​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – Januar 2012

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Jan 31 2012

Integrations- und Migrationsexpertin Ratna Omidvar aus Toronto ist für eine Woche zu Gast an der Goethe-Universität

„Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung“ zum dritten Mal besetzt

EINLADUNG ZUM MEDIEN-FRÜHSTÜCK

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

in diesem Jahr bekleidet Ratna Omidvar, die Präsidentin der kanadischen Maytree Foundation, die Alfred Grosser-Gastprofessur an der Goethe-Universität. Als international renommierte Expertin für bürgergesellschaftliches Engagement insbesondere im Bereich Migration und Integration lehrt Frau Omidvar vom 6. bis 12. Februar an der Hochschule und berichtet dabei auch in mehreren öffentlichen Abendveranstaltungen über das kanadische Migrations- und Integrationsmodell. Die in Frankfurts Partnerstadt Toronto angesiedelte Maytree Foundation (www.maytree.com) setzt sich seit 1982 für mehr Chancengleichheit und Wohlstandsgerechtigkeit ein.

Das Internationale Programm „Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung“ ist seit 2009 am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität angesiedelt und wurde von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gestiftet. Im Rahmen der Professur besucht jährlich ein Protagonist der Bürgergesellschaftsforschung die Goethe-Universität, um sich in Seminaren und (öffentlichen) Vorlesungen mit ausgewählten Aspekten dieser Thematik auseinanderzusetzen. Ihr Namensgeber, der gebürtige Frankfurter Publizist und Politologe Alfred Grosser, gilt als ein zentraler Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft nach dem Zweiten Weltkrieg.

Zum Auftakt ihres Frankfurt-Aufenthalts freuen wir uns sehr, Sie zu einer persönlichen Begegnung mit Ratna Omidvar im Rahmen eines Medienfrühstücks

am: Montag, dem 6. Februar 2012, um 11 Uhr,
Ort: IG-Hochhaus, Raum 1.418 (Präsidentenzimmer)
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main,

einladen zu dürfen. Als weitere Teilnehmer erwarten Sie ein Vertreter des Präsidiums, die Programmleiterin Prof. Uta Ruppert (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften) und Dr. Roland Kaehlbrandt (Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main).

Bitte teilen Sie uns bis zum 3. Februar 2012 per E-Mail an Frau Helga Ott (ott@pvw.uni-frankfurt.de) mit, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen dürfen.

Zugleich dürfen wir Sie heute schon auf drei öffentliche Veranstaltungen mit Ratna Omidvar hinweisen, über deren Ankündigung wir uns sehr freuen würden:

„Flucht, Asyl, Integration – Das kanadische Beispiel“
(„Flight, Asylum, Integration – The Canadian Example“)

Eröffnungsvortrag der Alfred Grosser-Gastprofessur
Montag, 6. Februar 2012, 18.30 Uhr, Hörsaal-Zentrum, Hörsaal HZ6,
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

„Stadtpolitik, Zivilgesellschaft und Integration“
Podiumsgespräch zwischen Ratna Omidvar und der Frankfurter Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg.
Moderation: Prof. Helma Lutz
Mittwoch, 8. Februar 2012, 19 Uhr, Hörsaal-Zentrum, Hörsaal HZ4,
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Movie Night: „Little Mosque on the Prairie“ Präsentation des gleichnamigen Films von Zarqa Nawaz und anschließende Diskussion mit Ratna Omidvar zum Umgang der Medien mit Integration und Migration
Freitag, 10. Februar 2012, 20 Uhr, Casino, Raum 1.812 (Heck-Raum),
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Alle Veranstaltungen finden in deutscher und englischer Sprache statt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Olaf Kaltenborn
Pressesprecher
Goethe-Universität

Stephan M. Hübner
Leiter Information & Kommunikation
Stiftung Polytechnische Gesellschaft

 

Jan 28 2012

Beratungsstelle MAINKIND hilft Kindern und Jugendlichen mit Hochbegabung und Lernschwierigkeiten

Besondere Beratung für Kinder und Jugendliche

FRANKFURT. In Zusammenarbeit mit der Karg-Stiftung und dem LOEWE-Zentrum IDeA, will MAINKIND eine bestehende Lücke zwischen Praxis und Forschung schließen. Kinder und Jugendliche mit Lern- und Leistungsschwierigkeiten, aber auch mit einem hohen Leistungspotential und mit Hochbegabung, haben spezielle Bedürfnisse und brauchen deshalb besondere Betreuung. Auf Initiative des Arbeitsbereiches Pädagogische Psychologie der Goethe Universität Frankfurt konnte am Institut für Psychologie eine Beratungsstelle für diese spezielle Zielgruppe eingerichtet werden. Das Beratungsangebot steht Familien mit Kindern und Jugendlichen im Schul- und im Vorschulalter offen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Beratung von Familien mit Migrationshintergrund. Auch in Kooperation mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen soll das Angebot der Beratungsstelle aktiv an Familien mit Migrationshintergrund herangetragen werden. In der Lehre ist die Beratungsstelle in die Ausbildung von Lehramts - und Psychologie-Studierenden eingebunden. Das Team von MAINKIND bietet auch Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte an, die bereits im Schuldienst tätig sind.

Die Beratungsstelle MAINKIND wird am 31. Januar 2012 um 16.00 Uhr eröffnet. U.a. mit einem Vortrag von Frau Prof. Dr. Susanne Buch von der Universität Wuppertal, Thema: Brauchen besonders Begabte eine besondere Beratung?

Ort: Goethe-Universität, Campus Bockenheim, Jügelhaus, Mertonstraße 17

Die Beratungsstelle MAINKIND kooperiert mit dem vom Land Hessen geförderten LOEWE-Forschungszentrum Individuelle Entwicklung und Lernförderung (IDeA) und mit der an der Goethe-Universität angesiedelten Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung (ABL). Die Beratungsstelle wird von der KARG-Stiftung finanziell unterstützt, die sich für hochbegabte Kinder und Jugendliche engagiert.

Information und Beratung: www.mainkind.uni-frankfurt.de, Prof. Dr. Gerhard Büttner, wissenschaftlicher Leiter der Beratungsstelle, buettner@paed.psych.uni-frankfurt.de

 

Jan 27 2012

Lichtenberg-Professor Martin Grininger verstärkt den Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe

Der Herr der Mega-Moleküle

FRANKFURT. Martin Grininger arbeitet mit großen Molekülen. Wie groß, kann man sich erst vorstellen, wenn er an das Computer-Modell so weit heran zoomt, dass man einzelne Aminosäuren erkennt. Das Molekül, eine Fettsäuresynthase, kennt er im Schlaf, denn er hat seine Struktur in den vergangenen Jahren entschlüsselt. Dass der amerikanische Biochemiker und Nobelpreisträger des Jahres 2009, Thomas Steitz, und ein ehemaliger Mitarbeiter von Steitz, Nenad Ban, dabei etwas schneller waren, sieht er sportlich. Schließlich war er als Nachwuchswissenschaftler noch weniger erfahren. Seine detaillierten Kenntnisse kann er nun für ein neues Forschungsprogramm nutzen. Die Volkswagenstiftung hat ihm eine Lichtenberg-Professur bewilligt, die in den kommenden 5 Jahren mit 1,5 Millionen Euro ausgestattet ist.

Martin Grininger, geboren 1976 in Linz, hat sein Studium in Österreich begonnen, den größten Teil seiner Studienzeit aber in München verbracht. Nach seinem Chemie-Studium wandte er sich während der Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Biochemie der Strukturbiologie und Biochemie zu. Am Institut von Prof. Dieter Oesterhelt war er Projektleiter der Gruppe „Biologische Chemie“. Vor kurzem ist er nun in das neue Gebäude des Exzellenzclusters „Makromolekulare Komplexe“, kurz CEF, eingezogen und fühlt sich dort schon wohl. „Dass ich das CEF in meinem Antrag als Institution für mein Forschungsvorhaben wählte, hat die Gutachter überzeugt“, sagt Grininger. „Frankfurt ist die ideale wissenschaftliche Umgebung für mein Projekt“.

