Okt 29 2008

Wissenschaftler der Goethe-Universität nutzen neuen Medien in der Sportpädagogik

›Good-practice‹ im Sportunterricht

FRANKFURT. Mit dem verstärkten Einsatz von E-Learning wollen die Frankfurter Sportpädagogen um Prof. Robert Prohl die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte im Schulsport verbessern. Jüngster Baustein ihrer Strategie ist das E-Learning-Seminar ›Good-practice im Sportunterricht‹ im laufenden Wintersemester. Vor dem Hintergrund des Bildungsanspruchs eines ›erziehenden Sportunterrichts‹ wird dort gezeigt, wie guter Unterricht funktioniert, geplant und ausgewertet wird.

Dabei kommen hybride Lehr-Lern-Szenarien, in denen unterschiedliche Möglichkeiten des mediengestützten Lernens kombiniert werden, und eigens produzierte multimediale Lehrmittel zum Einsatz. Die technischen und inhaltlichen Grundlagen hybrider Lehr-Lern-Szenarien werden im Rahmen des Verbundes hessischer Universitäten im HeLPS-Projekt (Hessische eLearning Projekte in der Sportwissenschaft) entwickelt, der vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst seit 2007 finanziell gefördert wird. Dieses Projekt, an dem alle universitären Ausbildungszentren für Sportlehrkräfte in Hessen beteiligt sind, verfolgt die Ziele, sportwissenschaftliches Fachwissen multimedial aufzubereiten, es Studierenden in einem webbasierten Lernsystem anzubieten und Lehrenden Materialien für den Unterricht online zur Verfügung zu stellen.

In Ergänzung zu den vielfältigen Darstellungen von Unterrichtskonzeptionen, wie sie beispielsweise in Form von Lehrbüchern vorliegen, werden in dem Teilprojekt der Universität Frankfurt (in Kooperation mit der Universität Kassel) Beispiele für ›good-practice‹ im Schulsport erstellt, die didaktische Kommentare als E-Learning-Content für das Selbststudium sowie in Verbindung mit der Präsenzlehre bereitstellen. Methodisch sind die Kurse nach einem Blended-Learning-Ansatz konzipiert – auch ›integriertes Lernen‹ genannt, handelt es sich hierbei um eine Lernform, bei der die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning miteinander kombiniert werden. Die Pilotseminare am Institut für Sportwissenschaften, die im laufenden Semester mit 120 Lehramtsstudierenden des Faches Sport durchgeführt werden, stellen dabei folgende Aspekte in den Mittelpunkt:

  • Anhand von Praxisbeispielen (in Form von Video-Clips aus Schulalltag) wird veranschaulicht, wie man die theoretischen Grundlagen ›guten‹ Sportunterrichts erarbeitet.
  • Multimedial aufbereitete Inhalte zum Thema der ›Good-Practice‹ werden im Sinne des Lehrplans systematisch in die universitäre Lehre eingebunden.
  • Die für die Lehrerbildung konzipierten E-Lehrgänge kombinieren Fachtexte mit Videosequenzen aus ›real-Life‹-Situationen des kooperativen Lernens im Sport-unterricht. So sollen lehrmethodische Probleme und Perspektiven guten Sportunterrichts aufgezeigt werden.
  • Präsenzphasen in der Universität wechseln mit Online-Phasen ab. So werden die Flexibilität und die Selbststeuerungskompetenzen der Studierenden trainiert. Dabei werden auch unterschiedliche Lernphasen-Kombinationen erprobt.
Im Sinne der Professionalisierung erweitern und vertiefen die Lehramtsstudierenden auch ihre Medienkompetenz im Umgang mit dem didaktischen Werkzeug E-Learning. Abschließend soll eine umfangreiche Evaluation der weiteren Optimierung des neuen Seminarkonzepts dienen. Interessierten Journalisten, die mehr über das neue Projekt erfahren möchten, bietet das Team um Robert Prohl ein Informationsgespräch an,

am: Donnerstag, dem 30. Oktober 2008, um 9.30 Uhr
Ort: Konferenzraum, Institut für Sportwissenschaften, Ginnheimer Landstr. 39, 60487 Frankfurt.

Als Gesprächspartner werden dann Dr. Werner Nickel (Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst), Prof. Robert Prohl und Dr. Bernd Gröben (Goethe-Universität) zugegen sein. Um Anmeldung an prohl@sport.uni-frankfurt.de wird gebeten.

Informationen: Prof. Robert Prohl, Institut für Sportwissenschaften, Sport-Campus Ginnheim, Tel: (069) 798-24580, prohl@sport.uni-frankfurt.de