​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – 2023

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
presse@uni-frankfurt.de

 

Nov 8 2023
12:32

Erster Zusammenhaltsbericht des FGZ untersucht die Zusammensetzung sozialer Bekanntenkreise in Deutschland.

Entkoppelte Lebenswelten? 

FRANKFURT. Der erste Zusammenhaltsbericht des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) zeigt: Große Teile der Bevölkerung in Deutschland verfügen über homogene Bekanntenkreise – und dies beeinflusst auch ihre Weltsichten und Erfahrungen. Die stärkste Tendenz zur Netzwerksegregation findet sich demnach unter AfD- sowie Grünen-Wähler*innen, außerdem unter hochgebildeten, muslimischen sowie ländlichen Bevölkerungsgruppen. Der Bericht ist das Ergebnis einer repräsentativen Längsschnittstudie mit mehr als 12.000 Befragten. Im Zentrum des Berichts steht der Zusammenhang zwischen homogenen Bekanntenkreisen und Idealen des gesellschaftlichen Zusammenlebens, Einstellungen zur Demokratie, Erfahrungen des Zusammenhalts im Lebensumfeld und Emotionen gegenüber anderen gesellschaftlichen Gruppen.

Zwischen vielen Menschen in Deutschland existieren kaum mehr Berührungspunkte, sie bleiben unter sich und bewegen sich in alltagsweltlichen „Blasen“ – so lautet eine populäre Zeitdiagnose. Der heute vorgestellte erste Zusammenhaltsbericht des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt untersucht, was an dieser weitverbreiteten Annahme dran ist und welche Rolle die Zusammensetzung der Bekanntenkreise für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland spielt.

Mit der ersten Erhebungswelle der langfristig angelegten FGZ-Zusammenhaltsstudie (Social Cohesion Panel) liegt nun erstmals ein sehr großer, repräsentativer Datensatz für Deutschland vor, der es möglich macht, ein breites Spektrum an Einstellungen, Erfahrungen, Emotionen und Praktiken von Menschen aus allen sozialen Gruppen, Milieus und Regionen im Kontext ihrer Lebensweisen und soziostrukturellen Hintergründe differenziert zu analysieren. Auf dieser Basis können auch erstmals empirisch gesicherte Rückschlüsse zu Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Bezug auf die Bedeutung der Zusammensetzung von Bekanntenkreisen der Befragten vorgelegt werden. Diese Befunde liefern wichtige Einblicke in die Verbreitung und Wirkungsweise der in den Medien viel zitierten alltagsweltlichen „Blasen“.

Prof. Dr. Olaf Groh-Samberg, Sprecher des FGZ und einer der Hauptautoren der Studie erklärt: „Unser Bericht zeigt, dass es die sprichwörtlichen „Filterblasen“ auch in der „analogen Welt“ gibt: Menschen, deren soziale Bekanntenkreise eher homogen zusammengesetzt sind, denken, fühlen und handeln auch anders als Personen, die sich in eher gemischten Netzwerken bewegen. Letzteres kann helfen, Verständnisbarrieren und Feindseligkeiten zwischen sozialen Gruppen abzubauen.“

Insgesamt zeigt der Zusammenhaltsbericht, dass die sozialen Bekanntschaftsnetzwerke der Deutschen keineswegs vollständig entkoppelt, aber gleichwohl in beträchtlichem Maße homogen und segregiert sind. Für die verschiedenen sozialen Merkmale, die in der Studie betrachtet wurden, zeigen sich dabei unterschiedliche Ausprägungen und Auswirkungen der Segregation. Eine lebensweltliche „Entkopplung“ sozialer Gruppen mit entgegengesetzten Einstellungen und Werten sowie feindseligen Gefühlen zeigt sich vor allem zwischen den politischen Lagern von Grünen- und AfD-Anhänger*innen.

Der ausführliche Zusammenhaltsbericht sowie eine Kurzfassung sind kostenfrei zugänglich über die Website des FGZ: https://fgz-risc.de/zusammenhaltsbericht   

Weitere Informationen:
https://fgz-risc.de/zusammenhaltsbericht

Kontakt:
Sarah Lempp
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
E-Mail: presse@fgz-risc.de
Telefon: +49 341 9737762

Rebecca Caroline Schmidt
Administrative Geschäftsführerin
Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt
E-Mail rebecca.schmidt@em.uni-frankfurt.de
Telefon +49 69 798-31401
www.fgz-risc.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Im 40. Jahr verleiht die Bruno H. Schubert-Stiftung heute einen der höchstdotierten deutschen Umweltpreise, den Frankfurt Conservation Award 2023 (Bruno H. Schubert-Preis). Im Rahmen einer Abendveranstaltung an der Goethe-Universität geht der Preis in den drei Kategorien Lehre, Forschung und angewandter Naturschutz an Prof. Dr. Meike Piepenbring (Goethe-Universität Frankfurt), Prof. Dr. Beth Kaplin (University of Rwanda) und José Carlos Nieto Navarrete (Servicio Nacional de Áreas Naturales Protegidas por el Estado – SERNANP, Peru).

FRANKFURT. Seit 40 Jahren gibt es den Bruno H. Schubert-Preis. Im Jubiläumsjahr des Preises hat sich die gleichnamige Stiftung neu aufgestellt. Mit der Goethe-Universität, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt ist sie eine institutionelle Partnerschaft eingegangen, die ihren Ausdruck unter anderem in der Besetzung des Stiftungsrates mit den Präsidenten bzw. dem Generaldirektor der drei Frankfurter Partnerorganisationen findet. Mit dieser Satzungsänderung wird der Preis ab jetzt „Frankfurt Conservation Award“ (Bruno H. Schubert-Preis) heißen, womit der globalen Reichweite Rechnung getragen wird.

Die Preiskategorien spiegeln die Schwerpunkte der drei Partnerinstitutionen wider: Forschung und Lehre zu Themen des Natur- und Umweltschutzes sowie angewandter Naturschutz. Jede Preiskategorie ist mit 15.000 Euro dotiert.

Kategorie 1 (Lehre)
Für ihre herausragende persönliche Leistung in der akademischen Lehre zum Natur- und Umweltschutz wird Prof. Dr. Meike Piepenbring ausgezeichnet. Sie ist Professorin für Mykologie am Institut für Ökologie, Evolution und Diversität der Goethe-Universität Frankfurt.

Kategorie 2 (Forschung)
Für ihre herausragende persönliche Leistung in der Forschung zum Natur- und Umweltschutz wird Prof. Dr. Beth Kaplin ausgezeichnet. Sie ist Acting Director am Center of Excellence in Biodiversity and Natural Resources Management (CoEB) und Professor am College of Science and Technology, der University of Rwanda, zudem ist sie Affiliated Research Professor of Biodiversity an der School for the Environment, University Massachusetts-Boston, USA.

Kategorie 3 (angewandter Naturschutz)
Für seine herausragende persönliche Leistung in der praktischen Arbeit im Natur- und Umweltschutz wird José Carlos Nieto Navarrete ausgezeichnet. Er ist der Leiter des Servicio Nacional de Áreas Naturales Protegidas por el Estado – SERNANP, Peru.

Ausführliche Informationen zu den Preisträgerinnen und dem Preisträger finden Sie hier: https://fzs.org/wp-content/uploads/2023/11/preistraeger_frankfurt-conservation-award-2023_final.pdf

Bilder zum Download:
https://photos.fzs.org/Press-Photos/Bruno-H-Schubert-Preis-2023

Weitere Informationen
Bruno H. Schubert-Stiftung
Gabriele Eick, Vorsitzende des Vorstands
c/o Executive Communications
Telefon: +49 (0) 170 - 7 91 77 90
presse@bruno-h-schubert-stiftung.de
https://bruno-h-schubert-preis.org


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Nov 6 2023
16:22

Kooperationsabkommen zwischen der Goethe-Universität Frankfurt und der Hebrew University of Jerusalem unterzeichnet.

Kindern eine Stimme geben: gemeinsame Forschung zu Kindheit und Kindeswohl 

FRANKFURT. Die Goethe-Universität Frankfurt und die Hebrew University of Jerusalem (HUJI) haben heute einen bedeutenden Schritt in ihrer wissenschaftlichen Zusammenarbeit im Bereich der Kindheitsforschung bekannt gegeben: Die beiden Universitäten haben eine Kooperationsvereinbarung zur Gründung des „Center for Childhood and Child Welfare in Context“ (Zentrum für Kindheit und Kindeswohl im Kontext) unterzeichnet.

Diese Zusammenarbeit baut auf einer langjährigen Partnerschaft auf, die sich durch umfangreiche Forschung, die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und hervorragende Leistungen in der Hochschullehre auszeichnet. Zu den bemerkenswerten gemeinsamen Initiativen gehören eine internationale Studie zum Wohlergehen von Kindern und weitere empirische Untersuchungen zu den Rechten, Interessen und Bedarfen von Kindern und Jugendlichen sowie Forschung zu Gewalt und Vernachlässigung in Familien oder pädagogischen Einrichtungen sowohl in Deutschland als auch in Israel. Darüber hinaus wird seit 2016 ein jährlich stattfindendes deutsch-israelisches Master-Seminar durchgeführt.

Vorrangiges Ziel dieser Forschungskooperation ist es, die akademische und wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Kindheitsforschung und der sozialwissenschaftlichen Forschung zu vertiefen und auszubauen. Das neue „Center for Childhood and Child Welfare“ wird sich auf eine Reihe zentraler Themen konzentrieren. Dazu zählen unter anderem die Umsetzung der Kinderrechte, Umgang mit strukturellen Engpässen wie Fachkräftemangel oder Erfahrungen mit Flucht. Darüber hinaus wird das Center auch Fragen im Zusammenhang mit Professionalisierung, Qualität, Digitalität, Digitalisierung, globaler Erwärmung und Biodiversität untersuchen. Ziel des Centers ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, dass Kinder und Jugendliche auch im Rahmen von Forschung eine Stimme haben auch soll Alter als soziale Kategorie untersucht werden.

An dem Center werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen wie Kindheitsforschung, Familienforschung, Erziehungswissenschaft, Pädagogik, Migrationsforschung, Sozialarbeit und Gesundheitswesen aus beiden Universitäten beteiligt sein. Ziel des Zentrums ist es, ein innovativen Beitrag zur globalen Kindheitsforschung zu leisten und die Vernetzung in diesem Bereich zu fördern.

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität: „Ich freue mich, dass unsere beiden Universitäten künftig noch stärker auf dem für unsere Gesellschaft so wichtigen Feld der Kindheitsforschung ihre Kräfte und Potenziale bündeln können. Mit dem Center for Childhood and Child Welfare in Context kann die enge Zusammenarbeit intensiviert und ausgebaut werden. Ich danke allen Beteiligten von beiden Universitäten, besonders Prof. Asher Ben-Arieh und Prof. Sabine Andresen, für ihr großes Engagement, diese zukunftsweisende internationale Kooperation möglich zu machen.“

Prof. Sabine Andresen, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik und Familienforschung an der Goethe-Universität, hebt hervor: Insbesondere die Erfahrungen mit den Masterseminaren, in denen Studierende aus Frankfurt und Jerusalem zusammen lernen, Bedingungen des Aufwachsens in beiden Ländern miteinander besprechen und vergleichen haben uns bewogen, die Kooperation zu vertiefen. Für Studierende, die später im Jugendamt oder als Kinderschutzfachkräfte tätig sind, ist dieser Austausch über beide Systeme, über passgenaue Angebote oder Barrieren beim Schutz von Kindern und Jugendlichen wegweisend. Nicht zuletzt haben wir festgestellt, wie oft aus diesen Seminaren Freundschaften hervorgegangen sind.

