert damit den Ausbau einer zentralen fachlichen
Informationsinfrastruktur für Forschungen zu Judentum und Israel in Geschichte
und Gegenwart. Der FID Jüdische Studien wird seit 2016 an der
Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Kooperation mit
Professor Dr. Kai Eckert, Hochschule der Medien Stuttgart, aufgebaut und stärkt
den Forschungsschwerpunkt Jüdische Studien an der Goethe-Universität Frankfurt
am Main.
Der FID Jüdische Studien richtet sich an Forschende der Judaistik, Jüdischen
Theologie, Jüdischen Studien und Israel, an Geistes- und
Sozialwissenschaftler*innen mit einschlägigem Forschungsinteresse, sowie
Vertreter*innen fachlich bedeutsamer Sammlungen in Museen, Archiven und
Bibliotheken. Er sichert die überregionale Bereitstellung aktueller
Fachliteratur und elektronischer Medien und baut hierbei auf der national und
international herausragenden Hebraica- und Judaica-Sammlung der
Universitätsbibliothek auf. Zu den einschlägigen Ressourcen gehört auch eine
der größeren Digitalen Sammlungen in den Jüdischen Studien, die zentrale Texte
und Quellen zur jüdischen Geschichte und Kultur der Forschung und der
interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht.
Die FID Jüdische Studien bietet darüber hinaus fachlich
zugeschnittene Informations- und Serviceangebote und wird diese im Rahmen der
nun bewilligten dritten Förderphase in enger Abstimmung mit
Fachwissenschaftler*innen weiterentwickeln. Hierzu zählt der Ausbau des
FID-Portals – www.jewishstudies.de –
einschließlich des Fachkatalogs Jüdische Studien.
Ein Schwerpunkt des FID bildet die Aufbereitung und Kontextualisierung fachlich relevanter qualitativer Daten und damit verbunden die Bereitstellung von Datenservices für Forschung und Bibliotheken. Hierzu zählt im Besonderen das von Professor Eckert verantwortete Teilprojekt JudaicaLink, das fachlich relevante Datenbestände als Linked Open Data aufbereitet und über einen Wissensgraphen (Knowledge Graph) bereitstellt. JudaicaLink Labs entwickelt darüber hinaus automatisierte Verfahren zur Aufbereitung digitaler Datenbestände. In der dritten Förderphase werden diese forschungsnahe Dienstleistungen für die digitalen Jüdischen Studien weiterentwickelt. Zur Verbesserung der Auffindbarkeit hebräischer Werke in Bibliothekskatalogen hat der FID Jüdische Studien zudem ein Verfahren zur automatischen Anreicherung von transliterierten Titeldaten in Originalschrift entwickelt, für das in Kooperation mit anderen Fachinformationsdiensten ein Nachnutzungskonzept für weitere Sprachen erarbeitet wird.
Kontakt: Dr. Kerstin von der Krone, Fachinformationsdienst Jüdische Studien, Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg, Bockenheimer Landstraße 134-138, 60325 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (69) 798 39665, k.vonderkrone@ub.uni-frankfurt.de
Kontakt für Presseanfragen allgemein: Bernhard Wirth, Stabsabteilungen Öffentlichkeitsarbeit und Personalentwicklung, Tel. +49 (69) 798 39223; Mail: b.wirth@ub.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank,
Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation,
Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Laborstudie: Schon 3 Monate nach zweiter Impfung oder Booster geringer Infektionsschutz – Antikörperpräparate teilweise wirkungslos. Ergebnisse geben jedoch keine Auskunft darüber, wie schwer Menschen erkranken
Die von etwa Dezember bis April dominanten Omikron-Varianten BA.1 und BA.2 des SARS-CoV-2-Virus können bereits nach drei Monaten den Schutz vor einer Infektion unterlaufen, den Impfungen oder überstandene Infektionen bieten. Dies zeigt eine Studie aus Frankfurt unter Federführung des Universitätsklinikum Frankfurt und der Goethe-Universität. Außerdem wirken laut Studie verschiedene pharmazeutische Antikörperpräparate (monoklonale Antikörper) höchst unterschiedlich auf die beiden Virusvarianten. Die Studienautor:innen betonen daher, wie wichtig die Abstimmung von Schutzmaßnahmen auf die genetischen Veränderungen des Virus sind.
FRANKFURT. Die Omikron-Variante des SARS-CoV-2-Virus wurde erstmals im November 2021 in Südafrika beschrieben. Die hohe Infektiosität des Virus und seine Fähigkeit, rasch weitere Varianten hervorzubringen, wurden auch in Deutschland sichtbar: Seit Januar 2022 herrschte hierzulande zunächst die Omikron-Variante BA.1 vor, zu der in den folgenden Monaten die Variante BA.2 hinzukam. Inzwischen ist das Virus weiter mutiert, und seit Juni haben die Varianten BA.4 und BA.5 ihre Vorgänger abgelöst.
Das Abwehrsystem des menschlichen Körpers stellt dies vor große Herausforderungen: Bei einer SARS-CoV-2-Infektion werden Antikörper gebildet, die an Oberflächenstrukturen des Virus binden und es auf diese Weise daran hindern, in menschliche Zellen einzudringen. Zentral ist hier das virale Spike-Protein. Genau dieses ist in den Omikron-Varianten an mehr als 50 Stellen gegenüber des ersten, in Wuhan identifizierten SARS-CoV-2-Virus verändert. Die Folge: Die nach einer Infektion oder einer Impfung gebildeten Antikörper erkennen die Varianten schlechter. Daher können sich Menschen trotz überstandener Infektion erneut mit einer neuen SARS-CoV-2-Variante anstecken, oder es kommt zu Impfdurchbrüchen. Wie gut die Immunitätsantwort auf eine Infektion ist, hängt allerdings nicht nur von den Antikörpern ab.
Frankfurter Forscher:innen um Dr. Marek Widera und Prof. Sandra Ciesek von Institut für Medizinische Virologie des Universitätsklinikum Frankfurt und der Goethe-Universität haben jetzt untersucht, wie lange die im Blut enthaltenen Antikörper nach einer Impfung oder überstandenen Erkrankung die Virusvarianten Omikron BA.1 und BA.2 noch neutralisieren konnten. Dazu sammelten sie Blutproben von zweifach und dreifach geimpften (geboosterten) Menschen, gaben den flüssigen Blutbestandteil (Blutserum), der Antikörper enthält, zusammen mit SARS-CoV-2-Viren auf kultivierte Zellen und beobachteten, wie viele der Zellen infiziert wurden. Außerdem bestimmten sie jeweils die Menge der Antikörper in den Proben, die das Spike-Protein erkannten.
Das Ergebnis: Ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung hatten die getesteten Seren praktisch keine neutralisierende Wirkung mehr auf die Omikron-Varianten BA.1 und BA.2. Auch der Effekt der Booster-Impfung lies rasch nach: Zwar konnten die Seren kurz nach der Booster-Impfung noch sehr gut schützen, drei Monate später war die Schutzwirkung nur noch sehr schwach, sodass die Mehrheit der getesteten Seren nicht mehr in der Lage war, die beiden Virusvarianten zu neutralisieren. „Dies liegt daran, dass der Antikörpertiter im Serum – sozusagen die Menge der Antikörper – nach einer Impfung oder Infektion im Laufe der Zeit abnimmt“, erklärt Widera. „Weil die Antikörper neuere Virusvarianten deutlich schlechter erkennen, reicht ein niedrigerer Antikörperspiegel dann nicht mehr aus, um die Virusvarianten zu neutralisieren und eine Infektion der Zellen in Zellkultur zu verhindern. Die Daten aus dieser Studie lassen allerdings nur Rückschlusse auf die Ansteckungsgefahr zu und keine Aussage zum Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf.“ Denn ausschlaggebend für die Immunabwehr sei nicht nur der Antikörpertiter, sondern auch die zelluläre Immunantwort, die in dieser Studie jedoch nicht untersucht wurde.
