Jan 26 2008

Honorarprofessur für Raphael Gross

Großer Name der Jüdischen Studien

FRANKFURT. Raphael Gross, Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt am Main, erhält die Honorarprofessorenwürde der Universität Frankfurt. Das beschloss der Senat der Hochschule in seiner Sitzung am 23. Januar. Gross lehrt künftig im Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft. In seinen aktuellen Forschungen widmet er sich vor allem den Moralvorstellungen, die während des Nationalsozialismus in der deutschen Gesellschaft verbreitet waren, und ihrem Fortleben im Nachkriegsdeutschland.

In der Laudatio der Fachbereichskommission wird hervorgehoben, dass es sich bei Gross um einen »jungen Wissenschaftler von internationalem Format« handele, der durch seine »überdurchschnittlich kooperative und kommunikationsfähige Forschung« die universitäre Landschaft der Universität Frankfurt maßgeblich bereichern würde. Seine Planungen, an der Universität Frankfurt eine Forschungsstelle für Jüdische Studien einzurichten, würde die diesbezüglich Expertise des Fachbereichs Philosophie und Geschichtswissenschaft maßgeblich steigern.

Raphael Gross wurde 1966 in Zürich geboren und studierte Geschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft in Zürich, an der Freien Universität Berlin und an der Cambridge University. Nach Forschungsaufenthalten in Bielefeld, Tel Aviv und Jerusalem wurde er 1997 an der Universität Essen in Geschichte promoviert. Seine zum Buch ausgearbeitete Dissertation ›Carl Schmitt und die Juden. Eine deutsche Rechtsgeschichte‹ liegt mittlerweile auch in französischer, japanischer und englischer Sprache vor und erfreut sich in Fachkreisen großer Beliebtheit. 2001 übernahm er den Direktorenposten am Leo Baeck Institute London und eine Tätigkeit als Reader in History an der Universität Sussex. 2006 wurde Groß schließlich zum Direktor der Jüdischen Museums Frankfurt am Main ernannt. Seit 2007 ist er zudem als Direktor des Fritz-Bauer-Instituts an der Universität Frankfurt tätig.