​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – 2013

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Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Veranstaltungen

Mai 17 2013
11:13

In der Mittwochskonferenz des Forschungszentrums Historische Geisteswissenschaften setzt sich Prof. Klaus Benesch mit gängigen Theorien der Moderne auseinander

Gehört nicht auch Immobilität zur Moderne?

FRANKFURT. „Cultural Immobility: Stillstand, Modernität, Denken“ lautet der Titel eines Vortrags, den der Münchner Professor für Nordamerikastudien Klaus Benesch am 22. Mai (Mittwoch) hält. Die öffentliche Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im IG-Farben-Haus (Raum 411) auf dem Campus Westend; sie findet im Rahmen der Mittwochskonferenz statt, die das Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften der Goethe-Universität während des Semesters regelmäßig veranstaltet.

Moderne ist nicht ohne Mobilität zu denken, Immobilität gilt dagegen als antimodern, so vermitteln es nahezu alle Theorien der Moderne. Benesch wird in seinem Vortrag versuchen, diesen Befund zu relativieren und kulturelle Immobilität als einen gleichfalls zentralen geistesgeschichtlichen Diskurs der Moderne zu identifizieren, ohne den Modernität – im Sinne permanenter Veränderung und Bewegung – überhaupt nicht denkbar wäre.

Er wird dabei auf die gängigen Theorien zur „Mobilität“ aus unterschiedlichen Forschungsfeldern eingehen: Modernität erscheint philosophisch als hervorgegangen aus über die Jahrhunderte hinweg angesammelter Bewegungsenergie (Peter Sloterdijk), soziologisch als soziale Struktur und Organisationsform einer sich ständig im Fluss befindlichen Gesellschaft (Zygmunt Baumann) oder ästhetisch als Manifestation einer alle Lebensbereiche erfassenden Beschleunigung, deren tendenzielle Undarstellbarkeit die Künste fundamental verändert und vor neue Herausforderungen stellt (Enda Duffy).

Informationen: Dr. Falk Müller, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798-32411, falk.mueller@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org

Veranstaltungen

Mai 16 2013
14:33

Die niederländische Autorin Anne-Gine Goemans liest in Frankfurt aus ihrem Roman

„Gleitflug“ – über das Leben neben der Landebahn

FRANKFURT. Die niederländische Autorin Anne-Gine Goemans liest am Mittwoch (22.5.) um 20 Uhr aus ihrem 2012 erschienenen Roman „Gleitflug“. Ihr Thema ist das Leben neben der Landebahn des Amsterdamer Flughafens. Musikalisch begleitet wird die öffentliche zweisprachige Lesung, die im Casino (Raum 1.802) auf dem Campus Westend stattfindet, von Yorick van Norden. Das Buch inspirierte den Sänger und Gitarristen der Band „The Hype“ zu dem Song „Who knows, maybe“. Die Veranstaltung wird organisiert vom Lektorat Niederländisch der Goethe-Universität.

Anne-Gine Goemans interviewte für ihr Buch etliche Anwohner des Amsterdamer Flughafens: „Ich wollte erfahren, wie sie dort leben, wie sie entschädigt wurden und warum sie sich entschieden haben, zu bleiben – oft weil sie dort geboren wurden.“ Ihren Protagonisten, den 14-jährigen Gieles, stört vor allem, dass seine Gänse nicht fliegen lernen dürfen. Sein Vater, der am Flughafen arbeitet, ist dafür verantwortlich, dass keine Vögel in die Nähe der Landebahn geraten, was für Mensch und Tier lebensgefährlich enden könnte.

Schließlich bleiben nur Gieles und sein Vater auf ihrem Bauernhof zurück, die Nachbarn sind vor dem Lärm geflohen. Doch der 14-Jährige sucht neue Bekanntschaften per Internet: Am Ende will die freche Punk-Freundin Meike trotz des Lärms nicht mehr zu ihren Eltern zurückkehren. Von dem übergewichtigen Waling, einem ehemaligen Geschichtslehrer, erfährt Gieles die bewegende Geschichte, wie der Haarlemmer-See – dort, wo jetzt der Flughafen ist – im 19. Jahrhundert trocken gelegt wurde, um dort Landwirtschaft zu betreiben. Waling verurteilt, wie dieser mühsam gewonnene Boden nun dem Flughafen preisgegeben wird. So nachdenklich die Themen auch sind, Goemans hat diesen Stoff in einen lustigen und skurrilen Roman verwandelt.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/Niederlaendische_Sprache_Literatur_Kultur/index.html

Forschung

Mai 16 2013
09:57

Schmerz stillende Medikamente sollen künftig individuell verordnet werden

Die Gene bestimmen das Schmerzempfinden

FRANKFURT. Das Schmerzempfinden, und damit auch die Reaktion auf Schmerz stillende Medikamente, ist genetisch bestimmt. Etwa 410 Gene stehen zurzeit im Verdacht, die entscheidenden Mechanismen für den Schmerz bei Menschen zu beeinflussen. Was diese Gene genau tun, haben Forscher des LOEWE-Schwerpunkts „Anwendungsorientierte Arzneimittelforschung“ der Goethe-Universität und der Universität Marburg nun gemeinsam mit kanadischen Kollegen erforscht. Die in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „Pharmacology and Therapeutics“ publizierten Ergebnisse weisen den Weg zu einer individuellen Schmerz-Therapie. Sie versprechen außerdem, die Mechanismen des „Schmerz-Gedächtnisses“ zu entschlüsseln.

Die Forschungsergebnisse sind richtungsweisend für die angestrebte „individualisierte Schmerz-Therapie“: In Zukunft soll nicht jeder Patient das gleiche schmerzstillende Medikament bekommen, sondern es wird dem genetischem Fingerabdruck des Schmerzes entsprechend ein Mittel ausgewählt, das für diesen Patienten hoch wirksam ist und dabei möglichst wenig Nebenwirkungen hat.

Um herauszufinden, wie die Gene das Schmerzempfinden beeinflussen, benutzte das Team eine große „Gen-Enzyklopädie“, zu der weltweit  alle Wissenschaftler beitragen, die Genen und ihre Funktionen erforschen. Die als „Gen-Ontologie“ bezeichnete Datenbank enthält etwa  38.000 Begriffe  und beschreibt die Funktion von circa 50.000 Genen und Genprodukten.

Die größte Herausforderung bestand darin, aus dieser unübersehbaren Menge von Daten die wesentlichen Funktionen der Gene herauszufiltern. Dazu entwickelte das Team Prof. Alfred Ultsch von der Universität Marburg Programme, die nach dem Vorbild der Natur, insbesondere des Gehirns arbeiten: Sie finden die gewünschten Informationen, in dem sie abstrahieren und Unwichtiges ignorieren.  Dabei herausgekommen sind 12 wichtige Dimensionen des Schmerzes, die Forscher in Gestalt einer „Schmerzuhr“ angeordnet haben. Jeder der 12 Schmerzbereiche entspricht der Anzahl der dafür zuständigen Gene.

„Erstaunlich war der relativ große Anteil von Genen, die sich mit dem  Aus-und Umbau von Nervengeflechten  beschäftigen“, erläutert Prof. Jörn Lötsch vom Institut für Klinische Pharmakologie der Goethe-Universität und Erstautor der Studie. „Möglicherweise ergibt sich daraus eine Spur zu den genetischen Mechanismen des Schmerzgedächtnisses. Der Körper erinnert sich nämlich an erlittenen Schmerz und nimmt daher einen erneuten, ähnlichen Schmerz umso stärker wahr“, so Lötsch.

