​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – 2022

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Okt 7 2022
15:12

Öffentliche Tagung des Forschungsinstituts „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ widmet sich der Kommunikation zwischen Wissenschaft und Praxis 

Bessere Verständigung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft

FRANKFURT. „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“: Der Begriff ist nach steiler Karriere mittlerweile kaum noch aus politischen wie öffentlichen Debatten wegzudenken – ob als vielbeschworener „Kitt“ der Gesellschaft oder im Kontext seiner (vermeintlichen) Gefährdung. Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) analysiert interdisziplinär Möglichkeiten und Herausforderungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Dabei ist die Forschung auch auf Wissen und Praktiken aus der Gesellschaft angewiesen, um die eigenen Fragestellungen und Erkenntnisse einordnen zu können. Doch wie kann die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gelingen, vor allem in Zeiten von Wissenschaftsskepsis und schwindendem Vertrauen in demokratische Institutionen? Und wie kommt man von „Zusammenhalt denken“ zu „Zusammenhalt machen“?

 Um den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis geht es in der zweitägigen Transfertagung des FGZ

„Gesellschaftlicher Zusammenhalt? – Zwischen Wissenschaft und Praxis“
13. Oktober, ab 16 Uhr
und 14. Oktober, ab 13.30 Uhr
Campus Westend
I.G.-Farben-Haus, Eingangshalle, Räume 311, 411
Norbert Wollheim-Platz 1.

Neben Wissenschaftler*innen sind auch die Praxispartner des Forschungsinstituts, interessierte Praxiseinrichtungen sowie die Bürger*innen Frankfurts und der Region herzlich eingeladen. Zudem beteiligt sich das Clusterprojekt „ConTrust. Vertrauen im Konflikt“ mit einem Praxisforum am Programm der Tagung. Begleitet wird die Tagung vom StreitBus des FGZ, der für kontroversen Austausch auf dem Campusgelände bereitsteht.

Referierende sind: Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Goethe-Universität), Dr. Anna Hofmann (ZEIT-Stiftung, Allianz für Zusammenhalt), Doron Kiesel (wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden), Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung) und andere.

Um Anmeldung wird gebeten unter: veranstaltungen-fgz@uni-frankfurt.de

Tagungsprogramm: https://www.fgz-risc.de/veranstaltungen/details/transfertagung-2022

Informationen zum Praxisforum „Krisenwissen kommunizieren“: https://contrust.uni-frankfurt.de/contrust-praxisforum/

Weitere Informationen
Yvonne Blum
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Goethe-Universität
Telefon 069/798-31550
E-Mail: yvonne.blum@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 7 2022
14:49

Ausstellungseröffnung mit Lesung im IG-Farben-Haus der Goethe-Universität

100 Jahre „Ulysses“ von James Joyce

FRANKFURT. Zum 100-jährigen Jubiläum der Veröffentlichung von James Joyces Roman Ulysses (1922) hat das Generalkonsulat von Irland in Frankfurt die Wanderausstellung „100 Years of Ulysses“ organisiert. Die Ausstellung macht jetzt in Frankfurt an der Goethe-Universität Station und wird

am 20. Oktober um 17 Uhr
im IG-Farben-Gebäude (Raum 411)
am Campus Westend

feierlich eröffnet.

In „Ulysses“ beschreibt Joyce in 18 Episoden einen einzigen Tag, den 16. Juni 1904, im Leben des Leopold Bloom, der als Anzeigenaquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung arbeitet. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er Bloom durch Dublin wandern, während seine Ehefrau (anders als Odysseus' treue Penelope) zu Hause ihren Liebhaber empfängt. Ulysses wurde zum modernistischen Klassiker, weil der Roman auf radikale Weise mit neuen Erzählformen experimentiert. Eine davon ist der Bewusstseinsstrom, der seine Leser scheinbar ungefiltert an den gedanklichen Assoziationen, Erinnerungsfetzen und geheimen Wünschen der Figuren teilhaben lässt. Die Ausstellung im IG-Farben-Haus, die bereits in Mainz und Darmstadt zu sehen war, führt an 22 Stationen ins Leben des Autors ein und vermittelt spannende Informationen zu seinem Werk und den Hintergründen des Entstehens, aber auch über Joyces Familie. 

Bei der Eröffnung wird der irische Botschafter Dr. Nicholas O'Brian sprechen. Im Anschluss liest die vielfach ausgezeichnete irische Autorin Emilie Pine aus ihrem neuen Roman „Ruth & Pen“, der Ulysses für unsere Gegenwart neu erzählt. Die Veranstaltung mündet in eine Diskussionsrunde mit Prof. Astrid Erll und Dr. John Greaney, beide Mitveranstalter von der Goethe-Universität.

Dr. John Greaney ist derzeit Marie Curie Hessen Fellow bei der Anglistin Astrid Erll an der Goethe-Universität.  Er wurde am University College Dublin in Irland promoviert, an dem auch James Joyce studiert hat. Greaney hat zwei Bücher zum Thema irischer Modernismus publiziert, „The Distance of Irish Modernism: Memory, Narrative, Representation“ und „Irish Modernisms: Gaps, Conjectures, Possibilities“, beide bei Bloomsbury erschienen. Prof. Astrid Erll arbeitet derzeit an einem Buch zur Erinnerungsgeschichte der Odyssee, wofür sie ein Opus Magnum der VolkswagenStiftung erhalten hat. Dabei geht es auch zentral um James Joyces „Ulysses“ als Kristallisationspunkt der modernen Erinnerung an die Odyssee. „Joyces Roman hat das Verständnis der Figur Odysseus verändert, er wurde nun als der ‚wandernde Andere' wahrgenommen“, erklärt Erll. Auch in der so genannten Flüchtlingskrise von 2015/16 sei in der Presse von den Geflüchteten im Mittelmeer oft als Menschen auf einer „neuen Odyssee“ die Rede gewesen. Emilie Pines „Ruth and Pen“ (2022) könne man ebenfalls in dieser Linie der Erinnerungsgeschichte im 20./21. Jh. verstehen, denn darin werde die Odyssee zu einer weiblichen, queeren und neurodiversen Reise durch Dublin.

Das Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.memorystudies-frankfurt.com/wp-content/uploads/2022/09/Ulysses-100.pdf

Informationen:
Prof. Dr. Astrid Erll
erll@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 7 2022
14:44

Konferenz an der Goethe-Universität befasst sich mit den ökonomischen und sozialen Auswirkungen der Automatisierung

Was machen Robotik, Automatisierung und KI mit Wirtschaft und Gesellschaft?

FRANKFURT. Welchen Einfluss haben Robotik und Automatisierung auf Wirtschaft und Gesellschaft? Mit dieser Frage befasst sich erstmals eine Tagung, die gemeinsam von der Goethe-Universität und der International Federation of Robotics (IFR) veranstaltet wird. Die „Conference on Robots and Automation“ (CORA) findet

am Donnerstag, 13. Oktober, und
Freitag, 14. Oktober
im House of Finance auf dem Campus Westend

statt. Ziel der Konferenz ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in diesem rasch wachsenden Forschungsgebiet zusammenzubringen, das die ökonomischen und sozialen Auswirkungen von Robotik, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz in den Blick nimmt. Entscheidend für diese Forschung ist die Verfügbarkeit von Daten über den weltweiten Einsatz von Robotern. Der wichtigste Anbieter solcher Daten ist die International Federation of Robotics (IFR), der größte internationale Verband von Roboterherstellern, nationalen Robotikverbänden und Forschungseinrichtungen, der seinen Sitz in Frankfurt-Niederrad hat. Im Rahmen der Konferenz, die auch dem Austausch mit den Datennutzern dienen soll, wird der IFR exklusiv die neuesten Daten seines World Robotics Reports vorstellen.

„Der Verband erhebt seit 1993 Daten zur weltweiten Roboterproduktion“, sagt Prof. Rainer Klump, der an der Goethe-Universität Volkswirtschaft lehrt und die Tagung organisiert hat. „Auf Basis dieser Daten kann zum Beispiel der durch die Automatisierung induzierte Strukturwandel in einzelnen Ländern und Branchen analysiert werden, aber auch die Auswirkung auf Löhne und Beschäftigung“, sagt Klump weiter. Diese Auswirkungen können im internationalen Vergleich sehr unterschiedlich ausfallen: Während zum Beispiel in den USA Roboter Arbeitsplätze von gering Qualifizierten ersetzen, erhöht ihr industrieller Einsatz in manchen Ländern Europas eher die Wettbewerbsfähigkeit, sodass mehr Arbeitsplätze entstehen. „Wir beobachten auch, dass sich als Folge der kostensenkenden Automatisierung die globalen Lieferketten verändern und sich Produktionen, die in Schwellenländer ausgelagert worden waren, wieder in die Industrieländer zurückverlagern,“, berichtet Klump.

Zu CORA kommen insgesamt 40 Forscherinnen und Forscher aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften aus zehn Ländern nach Frankfurt, um über ihre aktuellen Arbeiten zu sprechen und neue Projekte anzustoßen. Den ersten Keynote-Vortrag hält Christopher Müller, ein Alumnus des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität, vom Mitveranstalter IFR, den zweiten Philippe Aghion (Collège de France Paris und INSEAD Fontainebleau). Die Konferenz wird, außer vom IFR, unterstützt von den Freunden und Förderern der Goethe-Universität, dem Institut Franco-Allemand de Sciences Historiques et Sociales (IFRA/SHS) sowie der Oddo BHF AG.

Weitere Informationen zur Tagung finden Sie unter https://www.wiwi.uni-frankfurt.de/abteilungen/eq/professoren/klump/cora-2022-conference.html

Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Anmeldung unter cora@wiwi.uni-frankfurt.de

Das Veranstaltungsplakat zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/126129697

Kontakt
Prof. Dr. Rainer Klump
Professur für Wirtschaftspolitik
Goethe-Universität
Telefon798-34782
E-Mail cora@wiwi.un-frankfurt.de
EmpirischeWirtschaftsforschung und Internationale Wirtschaftspolitik: Home(uni-frankfurt.de)


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, Fax 069 798-763-12531, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 6 2022
11:07

Podiumsgespräch an der Goethe-Universität zu neuesten Entwicklungen der Herzforschung 

Herzerkrankungen, individuell behandelt 

FRANKFURT. Wie können Stammzellen dazu benutzt werden, um die Diagnose von Herz-Kreislauferkrankungen zu verbessern? Welche neuen, zielgerichteten Therapien zur Regeneration des Herzens gibt es? Und mit welchen Medikamenten können Herzpatientinnen und -patienten derzeit behandelt werden? Um diese und weitere Themen geht es in dem Podiumsgespräch, zu dem die Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur an der Goethe-Universität den Herzspezialisten Joseph C. Wu geladen hat. Wu ist Professor an der Stanford University, USA, und Präsident der „American Heart Association“.

Die öffentliche Veranstaltung „Regeneration und Reparatur: Neues aus der Herzforschung“ findet statt am

12. Oktober
um 18 Uhr
Im Goethe-Haus, Arkadensaal
Großer Hirschgraben 23-25
60311 Frankfurt.

Podiumsgäste neben Prof. Dr. Joseph C. Wu sind: Prof. Dr. Stefanie Dimmeler, Leiterin des Exzellenzclusters „Cardio-Pulmonary Institute“ an der Goethe-Universität und Sprecherin des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauferkrankungen, Prof. Dr. David M. Leistner, neuer Leiter der Medizinischen Klinik III, Kardiologie des Universitätsklinikums Frankfurt, und Prof. Dr. Andreas M. Zeiher, Kardiologe an der Goethe-Universität. Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Pharmazeut an der Goethe-Universität.

Über die Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur
Die Friedrich-Merz-Gastprofessur ermöglicht es der Goethe-Universität, jedes Jahr eine/n angesehene/n Wissenschaftler*in aus den Bereichen Pharmazie oder Humanmedizin für eine Woche nach Frankfurt einzuladen. Die Gastprofessur wurde im Dezember 1985 anlässlich des 100. Geburtstags von Firmengründer Friedrich Merz gestiftet, der als einer der ersten Mitglieder der Senckenbergischen Gesellschaft mit der Frankfurter Universität eng verbunden war.