Professor Asher Ben-Arieh, Dekan der School of Social Work and Social Welfare der Hebräischen Universität Jerusalem, betont die Bedeutung dieser Zusammenarbeit: „Diese Zusammenarbeit zwischen der Hebrew University of Jerusalem und der Goethe-Universität Frankfurt ist ein Beleg für unser gemeinsames Engagement, die Forschung im Bereich der Kindheitsforschung voranzutreiben. Durch die Bündelung unserer Kräfte wollen wir eine bessere und sicherere Zukunft für Kinder weltweit schaffen. Durch unsere gemeinsame Expertise und unser Engagement können wir das Leben von Kindern und Familien besser verstehen und verbessern".

Kontakt: Prof. Sabine Andresen, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik und Familienforschung, Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung, Fachbereich Erziehungswissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt. S.Andresen@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Nov 6 2023
11:35

Goethe-Universität lädt zu internationaler Konferenz über das konkrete Zusammenleben von Jüdinnen und Juden, Nichtjüdinnen und Nichtjuden vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert

Ambivalente Nachbarschaften

FRANKFURT. „Jüdisch-christliche Nachbarschaften: Dimensionen sozialer, politischer, kultureller und wirtschaftlicher Interaktion“ – unter diesem Titel findet an der Goethe-Universität

von Sonntag, 12. November,
bis Dienstag, 14. November 2023
im Casino-Gebäude auf dem Campus Westend der Goethe-Universität

eine internationale Konferenz statt, organisiert vom Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart und mehreren Partnern.

Die Forschung zur jüdisch-christlichen und jüdisch-nichtjüdischen Beziehungsgeschichte hat sich lange Zeit auf die gegenseitigen Wahrnehmungen von Juden und Christen bzw. Nichtjuden konzentriert. Erst in den vergangenen Jahren sind die vielfältigen Formen direkter Interaktion stärker in den Fokus gerückt. Die Konferenz widmet sich diesen Interaktionen und fragt danach, wie das Zusammenleben konkret ausgesehen hat, wie Fremdheit und Nähe hergestellt und erlebt wurden, wo und wie Grenzen errichtet worden sind und unter welchen Bedingungen diese Grenzen überschritten werden konnten. Sie diskutiert die Ambivalenz von jüdisch-nichtjüdischer Nachbarschaft, in der lange Phasen der friedlichen und produktiven Interaktion fast unvermittelt in Ausgrenzung, Hass und Gewalt gegenüber Jüdinnen und Juden umschlagen konnten.

Die Konferenz untersucht dafür Fälle vom Mittelalter über die Frühe Neuzeit bis zum 19. und 20. Jahrhundert, und sie vergleicht regionale hessische mit überregionalen und europäischen Perspektiven. Wie entwickelten sich in den verschiedenen historischen Kontexten wirtschaftliche Verbindungen, politische Interaktionen, Alltagsbeziehungen oder auch Freundschaften zwischen Jüdinnen und Juden und Nichtjüdinnen und Nichtjuden, wann und wie wurde dieses Miteinander von der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft aufgekündigt? An welchen Orten und unter welchen Bedingungen entstand jüdisch-christliche Nachbarschaft, und was bedeutete es für Jüdinnen und Juden, wenn diese verweigert oder zerstört wurde?

Die Konferenz bringt dafür international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen und präsentiert die neuesten Erkenntnisse der Forschung zur jüdischen-nichtjüdischen Beziehungsgeschichte. Den Auftakt bildet am Sonntag, 12. November, um 18 Uhr ein Keynote-Vortrag von Israel Yuval, emeritierter Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem, zum Thema „Jüdisch-christliche Nachbarschaft in der Gestaltung der heiligen Zeit“. Am Montag, 13. November, um 19 Uhr, hält Professorin Marion Kaplan von der New York University einen zweiten Keynote-Vortrag in englischer Sprache zum Thema „The Complexities of Friendship: Jews and non-Jews in the Kaiserreich“.

Die Konferenz ist Teil des von der Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie an der Goethe-Universität, der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Institut für Christlich-Jüdische Studien an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau durchgeführten Projekts „Synagogen-Gedenkbuch Hessen“, das sich eine umfassende Erforschung und Dokumentation der Geschichte der hessischen jüdischen Gemeinden und ihrer Synagogen zum Ziel gesetzt hat.

Flyer zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/144701470

Zum Programm der Tagung siehe:
https://www.uni-frankfurt.de/144497259/buber_Ju_disch_christliche_Nachbarschaften_Programm.pdf

Information:
Dr. Stefan Vogt
Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie
Fachbereich Evangelische Theologie
Campus Westend
Telefon 0179 5281106
E-Mail s.vogt@em.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/40998908/Profil


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Nov 3 2023
12:25

Öffentliche Podiumsdiskussion mit Prof. Samir Mitragotri, Träger der aktuellen Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur, am Otto-Stern-Zentrum auf dem Campus Riedberg. 

Wie sehen die Arzneimittel der Zukunft aus? 

FRANKFURT. Arzneimittel werden in Zukunft gezielter an den Ort im Körper transportiert werden können, wo sie gebraucht werden – zum Beispiel, indem körpereigene Zellen die Wirkstoffe zu einem Tumor selbst transportieren. Wie können diese Wirkstoffe etwa auch ins Gehirn gebracht werden, um Alzheimer zu behandeln? Auf welche Weise können Arzneistoffe zielgerichtet einen Krebstumor erreichen, um Nebenwirkungen zu minimieren? Und was zeichnet spezielle Arzneimittel für Kinder aus? Diese Fragen diskutieren Forscher*innen der Goethe-Universität mit dem diesjährigen Träger der diesjährigen Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur Prof. Samir Mitragotri im Rahmen eines Bürgersymposiums. 

Prof. Samir Mitragotri forscht und lehrt an der Harvard University, USA, in den Bereichen Arzneimittelabgabe und Biomaterialien. Dabei geht es um Trägersysteme, die Wirk- und Impfstoffe von der Tablette bis zum winzigen, für das Auge unsichtbaren Nanopartikel verpacken und schützen, damit sie zielgerichtet am Wirkort freigesetzt werden können. In der Coronakrise wurde deutlich, dass solche Systeme eine Impfung oder Therapie schwerer Krankheiten erst ermöglichen. 

Prof. Samir Mitragotri hat hautpenetrierende Peptide und ionic liquids, ionisierte Flüssigkeiten, für transdermale Verabreichungen entwickelt. „Durch die Ladung ist ein einfacherer Eintritt der Wirkstoffe durch die Haut möglich", erklärt Prof. Maike Windbergs, Professorin für Pharmazeutische Technologie und Kuratorin der aktuellen Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur, im aktuellen UniReport. Damit lässt sich zum Beispiel Schuppenflechte behandeln, ohne dass der Wirkstoff, siRNA, injiziert werden muss. Injektionen von siRNA in die Haut sind zwar wirksam, aber schmerzhaft und decken nur kleine Flächen ab. Die topische, also äußere Verabreichung von siRNA ist dank ionischer Flüssigkeit möglich geworden. Ein weiteres Kernthema Mitragotris neben den Barriere-überwindenden Techniken sind synthetische Carrier, die auf körpereigenen Zellen - rote Blutkörperchen, Makrophagen oder T- Zellen - „per Anhalter“ im Körper transportiert werden. „Damit wird die Verabreichung zielgerichteter“, erklärt Maike Windbergs.

Podiumsgespräch mit Prof. Samir Mitragotri und Forscher*innen der Goethe-Universität: „Wie die Arzneimittel der Zukunft aussehen – vom Labor in die Praxis“. 7. November, 19.00 Uhr, Otto-Stern-Zentrum, Hörsaal H1, Ruth-Moufang-Straße 2, Campus Riedberg, Die Veranstaltung ist auf Deutsch bzw. wird simultan übersetzt.

Die Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur wurde im Dezember 1985 anlässlich des 100. Geburtstags von Firmengründer Friedrich Merz gestiftet, der als einer der ersten Mitglieder der Senckenbergischen Gesellschaft mit der Frankfurter Universität eng verbunden war und die Wissenschaft gefördert hat. Ziel der Stiftungsgastprofessur ist, einen besonders angesehenen Wissenschaftler aus den Bereichen Pharmazie oder Humanmedizin an die Goethe-Universität Frankfurt zu berufen. 1987 zum ersten Mal verliehen, wurde die Gastprofessur bis auf zwei Ausnahmen jährlich vergeben. Die Gastprofessur und das Symposium, dessen Themenspektrum von der Grundlagen- bis zur Versorgungsforschung reicht, bieten Forschern aus Hochschule und Industrie jährlich die Gelegenheit zum Wissensaustausch und zu einer weitergehenden Zusammenarbeit.

Weitere Informationen unter https://www.uni-frankfurt.de/Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur 

Beitrag über Prof. Mitragotri im aktuellen UniReport:

https://aktuelles.uni-frankfurt.de/unireport/friedrich-merz-stiftungsgastprofessur-auf-die-verpackung-kommt-es-an/

Kontakt: Prof. Dr. Maike Windbergs, Professorin für Pharmazeutische Technologie und Kuratorin der aktuellen Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur. windbergs@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Nov 2 2023
17:30

Fachkräftemangel: Zukunftswerkstatt befasst sich mit der besonderen Situation von Großstädten

Weichen stellen für den Wirtschaftsstandort Frankfurt

Frankfurt hat einen besonderen Bedarf an Fachkräften, und die sind derzeit bekanntlich rar. Verschiedene Branchen und Arbeitsmarktinitiativen aus der Mainmetropole sind heute auf dem Campus Westend der Goethe-Universität zusammengekommen, um Strategien für eine zukunftsorientierte Fachkräftesicherung zu entwickeln. Wissenschaftlich begleitet wird die „Zukunftswerkstatt“ vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität. 

FRANKFURT. Dass Handeln dringend geboten ist, das zeigen die aktuellen Arbeitsmarkt- und Berufsprognosen der Hessischen Fachkräfteinitiative „Zukunftsgerecht und regional: Fachkräftesicherung in Hessen“ mehr als deutlich: Immer mehr Menschen gehen in Rente, immer weniger treten neu ins Berufsleben ein. Expertinnen und Experten erwarten, dass der Mangel an Fachkräften bis 2028 (und darüber hinaus) in Frankfurt noch erheblich zunehmen wird. 

Auf Einladung von Stadträtin Stephanie Wüst, ihres Dezernats für Wirtschaft, Recht und Stadtmarketing sowie der Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen sind heute zahlreiche Fachleute im Festsaal im Casinogebäude auf dem Campus Westend zusammengekommen. In einer „Zukunftswerkstatt“, durchgeführt vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Arbeit und Soziales, fanden intensive Gespräche zum Thema Fachkräftesicherung statt. Ziel der Gespräche war es, die Stadt Frankfurt zukunftsgerecht und attraktiv sowohl für den Arbeitsmarkt als auch für Fachkräfte zu machen. 