Grininger hat sich vorgenommen, große multifunktionelle Proteine wie die Fettsäuresynthase chemisch zu verändern, so dass sie Aufgaben erledigen, für die sie die Natur nicht vorgesehen hat. Das ist nicht einfach, denn es handelt sich um komplizierte molekulare Maschinen, die fast so groß sind wie das Ribosom – ein Komplex aus Proteinen und Nucleinsäuren, der Proteine aus Aminosäuren herstellt. Die molekularen Maschinen, die Grininger nun untersuchen will, heißen Polyketidsynthasen, weil sie Polyketide herstellen. Diese sind wegen ihrer hohen Bioaktivität besonders für die pharmazeutische Forschung interessant. Ein bekanntes Beispiel ist das Antibiotikum Erythromycin, aber auch der bei Krebs eingesetzte Wirkstoff Epothilon, der die Zellteilung hemmt.

Antibiotika wie Erythromycin im Labor herzustellen, ist aufwändig: Man benötigt viele Reaktionsschritte, verwendet teilweise giftige Katalysatoren, die wieder entfernt werden müssen, und arbeitet bei hohen Temperaturen. Wenn man Polyketidsynthasen dazu bringen könnte, das gleiche Ergebnis in wässriger Lösung und bei Raumtemperatur zu erzielen, wäre dies wesentlich effizienter und umweltschonender. Außerdem könnte man die molekulare Maschine durch chemische Modifikationen dazu bringen, auch Varianten des Wirkstoffs zu produzieren, was wichtig ist, wenn Resistenzen auftreten. Doch dies ist ein Fernziel, wie Grininger betont. Zunächst muss er herausfinden, mit welchen „Werkzeugen“ er die Nano-Maschine verändern kann und wie sich dadurch sowohl ihre Produkte als auch ihre Leistungsfähigkeit verändern. Das ist ein Puzzle mit vielen Teilen.

Bildmaterial zum Download finden Sie in der rechten Spalte.

Informationen: Prof. Martin Grininger, Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-42705, grininger@chemie.uni-frankfurt.de.

 

Jan 27 2012

Podiumsdiskussion über systembiologische Ansätze in der Medizin am 1. Februar 2012 am Forschungskolleg Humanwissenschaften

Personalisierte Medizin: Gefahr des gläsernen Menschen?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Um medizinische Chancen und rechtliche Risiken der so genannten personalisierten Medizin geht es bei einer Podiumsdiskussion am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität. Die personalisierte Medizin befasst sich mit den grundlegenden Mechanismen, wie chronische Erkrankungen bei einzelnen Patienten entstehen und wie man sie früher erkennen und behandeln kann. Doch die schiere Menge und der mögliche Missbrauch der dazu gesammelten Daten legen auch eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber unerwünschten „Nebenwirkungen“ nahe. Die Diskussion mit ausgewiesenen Experten der Medizin und Rechtswissenschaft hat das

Thema: Systembiologische Ansätze in der medizinischen Forschung: Personalisierte Medizin – Gefahr des gläsernen Menschen?
am: Mittwoch, dem 1. Februar 2012, um 18.30 Uhr
Ort: Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe

Die Fortschritte in der medizinischen Forschung gehen Hand in Hand mit einer rasant steigenden Verarbeitungsgeschwindigkeit enormer Informationsmengen. Immer wichtiger ist es, die neuen Erkenntnisse über biologische Systeme in die medizinische Praxis umzusetzen und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Dabei kommt es zu neuen Verwendungen personenbezogener Daten: Das menschliche Genom wurde bereits entschlüsselt, Medikamententherapien können zunehmend für einzelne Patientengruppen maßgeschneidert angepasst werden. Die personalisierte Medizin auf der Grundlage genetischer Informationen ist so einerseits zum großen Hoffnungsträger geworden, der individuelle Therapieansätze vorantreibt. Andererseits sind insbesondere die benutzten genetischen Daten hoch sensibel. Für die Betroffenen gestaltet sich die Kontrolle der Verwendung ihrer Daten schwieriger.

Welche Möglichkeiten bietet die personalisierte Medizin und wo liegen ihre Grenzen? Welche gesellschaftlichen Konsequenzen bringen fortschreitende Analysemöglichkeiten komplexer Systeme wie des menschlichen Organismus mit sich? Bei der Veranstaltung, initiiert durch das Forschungskolleg Humanwissenschaften und die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS), setzen sich die Diskutanten mit diesen Fragen auseinander. Nach einer Begrüßung durch Dr. Susanne Schultz-Hector, Vorstandsmitglied der EKFS, und Prof. Spiros Simitis, Wissenschaftlicher Direktor des Kollegs, hält Prof. Rudi Balling einen einleitenden Vortrag. Der Direktor des Zentrums für Systembiologie der Universität Luxemburg gibt dabei Einblicke in die Biomedizin und ihre Anwendungen in der personalisierten Medizin.

Die weiteren Experten auf dem Podium sind neben dem Juristen Spiros Simitis, der auch lange Jahre Datenschutzbeauftragter des Landes Hessen war, Prof. Josef Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität und Direktor des Pharmazentrums des Universitätsklinikums, sowie Prof. Klaus Günther, Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität und Co-Sprecher des Frankfurter Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“.

Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen. Um eine kurze Anmeldung wird gebeten.

Anmeldung: Andreas Reichhardt, Tel: (06172) 13977-16, Fax: (06172) 13977-39, a.reichhardt@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Dr. Susanne Schultz-Hector, Tel.: (06172) 897510, kontakt@ekfs.de, Bernd Frye, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel: (06172) 13977-14, frye@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

 

Jan 26 2012

Studierendenhaus kann fristgerecht auf dem Campus Westend realisiert werden

Letzte Hürde genommen

FRANKFURT. Es ist ein Gebäude mit hoher Symbolkraft für die Studierenden in Frankfurt, aber auch für die Verfasste Studierendenschaft in Deutschland insgesamt: das Studierendenhaus an der Goethe-Universität. Als Symbol für den Wiederaufstieg einer demokratischen Studierendenschaft in Deutschland war es nach dem Zusammenbruch von Nazi-Deutschland mit Unterstützung der Amerikaner errichtet und vom damaligen Rektor, Max Horkheimer, 1953 eröffnet worden. Danach gab es viele Hochschulen, die diesem Beispiel nacheiferten und ebenfalls Studierendenhäuser errichteten.

Mit dem Umzug der Hochschule von Bockenheim ins Westend soll nun bis 2014 für knapp 13 Mio. Euro ein neues Studierendenhaus errichtet werden, 11 Mio. davon aus Mitteln des Landes Hessen. Das Besondere dabei: Die Studierenden setzen wichtige Akzente bei der selbstbestimmten Ausgestaltung des Hauses und nehmen dafür insgesamt 1,8 Mio. Euro aus Mitteln der Studierendenschaft in die Hand: Neben einer Fahrradwerkstatt und einem Dachgarten soll ein Multifunktionssaal für studentische Veranstaltungen aller Art, wie z.B. Kino und Konzerte, entstehen. Zudem legen die Studierenden großen Wert auf die ökologische Ausgestaltung ihres Gebäudes. Gerade haben die Vorsitzende des Allgemeine Studierendenausschusses und der Präsident der Goethe-Universität mit ihren Unterschriften unter eine entsprechende vertragliche Regelung den Weg freigemacht für den Neubau auf dem Campus Westend.

Im März oder April 2012 könnte ein internationaler Architektenwettbewerb für das Haus ausgeschrieben und Anfang 2013 mit den Bauarbeiten begonnen werden. Die Bauzeit dürfte etwa 18 Monate betragen, so dass eine Fertigstellung bis 2014 möglich ist. Das Gelände für das knapp 4000 Quadratmeter umfassende Gebäude im Norden des Campus in unmittelbarer Nähe der Studierendenwohnheime ist bereits festgelegt.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl dankte dem Land Hessen für seinen Beitrag und betonte, dies sei ein guter Tag für die Studierenden der Goethe-Universität. Das Präsidium habe sich seit langem dafür eingesetzt, dass die studentische Tradition eines selbstverwalteten Gebäudes auf dem Campus Westend fortgeführt werden könne. Bemerkenswert sei, dass sich die Studierenden mit einem hohen Eigenanteil an der Ausgestaltung des Gebäudes beteiligten. Dies gewährleiste eine Realisierung, die sich eng an Nutzerbedürfnissen orientiere.

