Nov 12 2008

Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienstudien lädt zu internationaler Eröffnungstagung ein

Kulturmacht Asien

FRANKFURT. Ob japanische Manga, koreanische Seifenopern oder chinesische Kulturinstitute - Asien positioniert sich zunehmend als Kulturmacht im globalen Kontext. Stichworte wie ›Cool Japan‹ oder ›Korean Wave‹ belegen die Beliebtheit asiatischer Kulturprodukte auch über die Region hinaus. Diese kulturelle Präsenz Asiens ist nicht nur ein Ergebnis kultureller Prozesse, sondern auch das Resultat wirtschaftlicher und politischer Entscheidungen. So tragen etwa spezifische Organisationsformen in der asiatischen Kulturindustrie zum Erfolg der Produkte aus Japan bei. Gleichzeitig versuchen staatliche Akteure, mittels Kultur- und Sprachpolitik bestimmte kulturelle Identitäten zu festigen oder auch in den globalen Kontext zu transportieren, etwa wenn China Konfuzius-Institute in aller Welt errichtet. Längst haben Staaten erkannt, dass neben politischer, wirtschaftlicher und militärischer Macht auch derartige Formen von ›soft power‹ staatliche Handlungsspielräume definieren und erweitern können.

Der Frage nach der Kulturmacht Asien als Ergebnis kultureller, wirtschaftlicher und politischer Prozesse werden hochkarätige Redner aus Europa, Asien und den USA im Rahmen der Eröffnungstagung ›Cultural Power Asia: Producing Culture, Building Identities‹ des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien (IZO) nachgehen,

von: Donnerstag, dem 13. November 2008, bis Samstag, dem 15. November 2008
Ort: Campus Westend, Casino, Raum 1.801, Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt.

Der Vielfalt des Konferenzthemas entsprechend, wird dabei ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt. Den Einstieg bildet die Frage nach der womöglich existentiellsten Form der Kulturmacht, nämlich die Aushandlung bioethischer Fragen als Ergebnis kultureller Identitäten in Thailand, Japan und China. Mit spezifischen Organisationsprozessen und den regulatorischen Rahmenbedingungen der japanischen Kreativindustrien beschäftigt sich im Anschluss die zweite Sektion, während die dritte Sektion der Frage nach den Entwicklungsmöglichkeiten von chinesischer ›soft power‹ nachgeht. Aspekte von Sprachpolitik in Südostasien und China werden in der vierten Sektion thematisiert.

NachwuchswissenschaftlerInnen stellen in der vierten Sektion unterschiedliche Aspekte asiatischer Kulturmacht vor, die von japanischem Bier-Imperialismus Anfang des 20. Jahrhunderts bis hin zu chinesischem Familienkapitalismus in der Gegenwart reichen. Zum Abschluss der Konferenz wird in Sektion fünf der Einfluss japanischer Populärkultur in Europa und Asien beleuchtet.

Die Kulturmacht Asien wird am Eröffnungsabend der Konferenz für alle Teilnehmer auch hautnah zu erleben sein: bei asiatischen Köstlichkeiten sowie Musik von Mugi Takai und seinem Streichquartett. Ein Konferenzbeitrag wird nicht erhoben; Anmeldung ist jedoch erforderlich. Konferenzsprache ist Englisch.

Mit dem Interdisziplinären Zentrum für Ostasienstudien (IZO) formiert sich derzeit an der Universität Frankfurt das deutschlandweit größte universitäre Ostasienzentrum. Zu den Kernanliegen des Zentrums gehören die Stärkung der asienbezogenen Forschung und Lehre, die Interdisziplinarität sowie die Internationalisierung.

Informationen: Dr. Katrin Fiedler, Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienstudien, Campus Bockenheim, Tel: (069) 798-23284, k.fiedler@em.uni-frankfurt.de