Goethe-Universität startet mit zukunftsweisendem Forschungsfeld auf dem früheren Biocampus / Erste Veranstaltung am 12. Juni
Die Goethe-Universität Frankfurt macht einen bedeutenden Schritt hin zur Weiterentwicklung rechner-, daten- und algorithmenbasierter Methoden: Das „Center for Critical Computational Studies“ (kurz C3S) nimmt seine Arbeit auf. Es schafft ein zukunftsweisendes Forschungs-, Lehr- und Transferumfeld. So können Systemverständnisse domänenübergreifend vertieft und der (post)digitale Wandel nachhaltig und gerechtfertigt gestaltet werden. Das C3S wird den früheren Biocampus an der Siesmayerstraße neu beleben.
FRANKFURT. Die „Critical Computational Studies“ sind ein wegweisendes Forschungsfeld. Sie zielen darauf, computationale – also rechner-, algorithmen- und datengestützte – Methoden zu fundieren, zu entwickeln und anzuwenden. Dabei werden stets auch die Wechselwirkungen zwischen Mensch, Gesellschaft und Technologie in den Blick genommen. Mit dieser Verschränkung des Computationalen und des Kritischen will die Goethe-Universität auch die Chancen und Herausforderungen (post)digitaler Transformationen verstehen und letztere aktiv mitgestalten. Das neu geschaffene Zentrum nimmt hierbei eine führende Rolle ein.
Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, zeigt
sich erfreut, dass es nun losgeht: „Das von mir in meinem
Präsidentschaftswahlkampf skizzierte Vorhaben eines neuen ‚Center for Critical
Computational Studies' zur Eröffnung neuer Wege in die Digitalität wird nun in
die Tat umgesetzt. Mit dem Center unterstreichen wir unser Bekenntnis zur
Spitzenforschung und Methodenentwicklung und auch die Annahme unserer
Verantwortung zur Ausgestaltung des (post)digitalen Zeitalters. Dazu soll die
Entwicklung effektiver computationaler Methoden erheblich ausgebaut und der Weg
für eine verantwortungsvolle Nutzung solcher Technologien geebnet werden. Das
Zentrum wird ein Katalysator für innovative Ideen und wegweisende Forschung
sowie ein Ort für bereits aktive und neue Kolleg*innen der Goethe Universität
sein. Zudem bekennen wir uns zur nachhaltigen Nutzung von Bestandsgebäuden,
denn das Zentrum wird – ein zweites zentrales Wahlkampfversprechen für meine
Amtszeit – durch Reaktivierung des ehemaligen Biocampus in der Siesmayerstraße
ermöglicht. Ein großer Coup für die Goethe-Universität und Frankfurt. Ich
wünsche den Direktor*innen ein glückliches Händchen und Weitblick – gerade die
ersten Schritte sind entscheidend.“
Das vierköpfige Gründungsteam kommt aus den Bereichen der
Geistes-, Sozial-, Lebens- und Computerwissenschaften. Nicht nur das
verdeutlicht den inter- und transdisziplinären Anspruch des Zentrums. In den nächsten
zwei Jahren wird das Zentrum zwölf neue Professor:innen in das C3S
berufen. Durch die enge Zusammenarbeit mit führenden Forscher:innen aus
verschiedenen Fachbereichen wird das Zentrum zudem ein breites Spektrum an
Expertise bündeln und neue Impulse für die Profilbereiche der
Goethe-Universität setzen. Wissenschaftler:innen in der frühen Berufsphase
werden besonders gefördert und verstärken die sog. Principal Investigators des
C3S.
Neben der Forschung wird das Zentrum auch in Studium und Lehre sowie im Transfer aktiv. So vermittelt das C3S „Critical Computational Literacy“ in die Breite der Universität und Gesellschaft, also den kreativen Umgang mit zukunftsträchtigen Computertechnologien sowie die Reflexionskompetenz für deren ethische, soziale, politische und wirtschaftliche Implikationen.
Das C3S wird nach der Renovierung der historischen Räumlichkeiten den früheren Biocampus an der Siesmayerstraße beziehen. Durch die Neubelebung dieses Standorts werden inspirierende Kontexte geschaffen, die Wissenschaftler:innen den Raum für Forschung, Lehre und Transfer geben.
Der Gründungssprecher des C3S, Prof. Dr. Christoph Burchard, über die Bedeutung und die ersten Schritte des neuen Centers: „Das C3S ist eine einmalige Chance für unsere Universität und Wissenschaftsregion. Herzlichen Dank für das Vertrauen, das Zentrum als Gründungssprecher leiten zu dürfen. Im Gründungsvorstand und zusammen mit den Principal Investigators am C3S werden wir in den kommenden Jahren die Strukturen schaffen, um die ‚Critical Computational Studies' mit Leben zu erfüllen. Ohne die Initiative und das unermüdliche Engagement des Präsidenten wäre das nicht möglich gewesen. Wir greifen nun die wichtigen Vorarbeiten auf, setzen Schwerpunkte und fügen all das in die Gesamtstrategie der Goethe-Universität ein. Hierzu stehen wir im engen Kontakt mit Exzellenzcluster-Initiativen und suchen den intensiven Austausch mit den Profil- und Fachbereichen. Diese sind zentrale Partner des C3S. Mit Kolleg:innen aus der Goethe-Universität gleisen wir bereits erste Forschungsprojekte auf, verankern die ‚Critical Computational Studies' in Form von ‚Critical Computational Literacy' in Studium und Lehre und starten Transferaktivitäten. Zugleich setzen wir die Prozesse in Gang, um die zwölf neuen Professuren an das C3S zu berufen. Darauf liegt jetzt ein Hauptaugenmerk.“
Informationen zu den Forschungsschwerpunkten und Initiativen des Zentrums
finden Sie auf der Webseite des Zentrums: www.c3s-frankfurt.de.
Eine erste öffentliche Veranstaltung findet statt am 12. Juni im PA-Gebäude am
Campus Westend.
Weitere Informationen:
Prof.
Dr. Christoph Burchard (Gründungssprecher)
office@c3s.uni-frankfurt.de
Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de