Als eine erste Anwendung der „Schmerzuhr“ skizzieren die Forscher in ihrem Aufsatz Tests zur Wirksamkeit von schmerstillenden Mitteln.  Die dafür zuständigen Gene konzentrieren sich in Bereichen, die insbesondere den Schnittstellen zwischen Nervenzellen (Synapsen und Ionen-Transport) zuzuordnen sind.

Die Ergebnisse beruhen auf einer intensiven interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pharmakologen, Molekularbiologie, Schmerzforschung und Datenbionik (Informatik). Beteiligt waren neben den Gruppen von Prof. Lötsch und Prof. Ultsch auch Forscher der Fraunhofer-Projektgruppe Translationale Medizin und Pharmakologie TMP in Frankfurt, des Instituts für Klinische Pharmakologie der Goethe-Universität unter der Leitung von Prof. Gerd Geisslinger sowie Prof. Jeffrey Mogil vom Schmerzforschungszentrum der McGill Universität in Montreal/Kanada. 

Publikation: Lötsch, J., Doehring, A., Mogil, J.S., Arndt, T., Geisslinger,G. & Ultsch, A.: Functional genomics of pain in analgesic drug development and therapy, Pharmacology and Therapeutics April (2013). http://authors.elsevier.com/sd/article/S0163725813000831

Eine Grafik der „Schmerzuhr“ finden Sie hier.
 

Informationen: Prof. Jörn Lötsch, Institut für Klinische Pharmakologie, Klinikum der Goethe-Universität und Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, Projektgruppe Translationale Medizin und Pharmakologie TMP, Tel.:(069) 6301-4589, j.loetsch@em.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Mai 14 2013
15:48

Frankfurter Stadtgespräch am 22. Mai 2013 mit dem Jesuiten Pater Michael Sievernich und dem Religionsphilosophen Thomas M. Schmidt

Was gilt die Religion im demokratischen Diesseits?

FRANKFURT. Das Frankfurter Stadtgespräch, veranstaltet vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität in Kooperation mit dem Frankfurter Kunstverein, fragt in seiner zehnten Auflage nach dem Ort der Religion in der pluralistischen Öffentlichkeit. Prof. Michael Sievernich SJ und Prof. Thomas M. Schmidt, beide ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet und eng mit der Mainmetropole verbunden, diskutieren zum

Thema:         „Diesseits von Eden – Religion zwischen Pontifex und Postsäkularismus“
am:                Mittwoch, dem 22. Mai 2013, um 19.00 Uhr.
Ort:                Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, 60311 Frankfurt

Lange Zeit schien Einigkeit darüber zu bestehen, dass – zumindest in der westlichen Welt – die öffentliche Bedeutung von Religion abnimmt. Mittlerweile aber mehren sich die Stimmen, die anstatt von einer weltlich geprägten Gegenwart von einer „postsäkularen Epoche“ sprechen. Doch gibt es wirklich eine Rückkehr der Religionen? Zumindest in Europa, so auch in Deutschland, scheint die Zahl der weltanschaulich Indifferenten – ob nun mit oder ohne Kirchenmitgliedschaft – eher zu steigen. Trotzdem sind Themen der Religion auch hier so präsent wie selten zuvor. In den Medien pendeln sie zwischen Religionskritik und Sonderausgaben zur Papstwahl. Was sagen diese Befunde über die Bedeutung der Religion – zumal in einer pluralistischen und demokratisch verfassten Gesellschaft?

Mit Überschriften wie „Frankfurt bleibt ein bisschen Papst“ wurde Prof. Michael Sievernich zu seinen Begegnungen mit Pater Jorge Mario Bergoglio befragt. Der Jesuit, ehemaliger Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, ist Experte für Religion in der späten Moderne. Bei dem mittlerweile zehnten Stadtgespräch diskutiert er mit Prof. Thomas M. Schmidt, Goethe-Universität und Mitglied des Exzellenzclusters. Schmidt fragt als Religionsphilosoph nach dem Vernunftanspruch und dem angemessenen Ort von Religion in einem weltlich geprägten Gemeinwesen.

Michael Sievernich lehrte bis zu seiner Emeritierung Pastoraltheologie an der Universität Mainz. Er ist Honorarprofessor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, der er von 1996 bis 2000 auch als Rektor vorstand. Mehrere Studienaufenthalte und Gastdozenturen führten ihn nach Lateinamerika. Dort hatte er bereits Anfang der 1980er Jahre den heutigen Papst kennengelernt. Ein Wiedersehen gab es einige Jahre später, als Pater Jorge Mario Bergoglio seinerseits einige Monate zu Studienzwecken in Sankt Georgen verbrachte.

Thomas M. Schmidt ist Professor für Religionsphilosophie am Fachbereich Katholische Theologie und kooptierter Professor am Institut für Philosophie der Goethe-Universität. Im Exzellenzcluster leitet er das Forschungsprojekt „Religiöse Überzeugungen in normativen Ordnungen“. Der Religionsphilosoph ist zudem einer der Hauptantragsteller des DFG-Graduiertenkollegs „Theologie als Wissenschaft“.

Der Eintritt zu der öffentlichen Podiumsdiskussion ist frei. Sie findet in der Cafèbar des Frankfurter Kunstvereins statt. Die Moderation hat Bernd Frye, Pressereferent des Clusters.

Informationen: Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin), Tel.: 069/798-31401, rebecca.schmidt@normativeorders.net; Bernd Frye (Pressereferent), Tel.: 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/frankfurter-stadtgespraech

Forschung

Mai 14 2013
10:41

Für Multizentrische Therapieforschungsstudie werden noch Patienten gesucht

Soziale Phobien im Jugendalter

FRANKFURT. Soziale Phobie ist einer der häufigsten psychischen Erkrankungen im Jugendalter. Bisher gibt es nur wenige gut untersuchte Therapieverfahren. Aus diesem Grund wird im Rahmen einer großangelegten multizentrischen Therapieforschungsstudie an den Universitäten Heidelberg, Göttingen, München und an der Goethe-Universität Frankfurt ein Wirksamkeitsvergleich zweier Therapieverfahren für das Jugendalter durchgeführt: Das Ziel dieser Vergleichsstudie ist es, herauszufinden, ob für bestimmte Personen mit Sozialer Phobie das eine Verfahren mehr geeignet ist als das andere. Aktuell werden für die großangelegte multizentrische Therapieforschungsstudie noch Patienten gesucht.

Menschen mit einer sozialen Phobie fürchten besonders, dass sie ein demütigendes oder peinliches Verhalten zeigen könnten. Bei einer Konfrontation mit der gefürchteten Situation erleben sie starke Angstreaktionen mit Zittern, Schwitzen und Herzklopfen. Entweder versuchen sie solche Situationen zu meiden oder durchleben sie nur unter erheblicher Belastung. Als Risikofaktoren für die Entwicklung einer sozialen Phobie zählen einerseits genetische Faktoren und Merkmale der Person (Schüchternheit, im Verhalten gehemmter). Die Umgebung spielt jedoch ebenfalls eine Rolle. Insbesondere unangenehme – oder auch traumatisierende – soziale Erfahrungen werden von jedem zweiten Betroffenen berichtet.

