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Apr 16 2018
14:43

Vortragsreihe des Cornelia Goethe Centrums der Goethe-Universität

„Feminismen aus dem Globalen Süden“

FRANKFURT. Kann Feminismus tragfähige Antworten auf die Krisen des 21. Jahrhunderts geben? Dieser Frage geht die neue Vortragsreihe „Feminismen aus dem Globalen Süden“ nach – und richtet den Blick besonders auf den Süden der Erdkugel. Denn offenbar kann die Frage hier bejaht werden: Im so genannten Globalen Süden spielen feministische Politikstile und feministische Wissenschaft eine bedeutsame Rolle bei der Bekämpfung von Armut, Gewalt, Ausbeutung und Autoritarismus. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist Brasilien, wo Schwarze Feministinnen seit Wochen die breite Bewegung gegen militaristische Gewalt anführen, die sich nach der Ermordung der Politikerin Marielle Franco sehr verstärkte. Oder die Türkei, wo Feministinnen aktiven Widerstand leisten gegen den Patriarchalismus und Chauvinismus der Regierung. Derartige einflussreiche feministische Ansätze für soziale und politische Gerechtigkeit diskutiert das Frankfurter Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse in einer Vortragsreihe im Sommersemester. Die Reihe präsentiert international renommierte Wissenschaftlerinnen und Aktivistinnen aus sieben verschiedenen Ländern.

Die Reihe startet 

am Mittwoch, 25. April 2018, um 18 Uhr c.t. im Hörsaalzentrum HZ 11, Campus Westend

mit einem Vortrag von Sumi Madhok von der London School of Economics, die über die umkämpften und ambivalenten Bedeutungen von Menschenrechten und ‚Agency‘ in Südostasiatischen Graswurzelbewegungen und in der globalen Entwicklungspolitik spricht.

Sumi Madhok argumentiert, dass wir weltweite feministische Kämpfe um Rechte und Selbstbestimmung nur dann verstehen können, wenn wir uns  mit den Widersprüchen zwischen den politischen Realitäten einerseits und den Konzepten, mit denen wir diese beschreiben, andererseits kritisch auseinandersetzen. Das aber ist Madhok zufolge die Voraussetzung für alle weiteren Diskussionen und vor allem für grenzüberschreitende feministische Solidarität.

Die Vorträge in deutscher oder englischer Sprache finden jeweils mittwochs von 18 bis 20 Uhr im Hörsaalzentrum HZ 11 statt, nur der Vortrag von Prof. Amina Mama am 4. Juli wird im Casino 1.801 zu hören sein.

Weitere Termine und Themen im Überblick:

2. Mai, HZ 11
Dr. Rirhandu Mageza-Barthel/ Prof. Dr. Uta Ruppert (Goethe-Universität Frankfurt): „Süd-Süd-Feminismen fordern Narrative der Weltpolitik des 21. Jahrhunderts heraus!?“

16. Mai, HZ 11
Prof. Dr. Islah Jad (Birzeit University, Bir Zait): „Universal conventions on women’s rights meeting besieged feminism: the case of Palestine”

6. Juni, HZ 11
Prof. Dr. Ayşe-Gül Altınay (Sabanci University, Istanbul): „Doing Feminism and Gender Studies in Dark Times”  

20. Juni, HZ 11
Djamila Ribeiro (São Paulo State University, São Paulo): „Postcolonial Black and Native Brazilian Women Movements in Brazil between Amefricanism and Feminism:  What are they about?”

4. Juli, Casino 1.801
Prof. Dr. Amina Mama (University of California, Davis): „In the Pursuit of Freedom: Feminist intellectuals in African contexts”   

Information: Cigdem Toprak, Cornelia Goethe Centrum, Campus Westend, Telefon 069 798-35102, E-Mail: Toprak@em.uni-frankfurt.de, Detailinformationen zum Programm: http://www.cgc.uni-frankfurt.de/cgc-lehre-kolloq.shtml