Mai 16 2009

Podiumsdiskussion und Theateraufführung auf dem Campus Westend

Niederländisches Kinder- und Jugendtheater auf deutschen Bühnen – Eine Erfolgsstory

FRANKFURT. In den letzten Jahrzehnten sind niederländische Kinder- und Jugendtheaterstücke von deutschen Bühnen nicht mehr wegzudenken. Stücke von Ad de Bont oder Pauline Mol, Theaterfassungen von niederländischen Kinder- und Jugendbüchern, zum Beispiel von Guus Kuijer oder Wim Hofman, finden sich mit großer Regelmäßigkeit auf den Spielplänen deutscher Theater. Der große Erfolg des niederländischen Kinder- und Jugendtheaters auf deutschen Bühnen ist das Thema einer Podiumsdiskussion mit anschließender Theateraufführung am 18. Mai (Montag), 19 Uhr im Casino, Raum 1.801, Campus Westend.

Fachleute aus Theorie und Praxis diskutieren die Gründe für den Erfolg dieser Theatersparte und sprechen über den Weg eines Theaterstücks vom Text auf die Bühne. Mit Sitz des Kinder- und Jugendtheaterzentrums der Bundesrepublik Deutschland, des Verlags der Autoren sowie des Instituts für Jugendbuchforschung an der Goethe-Universität eignet sich Frankfurt am Main in besonderer Weise als Veranstaltungsort. Auf dem Podium diskutieren: Prof. Hans-Heino Ewers, Literaturwissenschaftler und Direktor des Instituts für Jugendbuchforschung, Susanne Freiling, Dramaturgin am Theaterhaus Frankfurt und künstlerische Leiterin des Theaterhaus Ensembles, Dr. Gerd Taube, Leiter des Kinder- und Jugendtheaterzentrums der Bundesrepublik Deutschland und Lehrbeauftragter am Institut für Jugendbuchforschung, Dr. Marion Victor, Lektorin für den Bereich Theater im Verlag der Autoren, und Rob Vriens, Regisseur am Theater Gnaffel in Zwolle und Theaterhaus Frankfurt, Moderation: Kirsten Waterstraat.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion folgt die Theateraufführung ‚Schwarz wie Tinte‘, eine Inszenierung des Theaterhaus Ensembles Frankfurt unter der Regie des Niederländers Rob Vriens. ‚Schwarz wie Tinte‘ von Ruth de Gooijer interpretiert die gleichnamige Erzählung des niederländischen Kinderbuchautors Wim Hofman. Die moderne Schneewittchen-Adaption wird von zwei Schauspielerinnen auf die Bühne gebracht, die nicht nur Stiefmutter und -Tochter darstellen, sondern auch die sieben Zwerge und alle anderen Figuren des bekannten Märchens. Die Veranstaltung findet in der Reihe ‚Niederländische Sprache & Kultur‘ statt und wird unterstützt von "Nederlandse Taalunie" und dem Niederländischen Generalkonsulat Frankfurt.

Dass der niederländische Kulturraum größer ist, als unser westliches Nachbarland, ist vielen gar nicht bewusst. Im Gegenteil, sie reduzieren ihn häufig auf die niederländischen Provinzen Nord- und Süd-Holland. Außer den 16 Millionen Niederländern sprechen aber weitere sechs Millionen Belgier (Flamen) Niederländisch (genauer gesagt: Flämisch). Niederländisch ist Amtssprache in Surinam und auf den niederländischen Antillen. Auf universitärer Ebene beschäftigt sich mit diesem Sprach- und Kulturraum die Niederlandistik, ein Fach, das sich in Deutschland immer größerer Beliebtheit erfreut. An der Goethe-Universität wird mit Einführung des Bachelors in der Germanistik nun die Möglichkeit geschaffen, Kurse in niederländischer Sprache und Kultur als studienrelevante Leistungen innerhalb des Optionalbereichs eines Bachelor-Studiums einzubringen.

Informationen Kirsten Waterstraat, Lektorat Niederländisch, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Campus Westend, Telefon (069) 798- 32 851, k.waterstraat@lingua.uni-frankfurt.de