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Für ihre herausragenden Leistungen in der Entwicklung des High Performance Computing (HPC) zeichnet die Organisation „Partnership for Advanced Computing in Europe“ (PRACE) Dr. Sarah Neuwirth von der Goethe-Universität mit dem diesjährigen PRACE Ada Lovelace Award aus. Neuwirth, stellvertretende Gruppenleiterin der Gruppe Modulares Supercomputing und Quantencomputing, hat unter anderem erstmals gezeigt, wie Kombinationen von Hauptprozessoren (CPUs) und Grafikprozessoren (GPUs) genutzt werden können, um einen modularen Supercomputer aufzubauen. Der Preis wird ihr auf der Platform for Advanced Scientific Computing Conference (PASC 2023, 26.-28. Juni) im schweizerischen Davos überreicht.
FRANKFURT. „Dr.
Sarah Neuwirth ist eine junge, herausragende Informatikerin und Expertin auf
dem Gebiet der Hochleistungskommunikationstechnologien, deren Beiträge weit
über ihr eigenes Forschungsgebiet hinaus wirken. Ihre Beteiligung an
europäischen Exascale HPC-Initiativen ist ein Beispiel für ihr Engagement für
die Entwicklung von Technologien, die an der Spitze der HPC-bezogenen Forschung
stehen und für eine Vielzahl von Forschungsbereichen von Nutzen sind. Insgesamt
hat Dr. Neuwirth einen großen Einfluss auf das High Performance Computing der
nächsten Generation auf globaler Ebene“, sagte Professor Nathalie Reuter,
Vorsitzende des Ada Lovelace Award Selection Committee. „Das Komitee würdigt
sie auch als Vorbild für Frauen, die eine Karriere im HPC-Bereich beginnen, und
zwar nicht nur wegen ihrer Sichtbarkeit in einem Bereich der Wissenschaft,
Technologie, Technik und Mathematik (STEM), sondern auch durch ihr Engagement
in Outreach-Aktivitäten und ihre Teilnahme an anderen relevanten Gremien.“,
fügte Reuter hinzu.
“Wir freuen uns sehr, Dr.
Neuwirth diese Auszeichnung zu überreichen, denn sie ist ein Vorbild für
Wissenschaftlerinnen und eigentlich für jeden, der sich bewusst ist, dass wir
diesen Personen brillante Forschungsergebnisse zu verdanken haben", sagte
Serge Bogaerts, PRACE-Geschäftsführer. Er fuhr fort: "PRACE ist stolz
darauf, seit der Schaffung des PRACE Ada Lovelace Award exzellenten jungen
Wissenschaftlerinnen Sichtbarkeit zu bieten und unterstützt damit den positiven
Trend einer ausgewogeneren Vertretung der Geschlechter in HPC-Gremien, wie dem
PRACE Scientific Steering Committee, um damit zu beginnen.“ Bei der
Preisverleihung auf der PASC 2023 in Davos wird Dr. Neuwirth einen Hauptvortrag
mit dem Titel "Leveraging HPC Performance Engineering to Support Exascale
Scientific Discovery" halten.
Dr. Sarah Neuwirth sagte: "Ich fühle mich sehr geehrt, dass
meine Arbeit mit dem PRACE Ada Lovelace Award ausgezeichnet wird. Diese
großartige Auszeichnung schärft das Bewusstsein für die Vielfalt im
Höchstleistungsrechnen und in der Informatik. Meine eigenen Erfahrungen während
meiner Studien- und Promotionszeit haben mir deutlich bewusst gemacht, wie
schwer es Frauen in den MINT-Disziplinen immer noch haben. Daher ist es mein
größter Traum, die nächsten Generationen durch Lehre, Forschung und
Öffentlichkeitsarbeit zu inspirieren, um mehr Frauen und unterrepräsentierte
Gruppen zu ermutigen, eine Karriere im HPC und verwandten MINT-Fächern einzuschlagen."
Dr. Neuwirth ist eine führende Expertin für HPC und Netzwerke mit
Schwerpunkt auf parallelen E/A- und Überwachungstechnologien, parallelen Datei-
und Speichersystemen sowie Containertechnologien und -management für
Supercomputer. Sie kann auf eine beeindruckende Liste von Veröffentlichungen
zur Forschung und Entwicklung im Bereich der Computerwissenschaften verweisen.
In ihrer Doktorarbeit mit dem Titel „Accelerating Network Communication and I/O
in Scientific High Performance Computing Environments“, die sie mit der
Bestnote „summa cum laude“ verteidigte, zeigte sie erstmals, dass es praktisch
möglich ist, CPUs und GPUs zu disaggregieren und beide über ein (intelligentes)
HPC-Netzwerk zu betreiben, sodass jede Kombination von CPUs und GPUs im Sinne
des modularen Supercomputing aufeinander abgebildet werden kann.
Derzeit ist sie Principal Investigator (PI) im European Pilot for
Exascale (EUPEX) Projekt, das von EuroHPC und dem deutschen Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird. Zuvor erhielt sie ein
Forschungsstipendium des Oak Ridge National Laboratory, wo sie als
Gastwissenschaftlerin arbeitete. Dr. Neuwirth spielte auch eine Schlüsselrolle
in der Reihe der EU-finanzierten DEEP-Projekte (DEEP und DEEP-ER) als Expertin
für die Kommunikationstechnologie sowie in der IT- und HPC-Forschung des
EU-finanzierten Human Brain-Projekts. Als Mitglied der deutschen NHR-Initiative
(National HPC) ist sie auch auf nationaler Ebene im Bereich Container und
Container Management tätig.
Dr. Neuwirth ist Beraterin und aktives Mitglied in zahlreichen
Beiräten und Programmausschüssen internationaler Konferenzen, Mitglied des IEEE
und der Association for Computing Machinery (ACM) und der entsprechenden
Unterabteilungen und ist Gutachterin und Redakteurin für zahlreiche
Zeitschriften und internationale Konferenzen.
Dr. Neuwirth ist eine hoch angesehene und international anerkannte
Systemarchitektin für Supercomputer, ein Bereich, in dem nur wenige Frauen
tätig sind. Seit 2022 ist Frau Dr. Neuwirth Mitglied des Gleichstellungsrates
der Goethe-Universität und beratendes Mitglied in Berufungskommissionen. Sie
wird häufig zu Diskussionsrunden eingeladen, um die Rolle von Frauen im HPC auf
Supercomputing-Konferenzen in den USA und in Europa zu erörtern; insbesondere
leitete sie von 2016 bis 2019 das SCinet Student Volunteers Programm bei
IEEE/ACM SC, fungierte als Student Mentoring Chair bei IEEE CLUSTER 2022 und
fungiert immer noch als Koordinatorin des ISC und SC Student Volunteers
Programms an deutschen Universitäten, um Bewerbungen von Studentinnen und
unterrepräsentierten Gruppen zu fördern.
Dr. Neuwirth trägt dazu bei, das Vorurteil, wie MINT- und
HPC-Wissenschaftler auszusehen haben, zu ändern, indem sie junge weibliche
Talente ermutigt, in diesen Bereichen tätig zu werden.
Der PRACE Ada Lovelace Award wird seit 2016 jährlich an
eine Wissenschaftlerin verliehen, die einen herausragenden Beitrag zum HPC in
Europa und der Welt leistet und als Vorbild für Frauen dient, die am Anfang
ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen. Der Preis ist nach der Gräfin von
Lovelace benannt, einer britischen Mathematikerin, die im 19. Jahrhundert
lebte. Sie arbeitete unter anderem zusammen mit Charles Babbage an einer
Maschine, die sie Analytical Engine nannten - eine der ersten Vorläuferinnen
des Computers. Viele Historiker betrachten Ada Lovelaces Beitrag zu dieser
mechanischen Rechenmaschine als den allerersten Algorithmus - und sie selbst
als die erste Person, die zu Recht als Programmiererin bezeichnet wird.
Die Partnership for Advanced Computing in Europe (PRACE)
ist eine internationale Vereinigung ohne Erwerbszweck (AISBL) mit Sitz in
Brüssel. PRACE verlagert sich derzeit von der Bereitstellung des Zugangs zu
Europas größten Supercomputern auf die Ausweitung, Verstärkung und
Beschleunigung der Interessenvertretung aller HPC-Nutzer in Europa. PRACE hat
sich zum Ziel gesetzt, die Interessen der Nutzer von HPC und verwandten
Technologien (Künstliche Intelligenz, Quantencomputer, Cloud Computing,
Datenwissenschaft) in Europa zu vertreten und deren Bedürfnisse zu ermitteln.
Außerdem sollen Maßnahmen ergriffen werden, um wissenschaftliche Forschung und
Innovation in allen Disziplinen und industriellen Anwendungen zu ermöglichen
und so die wissenschaftliche, technologische und wirtschaftliche
Wettbewerbsfähigkeit Europas zum Nutzen der Gesellschaft zu stärken.
PASC 2023-Konferenz: https://pasc23.pasc-conference.org/
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138961641
Bildtext: Dr. Sarah Neuwirth, Goethe-Universität Frankfurt. Foto: privat
Weitere Informationen
Dr.
Sarah Neuwirth
Modulares Supercomputing und Quantencomputing (Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert)
Institute für Informatik
Goethe-Universität Frankfurt
s.neuwirth@em.uni-frankfurt.de
https://www.msqc.group/
https://www.linkedin.com/in/smneuwirth/
Twitter:
@NeuwirthSarah @PRACE_RI @goetheuni
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Goethe-Universität will die Berücksichtigung von Geschlecht und Vielfalt in Forschungsthemen stärken
Künstliche Intelligenz mit Vorurteilen oder falsch zugeordnete Gräber von Wikingerinnen – Geschlecht und Vielfalt können ganz unterschiedliche und mitunter unerwartete Bedeutung für die Forschung entfalten. Die Goethe-Universität will die Reflexion von Geschlecht und Vielfalt noch stärker als bisher in ihren Forschungsaktivitäten verankern. Dafür wurde ein Zehn-Punkte-Papier erarbeitet.
