​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​ – Februar 2012

Unsere Pressemitteilungen informieren Sie über aktuelle Ereignisse aus der Universität. Dazu zählen neue Forschungsergebnisse, universitäre Themen und Veranstaltungsankündigungen. Sie wollen regelmäßig über Neuigkeiten aus der Goethe-Universität informiert werden? Abonnieren Sie unsere Pressemitteilungen.

Pressestelle Goethe-Universität

Theodor-W.-Adorno Platz 1
60323 Frankfurt 
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Sonstige

Feb 28 2012
14:22

Im neuen internationalen Hochschulranking der Times Higher Education erreicht die Goethe-Universität Platz acht unter den deutschen Hochschulen und behauptet damit den Rang einer deutschen Spitzenuniversität

Goethe-Universität unter den zehn besten deutschen Universitäten

FRANKFURT. Das britische Magazin Times Higher Education hat in seinem jährlich durchgeführten Ranking die 200 besten Universitäten des Jahres 2011/2012 gekürt. Die Goethe-Universität gehört demnach zu den besten Hochschulen Deutschlands und rangiert im Bundesvergleich auf dem achten Platz. „Wir freuen uns sehr darüber, in einem bedeutenden Ranking in der Spitzengruppe deutscher Universitäten zu stehen“, betonte Universitätspräsident Werner Müller-Esterl. „Dies ist für uns ein Ansporn, unsere Leistungen in Forschung und Lehre weiter zu verbessern und die Goethe-Universität dauerhaft zu einer Spitzenuniversität im internationalen Kontext zu machen.“

Besonders viele Punkte  erzielte die Goethe-Universität bei den Indikatoren „Zitierungen“ und  „internationale Perspektiven“. Bereits im letzten Shanghai-Ranking, das Ende 2011 veröffentlicht wurde, erreichte die Goethe-Universität eine Position unter den zehn besten deutschen Universitäten. Auch im letzten CHE-Forschungsranking konnte die Goethe-Universitäten in Fächern wie den Wirtschaftswissenschaften Spitzenplätze belegen.

Insgesamt liegt Deutschland  mit seinen Universitäten im internationalen Vergleich auf Rang 4, hinter den USA, Großbritannien und den Niederlanden. Spitzenreiter unter den deutschen Universitäten ist die Ludwig-Maximilians-Universität München, die es als einzige deutsche Universität unter die Top  50 der Welt geschafft hat. Die Goethe-Universität liegt im internationalen Ranking auf Platz 181, noch vor der Eberhard Karls Universität Tübingen (187) und der Albert Ludwigs Universität Freiburg (189).

Für das Hochschulranking hat die Times Higher Education ein Punktesystem mit insgesamt 13 Indikatoren entwickelt. In die Bewertungen fließen unter anderem der Ruf einer Institution, das Betreuungsverhältnis zwischen Dozierenden und Lehrenden, das Einkommen der Hochschule in Relation zum akademischen Personal oder die Zitierungen ein. Nach Kritik in der Vergangenheit wurden für dieses Ranking verstärkt Experten an den Universitäten befragt.

Veranstaltungen

Feb 28 2012
14:16

34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft vom 6. – 9. März 2012 an der Goethe Universität Frankfurt. Größte linguistische Fachtagung in Deutschland

Sprache als komplexes System

FRANKFURT. Unter dem Rahmenthema „Sprache als komplexes System“ steht die 34. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS), die vom 6.-9. März 2012 in Frankfurt stattfindet. Gastgeberin der Fachtagung ist in diesem Jahr die Goethe-Universität, zu deren profilbildenden geisteswissenschaftlichen Schwerpunkten die linguistische Grundlagenforschung zählt.

Das Rahmenthema der Jahrestagung trägt der Tatsache Rechnung, dass sich die menschliche Sprache als Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Forschung nur als komplexes System erschließen lässt. Diese Komplexität manifestiert sich in der Vielfalt grammatischer Strukturen, dem Zusammenspiel der Sprachfähigkeit mit anderen Fähigkeiten des menschlichen Geistes sowie den formalen Eigenschaften sprachlicher Bedeutungen.

Voraussetzung für eine Betrachtung der Sprache als komplexes System ist daher die Vernetzung verschiedener Forschungsdisziplinen. Dieser interdisziplinäre Austausch bildet die Grundlage für den Programmplan der Jahrestagung: 15 Arbeitsgruppen unter Beteiligung von Sprachwissenschaftlern aus aller Welt thematisieren aktuelle Forschungsfragen zu Themengebieten wie grammatische Variation, Spracherwerb und Sprachstörungen, Sprachwandel und Lebensalter, Sprache und Computer. Drei international renommierte Spitzenforscher aus den USA, aus Italien und Deutschland wenden sich mit Vorträgen an das Plenum der Konferenz.

Speziell für Lehrer, Erzieher und Eltern veranstaltet die Lehramtsinitiative der DGfS unter dem Thema „Sprache messen in 5 Minuten – schnell, effektiv und kostengünstig?“ einen Informationsabend zum viel diskutierten Problem der Sprachstandserhebung (6. März, 17.30 Uhr, Raum IG 411, Eintritt frei!).

Ferner wird im Rahmen der Jahrestagung ein Doktorandenforum dem Austausch und der Vernetzung junger Sprachwissenschaftler dienen. Zudem wird an den Autor der besten vorgeschlagenen Dissertation der diesjährige Wilhelm von Humboldt-Preis für Sprachwissenschaft verliehen.

Auch Interessierte, die nicht Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft sind, können an der Tagung teilnehmen. Die Teilnahmegebühren betragen 55.- € für Nichtmitglieder mit Einkommen und 30.- € für Nichtmitglieder ohne Einkommen.

Tagungsort ist der Campus Westend der Goethe-Universität.  Nähere Informationen sowie ein ausführlicher Tagungsplan finden sich unter: http://dgfs.uni-frankfurt.de/

Am Donnerstag,  den 8. März 2012 von 13.00 bis 14.00 Uhr, findet in Raum 1.411 der Goethe-Universität die DGfS-Pressekonferenz statt. Für die Diskussion stehen der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft, Prof. Dr. Jürgen Lenerz, der Pressesprecher der DGfS, Dr. Volker Struckmeier, sowie der Frankfurter Pressekoordinator der Jahrestagung, Prof. Dr. Günther Grewendorf, gerne bereit.

Sonstige

Feb 27 2012
12:00

DFG würdigt Rainer Forst, der an der Goethe-Universität den Exzellenzcluster „Normative Ordnungen“ leitet und heute (27.2.) den Leibniz-Preis erhält

„Wichtigster politischer Philosoph“ seiner Generation

FRANKFURT. Höchste Anerkennung für Leibniz-Preisträger Prof. Rainer Forst durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): Heute (27. Februar) erhält der 47-jährige Philosoph in Berlin – zusammen mit zehn anderen Wissenschaftlern – den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Leibniz-Preis. Und die DFG spart nicht mit Lob für den Preisträger: „Rainer Forst gilt national und international als der wichtigste deutsche politische Philosoph der Generation „unter 50“. Der an der Goethe-Universität lehrende Wissenschaftler führt die deutsche – und hier nicht zuletzt Frankfurter – politische Philosophie von Jürgen Habermas und Axel Honneth fort, bringt diese in kritischer Auseinandersetzung mit amerikanischen Vertretern wie John Rawls zusammen und setzt dabei Akzente zu einer ganz eigenen Philosophie.“

Im Mittelpunkt von Forsts Werk steht – angesichts globaler Krisen hochaktuell – die Begriffe „Gerechtigkeit“, „Toleranz“ und „Rechtfertigung“. Die DFG hebt hervor, Forst habe „auf höchst originelle Weise die Erkenntnis durchdacht und formuliert, dass der Mensch schon immer in verschiedene „Rechtfertigungspraktiken“ eingebettet ist. Sie bedingen, dass letztlich alle Handlungen nach eigenen Logiken der Moral, des Rechts und anderer Diskurse legitimiert werden müssen. Unsere praktische Vernunft ist so nichts anderes als das Vermögen, diese Logiken zu erkennen und anzuerkennen – so das weitreichende Fazit des politischen Philosophen Forst.“

Die ausgeprägte internationale Ausrichtung mit besonderem Interesse an den USA zeigte sich bei Rainer Forst schon früh. Nach dem Studium in Frankfurt, New York/Binghamton und Harvard war er Assistent und Gastprofessor in Berlin, Frankfurt und New York, bevor er nach Stationen in Frankfurt und Gießen 2004 Professor an der Goethe-Universität wurde; ihr ist Forst trotz mehrerer Angebote renommierter ausländischer Universitäten treu geblieben.