Weitere Informationen:
Lisa Haag
Büro PR & Kommunikation
haag@pvw.uni-frankfurt.de
Tel. 069/798-12444
www.uni-frankfurt.de/Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 5 2022
14:24

Goethe-Universität erleichtert Verfahren zur Namens- und Geschlechtseintragsänderung von TIN*-Studierenden 

„Wichtiger Schritt zur Gleichbehandlung“

FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat ihr Verfahren zur Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrags für trans*, inter* und non-binäre Studierende (abgekürzt TIN-Studierende) erleichtert und erweitert. Anders als bisher reicht es für die Studierenden von nun an aus, den Ergänzungsausweis der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI) gemeinsam mit dem entsprechenden Formular für die Namens- und Geschlechtseintragsänderung der Goethe-Universität vorzulegen. War die Änderung des Namens und des Geschlechtseintrags bis jetzt nur in allen hochschulinternen Dokumenten und Kommunikationen möglich, werden von nun an auch Abschlusszeugnisse und Urkunden auf den selbst bestimmten Vornamen und das selbst bestimmte Geschlecht ausgestellt.

Für eine niederschwellige und unkomplizierte Änderung des Vornamens und Geschlechtseintrags für TIN*-Studierende setzte sich vor allem die Hochschulgruppe Rosa*Liste mit Unterstützung des Autonomen Queer-Referats ein. Unter anderem das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft bekräftigte die Forderungen. Unterstützt und beraten vom Gleichstellungsbüro fand bereits letztes Jahr zusammen mit Präsident Enrico Schleiff, der Abteilung Studien- und Prüfungsrecht und dem Hochschulrechenzentrum ein Gespräch zur Überprüfung und Abstimmung einer niederschwelligen Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung statt. Der Beschluss hierzu fiel jetzt schließlich gemeinsam mit allen Beteiligten.

Nach Präsident Enrico Schleiff ist damit ein wichtiger Schritt hin zur Gleichbehandlung gegangen worden; die geschlechtliche Vielfalt der Gesellschaft spiegelt sich auch an der Goethe-Universität wieder. Mit dem niederschwelligen Angebot, den Vornamen und den Geschlechtseintrag ändern zu können, setze sich die Goethe-Universität für Chancengerechtigkeit und geschlechtliche Selbstbestimmung ein und positioniere sich klar und unmissverständlich gegen die Diskriminierung von TIN*-Studierenden, so der Präsident.

Auch die Rosa*Liste ist erleichtert darüber, dass TIN*-Studierende nun endlich einen barriereärmeren und diskriminierungsfreieren Umgang an der Universität erfahren. Damit wird nun endlich eine Forderung umgesetzt, die die Rosa*Liste bereits seit ihrer Gründung im Jahre 2019 gestellt hatte und die den Bedarfen und Rechtsansprüchen von TIN* Studierenden entspricht. „Wir freuen uns sehr, dass die Gespräche mit dem Präsidenten Enrico Schleiff und allen anderen Beteiligten nicht nur auf Augenhöhe und konstruktiv geführt wurden, sondern am Ende auch zu diesem erfreulichen Ergebnis führten und nun diskriminierende Situationen wie u.a. Zwangsoutings für TIN*-Studierende an der Goethe Universität hoffentlich der Geschichte angehören", äußert sich Gönni Christian Landsmann, seit 2019 für die Rosa*Liste im Studierendenparlament sitzend. TIN*Studierenden, so die Rosa*Liste weiter, kämen nun ihr Recht zu, sich in ihrer selbstbestimmten Identität und Persönlichkeit entfalten zu können und auch anerkannt zu werden, so wie dies auch anderen Studierenden an der Goethe-Universität zustehe. Weiter betont die Rosa*Liste, dass die niederschwellige Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung ein für sie rechtlich seit langem überfälligen Schritt darstelle, den sie sich nun mit Erfolg erkämpft haben. Ihrer Meinung nach stelle das einfachere Verfahren zu Vornamens- und Geschlechtseintragsänderung der Goethe-Universität aber nur einen ersten Schritt für eine inklusivere und diversitätsgerechtere Hochschule dar. 


Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation, Tel: 069 798-13035, Fax: 069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 5 2022
13:51

Konferenz „Queer im Islam“ an der Goethe-Universität diskutiert Rolle von Homosexualität und Transgender in der islamischen Welt

Schuld oder Schicksal?

FRANKFURT. Unbestritten ist, dass Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt gegen queere Menschen in der islamischen Welt religiös legitimiert und kulturell tradiert werden. Dennoch bietet sich bei genauerer Betrachtung ein widersprüchliches Bild: Im Iran werden Homosexuelle hingerichtet, ein Geschlechtswechsel ist hingegen erlaubt. Transgender gilt nicht als schuldhaftes Vergehen, sondern als Schicksal. Auch in Pakistan, Oman und Indonesien sind sogenannte „dritte Geschlechter“ offiziell anerkannt. In der indonesischen Provinz Aceh jedoch, in der die Scharia streng befolgt wird, werden Homosexualität und Transsexualität mit staatlichen Strafmaßnahmen verfolgt.

Die Konferenz „Queer im Islam. Homosexualität und Transgender – Kulturelle Tradition oder religiöses Verbot?“ an der Goethe-Universität geht den religiösen, sozialen, historischen und rechtlichen Dimensionen des Themas nach

am 7. Oktober
von 11:30 Uhr bis 17:30 Uhr
im Gebäude „Normative Ordnungen“, Max-Horkheimer-Str. 2, Goethe-Universität Frankfurt.

Wie werden Diskriminierungen und die Verfolgung queerer Menschen bis hin zur Todesstrafe theologisch gerechtfertigt, und welche Interpretationen des Korans und der Sunna eignen sich für einen diskriminierungsfreien Islam – diese Fragen greift die hochkarätig besetzte Konferenz auf. Darüber hinaus widmet sie sich der Diskrepanz zwischen Theologie und gelebtem Alltag in islamisch geprägten Ländern, dem Fundamentalismus und liberalen Islam und den Erfahrungen von Muslimen in Deutschland, die sich selbst als homosexuell, trans oder im weitesten als queer bezeichnen oder die sich grundsätzlich für Toleranz und Offenheit einsetzen.

Diskussionsgäste sind:

-       Seyran Ates, Imamin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin
-       Diplom Psychologe Ahmad Mansour, Geschäftsführer von MIND prevention
-       Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie, Universität Münster
-       Dr. Ali Ghandour, Universität Münster
-       Tugay Sarac, muslimisch schwuler Aktivist
-       Kween Gipsy, muslimische Dragqueen
-       Prof. Dr. Susanne Schröter, Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam, Goethe-Universität

Die Konferenz, die unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministers für Soziales und Integration Kai Klose steht, wird von der Susanne Schröter, Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt, ausgerichtet.
Die Teilnahme ist kostenfrei.

Um Anmeldung wird gebeten per Email bei: ffgi@normativeorders.net
Programmablauf: https://www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/alleveranstaltungen

Weitere Informationen
Oliver Bertrand
Forschungsverbund “Normative Ordnungen"
an der Goethe-Universität Frankfurt
Max-Horkheimer-Str. 2
60629 Frankfurt
o.bertrand@em.uni-frankfurt.de
069/798-33062


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, Büro PR & Kommunikation, Theodor-W.-Adorno-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Sep 30 2022
10:57

Röntgenstrukturanalyse zeigt, wie MHC I-Moleküle mit Peptiden beladen werden

Molekulare Anstandsdamen in flagranti erwischt

Für eine angemessene Immunantwort ist es essentiell, dass infizierte oder entartete Zellen von T-Lymphozyten erkannt werden. T-Lymphozyten erkennen solche Zellen anhand von antigenen Peptiden, die diese Zellen mithilfe spezialisierter Oberflächenmoleküle (MHC I-Moleküle) präsentieren. Ein Frankfurter Forschungsteam konnte nun mittels Röntgenstrukturanalyse zeigen, wie die MHC I-Moleküle mit Peptiden beladen und wie dafür geeignete Peptide ausgewählt werden.

FRANKFURT. T-Lymphozyten sind als Taskforce des adaptiven Immunsystems dafür verantwortlich, mit Viren infizierte oder Krebszellen anzugreifen und zu töten. Solche Zellen präsentieren wie alle Körperzellen auf ihrer Oberfläche Bruchstücke aller Proteine, die sie im Inneren herstellen. Sind darunter Peptide, die ein T-Lymphozyt als fremd erkennt, wird dieser scharf geschaltet und tötet die betreffende Zelle ab. Für eine robuste T-Zell-Antwort ist es daher wichtig, dass der T-Lymphozyt geeignete Protein-Bruchstücke präsentiert bekommt. Wie die Zelle diese Protein-Bruchstücke oder Peptide auswählt, hat nun das Forschungsteam um Simon Trowitzsch und Robert Tampé vom Institut für Biochemie der Goethe-Universität Frankfurt aufgeklärt.

Die Präsentation der Peptide erfolgt auf sogenannten Haupthistokompatibilitätsmolekülen der Klasse I (MHC I). MHC I-Moleküle sind eine Gruppe sehr vielfältiger Oberflächenproteine, die entsprechend eine Vielzahl unterschiedlicher Peptide binden können. MHC I-Moleküle sind in der Zellmembran verankert und bilden mit ihrem nach außen gerichteten Anteil eine Peptidbindetasche. Wie alle Oberflächenproteine durchlaufen die MHC I-Moleküle den sogenannten sekretorischen Weg: Sie werden in das Hohlraumsystem (Endplasmatisches Retikulum (ER) und Golgi-Apparat) der Zelle hinein synthetisiert und dort gefaltet. Aus dem Hohlraumsystem schnüren sich danach kleine Bläschen (Vesikel) ab, wandern zur Zellmembran und verschmelzen mit ihr.

Der Reifeprozess der MHC I-Moleküle wird sehr streng kontrolliert: Im ER unterstützen Chaperone – als „Anstandsdamen“ bezeichnete Eiweiße – ihre Faltung. Das Chaperon Tapasin ist dabei entscheidend für die Beladung mit Peptiden. „Wenn ein MHC I-Molekül ein Peptid gebunden hat, prüft Tapasin, wie fest die Bindung ist“, erklärt Trowitzsch die Aufgabe des Chaperons. „Ist die Bindung instabil, wird das Peptid entfernt und durch ein fest bindendes ausgetauscht.“ Wie genau Tapasin diese Aufgabe ausführt, konnte jedoch bisher nicht geklärt werden – vor allem, weil der Beladevorgang extrem schnell abläuft.

Dem Team um Trowitzsch und Tampé ist es nun erstmals gelungen, die kurzlebige Interaktion zwischen Chaperon und MHC I-Molekül durch eine Röntgenstrukturanalyse sichtbar zu machen. Dafür produzierten sie Varianten der beiden Interaktionspartner, die nicht mehr in der Membran steckten, reinigten diese und brachten sie zusammen. Ein Trick half, den Beladekomplex in Aktion für die Kristallisation einzufangen: Zuerst belud das Forschungsteam das MHC I-Molekül mit einem hochaffinen Peptid, so dass eine stabile Bindung zustande kam. Durch ein Lichtsignal konnte eine Spaltung des Peptids ausgelöst werden, die die Fähigkeit, das MHC I-Molekül zu binden, stark herabsetzte. Sofort trat Tapasin auf den Plan und ging mit dem Peptid-freien MHC I-Molekül einen Verbund ein. „Die lichtinduzierte Spaltung des Peptids war für den Erfolg unseres Experiments entscheidend“, so Tampé. „Mit Hilfe dieser neuartigen Optochemischen Biologie können wir nun gezielt komplexe zellbiologische Prozesse einzeln nachbilden.“

Anhand der Röntgenstrukturanalyse der Kristalle ließ sich erkennen, wie Tapasin die Peptidbindetasche des MHC I-Moleküls weitet und dadurch die Festigkeit der Peptidbindung prüft. Dazu bilden die Interaktionspartner eine große Kontaktfläche aus; eine Schleife des Tapasins ragt zur Stabilisierung in die geweitete Bindetasche. „Damit zeigen wir erstmals einen wichtigen Vorgang innerhalb des Antigen-Beladens in hoher Auflösung“, freut sich Tampé. Aus den Aufnahmen lasse sich auch ableiten, wie ein einzelnes Chaperon mit der enormen Vielfalt an MHC I-Molekülen interagieren kann, so der Biochemiker: „Tapasin bindet genau die nicht-variablen Bereiche der MHC I-Moleküle.“ Die neue Struktur verbessert aber nicht nur das Verständnis der komplexen Vorgänge bei der Beladung der MHC I-Moleküle. Sie soll auch dabei helfen, geeignete Kandidaten für die Impfstoffentwicklung auszuwählen.