FRANKFURT. „Die
Goethe-Universität will Vorreiterin auf dem Weg zu einer besseren Wissenschaft
sein, die möglichst allen Menschen gerecht wird“, formuliert
Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff die Zielrichtung des
Zehn-Punkte-Papiers zu Geschlecht und Vielfalt in der Forschung. Am Montag hat
das Präsidium der Universität das Papier und die darin vorgegebenen konkreten
Schritte auf einer Veranstaltung mit externen Fachleuten und der
Goethe-Uni-Forschungscommunity vorgestellt. Die zehn Punkte zielen darauf ab,
die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Geschlecht und Vielfalt im
Themenspektrum verschiedener Disziplinen zu stärken. So heißt es darin: „Die
Goethe-Universität bekennt sich in ihrem Leitbild zu der gesellschaftlichen
Verantwortung von Forschung und Lehre. Dazu gehört, Wissenschaft auf die
Bedarfe möglichst aller Menschen auszurichten und unterschiedliche Perspektiven
einzubeziehen.“
„Jede Forscherin, jeder Forscher sollte sich fragen: Inwiefern
spielen Geschlechter- und Vielfaltsaspekte in meiner Forschung eine Rolle? Und
zwar nicht nur, weil dies auch für Projektanträge an Bedeutung gewinnt, sondern
weil wir überzeugt sind, dass wir damit zu valideren Forschungsergebnissen
kommen. Indem wir uns dessen stärker bewusstwerden und in Austausch darüber
treten, wird unsere Forschung innovativer und kreativer“, sagte
Universitätspräsident Enrico Schleiff beim heutigen Pressegespräch zur
Vorstellung des Zehn-Punkte-Papiers. In dem Papier beschreibt die
Goethe-Universität, wo sie derzeit steht, und setzt auf konkrete Maßnahmen und
Ziele, um den Einbezug zukünftig noch weiter zu verbessern. So plant die
Universität nicht nur, das Thema im nächsten Hochschulentwicklungsplan zu
verankern, sondern auch, die Reflexion in internen Ausschreibungen einzufordern
und in der Ausbildung und Weiterqualifizierung stärker einzubinden.
Auch für Laien auf Anhieb einleuchtend sind die Beispiele aus der
medizinischen Forschung: Wenn Medikamente nicht gleichermaßen und differenziert
an Frauen wie Männern erprobt sind, wird ihre passgenaue Anwendung schwierig
sein. Dr. Lena Marie Seegers und Prof. David Leistner aus der Kardiologie des Universitätsklinikums
Frankfurt sehen viel Potenzial darin, die medizinische Forschung im Hinblick
auf die Vielfalt von Menschen besser aufzustellen. „Wir werden in Kürze an der
Goethe-Universität ein Frauen-Herzzentrum („Women's Heart Health Center Frankfurt“)
aufbauen zur gendersensitiven medizinischen Forschung. Hier mehr Expertise zu
erlangen, kann die Medizin in Deutschland einen großen Schritt nach vorn
bringen“, sagt Kardiologin Seegers, die zwei Jahre an der Harvard Universität
in Boston zu geschlechtsspezifischen Unterschieden der Herzkranzgefäße
geforscht hat. Frauen ignorierten kardiovaskuläre Symptomatiken oft, weil sie
ein Leben lang an Schwankungen im Wohlbefinden gewöhnt seien. Gerade aber in
Phasen der hormonellen Umstellung wie Schwangerschaft und Menopause sei ein
spezifischer Blick auf die weibliche Gesundheit wichtig. Noch relativ
unerforscht sei auch der Zusammenhang zwischen rheumatischen oder
gynäkologischen Erkrankungen und dem Herzinfarktrisiko. „Frauen haben in
Deutschland ein deutlich höheres Risiko, an einem Herzinfarkt zu versterben als
Männer“, lautet Seegers' nüchterne Bilanz.
In den Erziehungswissenschaften existiert zwar seit langem eine
differenzierte und anspruchsvolle Geschlechterforschung, diese stellt aber
bisher kein Querschnittsthema dar. Hier gebe es noch viel zu tun, erklärte
Prof. Bettina Kleiner, Erziehungswissenschaftlerin und Direktorin des
Cornelia-Goethe-Zentrums. Die pädagogischen Handlungsfelder Schule und
Kindertagesstätten seien zwar nicht die einzigen Gegenstände ihres Faches, aber
die dortige Realität sei prägend für die gesellschaftliche Geschlechterordnung.
Schule bilde einerseits die Lebensverhältnisse in der Gesellschaft ab und habe
andererseits die Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu sozialisieren. Damit vermittelte
sie immer auch Werte und Normen, die zu reflektieren seien. „Noch immer werden
im schulischen Unterricht Geschlechterstereotype reproduziert, die unter
anderem dazu führen, dass unterschiedliche und tendenziell für Frauen
karrierebezogen nachteilige fachbezogene und berufliche Präferenzen ausgebildet
werden. Und wenn wir an queere Kinder und Jugendliche denken“, so Kleiner,
„werden deren Lebensrealitäten nach wie vor selten und kaum einmal in
angemessener Weise abgebildet. Deshalb müssen wir in der Ausbildung angehende
Lehrkräfte für Stereotype in ihrem eigenen Denken sensibilisieren“. Und es
spiele durchaus eine wichtige Rolle, wie weit Gleichstellung unter Forschenden
erreicht werden könne: „Natürlich ist es für die Forschung auch von Bedeutung,
wer sie betreibt“, ist sie überzeugt. Für Kleiner ist das Zehn-Punkte-Papier
der Goethe-Universität eine „wichtige Selbstverpflichtung zur Stärkung von
Geschlechterreflexivität, Vielfalt und Gerechtigkeit in der Forschung“.
Der
Zehn-Punkte-Plan zu Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/139004805
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Die originalgetreue Kopie des antiken Meisterwerks wird am 25. Juni im Skulpturensaal der Goethe-Universität vorgestellt
FRANKFURT. Der Skulpturensaal der Goethe-Universität hat prominenten Zuwachs bekommen: eine originalgetreue Kopie der monumentalen Figurengruppe des Laokoon ergänzt neuerdings die Antikensammlung, somit eines der bedeutendsten Meisterwerke der Vatikanischen Museen und sicher eines der bekanntesten und einflussreichsten Bildwerke aus der Antike überhaupt. Der Abguss des im Vatikan aufbewahrten Kunstwerks wurde eigens für die Frankfurter Sammlung angefertigt. Diese einzigartige Aktion wurde möglich durch die Spende des der Klassischen Archäologie in Frankfurt eng verbundenen Stifterpaares York Thiel und Anni Heyrodt, die die Sammlung seit Jahren großzügig unterstützen.
Die Laokoongruppe wird im Rahmen der traditionellen
Sonntagsführungen im Skulpturensaal feierlich übergeben
am Sonntag,
dem 25. Juni, 11 Uhr,
im
Skulpturensaal des IG-Farbenhauses (Raum 7.511)
und
vorgestellt mit dem
Vortrag
„Troja – Rom – Frankfurt“
von
Prof. Dr. Anja Klöckner und Dr. Matthias Recke (Klassische Archäologie).
Der Vortrag wird die Vielschichtigkeit des Werkes, seine ungeheure
Strahlkraft und seine Rezeption bis in die heutige Zeit beleuchten. Das Thema
der mehrfigurigen Gruppe ist dem bekannten Mythenkreis des trojanischen Kriegs
entnommen: Der Apollonpriester Laokoon hat die Trojaner davor gewarnt, das
hölzerne Pferd in die Stadt zu ziehen – er ahnt, dass damit der Untergang der
Stadt besiegelt wird. Der römische Dichter Vergil schildert, wie Laokoon und
seine Söhne von zwei gewaltigen, von der Göttin Athena geschickte Schlangen
angegriffen und getötet werden.
Das dreifigurige Original aus römischer Zeit wurde bereits 1506 in
Rom entdeckt und in der Werkstatt Michelangelos ergänzt. Der Einfluss der
Marmorgruppe auf die Kunst der Renaissance ist gewaltig, und bis heute gilt die
von einer ungeheuren Dynamik geprägte Darstellung des im Todeskampf
verstrickten Laokoon als eine der großartigsten künstlerischen Schöpfungen der
Antike.
Mit der Laokoongruppe erhält die Frankfurter Sammlung nicht nur
ihre erste monumentale Figurengruppe; der Neuzugang fügt der Sammlung auch ein
neues Werk aus der Zeitenwende hinzu, also aus der Zeitspanne zwischen dem 1.
Jahrhundert vor bis zum 1. Jahrhundert nach Christi Geburt – was auch den
Studierenden der Archäologie und der Kunstwissenschaften zugutekommt.
Die Figur wurde von professionellen Kunstformern aus Leipzig in
zwölf Einzelteilen angefertigt nach einer Form, die direkt dem marmornen
Original entnommen wurde: Sie besteht aus Gips, teils gemischt mit Glasfasern
und Jute, wiegt ca. 260 kg und ist 2,42 Meter hoch (mit dem 35 cm hohen Sockel
insgesamt 2,77 Meter).
Bilder zum Download: www.uni-frankfurt.de/138896417
Bildtext: Gewichtiger Zuwachs: Der originalgetreue, ca. 260 kg
schwere Abguss der Laokoongruppe nach seiner Ankunft im Skulpturensaal der
Goethe-Universität. Zu sehen sind der Kunstformer Hans Effenberger (zweiter
v.l.), der Kustos der Antikensammlung und des Skulpturensaals Matthias Recke
(r.) sowie Wissenschaftler des Archäologischen Instituts, die beim Aufbau der
Figur aus zwölf Einzelteilen gemeinsam Hand angelegt haben. (Fotos:
Goethe-Universität)
Weitere Informationen
Dr.
Matthias Recke
Kustos
der Antikensammlung / Skulpturensaal Klassische Archäologie
Institut
für Archäologische Wissenschaften Abt. I
Telefon
+49 (69) 798 32301
E-Mail:
Recke@em.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Rund um die Paulskirche und in der Taunusanlage: Spaziergänge der Bürgeruniversität werden fortgesetzt
FRANKFURT. Denkmäler, Skulpturen, Street Art: Man begegnet ihnen auf Straßen und Plätzen. Welche Rolle spielen Kunstwerke und Denkmäler im öffentlichen Raum für die Demokratie? Haben sie das Potenzial, uns zur Auseinandersetzung mit unserer Geschichte, Gegenwart und Zukunft anzuregen? Oder verwalten sie diese für uns – während wir uns an sie gewöhnen und am Ende alles übersehen, was uns nicht stört?
Die Dialogischen Spaziergänge der Bürger-Universität laden dazu
ein, gemeinsam über diese Fragen nachzudenken und in den Austausch zu treten.
Geplant sind zwei Spaziergänge, die an verschiedene Ort der Stadt führen.
Im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „DenkMalDemokratie:
Dialogische Spaziergänge zur Kunst“ lädt die Bürgeruniversität zunächst ein zu
einem
Spaziergang rund
um die Paulskirche
am 27.
Juni 2023, um 17 Uhr.
Des Weiteren bietet sie an einen
Spaziergang
in der Gallusanlage-Taunusanlage
12.
Juli 2023, um 17 Uhr.
Gesprächspartnerinnen während der Spaziergänge sind Dr. Jessica
Beebone, Kunsthistorikerin und Leiterin des Fachbereichs Kunst im öffentlichen
Raum im Frankfurter Kulturamt, sowie Verena Kuni, Kunstwissenschaftlerin und
Professorin für Visuelle Kultur an der Goethe-Universität. Die beiden
Expertinnen haben die Reihe, die im vergangenen Semester erstmals stattfand,
konzipiert und organisiert.