Untersuchungen haben gezeigt, dass Jugendliche mit diesen extremen Ängsten ein höheres Risiko dafür zeigen, die Schule früher abzubrechen oder unter ihrem Leistungsniveau zu bleiben. Weiten sich die Ängste noch auf andere Bereiche z.B. in Bezug auf das andere Geschlecht oder auch allgemein auf Gleichaltrige aus,  haben die Jugendliche Schwierigkeiten, Freundschaften aufzubauen und erlernen wichtige soziale Rollen nicht. Dies für häufig zu Einsamkeit und Isolation, was häufig zu einer Chronifizierung der Krankheit führt. Ein weiteres Problem ist das hohe Risiko, andere psychische Störungen zu entwickeln – am häufigsten im Jugendalter sind depressive Erkrankungen.

Die Behandlung im Rahmen der Therapieforschungsstudie ist als Einzeltherapie angelegt und umfasst, nach einer Phase der Eingangsdiagnostik, 25 Therapiesitzungen mit dem kognitiv-verhaltenstherapeutischen Behandlungskonzept oder dem psychodynamischen Kurzzeittherapiekonzept. In der kognitiven Verhaltenstherapie geht es darum, problematische Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen und aktiv Veränderungen anzustreben, die es mit der Zeit wieder ermöglichen, soziale Situationen gelassener aufzusuchen. In der Theorie der psychodynamischen Psychotherapie entstehen psychische Probleme als Folge ungelöster Konflikte in der Beziehung mit wichtigen anderen Personen. Diese Konflikte sollen in der Therapie verstanden werden und der Umgang mit den sozialen Situationen und die Beziehungen zu anderen verändert werden.

In einer Pilotstudie zur kognitiven Verhaltenstherapie zeigte dieses Behandlungskonzept gute Erfolge in der Behandlung von sozialen Ängsten. Drei Monate nach der Therapie erfüllten nur noch 35% der Patienten die Diagnose einer sozialen Phobie. Insgesamt profitierten alle Patienten von der Behandlung. Die Angst vor sozialen Situationen und die Vermeidung von sozialen Interaktionen ging bei allen Teilnehmern deutlich zurück, so dass die Jugendlichen wieder in der Lage waren soziale Kontakte zu knüpfen und an sozialen Aktivitäten teilzunehmen.

Kontakt und Informationen: Aktuell werden für die großangelegte multizentrische Therapieforschungsstudie noch Patienten gesucht. Interessenten können sich melden unter: MSc. Jihong Lin, Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23981, lin@psych.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Mai 14 2013
10:13

Beim weltweit erhobenen Ranking liegt die Goethe-Universität in sechs Bereichen unter den besten 100. In Philosophie belegt sie sogar Platz 47

QS-Ranking: Goethe-Universität verbessert sich

FRANKFURT. Erfreuliches Abschneiden in einem der renommiertesten Universitäts-Ranking: Im QS-Ranking 2013 konnte sich die Goethe-Universität gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessern. In den Bereichen Philosophie, Physik/Astronomie, Wirtschaftswissenschaften, Politik/International Studies und Soziologie steigerte sie sich oder wurde erstmals unter den Besten 200 weltweit gerankt. Im Bereich Philosophie erreichte die Goethe-Universität einen hervorragenden Platz 47. Auf den Plätzen 51-100 liegt sie in den Fächern Pharmazie, Wirtschaftswissenschaften, Recht, Politik/International Studies und Soziologie.

„Wir freuen uns über das gute Abschneiden bei einem der wichtigsten Universitäts-Ranking. Die Goethe-Universität kann ihren Platz unter den deutschen Spitzenunis behaupten“, sagt Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl.

Beim QS-Ranking wurden weltweit fast 3.000 Universitäten auf der Basis von acht Indikatoren verglichen. Schwerpunkte der Wertung waren dabei neben Forschung auch Publikationen und Nobelpreise.

Veranstaltungen

Mai 8 2013
16:04

Koen Peeters liest aus seinem Roman: Ein poetisches Mosaik – geprägt von der Liebe zum Land und dem Verdruss über das Schicksal seiner Bewohner

„Tausend Hügel“ – Flämischer Autor über den Genozid in Ruanda

FRANKFURT. Der flämische Autor Koen Peeters liest am Mittwoch (15.5.) um 20.30 Uhr aus seinem einen poetischen Roman „Duizend heuvels“ (deutsch: „Tausend Hügel“) über den Genozid von 1994 in der belgischen und davor deutschen Kolonie Ruanda. Die öffentliche Lesung auf Niederländisch findet im Casino (Raum 1.812) auf dem Campus Westend statt, eine englische Übersetzung liegt für die Zuhörer bereit. Die Veranstaltung wird organisiert vom Lektorat Niederländisch der Goethe-Universität.

Der 54-jährige, flämische Autor und Anthropologe Koen Peeters hatte bereits zehn Romane veröffentlicht, bevor ihm mit „Duizend heuvels“ etwas Außerordentliches gelang: Statt einer Ansammlung von Gräueltaten hat Peeters ein poetisches Mosaik aus verschiedenen literarischen Gattungen zusammengestellt, das die Liebe des Autors für das Land der „Tausend Hügel“ und sein Verdruss über das Schicksal seiner Bewohner zeigt. „Jeder Mensch sollte ein Land adoptieren“, sagt er in einem Interview. Er hat Ruanda adoptiert. Die Leser erfahren einiges über das Handwerk in dem Land und viel über die schwierige Sprache (das Kiniyarwanda), ihre vielen Redewendungen, den Aufbau des Königshauses, bevor die Europäer kamen und die Bevölkerung in Hutu und Tutsi einteilten. Historische Persönlichkeiten wie Alexis Kagame (1912-1981), ein einheimischer Priester, Ethnologe und Linguist oder der belgische Anthropologe und Architekt, Lode van Pee, der das Nationalmuseum in Butare gebaut hat, tauchen auf neben erfundenen Personen wie der kleine Junge Louis, der im Traum Kinyarwanda lernt.

Erst nachdem der Leser tiefe Einblicke in Land und Leute erhalten hat, wird er nach und nach mit dem Genozid oder 800.000 Toten innerhalb von 100 Tagen konfrontiert. Behutsam, damit die Geschichte nicht zu schwer wird, switcht Peeters dauernd zwischen Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit, Ruanda und dem Brüssel der ruandischen Taxifahrer im Exil, und er wechselt ab mit Auszügen aus den vielen Interviews, die er mit Augenzeugen geführt hat und die am Ende des Buches aufgelistet sind. Die Vorgehensweise erinnert ein wenig an David Van Reybroucks monumentale Geschichte Kongos. Aber Peeters‘ „Tausend Hügel“ ist die kleinere, poetische Variante von Van Reybroucks Geschichtsepos, dafür aber nicht weniger aufschlussreich oder lesenswert.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/Niederlaendische_Sprache_Literatur_Kultur/index.html

Veranstaltungen

Mai 8 2013
14:52

„Kantorowicz Lectures in Political Language“: Prof. Stephen Greenblatt spricht im Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften

Die Wende zur Renaissance: Wie nicht tolerierbare Ideen überlebten

FRANKFURT. Die „Kantorowicz Lectures in Political Language“, die das Frankfurter Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften in diesem Jahr mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen veranstaltet, werden mit einem öffentlichen Vortrag von Stephen Greenblatt, Professor of English and American Literature an der Harvard Universität, Cambridge, MA., fortgesetzt:

am:                Mittwoch, dem 15. Mai, um 18 Uhr,
Ort:                Casino, Raum 1.801, Campus Westend, Grüneburgplatz 1
Thema          Lucretius and the Toleration of Intolerable Ideas

Für alle, auch die tolerantesten Denker des Mittelalters und der Renaissance, hört die Toleranz beim Materialismus auf. Selbst für Autoren wie John Locke waren materialistische Ideen – das Leugnen Gottes, der Schöpfung und des Endgerichts – absolut nicht akzeptabel. Nur in sehr kleinen Enklaven und nur bemäntelt oder verkleidet wurden diese untolerierbaren Ideen geduldet; und nur deshalb wissen wir heute noch davon.