Auch die Vorsitzende des AStA, Claudia Tinaui, brachte Ihre Freude über die gelungene Einigung zum Ausdruck: „Die Anstrengungen der letzten Monate haben sich gelohnt. 2014 werden wir das neue Haus auf dem Campus Westend beziehen können. Damit ist die Verfasste Studierendenschaft endlich am neuen Campus präsent mit einem in Eigenregie betrieben Haus, welches viel Raum für studentische Projekte und Kultur bietet.“

Kontakt: Michael Grundmann, 0178/4867660

Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter Marketing und Kommunikation, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23935, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

 

Jan 26 2012

Frankfurter Uniklinik nimmt Routinebetrieb auf

Neue Technik verbessert frühe Alzheimer-Diagnose

FRANKFURT. Eine Chance die Gehirnerkrankung frühzeitig zu diagnostizieren, bieten die Alzheimer-typischen Schädigungen der Zellen im Gehirn. Die Schrumpfung des Gehirns mit Hilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) lässt sich zwar als Bild erfassen, doch sind die damit verbundenen Veränderungen – für das Auge - erst in einem späten Stadium der Krankheit sichtbar. Das führte bisher dazu, dass die Alzheimer-Erkrankung oft erst dann festgestellt werden konnte, wenn die Symptome der Krankheit schon weit fortgeschritten und die therapeutischen Möglichkeiten begrenzt sind. Dank der automatisierten Hippokampusvolumetrie, einer speziellen Computertechnik, ist es nun möglich das Volumen und die Verteilung der Hirnsubstanz auf der Basis der MRT-Daten präzise zu vermessen. Von besonderem Interesse für die Alzheimer-Diagnose ist die Vermessung des Hippokampus - die Hirnregion, die neue Informationen in das Langzeitgedächtnis überträgt – und bei der schon die kleinsten Volumenveränderungen auf einen Beginn der Demenz hindeuten. Da die Analyse technisch sehr aufwendig ist, wurde sie bisher weltweit nur in einigen Forschungszentren und im Rahmen von wissenschaftlichen Studien eingesetzt. Nach einer einjährigen Pilotphase unter der Leitung des international anerkannten Alzheimer-Forschers Professor Dr. Harald Hampel, ist die neue Technik jetzt auch als Anwendung in der allgemeinen Versorgung der Patienten an der Frankfurter Uniklinik möglich.

Zitat Professor Dr. Hampel, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie: „Durch den Betrieb eines spezialisierten Referenzzentrums erhoffen wir uns eine weitere Steigerung unserer Diagnosequalität gerade im Frühstadium der Alzheimer-Erkrankung“.

Betroffene, die sich für diese neue Untersuchungsmethode interessieren, wenden sich bitte an die Gedächtnissprechstunde, 069-6301-7634. Anfragen zu wissenschaftlichen Studien über das zentrale Studientelefon: 069-6301-7634

Information: Prof. Dr. Harald Hampel , Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt, 069 63 01 - 63 73, harald.hampel@med.uni-frankfurt.de, www.psychiatrie.uni-frankfurt.de

 

Jan 25 2012

Podiumsdiskussion im Frankfurter Kunstverein am 4. Februar mit Bürgerrechtler Joachim Gauck und Rechtsprofessor Klaus Günther

Frankfurter Stadtgespräch: Demokratie in der Krise?

FRANKFURT. Die gegenwärtigen Krisen setzen auch die Demokratie unter Druck. Sachzwänge und Sachverständige scheinen das Regierungshandeln zu bestimmen. Doch wie steht es dabei um die Legitimation der weitreichenden politischen Entscheidungen? Welche Bedeutung hat die Demokratie gerade in der Krise? Und nicht zuletzt: Wer heute von der Zukunft unserer Demokratie spricht, darf auch nicht über Europa schweigen – dem Ort, an dem zahlreiche Zukunftsentscheidungen getroffen werden. Das nächste Frankfurter Stadtgespräch, veranstaltet vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität und dem Frankfurter Kunstverein, widmet sich dem

Thema: „Demokratie in der Krise? – Welche Einmischungen die aktuellen Umbrüche erfordern“
am: Samstag, dem 4. Februar 2012, um 17.00 Uhr
Ort: Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, 60311 Frankfurt

Beim nunmehr 8. Frankfurter Stadtgespräch diskutieren zwei Persönlichkeiten, die auf der Suche nach Einschätzungen und Antworten weiterhelfen können: Joachim Gauck, prominenter Bürgerrechtler und ehemaliger Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, kandidierte 2010 für das Amt des Bundespräsidenten. Klaus Günther ist Co-Sprecher des Exzellenzclusters und Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität. Die Moderation hat Thomas Biebricher, ebenfalls Mitglied des Clusters. Der Politikwissenschaftler befasst sich in seinem aktuellen Forschungsprojekt mit der normativen Dimension neoliberalen Denkens. Der Eintritt zum Frankfurter Stadtgespräch ist frei.

Das Stadtgespräch mit Joachim Gauck und Klaus Günther gehört zum wissenschaftlichen Rahmenprogramm der Ausstellung „Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen“, einem Gemeinschaftsprojekt des Clusters mit dem Frankfurter Kunstverein vom 20. Januar bis 25. März 2012.

Informationen: Peter Siller, Exzellenzcluster ‚Die Herausbildung normativer Ordnungen’, Tel: (069) 798-25290, peter.siller@normativeorders.net, www.normativeorders.net/frankfurter-stadtgespraech, www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/ausstellungsprojekt

 

Jan 25 2012

Vortrag zu Klimawandel und Kontroversen um Forschungsergebnisse

Führerender Klimaforscher Stefan Rahmstorf kommt

FRANKFURT. In der wissenschaftlichen Welt längst anerkannte Tatsachen zur globalen, durch den Menschen verursachten Erwärmung werden von einem Teil der Öffentlichkeit immer noch angezweifelt. Wie ist damit gesellschaftlich umzugehen? Diese Frage beantwortet Prof. Dr. Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung in seinem Vortrag im Rahmen der Deutsche Bank Stiftungsgastprofessur „Zukunft des Lebens“

am Donnerstag, dem 26. Januar um 19 Uhr,
im Festsaal des Senckenberg Naturmuseums, Senckenberganlage 25.

Moderiert wird die Veranstaltung von Andreas Mulch, Professor an der Goethe-Universität und stellvertretender Direktor des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums.

In seinem Vortrag wird Stefan Rahmstorf neueste Ergebnisse international anerkannter Klimaforscher zu verschiedenen Aspekten des Klimawandels präsentieren. Dabei geht es implizit auch darum, was uns in Zukunft noch erwartet, denn die aktuellen Nachrichten zum Klimawandel machen vor allem eines klar: das Klima heizt sich immer weiter auf. So wurden 2005 und 2010 als die wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen, und auch das Jahr 2011 gehört nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zu den fünf wärmsten Jahren seit Beginn deutschlandweiter Temperaturmessungen im Jahr 1881. Wenn Spaziergänger am Strand heute auf demselben Fleck laufen möchten wie früher, müssten sie sich die Hosenbeine hochkrempeln, denn allein in den letzten beiden Jahrzehnten ist der Meeresspiegel um mehr als drei Zentimeter pro Jahrzehnt gestiegen. Gleichzeitig gab es in den letzten zehn Jahren eine Häufung von Wetterextremen wie Hitzewellen und Starkregen.