Besonders problematisch seien die Ergebnisse für den Einsatz monoklonaler Antikörper, die zum Beispiel Patienten mit geschwächtem Immunsystem vorbeugend verabreicht werden, sagt Prof. Sandra Ciesek. Ciesek ist Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie des Universitätsklinikums Frankfurt und Letztautorin der Studie. Sie erklärt: „Wir haben beispielhaft drei solcher monoklonalen Antikörper im Labor untersucht und gesehen, dass sie ihre Wirksamkeit sehr stark von der Virusvariante abhängt. Damit wir vulnerable Patientinnen und Patienten mit solchen Präparaten schützen können, ist es daher dringend erforderlich auch am Patienten zu testen, inwieweit solche Antikörper aktuell verbreitete Virusvarianten neutralisieren können.“ In Deutschland seien zwar die in der Studie untersuchten Virusvarianten BA.1 und BA.2 mittlerweile nicht mehr dominant verbreitet, so die Virologin. „Unsere Studie zeigt jedoch, dass wir nicht darin nachlassen dürfen, unsere Schutzmaßnahmen an die genetischen Veränderungen des SARS-CoV-2-Virus anzupassen, derzeit also an die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5.“
Publikation: Alexander Wilhelm, Marek Widera, Katharina Grikscheit, Tuna Toptan, Barbara Schenk, Christiane Pallas, Melinda Metzler, Niko Kohmer, Sebastian Hoehl, Rolf Marschalek, Eva Herrmann, Fabian A. Helfritz, Timo Wolf, Udo Goetsch, Sandra Ciesek: Limited Neutralisation of the SARS-CoV-2 Omicron Subvariants BA.1 and BA.2 by Convalescent and Vaccine Serum and monoclonal antibodies. eBioMedicine (2022) https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2022.104158
Weitere Informationen
Prof. Dr. Sandra Ciesek
Dr. rer. nat. Marek Widera
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über
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Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
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069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Seit 2013 besteht das Goethe-Schülerlabor Physik am Institut für Didaktik der Physik – jährlich bis zu 2600 Schülerinnen und Schüler
Nach einer durch die Pandemie bedingten Pause konnten 2022 erstmals wieder viele Schülerinnen und Schüler aus dem Großraum Frankfurt im Goethe-Schülerlabor Physik begrüßt werden, darunter der 10.000sten Schüler seit dem Start des Schülerlabors 2013: Fynn Wiesner von der Georg-Büchner-Schule in Rodgau. Fynn Wiesner erhielt vom Begründer des Goethe-Schülerlabor Physik, dem Physikdidaktiker Prof. Thomas Wilhelm, eine Ehrenurkunde und als Geschenk einen Bausatz für einen Elektromotor. Finanziert wird das Schülerlabor Physik durch die Stiftung Giersch.
FRANKFURT/RODGAU. Es geht um Spiegel, Magnetismus, Kriminalistik oder Elektromobilität: Ein breites Themenspektrum erwartet die Schülerinnen und Schüler im Goethe-Schülerlabor Physik. Von Angeboten für Grundschulen bis zur gymnasialen Oberstufe reicht die Themenvielfalt, die Schulen im Rhein-Main-Gebiet bei einem Besuch der Goethe-Universität buchen können. Ein Bezug zum Alltag ist dabei wichtig, weiß der Physikdidaktiker Prof. Thomas Wilhelm, der das Schülerlabor 2013 begründete und seither leitet: „Der Praxisbezug hilft sehr dabei, eventuelle Hemmungen gegenüber dem Fach zu überwinden“, betont Wilhelm, der vor seiner Zeit an der Universität Physiklehrer an einer Schule in der Nähe von Würzburg war.
Das Physik-Schülerlabor steht nicht nur Schülerinnen und Schülern offen, sondern ist auch Teil des Lehrangebots für Studierende des Lehramts Physik. Seit 2018 hat die Stiftung Giersch die Finanzierung übernommen.
Neben diesem Goethe-Schülerlabor Physik gibt es an der Goethe-Universität für das Fach Physik noch das Schülerlabor „Radioaktivität und Strahlung“ für die Jahrgangsstufen 9 und 10 sowie für die gymnasiale Oberstufe, in dem unter anderem Nachweistechniken der modernen Teilchenphysik erlernt werden können. Dieses Schülerlabor wird ebenfalls von der Stiftung Giersch sowie vom Hessischen Kultusministerium gefördert. Darüber hinaus veranstaltet die Goethe-Universität zu zahlreichen weiteren Themen naturwissenschaftliche Schülerlabore, unter anderem zu Chemie, Künstlicher Intelligenz, Mathematik, Biologie und Geologie.
Nicht nur Schülerinnen, Schüler und Studierende lernen in den Schülerlaboren. Thomas Wilhelm: „Natürlich lernen auch wir Didaktiker eine Menge, mein wissenschaftlicher Mitarbeiter Jannis Weber hat gerade seine Doktorarbeit im Kontext des Schülerlabors abgeschlossen. Wir entwickeln unsere Lehrkonzepte ständig weiter und können direkt feststellen, auf welche Weise wir die Themen unseren Zielgruppen gut vermitteln können.“ Das gelte natürlich nicht nur für das Goethe-Schülerlabor Physik, sondern auch für den Physikunterricht an Schulen, zu dem Thomas Wilhelm forscht.
Internet:
Das Goethe-Schülerlabor Physik:
Angebote der Goethe-Universität für Schülerinnen und Schüler im Bereich Naturwissenschaften
Hintergrundinformation:
Wissenschaftspreis für Physikdidaktiker Thomas Wilhelm
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/122352667
Bildtext:
(1) Fynn Wieser aus Rodgau war der 10.000ste Schüler im Goethe-Schülerlabor Physik. Foto: privat
(2) Prof. Dr. Thomas Wilhelm, Goethe-Universität. Foto: Jürgen Lecher für Goethe-Universität
Weitere Informationen
Prof. Dr. Thomas Wilhelm
Institut für Didaktik der Physik
Goethe-Universität Frankfurt
Tel.: 069 798-47845
T
el. Sekretariat: 069 798-46451
wilhelm@physik.uni-frankfurt.de
Homepages: www.thomas-wilhelm.net , www.physikdidaktik.uni-frankfurt.de
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Forscher der Goethe-Universität klären zusammen mit Teams der Universitäten Marburg und Basel die atomare Struktur eines wasserstoff- und kohlendioxidspeichernden Bakterienproteins auf
Mikrobiologen der Goethe-Universität haben zusammen mit Forschern aus Marburg und Basel die Struktur eines Enzyms aufgeklärt, das aus molekularem Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) Ameisensäure bildet. Das Enzym des Bakteriums Thermoanaerobacter kivui war vor einigen Jahren von Mikrobiologen der Goethe-Universität entdeckt worden. Kürzlich hatten die Wissenschaftler sein Potenzial zur Herstellung eines flüssigen Wasserstoffspeichers vorgestellt. Die jetzt erstmals atomgenau beschriebene fadenförmige Struktur des Enzyms wirkt wie ein Nanodraht und ist offenbar für die extrem effiziente Umwandlung der beiden Gase verantwortlich (Nature, DOI 10.1038/s41586-022-04971-z).
FRANKFURT/MARBURG/BASEL. 2013 entdeckten Mikrobiologen um Prof. Volker Müller von der Goethe-Universität ein außergewöhnliches Enzym in einem wärmeliebenden (thermophilen) Bakterium: die wasserstoffabhängige CO2-Reduktase HDCR. Sie stellt aus gasförmigem Wasserstoff (H2) und Kohlendioxid (CO2) Ameisensäure (Formiat) her, wobei der Wasserstoff Elektronen an das Kohlendioxid überträgt. Damit ist die HDCR das erste bekannte Enzym, das direkt Wasserstoff nutzen kann. Alle bis dahin bekannten Enzyme, die Ameisensäure produzieren, nutzen dagegen einen Umweg: Sie erhalten die Elektronen von löslichen zellulären Elektronenüberträgern, die die Elektronen ihrerseits mit Hilfe weiterer Enzyme vom Wasserstoff empfangen.