Stephen Greenblatt sucht nach den Überlebenswegen des nicht tolerierbaren Denkens und findet die Antwort insbesondere in der Kunst. Seit der Wiederentdeckung von Lukrez’ berühmtem Gedicht „Von der Natur der Dinge“ im Jahr 1417 scheint in vielen Kunstwerken – bei Botticelli, Spenser oder Montaigne – das Interesse am antiken materialistischen Denken auf. So entwickelte sich eine Parallelexistenz im Ästhetischen, die half, dieses Denken in die Moderne zu retten.

Greenblatt wurde für sein Buch „The Swerve. How the World Became Modern“ (deutsch: „Die Wende. Wie die Renaissance begann“) 2011 in der Sparte Nonfiction mit dem National Book Prize Award und 2012 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. In diesem Buch führt er die Leser an diese Zeitenwende zwischen dem Ende des Mittelalters und dem Beginn der Renaissance. Er folgt den Spuren von Lukrez' antiken Text, der das Denken der Menschen radikal veränderte und die damalige Welt in ihren Grundfesten erschütterte. Denn der antike Text mit seinen unerhörten Gedanken über die Natur der Dinge eröffnet den Menschen des ausgehenden Mittelalters neue Horizonte, befeuert die beginnende Renaissance und bildet die Basis unserer modernen Weltsicht.

Informationen: Dr. Falk Müller, Forschungszentrum für Historische Geisteswissenschaften, Campus Westend, Tel: (069) 798-32411, falk.mueller@em.uni-frankfurt.de, www.fzhg.org; Prof. Bernhard Jussen, Historisches Seminar, Campus Westend, Tel.: 069/798-32427, E-Mail: jussen@em.uni-frankfurt.de

Veranstaltungen

Mai 2 2013
11:15

Frankfurter Bürger-Universität schaut Vincent Klink in den Kochtopf

„Häuptling eigener Herd“

FRANKFURT. Vincent Klink gilt als Intellektueller unter Deutschlands Sterneköchen. Klink, 64, schreibt Bücher, vertreibt eine Küchenzeitschrift, macht die Kochsendung "ARD Buffet" - und serviert in seinem Stuttgarter Restaurant „Lebensmittel für Hirn und Wanst“.

Sein Werdegang ist Teil der vom Soziologen Prof. Tilman Allert erdachten Vortragsreihe: „Deutsche Biografien - Wie wir wurden, wer wir sind“. Die Hauptreihe der Frankfurter Bürger-Universität stellt an insgesamt sechs Abenden Lebensläufe berühmter Protagonisten deutscher Sozial- und Kulturgeschichte vor.

Stellvertretend für eine ganze Nation werden so auch die individuellen Voraussetzungen Vincent Klinks, als einer der wichtigsten kulinarischen Erzieher der Deutschen. Dabei erscheint der Koch als eine der zentralen Figuren der Kultivierung des deutschen Lebensstils.

Den Vortrag über Klink wird der Historiker und Leiter des Archivs der Goethe-Universität halten, Dr. Michael Maaser, der zudem auch Vorstandsmitglied der Deutschen Akademie für Kulinaristik ist. Die Akademie ist eine Gemeinschaft und ein Netzwerk aus Köchen, Gastronomen, Erzeugern und Wissenschaftlern, die sich regelmäßig über Ess- und Trinkkultur sowie Gastlichkeit austauschen. In diesem Zusammenhang konnte sich Maaser bereits intensiv mit dem kulinarischen Schaffen Klinks beschäftigen.

 „Häuptling eigener Herd“ – Vincent Klink

Referent: Dr. Michael Maaser

am: Montag, 6. Mai 2013, um 19.30 Uhr,
Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei, Hasengasse 4, 60311 Frankfurt

Die Veranstaltung wird zusätzlich auch als Live-Stream angeboten und ist über www.buerger.uni-frankfurt.de abrufbar.

Weitere Vorträge:

27. Mai 2013
Melanie Mühl
Frank Elstner
Der Chronist des Samstagabends

10. Juni 2013
Prof. Tilman Allert
Alice Schwarzer
Kampf gegen die weibliche Ohnmacht

24. Juni 2013
Prof. Regine Prange
Gerhard Richter
„Meine Bilder sind klüger als ich“

8. Juli 2013
Stefan Lukschy
Loriot
„Sagen Sie jetzt bitte nichts“

Beginn jeweils um 19.30 Uhr/ Eintritt frei

Anfahrt: www.stadtbuecherei.frankfurt.de

Das komplette Programm der 9. Frankfurter Bürger-Uni:  www.buerger.uni-frankfurt.de

Sonstige

Apr 30 2013
14:55

Fortbildungsprogramm „Buch- und Medienpraxis“ startet Initiative – Wochenend-Workshop mit Profis

„dauerWelle“ – ein Campusradio von Studierenden für Studierende

FRANKFURT. Die Goethe-Universität bekommt im Sommersemester ihr eigenes Campus-Radio: Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, damit die „dauerWelle“ Anfang Juli auf Sendung gehen kann. Auf Initiative des Fortbildungsprogramms Buch- und Medienpraxis wurden Fördergelder eingeworben und die Rahmenstrukturen für den online-Sender geschaffen. Studierende des Programms entwickelten Name, Logo und Website des Radios.

Nach der Startphase werden die Studierenden der GU ihre „dauerWelle“ eigenständig betreiben. Ziel ist es, ein Campusradio zu schaffen, das die Studierendenschaft sowohl als Hörer erreicht, als auch aktiv in die eigene Arbeit einbindet – ein Campusradio von Studierenden für Studierende, bei dem alle ihre Ideen einbringen können.

Den großen Auftakt bildet ein Kick-off-Workshop am kommenden Wochenende (4. und 5. Mai) mit Hörfunkexperten von hr, FFH, YOU FM sowie von den erfolgreichen Campus-Radios Mephisto 97.6 aus Leipzig und Radio Q aus Münster. Bei der Veranstaltung wird grundlegendes Praxis-Know-how vermittelt: auf dem Programm stehen u.a. Workshops zu Interviewführung, Schreiben fürs Sprechen, Schnitttechnik, Recherche- und Redaktionsabläufen. Zugleich entwickeln die Studierenden die Programmstruktur ihres Radios und organisieren sich in Redaktionsgruppen. Direkt im Anschluss an den Workshop geht die praktische Arbeit mit Unterstützung durch Redaktions-Paten vom hr weiter. Die Resonanz auf das Angebot ist sehr positiv: Alle 60 Plätze sind belegt, weitere 20 Interessenten stehen auf der Warteliste.

Studierende erhalten so die Chance, sich praktisch mit dem Medium Radio vertraut zu machen, nicht zuletzt im Hinblick auf einen möglichen Berufseinstieg. Zudem wird das Engagement bei der „dauerWelle“ in das Modulsystem des Bachelor- und Masterstudiums integriert. Studierende können sich ihre Mitarbeit in Form von Credit Points anrechnen lassen.