Darüber hinaus beschäftigt sich Rahmstorf mit der Frage, wie die Gesellschaft mit den in der Wissenschaft enthaltenen Mess-Unsicherheiten umgeht. Gerade letztere lassen einige Menschen an den Ergebnissen der Forschung zweifeln, und Affären um E-Mails von Kli-ma¬for¬schern haben das Vertrauen in die Forschung erschüttert. Die Mehrheit der Bevölkerung hat jedoch den Klimawandel als bewiesen akzeptiert. Welche Lehren sollten daher aus den Erkenntnissen gezogen werden? Rahmstorf zeigt konstruktive Lösungsansätze auf, mit denen wir der „Klimakrise“ nachhaltig begegnen können. Zum Beispiel mit dem Umstieg auf erneuerbare Energien, für den das technische Potenzial auf jeden Fall vorhanden ist.

Prof. Stefan Rahmstorf hat Physik und physikalische Ozeanographie in Deutschland und Großbritannien studiert und in Neuseeland in Ozeanographie promoviert. Seit 1996 arbeitet er am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und lehrt seit 2000 als Professor im Fach Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Rahmstorf ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung und war einer der Leitautoren des 4. Sachstandsberichtes des Weltklimarates (IPCC).

Der Vortrag ist Teil der Reihe „Zukunft des Lebens – vom gesellschaftlichen Umgang mit biologischer Vielfalt und Klimawandel“, die im Rahmen der seit 1986 an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ neben der Deutsche Bank AG von der BHF-Bank-Stiftung, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie hr2 kultur unterstützt wird. Mehr unter: www.bik-f.de/zukunftdeslebens

Zusätzlich zum Vortrag findet am Freitag, dem 27.1.2012, von 10.30 bis 12 Uhr ein vertiefendes Seminar mit dem Titel „Land unter? Klima und Meeresspiegel“ im Raum GW 2 101, Geozentrum, Altenhöferallee 1, Campus Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt, statt.

Informationen: Dr. Julia Krohmer, Pressereferentin LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Tel.: (069) 7542 1837,jkrohmer@senckenberg.de oder Sabine Wendler, Pressereferentin BiK-F, Tel.: (069) 7542 1838, sabine.wendler@senckenberg.de.

 

Jan 21 2012

Diskussionsrunde zum Film „80064“ von Artur Zmijewski

Kunstspektakel oder ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus?

FRANKFURT. In seiner Videoarbeit von 2004 drängt Artur Żmijewski einen Auschwitzüberlebenden zum Nachstechen seiner verblassten Lagernummer. Der Film wirft die Frage nach den Grenzen der Kunst auf. Wie weit darf ein Künstler gehen? Was in den Augen einiger Kritiker eine neue Art des Erinnerns darstellt, erleben andere als obszöne Grausamkeit und Provokation.

Veranstaltungsreihe: 360 ° - Film und Diskussionsrunde
Thema: Art & Memory: What's at stake?
Film: Artur Żmijewski "80064" am 26. Januar 2012, Beginn 20 Uhr
Ort: Campus Westend der Goethe Universität, Eisenhower Rotunde im I.G.-Farben-Haus/ Grüneburgplatz 1

Für den alten Mann, der sich am Ende zur Wiederholung der Tätowierung bereit erklärt, zählt vor allem eins: Die wieder gut sichtbar gemachte Nummer auf seinem Unterarm bedroht seine Glaubwürdigkeit als Zeitzeuge. Die historische Spur verblasst, wird überlagert von einer Nachahmung, die vielleicht nicht mehr geeignet ist, seine Geschichte zu bezeugen.

Für Artur Żmijewski, der im April 2012 als künstlerischer Leiter die 7. Berlin Biennale eröffnen wird, sind seine Filme Sozialforschung, mit der er am öffentlichen Diskurs teilnimmt.

360 ° ist eine Veranstaltung von Studierenden und des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften. Über den Film „80064“ von Artur Zmijewski und seine Aussage diskutieren Raphael Gross, Leiter des Fritz Bauer Instituts und Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main, Liliane Weissberg, Professorin an der University of Pennsylvania, sowie Anda Rottenberg, freie Kuratorin in Warschau. Geleitet wird die Diskussion von Swantje Karich, Kunstredakteurin der FAZ.

Informationen: Dr. Stefanie Heraeus, Kunstgeschichtliches Institut, Senckenberganlage 31, Telefon 069 / 798-22489, Vivien Trommer, Telefon 0170-7538912, kuratierenundkritik@kunst.uni-frankfurt.de,

 

Jan 21 2012

Studierende der Goethe-Universität simulieren Vereinte Nationen

Aus Uni wird UNO

FRANKFURT. Am Campus Westend steht vom 26.-29. Januar 2012 alles im Zeichen der Politik: über 200 politisch interessierte Studierende treffen sich anlässlich der UN-Simulation Main Model United Nations (MainMUN), um in der UN-Generalversammlung, dem Sicherheitsrat und dem Entwicklungsprogramm der UN (UNDP) ihre gewählten Länder zu vertreten.

In der Generalversammlung sind hitzige Debatten bereits vorprogrammiert, denn die Themen auf der Agenda sind hochaktuell und international umstritten: der „Arabische Frühling“ und die „Schutzverantwortung“ (Responsibility to Protect), „ein Konzept der internationalen Politik und des Völkerrechts zum Schutze des Menschen vor schweren Menschenrechtsverletzungen und Brüchen des humanitären Völkerrechts“ (Quelle: Wikipedia). Da die Delegierten die Positionen ihrer jeweiligen Länder vertreten, werden die Vorsitzenden streng über die Einhaltung der Verfahrensordnung der Vereinten Nationen wachen müssen.

Auch der Sicherheitsrat hat ein kontroverses und aktuelles Thema auf der Agenda: „Klimawandel und internationale Sicherheit“, während sich das UNDP mit „Binnenflüchtlingen“ beschäftigt. In allen drei Komitees werden die Delegierten diskutieren und Kompromisse aushandeln, auf deren Basis sie Resolutionen schreiben, die dem Komitee zur Abstimmung vorgelegt werden.

Zusätzlich zu den Debatten in den Komitees wird es am Freitag sechs Expertenvorträge zu den Themen auf der Agenda geben, wodurch den Delegierten ein über ihre eigenen Vorbereitungen hinausgehender Einblick in die Problematiken geboten wird.

Für die Delegierten geht es bei MainMUN natürlich nicht nur um politische Debatten, sondern auch um interkulturellen Austausch und neue Freundschaften.

Organisiert wird MainMUN von Studierenden der Goethe-Universität, die von Prof. Dr. Tanja Brühl unterstützt werden. Die Leitung des Organisationsteams haben unsere Generalsekretäre Diana Schmidt und Milan Dandukovic übernommen. Die Schirmherrschaft übernimmt wie bereits schon in den vergangenen Jahren die Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung. Finanziell und ideell unterstützt wird die Veranstaltung von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. und der Goethe-Universität.

Pressekontakt und weitere Informationen:
Faculty Advisor: Verena Zenker (M.A.), vzenker@hotmail.de, Tel. 0151/19474210, Secretaries-General: Diana Schmidt, sg@mainmun.de, Tel. 0170/3806155, Milan Dandukovic, sg@mainmun.de, Tel. 0151/22941408

 

Jan 20 2012

Internationales Symposium sucht Antworten und gibt Startschuss für interdisziplinäres Forschungsprogramm

Was bleibt nach Fukushima und Tschernobyl?

FRANKFURT. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima bleiben viele Fragen offen. Welche Lehren können aus der Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl gezogen werden? Wie verarbeiten die postsowjetische und die japanische Gesellschaft die Jahrhundertkatastrophen? Welche Veränderungen verursachten sie im sozialen und kulturellen Gefüge? Welche Konsequenzen ziehen die Gesellschaften für ihre Zukunft? Welche Akteure tragen den Wandel? Wie steht es um die Zukunft der Kernenergie? Welche Rolle können die Kultur- und Sozialwissenschaften für die Interpretation der Krisen leisten?

Solchen Fragen geht auf Einladung des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien (IZO) der Goethe-Universität und des Gießener Zentrums östliches Europa (GiZo) ein mit internationalen Wissenschaftlern besetztes Symposium mit dem Titel „Comparing Fukushima and Chernobyl: Social and Cultural Dimensions of the Two Nuclear Catastrophes“ nach, das am

8. und 9. März 2012 an der Goethe-Universität in Frankfurt stattfindet (Campus Westend, IG-Farben-Gebäude, Raum IG 311, jeweils ab 9:00 Uhr).