Die Zukunftswerkstatt in Frankfurt reiht sich ein in eine Serie solcher Werkstätten, die das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität 2023 im Auftrag der hessischen Landesregierung hessenweit in allen 26 kreisfreien Städten und Kreisen durchführt. Ob in ländlichen Regionen oder im urbanen Raum – stets wird dabei der starke Einfluss der demografischen Entwicklung auf die Situation erkennbar. Bisherige Fachkräftesicherungsstrategien müssen überprüft und zukunftsgerecht weiterentwickelt werden. Institutsleiterin Dr. Christa Larsen: „Mit dem Format der Zukunftswerkstatt können wir aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Fachkräftesicherung klar skizzieren. Der Blick auf Statistiken und Prognosen zeigt den Handlungsbedarf. Welche Potenziale wir im Land haben, wird aber erst deutlich durch die Erfahrungsberichte der Teilnehmenden. Nun gilt es, dieses Potenzial einzusetzen, um die Fachkräftesicherung jeweils regionalorientiert zukunftsträchtig weiterzuentwickeln.“ 

In Frankfurt sieht Christa Larsen vor allem mit Blick auf akademisch qualifiziertes Personal erheblichen Handlungsbedarf. Zwischen 2021 und 2028 fehlen rund 21.000 akademische Fachkräfte – und das, obwohl hier mehrere Hochschulen angesiedelt sind. Es brauche gezielte Strategien, um Absolventinnen und Absolventen enger an die hiesigen Unternehmen und öffentlichen Arbeitgeber zu binden. Auch Themen wie Wohnen in der Stadt und Kinderbetreuung seien hier relevant. Bis 2028 fehlten zudem mehr als 3000 Fachkräfte mit Berufsabschluss. Die Bevölkerung sei zwar jung, dennoch fänden ausbildende Betriebe kaum mehr ausreichend Personal. „Hier müssen wir nochmal genauer hinschauen, wie wir Menschen und Betriebe noch besser miteinander in Verbindung bringen können“, so Larsen. Auch bei den Menschen ohne Berufsabschluss gebe es vielleicht noch Potenzial. Die Fachkräftesicherung soll langfristig so justiert werden, dass der Arbeitsmarkt die Folgen des demografischen Wandels verkraften kann. Auch die vielen Beschäftigten, die aus dem Umland zum Arbeiten in die Stadt kämen, können nicht als gesichert gelten. Denn auch in den Gemeinden außerhalb Frankfurts werden Fachkräfte dringend gesucht. 

„Die Zukunftswerkstatt für die Stadt Frankfurt, die an der Goethe-Universität stattfinden konnte, ist ein weiteres Beispiel für die gelungene Kooperation mit der Stadt. Mit Blick auf den Fachkräftemangel werden wir auch künftig eng mit der Wirtschaftsförderung zusammenarbeiten, auch zum Nutzen unserer Absolventinnen und Absolventen“, sagt Professor Bernhard Brüne, Vizepräsident der Goethe-Universität, zuständig für Forschung.

„Frankfurt am Main ist ein beliebter Lebens- und Arbeitsraum. Die Einwohnerzahl wächst dynamisch und wird unseren Erwartungen nach immer neue Rekordwerte erreichen. Doch die Arbeitsmarktstatistik zeigt, dass der Arbeitskräftemangel Frankfurt und der Rhein-Main-Region trotz des Zuzugs zu schaffen macht. Umso wichtiger war die heutige Zukunftswerkstatt mit den Experten vor Ort. Denn dieses Beteiligungsformat hat eindrücklich gezeigt, wo wir als Stadt und Region schon erfolgreich sind – und wo wir konkret ansetzen müssen, um den Arbeitsmarkt in Frankfurt am Main und den umliegenden Kommunen nachhaltig aufzustellen, so Stadträtin Stephanie Wüst.

Ansgar Roese, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt: „Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit der heutigen Veranstaltung wichtige Entscheiderinnen und Entscheider gewinnen konnten, um passgenaue Maßnahmen und Ideen für eine zukunftsfähige Fachkräftesicherung in Frankfurt am Main auf den Weg zu bringen.“ 

Weitere Informationen
Dr. Christa Larsen
Leitung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK)der Goethe-Universität
Telefon 069 798-22152
E-Mail C.Larsen@em.uni-frankfurt.de
Homepage https://www.iwak-frankfurt.de/


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Nov 1 2023
11:16

Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft veröffentlicht Unterrichtsentwürfe als Handreichung für die Schule

Deutschsprachige muslimische Lyrik im Schulunterricht

Hafis, Rumi, Pamuk: In der deutschen Literaturgeschichte gibt es eine lange und reiche Tradition an Übersetzungen literarischer Werke aus muslimisch geprägten Ländern. Doch auch in Deutschland gibt es literarische Texte von Muslimen, verfasst in deutscher Sprache, darunter auch Gedichte wenig bekannter Autorinnen und Autoren. In der Reihe „Praxisperspektiven“ der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität erscheint heute eine Ausgabe zu diesem Thema, die auch Handreichungen für den Schulunterricht enthält.

FRANKFURT. Lyrik von Muslimen und Musliminnen, die in deutscher Sprache dichten, sind innerhalb der deutschen Gegenwartsliteratur bislang wenig bekannt. Auch im Schulunterricht werden die durchaus vorhandenen muslimischen Gedichte kaum behandelt. Auf dieses nicht genutzte Potenzial möchte die Gesamtschullehrerin Layla Kamil Abdulsalam mit ihrer Praxisperspektive „Poesie ermöglicht Zugänge. Potenziale deutschsprachig-muslimischer Lyrik für Unterricht und Praxis“ aufmerksam machen.

Für die Praxisperspektive hat sie die Gedichte von mehr als 60 muslimischen Dichterinnen und Dichtern, die auf Deutsch dichten, gesammelt. Als Ergebnis ihrer Recherchen sind vier Unterrichtsentwürfe für Lehrkräfte der Fächer Religion (islamisch, christlich, jüdisch u.w.), Ethik, Gesellschaftskunde und Deutsch entstanden. Illustrationen und Audioaufnahmen ergänzen die Unterrichtentwürfe. Layla Kamil Abdulsalam hat dabei in engem Austausch mit Wissenschaftlern und Experten aus der schulischen Praxis gearbeitet.

Bei einigen der Gedichte, die in der aktuellen Ausgabe der „Praxisperspektiven“ abgedruckt sind, handelt es sich um Erstveröffentlichungen von bislang wenig bekannten muslimischen Stimmen.

„Der Islamische Religionsunterricht erfährt eine große Nachfrage, die weit über die derzeitigen Angebote hinausgeht. Das zeigt, dass es einen hohen Bedarf an Lehrinhalten zum Islam auf Deutsch in der Schule gibt. Die ästhetische Dimension der deutschen Sprache hat hierbei bislang noch kaum Beachtung gefunden. Aber Religion ist eben auch ein Thema, in dem es um individuelle Perspektiven, Identität, Spiritualität und Empfindung geht. Das kommt stark in Dichtung zum Ausdruck. Hiermit macht die Praxisperspektive auf eine wichtige Textgattung für den Religionsunterricht aufmerksam. Gleichzeitig ist Dichtung auch ein Mittel, um über Erfahrungen mit anderen ins Gespräch zu kommen und kann damit zum Beispiel im Deutschunterricht eingesetzt werden, wenn die Gedichte entsprechend didaktisch aufbereitet werden. Islam ist heute auch Bestandteil deutscher Gegenwartsliteratur, und das wird derzeit aus religionswissenschaftlicher und germanistischer Perspektive wissenschaftlich reflektiert“, so Professor Bekim Agai, Direktor der AIWG.

Die Praxisperspektive „Poesie ermöglicht Zugänge – Potenziale deutschsprachig-muslimischer Lyrik für Unterricht und Praxis“ richtet sich nicht nur an Lehrkräfte, sondern lädt auch Multiplikatoren aus der Bildungsarbeit und an deutschsprachig-muslimischer Lyrik Interessierte dazu ein, neue Stimmen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zu entdecken.


Über die Autorin
Layla Kamil Abdulsalam ist Gesamtschullehrerin und unterrichtet Mathematik und Deutsch in Nordrhein-Westfalen. Daneben ist sie in der Fortbildung tätig. In ihrer Freizeit schreibt sie Texte für Bilderbücher, die sich in erster Linie an muslimische Familien richten und zum kreativen Weiterschreiben in deutscher Sprache anregen. In ihren Gedichten reflektiert Layla Kamil Abdulsalam unter anderem über Spiritualität und Sprache.

Die Titelseite zum Download finden Sie unter: https://www.uni-frankfurt.de/144522284
Die vollständige Publikation finden Sie zum Download auf der Website der AIWG: https://aiwg.de/wp-content/uploads/2023/10/AIWG011_Praxisperspektiven_Muslimische_Lyrik_Internet.pdf


Weitere Informationen
Stefanie Golla-Dehmamy
Koordinatorin Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft
Goethe-Universität
Telefon 069 798-22459
golla@aiwg.de
https://aiwg.de/

Über die AIWG
Die Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) an der Goethe-Universität in Frankfurt ist eine Fachakademie, die bundesweit interdisziplinäre Forschung und Transfer in den islamisch-theologischen Studien und zum muslimischen Leben in Deutschland betreibt. Sie verbindet alle Hochschulstandorte der Islamischen Theologie und Religionspädagogik in Deutschland. In ihrer gesellschaftlichen Ausrichtung befasst sie sich unter Einbindung religionsbezogener Perspektiven mit Fragen von Teilhabe und Partizipation. Die AIWG wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 30 2023
16:03

Hochmodernes 1,2 Gigahertz-Kernspinresonanz-Spektrometer für biomedizinische Wissenschaft – Finanzierung durch Bund, Land Hessen und Goethe-Universität

Ultrahochfeld-Spektrometer: Neu entwickeltes Gerät zur Spitzenforschung an der Goethe-Universität eingeweiht

Zur Einweihung eines der weltweit größten Kernspinresonanz-Spektrometer an der Goethe-Universität durch Präsident Enrico Schleiff kamen heute die Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Hessens Finanzminister Michael Boddenberg, Staatssekretärin Ayse Asar des Hessischen Wissenschaftsministeriums und Thomas Platte, Direktor Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen nach Frankfurt. Das Gerät, für das ein eigener Gebäudeteil errichtet wurde, ermöglicht die hochpräzise Untersuchung von Biomolekülen etwa in der Impfstoff-, Krebs- und Alzheimerforschung. Die Kosten für Gerät und Gebäude in Höhe von insgesamt 30 Millionen Euro trugen die Bundesrepublik, Hessen und die Goethe-Universität. 

FRANKFURT. Es sind winzige, flüchtige Änderungen der räumlichen Gestalt von Biomolekülen, die in der biomolekularen Forschung immer stärker ins Blickfeld rücken. Denn solche Änderungen bestimmen häufig, wie ein Protein in der Zelle funktioniert und wie es gesteuert wird. Mehr als ein Drittel der Proteine etwa in einer menschlichen Zelle sind derartige „intrinsisch ungeordnete Proteine“, die statt einer fixen räumliche Struktur sehr flexible Bereiche enthalten. Fehler in diesen flexiblen Proteinbereichen können zu verschiedenen neurodegenerativen Leiden wie zum Beispiel Morbus Alzheimer führen und Krebs- sowie Herzkreiserkrankungen hervorrufen. 

Solche winzigen Änderungen in Biomolekülen lassen sich mit dem neuen 1,2 Gigahertz-Kernspinresonanz-Spektrometer (kurz: NMR-Spektrometer) untersuchen, das heute an der Goethe-Universität eingeweiht wurde. Unter anderem mit Neuentwicklungen in der Supraleitung erzeugt das Gerät in einer kleinen Untersuchungskammer ein extrem homogenes Magnetfeld, das 600.000mal so stark wie das Erdmagnetfeld ist.