Informationen: Maren Illinger und Malte Kleinjung, Fortbildungsprogramms Buch- und Medienpraxis, Campus Westend, Tel: (069)798-23626, dauerwelle@uni-frankfurt.de, www.dauerwelle.uni-frankfurt.de/, www.buchundmedienpraxis.de

 

Veranstaltungen

Apr 30 2013
10:50

Der renommierte Politikwissenschaftler hält zum Semesterstart im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften einen Vortrag über die Realisierungszwänge von Politik. Donnerstag, 7. Mai, 18 Uhr, Campus Westend

Claus Leggewie zu Gast an der Goethe-Universität

FRANKFURT. Von der Agenda 2010 über die Schuldenbremse bis zu verbindlichen Klimaschutzzielen der EU – politische Entscheidungen sind zunehmend unter einen Realisierungszwang in der näheren und ferneren Zukunft gestellt, um die Chancen künftiger Generationen zu wahren. Politik im Modus von Futur zwei – lässt sich Solidarität mit Ungeborenen oder der Zwang von Ökodienstleistungen mit dem Freiheitsversprechen verbinden? Prof. Dr. Claus Leggewie, Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) Essen, spricht in seinem Vortrag auf Einladung des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften zum Thema

„Wie weiter? Vorüberlegungen zu einer Geschichtsschreibung der Zukunft“.

Dienstag, 7. Mai 2013, 18 Uhr s.t., Raum 1.G191, PEG-Gebäude, Campus Westend.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Claus Leggewie gehört zu den bekanntesten politischen Publizisten Deutschlands und ist Autor zahlreicher politischer Sachbücher und politikwissenschaftlicher Studien. Er ist Direktor des renommierten Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) Essen und Co-Direktor des Käte Hamburger-Kollegs „Politische Kulturen der Weltgesellschaft“. Seine aktuellen Forschungen befassen sich mit der Politik und Kultur des Klimawandels, mit der Entwicklung des europäischen Südens und der Globalisierung von Kulturen und Religionen. Zuletzt erschien „Zukunft im Süden. Wie die Mittelmeerunion Europa wiederbeleben kann“ (2012); „Unter Piraten. Erkundungen in einer neuen politischen Arena“ (2012); „Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Klima, Zukunft und die Chancen der Demokratie“ (2009).

Weitere Informationen:  Prof. Dr. Sighard Neckel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt a. M., Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main, Tel. (069) 798-36572 /-36593; http://www.fb03.uni-frankfurt.de/soziologie/sneckel

Hochschulpolitische Themen

Apr 30 2013
10:47

Vereinbarung in Frankfurt unterzeichnet

TU Darmstadt und Goethe-Universität bekräftigen strategische Partnerschaft

FRANKFURT. Die Goethe-Universität Frankfurt und die Technische Universität Darmstadt werden im Rahmen einer strategischen Partnerschaft in Forschung, Lehre und Weiterbildung zukünftig noch enger zusammenarbeiten. Die Universitätspräsidenten Professor Werner Müller-Esterl und Professor Hans Jürgen Prömel unterzeichneten in Frankfurt eine entsprechende Vereinbarung.

Bei regelmäßigen Treffen werden sich die Präsidien beider Hochschulen in der Struktur- und Entwicklungsplanung künftig noch enger abstimmen, unter anderem hinsichtlich neuer Forschungskooperationen, der Einrichtung und Aufhebung von Studiengängen, der Curricula und Prüfungsordnungen kooperierender Fächer, der Graduiertenprogramme, der Ausschreibung von Professuren und der Koordination der E-Learning-Aktivitäten.

„Durch die enge Abstimmung in nahezu allen Bereichen schaffen wir langfristig eine Profilierung beider Partneruniversitäten, die sich hervorragend ergänzen und gegenseitig stärken. Gleichzeitig eröffnen wir unseren Studierenden breitere Perspektiven und vermeiden ineffiziente Doppelungen“, sagt TU-Präsident Prömel.

„Wir wollen in komplementären Disziplinen Synergien schaffen und in verwandten Fächern gemeinsame Schwerpunkte bilden. Dazu werden wir die bestehenden kooperativen Forschungsprojekte weiterentwickeln und offensiv neue Projekte angehen“, ergänzt der Präsident der Goethe-Universität Müller-Esterl.

Als führende Forschungsuniversitäten Hessens arbeiten die TU Darmstadt und die Goethe-Universität Frankfurt auf Basis der im Jahr 2005 vereinbarten strategischen Partnerschaft auf vielen Gebieten eng zusammen: In der Lehre können Studierende kooperierender Fachbereiche nicht nur an Lehrveranstaltungen der jeweiligen Partner-Uni teilnehmen, Leistungsnachweise erwerben und Teilprüfungen ablegen, sondern auch die gemeinsamen Master-Studiengänge „Politische Theorie“ und „Internationale Studien/Friedens- und Konfliktforschung“ studieren. In der Forschung arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Partneruniversitäten in Graduiertenkollegs, Sonderforschungsbereichen und anderen Forschungsprojekten – wie im Frankfurter Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, im Darmstädter House of IT oder im LOEWE-Zentrum HIC for FAIR – Seite an Seite. Dazu entstehen laufend weitere kooperative Forschungsprojekte, zuletzt auf dem Gebiet der Dentaltechnik zwischen dem Fachbereichs Maschinenbau der TU Darmstadt und dem Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität.

Personalia/Preise

Apr 29 2013
10:35

Helmut Grubmüller ist Rolf-Sammet-Gastprofessor an der Goethe-Universität

Nanomaschinen bei der Arbeit zusehen

FRANKFURT. 2008 kürten die renommierten Fachzeitschriften „Nature“ und „Science“ eine Publikation mit dem Titel "Proteine bei der Arbeit" zu einem der Forschungs-Highlights des Jahres. Einer ihrer Autoren war Helmut Grubmüller vom Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen. Der Biophysiker ist ein weltweit anerkannter Experte auf dem Gebiet der Theoretischen und Computergestützten Biophysik. Er erforscht vor allem die Funktion komplexer Proteine, die biochemischen "Nano-Maschinen" in der Zelle. Vom 7. bis 15. Mai ist er Rolf-Sammet-Gastprofessor an der Goethe-Universität. Die öffentliche Vorlesung mit dem Titel „May the force be with you: Biomachines at work“

am:     Dienstag, den am 7. Mai 2013 um 17.15 Uhr
im:       Biozentrum, Campus Riedberg, Hörsaal B1

richtet sich an eine interessierte Öffentlichkeit.

Eine der wichtigsten Nano-Maschinen, deren Funktion Grubmüller aufgeklärt hat, ist die F-ATPase. Mit ihrem Durchmesser von einem 10 Millionstel Millimeter ist sie der kleinste Motor der Welt. Im Körper synthetisiert sie das Molekül Adenosintriphosphat (ATP), den universellen Träger chemischer Energie. Um die einzelnen Phasen der Umwandlung von mechanischer in chemische Energie in der F-ATPase bis ins atomare Detail aufzuklären, hat die Arbeitsgruppe von Grubmüller aufwändige Computersimulationen gemacht. Zwei Jahre Rechenzeit eines Großcomputers waren dafür erforderlich.

Grubmüllers Arbeit ist unter anderem für die medizinische Grundlagenforschung von Bedeutung – so die 2008 gekürte Arbeit über das Ubiquitin. Das im Körper allgegenwärtige kleine Protein markiert beschädigte oder ausgediente Proteine für die Zerlegung im „Schredder“ der Zelle, dem Proteasom. Ist diese Funktion gestört, können zahlreiche Krankheiten entstehen, unter anderem Krebs, Alzheimer oder Parkinson. Zusammen mit Bert de Groot und Christian Griesinger konnte Grubmüller aufklären, wie das Molekül es schafft, ganz unterschiedliche Partnermoleküle zu erkennen und zu binden. Das Ubiquitin stellte sich als wahrer Verwandlungskünstler heraus; innerhalb von Mikrosekunden ändert es fortwährend seine Form. Passt eine dieser Formen zufällig zu einem seiner Partner, binden sich die beiden Proteine spontan aneinander.

