Jul 11 2007

Frankfurter Historikerin Prof. Luise Schorn-Schütte setzt sich weiter für die Geistes- und Sozialwissenschaften ein

Zweite Amtszeit als Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft

FRANKFURT/BONN. Die Frankfurter Historikerin Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte, 58, wurde für weitere drei Jahre als Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft in ihrem Amt bestätigt. Sie stärkt seit September 2004 die Position der Geisteswissenschaften im obersten Gremium von Europas größter Forschungsförderungsorganisation. »Auch für die zweite Amtsperiode ist es mein Ziel, die eigenen Arbeitsinstrumente der Geistes- und Sozialwissenschaften im Programm der DFG zu stärken, wie dies zurzeit schon mit den Kollegforschergruppen möglich ist«, betonte Schorn-Schütte nach ihrer Wahl. Darüber hinaus wird sie sich für die Internationalität der Forschung engagieren: »Ich setze mich dafür ein, dass die Vielsprachigkeit des exzellenten Nachwuchses und der exzellenten Forschung gestärkt wird und nicht allein Englisch als Sprache der Wissenschaft gilt.«

Hoch erfreut zeigte sich der Präsident der Universität Frankfurt/M., Prof. Dr. Rudolf Steinberg, über die Wiederwahl: »Frau Schorn-Schütte ist es in den vergangenen drei Jahren gelungen, einen längst überfälligen Umdenkungsprozess bei der Förderung der Geisteswissenschaften innerhalb der DFG anzustoßen, der auch die Chancen der Frankfurter Geistes- und Sozialwissenschaftler deutlich verbessern wird. Erfreulich, dass sie nun den eingeschlagenen Weg weitere drei Jahre mit Vehemenz weiter verfolgen kann.«

In Frankfurt fungiert Schorn-Schütte als Sprecherin des internationalen Graduiertenkollegs »Politische Kommunikation von der Antike bis in das 20. Jahrhundert«, an dem sich Wissenschaftler der Universitäten Frankfurt/M., Trient, Innsbruck und Bologna beteiligen und das von der DFG und den vier Universitäten gefördert wird. Die Historikerin, die nach Rufen an die Universitäten Basel und Potsdam von 1993 bis 1998 an der neu gegründeten brandenburgischen Landesuniversität einen Lehrstuhl für neuere allgemeine Geschichte inne hatte, vertritt dieses Gebiet seit 1998 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Sie gehört zum Kreis der Frankfurter Geistes- und Sozialwissenschaftler, die die erste Hürde im Wettbewerb der Exzellenzinitiative genommen haben und nun aufgefordert wurden, ihren Antrag für ein Exzellenzcluster zum Thema »Herausbildung normativer Ordnungen« zu konkretisieren. Die Entscheidung fällt im Oktober.

Wissenschaftlich beschäftigt sich Schorn-Schütte zurzeit mit einer Neuorientierung der historischen Forschung im Sinne einer Wiederbelebung der historischen Politikforschung. Ende 2006 ist von ihr im Verlag C. H. Beck erschienen: »Historische Politikforschung. Eine Einführung«. Neben der Wiederwahl von Luise Schorn-Schütte wurden auf der Mitgliederversammlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) Anfang Juli in Bonn vier neue Mitglieder für das zehnköpfige Präsidium gewählt. Neue DFG-Vizepräsidenten sind Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter (Bereich Ingenieurwissenschaften, TU Cottbus), Prof. Dr. Konrad Samwer (Bereich Physik, Uni Göttingen), Prof. Dr. Ferdi Schüth (Bereich Chemie, Max-Planck-Institut für Kohleforschung, Mülheim/Ruhr) sowie als zweite Frau im Präsidium Prof. Dr. Dorothea Wagner (Bereich Informatik, Universität Karlsruhe). Zusammen mit DFG-Präsident Prof. Dr. Matthias Kleiner, den vier weiteren Vizepräsidenten Prof. Dr. Jörg Hinrich Hacker (Bereich Biologie), Prof. Dr. Klaus J. Hopt (Bereich Rechtswissenschaften), Prof. Dr. Jürgen Schölmerich (Bereich Medizin), Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte und dem Präsidenten des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, Dr. Arend Oetker, als beratendem Mitglied, bilden sie das Präsidium.

Nähere Informationen: Prof. Dr. Luise Schorn-Schütte, Historisches Seminar, Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaften, Telefon 069/798 32595, E-Mail: schorn-schuette@em.uni-frankfurt.de