Ziel der Veranstaltung ist es, aus interkulturell und international vergleichender Perspektive die sozialen und kulturellen Folgen der beiden Reaktorkatastrophen für (Ost-)Asien bzw. (Ost-)Europa zu analysieren und auf dieser Grundlage ein langfristig angelegtes, interdisziplinäres Forschungsprogramm aufzubauen.

Ermöglicht wird der Kongress durch eine großzügige Förderung der Japan Foundation im Rahmen des Grant Program for Intellectual Exchange, der Fritz Thyssen Stiftung sowie mit Mitteln aus dem mit inzwischen über 40.000 Euro dotierten Nakama-Fonds der Goethe-Universität, den das Präsidium im Frühjahr 2011 unmittelbar nach der Katastrophe eingerichtet hatte. Die Erlöse des Nakama-Fonds sollen den Austausch mit japanischen Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Studierenden fördern.

Weitere Details zum Ablauf und Inhalt sind unter „Veranstaltungen“ auf der Internetseite des Frankfurter Ostasienzentrums www.izo.uni-frankfurt.de abrufbar.

Informationen und Anmeldung: PD Dr. Thomas Feldhoff, Koordinator des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23284, izo@uni-frankfurt.de

Weitere Informationen:
Das Interdisziplinäre Zentrum für Ostasienstudien (IZO) ist eine fächerübergreifende wissenschaftliche Einrichtung der Goethe-Universität. Gegründet 2008 als interdisziplinäres Kompetenzzentrum für Ost- und Südostasien, ist es im Zuge der vom Land Hessen geförderten Zentrenbildung kleinerer geistes- und regionalwissenschaftlicher Fächer an hessischen Hochschulstandorten entstanden. Ziel von Forschung und Lehre am IZO ist die Auseinandersetzung mit den modernen Kulturen und Gesellschaften Chinas, Japans, Koreas und Südostasiens sowie ihren historischen Grundlagen im Zusammenwirken der Perspektiven unterschiedlicher Disziplinen: Sprach- und Kulturwissenschaften, Gesellschafts-, Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bündeln so ihre ostasienbezogenen Aktivitäten in Forschung und Lehre und fördern das öffentliche Bewusstsein für die große Bedeutung der Region in einer zunehmend komplexen, globalisierten und vernetzten Welt.

Das Gießener Zentrum östliches Europa (GiZo) ist seit 2006 an der Justus-Liebig-Universität Gießen aktiv. Das GiZo baut auf einer starken Tradition der Osteuropaforschung in den Kultur-, Sozial-, Politik-, Wirtschafts-, Rechts- und Agrarwissenschaften. Ausgehend von der regionalen Konzeption „östliches Europa“, die neben Ostmittel-, Südost- und Osteuropa auch die Türkei sowie die türksprachigen Regionen der ehemaligen Sowjetunion umfasst, setzt sich das GiZo zum Ziel, das östliche Europa im Kontext von Gesamteuropa zu beschreiben, zu analysieren und zu bewerten.

 

Jan 20 2012

Projekt des Frankfurter Kunstvereins und des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität startet am 20. Januar 2012

Auftakt der Ausstellung „Demonstrationen“

FRANKFURT. Das Ausstellungsprojekt „Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen“ spürt den lebendigen Momenten des Aushandelns normativer Ordnungen im öffentlichen Raum nach. Ausgangspunkt ist die interdisziplinäre Betrachtung und Analyse ästhetischer Ausdruckformen zum Thema „Demonstrationen“ – von historischen und zeitgenössischen Gemälden, Grafiken und Fotografien über Installationen, Video- und Soundarbeiten bis zu Performances. Zu sehen sind die Werke von rund 40 internationalen Künstlern. Die Ausstellung wird durch ein umfangreiches wissenschaftliches Rahmenprogramm begleitet.

Das groß angelegte Projekt ist eine Kooperation zwischen dem Frankfurter Kunstverein und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Es beginnt am 20. Januar und geht bis zum 25. März. Hauptveranstaltungsort ist der Frankfurter Kunstverein.

Zentrales Anliegen beider Kooperationspartner ist es, gesellschaftliche Prozesse und Zustände zu reflektieren und dabei den institutseigenen Kontext zu erweitern. „Auch Kunstvereine sind Orte, an denen Auseinandersetzungen um normative Ordnungen stattfinden, etwa wenn es darum geht, was Kunst ist, was Kunst sein darf oder was sie sein soll“, so Holger Kube Ventura, Direktor des Frankfurter Kunstvereins. „Die Ausstellung möchte den Wandel der kommunikativen Auseinandersetzung um normative Ordnungen im öffentlichen Raum sowohl aus zeitgenössischer als auch aus historisch-ideengeschichtlicher Perspektive in den Blick nehmen. Sie bezieht dabei künstlerische Projekte ein, die selbst in Form von öffentlicher Kommunikation bestehen oder ihr Publikum zum Akteur und Mitgestalter werden lassen“, erläutert Kube Ventura weiter die Stoßrichtung des Projekts.

Klaus Günther, Co-Sprecher des Exzellenzclusters, freut sich über die fruchtbare Zusammenarbeit des 2007 gegründeten interdisziplinären Forschungsverbunds mit dem Frankfurter Kunstverein: „Für das Werden normativer Ordnungen spielen Umbruchsprozesse und zugehörige Bilder, Erzählungen oder Fakten, die Begründungen liefern oder in Frage stellen, eine wichtige Rolle“, erklärt er. „Ausstellung und Performances werden das sichtbar machen, während wir das ambitionierte Projekt um unseren wissenschaftlichen Blick auf die Erforschung sozialer Regeln, Normen und Institutionen erweitern werden und dabei selbst von der Ausstellung lernen wollen.“

Ausgehend von der facettenreichen Bedeutung des lateinischen Begriffs „demonstrare“ – vom bloßen Akt des Aufzeigens über die wissenschaftliche Beweisführung bis hin zum Massenprotest auf der Straße – setzt die Ausstellung historische Werke mit zeitgenössischen Arbeiten in einen Dialog. Zentral sind dabei die Vielfalt künstlerischer Auseinandersetzungen mit gesellschaftlichen Umbrüchen und der Widerhall, den politische Ereignisse in ästhetischen Werken erzeugen. Im Ausstellungsparcours werden Aspekte von Bewegung und Blockade, Zeigen und Repräsentieren, Zweifeln und Legitimieren genauer untersucht.

Als wichtiger Bestandteil der Ausstellung finden die zahlreichen Performances im Frankfurter Kunstverein, im Stadtraum und an anderen Veranstaltungsorten in Frankfurt statt. Sie sollen Rituale, Verhaltenskodizes und Demonstrationsformen erkunden. So ruft beispielsweise der griechische Künstler Yorgos Sapountzis gleich zu Beginn der Ausstellungslaufzeit in „Die Herausberufenen“ zu einer Erkundung des öffentlichen Raumes zwischen Kunstverein, Römer und Paulskirche auf. Die Hamburger Aktivisten Schwabinggrad Ballet erproben mit einer Versammlung auf dem Vorplatz der EZB Formen der griechischen Basisdemokratie, während der italienische Künstler Marcello Maloberti seine Teilnehmer zu einer absurden Parade durch die Frankfurter Innenstadt einlädt. Anna Mendelssohn versammelt in ihrer eindringlichen Performance „Cry Me A River“ verschiedene Stimmen zum Klimawandel.

An dem umfangreichen Rahmenprogramm der Ausstellung sind zahlreiche Geistes- und Sozialwissenschaftler des Exzellenzclusters beteiligt. Ein Highlight ist das „Amt für Umbruchsbewältigung“: Rund 40 namhafte Wissenschaftler werden vom 27. bis 29. Januar das Presse- und Informationsamt der Stadt Frankfurt beziehen und interessierte Bürger in persönlichen Gesprächen über die Umbrüche unserer Zeit beraten. Dieses besondere Veranstaltungsformat wird zusätzlich von zwei hochkarätig besetzten Podien zu aktuellen Umbruchsfragen und einer „Langen Nacht den Protestsongs“ flankiert.