Foto: David Ausserhofer

v.l.n.r.: vorn:  Prof. Kurts,  Prof. Rajewsky, Staatssekretärin Quennet-Thielen, Ministerin Ahnen, Prof. Wohlmuth, Prof. Pannewick, DFG-Präsident Prof. Kleiner, Prof. Riebesell; hinten: Prof. Sanders, Prof. Forst, Prof. Mann, Prof. Hartmann, Prof. Brecht, Prof. Wrachtrup

Sonstige

Feb 27 2012
10:45

Nationales NMR-Netzwerk auf den Weg gebracht

Großgeräte effizienter nutzen

FRANKFURT. Leistungsfähige und spezialisierte Großgeräte werden heute zunehmend nicht nur von den ortsansässigen Wissenschaftlern genutzt, sondern bieten auch überregionale Serviceleistungen für externe Forschungseinrichtungen und Unternehmen an. So stehen die NMR-Spektrometer am Zentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz (BMRZ) der Goethe-Universität seit Jahren im Rahmen europaweiter Netzwerke zur Verfügung. Nun soll die Vernetzung auf nationaler Ebene nachgeholt werden. Bei einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgeschriebenen Großgeräte-Initiative bewarben sich die Goethe-Universität und die Technische Universität München erfolgreich um die Koordination eines deutschlandweiten NMR-Netzwerkes. Sie erhalten dafür in den kommenden drei Jahren 450.000 Euro, die dazu verwendet werden sollen, den Strukturierungsprozess voran zu treiben.

„Unser Ziel ist es, ein Netzwerk deutscher NMR-Zentren aufzubauen, in dem Technologie ausgetauscht wird, Arbeitsprozesse und Lehraktivitäten optimiert werden“, erläutert Antragsteller Prof. Harald Schwalbe. Dazu ist es notwendig, einheitliche Nutzungsordnungen aufzustellen und die Abrechnungsverfahren für die angebotenen Dienstleistungen untereinander abzustimmen. In das Netzwerk sind auch Industriepartner eingebunden: zum einen die Geräte-Hersteller (Bruker und Agilent) und zum anderen Firmen, deren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in einem hohen Maße auf NMR-Spektroskopie angewiesen sind.

Informationen: Prof. Harald Schwalbe, stellvertretender Geschäftsführender Direktor des BMRZ, Campus Riedberg, Tel: (069) 798- 29737, schwalbe@nmr.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Feb 22 2012
16:12

Lehrerfortbildung zu preisgekröntem Unterrichtskonzept

Chemie alltagsnah erfahren

FRANKFURT. Das Unterrichtskonzept „Chemie im Kontext“ erhielt im November 2011 den erstmals vergebenen Polytechnik-Preis für die Didaktik der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Das alltagsnahe Konzept von Prof. Ilka Parchmann (Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften Kiel) wurde von der auslobenden Stiftung Polytechnische Gesellschaft (SPTG) mit dem ersten Preis ausgezeichnet, weil es Schülerinnen und Schüler dort abholt, wo sie in ihrer Umgebung und Lebenswelt auf Chemie treffen.

Um „Chemie im Kontext“ möglichst vielen Chemie-Lehrkräften bekannt zu machen und sie für eine Umsetzung in ihrem Unterricht zu begeistern, veranstaltet das Institut für Didaktik der Chemie der Goethe-Universität gemeinsam mit der SPTG und dem Staatlichen Schulamt Frankfurt eine Lehrerfortbildung. Die Teilnehmer sollen bei diesem Anlass verschiedene Arbeitsgruppen bilden, die das Konzept weiter ausarbeiten und in den Chemieunterricht bringen. Ein solcher nachhaltiger Fortbildungsansatz ist ein Novum in Hessen. Das Interesse ist groß: über 50 Lehrer aus dem Rhein-Main-Gebiet haben sich angemeldet und ihr Engagement zugesagt. Vorgestellt werden bei dem Fortbildungstag drei Unterrichtseinheiten mit Experimenten zu Salzen, Farbstoffen und Luft. Wir laden Sie ein, „Chemie im Kontext“ selbst zu erleben, am

Dienstag, dem 28. Februar 2012, um 15.00 Uhr
im Institut für Didaktik der Chemie der Goethe-Universität,
Max-von-Laue-Str. 7, 60438 Frankfurt am Main.

Ihre Gesprächspartner:

  • Prof. Arnim Lühken, Didaktik der Chemie;
  • Dr. Wolfgang Eimer, Bereichsleiter Wissenschaft und Technik der SPTG;
  • Gabriele Lichtenheld, Staatliches Schulamt für die Stadt Frakfurt am Main. 

Bitte teilen Sie uns per E-Mail (Helga Ott, ott@pvw.uni-frankfurt.de) mit, ob wir mit Ihrem Kommen rechnen dürfen.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Anne Hardy
Referentin für Wissenschaftskommunikation

Sonstige

Feb 22 2012
15:20

Mit Prof. Enrico Schleiff zieht ein profilierter Wissenschaftler in das Leitungsgremium der Goethe-Universität ein

Neues Gesicht im Präsidium

FRANKFURT. Die Goethe-Universität hat einen neuen Vizepräsidenten. Bei der heutigen Wahl wurde der Biowissenschaftler Prof. Enrico Schleiff vom erweiterten Senat mit eindrucksvoller Mehrheit von 30 Ja-Stimmen gewählt. Mit dem Ökonomen Prof. Rainer Klump, dem Philosophen Prof. Matthias Lutz-Bachmann und dem Pharmazeuten Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz wurden zudem drei der bisherigen Präsidiumsmitglieder mit Mehrheit für eine weitere Amtszeit von drei Jahren gewählt. Nicht die erforderliche Mehrheit von mindestens 17 Stimmen erreichte die Soziologin Prof. Sigrid Roßteutscher. Die Physikerin Prof. Roser Valenti scheidet auf eigenen Wunsch im September nach dreijähriger Amtszeit aus dem Präsidium aus, um sich wieder verstärkt wissenschaftlichen Aufgaben zuzuwenden.

„Ich bin froh, dass der erweiterte Senat vier Vizepräsidenten für das künftige Präsidium mit zum Teil deutlicher Mehrheit bestätigt hat und danke dem Gremium für diesen Vertrauensbeweis“, sagte Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl. „Sehr bedauerlich“ sei allerdings, dass mit Frau Roßteutscher die einzige vorgeschlagene Frau nicht die nötige Mehrheit gefunden habe.

Müller-Esterl bezeichnete das Ergebnis als Ansporn, sich zusammen mit den gewählten Kolleginnen und Kollegen in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit „noch intensiver für die Interessen der Goethe-Universität einzusetzen und besonders für gute Lehr- und Forschungsbedingungen zu kämpfen.“ Das neue Präsidium positioniert sich am 1. März dieses Jahres.

Das Leitungsgremium gewinne mit Enrico Schleiff ein weiteres wissenschaftliches Schwergewicht. Schleiff habe sich in der Vergangenheit bereits über seine Forschungstätigkeit hinaus für die Goethe-Universität eingesetzt. „Ebenso freue ich mich, dass aus dem bewährten Präsidiums-Team drei Mitglieder ein Mandat für eine weitere Amtszeit erhalten haben. Damit ist ein hohes Maß an strategischer und inhaltlicher Kontinuität gewährleistet.

Veranstaltungen

Feb 21 2012
14:11

Tagung des Sigmund-Freud-Instituts in Kooperation mit dem IDeA-Forschungszentrum

Wie lassen sich Entwicklungsstörungen bei Risikokindern lindern oder sogar vermeiden?

FRANKFURT. Verwahrlosung, Gewalt und Zunahme von psychosomatischen und psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Suchtkrankheiten sind oft Folgen einer problematischen Kindheit. Experten fordern deshalb immer lauter eine möglichst frühe Prävention bei Risikokindern. Jeder Dollar, der in Frühprävention investiert wird, spart später das Achtfache, hat James Heckmann, amerikanischer Nobelpreisträger für Ökonomie 2008, in einer vielbeachteten Analyse nachgewiesen. Wissenschaftliche Untersuchungen zu Präventionsprogrammen in Kindertagesstätten, wie sie von Forschern des Sigmund-Freud-Instituts im Rahmen des EVA-Projekts am LOEWE-Forschungszentrums IDeA durchgeführt werden, belegen eindrucksvoll diese positiven Effekte. Auch darüber wird bei der internationalen „Joseph Sandler Psychoanalytic Research Conference“ berichtet, die das Frankfurter Sigmund-Freud-Institut vom 2. März bis 4. März an der Goethe-Universität organisiert.