Das Bakterium Thermoanaerobacter kivui lebt fern vom Sauerstoff zum Beispiel in der Tiefsee und nutzt CO2 und Wasserstoff zur Energiegewinnung. Die HDCR von Thermoanaerobacter kivui besteht aus 4 Protein-Modulen, einem wasserstoffspaltenden und einem ameisensäurebildenden Modul und zwei kleinen Eisen-Schwefel-haltigen Modulen. „Schon nach der Entdeckung war uns klar, dass es die beiden kleinen Untereinheiten sein müssen, die Elektronen vom einen zum anderen Modul leiten“, sagt Müller. 2016 beobachteten die Forscher, dass das Enzym lange Fäden (Filamente) bildet. Müller: „Wie wichtig diese Struktur war, konnten wir daran erkennen, dass die Fadenbildung die Enzymaktivität stark stimuliert.“
Jetzt haben die Forscher der Goethe-Universität zusammen mit der Gruppe von Dr. Jan Schuller, Philipps-Universität Marburg und LOEWE Zentrum für Synthetische Mikrobiologie, eine molekulare Nahaufnahme des Enzyms gemacht. Durch kryo-elektronenmikroskopische Analysen gelang Schullers Gruppe die Bestimmung der HDCR-Raumstruktur in atomgenauer Auflösung. Damit wurden die Details der langen Filamente sichtbar, die das Enzym unter den experimentellen Bedingungen im Labor (in vitro) bildet: Das Rückgrat der Filamente besteht aus den beiden kleinen Untereinheiten der HDCR, die so zu einer Art Nanodraht mit Tausenden von elektronen-leitenden Eisenatomen zusammengelagert sind. „Dies ist der bisher einzige enzymatisch dekorierte Nanodraht. Auf diesem Draht sitzen das Hydrogenase-Modul und das Formiat-Dehydrogenasemodul wie Pilzköpfe auf einer Leitung“, erklärt Schuller.
Helge Dietrich, Doktorand an der Goethe-Universität in der Gruppe von Volker Müller, testete eine genetische Modifikation der kleinen Module, die die Bildung der HDCR-Fäden verhinderte. Das Ergebnis: Die einzelnen Bausteine oder Monomere waren weit weniger aktiv als das Filament.
Auch in Bakterienzellen lagern sich Enzym-Monomere zu Fadenstrukturen zusammen. Diese Erkenntnis steuerten der Baseler Zellstrukturbiologe Prof. Ben Engel und sein Team durch kryo-elektronentomografische Untersuchungen bei. Mithilfe dieser Spitzentechnologie gelang den Forschern eine besondere Entdeckung: „Hunderte dieser Filamente sind umeinandergewunden und bilden übergeordnete ringförmige Strukturen“, erklärt Engel. Die Bündel sind offensichtlich in der inneren Membran der Bakterienzelle verankert und durchspannen fast die gesamte Breite der Zelle. Dr. Ricardo Righetto, Wissenschaftler in Ben Engels Team, analysierte, wie diese Strukturen aus HDCR-Filamenten in Bakterien aussehen: „Mithilfe der Kryo-Elektronentomografie konnten wir mit hoher Auflösung direkt in die Zellen hineinsehen. Wir waren überrascht, dass wir nicht nur die Bildung HDCR-Filamente bestätigen konnten, sondern auch, dass sie große Bündel bilden, die in der Membran verankert sind.“
Mit der Struktur wird deutlich, woran es liegt, dass HDCR um Größenordnungen effizienter als alle chemischen Katalysatoren und deutlich besser als alle bekannten Enzyme Ameisensäure als „flüssigen Wasserstoffspeicher“ aus Wasserstoff und CO2 herstellen kann (vgl. Hintergrundinformation). Volker Müller: „Die Wasserstoffkonzentrationen im Ökosystem dieser Bakterien sind gering, und darüber hinaus können die CO2- und H2 -Konzentrationen wechseln. Die Bildung und darüber hinaus die Bündelung der Filamente schaffen nicht nur eine deutliche Erhöhung der Konzentration dieser Enzyme in der Zelle. Die Tausenden von elektronen-leitenden Eisenatomen in diesem ‚Nanodraht' können auch die Elektronen aus der Wasserstoffoxidation zwischenspeichern, wenn gerade mal eine Wasserstoffblase an den Bakterien vorbeizieht.“
Durch die atomare Auflösung der Struktur sind die Rätsel der HDCR noch nicht alle gelöst, ist das Team überzeugt. Jan Schuller meint: „Wir wissen noch nicht, wie der Draht die Elektronen speichert, warum die enzymatische Aktivität durch die Filamentbildung so stark stimuliert wird und wie die Bündel in der Membran verankert sind. An diesen Forschungsfragen arbeiten wir.“ Doch die Zukunft der HDCR könnte sehr spannend werden, glaubt Volker Müller: „Vielleicht können wir einmal synthetische Nanodrähte herstellen, mit denen wir CO2 aus der Atmosphäre einfangen können. Auch die biologische Wasserstoffspeicherung ist jetzt einen Schritt näher gerückt.“
Hintergrund: Forscher der Goethe-Universität entwickeln neue Biobatterie zur Speicherung von Wasserstoff (23. Mai 2022) https://tinygu.de/BakterienBatterie
Publikation: Helge M. Dietrich, Ricardo D. Righetto, Anuj Kumar, Wojciech Wietrzynski, Raphael Trischler, Sandra K. Schuller, Jonathan Wagner, Fabian M. Schwarz, Benjamin D. Engel, Volker Müller & Jan M. Schuller. Membrane-anchored HDCR nanowires drive hydrogen-powered CO2 fixation. Nature (2022) https://www.nature.com/articles/s41586-022-04971-z
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/122162542
Bildtext: Wie ein Zopf umeinander gewunden sind die Filamente des bakteriellen Enzyms HDCR, das aus gasförmigem H2 und CO2 Ameisensäure herstellt. Bild: Verena Resch -- https://luminous-lab.com/
Weitere Informationen
Prof. Dr. Volker Müller
Abteilung Molekulare Mikrobiologie & Bioenergetik
Institut für Molekulare Biowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Tel.: +49 (0)69 798-29507
vmueller@bio.uni-frankfurt.de
Dr. Jan Michael Schuller
KryoEM von Molekularen Maschinen
SYNMIRKO Research Center
Philipps-Universität Marburg
Tel.: +49-6421 28 22584
jan.schuller@synmikro.uni-marburg.de
Prof. Dr. Ben Engel
Biozentrum
Universität Basel
Tel.: +41 61 207 65 55
ben.engel@unibas.ch
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Noch freie Plätze für Veranstaltung, die am 16./17. September 2022 erstmals an der Goethe-Universität stattfindet.
FRANKFURT. Der Fitnesswissenschaftskongress ist erstmals zu Gast an der Goethe-Universität. Ziel ist es, Wissenschaftler*innen aus den unterschiedlichen Fachbereichen zusammenzubringen und unter der Überschrift „Fitnesswissenschaft“ an einen Tisch zu holen. Interessierte haben noch die Möglichkeit, sich unter www.fitnesswissenschaftskongress.de ein Ticket für die Veranstaltung zu sichern, die am 16. und 17. September in Frankfurt stattfindet.
Die Kongresspräsidenten Prof. Dr. Dr. Michael Behringer von der
Goethe-Universität in Frankfurt und Prof. Dr. Stephan Geisler von der IST-Hochschule
in Düsseldorf versprechen sich dadurch, dass sich Referent*innen und
Besucher*innen weiterbilden und das Wissen aus dem Kongress raus in die
Fitnessstudios tragen. Die Wissenschaftler und motivierten Nachwuchsforscher
referieren zu den acht Themenschwerpunkten Krafttraining, Ausdauertraining,
Muskelphysiologie, Gesundheitssport, Regenerationsmanagement, Ernährung,
Athletiktraining und Sportmedizin.
Neben zahlreichen prominenten Speakern aus Deutschland und der
Schweiz, sind auch in diesem Jahr wieder ausgewiesene Experten aus Nordamerika
mit dabei. Darunter der weltbekannte Hypertrophie-Forscher Brad Schoenfeld von
der City University of New York City, Prof. Stuart Phillips von der McMaster
University im kanadischen Hamilton sowie Keith Baar von der University of
California. Angesprochen sind alle, die sich wissenschaftlich mit Fitness
auseinandersetzen oder das in Zukunft machen möchten – also
Sportwissenschaftler*innen, Physiotherapeut*innen, Fachleute aus der Fitness-
und Gesundheitsbranche sowie Interessierte aus dem universitären und dem
Bildungsumfeld.