Die Kuratorinnen des Projekts sind Fanti Baum (Performance-Teil), Britta Peters (Positionen zeitgenössischer Kunst) und Dr. Sabine Witt (Positionen Kunst- und Ideengeschichte). Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen sowie einer Vielzahl an Abbildungen erschienen, herausgegeben vom Frankfurter Kunstverein und dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg. Preis: 25 Euro (während der Ausstellungsdauer), 20 Euro (für Mitglieder), 38 Euro im Buchhandel.

„Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen“ wird ermöglicht durch die Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Kulturstiftung des Bundes.

Ort: Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, 60311 Frankfurt am Main

Informationen: Tel. +49 (0) 69.219314-0, post@fkv.de, www.fkv.de, www.normativeorders.net

Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag: 11 – 19 Uhr, Mittwoch: 11 – 21 Uhr, Samstag und Sonntag: 10 – 19 Uhr, Montag geschlossen

Eintritt: 6 € (ermäßigt: 4 €)

Pressekontakte:
Frankfurter Kunstverein: Julia Wittwer, Anna Goetz
Tel.: +49.69.219314-30 /-40; E-Mail: presse@fkv.de
Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“: Peter Siller
Tel: +49.69.798.25272; E-Mail: peter.siller@normativeorders.net

 

Jan 19 2012

Goethe-Universität und ihre Partner punkten in der vierten Staffel der LOEWE-Initiative erneut mit starken Projekten

Millionen für exzellente, praxisnahe Forschung

FRANKFURT. Exzellente, praxisnahe Forschung: Sie steht im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und die Goethe-Universität einladen. Im Rahmen der Festveranstaltung stellen Wissenschaftler der Goethe-Universität und ihre Kooperationspartner die Projekte vor, die im hessischen Forschungsförderungsprogramm (LOEWE) gepunktet haben und mit Fördersummen in Millionenhöhe bedachten wurden.

Die Veranstaltung weicht von der üblichen Dramaturgie mit einzelnen Grußworten und Vorträgen ab. Stattdessen wird in moderierter Form die Relevanz der einzelnen Projekte im Gespräch erschlossen. Sie findet statt am

Donnerstag, den 19. Januar 2012, 17.00-19.30 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Festsaal des Casinos, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt a.M.

Nach einem moderierten Dialog zwischen der hessischen Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann und Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl über die grundsätzliche Bedeutung der LOEWE-Initiative schließen sich Gespräche mit den Machern der prämierten Projekte an. Im Anschluss steht ein Empfang auf dem Programm.

Zwei praxisnahe Projekte („Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung“, „Anwendungsorientierte Arzneimittelforschung“) werden bei dieser Gelegenheit neu in die Förderung aufgenommen, drei bereits bestehende Zentren für jeweils drei weitere Jahre verlängert.

Medienvertreter sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen.

 

Jan 19 2012

Anglist wird für sein kulturelles Engagement ausgezeichnet

Bundesverdienstkreuz für Prof. Klaus Reichert

FRANKFURT. Der Anglist Klaus Reichert, Emeritus der Goethe-Universität, wird am 19. Januar in Darmstadt mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet. „Er zählt zu den wichtigsten und renommiertesten Repräsentanten des deutschen Universitäts- und Literaturbetriebs und hat einen Einfluss auf das kulturelle Leben ausgeübt, der über seinen wissenschaft¬lichen Beruf weit hinausgeht“, so die Begründung des Bundespräsidialamts.

Klaus Reichert, geboren 1938 in Fulda, studierte nach dem Abitur Philosophie, Germanistik und Anglistik in Marburg, Gießen, Frankfurt, London und Berlin. Diese interdisziplinäre Ausrichtung behielt er im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere bei. Von 1975 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 war er ordentlicher Professor für Anglistik und Amerikanistik an der Goethe-Universität. 1993 gründete er dort das „Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit“, das er bis 2006 als geschäftsführender Direktor leitete. Von 2002 bis 2011 amtierte er als Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Reicherts Forschungsschwerpunkte sind Literatur- und Wissenschaftsgeschichte der Frühen Neuzeit, Übersetzungstheorie und -geschichte, die Literatur der Renaissance und die Literatur der klassischen Moderne. Zu Shakespeare veröffentlichte er die Bücher „Fortuna oder die Beständigkeit des Wechsels“ und „Der fremde Shakespeare“. Die Autoren der klassischen Moderne wie James Joyce, Gertrude Stein, Paul Celan oder Wolfgang Hildesheimer interpretiert Reichert in „Lesenlernen. Das Menschenrecht auf Poesie“. Besonders intensiv beschäftigte er sich mit Joyce, der ihn auch zu grundlegenden Überlegungen zur Geschichte, Theorie und Praxis des Übersetzens anregte („Die unendliche Aufgabe“ und „Weltalltag der Epoche“). Im deutschen Sprachraum gilt er als der herausragende Wissenschaftler auf diesem Gebiet.

Darüber hinaus veröffentlichte Klaus Reichert mehrere Gedichtbände und zwei Reisetagebücher („Wüstentage. Journal einer Reise“ und „Türkische Tagebücher. Reisen in ein unentdecktes Land“). Prof. Reichert wurde für sein wissenschaftliches Werk mehrfach ausgezeichnet. Er erhielt den Wieland-Preis für Übersetzung (1983), den Hessischen Kulturpreis (1996), das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse (2006) sowie denPreis der Kritik (2008).

Informationen: Prof. Klaus Reichert, mnreichert(at)aol.com

 

Jan 19 2012

Mittwochskonferenz mit Filmwissenschaftler Prof. Vinzenz Hediger

Ein Medium ohne Geschichte. Zur Historik des Films

FRANKFURT. Im Rahmen der Mittwochskonferenzen des Forschungszentrums für Historische Geisteswissenschaften an der Goethe-Universität hält der Filmwissenschaftler Prof. Vinzenz Hediger einen öffentlichen Vortrag

am: Mittwoch (25. Januar 2012) um 18 Uhr
Ort: IG-Farben-Haus, Raum 411, Campus Westend, Grüneburgplatz 1
Thema: „Ein Medium ohne Geschichte. Zur Historik des Films“

„Die Frage ist nicht, ob Film eine Kunst sein kann, die Frage ist, was Kunst (noch) ist, wenn es den Film gibt.“ So könnte eine Bestimmung der Problematik lauten, die Walter Benjamin in seinem Kunstwerkaufsatz behandelt. In seinem Vortrag wendet Vinzenz Hediger diese Frage auf die „Geschichte“ an und fragt, was Geschichte ist, wenn es den Film und andere technische Medien der Speicherung von Zeit gibt. Denn der Film beinhaltet, wie etwa der französische Historiker Pierre Sorlin argumentiert, eine tendenziell a-historische Logik der Wiederholung. Im Vortrag steht demnach weniger die Darstellung von Geschichte im Film im Zentrum als die Frage nach der Form der historischen Erfahrung unter den Bedingungen des Films. An Filmbespielen zur Sprache kommen sollen unter anderem Griffiths „Birth of a Nation“, Esfir Shubs „Der Fall des Hauses Romanov“ und Alexander Sokurovs „Moloch“.

Vinzenz Hediger ist seit dem Sommersemester 2011 Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Informationen: Prof. Vinzenz Hediger, Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Campus Westend, Tel: (069) 798-32079, hediger@tfm.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org.

 

Jan 18 2012

Humboldt-Preisträger Shmuel Feiner erforscht die jüdische Aufklärung

Israelischer Historiker zu Gast an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Der renommierte israelische Historiker Shmuel Feiner ist Spezialist für die deutsch-jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Neuzeit. Ein Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung, die Kooperationen zwischen exzellenten deutschen und ausländischen Wissenschaftlern fördert, ermöglicht ihm in diesem Jahr Forschungsaufenthalte an den Universitäten in Frankfurt und Düsseldorf. Seit Jahresbeginn ist er Gast der Martin Buber-Professur für jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität. Mit einer öffentlichen Vorlesung stellt er sich einem interessierten Publikum vor

am 19. Januar 2012 um 17 Uhr ct.
Ort: Campus Westend, Nebengebäude 1.741a
Thema: “No Fanatic is Easily Capable of Making my Cool Blood Boil!”: What Made Moses Mendelssohn Angry?