Bei dieser Tagung, an der darüber hinaus die Goethe-Universität, die Universität Kassel und die International Psychoanalytical Association sowie das Anna Freud Centre (London) beteiligt sind, geht es um die „Forschung zur frühen Elternschaft und Prävention von Entwicklungsstörungen und um die damit verbundenen interdisziplinären Herausforderungen und Möglichkeiten“. Die jährlich stattfindende wichtigste Forschungskonferenz der internationalen Psychoanalyse öffnet sich dieses Mal bewusst dem interdisziplinären Dialog: Weltweit führende Psychoanalytiker präsentieren in Hauptvorträgen ihr langjährigen Forschungserfahrungen und stellen sich den kritischen Anmerkungen der jungen Wissenschaftler des IDeA-Forschungszentrums. In den einzelnen Arbeitsgruppen informieren zudem Mitglieder der IDeA-Forschergruppe über ihre laufenden Projekte. In dem Forschungszentrum IDeA („Individual Develpoment and Adaptive Education of Children at Risk“) der hessischen LOEWE-Förderlinie arbeiten über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Fachbereichen der Goethe-Universität, des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und des Sigmund-Freund-Instituts zusammen.

Auch das „EVA“-Projekt, das die Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts und Organisatorin der Tagung, Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, leitet, wird bei der Tagung eine zentrale Rolle spielen. In 14 Frankfurter Kindertagesstätten, die alle in Stadtgebieten mit verdichteten sozialen Problemen liegen, wurden die beiden Präventionsprogramme „Faustlos“ und „Frühe Schritte“ in den vergangenen Jahren schon bei Drei- und Vierjährigen eingesetzt – in der EVA-Studie wird dies wissenschaftlich begleitet. So konnte beispielsweise empirisch nachgewiesen werden, dass „Frühe Schritte“ in der Frankfurter Präventionsstudie zu einem statistisch signifikanten Rückgang aggressiven und ängstlichen Verhalten sowie – besonders bei Mädchen – von Hyperaktivtät führte. Auffälliges und störendes Verhalten betrachten die Psychoanalytiker nicht primär als Fehlverhalten, sondern als Ausdruck eines verborgenen unbewussten, sinnvollen psychischen Geschehens. Daher gilt es zunächst einmal, das auffällige Verhalten eines Kinds zu entschlüsseln und nicht möglichst schnell nur zum zeitweisen Verschwinden zu bringen. Denn bis gestörte Entwicklungsprozesse nachreifen können, braucht das Kind Zeit und vor allem die Chance, mit sich selbst und seinen Bezugspersonen bessere Erfahrungen zu machen und so sichere Bindungen aufbauen zu können. Nur 35 Prozent der Kinder, die den beiden Präventionsprogrammen und der EVA-Studie in Frankfurt teilnahmen, hatten eine sichere Bindung, die sie ausreichend stabilisiert.

In dem EVA-Projekt werden solche Defizite nicht nur festgestellt. Fortbildungs-veranstaltungen für die Erzieherinnen und Erzieher sowie Beratungs- und Therapieangebote für Eltern und Kinder gehören ebenfalls zu dem Konzept. „Eine solche ‚aufsuchende Psychoanalyse’ führt uns hinaus aus dem klinischen und wissenschaftlichen Elfenbeinturm – hin zu den Frankfurtern, die unsere psychoanalytische Kompetenz bei ihrer frühen Elternschaft besonders brauchen. Dies ist ein Beispiel für den gesellschaftlichen und politischen Kontext, in dem besonders Forschung zur Frühprävention steht“, erläutert Leuzinger-Bohleber.

Der zunächst in London, dann seit 2008 in Frankfurt stattfindende Kongress ist nach Joseph Sandler benannt, der in den 1980er Jahren Professor für Psychoanalyse am University College London war. „Er trat wie seine Frau Annemarie leidenschaftlich für die Weiterentwicklung psychoanalytischer Forschung und eine Offenheit gegenüber nicht-psychoanalytischen Forschungs-Community ein und suchte den Dialog mit den experimentellen Psychologen und den Neurowissenschaftlern, ebenso wie es auch heute für uns Wissenschaftler am Sigmund-Freud-Institut üblich ist“, ergänzt Leuzinger-Bohleber.

Informationen: Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Sigmund-Freud-Institut, Goethe-Universität-Campus Bockenheim, Tel. (069) -798 25510; m.leuzinger-bohleber@sigmund-freud-institut.de; www.sfi-frankfurt.de/veranstaltungen/tagungen-und-workshops/sandler-conference-2012.html

 

Forschung

Feb 16 2012
12:17

Angeregte Zustände in ionisiertem Wasserstoff sichtbar gemacht

Quantenzauber im Molekül: springen statt schwingen

FRANKFURT. So gern ein Kind auf einer Schaukel an den höchsten Punkten der Bahn ist, muss es zwangsläufig auch durch den tiefsten Punkt schaukeln. Auf einer quantenmechanischen Schaukel wäre das anders: Dort könnte es zwischen den beiden Umkehrpunkten hin und her wechseln, ohne jemals in der Mitte vorbei zu kommen. Das wissen Physiker von Atomen, die in Molekülen gegeneinander schwingen und dabei bestimmte Abstände voneinander bevorzugen. Der Arbeitsgruppe von Reinhard Dörner an der Goethe-Universität ist es nun gelungen, dieses theoretisch vorhergesagte Phänomen mithilfe einer neu entwickelten „Quanten-Kamera“ sichtbar zu machen.

„Diese Bilder werden künftig in jedem Chemie-Lehrbuch zu sehen sein“, ist Prof. Reinhard Dörner vom Institut für Kernphysik überzeugt. Zwar hat zuvor niemand an dem Phänomen gezweifelt, aber es ist schon etwas Besonderes, wenn man ergänzend zu den quantenmechanisch berechneten Kurven auch Bilder von den tatsächlich gemessenen Aufenthaltsorten der Atome sehen kann. In diesem Fall handelt es sich um das einfachste schwingende System: zwei Wasserstoff-Kerne (Protonen), welche durch ein einziges Elektron chemisch gebunden sind, also ein ionisiertes Wasserstoffmolekül.

Um herauszufinden, wo sich die Protonen in dem schwingenden Molekül aufhalten, verfeinerte Lothar Schmidt, Wissenschaftler in der Arbeitsgruppe von Dörner, eine bereits bekannte Technik, bei der das Molekül durch Stöße mit einem Heliumatom aufgebrochen wird. Im langsamen Vorbeiflug nimmt das ionisierte Wasserstoffmolekül beim Stoß ein Elektron des Heliums auf. Etwa jedes zehnte neutrale Wasserstoffmolekül gerät dabei in einen angeregten elektronischen Zustand, der dazu führt, dass es auseinander bricht und als zwei einzelne Wasserstoffatome zum Detektor fliegt. Dabei wird der winzige Abstand der Protonen im Molekül zwischen den Bruchstücken wie durch eine Lupe vergrößert: Die Auftreffpunkte im Detektor spiegeln die ursprünglichen Abstandsverhältnisse im Molekül wider.

Das System wird durch diese als „Coulomb Explosion Imaging“ bezeichnete Technik vom Mikrokosmos der Quantenwelt in den Makrokosmos überführt, wo die Gesetze der klassischen Mechanik gelten. „Es steckt eine anspruchsvolle Physik dahinter zu verstehen, warum wir mit einer Ortsauflösung messen können, die nach den Regeln der Heisenbergschen Unbestimmtheitsrelation nicht möglich ist“, sagt Dörner.

Und eine Menge Hartnäckigkeit und experimentelles Geschick: Als Lothar Schmidt vor anderthalb Jahren erklärte, er wolle die Auflösung der Apparatur so verfeinern, dass man die verschiedenen Schwingungsmoden der angeregten Moleküle sichtbar machen könne, waren Dörner und die anderen Wissenschaftler der Arbeitsgruppe skeptisch. Dazu muss man wissen, dass auch die Analyse der Heliumatome, die als Stoßpartner dienen, wichtige Informationen über den Anregungszustand der auftreffenden ionisierten Wasserstoffmoleküle liefern. Allerdings nur, wenn es gelingt, die Wärmebewegung der Heliumatome durch spezielle Kühltechniken mehr oder weniger einzufrieren. Denn sonst sind ihre Zitterbewegungen so stark, dass die zu messenden Molekülschwingungen im Rauschen untergehen. Dies war nur eine der Herausforderungen, die Schmidt zu meistern wusste.

Die Bilder zeigen nun, dass Protonen sich tatsächlich an bestimmten Aufenthaltsorten im Molekül häufen und anderswo, zum Beispiel an den dazwischen liegenden Punkten, nie anzutreffen sind. Für die Physiker werden die Vorhersagen der Quantenmechanik damit noch ein Stück greifbar, wenn auch nicht verständlicher.

Publikation: Lothar Schmidt et al: Spatial imaging oft he H2+ vibrational wave function at the quantum limit, Physical Review Letters, Vol.108, No.7, DOI: 10.1103/PhysRevLett.108.073202

Bild zum Download hier

Bildtext: Bevorzugte Aufenthaltsorte von Protonen im einfach ionisierten Wasserstoffmolekül (gelb markiert die höchste Wahrscheinlichkeit). Die Messpunkte liegen genau in den Bergen der theoretisch berechneten Wellenfunktion (grün). Je höher die Energie der Anregungszustände ist, desto mehr bevorzugte Orte gibt es. Genau dazwischen sind die Protonen allerdings nie anzutreffen.