Interessent*innen werden um
Anmeldung gebeten unter www.buerger.uni-frankfurt.de.
Weitere Informationen unter https://aktuelles.uni-frankfurt.de/_events/.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de
Übergabe der „Frankfurter Dokumente“ jährt sich zum 75. Mal
FRANKFURT. Am 1. Juli 1948 haben die alliierten Militärgouverneure die „Frankfurter Dokumente“ an die westdeutschen Ministerpräsidenten überreicht. Das Ereignis, das sich nun zum 75. Mal jährt, war quasi der Startschuss für die Gründung der Bundesrepublik. Schauplatz der Übergabe war der inzwischen „Eisenhower-Saal“ genannte Raum im IG-Farben-Haus, in dem heute mehrere geisteswissenschaftliche Fachbereiche der Goethe-Universität untergebracht sind. Aus Anlass des Jubiläums findet
am
Freitag, 30. Juni, um 13 Uhr (c.t.)
im Saal
A im neuen Gebäude Sprach- und Kulturwissenschaften
auf dem
Campus Westend
eine Gedenkveranstaltung am
Fachbereich Rechtswissenschaft statt.
Die „Frankfurter Dokumente“
legten die Beziehungen zwischen den westlichen Besatzungsmächten und der westdeutschen
Regierung fest und enthielten den Auftrag, eine verfassungsgebende Versammlung
einzuberufen. Der Überreichung an die Ministerpräsidenten der westlichen
Bundesländer im IG-Farben-Haus, dem damaligen US-Hauptquartier für Europa,
folgten eingehende Beratungen, die schließlich zur Einrichtung eines
„Parlamentarischen Rats“ führten, der ein „Grundgesetz“ für die Bunderepublik
Deutschland erarbeiten sollte.
Bei der Gedenkveranstaltung am
30. Juni 2023 loten Joachim Rückert und Stefan Kadelbach, die als Professoren
am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität forschen und lehren,
die rechtshistorische und die verfassungsrechtliche Dimension der „Frankfurter
Dokumente“ aus. PD Dr. Michael Maaser, der Leiter des Universitätsarchivs der
Goethe-Uni, und der Rechtshistoriker Prof. Albrecht Cordes begleiten den
anschließenden Spaziergang zum IG-Farben-Haus.
Das
Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/138247956
Information:
Prof. Dr. Guido Pfeifer
Antike Rechtsgeschichte, Europäische Privatrechtsgeschichte und
Zivilrecht
Institut für Rechtsgeschichte
Fachbereich Rechtswissenschaft
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Telefon 069 798-34327
E-Mail pfeifer@jur.uni-frankfurt.de
Homepage https://tinygu.de/AntikeRG
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Anlässlich des 50. Todestags des britischen Dramatikers Noël Coward produziert die Chaincourt Theatre Company in diesem Sommersemester die Komödie über eine Dreiecksbeziehung.
FRANKFURT. Sie können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander – diese wohlbekannte Beziehungsdynamik gewinnt in „Design for Living“ besonderen Schwung. Denn die zentralen Liebenden in Cowards Komödie sind zu dritt: Innenausstatterin Gilda, Malerin Jo und Dramatiker Leo kreisen konstant umeinander, ziehen sich an, stoßen sich ab, getrieben von den Umständen und ihren eigenen Begehrlichkeiten. „Design for Living“ hat dabei trotz aller romantischer Verstrickungen auch durchaus ernste Zwischentöne. Das Stück fragt nach Lebenszielen und Lebensgestaltung, nach den Opfern, die die Figuren zu bringen bereit sind ‒ für die Karriere oder die Liebe ‒ und wer oder was dabei auf der Strecke bleibt. Wenn Gilda beispielsweise darüber klagt, dass ihre eigene Berufung in der Sorge für ihre Partner*innen auf der Strecke bleibt, scheint eine Tragik durch, die auch fast 100 Jahre nach seiner Erstaufführung 1932 erstaunlich aktuell ist. Und auch das glückliche Ende lässt durchaus Scherben zurück.
Chaincourt Theatre
Company: Noël Cowards „Design for Living“
30. Juni sowie
1./6./7./8. Juli 2023
Einlass: 18:30 Uhr, Beginn der Vorstellung: 19:30 Uhr
Goethe-Universität
Frankfurt, Campus Westend,
Nebengebäude des
IG-Farben-Hauses, Raum NG 1.741
Unkostenbeitrag: 10
Euro bzw. 5 Euro (ermäßigt)
Für England zu skandalös, am Broadway ein
Hit
Noël Coward ist einer der erfolgreichsten
modernen englischen Dramatiker und erlebt aufgrund seines 50. Todestages gerade
eine Renaissance auf britischen Bühnen. Die Hauptrollen in Design for Living
schrieb er für sich selbst und ein befreundetes Ehepaar. Die (homo-)erotischen
Untertöne waren zur damaligen Zeit so skandalös, dass das Stück zunächst nicht
in Cowards britischer Heimat aufgeführt werden konnte. Die Broadway-Premiere
war jedoch so erfolgreich, dass die begeisterten Fans teils nur mit
polizeilicher Verstärkung im Zaum gehalten werden konnten.
Erfolgreiches Studierendentheater seit 70
Jahren
Die Chaincourt Theatre Company unter der
Leitung von James Fisk, Dozent in der Amerikanistik, bringt das Stück nun in
ihrer ganz eigenen Version auf die Bühne und widmet dabei auch zwei Männer- in
Frauenrollen um. Bis auf Regisseur Fisk sind alle Beteiligten auf und hinter
der Bühne Studierende der Goethe-Universität. Die Hauptdarstellerinnen waren
zuletzt in den Winterproduktionen der seit den fünfziger Jahren bestehende
Theatergruppe des Instituts für England- und Amerikastudien zu sehen und sind
damit bereits heimisch auf der Bühne im I.G.-Farben-Nebengebäude. Die
Aufführung des Stücks erfolgt im englischen Original.
Weitere Informationen: James Fisk, Institut für England-
und Amerikastudien, Goethe-Universität Frankfurt, fisk@em.uni-frankfurt.de; https://chaincourt.org/
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Die 53. Römerberggespräche diskutieren über Probleme und Grenzen der öffentlichen Debattenkultur
FRANKFURT. Gehören konträre Meinungen in einen öffentlichen Diskursraum? Sind sie Teil der Streitkultur einer sich entwickelnden Gesellschaft? Oder gibt es Gründe dafür, bestimmte Meinungen und Gedanken für nicht mehr diskussionswürdig zu halten? Wann kippt etwa die gute Absicht in ihr selbstgerechtes Gegenteil, in Borniertheit oder gar Ignoranz?
Um die Öffentlichkeit als Ort der argumentativen
Auseinandersetzung geht es in den 53. Römerberggesprächen, die in
Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der
Goethe-Universität veranstaltet werden.
Die 53.
Römerberggespräche
„Keine Diskussion! Öffentlichkeit als Verbotszone“
finden
statt
am Samstag, dem 17. Juni 2023,
von 10 bis 17 Uhr,
im Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt. Der Eintritt ist frei.
Redner*innen und Diskussionsgäste sind der
Literaturwissenschaftler Adrian Daub (Stanford University), die
Theaterregisseurin und Autorin Simone Dede Ayivi, die
Literaturwissenschaftlerin Sigrid Köhler (Universität Tübingen), der Pädagoge
und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank Meron Mendel, der politische
Philosoph Julian Nida-Rümelin (Universität München), die
Rechtswissenschaftlerin Sophie Schönberger (Heinrich-Heine-Universität
Düsseldorf), der Kunsthistoriker und Autor Wolfgang Ullrich und Uwe Volkmann,
Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie der Goethe-Universität
und Mitglied des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt. Moderiert
wird die Veranstaltung von der Journalistin Hadija Haruna-Oelker und Alf
Mentzer, Leiter des Ressorts hr2-Tagesprogramm im Hessischen Rundfunk.
Die Frankfurter Römerberggespräche bestehen seit 1973 in
ununterbrochener Folge und sind eine feste Institution der Debattenkultur in
Deutschland. Vorsitzender des Trägervereins Römerberggespräche e.V. ist Miloš
Vec, Professor für Rechts- und Verfassungsgeschichte an der Universität Wien
und seit 2013 assoziiertes Mitglied des Frankfurter Forschungszentrums
Normative Ordnungen.
Das Programm im Überblick:
10.00 Uhr
Begrüßung
10.15 Uhr
Adrian Daub
Wirklich wahr? Cancel Culture und Anti-Woke-Politiken als gesellschaftliche
Phänomene
11.00 Uhr
Sigrid Köhler und Wolfgang Ullrich
Darf man das (noch)? Der Streit um Autonomie und Relevanz von Kunst und
Literatur
12.00 Uhr
Uwe Volkmann
Das Recht und die Meinungen. Über den Zusammenhang von Verfassung und
politischer Kultur
14.00 Uhr
Julian Nida-Rümelin
Cancel Culture: Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für politische
Urteilskraft
15.00 Uhr
Simone Dede Ayivi und Meron Mendel
Ohne Keule! Über Antisemitismus und Rassismus reden
16.00 Uhr
Sophie Schönberger
„Die Hölle, das sind die anderen.“ Vom Ausgrenzen und Aushalten in der
Demokratie
Details zum Programm:
www.roemerberggespraeche-ffm.de, www.normativeorders.net
Plakat zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138635768
Weitere Informationen:
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation des Forschungszentrums „Normative
Ordnungen“
Tel.: 069/798-31407, anke.harms@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Universität Magdeburg zeichnet Wirtschaftswissenschaftlerin der Goethe-Uni aus
Für ihre Forschung zu der Frage, wie sich die Wiedervereinigung wirtschaftlich auf private Haushalte ausgewirkt hat, ist Prof. Nicola Fuchs-Schündeln der Ehrendoktortitel der Universität Magdeburg verliehen worden. Fuchs-Schündeln ist seit 2009 an der Goethe-Universität tätig.
FRANKFURT. Die
Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die Entwicklung der Präferenz-
und Ressourcenstrukturen der Haushalte in Ost- und Westdeutschland, sie stehen
im Fokus mehrerer Forschungsarbeiten, die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof.
Nicola Fuchs-Schündeln veröffentlicht hat. „Ein Thema, das auch für die
Magdeburger Fakultät für Wirtschaftswissenschaft in den vergangenen 30 Jahren
von großer Bedeutung war“, heißt es in der Pressemitteilung der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Fuchs-Schündeln jetzt bei ihrer
30-Jahr-Feier mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet hat.