Helmut Grubmüller, Jahrgang 1965, hat an der Technischen Universität München Physik studiert und dort 1994 auch promoviert. Danach arbeitete er als Assistent in der Sektion Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München. Als Stipendiat der EMBO, einer europäischen Organisation zur Förderung von Exzellenz in den Lebenswissenschaften, ging er an die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich. 1998 gründete am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen die Arbeitsgruppe "Theoretische molekulare Biophysik". Seit 2005 ist er Direktor des Max-Planck-Instituts für Biophysikalische Chemie.

Die Rolf-Sammet-Gastprofessur zählt zu den ältesten Gastprofessuren an der Goethe-Universität. Sie wurde 1985 von der Hoechst Aktiengesellschaft ins Leben gerufen und wird heute vom Rolf Sammet-Fonds der Aventis Foundation in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität vergeben. Jedes Jahr wird ein international renommierter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Chemie/Biochemie nach Frankfurt eingeladen, um sein Forschungsgebiet und seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte in kompakter Form vorzustellen. Neben Vorlesungen, Seminar- und Laborbesuchen gehören dabei auch öffentliche Vorträge an der Universität Frankfurt zum Programm. Von den 27 bisherigen Preisträgern haben 10 inzwischen den Nobelpreis in Chemie oder Medizin erhalten. 

Informationen: Prof. Josef Wachtveitl, Institut für Physikalische und Theoretische Chemie, Campus Riedberg, Tel.: (069) 798-29351, wveitl@theochem.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Apr 29 2013
10:32

Erste Veranstaltung der Reihe findet an der Goethe-Universität statt. 6. Mai, 18.30 Uhr, Campus Westend

„Helmholtz&Uni“ — Neues Dialogforum zur künftigen Wissenschaftslandschaft

FRANKFURT. Mit ihrer neuen Veranstaltungsreihe „Helmholtz&Uni“ will die Helmholtz-Gemeinschaft gemeinsam mit Universitäten offen über das Zusammenspiel von Universitäten und der außeruniversitären Forschung diskutieren – und zwar dort, wo seit Jahrhunderten das Herz der Wissenschaft schlägt: an den Universitäten selbst. „Helmholtz & Uni“  wird von nun an mehrmals im Jahr stattfinden und aktuelle Fragen zur Entwicklung der deutschen Hochschullandschaft und des deutschen Wissenschaftssystems aufgreifen. Auftakt ist am 6. Mai in der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

Wie wird Wissenschaft künftig organisiert sein? Welchen Stellenwert werden die Universitäten haben? Welche Kooperationsformen werden die Forschung am effizientesten fördern? Und welche Rolle sollen und können außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die Helmholtz-Gemeinschaft zukünftig spielen?

Wenn es um die Weiterentwicklung des deutschen Wissenschaftssystems geht, sind viele Fragen offen. Die Antworten müssen Hand und Fuß haben, denn sie werden die Zukunft unsere Wissenschaftslandschaft prägen. Helmholtz&Uni gibt verschiedensten Standpunkten ein Forum und lädt zum offenen Dialog ein.

Die erste Helmholtz&Uni-Veranstaltung findet

Montag, 6. Mai 2013, um 18.30 Uhr an der Goethe-Universität Frankfurt am Main statt. Präsidiumsgebäude, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt a. M.

Es diskutieren:

  • Prof. Dr. Stefanie Dimmeler, Universitätsklinik Frankfurt
  • Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft
  • Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt a.M.
  • Prof. Dr. Wolf Singer, Max Planck Institute for Brain Research / Ernst Strüngmann Institute (ESI) for Neuroscience in Cooperation with Max Planck Society

Moderation: Meinhard Schmidt-Degenhard (Hessischer Rundfunk)

Helmholtz&Uni ist eine öffentliche Veranstaltung. Die nächste Helmholtz&Uni findet im Juni 2013 statt. www.helmholtz.de

Weitere Informationen: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter Marketing und Kommunikation, Tel. (069) 798-13035, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de

Personalia/Preise

Apr 26 2013
10:22

Ausgezeichnete Dissertationen zu Themen der Verteilungsentscheidung und der Compliance

Baker & McKenzie-Preis 2012 geht an zwei Rechtswissenschaftler

FRANKFURT. Zwei herausragende Dissertationen aus dem Bereich des Wirtschaftsrechts werden heute Nachmittag (Freitag) mit dem diesjährigen Baker & McKenzie-Preis ausgezeichnet. Die beiden Preisträger Matthias Hamdorf und Daniel Klösel nehmen die mit insgesamt 6.000 Euro dotierte Auszeichnung  während der Promotionsfeier des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Goethe-Universität  entgegen.

Matthias Hamdorf erhielt den Preis für seine Dissertation „Die Verteilungsentscheidung. Transparenz und Diskriminierungsfreiheit bei der Zuteilung knapper Güter“, die Prof. Dr. Georg Hermes betreute. „Wie das aktuelle Problem der Verteilung von Journalistenplätzen vor dem Prozess des Oberlandesgerichts München zeigt, hat das Thema erhebliche aktuelle Bedeutung“, so Hermes. Die Aktualität zeige sich außerdem bei Unternehmen in den Netzsektoren Strom, Gas und Eisenbahn, die eine marktbeherrschende oder eine Monopolstellung besitzen. Denn das allgemeine Wettbewerbsrecht oder das sektorspezifische Regulierungsrecht der Netzwirtschaften verpflichte diese Unternehmen zu Verteilungsverfahren und Verteilungsentscheidungen, die mit denen staatlicher Stellen durchaus vergleichbar seien. Die Laudatio während des Festaktes hält Prof. Dr. Günter Frankenberg.

Daniel Klösel bekommt die Auszeichnung für sein Werk „Compliance-Richtlinien – Zum Funktionswandel des Zivilrechts im Gewährleistungsstaat“. Diese Dissertation betreute Prof. Dr. Gunther Teubner. „Daniel Klösels Arbeit fragt am Beispiel auf transnationaler Geltung angelegter Compliance-Richtlinien in multinationalen Unternehmen, ob und inwieweit sich diese Form privater Selbstregulierung mit dem überkommenen Rechtsbegriff, mit dem internationalen Privatrecht und mit der Privatrechtsordnung schlechthin vereinbaren lässt. Diese Frage verneint er und entwickelt für alle drei Felder eine jeweils grundlegend neue Konzeption“, verdeutlicht Prof. Dr. Manfred Weiss, der stellvertretend für Teubner die Laudatio hält. Die Untersuchung könne prägenden Einfluss haben, wenn über den Funktionswandel des Privatrechts und über den Stellenwert privater Selbstregulierung im Kontext einer öffentlich-privaten Steuerungsarchitektur debattiert werde.

„Die Förderung von ausgezeichneten juristischen Nachwuchskräften ist uns ein besonderes Anliegen“, betonte Dr. Christian Reichel, geschäftsführender Partner von Baker & McKenzie Deutschland und Österreich, und gratulierte den beiden Preisträger Matthias Hamdorf und Daniel Klösel zu ihren hervorragenden Dissertationen. Der Baker & McKenzie-Preis wird seit 1988 jährlich an junge Rechtswissenschaftler der Goethe-Universität verliehen. Baker & McKenzie zählt heute mit mehr als 4.000 Anwälten an 73 Standorten und einem weltweiten Umsatz von über 2,3 Milliarden US-Dollar im vergangenen Geschäftsjahr zu den größten und leistungsstärksten Anwaltskanzleien der Welt.