Kontakt: Prof. Dr. Dr.
Michael Behringer, Leiter Sportmedizin und Leistungsphysiologie,
Goethe-Universität Frankfurt. Tel. (069) 798-24505; behringer@sport.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Auszeichnung für NMR-Forscher der Goethe-Universität
Mit dem Richard-R.-Ernst-Preis für Magnetische Resonanz der internationalen EUROMAR-Konferenz in Utrecht wurde jetzt Prof. Harald Schwalbe von der Goethe-Universität, Chemiker und Spezialist für Kernspinresonanz-(NMR)-Spektroskopie, ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für seine wegweisenden Beiträge zur Entwicklung und Anwendung neuartiger Methoden in der biomolekularen NMR-Spektroskopie. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird vom Laborgerätehersteller Bruker gesponsert. Ein internationales Komitee aus renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kürte den Preisträger.
FRANKFURT/ UTRECHT. Prof.
Lucio Frydman, Vorsitzender des Richard-R.-Ernst-Preis-Komitees und Chemiker am
Weizmann-Institut, Israel, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass wir Prof. Harald
Schwalbe mit dem diesjährigen Richard-R.-Ernst-Preis auszeichnen konnten. Nicht
nur seine Forschung mit der NMR-Spektroskopie ist in ihrer Tiefe und Breite
außergewöhnlich; seine Arbeit mit der Gründung des COVID-19 NMR-Konsortiums hat
zu wesentlichen Fortschritten im Kampf gegen diese abscheuliche Krankheit
geführt.“
Der Preis würdigt insbesondere die neuen Erkenntnisse, die
Schwalbe und sein Team über die Faltung und Regulierung von RNA und DNA
gewonnen haben sowie über die Faltungsprozesse, die Proteine außerhalb von
Zellen (in vitro) durchlaufen. Ferner hob das Komitee die innovativen
Ideen der Frankfurter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hervor, wie die
NMR für das Wirkstoff-Screening und beim Design von Medikamenten angewandt
werden kann. Ebenso wird Schwalbes Initiative bei der Gründung des
internationalen wissenschaftlichen COVID-19-NMR-Konsortiums ausgezeichnet,
innerhalb dessen mehr als 200 Forscherinnen und Forscher mithilfe von
NMR-Spektroskopie und anderen Methoden zur Aufklärung molekularer Vorgänge im
Zusammenhang mit SARS-CoV-2-Infektionen beitragen.
Prof. Harald Schwalbe, der im Zentrum für Biomolekulare
Magnetische Resonanz der Goethe-Universität tätig ist, freute sich über die
Ehrung: „Dieser Preis geht in erster Linie an mein großartiges Team. Es macht
unglaublich viel Spaß, solch ein gleichermaßen wissenschaftlich brillantes wie
hoch engagiertes Team zu leiten. Dass wir diesen Preis bei der
EUROMAR-Konferenz in Utrecht erhalten, freut mich besonders, weil er dadurch auch
die langjährigen engen Beziehungen insbesondere zwischen Utrecht, Florenz und
Frankfurt, aber auch anderen europäischen NMR-Exzellenzzentren widerspiegelt.“
Der Richard-R.-Ernst-Preis wurde 2017 von der EUROMAR-Konferenz (A
European Magnetic Resonance Meeting) mit dem Sponsor Bruker ins Leben gerufen,
um innovative Methoden und Anwendungen in der Magnetresonanzforschung zu
würdigen. Er wird jährlich auf der EUROMAR-Konferenz verliehen. Der Preis trägt
seinen Namen nach Prof. Richard R. Ernst, der 1991 den Nobelpreisträger für
Chemie für seine Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden Kernspinresonanz
(NMR) erhielt.
Hintergrundinformationen (Auswahl):
7.3.2022: „Tele-Forschung“: Fernsteuerungsprojekt soll
Kernspin-Strukturanalysen erleichtern und Vernetzung der europäischen Forschung
weiter vorantreiben https://www.puk.uni-frankfurt.de/113824790/Tele_Forschung___Fernsteuerungsprojekt_soll_Kernspin_Strukturanalysen_erleichtern_und_Vernetzung_der_europ%C3%A4ischen_Forschung_weiter_vorantreiben
9.11.2021:
Innovationswettbewerb: Team um Goethe-Uni-Forscher entwickelt neuartige
Anti-SARS-CoV2-Wirkstoffe https://www.puk.uni-frankfurt.de/108466418/Innovationswettbewerb__Team_um_Goethe_Uni_Forscher_entwickelt_neuartige_Anti_SARS_CoV2_Wirkstoffe
5.8.2021: Biochemiker der Goethe-Universität erkennen
interaktiven Mechanismus bakterieller Genschalter
https://www.puk.uni-frankfurt.de/104158226/Vom_Schalten_und_Walten_in_Bakterien
20.7.2021
SARS-CoV-2: Achillesfersen im Viren-Erbgut
https://www.puk.uni-frankfurt.de/103357579/SARS_CoV_2__Achillesfersen_im_Viren_Erbgut
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/111177368
Bildtext: Prof. Dr. Harald Schwalbe, Goethe-Universität Frankfurt. Foto:
Jürgen Lecher für Goethe-Universität
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Harald Schwalbe
Institut für organische Chemie und chemische Biologie
Biomolekulares Magnet-Resonanz-Zentrum (BMRZ)
Goethe-Universität Frankfurt
Tel +49 69 798-29137
schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für
Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax
069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Sommerfest der Goethe-Uni für Studierende und Mitarbeitende
FRANKFURT. Fast drei Jahre musste die Uni-Community darauf verzichten. Nun ist es wieder soweit: unter dem Motto „Sommer-Campus-Feiern“ findet am 18. Juli 2022 ab 15.00 Uhr das erste Sommerfest der Goethe-Universität seit Ausbruch der Corona-Pandemie auf dem Campus Westend statt. Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff begrüßt die Anwesenden um 16 Uhr; gefeiert wird bis in die Nacht. Eingeladen sind Studierende und Mitarbeitende mit ihren Familien und Freunden sowie Mitglieder der Stadtgesellschaft. Geboten werden nicht nur kulinarische Leckerbissen an verschiedenen Foodtrucks, Getränkeständen und Bars, sondern auch ein Musikprogramm der Extraklasse: Stars wie Shantel alias Stefan Hantel –früherer Student der Goethe-Universität –, der zuletzt zum 100. Uni-Geburtstag 2014 mit einem Konzert auf dem Campus gastierte und ATA-DJ sorgen zu späterer Stunde für das richtige Sommer- und Feierfeeling. Weitere Music-Acts: Quartett Bohèmes, Revolte Tanzbein und The Urban Socks, nicht zu vergessen Jazztanz des Hochschulsports der Goethe-Universität.
Spielbegeisterte
kommen zwischen 15 und 19 Uhr beim Goethe Play Bike auf ihre Kosten, für Kinder
organisiert das Museum Giersch der Goethe-Universität Malkurse. Mathematik an
der frischen Luft erfahren die Besucher*innen mit der MathCityApp des
Instituts für Didaktik der Mathematik und Informatik. Die MathCityMap- App
führt via GPS zu Mathematikaufgaben der besonderen Art. Auf einem
Umsonstflohmarkt können Besucher*innen nach Belieben stöbern und alles
kostenlos mitnehmen, das ihnen gefällt. Die Evangelische Studierenden Gemeinde
(ESG) organisiert ein Spielzeugboot-Rennen bei dem bis zu drei Personen
parallel an den Start gehen können. Angetrieben von einer Kerze fahren die
kleinen Blechbötchen in umfunktionierten Regenrinnen um die Wette.
Universitätspräsident
Prof. Dr. Enrico Schleiff: „Es ist ein schönes Gefühl, dass wir als
Universitätscommunity endlich wieder gemeinsam feiern können. Darauf haben wir
lange warten müssen. Das Programm unseres Goethe-Uni-Sommerfestes bietet für
jeden etwas. Ich lade Sie alle ein, mit dabei zu sein und einen großartigen
Nachmittag und Abend auf unserem Campus zu verleben.“
Das
Sommerfest wird unterstützt von langjährigen Förderern wie der Sparda-Bank und
Lotto Hessen.