Publikation: Ines Katharina Müller, Christian Winter, Christoph Thomas, Robbert M. Spaapen, Simon Trowitzsch, Robert Tampé. Structure of an MHC I–tapasin–ERp57 editing complex defines chaperone promiscuity. Nature Communications (2022) https://www.nature.com/articles/s41467-022-32841-9

Weitere Informationen
Prof. Dr. Robert Tampé / Dr. Simon Trowitzsch
SFB 1507 – Protein Assemblies and Machineries in Cell Membranes
Institute of Biochemistry, Biocenter
Goethe-Universität Frankfurt
tampe@em.uni-frankfurt.de
trowitzsch@biochem.uni-frankfurt.de
Tel: +49 69 798-29475
Homepage: https://www.biochem.uni-frankfurt.de/index.php?id=10


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Sep 29 2022
10:44

Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) startet in die zweite Förderphase

Forschungsimpulse geben, Wissenstransfer stärken

Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität wird für weitere fünf Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Das BMBF unterstützt die Arbeit der Akademie mit 6,4 Millionen Euro.

FRANKFURT. Bis zum Jahr 2027 will die AIWG mit den Fördermitteln weiterhin die bisherigen Leitziele der Konsolidierung der islamisch-theologischen Studien (ITS) im Wissenschaftssystem und des Transfers beibehalten, sich hierbei jedoch verstärkt als zentraler Knotenpunkt für universitätsübergreifende Verbundprojekte sowie für weitere wissenschaftliche und gesellschaftliche Maßnahmen in den Bereichen Islamische Theologie sowie gesellschaftliche Diversität und Partizipation aufstellen. Unter anderem wird sie hierzu gezielte Forschungsimpulse im Sinne einer standortübergreifenden Fachkonsolidierung geben und sich weiter als bundesweite Forschungs- und Transferinstitution an der Goethe-Universität zu islam- und religionsbezogenen Fragen etablieren.

„Das BMBF fördert die Islamische Theologie an deutschen Hochschulen seit mehr als einem Jahrzehnt. In dieser Zeit sind sieben universitäre Zentren und fast 40 Professuren entstanden“, sagt Sandro Holzheimer, Referent beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, und betont: „Dass die Etablierung der jungen Disziplin so erfolgreich verlaufen ist, ist auch das Verdienst der AIWG. Sie hat die Vernetzung und Kooperation innerhalb des Fachs entscheidend vorangetrieben und setzt sich mit vielfältigen Formaten für eine konstruktive und sachliche Debatte über den Islam in Wissenschaft und Gesellschaft ein.“

Die Arbeit der AIWG wird weiterhin an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. umgesetzt, aber mit bundesweiter, teilweise auch internationaler Ausrichtung.

Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff gratuliert der AIWG zur Weiterförderung: „Die AIWG konnte sich als eine bundesweit einmalige Plattform für die Forschung und die Vernetzung von Expert_innen zum Islam etablieren. Die Weiterförderung ist zugleich Ausweis des bisherigen Erfolgs und Ansporn, die strategischen Entwicklungsziele konsequent weiterzuverfolgen. Die AIWG bildet eine zentrale Säule der islambezogenen Expertise an der Goethe-Universität, von der wichtige Beiträge zur inter- und transdisziplinären Wissensproduktion zum Islam und zu einer stärkeren Profilierung der islambezogenen Forschung an unserer Universität zu erwarten sind.“

Die AIWG hat in der ersten durch das BMBF finanzierten Förderphase über ihre Wissenschaftsformate bundesweit mehr als 20 Forschungsprojekte von muslimischen Theologen und Theologinnen aus unterschiedlichen Subdisziplinen des Fachs an verschiedenen Partnerhochschulen erfolgreich durchführen können. Außerdem konnten zahlreiche Praxisprojekte zu verschiedenen gesellschaftlichen Themen und ein Mentoringprogramm umgesetzt werden. Über ihre Formate hat sich die AIWG mit zahlreichen Partnern wichtigen und zukunftsweisenden Forschungs- und Gesellschaftsthemen gewidmet – zum Beispiel den digitalen Technologien in den islamisch-theologischen Studien oder der Frage nach der beruflichen Beschäftigungssituation von ITS-Absolventinnen und Absolventen. Zudem wurden in zahlreichen Gesprächsrunden mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen und teilweise interreligiös zukunftsträchtige Themen wie Digitalisierung und Religion oder moderne Religionspolitik bearbeitet.

„Wir freuen uns, dass die AIWG auch in den nächsten fünf Jahren die islamisch-theologische Forschung in Deutschland weiter voranbringen kann. Wir werden künftig auch selbst wichtige wissenschaftliche Fragen bearbeiten und den Wissenstransfer zur Gesellschaft hin noch gezielter betreiben. Wir nehmen Fragen auf, die sich aus der Beheimatung von Muslimen in Deutschland für Muslime und Nichtmuslime praktisch ergeben und bringen diese mit der Wissenschaft in Austausch. Wir danken den Förderern für das Vertrauen in unsere innovativen Formate und die Anerkennung unserer bisherigen Arbeit“, sagt AIWG-Direktor Prof. Bekim Agai.

Ein Bild von AIWG-Direktor Prof. Bekim Agai zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/125809442

Bildtext: Prof. Bekim Agai leitet die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft an der Goethe-Universität. Die Akademie hat nun eine Förderzusage für weitere fünf Jahre erhalten. (Foto: Julius Matuschik)

Weitere Informationen
Stefanie Golla
Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft
Goethe-Universität
Telefon 069 798-22459
E-Mail golla@aiwg.de
Homepage https://aiwg.de/


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13066, sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 29 2022
09:46

Reihe StreitClub im English Theatre mit Deitelhoff und Friedman fortgesetzt / Diesmal zu Gast: Rainer Hank und Marcel Fratzscher

„Angst vor Armut – versagt der Staat?“

FRANKFURT. Die Veranstaltungsreihe „StreitClub“ geht in eine neue Runde. Nicole Deitelhoff, Professorin für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität und Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt, lädt gemeinsam mit dem Publizisten und Moderator Michel Friedman zum Diskutieren ein. Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Titel „Angst vor der Armut – versagt der Staat?“ und findet

am Montag, 10. Oktober, um 19:30 Uhr
im The English Theatre Frankfurt,
Gallusanlage 7
60329 Frankfurt am Main

statt.

Die Inflation in der Eurozone steigt und steigt, die Lebenshaltungskosten ebenso. Manche Stimmen aus Wissenschaft und Gesellschaft sagen bereits eine tiefe Rezession voraus. Kein Wunder, dass viele Menschen nicht nur dem nächsten Winter, sondern auch den kommenden Jahren mit ängstlichen Gefühlen entgegensehen. Wie kann der Staat eingreifen? Wie kann er das Vertrauen der Menschen (wieder-)gewinnen? Die bereits beschlossenen Maßnahmen sind jedenfalls äußerst umstritten. Auch von Staatsversagen ist die Rede. Zurecht? Darüber diskutieren diesmal der Wirtschaftsjournalist Rainer Hank und der Präsident des diw (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) Prof. Marcel Fratzscher mit den beiden Gastgebern.

Dr. Rainer Hank (Jahrgang 1953) ist Publizist und Kolumnist, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schreibt er unter dem Titel „Hanks Welt“ über Wirtschaftsthemen. Hank hat in Tübingen und Fribourg (Schweiz) Literaturwissenschaft, Philosophie und Katholische Theologie studiert und wurde 1983 mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit promoviert. Von 1988 an war er Mitglied der Wirtschaftsredaktion der FAZ, 1997 war er im Rahmen eines Sabbaticals Visiting Scholar an der Business School des Massachusett Institute of Technology und am Center for European Studies der Harvard University. Von 1999 bis 2001 leitete er die Wirtschaftsredaktion des „Tagesspiegels“ (Berlin), von 2001 bis 2018 das Ressort Wirtschaft und „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Prof. Marcel Fratzscher (Jahrgang 1971), Ph.D. befasst sich als Wissenschaftler, Autor und Kolumnist mit wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen. Er ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er gehört dem High-level Advisory Board der Vereinten Nationen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) an und ist Mitglied des Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums und Mitglied des Kuratoriums der Hertie School of Governance. Inhaltlich fokussiert er sich auf die Themen Makroökonomie und Finanzmärkte, soziale Ungleichheit, Globalisierung und europäische Integration. Fratzscher ist zudem Kolumnist bei Zeit Online und veröffentlicht regelmäßig Kommentare in deutschen und internationalen Medien wie der Financial Times und Project Syndicate. Im März 2022 erschien von ihm: „Geld oder Leben – Wie unser irrationales Verhältnis zum Geld unsere Gesellschaft spaltet“.

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff ist Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktorin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Sie forscht und lehrt zu internationaler politischer Theorie, globalem Regieren und Konflikten um Institutionen und Normen sowie zu sozialen Bewegungen und der Zukunft der Demokratie. 2008 erhielt sie den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 2017 wurde ihre Arbeit mit dem Schader-Preis prämiert. Sie ist Geschäftsführende Sprecherin des bundesweiten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), Sprecherin des Leibniz-Forschungsverbunds „Krisen einer globalisierten Welt“ und Co-Sprecherin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ sowie der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“. Im August 2022 hat sie außerdem die Leitung des Expertengremiums zur fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta15 übernommen.

Dr. Julien Michel Friedman ist ein deutsch-französischer Jurist, Philosoph, Publizist und Autor. Von 2016 bis 2021 war er zudem Honorarprofessor an der Frankfurt University of Applied Sciences und Geschäftsführender Direktor des Center for Applied European Studies (CAES). Aktuell moderiert er für den Südwestrundfunk (SWR) das Demokratieforum im Hambacher Schloss und empfängt seit 2017 beim Berliner Ensemble regelmäßig Gäste für das Format „Friedman im Gespräch“. Seit September 2020 ist Michel Friedman außerdem Moderator der Veranstaltungsreihe „Denken ohne Geländer“ des Jüdischen Museums in Frankfurt. Folgende Bücher von ihm sind bisher erschienen: „Kaddisch vor Morgengrauen“ (2005), „Zeitenwende“ (2020), das in Zusammenarbeit mit Harald Welzer entstand, „Streiten? Unbedingt!“ (2021) und jüngst „Fremd“.

Der StreitClub ist ebenso wie die Formate „StreitBus“ (in Kooperation mit dem DemokratieWagen von mehralswählen e.V. und dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung) und die Online-Debattenreihe „Kontrovers: Aus dem FGZ“ Teil des Projekts „Frankfurt streitet!“ des Frankfurter FGZ-Standorts. Dabei geht es um die Bedeutung von Streitkultur für die Demokratie.

Tickets für den StreitClub sind für 12 bzw. 10 Euro über das English Theatre Frankfurt erhältlich, https://cutt.ly/streitclub_tickets, Telefon 069 242316-20, E-Mail: box-office@english-theatre.de. Pressekarten bei Katja Maasch, maasch@em.uni-frankfurt.de.

Das Veranstaltungsplakat und Porträtfotos von Nicole Deitelhoff, Michel Friedman, Rainer Hank und Marcel Fratzscher finden Sie zum Download unter: https://cutt.ly/streitclub-pressebilder

Informationen:
Katja Maasch
Referentin für Wissenstransfer
Telefon +49 (0)69 798-31548
maasch@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 28 2022
15:13

Geisteswissenschaftliche Fachbereiche auf Campus Westend werden komplett – großes Gebäude für die „Kleinen Fächer“

Neubau für Sprach- und Kulturwissenschaften an der Goethe-Universität eingeweiht

In einem Festakt weihten heute Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff, der hessische Finanzminister Michael Boddenberg und Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das neue Gebäude für Sprach- und Kulturwissenschaften auf dem Campus Westend der Goethe-Universität ein. Thomas Platte, Direktor des Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen übergab im Beisein des Teams von „BLK2 Architekten“ die Schlüssel an den Präsidenten. Das Gebäude wird die bislang noch in Frankfurt-Bockenheim verbliebenen geisteswissenschaftlichen Fächer sowie verschiedene Serviceeinrichtungen aufnehmen.

FRANKFURT. Der Campus Westend der Goethe-Universität ist in seiner dritten Ausbaustufe um einen entscheidenden baulichen Meilenstein reicher: Nach vierjähriger Bauzeit wurde heute, am 28. September, in einem Festakt der Neubau der „Sprach- und Kulturwissenschaften“ an der Hansaallee in Frankfurt eingeweiht. Das mit Ausstattung knapp 120 Millionen teure Gebäude stellt ein wichtiges Etappenziel der Verlagerung der Goethe-Universität von ihrem Gründungscampus Bockenheim auf den Campus Westend und den Campus Riedberg dar, der 2001 mit dem Bezug des IG-Farbengebäudes begann. Damit verbunden ist eine milliardenschwere, durch das Land Hessen finanzierte bauliche Rundumerneuerung fast des gesamten Gebäudebestandes.