Informationen: Iris Meinking, Baker & McKenzie Partnerschaftsgesellschaft,  Tel. (069) 299 08 322, iris.meinking@bakermckenzie.com

Veranstaltungen

Apr 26 2013
10:10

Gemeinsame Veranstaltung der Montagsgesellschaft und Studierenden des Deutschland-Stipendiums stellt die Frage nach Zukunft des Bildungssystems. Kultusministerin Nicola Beer im Gespräch mit Schulleitern

Konferenz zum Thema Bildungsgerechtigkeit

FRANKFURT. „Gute Bildung für die Reichen – Mittelmaß für Jedermann. Der Weg in Deutschlands Zukunft?“ So lautet der Titel der 1. Frankfurter Bildungskonferenz, die am 29. April an der Goethe-Universität stattfindet. Organisiert wurde die Veranstaltung von Goethe-Stipendiaten des Deutschland-Stipendiums und der Montagsgesellschaft. Zum Auftakt wird Hessens Kultusministerin Nicola Beer mit Leitern Frankfurter Schulen unter anderem darüber sprechen, ob qualitativ hochwertige Bildung ohne finanziellen Beitrag der Eltern überhaupt noch zu bewerkstelligen ist.

Montag, 29. April 2013, um 19:30 Uhr. Goethe-Universität, Gebäude: Casino/Festsaal. Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main.

Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang mit Imbiss. Anmeldungen unter info@montagsgesellschaft.de

Weitere Informationen: Dr. Stefan Knoll, Vorsitzender der Montagsgesellschaft e. V., Tel. 0172-8479512, info@montagsgesellschaft.de

Zum Deutschland-Stipendium in Frankfurt: Die Goethe-Universität, die 2012 bundesweit die zweitmeisten Deutschlandstipendien (382) eingeworben hat, unterstützt das Deutschlandstipendium mit einem einzigartigen ideellen Förderprogramm: Mentoren und Studierende entwickeln Konzepte, die der gesamten Region zugute kommen - vom Umweltpreis über das friedliche Fußballstadion bis hin zum studentischen Wohnen. Eine Stipendiatengruppe hat gemeinsam mit der Montagsgesellschaft die 1. Frankfurter Bildungskonferenz organisiert. Mehr Infos unter http://www2.uni-frankfurt.de/44476311/GruppeO

Veranstaltungen

Apr 25 2013
15:42

Vortrag des Philosophen Darrel Moellendorf am 6. Mai 2013 am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität

Wer bezahlt für den Klimaschutz – und warum?

FRANKFURT/BAD HOMBURG. Der Klimawandel ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Nun gilt es, das Ausmaß strikt zu begrenzen und die Folgen in den Griff zu bekommen. Doch das erfordert Anstrengungen, ist ganz ohne Verzicht nicht zu haben – und kostet Geld. Wer aber soll diese Lasten tragen? Da sind zum einen die Industrienationen, die lange Zeit fast ausschließlich für die Treibhausgase verantwortlich waren. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr aufstrebende Länder, die durch den Einsatz billiger fossiler Energie zum Wohlstand des Westens aufschließen wollen. Wen kann man nun mit welcher Begründung in die Pflicht nehmen? Diese Frage wird insbesondere auch auf den Klimakonferenzen der Vereinten Nationen diskutiert. Was dabei zur Debatte steht, erläutert und bewertet der amerikanische Philosoph Darrel Moellendorf in einem öffentlichen Vortrag zum

Thema: „Uno-Klimakonferenzen – Wer soll die Kosten des Klimawandels tragen?
am: Montag, den 6. Mai 2013, um 19.00 Uhr
Ort: Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg vor der Höhe

Darrel Moellendorf ist Professor für Philosophie und Direktor des Institute for Ethics and Public Affairs an der San Diego State University in Kalifornien. Aktuell gehört er zu den renommierten Gastwissenschaftlern der Forschergruppe „Justitia Amplificata: Erweiterte Gerechtigkeit“, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Goethe-Universität gefördert wird. Moellendorf lebt und arbeitet als Fellow am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Die Einführung und Moderation seines dortigen Vortrags liegt in den Händen von Rainer Forst, Professor für Politische Theorie, Direktoriumsmitglied des Forschungskollegs, Co-Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und stellvertretender Sprecher der „Justitia“-Gruppe.

Darrel Moellendorf hat in Bad Homburg das Manuskript eines Buches fertiggestellt. Es behandelt den „Gefährlichen Klimawandel“, heißt mit vollem Titel „Dangerous Climate Change: Values, Poverty, and Policy“ und wird noch in diesem Jahr im Verlag Cambridge University Press erscheinen. Darin bezieht sich Moellendorf auf die 1992 ins Leben gerufene Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, die „United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC)“. Auch in seinem Vortrag wird er auf das internationale Abkommen verweisen, mit dem ein kontinuierlicher Verhandlungsprozess zum Schutz des Klimas ins Leben gerufen wurde. Die Konvention, der mittlerweile 195 Staaten beigetreten sind, biete, so Moellendorf, die bestmögliche Basis für eine vernünftige Übereinkunft im Umgang mit dem Klimawandel.

In Artikel 3 der Klimakonvention heißt es, „die Vertragsparteien sollen auf der Grundlage der Gerechtigkeit und entsprechend ihren gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten und ihren jeweiligen Fähigkeiten das Klimasystem zum Wohl heutiger und künftiger Generationen schützen“. Konkret kann der Klimaschutz beispielsweise daraus bestehen, mehr für Energie zu bezahlen, weil erneuerbare Energie teurer ist als Kohle, Öl und andere fossile Stoffe. Bei der Frage, wer diese Kosten auf sich nehmen sollte, werden im Kern zwei Prinzipien diskutiert. Nach dem Verursacherprinzip (polluter-pays) sollen die Kosten in ein Verhältnis zu der Schadstoffmenge gesetzt werden, die ein Land emittiert oder in der Vergangenheit emittiert hat. Nach dem Prinzip der Zahlungsfähigkeit (ability-to-pay) sollen die Staaten die Kosten übernehmen, die dazu in der Lage sind.

Das Polluter-pays-Prinzip mag auf den ersten Blick plausibel sein. Es hat aber, so Moellendorf, einige gravierende Schwachstellen. Zum einen können Industriestaaten nicht ohne weiteres für Emissionen verantwortlich gemacht werden, die Jahrzehnte zurückliegen. Denn damals waren die Auswirkungen so noch nicht absehbar. Jetzt, wo der Zusammenhang zwischen CO2-Ausstoß und von Menschen verursachten Klimaveränderungen erwiesen scheint, müssten auch die weniger entwickelten Länder bezahlen, weil sie sich ja der Folgen ihres Handels bewusst sein müssten. Weniger entwickelte Länder sind bei ihrer Energiegewinnung allerdings auf die nach wie vor relativ billigen fossilen Brennstoffe angewiesen. Höhere Kosten könnten ihre weitere Entwicklung nicht nur hemmen, sondern zu noch größerer Armut führen.

Auch vor dem Hintergrund der Tatsache, dass die UNFCCC jedem Staat ausdrücklich das Recht auf eine nachhaltige Entwicklung zuspricht, plädiert Darrel Moellendorf für ein Konzept einer verteilenden und ausgleichenden Gerechtigkeit im internationalen Maßstab, bei der manche Staaten - deren anhaltender Wohlstand nicht zuletzt mit einer langen Phase der CO2-Produktion verbunden ist - soziale Verantwortung übernehmen und die Hauptlast des Klimaschutzes tragen.

