FRANKFURT. Im kommenden Wintersemester veranstaltet das Institut für Deutsche Sprache und Literatur II zum ersten Mal die ›Frankfurter Goethe-Vorlesungen‹, die Reihe soll in Zukunft eine feste Einrichtung der Goethe-Universität werden. Das Programm ist umfangreich und abwechslungsreich: Zwölf Vorträge in wöchentlichem Rhythmus von 6. November 2008 bis 12. Februar 2009. Frankfurter Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler geben Einblick in ihre Werkstatt und stellen aus ihrer fachlichen Perspektive vor, was die Goethe-Forschung im 21. Jahrhundert zu bieten hat. Was erscheint neu an Goethe, wenn man neue Fragen an ihn stellt? Sind die traditionellen Deutungen des Dichterfürsten noch zeitgemäß? Welche Rolle spielt Goethe in der aktuellen Literatur und Kultur? Wo, wie und von wem wird Goethe heutzutage gelesen?
»Als Institut, das für das literarische Werk des Namenspatrons unserer Stiftungsuniversität zuständig ist, möchten wir eine Brücke von der Universität zur Frankfurter Bürgerschaft schlagen«, so der Initiator und geschäftsführender Direktor des Instituts für Deutsche Sprache und Literatur II, Prof. Andreas Kraß. Veranstaltet wird die Reihe, die aus Anlass der Umwandlung der Goethe-Universität in eine Stiftungsuniversität konzipiert wurde, in Verbindung mit dem Alumni Verein, der germanistischen Literaturdidaktik, dem Institut für Jugendbuchforschung, dem Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung und dem Freien Deutschen Hochstift/Goethe-Museum.
Die Frankfurter Goethe-Vorlesungen finden ab 6. November immer donnerstags von 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr im Casino des Campus Westend (Raum 1.812) statt. Die Vorträge richten sich an die Studierenden und Lehrenden der Universität und besonders auch an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Frankfurt am Main. Die Beiträge werden in einem Sammelband publiziert.
Das Programm im Einzelnen:
6.11.2008: Prof. Andreas Kraß (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II): ›Die neue Melusine‹: Goethe im Blick der Geschlechterforschung
13.11.2008: Wolfgang Schopf (Archiv der Peter Suhrkamp Stiftung): ›Goethe und die Demokratie‹. Zur Rezeption nach 1945
20.11.2008: Prof. Ulrich Wyss (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II): Die Symbolik von ›Faust II‹
27.11.2008: Prof. Anne Bohnenkamp-Renken (Freies Deutsches Hochstift/Goethe-Museum): Faust elektronisch. Zur Goethe-Philologie im 21. Jahrhundert
4.12.2008: Dr. Gabriele Rohowski (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II): »Es ist immer ein hübscher Bursche, aber keine Spur von mir« - Goethe-Porträts von Angelica Kauffmann bis Andy Warhol
11.12.2008: Prof. Cornelia Rosebrock (Institut für Deutsche Sprache und Literatur I):Der ›Erlkönig‹ in der Hauptschule. Goethes Ballade in rezeptionsempirischer Sicht
18.12.2008: Prof. Susanne Komfort-Hein (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II): Im Schatten Weimars. Einige Stationen der Goethe-Lektüre im 20./21. Jahrhundert
15.01.2009: Prof. Waltraud Wiethölter (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II): Goethes ›Wahlverwandtschaften« - enzyklopädistisch
22.01.2009: Prof. Robert Seidel (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II): »… eilen wir den alten Göttern zu« - Goethes Ballade ›Die Braut von Korinth‹ und die Geschichte ihrer Rezeption
29.01.2009: Prof. Heinz Drügh (Institut für Deutsche Sprache und Literatur II): Luxus der Lehrjahre. Zur Logik der Verschwendung in Goethes ›Wilhelm Meister‹
5.02.2009: PD Dr. Wolfgang Bunzel (Freies Deutsches Hochstift/Goethe-Museum): Vom Hassobjekt zur Identifikationsfigur. Martin Walsers Auseinandersetzung mit Goethe
12.02.2009: Prof. Hans-Heino Ewers / Dr. Gabriele von Glasenapp (Institut für Jugendbuchforschung): Goethe für die Jugend
Informationen: Prof. Robert Seidel, Prof. Andreas Kraß, Institut für Deutsche Sprache und Literatur II, Campus Westend, Tel. (0 69) 798 32694 oder -32680, robertcseidel@lingua.uni-frankfurt.de, A.Krass@lingua.uni-frankfurt.de,