Fuchs-Schündeln hat an der Goethe-Universität seit 2009 die
Professur für Makroökonomie und Entwicklung inne. Bevor sie nach Frankfurt kam,
war sie Assistenzprofessorin an der Harvard-University in Boston (USA). 2004
war sie in Yale promoviert worden. 2018 wurde sie mit dem Gottfried Wilhelm
Leibniz-Preis ausgezeichnet, der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung in
Deutschland. 2010 erhielt sie einen Starting Grant des European Research
Council (ERC), 2018 einen ERC Consolidator Grant. Sie gehört unter anderem der
Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an, sowie dem
Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138586399
Bildtext: Prof. Nicola Fuchs-Schündeln ist nun Ehrendoktorin der Universität
Magdeburg. Hier mit Dekan Prof. Abdolkarim Sadrieh (links) und
Universitätsrektor Prof. Jens Strackeljan (r.). (Foto: Jana Dünnhaupt / Uni
Magdeburg)
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Nicola Fuchs-Schündeln
Professur für Makroökonomie und Entwicklung
Abteilung Geld und Währung
Goethe-Universität
Telefon +49 69 798-33815
fuchs@wiwi.uni-frankfurt.de
https://www.wiwi.uni-frankfurt.de/profs/fuchs/
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Hackathon am 16. und 17. Juni am Campus Riedberg
FRANKFURT. Nach dem Relaunch ist bekanntlich vor dem Relaunch: Im Januar dieses Jahres wurde die neue Version der Goethe-App gelauncht. Die neue App bietet mehr Möglichkeiten, den Unialltag zu organisieren; so können Studierende darüber beispielsweise auf das Vorlesungsverzeichnis zugreifen oder die Suchfunktion der Universitätsbibliothek nutzen. Mit Hilfe von Studierenden und Mitarbeitenden aller Fachrichtungen soll diese App nun aber noch besser gemacht werden: am 16. und 17. Juni findet am Campus Riedberg ein vom Hochschulrechenzentrum (HRZ) der Goethe-Universität durchgeführter "Hackathon" statt. Darunter versteht man eine Veranstaltung, wo digitale Lösungen kollaborativ entwickelt werden. Ziel des Hackathons an der Goethe-Universität ist es, in Kleingruppen zuerst ein Konzept zu entwickeln, wie man die App verbessern kann. Dazu sollen sich die Teilnehmenden an einigen Problemstellungen entlanghangeln und im Team überlegen, wie das Problem in der App behandelt werden kann. Insgesamt werden fünf verschiedene 'Challenges', also Themenbereiche, zur Verfügung stehen.
Nach der Konzeptionsphase kann mit des
Tools Figma ein erster Prototyp erstellt werden. Hierfür sind ausdrücklich
keine Programmierkenntnisse vonnöten - schaden tun sie trotzdem nicht.
Anschließend pitchen die Teilnehmenden ihr Konzept vor einem kleinen Publikum
bevor es dann an die Optimierung geht. Zum Ende hin stellen alle Gruppen einer
Jury ihre Lösung vor. An die Gewinnerteams werden 3.000 € Preisgeld
ausgeschüttet. Aufgelockert wird das Ganze durch Fachvorträge von Experten.
Ulrich Schielein, Chief Information Officer
(CIO) und Vizepräsident der Goethe-Universität, freut sich auf den
kollaborativen Austausch: "Der Hackathon bietet die beste Gelegenheit, den
digitalen Alltagshelfer für Studierende durch Studierende selbst verbessern zu
lassen und dabei noch hilfreiches Digitalwissen zu erwerben. Daher bin
ich gespannt, was im Laufe dieses Tages für spannende und umsetzbare Ideen für
unsere Goethe-App entwickelt werden."
Anmeldung: Studierende und Mitarbeitende
aller Fachrichtungen der Goethe-Universität können teilnehmen. Die Gruppen
werden vor Ort erstellt, daher können sich Interessierte auch allein anmelden.
Es ist prinzipiell aber auch möglich, sich als Gruppe anzumelden. Jetzt
anmelden unter https://qr.link/ON8Icg
Klaus Heyne-Preis zur Erforschung der Deutschen Romantik geht an den Kunsthistoriker Miguel A. Gaete
Der Wissenschaftspreis zur Erforschung der Deutschen Romantik – gestiftet von dem Kinderarzt und Romantikenthusiasten Prof. Dr. Klaus Heyne aus Kiel – wird 2023 zum zweiten Mal verliehen: Preisträger ist Dr. Miguel A. Gaete mit seiner Arbeit über die romantische und koloniale Prägung deutscher Künstler, die im 19. Jahrhundert Chile bereisten.
FRANKFURT.
Gemälde und Zeichnungen von sechs bislang wenig bekannten deutschen Künstlern
auf ihrer Reise in die spanisch-amerikanischen Kolonien im 19 Jahrhundert hat
der Kunsthistoriker Miguel A. Gaete in seiner kulturwissenschaftlichen Studie
untersucht. Die Künstler zeichneten die indigene Bevölkerung, sie malten
südamerikanische Plateaus und beobachteten die lokale Flora und Fauna. Wie
Gaete in seiner Dissertationsschrift „Depicting Terra Incognita: German
Romanticism, Arts, Sciences, and the Colonial Gaze in Chile, 1800–1899“ zeigt,
hatten die Künstler dabei nicht nur Humboldts Südamerikabilder vor Augen und
romantische Theorien zum Verhältnis von Mensch und Natur, Landschaft und
Ästhetik im Gepäck. Die Bilder ihrer Chilereise sind auch geprägt von
zeitgenössischen Vorstellungen von ‚Rasse', ‚Volk' und europäischer
Überlegenheit, die in direkter Beziehung zu kolonialistischen Ambitionen
betrachtet werden müssen.
Für seine postkolonial reflektierte Studie erhält der gebürtige
Chilene Miguel A. Gaete den Klaus Heyne-Preis, der 2023 zum zweiten Mal
vergeben wird. Der Goethe-Universität gestiftet hat den Preis der Kinderarzt
und Romantikenthusiast Prof. Dr. Klaus Heyne (1937–2017) aus Kiel, um
herausragende Beiträge zur Erforschung der Deutschen Romantik auszuzeichnen.
Der mit 15.000 Euro dotierte, im Zwei-Jahres-Rhythmus vergebene
Wissenschaftspreis wird am 11. Oktober 2023 feierlich an der Goethe-Universität
verliehen.
Auszeichnet werde Gaete für seine Grundlagenarbeit für die
künftige Erforschung der kultur- und diskursgeschichtlichen Zusammenhänge
zwischen romantischer Kunst und kolonialen Strukturen, so die Jury des
Heyne-Preises. Ihr gehören an: Katharina Boehm, Professorin für Englische
Literatur und Kultur an der Universität Passau, Dr. Aurelio Fichter,
Geschäftsführer der Benvenuto Cellini Gesellschaft e.V., sowie Dr. Mareike
Hennig, Leiterin des Goethe-Hauses, der Goethe-Galerie- und Kunstsammlungen im
Freien Deutschen Hochstift Frankfurt; die Goethe-Universität ist in der Jury
vertreten durch die Kunsthistorikerin Prof. Dr. Mechthild Fend und die beiden
Literaturwissenschaftler*innen Prof. Dr. Roland Borgards und Prof. Dr.
Frederike Middelhoff.
Frederike Middelhoff, Vorsitzende der Kommission, betont: „Gaetes
Arbeit bedeutet einen ersten Meilenstein hinsichtlich unserer Erkenntnisse über
die Motivationen, wissenschaftlichen Vernetzungen und künstlerischen Praktiken
von Künstlern, die in kolonialen Kontexten tätig waren und zugleich der
deutschsprachigen Romantik nahestanden. Die Preisschrift veranschaulicht, wie
diese romantisch inspirierten Bilder dieser Künstler das im 19. Jahrhundert
geläufige Bild von Chile aus ihrem ‚kolonialen Blick' (colonial gaze)
nachhaltig prägten. Gaetes kritische Untersuchung gibt wichtige Impulse für
eine kunst- und kulturwissenschaftliche Romantikforschung, die sich mit den
diskursgeschichtlichen Problemfeldern und dem kolonialen Erbe der Romantik
auseinandersetzen muss. Es versteht sich von selbst, dass die Studie die damit
verknüpften weitläufigen Fragen nicht umfassend beantworten kann. Hierzu
brauchen wir weitere Untersuchungen, zu denen Gaete erste konzentrierte
Probebohrungen geliefert hat. Gaete wird diese Perspektiven mithilfe des
Heyne-Preises im Rahmen einer internationalen Tagung weiterentwickeln, die 2024
an der Goethe-Universität ausgerichtet wird. Wir sind sehr froh, dass der
Heyne-Preis dazu verhelfen kann, diese wichtige Forschung zu befördern.“
Der Preisträger hat sich gegen eine Vielzahl innovativer
Bewerbungen aus der germanistischen, musikwissenschaftlichen,
philosophiegeschichtlichen und komparatistischen Romantikforschung
durchgesetzt. Dr. Miguel A. Gaete ist gebürtiger Chilene, studierte
Kunstgeschichte in Santiago und Barcelona und forscht derzeit mit einem
Stipendium der Gerda Henkel-Stiftung. Gaete, der seine
preisgekrönte Dissertation an der University of York (Großbritannien)
abgeschlossen hat, führt bereits einen Doktortitel in Philosophie der
Autonomous University of Madrid. Er absolvierte mehrere Fellowships und
Stipendienaufenthalte in Deutschland, u.a. in Jena und Weimar. Sein
Dissertationsprojekt erscheint als Monografie in diesem Jahr im New Yorker
Verlag Cambria Press unter dem Titel „Germans in Vaterland: Romanticism,
Arts, Sciences and the Colonial Gaze in Chile, 1800-1899“. Derzeit bereitet
Gaete ein weiteres Manuskript für den Druck vor, mit dem Titel „The Leader of
the Time: Carl Alexander Simon, Romanticism, and Imaginations in Southern Chile“.
Bild zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/138148417
Bildtext: Preisträger des Romantik-Preises der Goethe-Universität Frankfurt:
Miguel Gaete (Foto:privat)
Weitere Informationen
Prof. Dr.
Frederike Middelhoff
(W1-Professur für Neuere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt
Romantikforschung)
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik
https://www.uni-frankfurt.de/Middelhoff
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de
„Science Garden“ lädt Klimaforscher*innen zu Vortrag und Gespräch / Die Reihe begleitet die Sonderausstellung „Klimawissen schaffen“ im Senckenberg Naturmuseum
FRANKFURT. Was können wir von vergangenen Warmzeiten lernen? Wie erforschen Naturwissenschaftler*innen das Klima der Vergangenheit und wie hilft uns das, die zukünftige Klimaentwicklung besser zu verstehen? Zu diesen Fragen sprechen in der „Science Garden“-Reihe Spitzenforscher*innen des gemeinsamen LOEWE-Forschungsschwerpunkt „VeWA – Vergangene Warmzeiten als natürliche Analoge unserer hoch CO2-Klimazukunft“.