Informationen: Prof. Reinhard Dörner, Lothar Schmidt, Institut für Kernphysik, Campus Riedberg, Tel: (069) 798- 47003 bzw. 47025; doerner(at)atom.uni-frankfurt.de;  schmidt(at)atom.uni-frankfurt.de.

Veranstaltungen

Feb 15 2012
15:54

Schreibzentrum der Goethe-Universität beteiligt sich an bundesweiter Aktion

Nach dem Ansturm im vergangenen Jahr: Mehr Platz für „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“

FRANKFURT. Neue Chance, der Einsamkeit beim Schreiben zu entfliehen: Vom 1. auf den 2. März findet nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr nun zum dritten Mal an der Goethe-Universität und anderen Hochschulen die bundesweite „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ statt. In Frankfurt stieß dieses im vergangenen September auf so großes Interesse, dass das Platzkontingent schnell erschöpft war. Daher findet in diesem Jahr die Lange Nacht auf drei Stockwerken des Bibliothekszentrums Geisteswissenschaften (BZG) auf dem Campus Westend statt.

Die Schreibberaterinnen und -berater des Schreibzentrums sowie des Internationalen Schreibzentrums unterstützen die Schreibenden ab 20 Uhr. Einlass ist von 20 bis 20:30 Uhr; die Studierenden müssen sich zuvor per Mail beim Schreibzentrum (dreyfuerst@lingua.uni-frankfurt.de) anmelden, da die Zahl der Plätze begrenzt ist. Bei Bedarf können sich die Studierenden in einer ad-hoc-Schreibberatung Hinweise zur Überwindung von Schreibblockaden, zur Gliederung, Argumentation, aber auch zum Stil und zur Überarbeitung ihrer Texte holen. Für kleine Pausen zwischendurch gibt es Getränke und Snacks.

Deutschlandweit öffnen 13 Schreibzentren eine Nacht lang ihre Türen für Studierende, die an ihren Hausarbeiten oder anderen akademischen Arbeiten schreiben: Ausgebildete Schreibberater haben ein offenes Ohr für die Fragen der Schreibenden und stehen ihnen mit Tipps und Anregungen zur Seite. „Die beteiligten Schreibzentren möchten mit dieser Aktion auf kreative Art gegen die verbreitete ‚Aufschieberitis‘ beim Schreiben ankämpfen. Die Studierenden sollen erleben, dass gemeinschaftliches Schreiben und eine gute Atmosphäre dazu beitragen, ins Schreiben zu kommen“, so Dr. des. Stephanie Dreyfürst vom Schreibzentrum der Goethe-Universität. „Dass dieses Konzept aufgeht, zeigen die große Resonanz im letzten Jahr und die Nachfragen der Studierenden nach weiteren ‚Langen Nächten‘. In Frankfurt wollten sich beim letzen Mal mehr als 170 Studierende anmelden.“ Begleitend wird im Pausenraum des Bibliothekszentrums eine Twitterwall die teilnehmenden Schreibzentren miteinander vernetzen und für Austausch unter den Schreibberatern, schreibenden Studierenden und interessierten Außenstehenden sorgen.

Informationen: Dr. des. Stephanie Dreyfürst, Dr. Nadja Sennewald, Schreibzentrum Goethe-Universität, Campus Westend, Tel.: (069) 798-32845, dreyfuerst@lingua.uni-frankfurt.de oder sennewald@em.uni-frankfurt.de

Mehr zur Langen Nacht unter: schreibnacht.wordpress.com, Twitterwall-Hashtag: #lndah, www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/Schreibzentrum/index.html

Sonstige

Feb 15 2012
11:25

Professor Gerhard Lander-Stiftung zugunsten des Instituts für Angewandte Physik gegründet

Eine Million für die Physik

FRANKFURT. Der Physiker Prof. Gerhard Lander hat zusammen mit seiner Frau, Margot Lander, die „Professor Gerhard Lander-Stiftung“ ins Leben gerufen. Das Stiftungsvermögen beträgt 1 Million Euro. Mit dem Geld kann die Forschung am Institut für Angewandte Physik der Goethe-Universität weiter gefördert werden, freut sich der Leiter des Instituts, Professor Ulrich Ratzinger: „Wir sind Herrn Lander sehr dankbar. Die Stiftungsmittel werden dazu beitragen, die experimentellen Möglichkeiten am neuen Campus Riedberg zu verbessern und damit begabte junge Wissenschaftler gezielt zu fördern“.

Der Stifter war selbst Student der Goethe-Universität. Physik, Mathematik und Chemie, so die Wahl seiner Studienfächer. 1950 promovierte er am Institut für Angewandte Physik. Neun Jahre später folgte die Habilitation von Professor Gerhard Lander am Physikalischen Institut. Hohes Ansehen brachte dem Wissenschaftler seine Tätigkeit für die Firma Braun ein. Als Entwickler und Designer war Lander dort maßgeblich an der Blitzlichtentwicklung für die Fotografie beteiligt. Später wurde der leidenschaftliche Physiker in den Vorstand der KODAK AG berufen. 1972 folgte dann ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere: Gerhard Lander wurde Vorstandsmitglied der VARTA AG und zum Leiter für Forschung, Entwicklung und Technik ernannt. In dieser Zeit wurde das Forschungszentrum der VARTA AG in Kelkheim am Taunus ausgebaut, das sich auf die Akku-, Batterie- und Brennstoffzellen- Entwicklung konzentrierte. Das Forschungszentrum schuf nicht nur eine beachtliche Zahl von Arbeitsplätzen, sondern trug auch dazu bei, dass von Kelkheim aus interessante Forschungsergebnisse in alle Welt gingen.

Als Dank für die großzügige Zuwendung des verstorbenen Stifters wird nun ein Hörsaal nach dem Physiker benannt werden. Im Stiftungsvorstand ist das Institut für Angewandte Physik durch Prof. Ulrich Ratzinger und Dr. Oliver Meusel vertreten. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde hatte der Vorstand am 13. Februar zum ersten Mal getagt.

Information: Prof. Dr. Ulrich Ratzinger, Tel.: (069) 798 – 47404, U.Ratzinger@iap.uni-frankfurt.de/ Dr.Oliver Meusel, 069/798-47450, O.Meusel@iap.uni-frankfurt.de, Institut für Angewandte Physik, Max-von- Laue-Strasse 1, http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb13/iap/

Sonstige

Feb 13 2012
14:25

Stadt Frankfurt stiftet mit 15 Millionen Euro dotierten Fonds zugunsten der Goethe-Universität/Erinnerung an früheren Oberbürgermeister Franz Adickes

Adickes-Stiftung stärkt Forschung und Lehre

FRANKFURT. Franz Adickes hat eine überragende Bedeutung für die Frankfurter Stadtentwicklung. Von 1890 bis 1912 machte er als Oberbürgermeister die Stadt zu einer bedeutenden Großstadt und Handelsmetropole. Federführend war der berühmte Kommunalpolitiker, der unter anderem auch in Dortmund und Altona gewirkt hat, bei der Gründung der Stiftung der Universität Frankfurt im Jahre 1914. Ein neu aufgelegter Stiftungsfonds wird nun Adickes Namen tragen und sein richtungsweisendes kommunal- und hochschulpolitisches Vermächtnis  fortführen.

Oberbürgermeisterin Petra Roth, Stadtrat Felix Semmelroth und Universitätspräsident Werner Müller-Esterl präsentierten heute gemeinsam den bereits im letzten Jahr aus der Taufe gehobenen Stiftungsfonds, der mit einer Summe von insgesamt 15 Millionen Euro ausgestattet ist. Der Fonds ist unselbstständiger Teil des Stiftungsvermögens der Universität, der vom übrigen Vermögen getrennt verwaltet wird. Erträge dieses Stiftungsfonds werden ausschließlich für Zwecke der Förderung von Exzellenz in de Forschung, Lehre und Weiterbildung eingesetzt.  Finanziert werden damit unter anderem Promotionsstipendien, wissenschaftliche Kooperationsprojekte zwischen Universität, Stadt und Partnerstädten und die Pflege der Sammlung des Botanischen Gartens.

