Apr 5 2005

Hochleistungs-Lichtwellenleiter-Ring für die Daten- und Telefon-Verbindung zwischen den Standorten der Universität in Betrieb genommen

Schnell und leistungsfähig

FRANKFURT. Die Universität ist für die kommenden Jahre auf die wachsenden Anforderungen an die Datenübertragung hervorragend vorbereitet: Durch den Aufbau eines Hochleistungs-Lichtwellenleiter-Rings zwischen den vier großen Standorten der Universität.

Die Universität Frankfurt zählt damit zu den ersten Hochschulen in Deutschland, die für ihre Informationsübertragung im Standortverbindenden Netzwerk Farb-Multiplexing-Technik nutzen.

Auf dem Ring wird CWDM (‚Coarse Wavelength Division Multiplexing’) eingesetzt. Über die Glasfaserstrecken wird parallel Licht mit vier verschiedenen Wellenlängen, sprich Farben, gesendet, und über jede dieser Farben wird ein eigener Datenkanal übertragen. Benutzt werden, je nach Anwendung, unterschiedliche Datenraten von 155 MegaBit/sec bis hin zu 10 GigaBit/sec, wobei die niedrigeren Bandbreiten z.B. für Telefonie und inneruniversitäre Kommunikation und die höheren Bandbreiten für Multimedianwendungen, etwa Videokonferenzen oder sogar Real-Time-Aufschaltungen in Operationssäle, verwendet werden - gerade für die Medizin ist der Zugriff auf derartige Datenübertragungsraten besonders interessant. Aber auch der Austausch der Daten zwischen den beiden bislang vorhandenen Superrechnern der Universität im „Center for Scientific Computing“ (CSC) erfolgt über diese Leitung. Dies schafft mehr Flexibilität und ermöglicht eine bedarfsgerechte Nutzung der Datentransportinfrastruktur.

Die vier großen Standorte der Universität - Campus Bockenheim, Riedberg, Westend und Niederrad - und etliche kleinere Liegenschaften sind bislang untereinander durch sternförmig verlegte Lichtwellenleiter mit einer maximalen Übertra-gungsrate von 622 MegaBit/sec verbunden, wobei das Zentrum des „Sterns“ sich auf dem Campus Bockenheim befindet.

Der neue Lichtwellenleiterring erweitert somit nicht nur die Kapazitäten ganz beträchtlich; er ist zudem durch einen weiteren Knoten mit dem zentralen deutschen Internetauf-punkt für den deutschen und internationalen Internetverkehr, DE-CIX (Deutscher Commercial Internet Exchange) in der Hanauer Landstraße, vernetzt. Von dort steht nicht nur der direkte Datenweg zu allen namhaften Internet-Providern offen, sondern auch die beiden benachbarten Universitäten (Technische Universität Darmstadt und Johannes Gutenberg-Universität Mainz) sind mit breitbandigen Datenkanälen verbunden. Das, so der für die Informationstechnologie an den hessischen Hochschulen zuständige Leitende Ministerialrat im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Michael Welker, eröffne für die großen Universitäten der Rhein-Main-Region - Frankfurt, Darmstadt und Mainz - hervorragende Möglichkeiten des weiteren Ausbaus von Kooperationsprojekten.

Der Glasfaserring umfasst insgesamt eine Strecke von mehr als 70 km und verläuft von Bockenheim nach Niederrad, zur Hanauer Landstraße, ins Westend, von dort auf den Riedberg und zurück nach Bockenheim.

Dr. Stefan Glückert, Leiter des Hochschulrechenzentrums, hob hervor, dass die Ringstruktur nicht nur eine schnelle, sondern auch eine ausfallgeschützte Verbindung zwischen den jeweiligen Standorten erlaubt, da die Informationen, anders als zuvor, jeden der Standorte in beide Richtungen erreichen können. Damit ist auf jeden Fall eine Verbindung zu allen Standorten gesichert, selbst wenn einmal eine Teilstrecke etwa durch einen Baggerschaden unterbrochen werden sollte. Ein zusätzliches Moment der Sicherheit geben unterschiedliche Wegführungen in die Gebäude mit der ein- und ausgehenden Leitung.

Der Ring wurde, mit aller Zugangshardware, zum Jahresende 2004 fertig gestellt und ein Testbetrieb wurde aufgenommen, der nun in den reguläre Daten- und Telefonbetrieb zwischen den Standorten überführt worden ist.

Der Lichtwellenring wurde in Generalunternehmerschaft durch die Firma Global Voice Networks AG, Frankfurt am Main, realisiert, und von der Universität für einen Zeitraum von 15 Jahren angemietet.

„Die Universität Frankfurt ist bereits seit ihrer Gründung 1914 ein Vorreiter in Bildung, Forschung und Innovation. Auch bei der Daten- und Telefonie-Lösung setzt die Universität auf neueste Technologien und nutzt jetzt ein CWDM- und Ethernet-Netzwerk, das seinesgleichen sucht“, erklärt Albrecht Kraas, European IP Director von Global Voice. „Über unser Metropolitan Area Network sind Sprach-und Datendienste hochverfügbar – dank der hervorragenden Ausfallsicherheit unserer Infrastrukturen.“

Kontakt: Dr. Stefan Glückert, Leiter des Hochschulrechenzentrums; Senckenberganlage 31; Tel.: 069/798-22607; Fax: 069/798-28313; E-Mail: glueckert@rz.uni-frankfurt.de

Hans Zöller, HRZ, Leiter Abteilung Netze; Senckenberganlage 31; Tel.: 069/798-28060; Fax: 069/798-28817; E-Mail: h.zoeller@rz.uni-frankfurt.de

Dirk-Achim Tellbach, Sales Manager, Global Voice Networks AG, Eschborner Landstraße 112; 60489 Frankfurt am Main; Tel:069-90554-243; E-Mail: Dirk-Achim.Tellbach@globalvoice.de
Leistungsdaten LWL-Ring

Fünf Aufpunkte:
Campus Bockenheim
Campus Niederrad
DE-CIX Hanauer Landstraße
Campus Westend
Campus Riedberg


Übertragungstechnik:
Coarse Wavelength Division Multiplexing CWDM
Vier Datenkanäle zwischen
155 MegaBit/s und 10 GigaBit/s


Zugriffsequipment:
Sorrento W4CM-D
Axxessit AXXEdge
Juniper M7i, M10i, M20