Mehr
Informationen:
www.uni-frankfurt.de/sommerfest
Großer internationaler Kongress an der Goethe-Universität im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
FRANKFURT. Der Historiker und Philosoph Franz Rosenzweig (1886-1929) steht
im Mittelpunkt einer großen Tagung im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre
jüdisches Leben in Deutschland. Der Kongress „Der Stern der Erlösung – ein
Jahrhundert später: Franz Rosenzweig und die Geschichte“ findet von
17. bis
20. Juli
im
Casino-Gebäude
am
Campus Westend der Goethe-Universität
statt. Veranstalter sind die
Internationale Rosenzweig-Gesellschaft e.V, das Buber-Rosenzweig-Institut für
jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart, die
Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie und das Franz
Rosenzweig Minverva Research Center an der Hebräischen Universität von
Jerusalem.
Franz Rosenzweig wurde 1886 in
Kassel geboren. Er studierte zunächst Medizin, dann Geschichte und Philosophie.
Seine Dissertation leistete die erste umfassende kritische Analyse der
politischen Philosophie Hegels. 1920 nahm er die Berufung an, das Freie
Jüdische Lehrhaus in Frankfurt am Main aufzubauen, dessen Aufgabe es war, neue,
lebensnahe Bildungsstrategien für eine jüdische Renaissance nach dem Ersten
Weltkrieg zu entwickeln. Neben Rosenzweig lehrten dort u.a. der
Religionsphilosoph Martin Buber, der Chemiker und Philosoph Eduard Strauss,
Ernst Simon, Siegfried Kracauer und Erich Fromm.
Der Frankfurter Kongress, der
vor allem das 1921 veröffentlichte Hauptwerk „Der Stern der Erlösung“ in den
Blick nimmt, wird am Sonntag, 17. Juli, um 18 Uhr feierlich eröffnet mit
Grußworten des Präsidenten der Internationalen Rosenzweig-Gesellschaft, Prof.
Ephraim Meir von der Bar-Ilan-University, des Kirchenpräsidenten der
Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, und von Prof. Dr.
Doron Kiesel vom Zentralrat der Juden in Deutschland. Den Eröffnungsvortrag
hält Ephraim Meir über „Autobiographische Spuren in Rosenzweigs Stern der
Erlösung“ (in englischer Sprache). Musikalisch wird der Abend von dem
renommierten Jerusalem Duo (Hila Ofek und Andre Tsirlin) gestaltet.
Am Montag, 18. Juli, hält Dr.
Inka Sauter (Goethe-Universität) den Abendvortrag zum Thema „Vielerlei
Geschichte. Franz Rosenzweig und der Grundbegriff der Moderne“. Prof. Dr.
Christian Wiese, Inhaber der Martin-Buber-Professur und Direktor des
Buber-Rosenzweig-Instituts an der Goethe-Universität, spricht am Dienstag, 19. Juli,
um 18 Uhr über „‚Die weltgeschichtliche Bedeutung der Bibel': Franz Rosenzweigs
und Martin Bubers biblische Reflexionen in dunkler Zeit“. Die Hessische
Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, eröffnet den Abend mit
einem Grußwort. Sämtliche Abendvorträge finden im Casino-Festsaal statt.
Der Kongress wird vom
Bundesministerium des Inneren und für Heimat im Rahmen des Festjahres „1700
Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ finanziert. Christian Wiese, der die
Veranstaltung initiiert hat, betont mit Blick auf das Thema: „Mit Franz
Rosenzweigs Denken über Geschichte, Religion und Politik, die Beziehungen von
Judentum und Christentum und die jüdische Gemeinschaft als integralen Teil der
deutschen Gesellschaft erinnert der Kongress an eine Konstellation vor der Zeit
des Nationalsozialismus, deren Verständnis auch für gesellschaftliche und
kulturelle Diskurse in der heutigen pluralen Gesellschaft von großer Aktualität
ist“.
Die
Teilnahme am Kongress ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das gesamte Programm finden Sie unter:
https://www.uni-frankfurt.de/121734615/buber_Programmheft_Rosenzweig_Kongress_Juli_2022.pdf
Informationen:
Eva
Kramberger
Telefon
069 798-33312
E-Mail
kramberger@em.uni-frankfurt.de
Prof.
Dr. Christian Wiese
Martin-Buber-Professur
für jüdische Religionsphilosophie
Fachbereich
Evangelische Theologie
Goethe-Universität
Telefon
069 798-33313
E-Mail
c.wiese@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Prof. Dr. Luciano Rezzolla und Prof. Dr. Roser Valenti erhalten Laureatus-Professuren der Walter Greiner Gesellschaft
FRANKFURT. Gleich
zwei Professor*innen vom Institut für Theoretische Physik an der
Goethe-Universität dürfen sich über eine sogenannte Laureatus-Professur für
herausragende Leistungen in Forschung und Lehre freuen. Prof. Dr. Luciano
Rezzolla erhielt die Carl Wilhelm Fueck-Laureatus-Professur für seine
Arbeiten auf dem Gebiet der Theoretischen Astrophysik während Prof. Dr. Roser
Valenti mit der Stefan Lyson-Laureatus-Professur für ihre Leistungen in
der Forschung auf dem Gebiet der Theoretischen Festkörperphysik geehrt wurde.
Bereits seit 1999 werden die Laureatus-Professuren von der Walter
Greiner Gesellschaft zur Förderung der physikalischen Grundlagenforschung, die
sich der ideellen und finanziellen Förderung der Forschung im Bereich Physik an
der Goethe-Universität und am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
widmet, verliehen. Im Rahmen einer gemeinsamen akademischen Feier der drei
Institutionen fand am 8. Juli 2022 die Ehrung der beiden Physiker*innen statt,
auf der auch mehrere Preise verliehen wurden.
„Ich habe mich wirklich sehr über die Auszeichnung gefreut und
fühle mich geehrt.“ sagt Valenti. Für Rezzolla ist die Laureatus-Professur
nicht nur aus wissenschaftlichen Gründen eine Ehre: „Durch die Anerkennung
einer Gesellschaft, die explizit die Forschung in Frankfurt fördert, fühle ich
mich in der Stadt mehr denn je willkommen.“ Die Physiker*innen schätzen an
ihrer Arbeit auch die Herausforderungen, die eine akademische Karriere mit sich
bringt. „Die wissenschaftliche Arbeit ist meine größte Energiequelle“ so
Rezzolla. Valenti ergänzt: „Die Lösung für ein kniffliges Problem zu finden
treibt mich an.“
Beiden gemein ist auch ihre Rolle als Gründungssprecher*innen von
"Space, Time & Matter“, einer der sechs neu gegründeten Profilbereiche
an der Goethe-Universität Frankfurt. Hier forschen hunderte
Wissenschaftler*innen an den physikalischen und mathematischen Grundlagen der
Naturwissenschaften, von den kleinsten Teilchen bis zum Universum.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/121778606
Bildtext: Roser Valenti und Luciano Rezzolla vom Institut für Theoretische
Physik bei der Verleihung der Laureatus-Professuren an der Goethe-Universität
(Foto: Fabian Feldmann)
Weitere Informationen
Dr. Uta
Hamers
Dekanat
Fachbereich Physik
Tel: +49 (0)69 798 47271
E-Mail: hamers@physik.uni-frankfurt.de
http://www.physik.uni-frankfurt.de/
Redaktion: Dr. Phyllis Mania, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13001, Fax 069 798-763-12531, mania@physik.uni-frankfurt.de
Prof. Luciano Rezzolla wird Fellow der International Society on General Relativity and Gravitation
FRANKFURT. Alle drei Jahre ernennt die “International
Society on General Relativity and Gravitation” eine Handvoll herausragender
Wissenschaftler*innen zu Fellows, unter ihnen so berühmte Persönlichkeiten wie
Stephen Hawking oder Nobelpreisträger Roger Penrose. Nun kann sich Luciano
Rezzolla, Professor für Theoretische Astrophysik an der Goethe-Universität
Frankfurt, bei ihnen einreihen. Er wird für seine „führenden Beiträge zur
Entwicklung robuster numerischer relativitätstheoretischer Simulationen von
astrophysischen Objekten“ geehrt – also beispielsweise die Berechnungen, die
das Bild des Schwarzen Lochs Sagittarius A* im Zentrum unserer Milchstraße
überhaupt erst möglich gemacht haben.
