Jul 11 2007

Richtfest auf dem Campus Westend der Universität Frankfurt /weiteres Etappenziel bei größtem Universitäts-Umbau Europas

Leuchtturm am Main – House of Finance nimmt Gestalt an

In Anwesenheit der Hessischen Staatsminister Udo Corts und Karlheinz Weimar, der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth und mehrerer hundert geladener Gäste wurde am heutigen Montag das Richtfest des House of Finance auf dem Campus Westend der Frankfurter Goethe-Universität gefeiert. Im Rahmen des momentan größten Universitäts- Um- und -Neubaus Europas war es das erste Richtfest auf dem geisteswissenschaftlich geprägten Campus Westend. „Dieses erste Richtfest ist ein weiterer wichtiger Schrift für die Johann Wolfgang Goethe-Universität auf dem Weg zu Deutschlands modernster Campus-Uni“, erklärten der Hessische Finanzminister Weimar und Wissenschaftsminister Corts.

Das House of Finance werde nach Angaben des Hessischen Finanzministers im Bereich der Finanzwirtschaft interdisziplinäre Forschung und Lehre auf höchstem Niveau bündeln. „Das Land Hessen stellt im Rahmen des 3 Milliarden Euro HEUREKA-Hochschulbauprogrammes für dieses Projekt rund 23 Millionen Euro für die Baukosten bereit.“ Das House of Finance sei Teil des ersten Bauabschnittes der Standortneuordnung der Universität Frankfurt. Insgesamt würden durch HEUREKA in den nächsten Jahren rund 550 Millionen Euro in die Infrastruktur der Universität investiert. „Der Campus Westend bildet gemeinsam mit dem neu entstehenden Campus Riedberg das Herzstück der „neuen“ Goethe-Universität in Frankfurt.

Im House of Finance werden innovative Initiativen und Programme aus der Schnittmenge von wirtschafts- und rechtswissenschaftlicher Studien erarbeitet. „Hier entsteht ein offenes Forum der Begegnung und Kooperation von wissenschaftlicher Forschung und gesellschaftlicher Praxis“, sagte der Wissenschaftsminister Corts. Den maßgeblichen baulichen Rahmen schafft dafür die transparente Architektur des Berliner Architektenbüros Kleihues + Kleihues.

„Die Einheiten des House of Finance haben sich zum Ziel gesetzt, diese universitäre Einrichtung zu einem der führenden europäischen Zentren im Bereich der Finanzwirtschaft und zu einem internationalen Knotenpunkt finanzbezogener Spitzenforschung zu machen“, so Corts. „Dieser wird die vom Wissenschaftsrat attestierte Forschungsstärke der Universität Frankfurt in den Bereichen Finanzwirtschaft, Geld und Währung sowie Unternehmens- und Finanzrecht langfristig unter Beweis stellen.“

Weimar wies insbesondere auf die internationale Bedeutung des House of Finance für den Finanzplatzes Frankfurt hin. Im House of Finance würden mehrere Lehrstühle aus dem Bereich der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie das Centre für Financial Studies, das Institute for Law and Finance, das E-Finance-Lab und das MathFinance untergebracht. „Wir können deshalb stolz darauf sein, dass dieses Kompetenzzentrum für Finanzplatzforschung jetzt auch architektonisch eindrucksvoll Gestalt annimmt“, so Weimar.

In diesem Zusammenhang nannte Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg das House of Finance ein „einmaliges Leuchtturmprojekt mit großen Chancen für Universität, Politik und Gesellschaft. Angesicht der Tatsache, dass sich in Frankfurt momentan eine der modernsten Universitäten Europas formt, gibt uns das House of Finance die Chance zu zeigen, dass bei uns nicht nur exzellente Infrastruktur entsteht, sondern dass Frankfurt auch wieder zum Vorreiter unkonventionellen wissenschaftlichen Denkens werden will.“

Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth freute sich, dass gerade das House of Finance das erste Gebäude auf dem Campus Westend sei, dessen Richtfest gefeiert werde und hob in ihrem Grußwort die doppelte Bedeutsamkeit dieses Ereignisses hervor: „Zum einen wird so der großen, durch Persönlichkeiten wie Wilhelm Merton, Franz Oppenheimer oder Joseph Hellauer geprägten wirtschaftswissenschaftlichen Tradition der Universität Tribut gezollt. Zum anderen ist es ein zukunftsweisendes Zeichen, dass in Europas Bankenmetropole Nummer eins eines der innovativsten und interdisziplinärsten finanzwissenschaftlichen Forschungszentren etabliert wird – ein Zeichen für die weitere Verzahnung von Stadt und Universität ebenso wie von Theorie und Praxis.“

„Die Bedeutsamkeit dieses Projektes“, so der Direktor des House of Finance, Prof. Paul Bernd Spahn, „wird nicht zuletzt dadurch unterstrichen, dass sich zahlreiche führende Persönlichkeiten aus Politik, Finanzwirtschaft und Hochschule, darunter Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Bundesbankpräsident Axel Weber und der Hessische Ministerpräsident Roland Koch, zusammengeschlossen haben, um als Kuratorium des House of Finance die Entwicklung des interdisziplinären Forschungszentrums zu fördern und zu begleiten.“

Insgesamt sollen im House of Finance etwa 130 weltweit vernetzte Wissenschaftler über finanzbezogene Themen arbeiten. Sie gehören renommierten Professuren und Abteilungen der Frankfurter Goethe-Universität ebenso an, wie der Universität nahestehenden Forschungsinstitutionen. An keiner anderen deutschsprachigen Universität findet sich eine vergleichbare Konzentration von geld- und finanzbezogener Forschung. Die Lehre soll zum Teil nach amerikanischem Muster organisiert werden.

Informationen: Hessisches Ministerium der Finanzen, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Willem-Alexander van’t Padje, Friedrich-Ebert-Allee 8, 65185 Wiesbaden, Tel. 0611/32-2457, Fax 0611/32-2433

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Ulrich Adolphs, Rheinstraße 23-25, 65185 Wiesbaden, Tel. 0611/32-3230, Fax 0611/32-3299

Prof. Paul Bernd Spahn, Executive Director, House of Finance, Campus Westend, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt. Email: pbspahn@mac.com