Die Reihe beginnt am 15. Juni 2023 mit dem Vortrag "Klimainformation im Regentropfen" von Prof. Dr. Andreas Mulch (Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum & Institut für Geowissenschaften, Goethe-Universität) im Hörsaal im BIK-F/Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum (Georg-Voigt-Straße 14-16 60325 Frankfurt am Main).
Nach den Vorträgen stehen die Redner*innen sowie weitere Wissenschaftler*innen aus dem Forschungsprojekt bei einem Sommergetränk für persönliche Fragen, Diskussionen oder Anregungen zur Verfügung.
Die kleine Vortragsreihe begleitet die Sonderausstellung „Klimawissen schaffen“ im Senckenberg Naturmuseum, die noch bis zum 16. Juli besucht werden kann. Sie dokumentiert die Erforschung vergangener Warmzeiten eines internationalen Teams aus Geowissenschaftler*innen, Biolog*innen, Paläontolog*innen und Klimamodellier*innen der Goethe-Universität und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.
Weitere Termine und Themen im Überblick:
29. Juni 2023
"Die terrestrische Revolution der Kreidezeit – Was wissen wir über die Wechselwirkung von Klima und Leben in einer eisfreien Welt?"
Prof. Dr. Silke Voigt,
Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität
13. Juli 2023
"Biodiversität und Klimawandel – eine kurze Geschichte der Säugetiere"
Prof. Dr. Susanne Fritz,
Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum & Institut für Geowissenschaften, Goethe-Universität
Die Reihe wird veranstaltet von der Goethe-Universität Frankfurt und Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung im gemeinsamen LOEWE-Forschungsschwerpunkt „VeWA – Vergangene Warmzeiten als natürliche Analoge unserer hoch CO2-Klimazukunft“ (www.vewa-project.de). Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Erste öffentliche Veranstaltung des neu gegründeten Zentrums für Critical Computational Studies an der Goethe-Universität
FRANKFURT. Wirtschaft,
Wissenschaft, Bildung und Rechtsprechung – sie alle bedienen sich zunehmend
Künstlicher Intelligenz (KI), befeuert durch eine Kombination aus immer mehr
Daten mit noch nie dagewesener Rechenleistung. Zu welchem Zweck? Mit dem
englischen Wortspiel „JUST Computation“ lädt das C3S zur Diskussion ein: Werden
rechnergestützte Methoden lediglich angewandt, um Prozesse zu optimieren?
Und/Oder findet hier ein grundlegender Wandel statt, der uns herausfordert,
diesen gerecht zu gestalten?
Diesem Thema widmet sich die erste öffentliche Veranstaltung des
neu gegründeten Center for Critical Computational Studies (C3S)
an der Goethe-Universität
„Just
Computation?“
am 12.
Juni 2023, von 14 – 18 Uhr,
im
PA-Gebäude, Theodor-W.-Adorno-Platz 1
und per
Zoom.
Es diskutieren: Prof. Dr. Armin Nassehi
(Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Dr. Christiane Thompson
(Goethe-Universität), Prof. Dr. Katharina Zweig (Technische Universität
Kaiserslautern) und Prof. Dr. Thomas Hickler (Senckenberg Biodiversität und
Klima Forschungszentrum) unter der Moderation von Prof. Dr. Juliane Engel und
Prof. Dr. Ulrich Meyer (Goethe-Universität).
Mit dem neuen Zentrum wird das
wegweisende Forschungsfeld der „Critical Computational Studies“ zu einem
Schwerpunkt an der Goethe-Universität. Das C3S hat die Aufgabe,
computationale – also rechner-, algorithmen- und datengestützte – Methoden zu
fundieren, zu entwickeln und anzuwenden. Dabei werden stets auch die
Wechselwirkungen zwischen Mensch, Gesellschaft und Technologie in den Blick
genommen. Mit dieser Verschränkung des Computationalen und des Kritischen will
die Goethe-Universität auch die Chancen und Herausforderungen (post)digitaler
Transformationen verstehen und letztere aktiv mitgestalten.
Um Anmeldung wird unter office@c3s.uni-frankfurt.de
gebeten.
Weitere Informationen unter https://www.c3s-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für
PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail, p.barth@em.uni-frankfurt.de
Es wird wieder spät: Campus Riedberg öffnet die Pforten zu Langer Nacht der Wissenschaft – Schwerpunktthema Klimawandel – Vorträge, Führungen und Mitmachexperimente bis zum Frühstück
FRANKFURT. Nach drei Jahren Pause steht der Frankfurter Riedberg wieder ganz im Zeichen der Night of Science: Studierende der Goethe-Universität haben für Schüler:innen, Studierende und interessierte Bürger:innen ein fulminantes Programm von Vorträgen, Führungen und Mitmachexperimenten organisiert.
In mehr als 70 Vorträgen wird es unter dem Schwerpunktthema Klimawandel etwa um vergessene Treibhausgase, die Rolle des Bodens und Klimakatastrophen in der Erdgeschichte gehen. Doch auch die „Dirty Tricks“ der Viren, Lichter und Farben in der Biochemie und das „Gottesteilchen“ Higgs-Boson stehen auf dem Programm sowie organische Solarzellen, die Ursachen von Altruismus und warum Antibiotikaresistenzen womöglich die nächste globale Herausforderung an die Gesundheit ist. In Führungen und Ausstellungen können Besucherinnen und Besucher beispielweise den Arzneimittelgarten erkunden, eine Tour durch die Chemielabore machen oder den Neutronenstern zum Anfassen begutachten.
Studieninteressierte können sich aus erster Hand von Hochschullehrer*innen und Studierenden berichten lassen, was sie in den einzelnen naturwissenschaftlichen Studiengängen erwartet. Abgerundet wird das Event auf dem Riedberg durch ein breitgefächertes Angebot an Speisen und Getränken. Der Eintritt ist frei.
Freitag, 16. Juni 2023
17 bis 6 Uhr
Goethe-Universität, Campus Riedberg
Otto-Stern-Zentrum, Ruth-Moufang-Str. 2
Geozentrum, Altenhöferallee 1
Physik/Biozentrum/Biologicum, Max-von-Laue-Str. 1 bis 13
60438 Frankfurt am Main
Programm und Informationen zur Anreise mit dem ÖPNV: www.nightofscience.de
Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent
für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de
Die MainStudy bietet Schüler*innen die Möglichkeit, die Goethe-Universität live und vor Ort kennen zu lernen.
FRANKFURT. Es ist wieder so weit: Tausende Abiturient*innen, Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufen und der Fachoberschulen werden die Goethe-Universität zur „MainStudy“ besuchen. Dabei erwartet die Besucher*innen ein vielfältiges Programm aus Vorträgen zu Studiengängen, Campusführungen, Präsentationen von beliebten Berufsbildern und deren Zugangsmöglichkeiten und vieles mehr. Der Vorteil in diesem Jahr: Die MainStudy liegt für noch unentschlossene Abiturient*innen noch genau innerhalb der Bewerbungsfristen. Hier bietet sich also eine letzte Möglichkeit, sich vor Ort ein Bild der Goethe-Universität und der Studiengänge zu verschaffen und sich noch bis 15.7. für zulassungsbeschränkte und bis 31.08. für zulassungsfreie Studiengänge zu bewerben. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Veranstaltungsorte sind am 5. Juli 2023 der
Campus Westend mit der Vorstellung der geistes-, gesellschafts- und
wirtschaftswissenschaftlichen Fächer und am 6. Juli 2023 der Campus Riedberg
mit der Vorstellung der Naturwissenschaften. Zusätzlich zu den allgemeinen
Programmpunkten präsentieren sich die einzelnen Fächer und Institute durch
Infostände, Führungen und Experimente. Dies gibt den Schülerinnen und Schülern
die Möglichkeit, die Universität intensiver zu erkunden und vielleicht auch
schon den ersten Kontakt zu Studierenden oder Professor*innen des Wunschfaches
aufzunehmen.
Die Angebote der Bundesagentur für Arbeit
runden die beiden Tage mit zahlreichen Vorträgen zur Berufspraxis und
übergreifenden Themen zu Entscheidungsfindung und Überbrückungsmöglichkeiten
zwischen Abitur und Studium ab. Eingebettet sind die beiden Veranstaltungstage
an der Goethe-Universität in die insgesamt viertägige Veranstaltung „MainStudy“
der Hochschulen der Region Frankfurt vom 3. bis 6. Juli 2022. Neben der
Goethe-Universität sind als Gastgeber mit dabei die Frankfurt University of
Applied Sciences, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst und die
Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen.
Im Rahmen der MainStudy findet am 4. Juli
2023 auch der Tag der Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität statt, an
dem sich Interessierte an den Geisteswissenschaften in Workshops ausprobieren
und verschiedene geisteswissenschaftlichen Fächer und deren berufliche
Perspektiven erkunden können. Anmeldung und weitere Informationen unter: https://www.tdg.uni-frankfurt.de
Mehr Infos unter http://www.mainstudy.uni-frankfurt.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR &
Kommunikation, Telefon 069
798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Konferenz an der Goethe-Universität befasst sich mit der Entwicklung des afroamerikanischen Freiheitskampfes in den 1960er und 1970er Jahren
FRANKFURT. Neue
Strömungen innerhalb der Geschichte der Black-Power-Bewegung stehen im
Mittelpunkt einer Konferenz, zu der Prof. Simon Wendt, Amerikanist an der
Goethe-Universität, auch die Öffentlichkeit einlädt. Die Konferenz unter dem
englischsprachigen Titel „New Directions in the History of the Black Power
Movement“ findet
von
Freitag, 23., bis Sonntag, 25. Juni,
Hörsaalzentrum,
HZ 14 (3. Stock)
Theodor-W.-Adorno-Platz
5
60323
Frankfurt am Main
statt. Die Konferenzsprache ist
Englisch.
Black Power – der energiegeladene
Slogan einer Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner stammt aus den 1960er
Jahren. Im Kontrast zu eher gemäßigten Bürgerrechtlern wie Martin Luther King
setzte er der weißen Bevölkerung der USA ein starkes schwarzes
Selbstbewusstsein entgegen. In den vergangenen 20 Jahren ist viel geforscht
worden zur Geschichte der Black-Power Bewegung, und zahlreiche Studien haben
die bislang eher eindimensionalen Narrative darüber revidiert, indem sie deren
Wurzeln, die lokalen Organisations- und Erscheinungsformen und den Anteil, den
afroamerikanische Frauen an der Entwicklung hatten, näher betrachteten. Auch
die politischen Auswirkungen der Bewegung und ihr radikaler Internationalismus
waren schon Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.
