Apr 14 2005

Templeton Foundation unterstützt interdisziplinären Dialog – Initiative des Instituts für Religionsphilosophische Forschung (IRF)

Pressetermin: „Ko-Schöpfer oder ein Produkt der Natur? Der Mensch im Licht der Neurophilosophie, Biofaktizität und Evolutionsbiologie“

FRANKFURT. Die Columbia University und Stanford University stehen schon auf der Liste der herausragenden von der Templeton Foundation geförderten Universitäten; jetzt wurde zum ersten Mal auch eine europäische Universität in das zunächst dreijährige Förderprogramm „Templeton Research Lectures“ aufgenommen: Das Institut für Religionsphilosophische Forschung (IRF) der Johann Wolfgang Goethe-Universität wird in den kommenden Jahren insgesamt fast 400.000 Euro zur Verfügung haben, um im Dialog mit den Naturwissenschaften Antworten auf die schwierigen Fragen zum menschlichen Bewusstsein und der materiellen Bedingtheiten unseres Denksystems zu finden: Wie verändern die Erkenntnisse der Hirnforschung unser Menschenbild? Sind wir durch Prozesse unseres Gehirns in unserem Denken vorbestimmt? Freiheit, Menschenwürde und Verantwortung gehören zum Menschenbild der christlichen und jüdischen Religion und der europäischen Aufklärung – wie positionieren sich Theologen und Philosophen vor dem Hintergrund dieser umwälzenden naturwissenschaftlichen Thesen?

Sich mit diesem Themenkomplex auseinanderzusetzen, passt in die Frankfurter Tradition der kritischen Theorie, wie der Direktor des Instituts für religionsphilosophische Forschung und Habermas-Schüler, Prof. Dr. Thomas M. Schmidt, betont; und dies soll sich auch in den geplanten Vorlesungsreihen und Workshops widerspiegeln. Aufbauen können die Frankfurter Wissenschaftler auf einen seit Jahrzehnten gepflegten Dialog zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften im Arbeitskreis „Naturwissenschaft und Theologie“.

Was verbirgt sich im Einzelnen hinter dem Programm mit dem ambitionierten Titel „Ko-Schöpfer oder ein Produkt der Natur? Der Mensch im Licht der Neurophilosophie, Biofaktizität und Evolutionsbiologie?“ Wie sehen die drei ausgewählten Schwerpunkte in den kommenden drei Jahren im Detail aus? Hat die interessierte Öffentlichkeit eine Chance, an dieser Diskussion teilzunehmen? Was trägt die Templeton-Förderung zur Profilbildung der Frankfurter Geisteswissenschaften bei? Darüber und über alle weiteren interessierenden Details werden Sie bei dem Pressegespräch informiert, zu dem wir Sie herzlich einladen:

Pressegespräch
Freitag, 22. April, 11.00 Uhr

Eisenhower-Saal (Raum 1.314) im IG Hochhaus, Campus Westend der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt

Als Gesprächspartner werden Ihnen zur Verfügung stehen:

  • Prof. Dr. Thomas M. Schmidt, Direktor des Instituts für Religionsphilosophische Forschung (IRF), Fachbereich Katholische Theologie
  • Prof. Dr. Jürgen Bereiter-Hahn, Vizepräsident der Universität Frankfurt, und als Zell-Biologe Mitglied im Arbeitskreis „Naturwissenschaft und Theologie“
  • William Grassie, Ph.D., Executive Director des Metanexus Institute, Philadelphia, USA, zuständig für die „Templeton Research Lectures“ im Auftrag der John Templeton Foundation
  • Prof. Dr. Herman Deuser, Professor für Religionsphilosophie und Systematische Theologie, Mitglied des Direktoriums des Instituts für religionsphilosophische Forschung (IRF), Fachbereich Evangelische Theologie
  • Dr. Michael Parker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Religionsphilosophischen Institut, Fachbereich Katholische Theologie, und Ansprechpartner für die „Templeton Research Lectures“
  • Dr. Nicole C. Karafyllis, Philosophin und Biologin, Mitglied im Arbeitskreis „Naturwissenschaft und Theologie“, Institut für Polytechnik/Arbeitslehre, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften


Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme, mit freundlichen Grüßen i.A.

Ulrike Jaspers
Referentin für Wissenschaftskommunikation