Rezzolla ist der erste Wissenschaftler einer deutschen
Universität, dem diese Ehre zuteilwird. „Ich bin überglücklich, dass mein
Beitrag zur Gravitationsphysik bedeutend genug war, um in diese ausgewählte
Gruppe von Fellows aufgenommen zu werden.“ so Rezzolla „Ich betreibe
Wissenschaft mit großer Leidenschaft und freue mich, wenn diese auch bei meinen
wissenschaftlichen Kolleginnen und Kollegen Anerkennung findet.“ Zwar konnte er
zur Verleihung am 08. Juli nicht nach Peking reisen. „Die Auszeichnung
motiviert mich jedoch ungemein, meine Wissenschaft weiterhin mit Enthusiasmus
zu betreiben – insbesondere auch als Sprecher des Clusterprojekts ELEMENTS.“
Für die nächsten Jahre legt Rezzolla damit einen Schwerpunkt auf die Entstehung schwerer Elemente bei der Verschmelzung von Neutronensternen. Im Clusterprojekts ELEMENTS forschen Wissenschaftler*innen der Goethe-Universität, TU Darmstadt, GSI und JLU Gießen aus unterschiedlichsten Bereichen der Physik an der Frage, wie unser Gold im Universum entsteht.
Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/121674596
Bildtext: Prof. Dr. Luciano
Rezzolla, Professor für Theoretische Astrophysik an der Goethe-Universität
Frankfurt (Foto: Uwe Dettmar)
Weitere Informationen
Dr.
Phyllis Mania
Referentin
für Wissenschaftskommunikation
Clusterprojekt
ELEMENTS
Fachbereich
Physik
Tel
069 798-13001
mania@physik.uni-frankfurt.de
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Redaktion: Dr. Phyllis Mania, Referentin
für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation,
Telefon 069 798-13001, Fax 069
798-763-12531, mania@physik.uni-frankfurt.de
Jahreskonferenz des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt
FRANKFURT.
„Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ ist noch immer in aller Munde. Bundeskanzler
Scholz beschwört ihn angesichts der Herausforderungen der Inflation,
Bundespräsident Steinmeier will ihn stärken, wenn er für die Einführung einer
sozialen Pflichtzeit plädiert und NGOs wie More in Common sehen ihn gefährdet,
weil sich immer mehr Menschen aus der Gesellschaft ausgeschlossen fühlen.
„Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ ist ein hochpolitisches, volatiles Phänomen,
dessen sich das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) in
insgesamt über 80 Forschungsprojekten angenommen hat. Nach zwei Jahren
Forschungsarbeit tritt das Institut in die Phase der Präsentation der ersten Erträge
ein.
Der Sitz der Geschäftsführung, als einer der drei koordinierenden Standorte des Forschungsinstituts, ist an der Goethe-Universität ansässig. Zum Verbund gehören insgesamt 11 bundesweit verteilte Teilinstitute, die diesjährige Jahreskonferenz des Instituts findet an der Universität Bremen statt:
Donnerstag, 14. bis Samstag, 16. Juli 2022
Radisson Blu Bremen
Böttcherstraße 2, 28195 Bremen
Die
Diskussion mit anderen Wissenschaftler:innen ist ein entscheidender Schritt auf
dem Weg der Qualitätssicherung von Forschungsergebnissen und bereitet ihre
Publikation vor. Nachdem Frankfurt der Gastgeber der letztjährigen
Jahreskonferenz war, haben die hiesigen Wissenschaftler:innen nun die
Möglichkeit, sich auf die Vorstellung der eigenen Schwerpunkte zu konzentrieren
und in einen direkten Austausch mit den anderen Teilinstituten zu kommen.
Die
Jahreskonferenz gibt in zahlreichen Panelsessions einen Überblick des im FGZ
vorhandenen multidisziplinären Spektrums an Forschungsperspektiven und
Zugriffen auf gesellschaftlichen Zusammenhalt. In weiteren Formaten werden die
unterschiedlichen paradigmatischen Ausgangspunkte auf die Erforschung
gesellschaftlichen Zusammenhalts ins Gespräch gebracht. Gerahmt wird die
Konferenz durch den Eröffnungsvortrag der FGZ Sprecher:innen: (Prof. Dr. Nicole
Deitelhoff/Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Dr. Olaf
Groh-Samberg/Universität Bremen, Prof. Dr. Matthias Middell/Universität
Leipzig) sowie die Keynote von Prof. Dr. Rainer Forst (Goethe-Universität
Frankfurt a.M.) zum Verhältnis von Zusammenhalt und Demokratie. Jenseits der
Vorstellung von Forschungsergebnissen wird die Konferenz auch ganz aktuelle
Entwicklungen in Zusammenhaltsfragen thematisieren, so diskutiert
beispielsweise ein Podium zum Thema „Zusammenhalt und Krieg“ mit Blick auf die
Ukraine (trans-) nationale Aspekte von Zusammenhalt im und durch Krieg.
Den
letzten Tag der Jahreskonferenz wird das FGZ als internen Workshop nutzen, um
auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse über neue wissenschaftliche
Fragestellungen in der Zusammenhaltsforschung nachzudenken und dafür neue
standortübergreifende Kooperationen in der Forschung anzubahnen und notwendige
Schwerpunkte in der inhaltlichen Weiterentwicklung des Forschungsinstituts zu
identifizieren.
Über
das FGZ
Am
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) arbeiten über 200
Wissenschaftler:innen zu Fragen des Zusammenhalts: Identitäten und regionale
Erfahrungswelten, Ungleichheiten und Solidarität, Medien und Konfliktkultur,
Polarisierung und Populismus, aber auch Antisemitismus und Hasskriminalität.
Zum FGZ gehören die Technische Universität Berlin sowie die Universitäten
Bielefeld, Bremen, Frankfurt am Main, Halle-Wittenberg, Hannover, Konstanz und
Leipzig, das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Leibniz-Institut
für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und
Zivilgesellschaft Jena.
Informationen:
https://www.fgz-risc.de/veranstaltungen/jahreskonferenzen
Anmeldung:
Sie
können sich noch bis zum 12.07. für den digitalen Zugang anmelden unter: fgz-jahreskonferenz@uni-bremen.de
Rebecca
Caroline Schmidt
Administrative
Geschäftsführerin
Forschungsinstitut
Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Telefon
069 798-31401
E-Mail
rebecca.schmidt@em.uni-frankfurt.de
www.fgz-risc.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank,
Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation,
Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Ausstellung findet zum letzten Mal in der Sophienstraße statt - Fach bezieht zum Wintersemester ein neues Quartier auf dem Campus Westend.
FRANKFURT. Nach zwei Jahren
Online-Lehre ist das Institut für Kunstpädagogik (IfK) der Goethe-Universität
dieses Sommersemester wieder in die Präsenzlehre übergegangen. Zum Abschluss
des Semesters wird es wieder einen öffentlichen RUNDGANG in der Sophienstraße
1-3 geben. Hierbei präsentieren die Studierenden aus den Schwerpunkten
Malerei/Grafik, Plastik und künstlerische Raumkonzepte sowie das Fach Neue
Medien ihre künstlerischen Arbeiten. Zudem werden Projekte und spezifische
Lernangebote aus dem Bereich der fachwissenschaftlichen Fächer wie z.B. der
Visuellen Kultur, in verschiedenen Formaten vorgestellt. In der Ausstellung
finden sich ebenfalls die Ergebnisse des letzten Jahres aus den Seminaren der
Druckwerkstatt und den Ateliers. Individuell gewählte Bereiche, wie
Philosophie, Geschichte, Natur, Umwelt und gesellschaftliche Themen, werden
behandelt. Studierende des Lehramts sowie der Bachelor- und Master-Studiengänge
stellen am IfK aus.
RUNDGANG,
Institut für Kunstpädagogik
15.07.22/ 18-21 Uhr; 16.07.22, 15-21 Uhr; Party am 16.07.22, 21 Uhr
Sophienstr. 1-3, Campus Bockenheim.
Um das Tragen einer Maske in Innenräumen wird gebeten,
der Eintritt ist frei.