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität und Hausherr, meinte: „Das neue Gebäude ist ein weiterer Meilenstein des strategischen Ausbaus des Campus Westend und unserer Universität – durch kurze Wege und die Symbiose zwischen universitären und außeruniversitären Instituten wird mehr als interdisziplinäre Forschung und Lehre ermöglicht. Ich bin mir sicher: Die Wissenschaft wird durch die ansprechende Gebäudegestaltung und die Integration der Sprach- und Kulturwissenschaften am Westend beflügelt. Und natürlich feiern wir heute mit der Einweihung einen wichtigen Schritt der räumlichen Neuordnung unserer Universität. Diesem Schritt wird in Kürze mit der finalen Unterzeichnung des in 2021 angekündigten Flächentauschvertrags ein weiterer wichtiger Meilenstein folgen. Wir sind dem Land Hessen für das außerordentliche Engagement sehr dankbar, welches es in den letzten 20 Jahren bei dieser Neuordnung bewiesen hat. Wir bedanken uns auch bei der Stadt für das klare Bekenntnis zu ihrer Goethe-Universität und wünschen uns für die Zukunft auch weiterhin eine direkte und unproblematische Zusammenarbeit.“

Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sagte:
„Mit dem Neubau bereichern jetzt auch viele ‚Kleine Fächer' den Campus Westend, und der Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften kann seine Institute an einem Standort vereinen. Das schafft kurze Wege und noch intensiveren Austausch. Das Projekt ist zudem ein wichtiger Meilenstein für die Standortneuordnung der Goethe-Universität. Wir ermöglichen diesen weiteren starken baulichen Akzent für die Campusentwicklung mit rund 120 Millionen Euro aus dem Hochschulinvestitionsprogramm HEUREKA und dem Programm Hochschulpakt Invest III. Wir investieren in unsere hessischen Hochschulen, ermöglichen es ihnen, zu expandieren und neue Wissenschaftsgebiete zu besetzen, um sich selbstbewusst dem internationalen Wettbewerb zu stellen. Der Campus Westend ist ein Aushängeschild für diese erfolgreiche Strategie.“

Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg erklärte: „In Bildung investieren heißt, in die Zukunft Hessens und seiner Menschen zu investieren. Mit rund 120 Millionen Euro finanziert das Land Hessen die Errichtung und den Ausbau des Fachbereichs Spach- und Kulturwissenschaften an der Goethe-Universität. Die Weiterentwicklung des Campus Westend ist ein wichtiger Teil unserer Strategie, die mit der heutigen Einweihung des Neubaus einen großen Schritt vorangemacht hat. Mit Freude übergeben wir heute den Neubau der Universität und den Studierenden.“

Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), erklärte: „Unser Landesbetrieb hat gern die Bauherrenschaft für dieses Projekt übernommen, und das Ergebnis ist durchaus imposant. Das Gebäude hat schließlich eine Gesamtnutzfläche von mehr als 20.000 Quadratmetern und Abmessungen von 120 mal 80 Metern. Das Gebäude verfügt unter anderem über eine Cafeteria mit Vollküche und Speisesaal, einen ovalen, teilbaren Hörsaal für 700 Personen und eine zweigeschossige öffentliche Tiefgarage mit 242 Plätzen.“

Der bis zu sechsgeschossige Komplex wurde von dem Architekturbüro „BLK2 Böge Lindner K2 Architekten“ entworfen. Er ist von seinen Dimensionen her mit dem 2013 eröffneten Gebäude der Psychologie und Erziehungswissenschaften vergleichbar und wurde aus Mitteln des Hochschulbauprogramms HEUREKA sowie des Programms Hochschulpakt 2020 INVEST Phase III finanziert.

Das neue „SKW“-Gebäude erstreckt sich entlang der Hansaallee in Nachbarschaft des Seminargebäudes und beherbergt künftig insbesondere die Fachbereiche der Sprach- und Kulturwissenschaften, aber auch etliche zentrale Serviceeinrichtungen der Goethe-Universität sowie des Studierendenwerks Frankfurt. Beheimatet sind dort künftig die Fächer Kunstgeschichte, Kunstpädagogik, Musikwissenschaften, außereuropäische Sprachen, Empirische Sprachwissenschaften) sowie das Dekanat des Fachbereichs und die gemeinsame Bereichsbibliothek.

Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/125789592

Bildtext: Das neue Gebäude für die Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität von innen und außen. Gruppenfoto: Schlüsselübergabe im Hörsaal des neuen SKW-Gebäudes. v.l.: Finanzminister Michael Boddenberg, Präsident Enrico Schleiff, Wissenschaftsstaatssekretärin Ayse Asar, LBIH-Direktor Thomas Platte. alle Fotos: Uwe Dettmar für Goethe-Universität Frankfurt


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Sep 28 2022
12:54

Am 4. Oktober beginnt die Vorlesungsreihe für wissbegierige Kinder – endlich wieder in Präsenz!

19. Frankfurter Kinder-Uni: Von Krieg und Frieden und dem Stromhunger elektronischer Geräte

FRANKFURT. Noch sechs Tage, dann geht sie los, die 19. Frankfurter Kinder-Uni! Von 4. bis 7. Oktober lädt die Goethe-Universität Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren auf den Campus Westend ein. Nachdem die Veranstaltung 2020 pandemiebedingt abgesagt werden musste und 2021 in einem reduzierten Onlineformat stattfand, werden die Kinder und ihre erwachsenen Begleitpersonen endlich wieder den großen Hörsaal auf dem Campus Westend füllen, um den Vorträgen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu lauschen. Die Goethe-Universität will damit Kinder aller Schularten auf Wissenschaft neugierig machen und ihnen einen ersten Eindruck vom Uni-Leben vermitteln.

Das Programm
Zum Auftakt der Kinder-Uni am Dienstag (4. Oktober) widmet sich die Politologin Prof. Nicole Deitelhoff einem sehr aktuellen Thema. „Wie schließt man Frieden. Von der Schwierigkeit, einander die Hände zu reichen“, lautet der Titel ihres Vortrags. Sie erklärt den Kindern, was genau man unter einem Krieg versteht und was der Unterschied zwischen einem positiven und einem negativen Frieden ist. Vor allem aber geht es darum, wie Frieden herzustellen ist und wie man erreicht, dass er auch hält.

Ins gar nicht so finstere Mittelalter nimmt Prof. Bernhard Jussen die Kinder-Uni-Studis dann am Mittwoch (5. Oktober) mit. In seiner Vorlesung „Ins Kloster! Vom Schreiben, Spielen und Bierbrauen in St. Gallen“ macht der Geschichtswissenschaftler sein junges Publikum mit dem Leben im Kloster vertraut, über das der berühmte Sankt Galler Klosterplan detailliert Auskunft gibt. So ein Kloster war wie eine kleine Stadt für sich – mit sehr unterschiedlichen Bewohnern und Funktionen.

Am Donnerstag (6. Oktober) dreht sich dann alles um Energie und um die Frage: „Wofür braucht ein Computer Strom? Über energiesparende Riesenrechner“. Der Computerwissenschaftler Prof. Volker Lindenstruth erklärt, wofür Smartphones, Laptops, Tablets und Co. eigentlich den ganzen Strom brauchen und wie – nicht zuletzt im Dienste der Umwelt – Strom gespart werden kann. Er selbst hat eine Methode entwickelt, wie sogar riesige Supercomputer weniger Energie verbrauchen.

Den Abschluss der diesjährigen Frankfurter Kinder-Uni macht am Freitag (7. Oktober) die Vorlesung „Was passiert beim Impfen. So schützt uns ein ‚Piks' vor Krankheiten“. Die Virologin Prof. Sandra Ciesek erklärt gemeinsam mit den Kinderärzten Dr. Sebastian Hoehl und Dr. Christoph Königs, wie eigentlich Impfen funktioniert und was nach dem kleinen Piks im Körper abläuft, so dass wir gegen Viren geschützt sind.

Die Vorlesungen finden jeweils am Vormittag um 9 und 11:30 Uhr vor angemeldeten Schulklassen statt, am Nachmittag um 16 Uhr ist der Besuch der Kinder-Uni ohne vorherige Anmeldung möglich. Größere Gruppen werden dennoch gebeten, sich vorab beim Kinder-Uni-Team zu melden.

In diesem Jahr ist auch das Museum Experiminta wieder mit im Boot: Im Foyer des Hörsaalgebäudes warten spannende Versuche auf neugierige Kinder. Darüber hinaus informieren an den Nachmittagen Teams aus Psychologie und Pädagogik über ihre aktuellen Studien.

Das Organisationsteam rechnet mit mehr als 11.000 Kinder-Uni-Studis. Alle acht Vormittagsvorlesungen, die für angemeldete Schulklassen reserviert sind, sind ausgebucht – bei einer Kapazität von bis zu 1200 Personen pro Vorlesung im Audimax. Leider mussten auch wieder zahlreiche Absagen verschickt werden. Ein Trost: Nachmittags um 16 Uhr sind alle Kinder von 8 bis 12 Jahren in Begleitung Erwachsener ohne Anmeldung willkommen. Für Kinder, die keine Möglichkeit haben, die Kinder-Uni zu besuchen, gibt es bei den beiden Vormittagsvorlesungen jeweils einen Live-Stream (http://live.uni-frankfurt.de). Die Aufzeichnungen stehen nach einer kurzen Bearbeitungszeit auch im Nachhinein im Internet zur Verfügung. Dort finden sich auch Mitschnitte aller Kinder-Uni-Vorlesungen seit 2004 (http://www.rz.uni-frankfurt.de/68128012/Kinderuni).

Nach beiden Vormittagsvorlesungen können die Schülerinnen und Schüler sich in der Mensa, den Cafeterien des Studentenwerks oder im Café-Bistro „Sturm und Drang“ im Erdgeschoss des Hörsaalgebäudes stärken – so wie „echte“ Studentinnen und Studenten. In der Mensa Casino-Anbau des Studentenwerks erhalten sie gegen Vorlage ihres „Studi-Ausweises“ für 3 Euro ein Kinder-Menü.

Auch in diesem Jahr gibt es zu jeder Vorlesung ein Quiz. Wer die richtigen Antworten angekreuzt hat, kann tolle Buchpreise und andere Preise gewinnen. Auf der Homepage der Kinder-Uni (www.kinderuni.uni-frankfurt.de) sind die Quizfragen und später die richtigen Antworten einsehbar. Besonders eifrige Besucher, die an mindestens drei Vorlesungen teilgenommen haben, können zudem einen Vielhörerpreis gewinnen, neben Büchern auch Freikarten für Museen und Theater sowie Kinder-Uni-T-Shirts und -Tassen.

„Ich bin sehr froh, dass die Kinder-Uni jetzt wieder in Präsenz stattfinden kann, und ich freue mich schon sehr auf das bunte Leben auf dem Campus. Die Pandemie war für Schülerinnen und Schüler ein großer Einschnitt und eine sehr erlebnisarme Zeit. Mit Friedensforschung, Mittelaltergeschichte, Informatik und Virologie haben wir wieder ein besonders vielfältiges und spannendes Programm zusammengestellt, das die Kinder sicher ansprechen wird“, sagt Universitätspräsident Prof. Enrico Schleiff.

Dr. Marschner Stiftung fördert weitere drei Jahre
Seit 2015 unterstützt die Dr. Marschner Stiftung die Frankfurter Kinder-Uni erfolgreich. Nun hat sie bekanntgegeben, dass sie diese Förderung um weitere drei Jahre bis 2025 verlängern wird.  „Die Dr. Marschner Stiftung freut sich, dieses wichtige Veranstaltungsformat auch weiterhin mit umsetzen zu können“, erklärt Peter Gatzemeier, Vorstand der Stiftung. „Es ist ein wunderbares Konzept, Kinder in diesem frühen Alter mit dem Universitätsleben in Kontakt zu bringen – unabhängig von Herkunft, Schulart und Elternhaus. Der Ausflug auf den schönen Campus Westend und die engagierten Vorlesungen von Professoren und Professorinnen werden vielen bestimmt lange in Erinnerung bleiben“, so Peter Gatzemeier weiter.

Medienpartner der Frankfurter Kinder-Uni ist auch in diesem Jahr die Frankfurter Rundschau, die täglich über die Veranstaltungen berichten und ebenfalls ein Gewinnspiel anbieten wird.

Informationen: Dr. Anke Sauter und Dr. Markus Bernards, Wissenschaftskommunikation, Campus Westend, Tel: (069) 798-13066 bzw. 798-12498; kinderuni@uni-frankfurt.de; Homepage: www.kinderuni.uni-frankfurt.de.


