Mär 10 2005

EU-gefördertes Wissenschaftlerkonsortium und Europäisches Graduiertenkolleg beginnen ihre Tätigkeiten

Rund zehn Millionen Euro für die Erforschung von krankheitsrelevanten Botenstoffen

FRANKFURT. Eicosanoide und Stickstoffmonoxid sind Signalmoleküle, die in vielen physiologischen und pathophysiologischen Prozessen, einschließlich kardiovaskulärer Erkrankungen, Atherosklerose, Demenz und Krebs, eine wichtige Rolle spielen. Diese Erkrankungen stellen die Haupttodesursache in Europa dar. Der weltweite Umsatz mit Medikamenten zu ihrer Behandlung wird auf jährlich 100 Milliarden Euro geschätzt und unterstreicht das wirtschaftliche Potenzial neuer Therapeutika. Die Europäische Union fördert daher seit 1. Januar 2005 das Projekt „EICOSANOX“ innerhalb des 6. Europäischen Rahmenprogramms mit 10,7 Millionen Euro. Ziel ist es, die Wissensbasis über die Eicosanoide und Stickstoffmonoxid als Signalmoleküle im menschlichen Körper zu erweitern. Zum Auftakt findet am 10. und 11. März 2005 ein Kick-off-Meeting am Karolinska-Institut in Stockholm statt. Gleichzeitig mit dem Start von EICOSANOX wurde auch das Europäische Graduiertenkolleg „Roles of Eicosanoids in Biology and Medicine“ für weitere 1,5 Jahre bewilligt, dessen „Spring School“ zeitgleich zum Kick-off-Meeting im Karolinska-Institut in Stockholm tagt.

Im interdisziplinären Konsortium EICOSANOX arbeiten 15 Forschungsgruppen aus sechs europäischen Ländern unter der Leitung des Karolinska-Instituts für fünf Jahre zusammen mit der Universität Frankfurt, einer kanadischen Gruppe und zwei Biotechnologiefirmen. In Frankfurt sind mit den Arbeitsgruppen von Prof. Dieter Steinhilber, Prof. Josef Pfeilschifter und Prof. Rudi Busse verschiedene Institute des Zentrums für Arzneimittel-forschung, -Entwicklung und -Sicherheit (ZAFES) beteiligt, die auch am Aufbau des Kompetenzzentrums „Lipid Signaling“ bei ZAFES mitwirken. Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeiten sind Untersuchungen der Schlüsselenzyme und -rezeptoren des Lipid-Signalings und des Stickstoffmonoxid-Stoffwechsels auf molekularer Ebene, um deren biochemische Eigenschaften, katalytische Mechanismen und Struktur-Aktivitäts-Beziehungen zu erfassen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert im Rahmen des Europäischen Graduiertenkollegs neun Doktoranden und einen Postdoktoranden für die Dauer von 1,5 Jahren. Das Europäische Graduiertenkolleg, dessen Sprecher Prof. Dieter Steinhilber ist, ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität Frankfurt und des Karolinska-Instituts in Stockholm. Ziel ist es, qualifizierten Absolventen und Postdoktoranden mit den Interessensgebieten Molekulare Medizin, Pharmazie und Biologie ein multidisziplinäres wissenschaftliches Umfeld mit einem breiten Spektrum an Methoden zu bieten, um exzellente Forschung auf dem aktuellen Gebiet der Eicosanoide zu betreiben.

Kontakt: Prof. Dr. Dieter Steinhilber, Institut für Pharmazeutische Chemie/ZAFES, Telefon 069/798-29324, Fax 069/798-29323, E-Mail: steinhilber@em.uni-frankfurt.de