Nov 28 2008

Steinberg: Leidtragende der Zerstörungen sind die Mitarbeiter und Studierenden

Präsidium verurteilt Gewalt auf dem Campus

FRANKFURT. Das Präsidium der Goethe-Universität verurteilt die gestrigen gewalttätigen Ausschreitungen am Rande einer zunächst friedlichen studentischen Vollversammlung auf den Campi Westend und Bockenheim. Hierbei waren bei einem Angriff von etwa 15-20 Vermummten auf Gebäude der Universität Personen tätlich angegriffen und leicht verletzt worden. Außerdem entstand Sachschaden in erheblicher Höhe.

Die Gewaltbereitschaft einiger der anwesenden Teilnehmer der Vollversammlung hat aus Sicht von Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg eine neue Qualität erreicht. Gegen diese Form einer »diffusen Gewaltbereitschaft« ließe sich mit argumentativen Mitteln nichts ausrichten: »Dass dabei in Kauf genommen wird, dass Mitarbeiter und Studierende der Goethe-Universität angegriffen und verletzt werden, ist keinesfalls mehr hinnehmbar. Die Universität wird gegen die Täter strafrechtlich vorgehen.«

Leidtragende der Ausschreitungen sind aus Sicht des Präsidenten vor allem die Studierenden und Mitarbeiter, für die mit dem neuen Campus verbesserte Studien- und Arbeitsbedingungen geschaffen wurden. Als erfreulich wertete Steinberg, dass sich viele der anwesenden Studierenden von dem Vorgehen der wenigen gewaltbereiten Teilnehmer der Vollversammlung deutlich distanzierten und mit Fassungslosigkeit und Entsetzen auf deren Zerstörungswut reagierten. Nach dem Abzug der offenbar von außerhalb zugereisten Randalierer, darunter polizeibekannte Angehörige der sogenannten Autonomen, hatten sich zahlreiche Studierende und Mitarbeiter spontan an den Aufräum- und Reinigungsarbeiten beteiligt.

»Ich sehe dies als Zeichen, dass die Studierenden der Goethe-Universität diese gewalttätigen Ausschreitungen ablehnen und sich für einen angemessenen argumentativen Diskurs einsetzen«, sagte Steinberg.

Als Reaktion auf die gestrigen Ausschreitungen haben Studierende der Goethe-Universität eine Petition mit dem Titel „Absage an Gewalt, Zerstörung und Diebstahl“ über verschiedene Studierendenforen im Internet verbreitet.