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 28 2022
10:27

Betreibergesellschaft für Green-Tech-Accelerator gegründet

Start-Up-Zentrum für „grüne“ Technologien mit Beteiligung der Goethe-Universität

GERNSHEIM/FRANKFURT. Auf dem Gelände des Green-Tech-Parks FLUXUM in Gernsheim soll ein so genannter Beschleuniger (Accelerator) für Start-ups aus dem Bereich der Umwelttechnologien (Green Tech) entstehen. Ende März wurden die Unterschriften unter die Absichtserklärung gesetzt, jetzt folgte der nächste Schritt: Das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck, die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank), die landeseigene Wirtschafts­entwicklungsgesellschaft Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI) sowie die Technische Universität Darmstadt und Goethe-Universität Frankfurt haben eine Betreibergesellschaft gegründet, die den Aufbau und Betrieb des Accelerators übernehmen soll. Die beiden beteiligten Universitäten werden dabei den Transfer von der Wissenschaft in die umwelttechnologische Praxis leisten. Perspektivisch ist eine Zusammenarbeit mit weiteren Hochschulen geplant. Das Vorhaben wird von einer Arbeitsgruppe begleitet, in der auch die hessischen Ministerien für Finanzen, Wirtschaft, Wissenschaft und Digitales mitwirken.

Noch in diesem Jahr soll der Accelerator auf Interimsflächen seine Arbeit aufnehmen, Anfang 2025 wird zusätzlich ein eigens errichtetes Gebäude in Betrieb gehen, das Labor-, Technikums- und Büroflächen umfasst. Der Accelerator soll industrielle GreenTech-Start-ups bei der technischen und betriebswirtschaftlichen Weiterent-wicklung begleiten. Darüber hinaus soll er Partnerschaften zu Investoren und Großunternehmen vermitteln und bedarfsorientiert Infrastruktur zur Verfügung stellen. Auch bereits etablierte Unternehmen sollen die Möglichkeit erhalten, dort GreenTech-Innovationen, Geschäftsmodelle und Start-ups zu entwickeln.

Das Angebot richtet sich an Firmen, die sich mit innovativen und nachhaltigen Themenfeldern wie Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft oder künftigen Mobilitätslösungen beschäftigen. Ziel ist es, Gernsheim langfristig zu einem Zentrum für GreenTech in der Region zu machen und dabei ideale Rahmenbedingungen für grüne Innovationen zu bieten. Weitere Infos: https://www.fluxum-gernsheim.com/

Foto zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/125754267

Bildunterschrift: Bei dem Foto mit sitzenden Teilnehmern v.l.n.r.: Dr. Stefan Fandel/Merck KGaA, Dr. Maximilian Meister/TU Darmstadt, Prof. Dr. Enrico Schleiff/Goethe-Universität, Dr. Rainer Waldschmidt/HTAI, Antje Rützel/WI Bank.


Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation, Tel: 069 798-13035, Fax: 069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 27 2022
09:42

Internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Goethe-Universität analysiert Einschlüsse in Diamanten

Ozean im Erdinnern? Wasser in Hunderten Kilometern Tiefe

Korrektur Im ersten Absatz muss es heißen: ...hatte einen seltenen Diamanten aus 660 Kilometern Tiefe mithilfe... (nicht „Metern“)

Die Übergangszone zwischen oberem und unterem Erdmantel enthält erhebliche Mengen Wasser. Dies hat eine internationale Studie ergeben, an der das Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt beteiligt war. Das deutsch-italienisch-amerikanische Forschungsteam hatte einen seltenen Diamanten aus 660 Kliometern Tiefe mithilfe unter anderem von Raman-Spektroskopie und FTIR-Spektrometrie analysiert. Die Studie zeigt, was bisher lange Zeit nur vermutet wurde: Ozeanwasser gelangt zusammen mit abtauchenden Platten bis in die Übergangszone. Der Wasserkreislauf unseres Planeten bezieht also auch das Erdinnere mit ein (Nature Geoscience, DOI 10.1038/s41561-022-01024-y).

FRANKFURT. Übergangszone (transition zone, TZ) heißt die Grenzschicht, die den oberen und den unteren Erdmantel voneinander trennt. Sie liegt zwischen 410 und 660 Kilometern Tiefe. Hier herrscht ein immenser Druck von bis zu 23.000 bar, unter dem das olivgrüne Mineral Olivin, das rund 70 Prozent des oberen Erdmantels ausmacht und auch Peridot genannt wird, seine Kristallstruktur ändert: Am Beginn der Übergangszone in rund 410 Kilometern Tiefe wandelt es sich zum dichter gepackten Wadsleyit; in 520 Kilometern Tiefe dann in eine noch dichter gepackte Struktur, den Ringwoodit, um.

“Durch diese Mineralumwandlungen werden die Bewegungen der Gesteine im Erdmantel massiv behindert", erklärt Prof. Frank Brenker vom Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt. Zum Beispiel bleiben die Mantel-Plumes – aufsteigende Ströme heißer Gesteinsmassen aus dem tiefen Erdmantel – manchmal an der Unterseite der Übergangszone hängen. Und auch die Massebewegung in die umgekehrte Richtung wird gestoppt. Brenker: „Abtauchende Platten haben oft Schwierigkeiten, die Übergangszone komplett zu durchdringen. So kommt es, dass unter Europa ein ganzer Friedhof solcher Platten in dieser Zone herumliegt.“

Bisher war jedoch nicht bekannt, welchen langfristigen Effekt das “Einsaugen" von Material in die Übergangszone auf ihre geochemische Zusammensetzung hat und ob es dort größere Wasservorkommen gibt. Brenker erklärt: “Mit den abtauchenden Platten werden auch Tiefseesedimente huckepack mit ins Erdinnere transportiert. Diese Sedimente können große Mengen Wasser und CO2 speichern. Wie viel davon aber in Form von stabileren, wasserhaltigen Mineralen und Karbonaten die Übergangszone erreicht, war bisher unklar. Und damit auch, ob dort tatsächlich große Mengen an Wasser gespeichert sind."

Die Voraussetzungen dafür sind jedenfalls gut. Die dicht gepackten Minerale Wadsleyit und Ringwoodit können – ganz anders als das darüber existierende Olivin - große Wassermengen speichern - so große, dass die Übergangszone theoretisch das Sechsfache der Wassermenge unserer Ozeane aufzunehmen in der Lage wäre. “Wir wussten also, dass die Grenzschicht enorme Wasserspeicherkapazität hat“, meint Brenker. „Wir wussten aber nicht, ob sie auch tatsächlich Wasser speichert."

Eine internationale Studie, an der der Frankfurter Geowissenschaftler beteiligt war, hat nun die Antwort geliefert. Das Forschungsteam analysierte einen Diamanten aus dem afrikanischen Botswana. Er ist in 660 Kilometern Tiefe entstanden, direkt im Kontaktbereich der Übergangszone mit dem unteren Erdmantel, wo Ringwoodit das typische Mineral ist. Diamanten aus dieser Region sind sehr selten, selbst bei den ohnehin schon seltenen Diamanten supertiefen Ursprungs, die nur ein Prozent der Diamanten ausmachen. Die Analysen ergaben, dass der Stein zahlreiche Ringwoodit-Einschlüsse hat – und diese einen hohen Wassergehalt aufweisen. Zudem konnte die Forschergruppe die chemische Zusammensetzung des Steins ermitteln. Diese entspricht ziemlich genau der Zusammensetzung fast jeder Erdmantelknolle, die sich weltweit in Basalten finden lässt. Damit steht fest, dass der Diamant aus einem normalen Stück Erdmantel stammt. “Wir haben mit dieser Studie nachgewiesen, dass die Übergangszone kein trockener Schwamm ist, sondern erhebliche Mengen Wasser speichert", sagt Brenker. “Damit kommen wir auch der Idee von Jules Verne wieder einen Schritt näher, der bekanntlich einen Ozean im Erdinnern postulierte." Der Unterschied zu Vernes Verstellungen besteht aber darin, dass sich dort unten kein Meer, sondern wasserhaltiges Gestein befindet, welches sich laut Brenker nicht feucht anfühlen würde und auch nicht tropft.

Schon 2014 war wasserhaltiges Ringwoodit in einem Diamanten aus der Übergangszone erstmals nachgewiesen worden, Brenker hatte an der Studie mitgewirkt. Die genaue chemische Zusammensetzung des Steins ließ sich damals jedoch nicht messen, weil er zu klein war. Daher blieb unklar, wie repräsentativ die erste Studie für den durchschnittlichen Erdmantel ist, da der Wassergehalt des damaligen Diamanten auch aus einem chemisch exotischen Umfeld hätte resultieren können. Die Einschlüsse in dem 1,5 Zentimeter großen Diamanten aus Botswana, den das Forschungsteam in der aktuellen Studie untersucht hat, waren dagegen groß genug, um auch die chemische Zusammensetzung exakt zu messen. So ließen sich die vorläufigen Ergebnisse von 2014 endgültig bestätigen.

Der hohe Wassergehalt der Übergangszone verändert die dynamische Situation in der Erde, denn der Erdmantel darüber und darunter kann nicht annähernd so viel Wasser aufnehmen. Wozu das führt, zeigt sich zum Beispiel an von unten kommenden heißen Mantle Plumes, die unterhalb der Übergangszone hängenbleiben. Dort heizen diese die wasserreiche Übergangszone auf, was wiederum zur Folge hat, dass sich dort dann neue kleinere Mantle Plumes bilden.Wandern diese kleineren wasserhaltigen Mantle Plumes nun weiter nach oben und durchbrechen die Grenze zum oberen Erdmantel, passiert Folgendes: Das in den Mantle Plumes enthaltene Wasser wird freigesetzt, wodurch der Schmelzpunkt des aufstrebenden Materials sinkt. Es schmilzt also sofort und nicht erst kurz bevor es die Oberfläche erreicht, so wie es sonst passiert In Folge sind die Gesteinsmassen in diesem Teil des Erdmantels insgesamt nicht mehr so zäh, was den Massebewegungen mehr Dynamik verleiht. Die Übergangszone, sonst eigentlich eine Barriere für die Dynamik, wird plötzlich zum Antrieb im globalen Stoffkreislauf.

Publikation: Tingting Gu, Martha G. Pamato, Davide Novella, Matteo Alvaro, John Fournelle, Frank E. Brenker, Wuyi Wang, Fabrizio Nestola: Hydrous peridotitic fragments of Earth's mantle 660 km discontinuity sampled by a diamond. Nature Geoscience (https://www.nature.com/articles/s41561-022-01024-y)Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/125674824

Bildtext: Der Diamant aus Botswana verriet den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, dass in mehr als 600 Kilometern Tiefe erhebliche Mengen an Wasser im Gestein gespeichert sind. Foto: Tingting Gu, Gemological Institute of America, New York, NY, USA

Weitere Informationen
Prof. Dr. Frank Brenker
Institut für Geowissenschaften Mineralogie
Tel.: +49-(0)69 798-40134
Mobil: 0151 68109472
f.brenker@em.uni-frankfurt.de

Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Sep 26 2022
13:52

Ausgezeichnet werden Qualifikationsarbeiten im Feld der Umwelt- und sozial-ökologischen Nachhaltigkeitsforschung an der Goethe-Universität.

Frankfurter Preis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2022

FRANKFURT. Die Preisträger*innen stehen fest: Der „Frankfurter Preis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2022“ geht in diesem Jahr an insgesamt fünf Nachwuchswissenschaftler*innen der Goethe-Universität. Lukas Sattlegger (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) und Lisa Zimmermann (Fachbereich Biowissenschaften) erhalten für ihre Dissertationen jeweils die Hauptpreise, Natalie Reininger (Fachbereich Biowissenschaften), Katrin Wagner (Fachbereich Geowissenschaften/Geographie) und Alexandra Werwitzke (Fachbereich Geowissenschaften/Geographie) für ihre Masterarbeiten bzw. Wissenschaftlichen Hausarbeiten jeweils die Förderpreise. Ausgewählt wurden die Preisträger*innen vom Kuratorium Frankfurter Preis für Umwelt und Nachhaltigkeit unter Vorsitz von Professorin Birgit Blättel-Mink. Der „Frankfurter Preis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2022“ (Haupt- und Förderpreis) wird vergeben für Qualifikationsarbeiten im Feld der Umwelt- und sozial-ökologischen Nachhaltigkeitsforschung. In diesem Jahr kooperiert das Kuratorium bei der Ausstattung und der Preisverleihung mit dem GRADE Center Sustain der Goethe-Universität.

Verleihung Frankfurter Preis für Umwelt und Nachhaltigkeit 2022
Montag, 21. November 2022, ab 14 Uhr
Renate von Metzler Saal (Casino, Campus Westend).
Mit Vorträgen der beiden Haupt-Preisträger*innen.
Laudator*innen: Dr. Carolin Völker (ISOE/FB 15 - Biowissenschaften) und
Prof. Dr. Martin Schmidt (FB 14 - Biochemie, Chemie und Pharmazie).