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, erklärte: „Für Spitzenforschung in Deutschland brauchen wir attraktive und wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen. Dazu gehört auch eine hervorragende Infrastruktur, die den Weg für neue Methoden und Technologien ebnet und das Hochschulsystem in Deutschland stärkt. Deshalb hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den neuen Forschungsbau für eines der weltweit größten Kernspinresonanz-Spektrometer mit gut 12 Millionen Euro gefördert. Mit diesem hochauflösenden NMR-Spektrometer der neuesten Generation erhält die Goethe-Universität Frankfurt eine hochmoderne Forschungsanlage, die ideale Voraussetzungen bietet, um die Grundlagenforschung weiter voranzutreiben und somit neue Maßstäbe zu setzen.“ 

Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, sagte: „Wir sind froh und stolz, dass wir an der Goethe-Universität die Möglichkeit bekommen, mit einer solch einzigartigen Infrastruktur Spitzenforschung zu betreiben. Der enorm breite Anwendungsbereich der NMR-Spektrometrie ermöglicht es, molekulare Filme dynamischer Prozesse in Zellen zu erzeugen, welche für andere Techniken unsichtbar bleiben. Ganz besonders möchte ich Prof. Harald Schwalbe und seinen Kolleg:innen sowie den internationalen Kooperationspartner:innen danken, die durch ihre einzigartige Forschung die Installierung dieser Anlage rechtfertigen. In den vergangenen beiden Jahren haben ihre Untersuchungen des SARS-CoV-2-Virus bereits das große Potenzial der NMR-Technologie – gerade auch in der Impfstoffentwicklung – eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“ 

Michael Boddenberg, Hessischer Minister der Finanzen, meinte: „Der jetzt fertiggestellte Forschungsbau wirkt als kräftiger Impuls, der die Qualität der Forschung der Goethe-Universität unterstreicht. Der Campus Riedberg, der für die Forschung und Lehre im Bereich der Naturwissenschaften entwickelt und kontinuierlich ausgebaut wurde, wird somit um einen weiteren, wichtigen Baustein erweitert.“ 

„Der Forschungsbau Höchstfeld-NMR-Spektroskopie zeigt die hohe Qualität der Spitzenforschung in Hessen und an der Goethe-Universität Frankfurt – das beweist auch die Förderempfehlung durch den Wissenschaftsrat und die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz“, so Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. „Mit diesem einzigartigen Spitzengerät werden wir ganz neue Einblicke in den strukturellen Aufbau und in die Bewegung von Biomolekülen bekommen; sie bilden die Basis für die weitere Erforschung von Krankheiten wie Krebs und Alzheimer. Der Neubau mit Hightech-Gerät ergänzt zudem die Forschungskraft auf dem Campus Riedberg: Hier ist in den vergangenen Jahren ein leistungsfähiger Mittelpunkt in der Wissensregion Rhein-Main entstanden.“ 

Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen, betonte: „Sicher ist in diesem Fall das von unseren Fachleuten erstellte Gebäude vor allem die Hülle für das hochspezialisierte Innenleben. Dieses Hightech-Gerät steht im Mittelpunkt. Gleichzeitig gilt: Eine solche Anlage erfordert eine ganz besondere bauliche Ummantelung. Da die Magnettechnik des Spektrometers höchst empfindlich auf Beeinflussung durch Metalle reagieren würde, verfügt die Gebäudehülle über eine Glasfaser-Bewehrung im Beton. Diese Abschirmung, die auch im Boden verbaut ist, schützt das Spezialgerät vor unerwünschten Einflüssen.“ 

Bilder zum Download: https://www.uni-frankfurt.de/144531741 

Bildtext: Einweihung des 1,2 GHz-NMR-Spektrometers an der Goethe-Universität Frankfurt: Präsident Prof. Enrico Schleiff, Goethe-Universität, Hessischer Finanzminister Michael Boddenberg, NMR-Forscher Prof. Harald Schwalbe (Goethe-Universität), Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Staatssekretärin Ayse Asar des Hessischen Wissenschaftsministeriums, Thomas Platte, Direktor Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (v.l.) Foto: Uwe Dettmar 

Weitere Informationen
Prof. Dr. Harald Schwalbe
Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie
Zentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz
Goethe-Universität Frankfurt
Tel: +49 (0)69 798 29737
schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de
Twitter/X: @Schwalbe_BMRZ @goetheuni


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 30 2023
11:55

Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen des Hearing: „Was wissen wir über das Erziehungssystem im Nationalsozialismus? Bildungshistorische Forschung zu NS-Pädagogik und ihren Nachwirkungen nach 1945“.

Brüche, Kontinuitäten, blinde Flecken

FRANKFURT. Im Rahmen des Hearing III: „Was wissen wir über das Erziehungssystem im Nationalsozialismus? Bildungshistorische Forschung zu NS-Pädagogik und ihren Nachwirkungen nach 1945“ hält Prof. Anne Rohrstock von der Universität Kassel einen Vortrag zum Thema „Erziehungswissenschaft und Nationalsozialismus: Brüche, Kontinuitäten, blinde Flecken“. Der Vortrag ist öffentlich. 

Abendvortrag: Erziehungswissenschaft und Nationalsozialismus: Brüche, Kontinuitäten, blinde Flecken Prof. Dr. Anne Rohstock, Universität Kassel Grußwort: Prof. Dr. Christiane Thompson, Vizepräsidentin Goethe-Universität Mittwoch, 1.11., 18 Uhr c.t. Hörsaalzentrum, Raum HZ 10 

Zum Hintergrund: Wenn, wie es der Erziehungswissenschaftlicher Micha Brumlik (1995) formuliert, eine „Erziehung nach Auschwitz“ immer auch eine Erziehung ist, „die Auschwitz zum Thema hat", ist es eine zentrale Aufgabe der Erziehungswissenschaft, wissenschaftlich über die Pädagogik im Nationalsozialismus und ihre Nachwirkungen aufzuklären. 

Die Grundlagen hierfür liefern Befunde der bildungsgeschichtlichen Erforschung des Erziehungssystems und der Pädagogik im Nationalsozialismus. Die Erforschung der nationalsozialistischen Pädagogik ausweislich ihrer spezifischen Semantik, ihrer Institutionalisierungsformen und ihrer Sozialisationseffekte ist in mehrfacher Hinsicht erziehungswissenschaftlich relevant: Sie ermöglicht nicht nur eine breite erziehungswissenschaftliche Aufklärung über das Verhältnis von Politik, Erziehung und Erziehungswissenschaft im Nationalsozialismus. Ihr Fokus liegt auch auf den Nachwirkungen des Nationalsozialismus in den Erziehungssystemen und der akademischen Pädagogik in den beiden Nachfolgestaaten des „Dritten Reiches“.

Im dritten Hearing der vierteiligen Hearingreihe rückt das Forschungsforum mit der Jüdischen Akademie in Frankfurt den Blick auf bildungshistorische Befunde zur NS-Pädagogik, fragt nach Kontinuitäten und Brüchen nach 1945 und diskutiert bildungshistorische Fragen zur Erforschung und Erforschbarkeit dieser Zeit. Die Veranstaltung umfasst einen Abendvortrag und eine Tagesveranstaltung. 

Das Hearing wird veranstaltet vom Lehr- und Forschungsforum ‚Erziehung nach Auschwitz' (FB04) und der Jüdischen Akademie Frankfurt (Zentralrat der Juden in Deutschland) und wird gefördert durch die Georg und Franziska Speyer'sche Hochschulstiftung. 

Weitere Informationen unter https://luf-forum.uni-frankfurt.de/2023/04/was-wissen-wir-uber-das-erziehungssystem-im-nationalsozialismus/ 

Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Meseth, Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Goethe-Universität Frankfurt. Meseth@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 27 2023
11:54

Analyse von Weißschiefer zeigt geologisch rasche Aufwärtsbewegungen – Studie von Goethe-Universität, Universität Heidelberg und Université de Rennes

Alpengestein verrät Dynamik von Plattenbewegungen im Erdinnern

Wie sich Platten im Erdmantel bewegen und wie sich Gebirge bilden, ist nicht ganz leicht zu untersuchen. Spezielle Gesteine, die tief ins Erdinnere hinabgesunken und von dort wieder zurückgekehrt sind, können Antworten liefern. Einem internationalen Geologenteam ist es nun unter Federführung des Instituts für Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt gelungen, einen Weißschiefer aus den Alpen mittels Computermodellierung so genau zu analysieren, dass sich eine bisherige Theorie über die Bewegung von Platten in Frage stellen lässt.

FRANKFURT. Geowissenschaftler:innen untersuchen Gesteine in Gebirgsgürteln, um zu rekonstruieren, wie diese sich einst in die Tiefe hinabbewegt haben und dann wieder an die Oberfläche zurückkehrten. Diese Verschüttungs- und Exhumierungsgeschichte gibt Hinweise auf die Mechanismen der Plattentektonik und der Gebirgsbildung. Bestimmte Gesteine, die zusammen mit Platten weit ins Erdinnere hinabsinken, werden unter dem dort herrschenden enormen Druck in andere Gesteinsarten umgewandelt. Bei dieser UHP-Metamorphose (UHP: ultra high pressure) wird zum Beispiel Siliziumdioxid (SiO2) im Gestein zu Coesit, das auch als UHP-Polymorph von SiO2 bezeichnet wird. Chemisch handelt es sich zwar immer noch um Siliziumdioxid, doch sind die Kristallgitter enger gepackt und daher dichter. Wenn sich die Platten aus der Tiefe wieder nach oben bewegen, kommen auch die UHP-Gesteine wieder an die Oberfläche und sind an bestimmten Stellen im Gebirge auffindbar. Ihre Mineralzusammensetzung liefert Informationen darüber, welchen Drücken sie auf der vertikalen Wanderung durchs Erdinnere ausgesetzt waren. Über die Maßeinheit des lithostatischen Drucks lassen sich Druck und Tiefe in Beziehung setzen: Je höher der Druck, desto tiefer lag das Gestein.

Bisher ging die Forschung davon aus, dass UHP-Gesteine in 120 Kilometern Tiefe begraben waren. Von dort unten sind sie dann mit den Platten wieder an die Oberfläche zurückgekehrt, wobei der Umgebungsdruck gleichmäßig, also statisch, nachließ. Eine neue Studie von Goethe-Universität Frankfurt sowie den Universitäten Heidelberg und Rennes, Frankreich, stellt diese Annahme eines langen, kontinuierlichen Aufstiegs jedoch in Frage. Beteiligt an der Studie waren von Seiten der Goethe-Universität Frankfurt unter anderem Erstautorin Cindy Luisier, die im Rahmen eines Humboldt-Forschungsstipendiums an die Goethe-Universität Frankfurt kam, und Thibault Duretz, Leiter der Arbeitsgruppe Geodynamik am Institut für Geowissenschaften. Das Wissenschaftsteam untersuchte einen Weißschiefer aus dem Dora-Maira-Massiv in den italienischen Westalpen. "Weiße Schiefer sind Gesteine, die sich während der Alpenbildung aus der UHP-Metamorphose eines flüssigkeitsveränderten Granits gebildet haben", erklärt Duretz. "Das Besondere an ihnen ist die große Menge an Coesit. Die Coesitkristalle im Weißschiefer sind mehrere Hundert Mikrometer groß und damit ideal für unsere Untersuchungen." Das Stück Weißschiefer aus dem Dora-Maira-Massiv enthielt rosa Granate in einer silbrig-weißen Matrix unter anderem aus Quarz. "Das Gestein hat eine besondere Chemie und damit Mineralogie", so Duretz. Mit dem Wissenschaftsteam untersuchte er es, indem er zuerst einen sehr dünnen Schnitt von etwa 50 Mikrometern Dicke anfertigte und diesen dann auf Glas aufklebte. So konnten die Mineralien unter dem Lichtmikroskop bestimmt werden. Anschließend folgte die Computermodellierung bestimmter, besonders interessanter Stellen.

