Nov 22 2005

Frankfurter Wissenschaftler edieren umfassendes Quellenmaterial in 20 Bänden

Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters

FRANKFURT. Der Prozess der ökonomischen und politischen Vereinigung der Staaten und Völker in Europa ist in eine tiefe Krise geraten: Von außen wird die Europäische Union mit dem Problem konfrontiert, wo die Grenzen von Europa verlaufen sollen und welchen Ort Europa in einer sich dramatisch verändernden Welt globaler Verantwortung einnehmen soll. Von innen wird Europa mit der Frage nach seiner Identität konfrontiert. Worin besteht die kulturelle und politische Identität Europas? Welche neuen Institutionen können geschaffen werden, die der europäischen Identität am besten entsprechen?

Antworten auf diese Fragen können im Ausgang von der Philosophie des Mittelalters entwickelt werden. Sie hat den Dialog der drei monotheistischen Religionen ermöglicht, der bereits im 11. Jahrhundert einsetzt, die Gründung der Universitäten im 12. Jahrhundert vorbereitet und den mit der Geschichte der Wissenschaften verbundenen Prozess der Rationalisierung und die Geschichte der Aufklärung ausgelöst. Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters erschließt in 20 Bänden zentrale Texte, die zu den geistigen Grundlagen der kulturellen Identität Europas in erheblichem Maße beigetragen haben. Die in dieser Reihe geplanten, zum Teil bislang wenig bekannten Texte aus der Philosophie des Mittelalters sollen die Quellen freilegen, die zum kulturellen Reichtum, der politischen Vielfalt und der geistigen Identität der Europäer bis heute maßgeblich beigetragen haben. Die Reihe versammelt 20 zentrale Autoren, die dem arabisch-muslimischen, dem judäo-arabischen und dem lateinisch-christlichen Sprachraum entstammen.

Auf diesem Weg schlägt Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters ein neues Kapitel in der Rezeption des geistigen Profils des Mittelalters auf. Die Herausgeber der Reihe lehren am Institut für Philosophie der Johann Wolfgang Goethe-Universität auf dem Gebiet der Geschichte der Philosophie des Mittelalters, der Philosophie der Neuzeit und Gegenwart sowie in den Bereichen Politische Philosophie, Ethik und Religionsphilosophie.

Pressegespräch

mit Verleger und Herausgebern von Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters

Donnerstag, 8. Dezember, 15 Uhr

Gästehaus der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frauenlobstraße 1, 60323 Frankfurt

Über die 20 Bände dieser Reihe, ihre wissenschaftliche Erarbeitung und die Bedeutung dieses umfänglichen Quellenmaterials für die Gegenwart informieren:

  • Manuel Herder, Verleger Herder Verlag Freiburg
  • Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann, Institut für Philosophie, Schwerpunkt der Professur: Mittelalterliche Philosophie und Kontinentale Aufklärung, Mitherausgeber von Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters
  • Dr. Alexander Fidora, Mitherausgeber von Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie
  • Dr. Andreas Niederberger, Mitherausgeber von Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie


Im Anschluss an das Pressegespräch sind Sie herzlich zu einer offiziellen Präsentation der Reihe eingeladen. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Georg Wieland, Tübingen zu „Mittelalterliche Philosophie und deutsche Traditionen“.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme, mit freundlichen Grüßen
i.A.

Ulrike Jaspers
Referentin für Wissenschaftskommunikation

WEITERE INFORMATIONEN

EINLADUNG ZUM PRESSEGESPRÄCH

WANN?
8. Dezember 2005 (Donnerstag) um 15 Uhr

WO?
Gästehaus der Universität Frauenlobstraße 1