Oberbürgermeisterin Petra Roth hob bei der heutigen Präsentation des Stiftungsfonds im Frankfurter Römer die Leitmotive für die Gründung hervor:  „Franz Adickes hat als Oberbürgermeister der Jahrhundertwende die aufstrebende Stadt Frankfurt am Main erst richtig in Szene gesetzt. Er schuf mit seiner Kommunalpolitik in Zeiten der zügigen Industrialisierung die Voraussetzungen, die diese Stadt brauchte, um Potenziale eigener Entwicklung zu entfalten.“ In diesem Sinne sei Adickes bis in die Gegenwart hin „Vorbild fortschrittlicher Kommunalpolitik“, setzte das Stadtoberhaupt bei der Präsentation der Stiftung am Montag im Römer hinzu.

„Wir sind der Stadt Frankfurt für ihren Beitrag sehr dankbar“, betonte Universitätspräsident Werner Müller-Esterl. „Mit dem Stiftungsfonds, der an einen großen Kommunalpolitiker und Förderer universitärer Bildung erinnert, wird die Verbundenheit von Stadt und Universität nachhaltig erneuert“, so Müller-Esterl.  Die Stiftungsuniversität Frankfurt werde in ihrer Autonomie gestärkt und könne ihren Weg entlang der gesellschaftlichen Herausforderungen hin zu einer europäischen Spitzenuniversität damit noch selbstbewusster fortsetzen.

Mit der Adickes-Stiftung löst die Stadt ein Versprechen ein, das Oberbürgermeisterin Roth 2007 im Zuge der Umwandlung der Goethe-Universität in eine Stiftungsuniversität gegeben hatte. Das Stiftungsvermögen der Goethe-Universität hat sich seitdem beträchtlich erhöht. Inklusive aller festen Zusagen beträgt es inzwischen knapp 150 Mio. Euro. Den größten Teil davon machen die mit 33 Mio. Euro dotierte Kassel-Stiftung und der 50 Mio. Euro betragende Matching-Funds-Anteil des Landes aus. Letzterer soll aus den Erlösen des Verkaufs der Universitätsgrundstücke in Bockenheim bestritten werden, auf denen der Kulturcampus entstehen wird. In jüngster Zeit war zudem die mit 21 Mio. Euro dotierte House of Finance-Stiftung ins Leben gerufen worden.

Sonstige

Feb 9 2012
14:52

Der Betriebsarzt der Goethe-Universität empfiehlt: ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, draußen empfindliche Körperpartien schützen

Winterkälte: Trockene Heizungsluft sorgt vor allem für Reizungen der Haut und Atemwege

RANKFURT. Das sibirische Hochdruckgebiet Cooper hat erstmals in diesem Winter für arktische Verhältnisse auch im Flachland gesorgt. Nach einem eher milden Winterstart herrscht nun eine grimmige Kälte, auf die viele Menschen nicht oder nur unzureichend vorbereitet sind. Doch wer einige grundlegende Prinzipien beherzige, brauche sich aber keine Sorgen zu machen, betont Dr. Martin Düvel, Betriebsarzt der Goethe Universität und Facharzt für Arbeits- und Sozialmedizin. Oft sei es gar nicht die kalte Außenluft, sondern  vor allem die trockene Heizungswärme in Gebäuden, die bei empfindlichen Menschen für Haut- und Atemwegsreizungen sorge.

Das „Zwiebelschalenprinzip“ bei der Kleidung sei ja hinlänglich bekannt und immer noch sehr empfehlenswert, so Düvel. Wer vor allem Gesicht und Extremitäten gut schütze, könne durchaus auch bei Minusgraden Sport betreiben. Nach Möglichkeit solle dabei versucht werden, durch die Nase einzuatmen. „Solange man durch die Nase atmet, wird die Lunge geschont, weil die Luft vorgewärmt wird. Wer dagegen die kalte Luft direkt über den Mund tief einatmet, reizt damit die Bronchien, die darauf hin als Abwehrreaktion Schleim bilden.  Das kann die Entstehung einer Erkältung begünstigen“, erläutert Düvel.

Die meisten körperlichen Probleme träten aber oft erst in geheizten Räumen auf, in denen die trockene Luft den Staub aufwirbelt und auch die Verbreitung von Viren begünstigt. „Grundsätzlich ist eine Raumfeuchtigkeit zwischen 35 und 55 % empfehlenswert. Auch wenn man keinen großen Durst verspürt, sollte ausreichend getrunken werden, weil dadurch die Schleimhäute besser befeuchtet werden.  Gerade auch bei einer beginnenden Erkältung ist die Aufnahme von viel Flüssigkeit, vor allem Mineralwasser, ratsam“, betont Düvel. Ansonsten rät der Mediziner zu Lutschpastillen, die ätherische Öle enthalten.

Nicht nur die Atemwege werden von den starken Temperaturunterschieden belastet, sondern auch die Haut, das größte Organ des Menschen. Viele Menschen neigen im Gesicht und an den Händen an starkem Juckreiz, weil die Haut aufgrund der Heizungswärme stark austrocknet. „Mein persönlicher Tipp: Pflegecremes mit Harnstoff (Urea). Diese ziehen besonders gut ein und schützen vor allem die oberste Hautschicht“, so Düvel.

Besonderes Augenmerk sollten Eltern auf das Wohlergehen ihrer Kinder richten. Kleinkinder bewegen sich im Kinderwagen nur wenig und sollten nur gut eingepackt der aggressiven Winterluft ausgesetzt werden. Düvel weist auf ein häufig in Vergessenheit geratendes physikalisches Prinzip hin: Bei Kindern liege im Unterschied zu Erwachsenen ein ungünstigeres Verhältnis von Hautoberfläche und Körpervolumen vor, sie könnten daher schneller auskühlen.  Seine Empfehlung: „Ausgesprochen wohl fühlen sich die allerkleinsten, wenn sie im Tragebeutel körpernah unter einem schützenden Mantel getragen werden. Als Vater habe ich bereits vor mehr als zwanzig Jahren bei jedem meiner drei Kinder die besten Erfahrungen mit dieser Art des Kindertransportes gemacht.“

Veranstaltungen

Feb 9 2012
13:30

Podiumsdiskussion zum demokratischen Umgang mit internationalen Sicherheitsrisiken

Wofür lohnt es sich zu sterben?

 

FRANKFURT. Gefallene, Versehrte, Veteranen. Soldatenwitwen, Ehrenhaine - Krieg. Spätestens mit dem „Karfreitagsgefecht“ im April 2010, in dem mehrere Bundeswehrsoldaten in Afghanistan zu Tode kamen, sind diese Begriffe in das Vokabular deutscher Sicherheitsdebatten zurückgekehrt. Durch Fernsehbilder von angesprengten Tank- und Panzerfahrzeugen, im Gefecht stehenden Bundeswehrsoldaten sowie die Live-Übertragung von Militärbegräbnissen haben die Schattenseiten des Krieges auch das Bewusstsein der Heimatbevölkerung erreicht. Das öffentliche Drängen auf eine umfassende Erklärung von militärischen Einsätzen wuchs. Die zentrale Frage: Für welche nationalen und internationalen Werte kann und soll heute noch auf welche Weise Sicherheit gewährleistet werden? Darüber diskutieren  Experten aus Wissenschaft und Praxis in einer Podiumsdiskussion

am:        Samstag, dem 18. Februar 2012, um 18 Uhr;
Ort:        Campus Westend; IG-Farben Haus, Raum 411.
Thema:   „Wofür lohnt es sich zu sterben?“

Die Vorstellung, dass ein demokratisches Gemeinwesen wie die Bundesrepublik Frauen und Männer aus ihrer Mitte verpflichtet, an bewaffneten Konflikten teilzunehmen, um seine Werte, Ziele und Interessen zu beschützen, mag vielen als archaisch erscheinen. Doch die deklaratorische Verpflichtung auf die Werte Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, bleibt für die Sicherheitspolitik des vereinigten Deutschland nicht folgenlos. Auch wenn die Verpflichtung, sich der Gefahr von Verwundung oder sogar Tod auszusetzen, nun primär auf Freiwilligkeit beruht, stellt sich dennoch die brisante Frage, wie demokratische Gemeinschaften den Prozess der Selbstverständigung organisieren, wenn sie tatsächlich auf diese Freiwilligkeit zurückgreifen wollen.

In der Podiumsdiskussion gilt es, insbesondere Antworten auf die Herausforderung zu finden, wie Willensbildungsprozesse demokratischer Gemeinschaften über ihre Sicherheit im Sinne von Teilhabemöglichkeiten sowie der Schonung individueller Freiheitsrechte organisiert werden können.

Die Veranstaltung ist eine Kooperation der Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe Universität sowie des American Institute for Contemporary German Studies der Johns Hopkins Universität, Washington DC und findet mit freundlicher Unterstützung der FAZIT-Stiftung statt.

Informationen: Prof. Gunther Hellmann, Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Außenbeziehungen Deutschlands und der Europäischen Union sowie Principle Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung Normativer Ordnungen“, Campus Bockenheim, Tel. Sekretariat (Frau Opaterny): (069) 798-22059;g.hellmann@soz.uni-frankfurt.de.