Diese Stellen waren von den rosa Granatkörnern umschlossene Siliziumdioxid-Partikel, in denen sich zwei SiO2-Polymorphe gebildet hatten. Einmal Coesit, das bei sehr hohem Druck (4,3 Gigapascal) entstand. Bei dem anderen Siliziumdioxid-Polymorph handelte es sich um Quarz, das wie ein Ring um das Coesit herum lag. Es entstand bei viel niedrigerem Druck (1,1 Gigapascal). Der Weißschiefer war also erst sehr hohem, dann viel niedrigerem Druck ausgesetzt gewesen. Es hatte eine starke Druckabnahme oder Dekompression gegeben. Die entscheidende Entdeckung war folgende: Von den SiO2-Einschlüssen gingen speichenförmige Risse nach allen Seiten aus, das Ergebnis des Phasenübergangs von Coesit zu Quarz. Dieser Übergang bewirkt eine große Volumenänderung - und verursachte starke Spannungen im Gestein. Diese ließen den Granat brechen, der die SiO2-Einschlüsse umgibt. "Solche radialen Risse können sich jedoch nur bilden, wenn das Wirtsmineral, der Granat, sehr stark bleibt", erklärt Duretz. "Und Granat bleibt nur dann sehr stark, wenn der Druck sehr schnell abfällt." Sehr schnell heißt in geologischen Dimensionen in Tausenden bis Hunderttausenden von Jahren. In diesem "kurzen" Zeitraum muss der Druck von 4,3 auf 1,1 Gigapascal gesunken sein. Andernfalls hätte der Granat, anstatt Risse zu bilden, sich zum Flüssigen hin verformt, um die Volumenänderung in den SiO2-Einschlüssen auszugleichen.

Die Tatsache der schnellen Dekompression lässt laut Duretz die bisherige Annahme, dass UHP-Gestein 120 Kilometer Tiefe erreicht, weniger wahrscheinlich erscheinen. Denn der Aufstieg aus einer solchen Tiefe liefe in einem langen Zeitraum ab, der nicht zur hohen Dekompressionsrate passt. "Wir vermuten eher, dass unser Weißschiefer nur 60 bis 80 Kilometer tief lag", so der Geologe. Und auch die Prozesse im Erdinnern könnten ganz anders sein als bisher angenommen. Dass sich Gesteinseinheiten kontinuierlich über große Entfernungen nach oben bewegen, aus 120 Kilometern Tiefe bis zur Oberfläche, erscheint ebenfalls unwahrscheinlicher als vorher. "Unsere Hypothese lautet, dass stattdessen schnelle tektonische Prozesse stattfanden, die zu minimalen vertikalen Verschiebungen von Platten führten." Dies könne man sich so vorstellen: Die Platten bewegten sich im Innern der Erde plötzlich ruckhaft ein kleines Stück nach oben - und der Druck, den das UHP-Gestein umgab, ließ dadurch in relativ kurzer Zeit nach.

Publikation: Luisier Cindy, Tajčmanová Lucie, Yamato Philippe, Duretz Thibault: Garnet microstructures suggest ultra-fast decompression of ultrahigh-pressure rocks. Nature Communications (2023) https://doi.org/10.1038/s41467-023-41310-w

Bilder zum Download:
https://www.uni-frankfurt.de/144457594

Bildtexte:
1) Tajcmanova_Lucie_c_SebastianCionoiu_UniHeidelberg.JPEG
Prof. Dr. Lucie Tajčmanová, Universität Heidelberg, untersucht die Weißschiefer-Probe aus dem Dora-Maira-Massiv der Westalpen. Foto: Sebastian Cionoiu, Universität Heidelberg

2) Whiteschist_c_SebastianCionoiu_UniHeidelberg.JPEG
Für die mikroskopische Untersuchung wurde ein Dünnschnitt des Weißschiefers auf einen Glasträger geklebt (Bildmitte). Foto: Sebastian Cionoiu, Universität Heidelberg

3) ThinSectionSimulation_c_ThibaudDuretz.jpg
Feinstruktur der Weißschieferprobe: Eines der rosa Granatkörner (garnet, linkes Bild, eingebettet in die Mineralien Quarz, Rutil und Phengit) mit SiO2-Einschlüssen (quarz inclusions), von denen Risse ausgehen (cracks). Simulationsrechnungen (rechtes Bild) bestätigen die Interpretation der Risse als Spannungsrisse. Bilder: Thibaut Duretz, Goethe-Universität

Weitere Informationen
Prof. Dr. Thibault Duretz
Institut für Geowissenschaften
Goethe-Universität Frankfurt
Tel. +49 (0)69 798-40128
Duretz@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Markus Bernards, Referent für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12498, Fax 069 798-763-12531, bernards@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 27 2023
10:02

Goethe-Universität erhält Kunstinstallation des „Raqs Media Collective“ für ihr Gebäude der Sprach- und Kulturwissenschaften – Einweihung am 2. November

Videoskulptur zu den Grenzen und Möglichkeiten von Sprache

Der Neubau für Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität bekommt eine dreiteilige Videoskulptur des Raqs Media Collective. Das international bekannte Kollektiv gewann mit seinem Entwurf All, Humans den Kunst am Bau-Wettbewerb des Landes Hessen. Die Einweihung sowie ein umfangreiches Einführungsprogramm für die interessierte Öffentlichkeit veranstalten Studierende des Masterstudiengangs Curatorial Studies.

FRANKFURT. Seine Werke waren auf der Documenta 15 und auf Biennalen von Venedig, Istanbul, Taipeh, Liverpool, Shanghai, Sydney bis Sao Paulo zu sehen, seine Arbeiten sind in vielen Sammlungen vertreten, darunter im Museum MMK für Moderne Kunst Frankfurt und in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Nun hat das prominente Raqs Media Collective eine Installation geschaffen, die für das Frankfurter Publikum im Gebäude der Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe-Universität öffentlich zugänglich ist. Die drei großformatigen Installationen werden in Anwesenheit des Kollektivs eingeweiht

am 2. November 2023, 19 Uhr, im Foyer des SKW-Gebäudes,
Goethe-Universität, Campus Westend,
Rostocker Str. 2, 60323 Frankfurt am Main.

Im Mittelpunkt des Abends steht ein Artist Talk mit den Künstler:innen des Kollektivs Monica Narula, Jeebesh Bagchi und Shuddhabrata Sengupta, moderiert von Studierenden des Masterstudiengangs Curatorial Studies.

Das Raqs Media Collective hat seit seiner Gründung 1991 mit seinen Arbeiten weltweit Aufmerksamkeit erregt. Die Künstler:innen setzen sich interdisziplinär mit gesellschaftspolitischen und philosophischen Themen auseinander und legen Wert darauf, ortsspezifisch zu arbeiten. Dieser Ansatz dient auch als Ausgangspunkt für die dreiteilige Videoskulptur All, Humans: Im Sprach- und Kulturwissenschaften-Gebäude geht es um die Grenzen und Möglichkeiten von Sprache an einer von westlichen Maßstäben geprägten Universität.

Die drei zum Teil mehrere Quadratmeter großen Installationen bestehen aus LED-Modulen, die an Stahlkonstruktionen befestigt und an den Decken im Eingangsbereich, vor dem Hörsaal und in der Bibliothek angebracht sind. Die auf den ersten Blick willkürlich angeordneten LED-Module ergeben in ihrer Gesamtheit Schriftzeichen, Wörter und Satzfragmente des ersten Artikels der Menschenrechtskonvention in der westafrikanischen Mande-Sprache Vai - das Kollektiv faszinierte an diesem im frühen 19. Jahrhundert entwickelten Schriftsystem, dass es aus Gesprächen und Träumen entstand. Bewegte Bilder, die als Videos über die Module laufen, zeigen Gouache Zeichnungen und aus Glas geformte Plastiken, die ebenfalls Schriftzeichen in Vai darstellen.

Der Kunstbeirat des Landes Hessen, der das Verfahren zur Auswahl des Werkes des Raqs Media Collectives leitete, begründete seine Entscheidung damit, dass das Werk, das sich intensiv mit dem Ursprung, der Entstehung und der Bedeutung von Sprache auseinandersetzt, originär auf die Arbeit des Fachbereichs der Sprach- und Kulturwissenschaften eingeht. Positiv bewertet wurde auch, „dass die Formensprache und Verortung an verschiedenen Stellen innerhalb des Gebäudes einen abwechslungsreichen Bezug und ein Spannungsfeld zur Architektur des Gebäudes schaffen“.

Studierende des Masterstudiengangs Curatorial Studies haben sich zum Ziel gesetzt, die künstlerische Arbeit des Raqs Media Collectives der Öffentlichkeit vorzustellen – wie etwa durch Gespräche, eine Podiumsrunde sowie ein Booklet (https://www.kuratierenundkritik.net/booklet/). Der 2010 gegründete Kooperationsstudiengang wird von der Goethe-Universität und der Hochschule für Bildende Künste-Städelschule in Zusammenarbeit mit mehreren Frankfurter Museen durchgeführt: dem Museum MMK für Moderne Kunst, Städel Museum und Liebieghaus, dem Historischen Museum Frankfurt, Weltkulturen Museum und dem Portikus.

Das Vermittlungsprogramm und die Publikation wurden gefördert durch die Dr. Hans Feith und Dr. Elisabeth Feith-Stiftung sowie durch Landesmittel.

Weitere Termine und Themen

Gathering

Bei den Gatherings laden Gäste mit ausgewählten Texten, Bildern oder anderweitigen Objekten zu einem Zusammenkommen mit Studierenden ein. Anhand der Materialien sollen im Dialog alternative Zugänge zur LED-Videoinstallation geschaffen werden.

Prof. Mirco Göpfert
22. November 2023, 17:00 Uhr

Prof. Antje Krause Wahl
20. Dezember 2023, 17:00 Uhr

Prof. Axel Fanego Palat und Dr. Julia Schwarz
24. Januar 2024, 17:30 Uhr

In Focus

Im Rahmen von In Focus finden Gespräche mit Expert:innen aus verschiedenen Forschungsbereichen und Disziplinen statt, die sich auf je einen spezifischen Aspekt der Arbeit konzentrieren.

Prof. Vinzenz Hediger
8. November 2023, 17:00 Uhr

Prof. Verena Kuni
6. Dezember 2023, 18:00 Uhr

Dr. Stefanie Heraeus
10. Januar 2024, 17:00 Uhr

Inklusive Gespräche mit Studierenden der Curatorial Studies

Gespräch in Einfacher Sprache
15. November 2023, 16:00 Uhr

Gespräch in Gebärdensprache
17. Januar 2024, 16:00 Uhr

Alle In Focus und Gathering-Termine, sowie die inklusiven Gespräche finden im Foyer des SKW-Gebäudes statt:

Goethe-Universität, Campus Westend,
Rostocker Str. 2, 60323 Frankfurt am Main.