Die beiden Preisträger*innen im Bereich Hauptpreise

Lukas Sattlegger hat sich in seiner Dissertation im Fach Soziologie mit „Schwierigkeiten und Potentiale der Verpackungsvermeidung – Eine Arbeitsethnographie im Lebensmittelhandel“ beschäftigt.  In seiner Arbeit, die im Rahmen der transdisziplinär angelegten BMBF-Nachwuchsforschungsgruppe „PlastX – Kunststoffe als systemisches Risiko für sozial-ökologische Versorgungssysteme“ erstellt wurde, befasst Sattlegger sich aus praxistheoretischer Perspektive mit folgender Frage: „Wie wird im Lebensmittelhandel mit und an Verpackungen gearbeitet?“ Ethnographisch an mehreren Orten des Lebensmittelhandels arbeitend, identifiziert er eine Vielzahl von spezifischen Funktionen von Verpackungen insbesondere im Supermarkt, die bei einer Transformation hin zu einer nachhaltigeren Verpackung berücksichtigt werden müssen, so die Gutachter*innen Prof'in Dr. Birgit Blättel-Mink und Prof. Dr. Thomas Scheffer, beide Fachbereich 03 – Gesellschaftswissenschaften. So untersuchte er den Transformationsprozess hin zur Vermeidung von Plastikverpackungen in einem Bio-Großhandel (Problematisierung und Substitution von Plastikfolie in der Palettensicherung unter Aushandlung der Beziehung von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren) und schließt aus einer Analyse der Beziehungen zwischen den Arbeiter*innen und dem Plastik, dass nicht einfach auf Plastik verzichtet werden kann, sondern erst neue Praktiken für den Umgang mit dem Plastikersatz entwickelt werden müssen.

„Toxicity of Plastic Consumer Products: A Biological, Chemical and Social-Ecological Analysis“ war das Thema der zweiten Preisträgerin des Hauptpreises, Lisa Zimmermann, deren Dissertation im Fach Aquatische Ökotoxikologie angesiedelt ist. Sie nehme in ihrer Dissertation (ebenfalls: BMBF-Nachwuchsforschungsgruppe „PlastX – Kunststoffe als systemisches Risiko für sozial-ökologische Versorgungssysteme“ am ISOE) eine umfassende toxikologische und chemische Charakterisierung der chemischen Gemische vor, welche in einem Großteil von Alltagskunststoffen enthalten sind und vielfach aus diesen austreten, so die Gutachter*innen des Fachbereichs 15 – Biowissenschaften, Dr. Carolin Völker (ISOE/FB15) und Prof. Dr. Jörg Oehlmann (FB15). Ihre Auswahl umfasst Alltagsprodukte sowie Produkte bestehend aus biobasierten und bioabbaubaren Materialien, welche als nachhaltigere Alternativen zu konventionellen Kunststoffen beworben werden. In ihren In-vitro- und In-vivo-Toxizitätsuntersuchungen konnte Lisa Zimmermann mehr als 1400 Chemikalien nachweisen, welche mehrheitlich mit chemischer Analytik nicht identifizierbar waren und somit in Risikobewertungen nicht berücksichtigt werden.

Im Bereich Förderpreise gibt es drei Preisträgerinnen

Natalie Reininger hat sich in ihrer Masterarbeit im Fach Umweltwissenschaften mit dem Thema „Comparative Study of Bisphenol A and of Selected Analogues in in Vitro and in Vivo Tests“ beschäftigt. Für Bisphenol A (BPA), eine in großen Mengen als Weichmacher in der Plastikproduktion verwendeten Substanz, die sich nun auch in relevanten Mengen in der Umwelt findet und diverse unerwünschte bzw. schädliche Auswirkungen auf Organismen und Ökosysteme hat (z.B. östrogene Wirkung), wurden Ersatzstoffe entwickelt (Bisphenolanaloga). Natalie Reininger habe die ökotoxikologischen Wirkungen von sechs dieser Ersatzstoffe untersucht, schreiben die beiden Gutachter des Fachbereichs 15 – Biowissenschaften, Prof. Dr. Jörg Oehlmann und Prof. Dr. Henner Hollert.

Dafür hat sie umfangreiche In-vitro und In-vivo-Untersuchungen zur biologischen Wirkung der Substanzen durchgeführt. So wurden Mutagenität, Basistoxizität und endokrine Aktivität mit In-vitro-Assays untersucht sowie Reproduktionstests mit einer Wasserschnecke durchgeführt. Die Untersuchungen zeigen, dass die verwendeten Ersatzstoffe ebenfalls problematisch, d.h. toxisch sind, und z.T. stärkere unerwünschte Wirkungen haben als Bisphenol A.

„Hydroclimate Reconstruction from Annually Laminated Lake Sediments from Kapp Linné, Svalbard, Norwegian High Arctic“ – so lautete das Thema von Katrin Wagners Masterarbeit im Fach Physische Geographie. Die Arktis sei ein besonders empfindliches Ökosystem, und im gegenwärtigen globalen Klimawandel ein Ort massiver Veränderungen durch rapide Erwärmung, so die Gutachter des Fachbereichs 11 - Geowissenschaften/Geographie, Prof. Dr. Jürgen Wunderlich (FB 11) und Prof. Michael J. Retelle (Bates College, Lewiston, USA). In der Arktis stieg die Jahresmitteltemperatur in den letzten fünf Dekaden etwa dreimal so schnell wie im globalen Mittel. Diese besonders drastische Erwärmung habe nicht nur starke Konsequenzen für das polare Ökosystem, sondern auch einen Einfluss auf das globale Klima durch die Veränderung von globalen Zirkulationsmustern in Atmosphäre und Ozeanen. Katrin Wagner befasste sich in ihrer Arbeit mit der Analyse eines Sedimentbohrkernes in einem proglazialen See (Linnévatnet am Kapp Linné) im westlichen Spitzbergen. Durch die Auswertung des Bohrkerns sollten die Klimaänderung im westlichen Spitzbergen in einen historischen Kontext eingeordnet und insbesondere die Frage sich ändernder Niederschlagsmuster untersucht werden.

„Auswirkungen des ‚Great Garuda Sea Wall'-Projekts auf Fischerei und Fisch im Küstengebiet Jakartas“: Damit beschäftigte sich Alexandra Werwitzke in ihrer Wissenschaftlichen Hausarbeit im Lehramt. Das Verhältnis von ökonomischen und ökologischen Zielen müsse in gesellschaftlichen und politischen Diskussionen stets mühsam verhandelt werden und unterliegt dabei nicht zuletzt verschiedenen Vorstellungen von Natur und Nachhaltigkeit, schreiben die beiden Gutachter*innen Prof'in Dr. Antje Schlottmann und Dr. Eva Nöthen, Fachbereich 11 – Geowissenschaften/Geographie. Die Abschlussarbeit von Alexandra Werwitzke widmet sich diesem Spannungsfeld. Am Beispiel des von der Regierung Indonesiens in Zusammenarbeit mit den Niederlanden geplanten Projekts Great Garuda Sea Wall (GGSW) wurde mittels einer Diskursanalyse die interessengruppenspezifische Darstellung der Auswirkungen des Projekts auf Fischerei und Fischfauna analysiert. Im Ergebnis würden die prekäre Situation Jakartas und die sich zuspitzende ökologische Handlungsdringlichkeit zwar sowohl von Seiten der Regierung als auch von lokalen Oppositionellen wahrgenommen, allerdings in unterschiedlichen Argumentationssträngen.

Kontakt:
Prof'in Dr. Birgit Blättel-Mink, Vorsitzende des Kuratoriums, Fachbereich 03/ Gesellschaftswissenschaften, Goethe-Universität. Tel. (069) 798 36661, E-Mail: b.blaettel-mink@soz.uni-frankfurt.de  


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Abteilung PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 23 2022
12:22

Start einer Online-Ausstellung – das europäische Filmforschungsprojekt ViCTOR-E präsentiert seine Ergebnisse im Filmmuseum 

Bewegte Bilder von Zerstörung und Wiederaufbau 

FRANKFURT. Filmbilder von Zerstörung und Wiederaufbau öffentlicher Räume und öffentlichen Lebens in Europa standen im Zentrum eines internationalen EU-geförderten Projekts an der Goethe-Universität, das in diesen Tagen seinen Abschluss findet. Im Rahmen einer Veranstaltung am Freitag, 30. September, 18 Uhr im Kino des Deutschen Filmmuseums, Schaumainkai 41 · 60596 Frankfurt am Main wird die Online-Ausstellung „Frames of Reconstruction. Realities and Visions of Recovering Europe. Documentary Film in Postwar Visual Culture“ offiziell gestartet. Sie wurde im Rahmen dieses Projekts erarbeitet, das unter dem Titel ViCTOR-E (Visual Culture of Trauma, Obliteration and Reconstruction in Post-WW II Europe) rangiert.

Die Ausstellung geht entlang von vier zentralen Themen der Frage nach, wie insbesondere Dokumentarfilme und Wochenschauen das Nachkriegseuropa und seine öffentlichen Räume nicht nur festgehalten, sondern auch entscheidend mitgestaltet haben. Sie führt das Publikum an unterschiedliche Formen des nichtfiktionalen Films heran, die im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs zwischen 1945 und 1956 in unterschiedlichen europäischen Ländern entstanden sind. Darunter sind zahlreiche Dokumentarfilme, sogenannte Reeducation-Filme, Wochenschauen und Amateurfilme. Viele davon sind eigens digitalisiert worden und stehen erstmals online zur Verfügung. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben das Filmmaterial mit Einführungstexten versehen; Illustrationen, Textdokumente und Zeitzeugeninterviews sollen das Verständnis und die Einordnung erleichtern. Ein besonderes Fundstück ist zum Beispiel ein Interview mit dem Kameramann und Filmsammler Ernst Hirsch, der den Wiederaufbau des zerstörten Dresden selbst gefilmt hat. Genutzt werden kann die Ausstellung, die in fünf Sprachen verfügbar ist, nicht nur im Forschungszusammenhang, sondern auch von interessierten Laien und im schulischen Unterricht. Die Online-Ausstellung ist zudem mit dem European Film Gateway verbunden, das Zugang zu weiteren Filmdokumenten der Nachkriegszeit bietet und viele Filme aus der Online-Ausstellung in voller Länge zugänglich macht.

„Visual Culture of Trauma, Obliteration and Reconstruction in Post-WW II in Europa“ – kurz ViCTOR-E – lautet der Titel des Projekts, in dessen Rahmen die Ausstellung entstanden ist. Drei Jahre haben Filmwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Deutschland, Italien, Frankreich und Tschechien unter der Projektleitung von Prof. Vinzenz Hediger aus der Filmwissenschaft der Goethe-Universität untersucht, wie der europäische Wiederaufbau und die öffentlichen Räume der Nachkriegszeit durch Filme dokumentiert, gestaltet und geformt wurden. Dazu wurde ein umfangreiches Corpus erstellt und zugänglich gemacht, mehrere Publikationen sind entstanden. Von besonderem Interesse waren die unterschiedlichen Perspektiven auf den beiden Seiten des Eisernen Vorhangs. Das Projekt wurde im europäischen HERA-Programms mit rund einer Million Euro gefördert.

Im Filmmuseum werden aus Anlass des Ausstellungsstarts mehrere Filme gezeigt, die im Verlauf des Projekts digitalisiert wurden. Die Dokumentarfilme LA VIE A BERLIN (F 1945), AU REVOIR KALOVY VARY (CS 1949), LA FRONTIERA (BRD 1953) und CONFINI AL NORD (I 1954) haben gemeinsam, dass sie den Blick auf und über neue und alte Grenzen in Europa lenken. Das Deutsche Filminstitut zeigt zudem aus dem eigenen Archiv den Film DAS JAHR 48 (D 1948), der dokumentiert, wie die Paulskirche 100 Jahre nach dem ersten gesamtdeutschen Parlament in Trümmern liegt.