Vor diesem Hintergrund bringt
die Konferenz eine neue Generation amerikanischer, britischer und deutscher
Historiker zusammen, damit sie ein neues Licht auf die komplexe Geschichte der
Black-Power-Bewegung werfen können. Einige Redebeiträge greifen Themen auf, die
für Zeithistoriker schon lange von Interesse sind, Themen wie die Rolle
afroamerikanischer Frauen, die Bedeutung des Bildungswesens und die globalen
Auswirkungen der Bewegung. Außerdem wird es auch um die Funktion der Religion
und um die Zusammenarbeit zwischen Black-Power-Organisationen und
LGBTQ-Aktivisten gehen. Die Konferenz soll einen weiteren Beitrag leisten für
ein besseres Verständnis der Black-Power-Bewegung und ihres Erbes.
Information:
Prof. Dr. Simon Wendt
Institut für England- und Amerikastudien
E-Mail wendt@em.uni-frankfurt.de
Telefon 069 798-32358
https://black-power-conference.de/
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften stellt vor: Thomas Biebricher und sein neues Buch "Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus".
FRANKFURT. Heute ist nicht
mehr sicher, ob die rechte Mitte hält. Setzen ihre Vertreter weiterhin auf
Ausgleich und behutsame Modernisierung? Oder auf polarisierenden Kulturkampf?
Die Identitätskrise der rechten Mitte ist kein exklusiv deutsches Phänomen, wie
nicht zuletzt der Aufstieg Donald Trumps gezeigt hat. Der
Politikwissenschaftler Prof. Thomas Biebricher widmet sich in seinem neuen Buch
dieser internationalen Dimension des Phänomens und zeichnet die turbulenten
Entwicklungen seit 1990 nach. Seine Befunde sind auch deshalb brisant, weil
sich am gemäßigten Konservatismus die Zukunft der liberalen Demokratie
entscheidet. Das Buch ist 2023 im Suhrkamp Verlag in Berlin erschienen. Der
Autor wird am Forschungskolleg Humanwissenschaften mit seiner Kollegin Greta
Wagner über sein Buch diskutieren.
Das Forschungskolleg Humanwissenschaften lädt die interessierte Öffentlichkeit
sehr herzlich zur Diskussion über die Thesen des Buches ein.
Thomas Biebricher
und sein neues Buch "Mitte/Rechts -
Die internationale
Krise des Konservatismus"
Mittwoch, 7. Juni 2023, 19.30 Uhr
Forschungskolleg
Humanwissenschaften der Goethe-Universität
Am Wingertsberg 4,
61348 Bad Homburg vor der Höhe
Die Buchvorstellung wird veranstaltet vom
Forschungsschwerpunkt "Democratic Vistas. Reflections on the Atlantic
World", der am Forschungskolleg Humanwissenschaften angesiedelt ist. Der
2020 gegründete Schwerpunkt untersucht die Entwicklung, die Potentiale und die
Herausforderungen von Demokratien als Regierungs- und als Lebensformen in
Gegenwart und Geschichte. Beteiligt sind vornehmlich Frankfurter
Wissenschaftler*innen aus den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Der
Schwerpunkt wird von dem Amerikanisten Professor Johannes Völz und dem
Politikwissenschaftler Professor Gunther Hellmann geleitet.
Thomas Biebricher ist seit 2022 Heisenberg Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Politische Theorie, Ideengeschichte und Theorien der Ökonomie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er hat mehrere Professuren für Politische Theorie vertreten, u. a. von 2014 bis 2017 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. 2017 habilitierte er sich mit einer Studie zum Neoliberalismus, die 2021 im Suhrkamp Verlag unter dem Titel "Die politische Theorie des Neoliberalismus" auf Deutsch erschien. Von 2020 bis 2022 war er Associate Professor an der Copenhagen Business School.
Greta Wagner ist seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut
für Soziologie an der Technischen Universität Darmstadt. Sie war von 2011 bis
2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der
Goethe-Universität Frankfurt am Main und von 2017 bis 2019 am Exzellenzcluster
"Normative Ordnungen" der Goethe-Universität. Im Wintersemester
2022/2023 vertrat sie die Professur für Allgemeine Soziologie/Soziologische
Theorie an der TU Darmstadt. 2017 erschien ihr Buch "Selbstoptimierung.
Praxis und Kritik von Neuroenhancement".
Anmeldung zur Buchvorstellung: Zur besseren
Disposition wird um Anmeldung per E-Mail gebeten: anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
Die Anmeldung wird registriert, es wird aber keine Anmeldebestätigung versendet.
Weitere Informationen: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Kontakt: Iris Helene Koban, Geschäftsführung
Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Mail:
i.koban@forschungskolleg-humanwissenschaften.de;
Tel.: 06172-13977-10 | Fax: 06172-13977-19; www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation,
Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Ausstellung ist das Resultat der Übung „Studiengalerie 1.357: Gemeinschaften im Blick der Kamera“ im Sommersemester 2023.
FRANKFURT. Gezeigt werden in
der Studiengalerie 1.357 drei Videoarbeiten – zwei zeitgenössische Arbeiten,
eine aus den 1960er Jahren –, die das Schauen und Zeigen selbst zum Thema
machen. Statt dem Format der Black Box zu folgen, werden die Arbeiten auf der
vorhandenen Infrastruktur der Studiengalerie 1.357 inszeniert. Im Sinne dieser
Integration von strukturellen Hintergrundprozessen vereint der ungewöhnlich
lange Ausstellungstitel NINA KÖNNEMANN SIMON LÄSSIG LUTZ MOMMARTZ JOEL AMINE
NATALIA BELETSKAYA LUISA BENZINGER FRANZISKA BOUCHON SOFIA DIANA DIAS FLORENCIO
LISA EISENLOHR GABRIEL GÖTTEL NICOLAS KENNEDY LANDA BEATE KÖTH MAXIM KRAEMER
LAURA METZ FERNANDA ORTIZ DIAZ NUBA REITER EMMA TOMBERGER LOUIS UMBACH JUSTUS
VOGEL AYŞE YAZICI die Namen
aller Beteiligten, Künstler*innen wie auch Studierende, zu einem abstrakten,
gemeinschaftlichen, aber auch sperrigen Teppich.
Von den Studierenden im Kollektiv
erarbeitete Screening-Reihen erweitern die Ausstellung: In Reaktion auf die
Seminardiskussionen wie auch die Werke erstellten sie Playlists, die in einem
begleitenden Booklet erscheinen. Mit Blick auf die drei gezeigten Arbeiten
führen sie die Ausstellung in Form von Links assoziativ weiter, verknüpfen sie
mit weiteren Werken wie auch alltäglichen Arten der Mediennutzung und erweitern
Diskussionen, Zugänge und institutionelle Beschränkungen.
Die Ausstellung ist das Resultat der Übung
„Studiengalerie 1.357: Gemeinschaften im Blick der Kamera“, die von Dennis
Brzek, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kunstgeschichtlichen Instituts
der Goethe-Universität Frankfurt am Main, im Sommersemester 2023 durchgeführt
wurde.
Studiengalerie
1.357 :
NINA
KÖNNEMANN SIMON LÄSSIG LUTZ MOMMARTZ …
Eröffnung: 07.06.,
20 Uhr
08.06.–07.07.2023
Begrüßung: Dennis
Brzek
Einführung: Nicolas
Kennedy Landa, Fernanda Ortiz Diaz, Maxim Kraemer
Was ehemals mit Begriffen wie
„Experimentalfilm“, „Video“ und „Kunst“ klar eingegrenzt werden konnte, ist
heute einer gelebten Immersion von bewegten und medialen Bildern gewichen, in
denen das oftmals gleichzeitige Produzieren und Konsumieren zur Grundlage
ökonomischer, politischer und affektiver Beziehungen geworden ist. Die
Studiengalerie 1.357, die sich seit einem Jahrzehnt dem Dispositiv der
Ausstellung und der Wissensproduktion von Videokunst widmet, bildet durch ihren
dezidierten Fokus auf das Bewegtbild einen von vielen Knotenpunkten in diesem
Netzwerk. Die neue Ausstellung wird eine materialistische Lesart von Video und
Film als Ausgangspunkt nehmen, um über die Rolle des Displays in der
Vermittlung und Präsentation von Bewegtbild nachzudenken.
Die Studiengalerie 1.357 ist eine
Kooperation des Städel Museums, des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt und
des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften und der
Goethe-Universität. Sie realisiert pro Jahr vier Ausstellungen zur zeitgenössischen
Kunst.
http://studiengalerie.uni-frankfurt.de/
Biografien der Künstler*innen:
Nina Könnemann lebt und arbeitet
in Berlin. Ausstellungen (Auswahl): Gandt, New York (2023), Old
Dogs, Lars Friedrich, Berlin (2022), Deep Rivers Run Silent, Montos Tatoo,
Vilnius (2021), High Art, Paris (2021), Tourism, Kunsthaus Glarus (2021),
Arrows, Francesca Pia, Zürich (2021), Que Onda, House of Gaga, Los Angeles
(2018), Der Wert der Freiheit, Belvedere 21 (2018), Free WiFi 3, KW Institute
of Contemporary Art, Berlin und Centre George Pompidou, Paris (2017), Free WiFi
2, Museum Brandhorst, München (2017).
Simon Lässig lebt und arbeitet
in Berlin. Ausstellungen (Auswahl): Elene Chantladze, Simon Lässig, LC
Queisser, Tbilisi (2023), Kino, Fluentum, Berlin (2022), I am the secret
meat, FELIX GAUDLITZ, Vienna (2022), Simon Lässig, Fanta, Mailand (2021), Joint
Ventures, KOW, Berlin (2021), projections mit Vera Lutz, Nousmoules, Vienna
(2019), Simon Lässig, FELIX GAUDLITZ, Vienna (2019), Darcy Lange: Work Studies
in Schools, Mavra, Berlin (2019) und Filmprogramme für: Kurzfilmtage Oberhausen
(2021), Kunstverein München (2020) und
Haus am Waldsee, Berlin (2023).
Lutz Mommartz ist
Experimentalfilmer und lebt und arbeitet in Düsseldorf. 1967 begann er, seine
ersten 16mm-Filme zu drehen. Seitdem hat er über 50 Werke realisiert. Ende 2020
widmete ihm die Kunsthalle Düsseldorf eine umfangreiche Retrospektive,
mommartzfilm 1964 – 2020 (2020-2021).
Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de
Aktualisierung: Die Website des Clusters SCALE ist nun zu erreichen unter https://scale-frankfurt.org
Für die anstehende Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder bewirbt sich die Goethe-Universität Frankfurt mit vier neuen Clustern zu den Forschungsthemen Vertrauen im Konflikt (CONTRUST), Infektion und Entzündung (EMTHERA), Ursprung der Schweren Elemente (ELEMENTS) und zelluläre Architekturen (SCALE). Die Anträge vereinen die Kompetenzen und zukunftsweisenden Ideen der Goethe-Universität mit denen der Kolleg:innen des Verbunds der Rhein-Main-Universitäten (RMU) und weiterer Partner der vier großen Organisationen der außeruniversitären Forschung. Der seit 2019 bestehende Exzellenzcluster Cardiopulmonary Institute wird im kommenden Jahr direkt einen Vollantrag einreichen.
FRANKFURT. Prof.
Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, freut sich auf den
Exzellenzwettbewerb: „Wir gehen mit vier neuen, herausragenden und höchst
spannenden Projekten und unserem bestehenden, einzigartigen Cluster in den
Wettbewerb um die Förderung als Exzellenzcluster. In den Projekten aus allen
Forschungsbereichen an der Goethe-Universität adressieren wir brennende
Forschungsthemen: Es geht darum, wie wir in unserer Gesellschaft mit Konflikten
umgehen und in dieser schwiegen Zeit Vertrauen schaffen. Wir arbeiten an einem
grundsätzlich neuen Verständnis der Struktur-Funktionsbeziehung von Zellen, das
die vielfältigen Funktionen unserer Zellen beschreibt. Wir entwickeln neue,
erkenntnisbasierte Ansätze zur Behandlung von Krankheiten des
Herz-Kreislaufsystems und der Lunge oder für komplexe Erkrankungen, bei denen unser
Immunsystem aus den Gleisen gerät. Und wir werden die Frage nach dem Wie der
Entstehung des Sternenstaubs beantworten.“
Präsident Schleiff hebt die Bedeutung der Rhein-Main-Universitäten
bei der Konzeption der Forschungscluster hervor: „Im Rhein-Main-Gebiet bilden
wir mit der Goethe-Universität Frankfurt, der Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz, der Technischen Universität Darmstadt und den zahlreichen erstklassigen
außeruniversitären Instituten und forschenden Unternehmen eine integrierte
Wissenschaftsregion, die eine in Deutschland einzigartige Expertise auf
kleinstem Raum vereint und so global sichtbar macht. Mit diesem Pfund können
wir in der Exzellenzinitiative wuchern, und die Anträge wären ohne diese
Partnerschaften nicht entstanden.“
Alle fünf Cluster sind tragende Säulen des Forschungsprofils der
Goethe-Universität und wurden in enger Anbindung an die Gesamtstrategie
entwickelt. Die vier neuen Cluster haben in einem vom Präsidium verantworteten,
qualitätsgetriebenen Auswahlverfahren und begleitet durch ein von der
Goethe-Universität bestelltes „International Scientific Advisory Board“ (ISAB)
Antragsskizzen erarbeitet. Die Antragsskizzen wurden jetzt bei der Deutschen
Forschungsgemeinschaft eingereicht und werden in den kommenden Monaten durch Gutachtergremien
geprüft, bevor die Cluster im kommenden Jahr Vollanträge einreichen dürfen. Die
Förderung als Exzellenzcluster beginnt nach einem zweistufigen
Evaluationsprozess im Jahr 2026.
CONTRUST: Vertrauen im Konflikt – Politisches
Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit. Konflikte sind in
gesellschaftlichen Kontexten unumgänglich, aber dennoch funktioniert das
Zusammenleben. Eine wichtige Rolle spielt hier das Vertrauen. Es gibt uns die
Gewissheit, dass Auseinandersetzungen nicht eskalieren, dass sich das jeweilige
Gegenüber an Regeln hält, dass Institutionen uns gegen Überschreitungen
absichern und dass die soziale Welt als ganze so stabil ist, dass wir unser
Handeln in ihr sinnvoll orientieren können. Wie sich dieses Vertrauen bildet und
was seine Ursprünge sind, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
in CONTRUST.
Prof. Luciano Rezzolla, Sprecher des Clusters ELEMENTS, wünscht seinen
Kolleginnen und Kollegen von CONTRUST viel Erfolg im Wettbewerb: „Wie Vertrauen
im Konflikt erhalten oder neu geschaffen werden kann, ist eine fundamentale
Frage unserer vielgestaltigen Gesellschaften und politischen Systeme. Ich freue
mich, dass in CONTRUST einige der brillantesten Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler dieses Forschungsfelds hier Antworten finden werden.“
Projektpartner:
Goethe-Universität Frankfurt (Antragstellerin)
Leibniz-Institut Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung,
Frankfurt
Website: https://contrust.uni-frankfurt.de/
EMTHERA: Emerging Therapeutics. Zu den größten
medizinischen Herausforderungen der globalen Gesundheit gehören Infektions- und
Entzündungskrankheiten sowie Störungen des Immunsystems, die den gesamten
menschlichen Körper betreffen. Die Prozesse sind wissenschaftlich nicht gut
verstanden, was zu einer großen Zahl von Therapieversagen führt. EMTHERA sucht
nach neuen Ansätzen zur Erforschung dieser Krankheiten und zur Entwicklung
neuartiger Therapien. Dabei setzen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
auf mRNA-basierte Verabreichungsformen, auf Wirkstoffe, die gezielt
krankheitsrelevante Proteine abbauen und auf computergestützte und
nanotechnologische Anwendungen. Prof.'in Inga Hänelt, Sprecherin des
Clusters SCALE, hebt die Bedeutung von EMTHERA als translationalen Cluster
hervor: „EMTHERA ist eine Kooperation im Rahmen des Verbunds der
Rhein-Main-Universitäten und ein weiteres Leuchtturmprojekt, das die
grundlagenorientierte Erforschung molekularer Zusammenhänge der
Krankheitsentstehung eng mit der Entwicklung neuartiger Therapien verzahnt.“
Projektpartner:
Goethe-Universität Frankfurt (Antragstellerin)
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (weitere Antragstellerin)
Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie (ITMP), Frankfurt
Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON), Mainz
Institute for Molecular Biology (IMB), Mainz
Max-Planck-Institut für Polymerforschung, Mainz
Max-Planck-Institut für Biophysik, Frankfurt
Website: https://www.emthera.de/
ELEMENTS: Exploring
the Universe from Microscopic to Macroscopic Scales. Unsere Welt ist aufgebaut aus
verschiedenen Atomsorten, den Elementen. Vom leichten Wasserstoff bis hinauf
zum Eisen entstehen diese Elemente in Sternen wie unserer Sonne. Auf welche
Weise sich jedoch die viel selteneren, schweren Elemente wie etwa Gold oder
Platin bilden, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei
ELEMENTS, indem sie die mikroskopischen Maßstäbe von Elementarteilchen mit den
makroskopischen Maßstäben astrophysikalischer Objekte wie etwa den
Neutronensternen verbinden. Prof. Vinzenz Hediger, Sprecher des Clusters
CONTRUST, ist überzeugt: „Das Vorzeigeprojekt ELEMENTS, eine Kooperation
innerhalb des Verbunds der Rhein-Main-Universitäten mit der TU Darmstadt,
schließt die Lücke zwischen Experimenten, Beobachtungen und Theorie und wird
das Verständnis von Materie unter extremen Bedingungen deutlich erweitern.“
Projektpartner:
Goethe-Universität Frankfurt (Antragstellerin)
Technische Universität Darmstadt (weitere Antragstellerin)
GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, Darmstadt
Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
Max-Planck-Institute für Radioastronomie, Bonn
Website: https://elements.science/
SCALE: Subcellular
Architectures of Life. Zellen bestehen aus Milliarden von
Molekülen, die von Einzelmolekülen über große Molekülkomplexe bis hin zu
Organellen organisiert sind. Zwar sind die Funktionen vieler einzelner Moleküle
bekannt, doch ist noch vielfach unklar, wie die Architektur im Innern einer
Zelle entsteht, funktioniert und wie die Teile interagieren.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von SCALE wollen die
Selbstorganisationsprinzipien der Zelle aufdecken und eine räumlich wie
zeitlich hochaufgelöste Simulation der Zelle erstellen, um besser zu verstehen,
wie Zellen wirklich funktionieren und wie ihre verschiedenen „Maschinen“
zusammenarbeiten. Prof.
Ivan Đikić, Sprecher des Clusters EMTHERA,
hebt hervor: „Die Spitzentechnologien, die die Kolleginnen und Kollegen bei
SCALE ständig weiterentwickeln, werden in Kombination mit dem herausragenden
wissenschaftlichen Konzept eine All-Atom-Simulation großer Zellsegmente mit
langfristiger Vorhersagekraft ermöglichen. Dies wird unser Verständnis der
zellulären Struktur-Funktionsbeziehung auf ein neues Niveau heben und die
molekulare Zellforschung entscheidend weiterbringen.“
Projektpartner:
Goethe-Universität Frankfurt (Antragstellerin)
Max-Planck-Institut für Biophysik, Frankfurt
Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt
Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden
Universität des Saarlandes, Homburg
Website: https://scale-frankfurt.org
CPI: Cardiopulmonary Institute. Erkrankungen des
Herz-Kreislaufsystems gehen häufig einher mit Lungenkrankheiten. Weltweit sind
sie die häufigsten Todesursachen. Ziel des Exzellenzclusters ist es zu
verstehen, welche molekularbiologischen Prozesse dem Funktionieren dieser Organe
und ihrem Versagen bei Erkrankungen zugrunde liegen. Dazu entwickeln die
CPI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler im hochschulübergreifenden CPI
Modellsysteme von Zellkulturen bis zu Tiermodellen und kombinieren die
Ergebnisse mit Untersuchungsdaten von Patient:innen, um neue Therapieansätze zu
finden. Der Cluster wurde erstmals als „Excellence Cluster Cardio-Pulmonary
System“ von 2006 bis 2018 gefördert und konnte sich 2019 erneut als
Exzellenzcluster Cardiopulmonary Institute durchsetzen.
Projektpartner:
Goethe-Universität Frankfurt und
Justus-Liebig-Universität Gießen (gemeinsame Antragstellerinnen)
Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim
Universitätsmedizin Göttingen
Derzeitige Förderung als Exzellenzcluster: 2019 – 2025 (45 Millionen Euro)
Website: https://www.cpi-online.de/
Ein Zufallsfund mit Seltenheitswert, der auf neue Erkenntnisse hoffen lässt
Nach Kohleresten gesucht, Kupferbarren gefunden: Irini Biezeveld und Jonas Kluge haben bei einer Routinegrabung in Oman erlebt, wie überraschend die Archäologie sein kann. Ihr Zufallsfund mit Seltenheitswert wird weitere Forschungen zur Folge haben.