Roundtable

Diskussionsrunde mit Dr. Johanna Leinius, Prof. Dr. Leunora Salihu, Prof. Dr. Mechthild Fend, Prof. Dr. Pavan Malreddy (alle Goethe-Universität), moderiert von Studierenden der „Curatorial Studies“

am 7. Februar 2024, 13:00 Uhr
im Hörsaalzentrum, HZ10,
Campus Westend,
Theodor-W.-Adorno-Platz 5, 60323 Frankfurt am Main

Nähere Informationen zum Vermittlungsprogramm und die digitale Version des Booklet finden Sie unter http://www.kuratierenundkritik.net/aktuelles.

Bild zum Download unter: https://www.uni-frankfurt.de/144416454

Bildtext:
Videoskulptur des Raqs Media Collective: Ein Teil der dreiteiligen Videoinstallation befindet sich in der Bibliothek des Gebäudes Sprach- und Kulturwissenschaften (Foto: Jens Gerber)

Weitere Informationen
Dr. Stefanie Heraeus
heraeus@kunst.uni-frankfurt.de

Carolin Tüngler
tuenglercarolin@gmail.com

Dalwin Kryeziu
dalwin1512@gmx.de

Kunstgeschichtliches Institut
Goethe-Universität


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 26 2023
14:22

Die Cornelia Goethe Colloquien beschäftigen sich im Wintersemester mit Alter und Geschlecht im europäischen Film.

Zu alt für die Leinwand?

FRANKFURT. Die feministische Filmwissenschaftlerin Laura Mulvey beschrieb einst das klassische Hollywood-Kino als eine Kunstform, die vom männlichen Blick dominiert wird und Frauen objektiviert. Allerdings gilt das nur für Frauen unter 35 – der Rest bleibt gänzlich unsichtbar. Im europäischen Kino sieht es anders aus: Älteren Frauen und Geschichten, die von Erfahrungen alternder Menschen aller Geschlechter erzählen, spielen im europäischen Film eine bedeutendere Rolle als in Hollywood.

Die Cornelia Goethe Colloquien „Never Too Old to Be Seen. Ageing and Gender in European Cinema“ greifen das Thema Alter und Geschlecht auf der Leinwand in diesem Wintersemester auf und laden hierzu Expert*innen aus ganz Europa ein. Eröffnet werden die Colloquien mit der Podiumsdiskussion

„Understanding Old Age and Visibility:
A Dialogue between Gerontology and Cinema Studies“
am Mittwoch, 1. November, um 18 Uhr c.t.
im PEG-Gebäude, PEG 1.G191,
Theodor-W.-Adorno-Platz 6, 60323 Frankfurt am Main.

Vinzenz Hediger, Bettina Kleiner, Miranda Leontowitsch and Asja Makarević werden der Frage nachgehen, wie sich die Erfahrung des Alterns und deren Repräsentation durch visuelle und virtuelle Medien verändert haben und welchen Beitrag die kulturwissenschaftlichen Alterswissenschaften zum Verständnis dieser Entwicklung leisten können.

Das Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse lädt in Kooperation mit dem Projekt AGE-C (Ageing and Gender in European Cinema) und dem GRADE Center Gender zu dieser öffentlichen Veranstaltungsreihe ein. Der Eintritt ist frei, die Vorträge werden in Englisch gehalten.

Weitere Termine:

15.11.2023
Luis Freijo: Man in Search for Meaning: Masculinity and Ageing in a Transnational European Context.

29.11.2023
Alexandre Moussa: Acting Old: Ageing as Screen Performance.

20.12.2023

Andrea-Adriana Virginás and Boglárka Angéla Farkas: Mothers (as) Grandmothers in Recent European (Small National) Cinemas: Figures of Authority, Goddesses of Wisdom, or Mad Rebels, and/or Societal Waste?

17.01.2024

Francesco Pitassio and Gloria Dagnino: (Not) Looking One's Age: The Double Standard of Ageing On-Screen.

31.01.2024

Vinzenz Hediger and Asja Makarević: Have You Seen These Women? – Cultural specificity and the (In)visibility of Old Age across Film Cultures.

Detaillierte Informationen zum Programm: https://cgc.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/cornelia-goethe-colloquien

Kontakt
Geschäftsstelle des Cornelia Goethe Centrums, Tel.: +49 (0)69 798 35100; cgcentrum@soz.uni-frankfurt.de  


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 25 2023
12:54

Wissenschaftsplattform „Schnittstelle Religion“ widmet sich in einer Kinoreihe das Thema Missbrauch in der Kirche 

Kino, Kirche und sexuelle Gewalt

Wie arbeiten Filme Missbrauch in religiösen Kontexten auf? Diese Frage stellt sich eine Filmreihe der Goethe-Universität, die in Kooperation mit dem Cinéma am Roßmarkt gezeigt wird.

FRANKFURT. Mit dem Bostoner Missbrauchsskandal rückte vor rund 20 Jahren der erste große Fall sexueller Gewalt im Verantwortungsbereich der Kirche in den Fokus einer fast weltweiten Öffentlichkeit. Weitere Fälle folgten, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und Lateinamerika. Betrafen die Enthüllungen zunächst besonders die katholische Kirche, gerieten bald weitere (christliche) Glaubensgemeinschaften in den Blick.

Filmschaffende haben diese Enthüllungen frühzeitig und auf sehr unterschiedliche Weise begleitet, kommentiert, verarbeitet und in Teilen sogar vorweggenommen: Dokumentarfilme stehen klassischen Thrillern gegenüber, komplexe Täter*innenporträts wiederum Filmen, die nach den Strukturen religiös legitimierter sexuelle Gewalt fragen. Die neue Veranstaltungsreihe der Wissenschaftsplattform „Schnittstelle Religion“ und der Professur für Religionspädagogik und Mediendidaktik stellt drei zentrale Werke zum Thema zur Diskussion.

Die Filmreihe Kino, Kirche, Gewalt: Filmische Auseinandersetzung mit Missbrauch beginnt

am 6. November 2023 um 18:00 Uhr
mit der Vorführung von „La Mala Educación – Schlechte Erziehung“
von Pedro Almodóvar
im Cinéma am Roßmarkt, 
Roßmarkt 7,
60311 Frankfurt am Main.

Der Klassiker des spanischen Kultregisseurs entwickelt ein komplexes, internes Verwirrspiel von Fiktion und Realität, Gegenwart und Vergangenheit in turbulenter und bisweilen überzeichneter Weise und wirft damit die Frage auf, wie sich Missbrauch auf den späteren Lebensweg und die (sexuelle) Identität auswirkt: Welche Brüche, Umwege und Verdrängungen bedingt er und wie lassen sie sich filmästhetisch umsetzen?

Das Filmgespräch im Anschluss an die Vorführung mit Karsten Visarius, Publizist und Filmkritiker sowie Executive Director von Interfilm, moderiert Viera Pirker, Professorin für Religionspädagogik und Mediendidaktik, Goethe-Universität.

Weitere Termine und Themen

20. November 2023, 20:30 Uhr 
Grâce à Dieu - Gelobt sei Gott (2018) 
von François Ozon 

Der Film orientiert sich an realen Geschehnissen in Frankreich. Aus Sicht dreier als Kinder von sexueller Gewalt Betroffener zeichnet der Film den schwierigen Weg zur Aufklärung nach und blickt auf die Herausforderungen, die sich hieraus für den Glauben, aber auch das Familienleben der mittlerweile Erwachsenen ergeben.

Das Filmgespräch mit Xenia v. Tippelskirch, Professorin für Religiöse Dynamiken, Goethe-Universität, und Co-Direktorin des Institut Franco-Allemand de sciences historiques et social, moderiert Joachim Valentin, Direktor der katholischen Akademie Rabanus Maurus, Haus am Dom Frankfurt und außerplanmäßiger Professor für Christliche Religions- und Kulturtheorie, Goethe-Universität.

4. Dezember 2023, 18:00 Uhr
Women Talking – Die Aussprache (2022) 
von Sarah Polley

Der Film verhandelt am Beispiel einer abgeschiedenen mennonitischen Gemeinschaft die Schwierigkeiten nicht nur sexueller Gewalt unterworfener Frauen: Wie lässt sich nach Jahren des Schweigens eine gemeinsame Sprache finden und welche Auswege bieten sich in ihrer spezifischen religiösen und sozialen Situation?

Das Filmgespräch mit Doris Reisinger, Post-Doktorandin und Publizistin, moderiert Viera Pirker, Professorin für Religionspädagogik und Mediendidaktik (beide Goethe-Universität).

Die Filmreihe wird veranstaltet von der Wissenschaftsplattform „Schnittstelle Religion“ und der Professur für Religionspädagogik und Mediendidaktik in Kooperation mit dem Institut franco-allemand de sciences historiques et sociales und dem Cinéma am Roßmarkt.

Nähere Informationen unter: www.uni-frankfurt.de/kalender

Weitere Informationen
Louise Zbiranski
Referentin für Wissenschaftransfer und -kommunikation
Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“ und Koordinatorin „Schnittstelle Religion“
Historisches Seminar
Goethe-Universität
E-Mail: info.dynamiken@goethe-universtität.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 25 2023
12:43

Sonntagsführungen im Skulpturensaal der Goethe-Universität stellen neuen Zuwachs der Antikensammlung vor

Abguss eines Teils des Parthenon-Frieses kommt nach Frankfurt

FRANKFURT. Mit einer originalgetreuen Kopie der monumentalen Figurengruppe des Laokoon hat die Antikensammlung der Goethe-Universität erst kürzlich prominenten Zuwachs bekommen. Nun erhält sie erneut den Abguss eines bekannten Bildwerks: Ein Relief des Parthenon-Frieses von der Athener Akropolis aus einer Schweizer Privatsammlung ergänzt die Sammlung – und wird im Rahmen einer von drei Sonntagsführungen im Wintersemester 2023/24 im Skulpturensaal der Goethe-Universität vorgestellt.

Eine weitere Sonntagsführung präsentiert eine beachtliche Schenkung antiker Vasen, die der Frankfurter Künstlerin Katherine Stroczan zu verdanken ist. In diesem Rahmen werden nicht nur die originalen Gefäße erstmals der Öffentlichkeit vorgeführt, sondern auch einige der Werke Katherine Stroczans gezeigt, die von den Vasen inspiriert wurden.

Der Auftakt der Sonntagsführungen widmet sich dem Kleinen Attalischen Weihgeschenk, das im Herzen Athens die Sieghaftigkeit des aufstrebenden Pergamenischen Reiches inszenierte – und das, ohne den Sieger selbst zu zeigen. Vielmehr handelt es sich bei dem vielfigurigen Weihgeschenk um ein Panorama der Besiegten, das historische wie auch mythische Völkergruppen nebeneinander zeigt.

Die Sonntagsführungen beginnen am

29. Oktober, 11 Uhr
mit dem Vortrag von Dr. Florian Schimpf:
Von Siegern und Besiegten. Das Kleine Attalische Weihgeschenk,
am Campus Westend, I.G. Farben-Haus, Raum IG 7.511, Norbert-Wollheim-Platz 1

Weitere Termine und Themen der Sonntagsführungen sind:

26. November 2023, 11 Uhr
Prof. Dr. Anja Klöckner und Dr. Matthias Recke
Hoch zu Ross? Ein Teil des Parthenon-Frieses von der Athener Akropolis kommt als Abguss nach Frankfurt

28. Januar 2024, 11 Uhr
Dr. Matthias Recke und Studierende der Klassischen Archäologie
Schnittstelle Antike. Neue Blicke auf neue alte Vasen

Weitere Informationen
Prof.'in Dr. Anja Klöckner
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
Telefon: 069/798-32300
E-Mail: kloeckner@em.uni-frankfurt.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 24 2023
11:53

Vortragsreihe des Instituts für Jugendbuchforschung zum 100. Geburtstag von Otfried Preußler

Neue Perspektiven auf einen Erfolgsautor

FRANKFURT. Wer kennt sie nicht – die kleine Hexe, den Räuber Hotzenplotz oder den Zauberlehrling Krabat? Und wer kennt ihn nicht – den Figurenschöpfer und Geschichtenerzähler Otfried Preußler, der am 20. Oktober 1923 in Reichenberg/Liberec geboren wurde?