Sonstige

Feb 8 2012
17:29

Einrichtung am Riedberg erhält den Namen „Buchmann Institut für Molekulare Lebenswissenschaften“

Buchmann fördert Exzellenzcluster der Goethe Universität

FRANKFURT. Mit mit einem substantiellen Betrag fördert der Frankfurter Unternehmer und Mäzen Dr. Josef Buchmann das neue Institut für Molekulare Lebenswissenschaften der Goethe-Universität. Im Exzellenzcluster forschen herausragende Physiker, Chemiker, Biologen und Mediziner an grundsätzlichen Fragen zur Struktur und zum Mechanismus von „Molekularen Maschinen“. Der Stiftungsvertrag wurde im Rahmen eines universitären Festaktes am 7. Februar besiegelt, an dem neben dem Ehepaar Buchmann auch Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth zugegen war.

Universitätspräsident Prof. Werner Müller-Esterl dankte dem Ehepaar Buchmann und würdigte sein nachhaltiges Engagement für die Forschung:  Buchmann sei ein bedeutender Unternehmer, der den Wiederaufbau Frankfurts mitgestaltet habe. Als Mäzen, Stifter und Förderer der Kunst, Medizin, Forschung und Bildung habe er in Polen, Israel und Deutschland maßgeblich gewirkt. Buchmann ist als Sohn einer jüdischen Familie in Polen geboren und wurde ins Ghetto von Lodz und anschließend in die Vernichtungslager Auschwitz und Bergen-Belsen verschleppt. Er und zwei seiner Schwestern überlebten den Todesmarsch von Auschwitz nach Bergen-Belsen, nicht aber seine Eltern. „Dr. Josef Buchmann hat trotz aller beruflichen Erfolge nicht die harten Jahre des Überlebenskampfs vergessen. Er weiß, was es heißt, in Not zu sein. Daraus rührt nicht zuletzt der Gedanke, Menschen die Wohltat und Fürsorge zukommen zu lassen, die ihm in jüngeren Jahren versagt geblieben sind.“

Allein der Goethe-Universität habe er unter anderem eine Stiftungsprofessur und einen Doktorandenfonds finanziert, aus dem bislang mehr als 300 Stipendien hervorgingen, darunter auch für die Universität Tel Aviv. „Herr Buchmann ist ein leuchtendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. Die Goethe-Universität ist daher stolz, ihn zu unseren Förderern zählen zu dürfen“, betonte Müller-Esterl in seiner Laudatio. Um der Bedeutung Buchmanns für Forschung an der Goethe-Universität Ausdruck zu verleihen, wird das Institut für Molekulare Lebenswissenschaften künftig den Namen des Stifters tragen.

Prof. Harald Schwalbe,  Sprecher des Exzellenzclusters „Makromolekulare Komplexe“ an der Goethe-Universität, sieht in der Spende einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit des neuen Instituts: „Die Mittel kommen der Förderung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zugute, darunter sind 13 Professoren und mehr als 100 ausgewiesene Nachwuchswissenschaftler.“ Das Institut sei in seiner interdisziplinären Ausrichtung ein Juwel der Goethe Universität. Man hoffe, dass die Forschergruppe Antworten auf drängende Fragen geben und entscheidende Impulse bei der Bekämpfung von Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson setzen könne.

Seit 1999 gibt es im Zentrum der Kinderheilkunde des Klinikum der Goethe  Universität einen "Josef Buchmann-Flügel", benannt nach Josef Buchmann aufgrund seiner großzügigen Spende anlässlich der Errichtung des Neubaus.

Forschung

Feb 8 2012
14:27

Hoch sensitiver Test für Eiweiß-Aggregate im Nervenwasser

Alzheimer Demenz: früher erkennen, besser behandeln

 

FRANKFURT. Die Diagnose „Alzheimer Demenz“ wird meist erst gestellt, wenn der Patient ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat. Medikamente, die zu einem früheren Zeitpunkt noch wirksam gewesen wären, helfen dann nur noch eingeschränkt. Das könnte sich nun dank eines neuen Tests zur Frühdiagnose der Alzheimer Demenz ändern: Der von einem internationalen Team unter der Leitung von Prof. Harald Hampel entwickelte Test kann die Konzentration von Protein-Aggregaten im Nervenwasser schon in geringen Mengen nachweisen. Darüber berichten die Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des renommierten „Journal of Alzheimer’s Disease“. 

Eines der Kennzeichen der Alzheimer Krankheit ist die übermäßige Ablagerung des Eiweißstoffs beta-Amyloid  im Gehirn. Diese stört die Funktion von Nervenzellen im Gehirn empfindlich und kann zu irreparablen Schäden führen. Prof. Hampel und seine Mitarbeiter konnten in Kooperation mit einem Forscherteam aus Deutschland, Schweden und den USA nun nachweisen, dass die Konzentration dieser toxischen Oligomere im Nervenwasser stark erhöht ist, wenn man Alzheimer Patienten mit altersgleichen gesunden Kontrollprobanden vergleicht. Interessanterweise nimmt die Konzentration dieser Oligomere sogar in dem Maße zu, wie die Gedächtnisstörungen und anderen kognitiven Defizite der Alzheimer-Patienten zunehmen. „Dies ist ein bahnbrechender Befund, da die meisten anderen bisher verfügbaren Nachweismethoden, so genannte Biomarker, für Alzheimer deutlich weniger sicher den Schwund der geistigen Fähigkeiten anzeigen können“, so Prof. Hampel, Leiter der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an der Goethe-Universität. 

Der Test könnte in Zukunft auch dazu eingesetzt werden, die Wirkung neuer Medikamente zu erproben, die spezifisch die Verklumpung des Amyloid Proteins und damit die Bildung der Amyloid-Oligomere hemmen oder deren Abbau beschleunigen sollen. Weitere Studien sind erforderlich, um die Ergebnisse dieser wegweisenden Studie zu bestätigen und deren Einsatz auch bei Patienten mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen zu prüfen. 

Publikation: Santos AN, Ewers M, Minthon L, Simm A, Silber RE, Blennow K, Prvulovic D, Hansson O, Hampel H. Amyloid-β Oligomers in Cerebrospinal Fluid are Associated with Cognitive Decline in Patients with Alzheimer's Disease. J Alzheimers Dis. 2012 (Jan 3. [Epub ahead of print]). DOI 10.3233/JAD-2012-111361

Kontaktadresse für Patienten: Gedächtnissprechstunde der Integrierten Ambulanz für eine umfassende Demenzdiagnostik, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, Klinikum der Goethe-Universität, Tel.: (069) 6301-5079.

Informationen zur Studie: Zentrales Studientelefon, Tel.: (069) 6301-7634.

Hochschulpolitische Themen

Feb 8 2012
14:20

Goethe-Universität gewinnt für diese Funktion erstmals renommierte Wissenschaftler anderer Universitäten

Seniorprofessoren verbessern Lehrqualität

 

FRANKFURT. Eine steigende Zahl von Seniorprofessoren unterstützt die Goethe-Universität bei der Verbesserung der Lehre. Seit Anfang 2010 ist es gelungen, elf Seniorprofessuren zu besetzen. Vier von ihnen beginnen im kommenden Sommersemester ihre Arbeit an der Goethe-Universität. Mit dieser besonderen Professur soll insbesondere die Lehre verbessert werden, wie der Vizepräsident der Goethe-Universität, Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, betont: „Wir sind sehr froh, dass uns immer mehr Professorinnen und Professoren nach ihrer Pensionierung Lust haben, weiter in der Lehre aktiv zu bleiben.“ Ein Beispiel ist Prof. Bertram Schefold, der bis zu seiner Emeritierung die Professur für Volkswirtschaftslehre, insbes. Wirtschaftstheorie innehatte und ab Sommersemester 2012 eine Seniorprofessur bekleidet.

Inzwischen übernehmen aber auch immer häufiger namhafte Professorinnen und Professoren anderer Hochschulen Seniorprofessuren an der Goethe-Universität. Preisgekrönte Lehre bietet ab Sommersemester 2012 Prof. Hans-Wolfgang Henn, der von der Technischen Universität Dortmund an den Main wechselt. Der Fachbereich Didaktik der Mathematik gewinnt mit ihm einen Wissenschaftler, der für sein vielfältiges und beispielhaftes Engagement im Mathematikunterricht u.a. mit dem renommierten Archimedes-Preis ausgezeichnet wurde.