Shmuel Feiner ist Professor für moderne jüdische Geschichte an der Bar Ilan University, Ramat Gan. Er leitet außerdem das Jerusalemer Leo Baeck Institut, eine Dokumentations- und Forschungsstätte für die Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums. Er war bereits im vergangenen Jahr in Frankfurt, als er gemeinsam mit Christian Wiese, Martin Buber-Professor für jüdische Religionsphilosophie, eine hochkarätige internationale Konferenz zur jüdischen Aufklärung veranstaltete. In diesem Jahr wird er seine Forschungen zum komplexen Prozess der Säkularisierung des modernen Judentums fortsetzen. Erste Ergebnisse dieses umfassenden Forschungsprojekts hat er 2011 in seinem bedeutenden Werk „The Origins of Jewish Secularization in Eighteenth Century Europe“ vorgelegt, für das er jüngst mit einem israelischen Historikerpreis ausgezeichnet wurde.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnet Shmuel Feiner aus für seinen herausragenden Beitrag zur Interpretation der jüdischen Geistes-, Kultur- und Sozialgeschichte der Frühen Neuzeit und der Moderne. Vor allem mit seinen – auch in deutscher Sprache erschienenen – Arbeiten zur jüdischen Aufklärung in Europa hat er Entscheidendes zum Verständnis der Begegnung von Judentum und Moderne geleistet. Sein Buch „Die jüdische Aufklärung“ (2007) deutet die Haskala als jüdische Variante der europäischen Aufklärung und untersucht die Folgen dieser Bewegung für die kulturelle Integration des europäischen Judentums und die Herausbildung unterschiedlicher, einander vielfach widerstreitender jüdischer Identitäten im 18. und 19. Jahrhundert.

Shmuel Feiners 2009 veröffentlichte Biographie Moses Mendelssohns bietet ein spannendes Portrait eines der bedeutendsten Philosophen der Aufklärungsepoche, der als Vorkämpfer der bürgerlichen Gleichberechtigung der jüdischen Minderheit wirkte und als Jude zugleich auch schmerzhafte Erfahrungen der Zurückweisung und Diskriminierung durch zeitgenössische nichtjüdische Intellektuelle machte.

Als Humboldt-Preisträger wird Shmuel Feiner auch am Institut für Jüdische Studien an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zu Gast sein, wo vom 24-26. Juni 2012 zu seinen Ehren eine Konferenz zur jüdischen Geschichte und Kultur im 18. Jahrhundert stattfinden wird. Sie wird von Prof. Marion Aptroot (Düsseldorf) und Prof. Christian Wiese in Kooperation mit dem Leipziger Simon Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur organisiert.

Informationen: Prof. Christian Wiese, Martin Buber-Professor für jüdische Religionsphilosophie, Campus Westend, Tel.: (069)798-33342, C.Wiese@em.uni-frankfurt.de.

 

Jan 18 2012

Methan-bildende Archaeen als Bindeglied der Evolution der zellulären Bioenergetik

Biologischer Nanomotor mit Hybridantrieb entdeckt

FRANKFURT. Methanbildende Archaeen gehören zu den ursprünglichsten Lebensformen auf der Erde. In den Tiefen der Ozeane gewinnen diese Mikroorganismen Energie für ihren Stoffwechsel, indem sie aus Kohlendioxid und Wasser Methan herstellen. Energetisch gesehen ist dies am Limit dessen, was überhaupt Leben erlaubt. Wie die Methanbildung mit der Synthese der zellulären Energiewährung Adenosintriphosphat (ATP) einhergeht, haben jetzt Mikrobiologen der Goethe-Universität zusammen mit Kollegen vom Max-Planck-Institut für Biophysik in Frankfurt geklärt.

Wie die Forscher in der Fachzeitschrift PNAS berichten, nutzt das Archaeon Methanosarcina acetivorans die bei der Methanbildung freiwerdende Energie, um Natriumionen und Protonen aus dem Zellinneren zu pumpen. Damit wird über der Membran ein elektrochemischer Gradient erzeugt, ähnlich dem Aufladen einer Batterie. ATP-Synthasen nutzen nun diesen „Batteriestrom“ zur Synthese von ATP. Dazu verfügen sie über eine membrangebundene Turbine. Angetrieben wird sie durch Ionen, die in das Cytoplasma zurückfließenden, ähnlich einer Turbine, die „Wasserkraft“ in elektrischen Strom umwandelt.

Während bisher nur Turbinen bekannt waren, die entweder durch Natriumionen oder Protonen angetrieben werden, hat die ATP-Synthase aus M. acetivorans eine Turbine, die das Ladungsgefälle der Natriumionen und Protonen gleichzeitig nutzt. „Die ursprünglichsten Lebensformen nutzen wahrscheinlich exklusiv Natriumionen für die Energiekonservierung. Moderne Lebensformen sind dann komplett auf Protonen umgestiegen“, erläutert Prof. Volker Müller von der Abteilung Molekulare Mikrobiologie und Bioenergetik der Goethe-Universität. „Da M. acetivorans bisher das einzige bekannte Lebewesen ist, das beide Ionengradienten nutzen kann, liegt es nahe, es als Bindeglied der Evolution anzusehen“.

Die Idee zu dieser Untersuchung entstammt der Klimaforschung. „Meine Doktorandin Katharina Schlegel wollte im Rahmen eines Projektes am Forschungszentrum Biodiversität und Klima (BiK-F) erforschen, wie sich methanbildende Archaeen an trockene und salzhaltige Standorte anpassen. Als sich herausstellte, dass wir einem neuen Motor auf der Spur sind, haben wir die biochemischen und molekularen Untersuchungen im Rahmen des Sonderforschungsbereichs ‚Transport und Kommunikation über biologische Membranen‘ weitergeführt und die Zusammenarbeit mit den Biophysikern gesucht“, erklärt Müller, der zugleich Projektleiter des Sonderforschungsbereichs (SFBs) ist.

Mit dem Max Planck-Institut für Biophysik besteht seit Jahren eine enge Kooperation über diesen SFB sowie über den Exzellenzcluster „Makromolekulare Komplexe“. „Eine so enge Verzahnung von angewandter Forschung und Grundlagenforschung, und eine thematische Spannweite von der Klimaforschung zum strukturbasierten Modell der Ionenspezifität eines membrangebundenen Nanomotors, ist so nur in Frankfurt möglich ist“, freut sich Prof. Müller über den gemeinsamen Erfolg.

Publikation:
Schlegel, K., Leone, V., Faraldo-Gomez, J.D., Müller, V. (2012) Promiscous arachael ATP synthase concurrently coupled to Na+ and H+ translocation. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, doi;10.1073/pnas.1115796109

Eine Abbildung zum Download finden Sie im Downloadbereich in der rechten Spalte.

Bildtext:
Ein biologischer Nanomotor mit Hybridantrieb in dem methanildenden Archaeon Methanosarcina acetivorans. Der Mikroorganismus frisst Essigsäure (Acetat) und bildet daraus als Methan und Kohlendioxid. Die Energie, die dabei frei wird, nutzt das Archaeon, um Natriumionen und Protonen über die Cytoplasmamembran zu pumpen. Dadurch wird ein elektrochemisches Gefälle erzeugt, das die ATP-Synthase antreibt.

Informationen: Prof. Volker Müller, Abteilung Molekulare Mikrobiologie und Bioenergetik, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29507, VMueller@bio.uni-frankfurt.de.