FRANKFURT. Ein
Hinweis aus der lokalen Bevölkerung hatte die Frankfurter Archäologen in die
Gegend in der Nähe der Stadt Ibra in Oman geführt, wo sie mehrere Siedlungen
vorfanden. Irini Biezeveld und ihr Mitdoktoranden Jonas Kluge hielten sich zu
einer von der Deutschen Orient-Gesellschaft finanzierten sechswöchigen
Feldforschung und unter Aufsicht des Ministeriums für Kulturerbe und Tourismus
von Oman im Gouvernement North Sharqiyah in dem Land im Osten der Arabischen
Halbinsel auf. Sie dokumentierten die sichtbaren Gebäude, danach legten sie
Testschnitte im Gelände an. Mit Hilfe etwaiger Holzkohlefunde wollten sie die
Siedlung datieren. Da kam etwas Grünes zum Vorschein: Ein außen korrodierter
Kupferklumpen, bestehend aus drei einzelnen Barren in der Form eines runden
Kegels. „Ein solcher Fund ist äußerst selten“, sagt PD Dr. Stephanie Döpper,
die die beiden Doktoranden wissenschaftlich betreut. Der 1,7 Kilogramm schwere
Fund sei von den Anwohnern vermutlich aus Versehen zurückgelassen worden, als
die Siedlung aufgegeben wurde – aus welchen Gründen auch immer.
Die Siedlung, die Biezeveld und Kluge identifizierten, stammt aus
der Frühen Bronzezeit (ca. 2600-2000 v. Chr.). In dieser Zeit war das Gebiet
des heutigen Oman einer der wichtigsten Produzenten für Kupfer für das antike
Mesopotamien im heutigen Irak sowie die Indus-Kultur im heutigen Pakistan und
Indien. Nur hier kam in größerem Umfang Kupfererz vor. Zu Kupferbarren
gegossen, war es ein begehrtes Handelsgut, wie nicht zuletzt Keilschrifttexte
aus Mesopotamien belegen. Da die Kupferbarren in der Regel zu Werkzeugen und
anderen Gegenständen weiterverarbeitet wurden, werden sie bei archäologischen
Ausgrabungen nur sehr selten angetroffen. Umso überraschender war der Fund
gleich mehrerer solcher Barren in der frühbronzezeitlichen Siedlung.
Die Kupferbarren haben eine für die Zeit typische plankonvexe
Form, die dadurch entstanden ist, dass das flüssige Kupfer in kleine tönerne
Tiegel gegossen wurde. Der Fund der Kupferbarren ermöglicht es, mehr über die
Rolle Omans in den interregionalen Handelsbeziehungen während der Frühen
Bronzezeit, sowie die schon damals bekannten Technologien der
Metallverarbeitung zu erfahren. Die Verhüttung von Kupfer erfordert sehr viel
Brennmaterial, was in einer so trockenen und vegetationsarmen Gegend wie Oman
eine große Herausforderung dargestellt haben dürfte. Zu erforschen, wie die
Menschen in der Frühen Bronzezeit mit ihren begrenzten Ressourcen umgegangen
sind und ob ihnen eine nachhaltige Nutzung möglich war, ist eine der Fragen,
die im weiteren Verlauf des Projektes beantwortet werden sollen.
Dass das neu entdeckte Dorf in engem Kontakt und Austausch mit dem
indischen Subkontinent stand, beweisen auch mehrere Keramikscherben sogenannter
„black-slipped jars“, große Vorratsgefäße der Indus-Kultur, die ebenfalls dort
entdeckt wurden. Offenbar war sogar eine kleine, eher ländlich geprägte
Siedlung im Zentraloman in ein System das interregionalen Handels und
Austausches eingebunden.
Die Ausgrabungen erfolgten in Zusammenarbeit mit dem Ministry of
Heritage and Tourism des Sultanats Oman und wurden von der Deutschen
Orient-Gesellschaft finanziell unterstützt.
Bilder zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/138045481
Bildtexte:
Bild
1: Luftaufnahme des zentralen Teils des Fundortes von Südwesten. (Foto: Conrad
Schmidt)
Bild
2: Gut erhaltenes Umm an-Nar-zeitliches Wohngebäude. (Foto: Jonas Kluge)
Bild
3: Reste von drei Kupferbarren während der Ausgrabung. (Foto: Jonas Kluge)
Bild
4: Detailaufnahme der durch Korrosion zusammenhängenden plankonvexen Barren.
(Foto: Conrad Schmidt)
Weitere Informationen
Jonas
Kluge
Doktorand
Institut für Archäologische Wissenschaften, Abt. I: Vorderasiatische
Archäologie und Klassische Archäologie
Goethe-Universität Frankfurt
069-798-32320
kluge@em.uni-frankfurt.de
Twitter-Handle: @JonasbKluge
Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation,
Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de
Goethe-Universität startet mit zukunftsweisendem Forschungsfeld auf dem früheren Biocampus / Erste Veranstaltung am 12. Juni
Die Goethe-Universität Frankfurt macht einen bedeutenden Schritt hin zur Weiterentwicklung rechner-, daten- und algorithmenbasierter Methoden: Das „Center for Critical Computational Studies“ (kurz C3S) nimmt seine Arbeit auf. Es schafft ein zukunftsweisendes Forschungs-, Lehr- und Transferumfeld. So können Systemverständnisse domänenübergreifend vertieft und der (post)digitale Wandel nachhaltig und gerechtfertigt gestaltet werden. Das C3S wird den früheren Biocampus an der Siesmayerstraße neu beleben.
FRANKFURT. Die „Critical Computational Studies“ sind ein wegweisendes Forschungsfeld. Sie zielen darauf, computationale – also rechner-, algorithmen- und datengestützte – Methoden zu fundieren, zu entwickeln und anzuwenden. Dabei werden stets auch die Wechselwirkungen zwischen Mensch, Gesellschaft und Technologie in den Blick genommen. Mit dieser Verschränkung des Computationalen und des Kritischen will die Goethe-Universität auch die Chancen und Herausforderungen (post)digitaler Transformationen verstehen und letztere aktiv mitgestalten. Das neu geschaffene Zentrum nimmt hierbei eine führende Rolle ein.
Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, zeigt
sich erfreut, dass es nun losgeht: „Das von mir in meinem
Präsidentschaftswahlkampf skizzierte Vorhaben eines neuen ‚Center for Critical
Computational Studies' zur Eröffnung neuer Wege in die Digitalität wird nun in
die Tat umgesetzt. Mit dem Center unterstreichen wir unser Bekenntnis zur
Spitzenforschung und Methodenentwicklung und auch die Annahme unserer
Verantwortung zur Ausgestaltung des (post)digitalen Zeitalters. Dazu soll die
Entwicklung effektiver computationaler Methoden erheblich ausgebaut und der Weg
für eine verantwortungsvolle Nutzung solcher Technologien geebnet werden. Das
Zentrum wird ein Katalysator für innovative Ideen und wegweisende Forschung
sowie ein Ort für bereits aktive und neue Kolleg*innen der Goethe Universität
sein. Zudem bekennen wir uns zur nachhaltigen Nutzung von Bestandsgebäuden,
denn das Zentrum wird – ein zweites zentrales Wahlkampfversprechen für meine
Amtszeit – durch Reaktivierung des ehemaligen Biocampus in der Siesmayerstraße
ermöglicht. Ein großer Coup für die Goethe-Universität und Frankfurt. Ich
wünsche den Direktor*innen ein glückliches Händchen und Weitblick – gerade die
ersten Schritte sind entscheidend.“
Das vierköpfige Gründungsteam kommt aus den Bereichen der
Geistes-, Sozial-, Lebens- und Computerwissenschaften. Nicht nur das
verdeutlicht den inter- und transdisziplinären Anspruch des Zentrums. In den nächsten
zwei Jahren wird das Zentrum zwölf neue Professor:innen in das C3S
berufen. Durch die enge Zusammenarbeit mit führenden Forscher:innen aus
verschiedenen Fachbereichen wird das Zentrum zudem ein breites Spektrum an
Expertise bündeln und neue Impulse für die Profilbereiche der
Goethe-Universität setzen. Wissenschaftler:innen in der frühen Berufsphase
werden besonders gefördert und verstärken die sog. Principal Investigators des
C3S.
Neben der Forschung wird das Zentrum auch in Studium und Lehre sowie im Transfer aktiv. So vermittelt das C3S „Critical Computational Literacy“ in die Breite der Universität und Gesellschaft, also den kreativen Umgang mit zukunftsträchtigen Computertechnologien sowie die Reflexionskompetenz für deren ethische, soziale, politische und wirtschaftliche Implikationen.
Das C3S wird nach der Renovierung der historischen Räumlichkeiten den früheren Biocampus an der Siesmayerstraße beziehen. Durch die Neubelebung dieses Standorts werden inspirierende Kontexte geschaffen, die Wissenschaftler:innen den Raum für Forschung, Lehre und Transfer geben.
Der Gründungssprecher des C3S, Prof. Dr. Christoph Burchard, über die Bedeutung und die ersten Schritte des neuen Centers: „Das C3S ist eine einmalige Chance für unsere Universität und Wissenschaftsregion. Herzlichen Dank für das Vertrauen, das Zentrum als Gründungssprecher leiten zu dürfen. Im Gründungsvorstand und zusammen mit den Principal Investigators am C3S werden wir in den kommenden Jahren die Strukturen schaffen, um die ‚Critical Computational Studies' mit Leben zu erfüllen. Ohne die Initiative und das unermüdliche Engagement des Präsidenten wäre das nicht möglich gewesen. Wir greifen nun die wichtigen Vorarbeiten auf, setzen Schwerpunkte und fügen all das in die Gesamtstrategie der Goethe-Universität ein. Hierzu stehen wir im engen Kontakt mit Exzellenzcluster-Initiativen und suchen den intensiven Austausch mit den Profil- und Fachbereichen. Diese sind zentrale Partner des C3S. Mit Kolleg:innen aus der Goethe-Universität gleisen wir bereits erste Forschungsprojekte auf, verankern die ‚Critical Computational Studies' in Form von ‚Critical Computational Literacy' in Studium und Lehre und starten Transferaktivitäten. Zugleich setzen wir die Prozesse in Gang, um die zwölf neuen Professuren an das C3S zu berufen. Darauf liegt jetzt ein Hauptaugenmerk.“
Informationen zu den Forschungsschwerpunkten und Initiativen des Zentrums
finden Sie auf der Webseite des Zentrums: www.c3s-frankfurt.de.
Eine erste öffentliche Veranstaltung findet statt am 12. Juni im PA-Gebäude am
Campus Westend.
Weitere Informationen:
Prof.
Dr. Christoph Burchard (Gründungssprecher)
office@c3s.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de