Seit bald achtzig Jahren erreichen seine Geschichten Leser:innen in aller Welt. Aber wer weiß heute etwas über ihre Rezeption in der DDR? Wer kennt seine frühen Arbeiten für den Hörfunk oder seinen Versuch, als Geschichtenerzähler das Fernsehen zu erobern? Welche Spuren haben der ‚kleine Junge aus Reichenberg in Böhmen' und der Dienst in der Hitler-Jugend in seinen Werken hinterlassen? Welche Geschichten des Erfolgsautors gilt es neu zu entdecken? Und wie wurden und werden seine Kinder- und Jugendbücher vermarktet?

Aus Anlass seines 100. Geburtstags vermitteln Preußler-Forscher*innen ihre neuen Perspektiven auf den Erfolgsautor. Die Reihe beginnt am

1. November, 18:15 Uhr
mit dem Vortrag von Dr. Andrea Weinmann, Goethe-Universität,
Otfried Preußler, der ‚kleine Junge aus Reichenberg in Böhmen'.
Eine literarische Spurensuche

im Hörsaalzentrum HZ 13, Theodor W. Adorno-Platz 5, Campus Westend

Weitere Termine und Themen im Überblick:

22. November
Prof. Petra Josting, Bielefeld
„Dienst“ in der Hitler-Jugend am Beispiel von Otfried Preußlers erstem Jugendbuch Erntelager Geyer (1944)

6. Dezember
Dr. Wiebke Helm, Leipzig
Otfried Preußler – ein (Un)Bekannter? Zur Rezeption des Schriftstellers in der DDR

13. Dezember
Dr. Tilman Spreckelsen, Frankfurt a. M.
Thomas Vogelschreck und das Höhlengleichnis. Weltliterarische Spuren im Werk Otfried Preußlers

10. Januar 2024
Dr. Anke Vogel, Mainz
Von der Verlagsreklame zu Social Media. Marketing für Otfried Preußler und sein Werk im Thienemann Verlag, Stuttgart

24. Januar
Prof. Julia Benner, Berlin
Krippentiere & Kettenraucher. Weihnachtsfiguren im Hörfunkwerk Otfried Preußlers

7. Februar
Prof. Thomas Boyken, Oldenburg
„Wir werden eine Geschichte miteinander erzählen, die es noch nicht gibt und die keiner kennt.“ Praktiken der Autorschaft im Vollzug in „Otfried Preußler lädt ein.“ (1970)

Veranstaltet wird die Vortragsreihe vom Institut für Jugendbuchforschung; sie wird gefördert durch die Waldemar-Bonsels-Stiftung und den Freundeskreis des Instituts für Jugendbuchforschung e.V.

Weitere Informationen
Dr. Andrea Weinmann
Institut für Jugendbuchforschung
Goethe-Universität
weinmann@em.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/50949197/Aktuelles


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 23 2023
14:18

Forum für Firmen und Stellensuchende am 1. und 2. November

Jobbörse der Naturwissenschaften

FRANKFURT. Zum 23. Mal bereits findet die Frankfurter Jobbörse für Naturwissenschaftler und Naturwissenschaftlerinnen statt. Der Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie lädt in Kooperation mit dem JungChemikerForum (Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.) und dem Hochschulteam der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main

am Mittwoch, 1. November, und Donnerstag, 2. November,
jeweils von 9:30 bis 16 Uhr
auf den Campus Riedberg der Goethe-Universität,
Max von Laue Str. 9,
60439 Frankfurt am Main.

Den Organisatoren ist es erneut gelungen, international renommierte Konzerne, insbesondere aus der Chemie- und Pharmabranche, als Teilnehmer zu gewinnen. Studierende, Doktoranden und Absolventeninnen und Absolventen der Fächer Chemie, Biochemie, Pharmazie, Biologie, Physik, Geowissenschaften und Medizin haben die Gelegenheit zur Weiterbildung und zum direkten Kontakt mit Firmenvertretern. Wie in den vergangenen Jahren werden Interessenten aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet.

Am Mittwoch, 1. November, bereiten zahlreiche Workshops, Seminare und Bewerbungsmappen-Checks umfangreich auf das Thema Bewerbung und Selbstmarketing vor. Eine Anmeldung hierfür erfolgt ausschließlich über die Internetseite der Jobbörse. (www.jobboerse-ffm.de).

Am Donnerstag, 2. November, gibt es an den Messeständen Gelegenheit zum Gespräch mit Firmenvertretern und zum Kennenlernen potentieller Arbeitgeber. Namhafte Firmen aus der Chemie-, Biotechnologie-, Pharmabranche, aber auch der einschlägigen Consultingbranche präsentieren sich und informieren über Einstiegs-, Praktika- und Karrieremöglichkeiten. Für die Messe ist keine Anmeldung erforderlich. Zum Abschluss der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, bei einem Bewerbungsgespräch auf der Bühne „live“ dabei zu sein.

Information und Anmeldung zu Workshops und Bewerbungsmappen-Check: www.jobboerse-ffm.de.

Weitere Informationen:
Dr. Andreas Lill
Referent für Lehre und Studium
Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie
Telefon 069 798-29550
Mail lill@uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Anke Sauter, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-13066, E-Mail sauter@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 23 2023
10:14

Der Dirigent und Komponist Felix Otto Dessoff (1835-1892) wird im Rahmen eines Konzerts an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg vorgestellt.

Romantische Raritäten: Stücke des Komponisten Felix Otto Dessoff in der Universitätsbibliothek

FRANKFURT. Bei der Eröffnung des Frankfurter Opernhauses im Jahr 1880 in Anwesenheit des deutschen Kaisers stand Felix Otto Dessoff am Dirigentenpult, der kurz zuvor die neu geschaffene Stelle als Erster Kapellmeister angetreten hatte. Zuvor war er als Hofkapellmeister in Wien (1860-1875) und in Karlsruhe tätig. Dessoff war nicht nur als Dirigent bedeutend, sondern - was weniger bekannt ist – auch als Komponist. Stilistisch und in der Qualität der Werke ist er durchaus mit Johannes Brahms vergleichbar, mit dem er lange Jahre befreundet war.

Bei dem Konzert im Schopenhauer-Studio der Bibliothek am 27. Oktober 2023 spielt das Fächerquartett (Karlsruhe) die Quartette op. 7 und op. 11 von Felix Otto Dessoff. Außerdem wird eine Auswahl seiner Lieder zu hören sein (Claus Temps, Bariton, und Ira Maria Witoschynskyi, Klavier). Moderiert wird das Konzert von dem Musikwissenschaftler und Dessoff-Spezialisten Dr. Joachim Draheim (Karlsruhe).

Das Konzert verweist auf einen weiteren Termin in diesem Zusammenhang. Frau Ingeborg Dessoff-Hahn, Nachfahrin des Dirigenten und Komponisten, hat angekündigt dessen Nachlass der Universitätsbibliothek zu übergeben. Die feierliche Übergabe des Nachlasses wird Mitte Januar 2024 stattfinden.

Romantische Raritäten. Konzert mit Streichquartetten und Liedern
von Felix Otto Dessoff (1835-1892).
Moderation: Dr. Joachim Draheim
Freitag, 27. Oktober 2023, 18.00 Uhr.
Schopenhauer Studio der Universitätsbibliothek
Bockenheimer Landstraße 134 – 138,
60325 Frankfurt am Main

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Weitere Informationen:
Dr. Ann Kersting-Meuleman, Leiterin der Sammlung Musik und Theater, Universitätsbibliothek, Bockenheimer Landstraße 134-138, 60325 Frankfurt am Main, Tel: +49 (69) 798 39245; a.b.kersting-meuleman@ub.uni-frankfurt.de

Kontakt für Pressefragen allgemein: Bernhard Wirth, Stabsstellen Personalentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, Tel. +49 (69) 798 39223; pr-team@ub.uni-frankfurt.de


Redaktion: Dr. Dirk Frank, Pressereferent / stv. Leiter, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798–13753, frank@pvw.uni-frankfurt.de

 

Okt 20 2023
14:14

Das neue Format CAMPUS WANDELN an der Goethe-Universität lädt zu Spaziergängen und Ortsterminen zur Nachhaltigkeit ein

Von zähem Grün in Mauerritzen, einem Campus-Naturwald und Permakulturgärten

FRANKFURT. Wo gibt es Projekte und Menschen auf dem Campus der Goethe-Universität und in der Stadt, die Ideen für ein nachhaltiges Lernen, Lehren, Forschen und Miteinander entwickeln? Das neue Format CAMPUS WANDELN lädt Interessierte zu Spaziergängen und Ortsterminen mit Nachhaltigkeitsexpert:innen ein. Organisiert und durchgeführt wird die Reihe CAMPUS WANDELN von Lilly Gothe vom Nachhaltigkeitsbüro der Goethe-Universität gemeinsam mit der Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Verena Kuni.

CAMPUS WANDELN beginnt am

26. Oktober, 12:30 Uhr
mit einer „Krautschau auf dem Campus Westend“

mit Dr. Julia Krohmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Stellv. Leiterin Stab Wissenschaftskoordination, Leiterin Wissenstransfer.

Krautschau soll mehr Bewusstsein für die Präsenz von Wildpflanzen im urbanen Raum und für die Bedeutung von Natur in den Städten schaffen. Denn wer hinschaut, findet in von Beton und Asphalt geprägten Innenstädten überall Pflanzen: winziges, zähes Grün zwischen Pflastersteinen, in Rinnsteinfugen und Mauerritzen. Und eben nicht nur Grün, sondern eine Vielzahl von Kräutern, Gräsern und Moosen.

Julia Krohmer ist Mitautorin des ersten Krautschau-Naturführers („Das wächst in deiner Stadt: #Krautschau – 95 Pflanzen erkennen“), der im Februar 2023 erschienen ist.

Weitere Termine und Themen im Überblick:

14. Dezember, 12:30 Uhr
„Permakulturgarten auf dem Campus Riedberg“

mit Emil Unkrig, Goethe-Universität, Student

Welches Konzept steht hinter dem Begriff Permakultur? 800 Quadratmeter auf dem Riedberg und 2.000 Quadratmeter auf dem Campus Westend hat die Universität derzeit für Permakultur bereitgestellt. Will heißen: für hochproduktive essbare Ökosysteme, die dauerhaft funktionieren. Um das zu erreichen, werden traditionelle Methoden mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen verknüpft. Was das für die Campusgärten bedeutet, erklärt Emil Unkrig, Mitbegründer der Permakulturgärten der Goethe-Universität.

25. Januar 2024, 12:30 Uhr
„Nachhaltigkeit auf dem Campus“

mit Robert Anton, Goethe-Universität, Technischer Leiter Wissenschaftsgarten und Leiter Außenanlagen

Nistkästen für Singvögel, ungemähte Wiesen als Insektenbehausung, ein Campus-Wäldchen als Naturwald, Totholz, Dachbegrünungen mit trockenresistenten und insektenfreundlichen Pflanzen – der Leiter des Wissenschaftsgartens Robert Anton stellt ausgewählte Projekte für mehr Nachhaltigkeit auf dem Campus vor. 

