Nov 16 2007

„Anpassung verbessert soziale Situation von Studierenden aus einkommensschwachen Schichten“

Universitätspräsident Steinberg dankt Schavan für BAföG-Erhöhung

FRANKFURT. »Das Präsidium der Universität Frankfurt begrüßt die Erhöhung der BAföG-Beiträge als wichtigen Schritt zur Verbesserung der sozialen Situation von Studierenden. Wir freuen uns, dass damit eine zentrale Forderung des Präsidiums der Universität Frankfurt erfüllt wurde.« Dies sagte der Präsident der Universität Frankfurt, Prof. Rudolf Steinberg, am Rande einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion mit dem Titel „Bildung als Voraussetzung verantwortlichen Entscheidens in der globalisierten Welt“ am Mittwochabend (14.11.). An der Veranstaltung, die auf dem Universitäscampus im Frankfurter Westend stattfand, nahm auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan teil.

Im Februar diesen Jahres hatte sich das Universitätspräsidium in einem offenen Brief an die Ministerin für eine Erhöhung des Bafögs eingesetzt: »Wir appellieren [...] dringend an Sie, das BAföG noch einmal zu überdenken und entsprechend zu revidieren. Niemand darf aus finanziellen Gründen von einem Studium ausgeschlossen werden. Wir bitten Sie, zu Ihren eigenen Worten zu stehen, damit alle jungen Menschen in Deutschland ungeachtet ihrer finanziellen Möglichkeiten entsprechend ihrer Neigung und ihren Voraussetzungen das für sie geeignete Bildungsangebot wahrnehmen können. Dies entspricht nicht nur dem Gedanken von Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit, sondern auch dem dringenden Interesse unserer Gesellschaft, dass kein Talent unter den jungen Menschen verloren geht.« In einem Telefongespräch mit der Ministerin hatte Steinberg daraufhin die Bitte der Universität Frankfurt noch einmal unterstrichen. Bei dem Gespräch hatte die Ministerin Sympathie für den Vorschlag des Präsidiums signalisiert.

Präsident Steinberg: »Die nun von der Großen Koalition beschlossenen Erhöhungen machen ein Studium besonders für Kinder aus einkommensschwachen Schichten wieder attraktiver – gerade in Zeiten der Einführung von Studienbeiträgen. Ich bin froh, dass der Appell der Universität Frankfurt in Berlin angekommen ist.« Schavan verwies in ihrem Einführungsreferat zur gestrigen Veranstaltung darauf hin, dass Kinder aus einkommensschwachen Schichten auch durch eine verbesserte frühkindliche Bildung für einen akademischen Werdegang vorbereitet werden sollten.

An der Podiumsdiskussion nahmen neben der Bundesministerin teil: Dr. Burkhard Schwenker (Vorsitzender der Geschäftsführung von Roland Berger Strategy Consult), Dr. Dieter Zetsche (Vorstandsvorsitzender der Daimler AG), Prof. Rudolf Steinberg (Präsident der Universität Frankfurt), Prof. Hille Haker (Fachbereich Katholische Theologie der Universität Frankfurt), Prof. Axel Honneth (Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft der Universität Frankfurt), Moderation: Uwe Jean Heuser (Die Zeit).

WEITERE INFORMATIONEN

Hintergrund

Am 6. November hatte sich die Große Koalition nach langwierigen Beratungen auf eine Erhöhung der BAföG-Sätze um zehn Prozent zum 1. Oktober 2008 verständigt. Die Sätze waren seit 2002 nicht mehr erhöht wurden

Bundesbildungsministerin Schavan hatte laut Spiegel-online zu Beginn ihrer Amtszeit noch über eine Abschaffung des BAföG nachgedacht.