Einige angehende
Kunstpädagog*innen haben ihr Studium während der Pandemie begonnen und kommen
dieses Semester das erste Mal in Kontakt mit dem charmanten, alten Gebäude.
Gerade erst wurde das Präsenzstudium wiederaufgenommen und schon werden die
Arbeiten ausgestellt – eine Herausforderung, der sich alle Beteiligten mit
großem Enthusiasmus stellen. Andere beenden ihr Studium und verabschieden sich
von der ehemaligen Druckerei bzw. Keksfabrik, die seit 60 Jahren als Ort der
künstlerischen Theorie und Praxis genutzt wird.
„Es ist eine Jubiläums- und
gleichzeitig eine Abschiedsausstellung: Das Institut für Kunstpädagogik ist in
diesem Jahr genau 60 Jahre in dem ehemaligen Fabrikgebäude und verlässt den
Standort, um nach dem Sommer ins neue Gebäude der Sprach- und
Kulturwissenschaften auf dem Campus Westend zu ziehen“, sagt Prof. Kerstin
Gottschalk, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Kunstpädagogik. „Ich
freue mich auf den Umzug in den Neubau und bin neugierig, welche Wirkung das
Arbeiten in dem Gebäude und auf dem Campus Westend mit sich bringen wird.
Sicher braucht es auch eine Phase der Gewöhnung. Vor wenigen Wochen habe ich an
einer Begehung der Institutsräume teilgenommen und bin wirklich mehr als
beeindruckt“. Dieses tolle Ergebnis sei allen Akteuren und Akteurinnen zu
verdanken, die über viele Jahre den Prozess von allen Seiten geplant, entwickelt,
begleitet und umgesetzt hätten. Diese Mühe zeige sich jetzt in den für die
Bedürfnisse des Faches bestens ausgestatteten Räumen. „Ich freue mich natürlich
auch auf den Arbeitsalltag am Campus Westend und damit auf die Nachbarschaft zu
vielen Kolleg*innen, mit der Möglichkeit sich leichter und sogar zufällig mal
zu treffen.“ Bevor aber die Kisten gepackt werden müssen, freut sich Kerstin
Gottschalk auf den letzten RUNDGANG in Bockenheim: „Alle Interessierten sind
herzlich eingeladen, wir freuen uns auf Ihren Besuch!“
Kontakt: Prof. Kerstin Gottschalk,
Geschäftsführende Direktorin, Institut für Kunstpädagogik, Goethe-Universität
Frankfurt. Ke.Gottschalk@em.uni-frankfurt.de; Website der Kunstpädagogik: https://tinygu.de/E6K1N
Wer sich für das Fach „Archäologische Wissenschaften“ entscheidet, sollte Neugierde und Offenheit für fremde Kulturen mitbringen/Porträt des Bachelorstudiengangs im neuen UniReport.
Wer sich für das Fach „Archäologische Wissenschaften“ entscheidet, sollte Neugierde und Offenheit für fremde Kulturen mitbringen/Porträt des Bachelorstudiengangs im neuen UniReport.
FRANKFURT. Wer sich einen typischen Archäologen vorstellt, denkt vielleicht unwillkürlich an die Filmfigur Indiana Jones. Dabei handele es sich aber um ein verzerrtes Bild des Faches, betont Prof. Anja Klöckner, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Archäologische Wissenschaften. Zum einen spiele sich das Leben von Archäologinnen und Archäologen nicht nur in Wüstenstädten und antiken Tempelanlagen, sondern zumeist am Schreibtisch und in der Bibliothek ab. Zum anderen seien sie als Kulturwissenschaftler nicht die Alleskönner und Universal-Gelehrten, als die sie auf der Kinoleinwand dargestellt würden. „Unsere Studierenden der archäologischen Wissenschaften und anschließend natürlich auch die Graduierten verbringen ihre Zeit bei Weitem nicht nur mit Ausgraben“, stellt Klöckner klar. In der Archäologie gehe es darum, die Ergebnisse von Ausgrabungen zu analysieren, zu interpretieren und das weitere Vorgehen festzulegen. „Er oder sie muss bereit sein, sich mit anderen Gesellschaften auseinanderzusetzen, ohne dem, was ihm begegnet, das eigene Weltbild und die eigenen Denkmuster überzustülpen“, betont Klöckner.
Das Archäologische Institut vermittelt aber auch grundlegende technische und naturwissenschaftliche Fähigkeiten, die für Forschungsgrabungen notwendig sind. Das Fach, so betonen die Verantwortlichen im UniReport, setzt sich aus verschiedenen archäologischen Schwerpunktfächern zusammen. Studierende, die sich für „Archäologie und Geschichte der römischen Provinzen“ entschieden haben, können quasi mit der U-Bahn zur Grabungsstelle in Frankfurt-Heddernheim fahren. Wer hingegen den Schwerpunkt „Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie“ gewählt hat, hat es wesentlich weiter: Hier liegen die Grabungsstellen im Trans-Ural und in Nigeria.
Weitere Themen im aktuellen UniReport:
Aktuelles
Forschung
Studium und Lehre
Campus
International
Veranstaltungen
Der
UniReport 4/2022 steht zum kostenlosen Download bereit unter https://www.unireport.info/aktuelle-ausgabe
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent /
stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Podiumsdiskussion zu Autorenschaft von künstlerischen Werken im Rahmen der Ausstellung des Künstlers Antonio de Campos
FRANKFURT. Wer ist der Urheber eines Werkes? Der genannte Künstler - die Antwort fällt nur scheinbar leicht. Denn hinter den Namen von Künstlerpersönlichkeiten können konzeptuelle Arbeiten und Zuarbeiten anderer stehen. Die Ausstellung „Antonio de Campos – Konzepte für Zaha Hadid“ im Deutschen Architekturmuseum zeigt dies anhand der Arbeiten von de Campos. Er schuf als „Artist Consultant“ Konzepte für zahlreiche Architekturbilder, welche unter dem Namen der Architektin, Architekturprofessorin und Designerin Zaha Hadid vermarktet wurden.
Begleitet wird die Ausstellung von einem Podiumsgespräch, das der
Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ an der Goethe-Universität und das
Deutschen Architekturmuseum veranstaltet und in dem das Verhältnis von Idee und
konkreter Umsetzung eines Kunstwerkes reflektiert werden soll. Wer erarbeitet
was, und welchen Einfluss hat am Ende die bestehende Reputation und Bekanntheit
einer kunstschaffenden Person auf die Autorenschaft? Was bedeutet das für die
kollektive Arbeit, wie sie beispielsweise in Architekturbüros stattfindet?
Die Podiumsdiskussion mit dem
Titel
„Antonio
de Campos – Konzepte für Zaha Hadid. Zwischen Geniekult und geistigem Eigentum“
findet
statt
am 7. Juli 2022 um 19.00 Uhr
im
Rahmen der Ausstellung
„Antonio de Campos – Konzepte für Zaha Hadid“
im
Deutschen Architekturmuseum / DAM Ostend
Henschelstraße
18
60314
Frankfurt am Main.
Neben dem Künstler, Architekten und Filmemacher Antonio de Campos selbst
diskutieren Friederike von Brühl, Anwältin für Immaterialgüterrecht, Urheber-
und Medienrecht und juristische Vertretung des Kippenberger-Nachlasses, Vinzenz
Hediger, Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität mit den
Forschungsschwerpunkten Filmtheorie, Filmgeschichte und Ästhetik, sowie der
Journalist und Architekturkritiker Niklas Maak. Die Begrüßung spricht der
Direktor des Deutschen Architekturmuseums, Peter Cachola Schmal; moderiert wird
die Veranstaltung von Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des
Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität. Vor der
Diskussion führt der Kurator Yorck Förster durch die Ausstellung.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Information:
Deutsches Architekturmuseum, Brita
Köhler, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, +49 (0)69.212 363 18, brita.koehler@stadt-frankfurt.de, https://dam-online.de
Anke Harms, Referentin für
Wissenschaftskommunikation des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität, 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net
Team von Prof. Ivan Đikić will in RNA-Prozessierung von Tumorzellen eingreifen – beLAB2122 BRIDGE-Kooperation zwischen Evotec und Bristol Myers Squibb fördert Projekt zur Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse gegen Krebs
Forschende der Goethe-Universität starten gemeinsam mit Partnern aus der Life-Science- und Pharmaindustrie ein Projekt zur Entwicklung einer neuen Wirkstoffklasse gegen Krebs. Das Projekt wird im Rahmen der beLAB2122 BRIDGE-Kooperation zwischen dem Life-Science-Unternehmen Evotec und dem Pharmakonzern Bristol Myers Squibb gefördert. Es befasst sich mit bifunktionalen Molekülen, die den Abbau krankheitsfördernder Proteine in Krebszellen vermitteln. Die Projektidee stammt aus dem Team um den Molekularbiologen Prof. Ivan Đikić, Direktor des Instituts für Biochemie II der Goethe-Universität.