 

Anmeldung zu den CAMPUS WANDELN-Spaziergängen sowie weitere Informationen über www.buerger.uni-frankfurt.de und https://aktuelles.uni-frankfurt.de/veranstaltungen/

Weitere Informationen
Lilly Gothe
Nachhaltigkeitsbüro
Goethe-Universität
gothe@nachhaltigkeit.uni-frankfurt.de
https://www.uni-frankfurt.de/88547476/Nachhaltigkeit_an_der_Goethe_Universit%C3%A4t


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 19 2023
11:25

Wissen in Aktion: Das Cardio-Pulmonary Institute der Goethe-Universität gibt Einblick in den Forschungsalltag 

Herz-Kreislauf-Forschung hautnah erleben

FRANKFURT. Was weiß die Herz-Kreislauf-Forschung heute? Und wie können Interessierte diese Forschung ganz praktisch erleben? In einer exklusiven Veranstaltung des Cardio-Pulmonary Institutes erhalten Besucher:innen die Möglichkeit, ihr eigenes Herz-Kreislauf-System zu erforschen und Einblicke in die Grundlagenforschung zu bekommen.

Die Veranstaltung

Herz-Kreislauf-Forschung hautnah erleben
findet statt am 9. November von 18 - ca. 21 Uhr,

im Institut für Kardiovaskuläre Physiologie, Haus 75 Universitätsklinikum der Goethe Universität,
Theodor-Stern-Kai 7, 60596 Frankfurt am Main.

Ein EKG schreiben, Blutgefäße mit dem Doppler-Ultraschall untersuchen, Pulswellen verfolgen, Veränderungen im Blutdruck beobachten und auswerten – dies alles können die Teilnehmer:innen selbst in die Hand nehmen und erfahren. Im Anschluss an den praktischen Teil lernen sie die Labore des Institutes für Kardiovaskuläre Physiologie kennen. Diese praktischen Eindrücke vermitteln nicht nur ein tieferes Verständnis für unser komplexes Herz-Kreislauf-System, sondern geben auch Einblicke in den Forschungsalltag.  Die Veranstaltung beschließt ein kurzer Vortrag über aktuelle Themen der Herz-Kreislauf-Forschung; die zuvor selbst ausprobierten Methoden und Kenntnisse aus den besichtigten Forschungslabore werden mit neuesten Forschungsergebnissen verknüpft.

Die Veranstaltung wird unterstützt von Prof. Dr. Ralf Brandes, Direktor Institut für Kardiovaskuläre Physiologie am Universitätsklinikum der Goethe-Universität.

Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt, eine Anmeldung deshalb erforderlich.

Information und Anmeldung:
Katharina Schulenburg
Cardio-Pulmonary Institute
Goethe-Universität
schulenburg@med.uni-frankfurt.de
www.cpi-online.de


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 069 798-12481, E-Mail p.barth@em.uni-frankfurt.de

 

Okt 17 2023
17:10

Eine öffentliche Podiumsdiskussion und zwei Vortragsreihen mit internationalen Expert:innen widmen sich dem Thema Klimakrise und Recht, insbesondere Strafrecht

Wie die Klimakrise das Recht herausfordert

Welche Rolle spielt das Recht in der ökologischen Krise? Und was hat es mit dem neuen Begriff „Klimastrafrecht“ in strafrechtswissenschaftlichen Debatten auf sich? Gemeinsamer Auftakt der beiden Vortragsreihen „Klima vor Gericht“ sowie „Klimakrise und Strafrecht“ an der Goethe-Universität ist eine Podiumsdiskussion über den „Klimaaktivismus der Letzten Generation“.

FRANKFURT. Wie sind die Klimaproteste der „Letzten Generation“ strafrechtlich zu beurteilen? Nicht erst die Debatten über die Legalität oder Legitimität der politischen Praxis dieser Klimaschutzbewegung machen deutlich, dass die Klimakrise im Recht, und genauer noch: im Strafrecht Fragen aufwirft. Darauf weist nicht zuletzt ein neuer Begriff im Strafrecht hin: das Klimastrafrecht, das als Klimaschutzstrafrecht verstanden wird. Doch kann und wenn ja wie das Strafrecht das Klima schützen? Und umfassender noch: Welche Recht(e) gibt es in der ökologischen Krise? Zwei Vortragsreihen mit internationalen Expert:innen aus Rechtswissenschaft, Kriminologie und Soziologie gehen diesen und weiteren Fragen nach. 

Gemeinsame Auftaktveranstaltung der Reihen ist die öffentliche Podiumsdiskussion am

19. Oktober 2023, 18 Uhr
„Klimaaktivismus der Letzten Generation – Zur Legalität und Legitimität einer politischen Praxis“

mit Prof. Dr. Thomas Fischer (Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D.), Prof. Dr. Katrin Höffler (Universität Leipzig), Dr. Daria Bayer (Goethe- Universität Frankfurt am Main) und Dr. Jens Marquardt (Technische Universität Darmstadt). Es moderiert Prof. Dr. Doris Schweitzer (Goethe- Universität Frankfurt am Main)

im Hörsaalzentrum der Goethe-Universität, HZ 1
Theodor W. Adorno Platz 5
60323 Frankfurt am Main

Die Veranstaltung wird auf Zoom übertragen:
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/62812280120?pwd=aEdDelVacUdZK2w1K09MSmZweGV1QT09
Kenncode: 891211

Weitere Informationen:
https://contrust.uni-frankfurt.de/event/klimaaktivismus-der-letzten-generation-zur-legalitaet-und-legitimitaeteiner-politischen-praxis/

Zwei Vortragsreihen zum Thema Recht und ökologische Krise setzen die Auseinandersetzung mit aktuellen Debatten fort: Grundsätzliche und umfassende Fragen des Rechts stellt die Vortragsreihe „KLIMA VOR GERICHT/CLIMATE CONTESTED. INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN AUF RECHT(E) IN DER ÖKOLOGISCHEN KRISE“.

Die digitale Vortragsreihe „KLIMAKRISE UND STRAFRECHT“ konzentriert sich dagegen auf strafrechtliche Aspekte des Themas und führt Referent:innen aus dem In- und Ausland zusammen, um in drei Themenblöcken ausgewählte Aspekte etwa aus dogmatischen, kriminologischen und rechtstheoretischen Perspektiven zu beleuchten. In den Themenblöcken geht es um das Klimaschutzstrafrecht, die Klimaproteste sowie strafrechtliche Grundlagen.

Die Vortragsreihen im Einzelnen

I.
Vortragsreihe „KLIMA VOR GERICHT/CLIMATE CONTESTED.
INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN AUF RECHT(E) IN DER ÖKOL
OGISCHEN KRISE“

Jeweils 18 Uhr, Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ 6, Theodor-W.-Adorno-Platz 1
sowie per Zoom
https://uni-frankfurt.zoom-x.de/j/65079807777?pwd=RDdVUjdXT2FteG1wTGFvUUNnZ2JTZz09Kenncode: 401979

29. November 2023
Prof. Dr. Dr. hc. mult. Susanne Baer, LL.M. (Richterin des Bundesverfassungsgerichts a.D.,  Humboldt-Universität zu Berlin)
Die Konstitution des Klimas, oder: Was Verfassungsgerichte (nicht) zu sagen haben

12. Dezember 2023
Dr. Miriam Saage-Maaß (Legal Director beim European Center for Constitutional and Human Rights) und Kläger:innen aus Pari Island,
Wer zahlt die Zeche? Wie Entschädigungsklagen zu einer gerechteren Verteilung der Kosten der Klimakrise beitragen können

23. Januar 2024
Prof. Dr. Louis Kotzé (Faculty of Law, North-West University, South Africa)
Courts, Climate Litigation, and the Evolution of Earth System Law

Weitere Informationen: https://contrust.uni-frankfurt.de/klima-vor-gericht-climate-contested/


II. 
Vortragsreihe „KLIMAKRISE UND STRAFRECHT“

Die Vorträge finden jeweils um 10.15 Uhr online statt. Link und weitere Informationen: 
https://contrust.uni-frankfurt.de/veranstaltungen-2/klimakrise-und-strafrecht/ 


„Klimastrafrecht im engeren Sinne – Klimaschutzstrafrecht“

23. Oktober 2023
Philipp-Alexander Hirsch (MPI Freiburg)
Klimastrafrecht und materieller Unrechtsbegriff – Probleme einer liberalen Strafrechtsbegründung angesichts der Herausforderungen des Klimawandels

30. Oktober 2023
Rob White (University of Tasmania)
Climate Change Criminology

6. November 2023
Christoph Burchard (GU Frankfurt, ConTrust, Normative Orders)
Kritik des Klimaschutzstrafrechts

20. November 2023
Nicolai von Maltitz (LMU München)
Klimastrafrecht  –  Ein Rechtsbegriff der Zukunft

27. November 2023
Finn-Lauritz Schmidt (GU Frankfurt, ConTrust)
Alternativloses Klimaschutzstrafrecht? – Klimakatastrophismus und Exzeptionalisierungen des Strafrechts als Treiber in eine imaginative Sackgasse


„Klimastrafrecht im weiteren Sinne – hier: Klimaproteste“

4. Dezember 2023
Daria Bayer (GU Frankfurt)
Letzte Generation – Kriminelle Vereinigung oder radikaldemokratische Bewegung?

11. Dezember 2023
Matthias Jahn (GU Frankfurt)
Strafverfassungsrechtliche Fragen des Klimaaktivismus

18. Dezember 2023
Susanne Beck (LU Hannover)
Klimaproteste aus der Perspektive des Rechts – Hannovers Verständigung mit der „Letzten Generation“


„Klimawandel und Strafrecht – Grundlagen“

15. Januar 2024
Bijan Fateh-Moghadam (Universität Basel)
Das Klima des Strafrechts – Warum Zukunftssicherung mit den Mitteln des Strafrechts so schwierig ist

22. Januar 2024
Benno Zabel (GU Frankfurt)
Freiheit und Gewalt. Die Klimakrise als Krise des Rechts?

29. Januar 2024
Klaus Günther (GU Frankfurt, ConTrust, Normative Orders)
(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise

5. Februar 2024
Juliane Engel / Thomas Hickler (GU Frankfurt)
Folgen des Klimawandels und Gerechtigkeit

12. Februar 2024
Christoph Burchard / Finn-Lauritz Schmidt (GU Frankfurt, ConTrust, Normative Orders)
Abschlussbesprechung und Ausblick


Veranstaltet werden die Reihen vom Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ und dem Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie der Goethe-Universität.

Weitere Informationen
Anke Harms
Referentin für Wissenschaftskommunikation
Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“
Goethe-Universität
069/798-31407
anke.harms@normativeorders.net
www.contrust.uni-frankfurt.de
X (vormals Twitter) @normativeorders

Finn-Lauritz Schmidt
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Institut für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie
Goethe-Universität
Fi.Schmidt@jur.uni-frankfurt.de
https://www.jura.uni-frankfurt.de/142819752/Finn_Lauritz_Schmidt#a_a0180c47-8d307ae8


Redaktion: Pia Barth, Referentin für Wissenschaftskommunikation, Büro für PR & Kommunikation, Telefon 798-12481, Fax 069 798-763-12531, p.barth@em.uni-frankfurt.de