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Apr 15 2015
13:25

Vorlesungsreihe „Gesetz und Gewalt im Kino“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ wird ab dem 23. April fortgesetzt

Film ab für „Verbrechen und Strafe“

FRANKFURT. „Verbrechen und Strafe im Kino“ – mit diesem thematischen Fokus wird die erfolgreiche Vorlesungsreihe „Gesetz und Gewalt im Kino“ des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität in diesem Sommersemester fortgesetzt. An vier Terminen stellen Cluster-Mitglieder und Gäste des geistes-und sozialwissenschaftlichen Forschungsverbundes ihre Sicht auf ausgewählte Filme zur Diskussion. Nach den einleitenden Vorträgen sind die Werke im Original mit Untertiteln zu sehen. Zum Abschluss freuen sich die Referenten auf die Meinung des Publikums. Der Eintritt ist frei, der Veranstaltungsort das Museum für Moderne Kunst (Domstr. 10, 60311 Frankfurt).

Bei der jetzt vierten Auflage der Vorlesungsreihe zum Thema Kino geht es um die häufigste oder zumindest am meisten erwartete Reaktion auf die gewaltförmige Verletzung des Gesetzes: Dass einem Verbrechen eine Strafe folgen müsse, scheint eine unbezweifelbare, selbstverständliche Norm in fast allen Gesellschaften der Vergangenheit und Gegenwart zu sein. Auch wenn sie nicht immer, in manchen Fällen sogar eher selten erfüllt wird, würde ihre Abschaffung große Angst und Unsicherheit auslösen.

Der Film ist eines der künstlerischen Medien, mit denen sich diese Selbstverständlichkeit anhand einzelner Fälle und Geschichten in Frage stellen oder zumindest zeigen lässt, wie verschlungen, konfliktreich, unsicher, langwierig und widersprüchlich der Weg vom Verbrechen zur Strafe sein kann, und was mit den beteiligten Menschen auf diesem Wege geschieht. Auch wenn am Ende der Filmhandlung der Bösewicht doch noch bekommen sollte, was er verdient, lassen die besseren Filme ihre Zuschauer zumindest nachdenklich zurück.

Die hier ausgewählten Filme vermögen dies zu erreichen mit Geschichten über unheimliche oder monströse Verbrecher, über Regierungs- und Kriegsverbrechen sowie über den Zufall, der am Ende eine Bestrafung verhindert.

Das Organisationsteam der aktuellen Reihe besteht aus Angela Keppler, Professorin für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Mannheim und assoziiertes Mitglied des Frankfurter Forschungsverbundes, sowie den Cluster-Professoren Klaus Günther (Rechtswissenschaft) und Martin Seel (Philosophie). Kooperationspartner ist das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main.

Eine spezifische Beschäftigung mit dem Film und seiner Erzählstruktur gehört schon von Anfang an zu den Forschungsinhalten des Clusters. Untersucht wird dabei, wie in fiktionalen und dokumentarischen Filmen Vorstellungen von Recht und Unrecht tradiert, etabliert und erschüttert werden.

Die Termine im Überblick:

Donnerstag, 23.4.2015, 19.00 Uhr
Klaus Günther (Co-Sprecher des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" und Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität Frankfurt am Main):  „Der unheimliche Angeklagte. Angst und Vertrauen im Strafverfahren“ über “Primal Fear” (Gregory Hoblit, USA 1996)

Donnerstag, 28.5.2015, 19.00 Uhr
Armin von Bogdandy (Direktor des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht Heidelberg und Partner Investigator des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen"): „Dilemmata des Jugoslawientribunals“ über „Storm“ (Hans-Christian Schmid, D-DK-NL 2009)

Montag, 15.6.2015, 19.00 Uhr
Christiane Voss (Professur für Philosophie Audiovisueller Medien an der Bauhaus-Universität Weimar): „Narrative Funktionen von Strafe und Straferwartungen“ über „Cassandra's Dream“ (Woody Allen, USA-GB-F 2007)

Donnerstag, 2.7.2015, 19.00 Uhr
Christoph Menke (Principal Investigator des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" und Professor für Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main): “’Guess I got what I deserve.’ Der lange Weg vom Verbrechen zur Strafe“ über „Breaking Bad“ (AMC-Serie von Vince Gilligan, USA 2008 – 2013)

Museum für Moderne Kunst, Domstr. 10, 60311 Frankfurt

Informationen: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de