FRANKFURT. Eine Zelle erhält die Informationen zur
Herstellung von Proteinen durch so genannte Botschafter-RNA-Moleküle (messenger
RNA oder kurz mRNA). Die mRNA wird als Matrize der DNA im Zellkern hergestellt.
Bevor die mRNA in ein Protein umgeschrieben werden kann, müssen unter anderem
bestimmte Abschnitte der mRNA entfernt werden, ein Prozess, der als Spleißen
bezeichnet wird.
In einem neuen Forschungsansatz nutzen Prof. Ivan Đikić und sein Team
von der Goethe-Universität ein bifunktionales Molekül dazu, um spezifisch ein am
Spleißen beteiligtes Protein auszuschalten, und so die Krebszellen zum
Absterben zu bringen. Im Rahmen der beLAB2122-Kooperation zwischen Evotec und
Bristol Myers Squibb wird jetzt getestet, ob sich das bifunktionale Molekül als
Wirkstoffkandidat gegen Krebs eignet. beLAB2122 hat zum Ziel, akademische
Institutionen aus der Rhein-Main-Neckar Region zusammenzubringen, um
first-in-class-Therapieoptionen für alle Indikationsgebiete und Formate
effizient zu investitionsfähigen Wirkstoffforschungs- und frühen
Entwicklungsprojekten voranzutreiben.
Prof. Ivan Đikić, Direktor des Instituts für Biochemie II der Goethe-Universität,
sagt: „Das beLAB-Programm bietet exzellente Möglichkeiten für Akademiker:innen,
bereits in frühen Entwicklungsstadien mit Pharmapartnern zu kooperieren. Eine
solche Zusammenarbeit hat den großen Vorteil, dass wir vielversprechende
Therapieansätze schneller und besser validieren können, und somit eine schnelle
Translation ermöglich können, z.B. auch durch Gründung gemeinsamer spin-offs.
Nicht zuletzt wird damit auch die interdisziplinäre wissenschaftliche
Ausbildung an der Universität um einen wichtigen Aspekt bereichert.“
Dr. Thomas Hanke, Executive
Vice President und Head of Academic
Partnerships bei Evotec, kommentiert: „Wir sind sehr gespannt auf dieses Projekt
mit der Goethe-Universität Frankfurt im Rahmen der beLAB2122 Kooperation. Das Projekt
adressiert einen vielversprechenden therapeutischen Mechanismus und birgt das
Potenzial für eine neue Behandlungsmethode in der Onkologie. Mit den BRIDGE-Kooperationen
wie beLAB2122 verfolgt Evotec das Ziel, akademische Innovationen in Richtung
Wirkstoffentwicklung zu beschleunigen und Unternehmensgründungen zu ermöglichen.
Wir sind gespannt auf die ersten Ergebnisse und freuen uns darauf, dieses und
viele weitere interessante akademische Projekte voranzubringen."
Hintergrund: Goethe-Universität ist
Teil der Life-Science-Kooperation „beLAB2122“ zwischen akademischer Forschung
und Pharmaunternehmen (Meldung vom 13. April 2021)
https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/goethe-universitaet-ist-teil-der-life-science-kooperation-belab2122-zwischen-akademischer-forschung-und-pharmaunternehmen/
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent
für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation,
Telefon 069 798-12498, Fax 069
798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Interdisziplinäre Tagung „Das vermessene Leben“ am 1. und 2. Juli an der Goethe-Universität / Interview mit Prof. Vera King
Die Digitalisierung ist
allgegenwärtig, sie beeinflusst nahezu alle Bereiche menschlichen Lebens. In
der Pandemie zeigten sich wie durch ein Brennglas die Vorteile, aber auch die
Herausforderungen und Ambivalenzen der Digitalisierung. Die Tagung „Das
vermessene Leben“ heute und morgen an der Goethe-Universität widmet sich dem Thema
aus unterschiedlichen Perspektiven. Goethe-Uni online sprach mit Veranstalterin
Prof. Vera King.
FRANKFURT. „Die Menschen und die Gesellschaften müssen sich darüber
verständigen, wie Digitalisierung genutzt, organisiert und reguliert wird und
welche Folgen sie hat“, sagt Prof. Vera King im Vorfeld der Tagung „Das
vermessene Leben“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität und im
Internet. Der Wissenschaft komme dabei eine wichtige Rolle zu, indem sie auf
Basis ihrer Ergebnisse auf Probleme und Lösungsmöglichkeiten hinweist. Im
Interview mit Goethe-Uni online umriss die Soziologin und Sozialpsychologin die
Ergebnisse des Verbundprojekts „Das vermessene Leben“ zu Selftracking und
Optimierungszwängen im Internet, die auch bei der Tagung thematisiert werden.
Es gebe kaum Unterschiede beim
Umgang mit sozialen Medien zwischen Menschen mit psychischen Vorerkrankungen
und solchen mit „Normalbiographie“: Die Gefahr in „nichtproduktiven Zirkeln“ zu
landen, sei ungefähr gleich groß. Auf der Suche nach Anerkennung in sozialen
Medien suchten viele Menschen nach Bestätigung, würden aber enttäuscht. „Häufig
wird das Bemühen dann aber noch mehr gesteigert, noch mehr Intensität
hineingelegt. So wird die Frustration noch größer.“ Viele Menschen – ob
Jugendliche oder Erwachsene – kämen trotz eines gewissen Unbehagens aus diesem
Zirkel nicht heraus. „Immerhin ist dieses Unbehagen ein Ansatzpunkt für eine
wachsende gesellschaftliche Selbstverständigung, für potenzielle Veränderung“,
sagt King. Hier sei auch politisches Handeln erforderlich.
Vera King, Professorin für
Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Goethe-Universität
und Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt, zudem Principal
Investigator der Forschungsinitiative ConTrust, veranstaltet die Tagung
gemeinsam mit Benigna Gerisch, Psychoanalytikerin und Professorin für Klinische
Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse an der International
Psychoanalytic University Berlin, sowie Hartmut Rosa, Professor für Allgemeine
und Theoretische Soziologie an der Universität Jena und zugleich Direktor des
Max-Weber-Kollegs in Erfurt. Die Veranstaltung wird im Rahmen des
Verbundprojekts „Das vermessene Leben. Produktive und kontraproduktive Folgen
der Quantifizierung in der digital optimierenden Gesellschaft“ durchgeführt und
von der VolkswagenStiftung gefördert. Außer der gastgebenden Goethe-Universität
sind das Sigmund-Freud-Institut Frankfurt/M., die International Psychoanalytic University
Berlin und die Universität Jena beteiligt an der wissenschaftlichen
Organisation.
Ein besonderer Akzent dieser
Konferenz liegt auf dem interdisziplinären Blick: Die namhaften Referentinnen
und Referenten aus dem In- und Ausland loten die ambivalenten Folgen von
Digitalisierung für die soziale und individuelle Praxis, für Kultur und Psyche
aus kultur-, politik- und rechtswissenschaftlicher, medien- und
erziehungswissenschaftlicher, soziologischer, sozialpsychologischer sowie
medizinischer und psychoanalytischer Perspektive aus. Die Panels am Samstag
befassen sich mit dem Messen in Organisationen, dem Messen in sozialen
Beziehungen, mit pathologischer Social Media-Verwendung und mit dem neuen
„Autoritarismus“ im digitalen Raum.
Das vollständige Interview lesen Sie bitte unter: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/gesellschaft/das-unbehagen-ist-ein-erster-ansatzpunkt/
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de