Auch Prof. Manfred Schliwa, der lange Zeit an der kalifornischen Universität Berkeley und in München gelehrt hat, ist dem Werben der Goethe-Universität von München aus gefolgt. Mit ihm gewinnt die Goethe-Universität einen der erfolgreichsten Forscher und Hochschullehrer für die zellbiologische Lehre. Schliwa selbst betrachtet seine Berufung nach Frankfurt wie eine Heimkehr: „Das ist für mich ein Zurück zu den Wurzeln, denn die Goethe-Universität ist meine Alma Mater, an der ich studiert habe und an der ich auch promoviert und habilitiert wurde.“

Besonders wichtig für Schliwa: „Für mich ist eine wichtige Voraussetzung, dass durch eine Seniorprofessur keine regulären Personalmittel gebunden werden und dem Nachwuchs den Zugang zu Professuren versperrt. Das ist in Frankfurt vorbildlich umgesetzt.“ Die aktive Nutzung des Erfahrungsschatzes der Seniorprofessoren hat sich in Frankfurt bewährt.

Dies ist nicht nur für die Studierenden ein Gewinn, wie Schliwa betont: „Ich sehe für mich auch die Möglichkeit zu einer etwas freieren Gestaltung des Unterrichts, in dem ich ungewöhnliche Zusammenhänge aufzeigen möchte. Ich hoffe, dass ich hier in Frankfurt den Anforderungen gerecht werden kann. Ich freue mich wirklich sehr auf diese Aufgabe.“

Fakten zur Seniorprofessur:

Seit Ende 2009 besteht die Möglichkeit, Seniorprofessuren einzurichten um ein zusätzliches hochqualifiziertes Lehrangebot anbieten zu können und damit die Betreuungsrelationen zu verbessern. Pensionierten und emeritierten Professorinnen und Professoren wird die Möglichkeit geboten, weiterhin in der Lehre tätig zu sein.

·         Wer kann eine Seniorprofessur übernehmen?

Pensionierte/emeritierte Professorinnen und Professoren der Goethe-Universität oder aus anderen Universitäten mit ausgewiesener Lehrkompetenz kommen für eine Seniorprofessur in Betracht.

·         Welchen Umfang hat eine Seniorprofessur?

Das Lehrdeputat liegt zwischen 4 und 8 SWS und schließt die Verpflichtung zu prüfen ein. Die Lehrveranstaltungen sind mit dem Dekanat abzustimmen und sollen zum Pflicht- bzw. Wahlpflichtprogramm gehören.

·         Wie gestaltet sich das Honorar?

4 SWS pro Semester entsprechen EUR 5.000.

Das maximale Deputat von 8 SWS entspricht somit EUR 10.000 pro Semester – also EUR 20.000 pro Jahr.

·         Wie werden Seniorprofessuren finanziert?

Die Finanzierung erfolgt zu ¾ aus QSL- oder HSP2020-Mitteln des Fachbereichs. Aus zentralen QSL-Mitteln wird ¼ der Kosten getragen.

Sonstige

Feb 7 2012
17:08

Bundesweite Ausschreibung für einwöchigen Sommerkurs

Schülercampus unterstützt Jugendliche bei der Studienwahl

 

FRANKFURT. „Wissenschaft entdecken! Universität erleben!“ – unter diesem Motto steht der Schülercampus, den die Goethe-Universität in diesem Jahr erstmals vom 1. bis 7. Juli 2012 veranstaltet. Ziel ist es, begabte Schülerinnen und Schüler bei der Studienorientierung zu unterstützten. Für den oft schwierigen Übergang von der Schule in die Hochschule hat die Goethe-Universität ein neuartiges Konzept entwickelt, das sich an begabte, motivierte Oberstufenschüler aus ganz Deutschland richtet. Sie werden von Wissenschaftlern der Universität exemplarisch an einzelne Fächer sowie deren Fragestellungen und Methoden herangeführt. Interessierte Jugendliche können sich bis zum 7. April für einen der insgesamt 80 Plätze bewerben und zwischen einer geistes- und einer naturwissenschaftlichen Programmlinie wählen.

Die bisherigen Erfahrungen der Goethe-Universität zeigen, dass auch begabte Schüler oft wenig klare Vorstellungen von den konkreten Inhalten und Studienvoraussetzungen der verschiedenen Fächer besitzen. Der Schülercampus bietet deshalb einen umfassenden Einblick in die Geistes- und Naturwissenschaften und thematisiert zugleich deren berufliche Perspektiven – ein Aspekt, der bereits bei der Studienwahl eine wichtige Rolle spielt. „Wir haben ein großes Interesse daran, leistungsstarke und motivierte Schülerinnen und Schüler auf die Goethe-Universität aufmerksam zu machen. Mit dem Schülercampus haben wir ein gleichermaßen innovatives wie anspruchsvolles Angebot zur Studienorientierung entwickelt“, so Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität.

Das geisteswissenschaftliche Programm des Schülercampus besteht zum einen aus fachübergreifenden Seminaren und Exkursionen. Zum anderen erhalten die Teilnehmer in Workshops Einblick in spezifische Gegenstände und Methoden der einzelnen Fächer. So erarbeitet Prof. Heinz Drügh in einem literaturwissenschaftlichen Workshop mit den Jugendlichen zunächst den wissenschaftlichen Umgang mit Lyrik der Romantik und erörtert anschließend im Freien Deutschen Hochstift den Erkenntniswert von Handschriften für die Gedichtanalyse. Die Ethnologin Prof. Susanne Schröter bietet einen Workshop zum Thema „Menschenrechte und Demokratie – westliche oder universelle Werte?“ an, in dem es um die kulturelle und politische Dimension dieses Themas geht.

Das naturwissenschaftliche Programm bietet zunächst einen Überblick über das Fächerspektrum. Den Großteil der Woche verbringen die Schüler in einer fachspezifischen Arbeitsgruppe, in der sie einer wissenschaftlichen Fragestellung auf den Grund gehen. Dabei arbeiten sie in Laboren der Universität und gehen auf Exkursionen zu wissenschaftlichen Einrichtungen oder Messstationen. Die biowissenschaftliche Arbeitsgruppe etwa wird unter Anleitung von Prof. Paul Dierkes Testverfahren und Arbeitsweisen der Ökotoxikologie erproben und durch eigenes Experimentieren Erkenntnisse über Schadstoffe und deren Effekte auf biologische Systeme gewinnen. In der Arbeitsgruppe der Physiker Dr. Bernd Wolf und Prof. Christoph Blume sammeln die Jugendlichen erste Erfahrungen mit Tieftemperaturexperimenten und erhalten Einblick in die Kern- und Elementarteilchenphysik.

Für das einwöchige Programm inklusive Übernachtung und Verpflegung zahlen die Schüler einen Eigenbeitrag von 160 Euro. Die Reisekosten werden bis zu 100 Euro erstattet. Der Schülercampus wird gefördert durch das Programm „Wandel gestalten!“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und der Heinz Nixdorf Stiftung sowie durch die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die FAZIT-Stiftung und die Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität.

Informationen:
Benjamin Gilde, Stabsstelle für Lehre und Qualitätssicherung, Campus Bockenheim,  Tel.: (069) 798-22457, schuelercampus@uni-frankfurt.de. Bewerbungen unter www.schuelercampus.uni-frankfurt.de

 

Veranstaltungen

Feb 6 2012
16:43

Ratna Omidvar, Expertin für Migration und Integration, besetzt vom 6. bis 11. Februar die diesjährige Gastprofessur an der Goethe-Universität

Start des Internationalen Programms „Alfred Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung“

 

FRANKFURT. Ratna Omidvar ist Inhaberin der dritten Alfred Grosser-Gastprofessur an der Goethe-Universität. Die international renommierte Expertin für bürgergesellschaftliches Engagement lehrt vom 6. bis 11. Februar an der Hochschule und berichtet dabei auch in mehreren öffentlichen Veranstaltungen über das kanadische Migrations- und Integrationsmodell. Omidvar ist Präsidentin der kanadischen Maytree Foundation (www.maytree.com), einer Stiftung in der Frankfurter Partnerstadt Toronto, die sich für mehr Chancengleichheit und Wohlstandsgerechtigkeit einsetzt. Ein Beispiel dafür ist ihre Initiative „DiverseCity onBoard“, welche sich darum bemüht, die Zusammensetzung des Führungspersonals in Toronto langfristig so zu verändern, dass die gehobenen Positionen in Behörden, Entscheidungsgremien und Kommissionen sowie in nichtstaatlichen Organisationen die Vielfalt der Menschen, die im Großraum Toronto leben und arbeiten, exakt widerspiegeln.