Die Ausstellung ist ab 30. September 2022 in fünf Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Tschechisch, Italienisch) zugänglich über: www.frames-reconstruction.eu 

Bilder zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/125484787 

Bildtexte: 

01: Der Frankfurter Römerberg im Nachkriegsjahr 1946. (Quelle: Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt, S7B Nr. 1998-12, Landesbildstelle Hessen) 

02: Der Eiserne Steg war im Krieg gesprengt worden, wie diese Aufnahme aus dem Jahr 1945 zeigt. (Quelle: Wikimedia Commons; Familiäre Fotosammung, Fotograf: Walter Olshausen; Fundort: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Eiserner_Steg_Frankfurt_gesprengt_1945.jpg; Lizenzregelung: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode) 

03: Diese Aufnahme eines Amateurfotografen zeigt eine Freiwilligenbrigade während des Wiederaufbaus in Brno, 1954. (Quelle: National Archive CR, Fund Ministry of Local Economy) 

04: Filmstill aus dem Dokumentarfilm CONFINI AL NORD. (Italien 1954) 

Informationen:
Andrea Haller
Projektkoordinatorin „ViCTOR-E“
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Goethe-Universität Frankfurt
haller@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 23 2022
10:53

Team der Goethe-Universität an Veröffentlichung in Science beteiligt

Analyse von Partikeln des Asteroiden Ryugu liefert überraschende Ergebnisse 

Eine kleine Landekapsel brachte im Dezember 2020 Bodenpartikel vom Asteroiden Ryugu zur Erde – Material aus den Anfängen unseres Sonnensystems. Gesammelt hatte die Proben die japanische Raumsonde Hayabusa 2. Geowissenschaftler Prof. Frank Brenker und sein Team von der Goethe-Universität Frankfurt gehörten zu den weltweit ersten Forschenden, die die wissenschaftlich kostbaren Proben wortwörtlich durchleuchten durften. Dabei entdeckten sie Bereiche mit starker Anreicherung von Seltenen Erden und unerwartete Strukturen. Darüber berichten sie als Teil einer internationalen Forschungskooperation jetzt im Wissenschaftsmagazin Science (DOI 10.1126/science.abn8671).

FRANKFURT. Das Team um Frank Brenker ist weltweit führend in einer Methode, die es erlaubt, vollkommen zerstörungsfrei und ohne aufwendige Probenvorbereitung Material in allen drei Raumrichtungen auf seine chemische Zusammensetzung hin zu untersuchen – und zwar mit einer Auflösung von weniger als 100 Nanometern. Die Auflösung gibt den kleinsten wahrnehmbaren Unterschied zwischen zwei Messwerten an. Der ausführliche Name der Methode lautet „Synchrotron Radiation induced X-Ray Fluorescence Computed Tomography“, kurz SR-XRF-CT.

Japan hatte Ryugu (deutsch: Drachenpalast) als Ziel einer Sonde ausgewählt, weil es sich um einen Asteroiden handelt, der wegen seines hohen Kohlenstoffgehalts versprach, besonders viele Informationen über die Entstehung des Lebens in unserem Sonnensystem zu liefern. Die Analysen der Forschenden unter Beteiligung der Frankfurter Wissenschaftler an 16 Partikeln zeigen nun, dass Ryugu aus CI-Material besteht, das in seiner chemischen Zusammensetzung der Sonne äußerst ähnlich ist. Von diesem CI-Material wurde bisher auf der Erde nur selten etwas gefunden – Material, von dem unklar war, wie stark es durch den Eintritt in die Erdatmosphäre sowie den Aufprall auf der Erde verändert oder verunreinigt wurde. Außerdem bestätigen die Analyse die Annahme, dass Ryugu von einem Mutterasteroiden stammt, der sich im äußeren Sonnennebel bildete.

Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass es bedingt durch die niedrigen Temperaturen bei der Entstehung des CI-Materials in der Frühzeit des Sonnensystems kaum Materialtransport innerhalb des Asteroiden gab und damit auch kaum eine Chance für die massive Anreicherung von Elementen. Die Frankfurter Forschenden fanden jedoch mittels SR-XRF-CT in einem der Körner des Asteroiden eine feine Ader aus Magnetit – einem Eisenoxid-Mineral – und Hydroxylapatit, einem phosphathaltigen Mineral. Andere Wissenschaftler-Gruppen ermittelten, dass sich die Struktur und andere Magnetit-Hydroxylapatit-Bereiche in den Ryugu-Proben bei einer überraschend niedrigen Temperatur von unter 40 Grad Celsius gebildet haben müssen. Diese Erkenntnis ist wesentlich für die Interpretation nahezu aller Ergebnisse, die die Untersuchung der Ryugu-Proben erbracht haben und noch erbringen werden.

Das Team von Frank Brenker wies in Hydroxylapatit-haltigen Bereichen der Proben zudem Metalle der Seltenen Erden nach – eine Gruppe von chemischen Elementen, die heutzutage unter anderem für Legierungen und Gläser in High-Tech-Anwendungen unentbehrlich ist. „Die Seltenen Erden kommen in dem Hydroxylapatit des Asteroiden in 100-fach höheren Konzentrationen vor als sonst im Sonnensystem“, sagt Brenker. Zudem seien alle Elemente der Seltenen Erdmetalle in dem Phosphat-Mineral in gleichem Maße angereichert – auch das ist ungewöhnlich. „Diese gleiche Verteilung der Seltenen Erden liefert einen weiteren Hinweis darauf, dass Ryugu ein sehr ursprünglicher Asteroid ist, der die Anfänge unseres Sonnensystems repräsentiert“, ist Brenker überzeugt.

Es ist keineswegs selbstverständlich, dass Forschende der Goethe-Universität Frankfurt Proben der Hayabusa-2-Mission untersuchen durften: Immerhin hat Japan diese Weltraummission komplett in eigener Regie gestaltet und laut Angaben aus dem Jahr 2010 dafür 123 Millionen Euro aufgewendet. Daher möchte das Land jetzt auch einen großen Teil der wissenschaftlichen Ernte einfahren. Doch auf die Expertise der deutschen SR-XRF-CT-Experten mochte Japan dann doch nicht verzichten.

Publikation: T. Nakamura et.al. Formation and evolution of carbonaceous asteroid Ryugu: Direct evidence from returned samples Science (2022) https://doi.org/10.1126/science.abn8671 

Bilder zum Download: https://www.hayabusa2.jaxa.jp/en/galleries/ryugu/pages/fig11_fmhome_front.html 

Bildtext: Der Asteroid Ryugu aus 20 Kilometern Entfernung, aufgenommen von der Raumsonde Hayabusa 2. Foto: JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu and AIST 

Hintergrundinformationen: Pressemitteilung der japanischen Weltraumagentur JAXA https://global.jaxa.jp/press/2022/09/20220923-1_e.html 

Weitere Informationen
Prof. Dr. Frank Brenker
Institut für Geowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 798-40134
f.brenker@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Sep 20 2022
18:44

Verfahren zur Studienplatzvergabe nach Frankfurter Zulassungsfehler steht und wird bereits umgesetzt.

Studierende erhalten Studienplatzangebot

FRANKFURT. Gute Nachricht für die Betroffenen des Zulassungsfehlers im Bereich der Humanmedizin an der Goethe-Universität: Die Kandidatinnen und Kandidaten aus der s.g. Angebotsgruppe werden morgen (21.9.) von der Stiftung für Hochschulzulassung ein Studienplatzangebot erhalten. Die Betroffenen werden individuell per Bescheid informiert. Möglich wurde dies durch das Engagement vieler deutscher Hochschulen inklusive der Goethe-Universität, die in einem untereinander abgestimmten Prozess noch unbesetzte Studienplätze an die Stiftung gemeldet hatten. Diese werden nun an die Betroffenen gemäß dem Angebot verteilt, das ihnen ohne den Überbuchungsfehler vorgelegen hätte - unabhängig davon, ob es sich um Medizin oder einen anderen Wunschstudiengang handelt. 

Die Goethe-Universität hat den Betroffenen der Angebotsgruppe bereits letzte Woche angeboten, an den in dieser Woche gestarteten Vorbereitungskursen für die Medizin in Frankfurt teilzunehmen, um den Betroffenen, die nach dem beschriebenen Verfahren einen Medizinstudienplatz erhalten, einen möglichst reibungslosen Einstieg zu bieten.

Dieses Angebot kann – falls gewünscht – im Hinblick auf einen möglichen Studienplatz in Medizin auch von Mitgliedern der Chancengruppe wahrgenommen werden, denn auch für die Betroffenen dieser Gruppe wurde eine Lösung erarbeitet. Für sie wird nach Abschluss des koordinierten Nachrückens – also nach dem 30.09.2022 – ein s.g. „nachgestelltes koordiniertes Nachrückverfahren“ durchgeführt. Hierfür wurde heute in der Sitzung des Stiftungsrats der Stiftung für Hochschulzulassung ein verbindlicher Fahrplan für das weitere Vorgehen festgelegt: Vom 20. bis 23.9. wird bei den Betroffenen der Chancengruppe durch die Stiftung abgefragt, ob und wenn ja, mit welchen ihrer ursprünglichen Anträge sie am nachgestellten Nachrückverfahren teilnehmen möchten. Dieses wird ab dem 30.9. auf Basis der durch die Hochschulen gemeldeten Studienplätze von der Stiftung für Hochschulzulassung durchgeführt. Die Stiftung prüft dabei, ob die Bewerberinnen und Bewerber der Chancengruppe auf Grundlage ihres Rangplatzes im koordinierten Nachrücken für eine ihrer ZV- oder Orts-NC-Bewerbungen eine Zulassung erhalten hätten. 

Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff: „Ich bin erleichtert und froh gleichermaßen, dass wir nunmehr beiden Gruppen – in einem zeitlich gestaffelten Verfahren – eine konkrete Lösung anbieten können, das den jeweiligen Wunschkonstellationen am nächsten kommt. In den letzten Wochen haben wir, und damit meine ich die Kolleginnen und Kollegen der Stiftung für Hochschulzulassung, der Universitäten und der Ministerien der Länder, enorme Anstrengungen unternommen, ein solches Verfahren rechtssicher und fair aufzubauen und umzusetzen. Mir ist bewusst, dass die Komplexität dieses Prozesses kaum vermittelbar ist und auch ich hätte mir schneller Lösungsvorschläge gewünscht, aber ich hoffe, dass die Betroffenen jetzt mit dem Licht am Ende des Tunnels ihr Studium aufnehmen und auf ihrem Lebensweg weitergehen können.“ 

Begriffsklärung Angebots- und Chancengruppe: Zu der sogenannten Angebotsgruppe gehören diejenige, die vor dem Medizinangebot aus Frankfurt bereits ein anderes Zulassungsangebot sicher hatten. Neben Angeboten für Medizin können das auch andere Wunschstudienplätze sein. Zur sogenannten Chancengruppe gehören jene, die zum Zeitpunkt der Annahme des Medizinstudienplatzes in Frankfurt kein anderes Platzangebot im Verfahren der Stiftung für Hochschulzulassung hatten.

 

Sep 20 2022
10:19

Preisträger haben Wissen über die Entwicklung des Immunsystems auf neue Stufe gehoben

Frederick W. Alt und David G. Schatz werden mit dem Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2023 ausgezeichnet

Die Immunologen Frederick W. Alt (73) von der Harvard Medical School und David G. Schatz (64) von der Yale Medical School erhalten den Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2023. Das gab der Stiftungsrat der Paul Ehrlich-Stiftung heute bekannt. Die beiden Forscher werden für die Entdeckung von Molekülen und Mechanismen ausgezeichnet, die unser Immunsystem zu der erstaunlichen Leistung befähigen, Milliarden verschiedener Antigene schon beim ersten Kontakt zu erkennen.

FRANKFURT. Über die Fähigkeit, Antigene abzufangen, verfügen sowohl die von B-Zellen gebildeten Antikörper als auch Strukturen auf der Oberfläche von T-Zellen. Zusammenfassend werden sie als Antigenrezeptoren bezeichnet. Ihre ungeheure Vielfalt ist in erster Linie einer lotterieähnlichen Kombination verschiedener Genbruchstücke zu funktionsfähigen Genen zu verdanken. Das wurde am Beispiel von Antikörpern vor fast 50 Jahren erstmals gezeigt. Die Details dieser somatischen Rekombination blieben aber weitgehend im Dunkeln, bevor Alt und Schatz zunehmend Licht in die Sache brachten. „Das Bild, das wir heute von der Diversifikation von Antigenrezeptoren im Immunsystem von Wirbeltieren haben, ist vor allem den beiden Preisträgern zu verdanken“, erklärt der Vorsitzende des Stiftungsrates, Prof. Dr. Thomas Boehm. „Sie haben unser Wissen über die Entwicklung des Immunsystems auf eine neue Stufe gehoben.“ 

Antigenrezeptoren sind Proteine, die aus konstanten und variablen Anteilen bestehen. In jedem Antikörper zum Beispiel sind zwei schwere und zwei leichte Ketten zu einem Ypsilon zusammengefügt. Von den variablen Anteilen in den Armen des Ypsilons hängt es ab, welches Antigen der Antikörper erkennen kann. In jeder B-Zelle in unserem Knochenmark reift ein anderer Antikörper heran. Insgesamt kann unser Körper rund zehn Milliarden verschiedene Antikörper bauen, obwohl er nur über rund 20.000 Proteinbaupläne in Form von Genen verfügt. Das gelingt ihm durch Anwendung eines außerordentlich wagemutigen Verfahrens, das das Zerschneiden und Zusammensetzen der Erbinformation DNA auf bestimmten Chromosomen heranreifender Lymphozyten zur Norm macht. 