Die interessierte Öffentlichkeit ist nach vorheriger Anmeldung herzlich willkommen.

Anmeldung: Andreas Reichhardt, Tel: (06172) 13977-16, Fax: (06172) 13977-39, a.reichhardt@forschungskolleg-humanwissenschaften.de, www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Informationen: Ingrid Rudolph, Geschäftsführerin des Forschungskollegs, Tel.: 06172-13977-10, i.rudolph@forschungskolleg-humanwissenschaften.de

Veranstaltungen

Apr 25 2013
15:04

Informationsabend am 23. Mai auf dem Campus Westend

Bewerbung für neuen Jahrgang der „Buch- und Medienpraxis“ an der Goethe-Universität Frankfurt

FRANKFURT. Zum Wintersemester 2013/14 startet ein neuer Kurs des Fortbildungs-programms „Buch- und Medienpraxis“ an der Goethe-Universität Frankfurt. Die Bewerbungsfrist für den zweisemestrigen Studiengang läuft bis zum 31. Juli 2013. Das in der Bundesrepublik einzigartige Programm wendet sich an qualifizierte Hochschulabsolventen und -absolventinnen und vermittelt zwischen dem geistes-, kultur- und gesellschaftlichen Studium einerseits, der buch- und medienbezogenen Berufspraxis andererseits.

Interessenten erhalten am 23. Mai (Donnerstag) ab 19 Uhr (Campus Westend, Casino, Raum 1.812), ausführliche Informationen zum Programm. Darüber hinaus stellen sich Dozenten und Dozentinnen vor und aktuelle und ehemalige Teilnehmer berichten von ihren Erfahrungen.

Dazu kooperiert die „Buch- und Medienpraxis“ seit 1997 mit Verlagen, Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehsendern und Museen sowie anderen kulturellen Einrichtungen außerhalb der Universität. Die Dozentinnen und Dozenten sind profilierte Vertreter aus diesen Bereichen und machen die Teilnehmer durch berufspraktische Übungen mit dem Erwartungshorizont ihres Berufsfeldes vertraut. Am Ende mehrere Kurse steht die Durchführung eigener Veranstaltungen und Projekte durch die Teilnehmer.

In den insgesamt zwölf Kursen, die an drei Abenden der Woche (Montag, Dienstag, Mittwoch) von 18 bis 22 Uhr stattfinden, befassen sich die maximal 30 Teilnehmer mit den Themen Lektorat, Buchhandel und Verlagswesen, Hörfunkredaktion, Fernsehredaktion, Zeitungsredaktion, Literaturkritik, Medienkritik, Öffentlichkeitsarbeit, Kulturmanagement, Ausstellungskonzeption sowie Online-Publishing.

Informationen: Prof. Dr. Heinz Drügh (Wissenschaftliche Leitung), Maren Illinger und Malte Kleinjung (Koordination), Fortbildungsprogramm „Buch- und Medienpraxis“, Institut für Deutsche Sprache und ihre Didaktik, Campus Westend, Tel:( 069)798-23626, Fax: 069/798-25093, bmp@lingua.uni-frankfurt.de, www.buchundmedienpraxis.de

Hochschulpolitische Themen

Apr 25 2013
15:04

Tarifeinigung sieht Gehaltssteigerung von 2,8 Prozent in zwei Stufen sowie Einmalzahlungen vor

Mehr Gehalt für Beschäftigte der Goethe-Universität

FRANKFURT. Die Goethe-Universität und die Gewerkschaften ver.di, GEW und der dbb haben am 24. April eine Tarifeinigung erzielt. Ab dem 1. Juli 2013 sollen die Gehälter der Tarif-Beschäftigten an der Goethe-Universität um 2,8 Prozent steigen. Zum 1. April 2014 erfolgt dann eine weitere Steigung um 2,8 Prozent. Dazu sollen zwei Einmalzahlungen kommen: Im Juli 2013 eine Einmalzahlung von 450 Euro, im April 2014 dann noch einmal 225 Euro. Die Erhöhung entspricht dem Tarifabschluss für die Beschäftigten des Landes Hessen. Holger Gottschalk, Kanzler der Goethe-Universität, zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir freuen uns, dass wir uns mit den Gewerkschaften in konstruktiven Gesprächen auf diesen Abschluss einigen konnten.“

Auszubildende bekommen rückwirkend zum 1. Januar 2013 einen festen monatlichen  Zuschlag von 50 Euro und ab dem 1. Januar 2014 eine Gehaltserhöhung von 3 Prozent. Wichtige Änderungen ergeben sich mit dem neuen Tarifvertrag auch beim Urlaubsanspruch. Rückwirkend zum 1. Januar haben Beschäftigte nun – unabhängig vom Alter – 30 Tage Urlaub im Jahr, Auszubildende 27 Tage. Der neue Tarifvertrag läuft bis Ende 2014.

Weitere Informationen: Manfred Gerlach, Bereichsleiter Personal und Recht, Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Grüneburplatz 1, 60323 Frankfurt am Main. Tel. (069) 798-17140, M.Gerlach@em.uni-frankfurt.de

Hochschulpolitische Themen

Apr 24 2013
14:08

Goethe-Universität erneut als „Ökoprofit-Betrieb“ ausgezeichnet

Mehr Öko durch weniger Energieverbrauch

FRANKFURT. Die Goethe-Universität erhält dieses Jahr bereits zum dritten Mal eine Auszeichnung für ihr Engagement beim Thema Energie sparen. Am gestrigen Dienstag zeichnete Frankfurts Umweltdezernentin Rosemarie Heilig insgesamt 21 Frankfurter Unternehmen als „Ökoprofit Betrieb Frankfurt 2013“ aus. Ein Jahr lang hatten die Unternehmen Zeit, vom Einsatz von LEDs, über Gebäudedämmung bis zur Müllvermeidung, energiesparende Umweltmaßnahmen zu erarbeiten und umzusetzen. In dieser Runde unterzog  die Goethe-Universität das Nebengebäude des IG-Hochhauses einem Energiecheck und bestand die anschließende Prüfung der Experten-Kommission.

Im Detail wurden dort folgende Verbesserungen erzielt:

Erneuerung der Heizungspumpen: Die alten Heizungsumwälzpumpen im Nebengebäude des IG-Hochhauses wurden im Februar dieses Jahres durch Hocheffizienzpumpen ausgetauscht. Damit sollen Stromeinsparungen für den Betrieb der Pumpen selbst von rund 25 Prozent erzielt werden. Einsparung 630 kWh/a Strom, 240kg/a C02.

Erneuerung der Kälteanlage: Auch für die bestehende Kältemaschine steht ein Austausch an (Einbau voraussichtlich im Mai).  Durch den Einsatz der neuen bedarfsgerechten Maschine wird hier eine Stromeinsparung von circa 35 Prozent erwartet. Einsparung: 58.900 kWh/a Strom, 22.560 kg/a C02.

Für ihr Umweltengagement wurde die Goethe-Universität bereits zweimal als „Ökoprofit-Betrieb“ ausgezeichnet: im vergangenen Jahr  in Zusammenarbeit mit dem Studentenwerk für das Casino-Gebäude am Campus Westend und ein Jahr davor für das IG-Hochhaus.

Mehr Informationen:  www.oekoprofit-frankfurt.de