Abgesehen von ihrer Arbeit für die Maytree Foundation, ist Omidvar seit 2006 im Vorstand der Toronto CivicAction Alliance, einem Bündnis zivilgesellschaftlicher Akteure der Region Toronto, und seit 2003 Vorstandsvorsitzende des Toronto Region Immigrant Employment Council (TRIEC), einem Rat, der sich für die Integration qualifizierter Migranten auf dem Arbeitsmarkt engagiert. Zusätzlich wurde sie in verschiedene Arbeitsgruppen berufen, unter anderem in den Reform-Beirat des Premiers von Ontario, in den Ausschuss zur Entwicklung von Städten und Kommunen des ehemaligen kanadischen Premierminister Martin und 2010 in die Mowat Centre „Employment Insurance Task Force“, welche die Unterstützungsleistungen für Arbeitssuchende in Kanada untersucht. 2006 erhielt Omidvar den Orden des Staates Ontario. Für ihren Einsatz für die Bürgerrechte wurde sie im Jahr 2010 von der Zeitung The Globe and Mail zum „Nation Builder“ des Jahrzehnts gewählt. 2011 erhielt sie den Order of Canada, Kanadas höchste Auszeichnung für Zivilpersonen.

Im Rahmen der Alfred Grosser-Gastprofessur, die von der Frankfurter Deutsch-Französischen Gesellschaft angeregt und von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft 2009 gestiftet wurde, besucht jährlich ein Protagonist der Bürgergesellschafts-Forschung die Goethe-Universität, um sich in Seminaren und Vorlesungen ausgewählten Aspekten des Themas zuzuwenden. Ihr Namensgeber, der gebürtige Frankfurter Publizist und Politologe Alfred Grosser, ist ein zentraler Wegbereiter der deutsch-französischen Freundschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Dass in diesem Jahr Ratna Omidvar als Gast gewonnen werden konnte, freut die Programmverantwortliche der Professur, Prof. Uta Ruppert, besonders: „Sie ist eine international ausgewiesene Expertin, deren Analysen und praktischen Arbeiten zu Migration und Integration auf beste Weise der Tradition einer an Demokratie und Menschenrechten ausgerichteten Sozialwissenschaft entsprechen. Zugleich steht Ratna Omidvar selbst als Person ganz im Sinne Alfred Grossers für bürgerschaftliche Verantwortung und couragiertes Engagement.“

Dies unterstreicht Dr. Roland Kaehlbrandt, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Polytechnische Gesellschaft: „Gemeinsam mit Ratna Omidvar auf Toronto zu blicken kann für Frankfurt inspirierend sein. Zum Beispiel hat schon 2009 die Speer-Studie ‚Frankfurt für alle‘ Torontos vorbildliche ‚Model Schools for Inner Cities‘ hervorgehoben.“

Die Tatsache, dass die Goethe-Universität Frankfurt im letzten Jahr ein Institut für empirische Migrations und Integrationsforschung gegründet hat, mache die Gastprofessur von Ratna Omidvar umso interessanter, ergänzt Universitäts-Vizepräsident Prof. Rainer Klump: „Die Themen Migration und Integration sind in Frankfurt positiv besetzt. Das Institut kann einen wichtigen Beitrag leisten, um die Potenziale von Migranten in Deutschland besser zu erkennen und für die Gesellschaft zu mobilisieren.“

Im Rahmen der Gastprofessur finden folgende öffentliche Veranstaltungen mit Ratna Omidvar statt:

„Stadtpolitik, Zivilgesellschaft und Integration“
Podiumsgespräch zwischen Ratna Omidvar und der Frankfurter Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg. Moderation: Prof. Helma Lutz
Mittwoch, 8. Februar 2012, 19 Uhr, Hörsaal-Zentrum, Hörsaal HZ4,
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Movie Night: „Little Mosque on the Prairie“
Präsentation der gleichnamigen Comedy-Serie von Zarqa Nawaz und anschließende Diskussion mit Ratna Omidvar zum Umgang der Medien mit Integration und Migration
Freitag, 10. Februar 2012, 20 Uhr, Casino, Raum 1.812 (Heck-Raum),
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

Alle Veranstaltungen finden in deutscher und englischer Sprache statt.

Informationen: Prof. Uta Ruppert, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-22061, hauf@soz.uni-frankfurt.de; Daphne Lipp, Projektleiterin Fördermanagement und Antragswesen, Stiftung Polytechnische Gesellschaft, Tel: (069) 789889-18, lipp@sptg.de

 

Download Bild und Vita Ratna Omidvar als zip-Datei.

Forschung

Feb 6 2012
16:01

Podiumsdiskussion mit Harald Welzer und Hans-Werner Sinn

Klimawandel: Warum aus Wissen so wenig Handeln wird

 

FRANKFURT. „Warum fällt es uns so schwer, das Richtige zu tun?“ lautet das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der das Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) und die Goethe-Universität einladen. Vier international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, unter anderem Hans-Werner Sinn und Harald Welzer, diskutieren darüber, warum noch immer kaum Maßnahmen gegen den Klimawandel umgesetzt werden, obwohl sich die Experten einig sind, dass er gravierende Folgen für Mensch und Natur haben wird. Warum reagiert die Gesellschaft nur verhalten auf die dringlichen Aussagen der Klimaforscher? Sind es  Bequemlichkeit und wirtschaftliche Zwänge, oder gibt es auch biologische Grenzen für vernünftiges Handeln? Und wie vernünftig ist überhaupt die europäische Umweltpolitik ? Um diese und andere Fragen geht es

am Donnerstag, dem 9. Februar um 19 Uhr,
im Festsaal des Senckenberg Naturmuseums, Senckenberganlage 25, 60325 Frankfurt,

mit

Prof. Axel Franzen (Institut für Soziologie, Universität Bern),
Prof. Hans-Werner Sinn (IFO Institut für Wirtschaftsforschung München),
Prof. Anna Starzinski-Powitz (Dekanin des Fachbereichs Biowissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt),
Prof. Harald Welzer (Kulturwissenschaftliches Institut, Essen),
Pia Zimmermann (Moderation, hr info).

Ausgangspunkt der Diskussion ist die Tatsache, dass wir alle  genug über den Klimawandel und seine negativen Auswirkungen wissen, um – in unserem eigenen Interesse – anders zu handeln. Außerdem verfügt die Gesellschaft über die erforderlichen Technologien, um die Emissionen an Treibhausgasen auf ein klimaverträgliches Maß zu reduzieren. Doch in der Praxis lässt das Wissen um den Klimawandel die meisten Deutschen ziemlich kalt und schlägt sich kaum im Umweltverhalten im Alltag nieder.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion gehen auf Ursachensuche. Zum Beispiel wird die Bedeutung umweltrelevanter Einstellungen und mentaler Trägheit für Veränderungen diskutiert. Auch wird beleuchtet, ob unser Verhalten womöglich in den Genen festgeschrieben oder eher durch Sozialisation bestimmt ist. Darüberhinaus geht es um die Kosten-Nutzen-Bilanz klimafreundlichen Handelns und die Überlegung, warum wir in Europa überhaupt Emissionen einsparen sollten, während die USA und China keine signifikante Reduzierung ihres Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes planen.

Die Diskussion ist Teil der Reihe „Zukunft des Lebens – vom gesellschaftlichen Umgang mit biologischer Vielfalt und Klimawandel“, die im Rahmen der seit 1986 an der Goethe-Universität angesiedelten Deutsche Bank-Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ neben der Deutsche Bank AG von der BHF-Bank-Stiftung, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung sowie hr2 kultur unterstützt wird. Mehr unter: www.bik-f.de/zukunftdeslebens

Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion wird am Sonntag, 19. Februar 2012, um 20.15 Uhr in hr2-Kultur in der Sendung „Kulturszene Hessen“ ausgestrahlt.

Informationen: Dr. Julia Krohmer, Pressereferentin LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Tel.: (069) 7542 1837,jkrohmer@senckenberg.de oder Sabine Wendler, Pressereferentin BiK-F, Tel.: (069) 7542 1838, sabine.wendler@senckenberg.de.

 

Veranstaltungen

Feb 3 2012
15:50

Solocelist Christoph Croisé spielt Tschaikowskys Rokoko-Variationen

Skyline Symphony gastiert auf Campus Westend

 

FRANKFURT. Michael Sanderling und sein Frankfurt Kammerorchester Skyline Symphony gastieren am Sonntag, den 5. Februar 2012 ab 17 Uhr (Einlass: 16.30 Uhr) erneut im Casino-Festsaal des Campus Westend der Goethe-Universität. Nach nahezu ausverkauften Konzerten in den letzten Spielzeiten mit herausragenden Kritiken werden im ersten Konzert dieses Jahres Werke von Tschaikowsky, Haydn und Arensky geboten.

Im Mittelpunkt des Konzerts steht der junge, preigekrönte Solocelist Christoph Croisé. Er spielt die Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester von Peter I. Tschaikowsky. Mit der Symphonie 104 von Joseph Haydn steht eines der letzten Werke des Komponisten seiner Londoner Schaffensphase auf dem Programm, das 1795 entstand. Den Auftakt des Konzerts bilden die Tschaikowsky-Variationen von Anton Arensky.

Tickets: 28 €, erm. 23 €, Schüler, Studierende 9 €

Ort: Goethe-Universität, Campus Westend, Festsaal Casino, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main