 

Jan 18 2012

Philosoph aus Princeton hält am 30. und 31. Januar Frankfurt Lectures des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“

Philip Pettit spricht über Gerechtigkeit und Demokratie

FRANKFURT. Um das Spannungsverhältnis von Gerechtigkeit und Demokratie geht es bei den kommenden Frankfurt Lectures, veranstaltet vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Prominenter Redner ist Philip Pettit, der an der Princeton University Philosophie und Politische Theorie lehrt. Seine beiden Vorträge, zu denen die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist, haben das verbindende

Thema: „Republican Justice and Democracy“
am: 30. und 31. Januar 2012, jeweils um 19.15 Uhr
Ort: Campus Westend der Goethe-Universität,
Casinogebäude/Festsaal, Grüneburgplatz 1

Gerechtigkeit ist nicht die einzige Tugend politischer Institutionen, Legitimität scheint mindestens ebenso wichtig. Denn es ist ja immerhin die Demokratie und nicht die Gerechtigkeit, die institutionelle Legitimität herstellt. Dieser Befund ergibt sich zumindest aus einer republikanischen Sicht auf Demokratie. Politische Institutionen mögen gerechter, aber nicht ganz so demokratisch, oder aber weniger gerecht und dafür demokratischer sein. Welcher Wert ist nun wichtiger? In der Politischen Theorie, welche die Bürger als die Urheber von Institutionen anspricht, hat Demokratie zweifelsohne eine wichtige Priorität.

In Princeton ist Philip Pettit L. S. Rockefeller Professor für Politik und menschliche Werte. Der gebürtige Ire, der auch lange Zeit in Australien gelehrt hat, ist Ehrendoktor mehrerer Universitäten in Nordamerika, Europa und Australien sowie Fellow verschiedener wissenschaftlicher Institutionen, u. a. der American Academy of Arts and Science. Zu seinen zahlreichen Publikationen gehört „Republicanism: A Theory of Freedom and Government“. Sein Buch „On the People’s Terms“ wird in diesem Jahr bei Cambridge University Press erscheinen. Es basiert auf den Albertus Magnus Vorlesungen 2009 in Köln und den Seeley Vorlesungen 2010 in Cambridge.

Im Rahmen der Frankfurt Lectures lädt der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ herausragende Forscher ein, in zwei aufeinander folgenden Vorlesungen bestimmte Aspekte der Herausbildung normativer Ordnungen auf eine theoretisch innovative und zeitdiagnostisch prägnante Art und Weise zu bearbeiten. Die aktuellen Lectures gehören zum wissenschaftlichen Rahmenprogramm der Ausstellung „Demonstrationen. Vom Werden normativer Ordnungen“, einem Gemeinschaftsprojekt des Clusters mit dem Frankfurter Kunstverein vom 20. Januar bis 25. März 2012.

Frankfurt Lectures im Wintersemester 2011/2012
Philip Pettit: Republican Justice and Democracy
Montag, 30. Januar, Lecture I: The distinction between justice and democracy
Dienstag, 31. Januar, Lecture II: The priority of democracy over justice
Jeweils 19.15 Uhr, Campus Westend, Casinogebäude/Festsaal

Informationen: Peter Siller, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Tel.: (069) 798-22015, peter.siller@normativeorders.net, www.normativeorders.net/frankfurt-lectures, www.normativeorders.net/ausstellungsprojekt

 

Jan 13 2012

Frankfurter Biochemiker Volker Dötsch erhält 1 Million Euro für Reinhart Koselleck Projekt/ Erhalt von Eizellen nach Chemotherapie

Genetische Qualitätskontrolle in Eizellen

FRANKFURT. Eizellen mit schadhaften Chromosomen werden im weiblichen Körper durch ein natürliches Qualitätskontrollsystem aussortiert. Dessen zentraler Bestandteil ist das Protein p63. Es ist ein naher Verwandter des Tumorsuppressor Proteins p53, das entstehende Krebszellen abfängt. p63 sorgt hingegen dafür, dass Eizellen mit Brüchen in den Chromosomen absterben, bevor sie befruchtet werden können. Volker Dötsch, Professor am Institut für Biophysikalische Chemie der Goethe Universität, will diesen Mechanismus nun genauer untersuchen. Dafür erhält er von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den kommenden fünf Jahren 1 Million Euro. Die Ergebnisse könnten auch dazu beitragen, Eizellen nach einer Chemotherapie zu erhalten.

Die Wirkung vieler Chemotherapeutika beruht auf einer Schädigung der DNA und der Chromosomen. Da die Medikamente meist unspezifisch wirken, zielen sie nicht nur auf die Tumorzellen, sondern auch auf Eizellen. Dadurch wird p63 aktiviert und die Eizelle eliminiert. Da Frauen von Geburt an eine festgelegte Anzahl an Eizellen besitzen und während ihres Lebens keine neuen produzieren, führt eine Chemotherapie oft zu Unfruchtbarkeit. Die nun geplanten Untersuchungen können zur Entwicklung von Inhibitoren für p63 führen, so dass die Eizellen trotz ihrer Schädigung erhalten bleiben. Das soll die Betroffenen in erster Linie vor dem verfrühten Einsetzen der Menopause und ihren Hormon bedingten gesundheitlichen Problemen bewahren.

In vorangegangenen Experimenten konnte die Arbeitsgruppe von Volker Dötsch zeigen, dass die inaktive Form von p63 in den Eizellen als kompakte Zusammenlagerung zweier p63 Moleküle vorliegt (dimere Form). Treten jedoch in Eizellen DNA Doppelstrangbrüche auf, etwa durch die Behandlung mit Chemotherapeutika, lagern sich an den Bruchstellen Phosphatgruppen an. Dadurch wird die kompakte Struktur des inaktiven Zustandes aufgebrochen. Zwei solcher offener Dimere verbinden sich dann zu einem biochemisch aktiven tetrameren Zustand, der den Zelltod der beschädigten Eizellen einleitet.

Nun wollen die Forscher um Doetsch untersuchen, welches Enzym für die Übertragung der Phosphatgruppen zuständig ist und welche Stellen auf dem p63 Protein dadurch markiert werden. Die Arbeitsgruppe wird sich außerdem auf strukturelle Untersuchungen konzentrieren, um herauszufinden, wie genau der inaktive, dimere Zustand des Proteins stabilisiert wird.

Informationen: Prof. Volker Dötsch, Institut für Biophysikalische Chemie und Frankfurt Institute of Molecular Life Sciences (FMLS), Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29631, vdoetsch@em.uni-frankfurt.de.

 

Jan 13 2012

Internationale Konferenz an der Goethe-Universität

Geschlechterverhältnisse: Wandel durch Globalisierung

FRANKFURT. Wie verändern sich Geschlechterverhältnisse durch den Prozess der Globalisierung? Dies ist die zentrale Frage einer internationalen Konferenz vom 18. bis 20. Januar an der Goethe-Universität. Folgt man Theoretikern der Modernisierung, so befinden sich die tradierten Muster der Geschlechterverhältnisse zunehmend in Auflösung. Doch wäre es zu einfach, von einer geradlinigen Umwandlung des Patriarchats in eine emanzipierte Gesellschaft auszugehen. Die Organisatorinnen der Konferenz um Prof. Helma Lutz vom Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien wählen deshalb eine transnationale Perspektive.

Anhand der Themenschwerpunkte „Sorge und Fürsorge“, „Familie“ und „Migration“ diskutieren renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern zentrale gesellschaftliche Zusammenhänge, an denen sich Veränderungen der Geschlechterordnungen zeigen. Zu den entscheidenden Faktoren zählen der Wandel des Wohlfahrtsstaats sowie die Rolle von Frauen und Männern bei der Aufrechterhaltung oder Veränderung traditioneller Geschlechterverhältnisse. Ebenso stellt sich die Frage, wie Migration die Beziehungen zwischen den Geschlechtern und Generationen beeinflussen kann und wie Migrantinnen und Migranten, die außerhalb ihrer Heimat Familienarbeit für andere leisten, ihre eigenen Familien Zuhause versorgen.

Was? Konferenz: „Transforming Gender Orders. Intersections of Care, Family and Migration“
Wann? 18. – 20. Januar 2012
Wo? Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Grüneburgplatz 1,
60323 Frankfurt am Main, Casino, Raum 1.801

Informationen: Frauke Eckl/Daniela Müller, Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23625; CGCentrum@soz.uni-frankfurt.de; www.cgc.uni-frankfurt.de

Anmeldung unter: www.cgc.uni-frankfurt.de/genderorders/