Diese Schnitte vollzieht der von David Schatz und Kollegen entdeckte Enzymkomplex RAG1/2 an vorbestimmten Stellen. Für die Bildung der variablen Anteile schwerer Antikörperketten liegen diese Stellen auf Chromosom 14. Dort flankieren sie relativ weit auseinanderliegende Abschnitte in drei verschiedenen Bereichen, die V (für variable), D (für diversity) und J (für joining) genannt werden. Aus jedem dieser Bereiche schneidet RAG1/2 für jeden Antikörper einen zufälligen Abschnitt heraus. DNA-Reparaturenzyme fügen daraus ein VDJ-Gen für die variable Region einer schweren Kette zusammen. Frederick Alt entdeckte die Reparaturenzyme, deren Zusammenwirken zur Verknüpfung der ausgeschnittenen Abschnitte führt. Im nächsten Schritt der B-Zell-Reifung werden auf vergleichbare Art die leichten Ketten gebildet, allerdings kommt es in diesem Fall nur zu einer VJ-Rekombination.

Die RAG-Enzyme wandern jedoch nicht ziellos durch den Zellkern unreifer Lymphozyten. Im Gegenteil, sie führen die Chromatinfäden, in denen die DNA platzsparend aufgewickelt ist, vorübergehend immer wieder zu V(D)J-Rekombinationszentren zusammen. Dort nehmen sie ein Chromatin-Scanning vor. Dabei zieht eine Chromatinschlaufe, die mehr als eine Million DNA-Buchstaben lang sein kann, durch das Rekombinationszentrum, so dass weit auseinanderliegende Textabschnitte sicher miteinander verknüpft werden können. Der von Frederick Alt beschriebene loop extrusion-Mechanismus der V(D)J-Rekombination erklärt in eleganter Weise, wie diese Schlaufen entstehen und durch das Rekombinationszentrum hindurchgezogen werden. 

Frederick Alt hat weitere entscheidende Beiträge zum Verständnis der Antigenrezeptordiversität geleistet. So gelang es ihm zu zeigen, dass die kombinatorische Vielfalt durch das enzymatische Einfügen sehr kurzer zufälliger DNA-Sequenzen, N-Nukleotide genannt, an den Schnittstellen der zu verknüpfenden Gensegmente um ein Vielfaches gesteigert wird. In B-Zellen wird die Antikörper-Vielfalt durch das Phänomen der somatischen Hypermutation weiter potenziert. Dabei wird die normale Rate von Mutationen, die nur einen DNA-Buchstaben betreffen, in den Regionen der V-Segmente durch ein Enzym millionenfach erhöht. Alt, Schatz und andere zeigten auf, wie Enzym seine Arbeit zielgenau verrichtet. Damit schufen sie einen Rahmen zur Lösung der Frage, wie sich B-Zellen die enorme Mutationsfähigkeit von AID für die Antikörperreifung zunutze machen können, ohne Gefahr zu laufen, dabei tumorauslösende Mutationen zu erleiden. 

Ohne den Rekombinations-aktivierenden Enzymkomplex RAG1/2 ist die Diversifikation von Antigenrezeptoren unmöglich, die Reifung der Lymphozyten gestört und ein schwerer Immundefekt die Folge. Umso bemerkenswerter ist es, dass RAG 1/2 ursprünglich offenbar ein springendes Gen war – ein Transposon. Das sind eigennützige DNA-Parasiten, die sich irgendwann in unser Genom eingeschlichen haben und dort von einer Stelle zu einer anderen gelangen können. Aufgrund ihrer unkontrollierten Verteilung können sie in die Entstehung von Krankheiten involviert sein. RAG1/2 stammt nach den Erkenntnissen von David Schatz von einem Transposon ab, das alle kiefertragenden Wirbeltiere, zu denen wir Menschen gehören, sehr früh in der Evolution zu ihren eigenen Zwecken gezähmt haben. Damit es nicht weiterspringen kann, mussten sie es fixieren. Welche biochemischen Mechanismen sie dafür anwandten, hat Schatz gezeigt. Außerdem konnte er in strukturbiologischen Studien den Akt der Transposition über mehrere Stufen nachvollziehen. Damit eröffnet er der Wissenschaft einen faszinierenden Blick zurück auf einen revolutionären Vorgang am Beginn der Wirbeltier-Evolution: Die Ausbildung des adaptiven Immunsystems zusätzlich zu der schon bestehenden angeborenen Immunität. An diesen Blick der Grundlagenforschung anknüpfend, wird die translationale Forschung neue therapeutische Perspektiven für Krankheiten erschließen können, bei denen unser Immunsystem eine entscheidende Rolle spielt. 

Frederick W. Alt ist Charles A. Janeway Professor of Pediatrics und Director of the Program in Cellular and Molecular Medicine am Boston Children's Hospital, Howard Hughes Medical Institute Investigator und Professor of Genetics an der Harvard Medical School. https://www.childrenshospital.org/research/labs/alt-laboratory-research

David G. Schatz ist Professor of Molecular Biophysics and Biochemistry an der Yale University and Chairperson of the Department of Immunobiology an der Yale School of Medicine. https://medicine.yale.edu/profile/david_schatz/

Fotos der Preisträger sind unter www.paul-ehrlich-stiftung.de zur Verwendung hinterlegt. 

Hintergrundinformation unter dem Titel „Beschützt von einem gezähmten Parasiten“

Die Preise werden am 14. März 2023 um 17 Uhr vom Vorsitzenden des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Wir bitten Sie, dies bei Ihrer Terminplanung zu berücksichtigen. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. 

Weitere Informationen
Pressestelle Paul Ehrlich-Stiftung
Joachim Pietzsch
Tel.: +49 (0)69 36007188
E-Mail: j.pietzsch@wissenswort.com
www.paul-ehrlich-stiftung.de

 

Sep 15 2022
14:32

Mehr Biodiversität in Frankfurt – das ist Ziel des gemeinsamen Ideenwettbewerbs von Goethe-Universität, Palmengarten, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Umweltdezernat der Stadt Frankfurt und Frankfurter Sparkasse.

Bewerbungsphase startet: Ideenwettbewerb sucht Projektideen für mehr Biodiversität in Frankfurt

Die erste Bewerbungsphase des Ideenwettbewerbs für Biodiversität startet heute. Engagierte Einzelpersonen und Gruppen können sich bis zum 15. November mit Projektideen für den Ideenwettbewerb für mehr Biodiversität in Frankfurt bewerben und bis zu 15.000 € Preisgeld gewinnen.

FRANKFURT. Die gemeinsame Initiative für den Wettbewerb stammt von der Goethe-Universität, dem Palmengarten, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, dem Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen der Stadt Frankfurt und der Frankfurter Sparkasse. Letztere stiftet das Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro (1. Preis), 10.000 Euro (2. Preis) und 5.000 Euro (3. Preis). Gesucht werden realisierbare Projektideen, die modellhaft, kreativ und wirkungsvoll die städtische Biodiversität in Frankfurt erhalten und fördern und dabei das Gemeinwohl der Stadtgesellschaft im Blick haben. Einzelpersonen können sich ebenso wie Schulklassen, Projektgruppen oder Vereine online auf der Projektwebseite mit ihren Konzepten zur Unterstützung bereits laufender Projekte oder neuer Projektideen bewerben. 

Über die Gewinner*innen entscheidet eine Jury aus den austragenden Institutionen: Prof. Dr. Enrico Schleiff (Goethe-Universität), Dr. Julia Krohmer (Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung), Dr. Katja Heubach (Palmengarten), Rosemarie Heilig (Stadt Frankfurt) und Bernd Jenne (Frankfurter Sparkasse). Die Auswahl erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Aus den eingesandten Vorschlägen wählt die Jury zehn Ideen, die sogenannte „Shortlist“, aus. Die ausgewählten Gruppen oder Personen werden im Dezember 2022 bekanntgegeben und zur Ausarbeitung eines detaillierten Konzepts aufgefordert. Im Februar 2023 organisieren die beteiligten Institutionen einen Workshop, um die Ausarbeitung der zehn Ideen fachlich zu unterstützen. Voraussichtlich im März 2023 findet die Preisverleihung statt, bei der die drei Gewinner*innen benannt werden. Um die Projekte der gesamten Shortlist in ihrer Umsetzung zu unterstützen, benennen die Institutionen Pat*innen, die bei Rückfragen im direkten Austausch mit den Teilnehmenden stehen. 

Auf der Projektwebseite www.ideen-biodiversitaet-frankfurt.de finden Interessent*innen und Bewerber*innen Informationen über den Ablauf und die Bewerbungsmodalitäten.

Zum Hintergrund: Städtische Biodiversität – also die Vielfalt der Ökosysteme, die genetische Vielfalt und der Reichtum an Arten bei Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen – bietet zahlreiche Chancen für unser urbanes Zusammenleben. Diese Vielfalt ist in Gefahr: Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) schätzt, dass weltweit rund eine Million Arten vom Aussterben bedroht sind. Veränderungen der Land- und Meeresnutzung, direkte Ausbeutung von Organismen, Klimaveränderungen, Verschmutzung und invasive Arten bewirken den massiven Rückgang von Arten und den Verlust von Ökosystemen. Dieser Entwicklung entgegenzuwirken ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit, die eng verwoben ist mit drängenden Themen wie Ernährungssicherheit, Klimaschutz und -anpassung oder funktionierenden Stoffkreisläufen. 

Weitere Informationen 

www.ideen-biodiversitaet-frankfurt.de 

Bilder zum Download: https://hessenbox-a10.rz.uni-frankfurt.de/getlink/fi6f2bZyFHz3oLvXvSEVhwwC/IWBF-2022-09-15 

Bildtext: [Gestaltung: Max Köhler und Lukas Röber] 

Weitere Informationen

Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität
Peggy Feige
Campus Westend
Theodor-W.-Adorno-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Telefon +49 (0)69 798-12359
E-Mail: feige@nachhaltigkeit.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Sep 15 2022
13:29

Internationale Konferenz an der Goethe-Universität diskutiert neue Ansätze des computerisierten adaptiven Testens 

Künstliche Intelligenz misst menschliche Eigenschaften

FRANKFURT. Tests, die sich bei der Anwendung an das befragte Individuum anpassen, sind mit Hilfe künstlicher Intelligenz zunehmend möglich. Dieses „adaptive Testen“ von menschlichen Eigenschaften wie Intelligenz oder Lesekompetenz steht im Zentrum einer Konferenz, die von Dienstag, 20. September, bis Donnerstag, 22. September, auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt stattfindet. Die „Conference of the International Association for Computerized Adaptive Testing – IACAT“, die in ihrer achten Auflage nach Tagungsorten wie Sydney, Princeton, Cambridge und Minneapolis nun in Frankfurt stattfindet, lädt führende Expertinnen und Experten aus der ganzen Welt zur Diskussion ein.

Die Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) eröffnen in vielen Bereichen des Lebens neue Möglichkeiten. Auch bei der Messung menschlicher Merkmale wie Lesekompetenzen von Kindern und Jugendlichen, Intelligenz, berufsbezogenen Aspekten oder Merkmalen körperlicher, psychischer und sozialer Gesundheit spielt sie in der Form des computerisierten adaptiven Testens (CAT) eine wachsende Rolle. Bei CAT werden die gestellten Fragen dynamisch an das untersuchte Individuum angepasst. Dies ermöglicht es, die interessierenden individuellen Merkmale sehr differenziert in kurzer Zeit zu ermitteln. 

Bei der Frankfurter Tagung werden rund 150 Gäste aus 29 Staaten erwartet. Zur Anerkennung herausragender Leistungen in diesem jungen akademischen Feld wird außerdem der IACAT-Early Career Researcher Award verliehen. Er geht im Jahr 2022 an Professor Miguel A. Sorrel von der Autonomen Universität Madrid für seine Forschung zum adaptiven Testen. Von großem allgemeinen Interesse wird das von Vertretern der OECD organisierte Symposium zur Zukunft der PISA-Studie sein; am Nachmittag des 21. Septembers geht es um Möglichkeiten der adaptiven Umgestaltung dieser großen internationalen Bildungsvergleichsstudie. Die fünf Hauptvorträge der Konferenz werden kostenfrei als Video-Streams über die Konferenzhomepage www.iacat2022.com zur Verfügung gestellt.

Informationen und Anmeldung
Prof. Dr. Andreas Frey
Pädagogische Psychologie mit Schwerpunkt Beratung, Diagnostik und Evaluation
frey@psych.uni-frankfurt.de 

Die Medien sind herzlich eingeladen, an der Konferenz teilzunehmen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten. Auch Interviews im Vorfeld sind möglich.


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Abteilung PR & und Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de