Feb 3 2009

Main-Taunus-Kreis und Goethe-Universität Frankfurt vereinbaren Kooperation

Studienvorbereitung, Stipendien, Leseförderung

FRANKFURT. Mit Stipendien für Schüler und Studienanfänger und schulbezogenen Projekten wollen der Main-Taunus-Kreis und die Goethe-Universität die schulischen Leistungen im Kreis und die Attraktivität eines Studiums an der Universität Frankfurt für herausragende Abiturienten steigern. Landrat Berthold Gall wertet die heute von ihm, dem Präsidenten der Goethe-Universität, Prof. Werner Müller Esterl, sowie dem Schuldezernenten und Kreisbeigeordneter Michael Cyriax unterzeichnete Kooperationsvereinbarung als „Beispiel gebende Initiative zur Förderung des Bildungs- und Wissensstandorts Main-Taunus-Kreis und Frankfurt/Rhein-Main“.

Die Vereinbarung bilde den Startschuss für eine Regionalisierung der Goethe-Universität, so Prof. Dr. Werner Müller-Esterl. „Wir sind das intellektuelle Zentrum der gesamten Region Rhein-Main. Wir freuen uns, dass es mit dieser Vereinbarung noch besser gelingen wird, die besten Abiturientinnen und Abiturienten aus dem Main-Taunus-Kreis für ein Studium an der Goethe-Universität zu begeistern, die inzwischen über herausragende Studienbedingungen verfügt und von ihren Forschungsleistungen her zu den sieben besten Universitäten Deutschlands zählt.“ Für den Kreisbeigeordneten Cyriax zeigt diese Initiative im Rahmen der „Offensive Naturwissenschaften“, dass der Kreis „Verantwortung für die Bildung über die Schulzeit hinaus übernimmt“. Die Kooperationsvereinbarung hat eine Laufzeit von zunächst vier Jahren.

„Wir haben Schüler mit hoher Begabung im Kreis und einen herausragenden Studienstandort vor der Haustür in Frankfurt. Diesen Vorteil wollen wir nutzen“, so Landrat Gall. „Mit dieser exklusiven Partnerschaft verknüpfen wir die zentrale Lage des Main-Taunus-Kreises mit den Qualitäten des Bildungsstandorts Rhein-Main.“ Dies sei ein Beispiel von vielen, mit denen der Main-Taunus-Kreis einen Beitrag zur Zusammenarbeit in der Region leiste. Die Goethe-Universität müsse mit der Region vernetzt werden.

Laut Cyriax stellt der Kreis Stipendien für Schüler und Studienanfänger in den sogenannten MINT-Fächern zur Verfügung, von denen Mathematik, Informatik und die Naturwissenschaften an der Goethe-Universität studiert werden können. In den Jahren 2009 und 2010 sollen jeweils bis zu zehn Schüler- und bis zu zehn Studienstipendien vergeben werden. Zielgruppe sind Schüler mit Wohnsitz und Schulort im Kreis sowie Erstsemester, die ihre Hochschulreife im Main-Taunus-Kreis erworben haben. Schüler erhalten die Fahrtkosten nach Frankfurt erstattet, um an ausgewählten Veranstaltungen der Goethe-Universität teilnehmen zu können. Studierende, die ein Bachelor-Studium oder Lehramtsstudium oder das Diplom-Studium Biochemie absolvieren, erhalten zwei Jahre lang eine Vollfinanzierung. Die Stipendiaten sollen aufgrund ihrer Leistungen ausgewählt werden.

Wie der Kreisbeigeordnete weiter mitteilt, wird die Universität Schulen bei der Einführung eines Studien- und Berufswahlunterrichts für die Jahrgangsstufen 11 bis 13 unterstützen. Sie berät interessierte Schulen und stellt ihnen eigens entwickelte Materialien zur Verfügung. Die Kosten dafür übernimmt der Kreis. Ein weiteres Element der Kooperation seien didaktische Konzepte zur Leseförderung, die von Wissenschaftlern der Universität entwickelt wurden. Die Programme „Textdetektive“ und „Lautlesen“ sollen an den Schulen im Main-Taunus-Kreis umgesetzt werden.