Nov 27 2007

Alle Frankfurter Anträge erfolgreich im LOEWE-Programm

Gut gebrüllt, LOEWE

FRANKFURT. In der Vorrunde des hessischen Exzellenzprogramms für die Wissenschaftsförderung, LOEWE, hat die Universität Frankfurt den Zuschlag erhalten, Vollanträge für alle sechs eingereichten Antragsskizzen zu stellen. »Die Goethe-Universität ist damit Herbstmeister«, freut sich Präsident Prof. Rudolf Steinberg. »Nun haben wir die Chance, bis zum 15. Februar unsere Visionen mit unseren Forschungspartnern der Region auszuformulieren und hoffen auf großzügige Förderung.«

Zu den »Visionen« gehören in der ersten Förderlinie (›Zentren‹) drei Zentrumsskizzen. Sie werden nun auf Basis der positiven Gutachtervoten weiter ausgearbeitet. Unter anderem will die Universität zusammen mit dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) ein Zentrum zur Empirischen Bildungsforschung einrichten. Schwerpunkt ist die Erforschung adaptiver Lehr-Lern-Umgebungen im Elementar- und Primarbereich.

Weiterhin soll in Kooperation mit der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) und der Technischen Universität in Darmstadt eine internationale Ideenwerkstatt eingerichtet werden, welche die Experimente des im Bau befindlichen GSI-Beschleunigers FAIR entwirft und auswertet. Die Helmholtz-Gemeinschaft hat hierfür bereits Start-Up-Mittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro für 2007 und über 20 Millionen Euro für die kommenden acht Jahre avisiert. Schließlich will das Naturmuseum und Forschungsinstitut Senckenberg gemeinsam mit der Universität ein Forschungszentrum einrichten, das den Zusammenhang von Klimawandel und Biodiversitätsentwicklung erforscht.

Eine ebenfalls positive Bewertung fanden die drei Anträge der Universität Frankfurt in der zweiten Förderlinie (›Schwerpunkte‹). So soll die strukturbiologische Expertise der Hochschule für den Aufbau eines neuen Sonderforschungsbereichs genutzt werden, der die Rolle der Mitochondrien für die Energieversorgung in Zellen untersuchen wird. Unter Federführung Frankfurter Pharmakologen soll fernerhin ein interdisziplinäres Lipid Signaling Forschungszentrum errichtet werden, das ebenfalls einen Sonderforschungsbereich und ein Graduiertenkolleg einwerben möchte (unter ›lipid signaling‹ werden alle biologischen Signalgebungsprozesse verstanden, in die Lipide, also Fette, involviert sind).

Die sozialwissenschaftliche Schwerpunktbildung zum Thema »Leitbilder globaler Entwicklungen« soll schließlich in Kooperation mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) verfolgt werden.

Über die im Februar einzureichenden Vollanträge wird im Mai 2008 entschieden.

Informationen:
Dr. Bernd Willim, Präsidialabteilung, Campus Bockenheim, Senckenberganlage 31, 60325 Frankfurt.
Tel: (069) 798-23758, Fax: (069) 798-25007, willim@pvw.uni-frankfurt.de

Das LOEWE-Programm

Hinter dem Namen LOEWE steht ein hochdotiertes Exzellenzprogramm für die Wissenschaftsförderung in Hessen – die Landesoffensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz. Bis zu 90 Millionen Euro werden hierfür pro Jahr bereitgestellt.
In der ersten Förderlinie werden Zentrenbildungen von Hochschulen zusammen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit bis zu 8 Millionen Euro jährlich gefördert. Die Förderung erstreckt sich über einen Zeitraum von sechs Jahren.

In einer zweiten Förderlinie wird die Bündelung von Schwerpunkten der Hochschulforschung – auch hier nach Möglichkeit in Kooperation mit außeruniversitären Einrichtungen – mit bis zu 1,5 Millionen Euro pro Jahr für einen dreijährigen Förderzeitraum unterstützt. Antragsskizzen werden von einem hochrangigen Gutachtergremium vorbewertet. Positiv evaluierte Skizzen können zu einem Vollantrag ausgearbeitet werden, über dessen Förderung dann – analog zur bundesweiten Exzellenzinitiative – endgültig entschieden wird.