Jun 1 2007

Goethe-Uni ist in drei von fünf erfolgreichen Clustern vertreten

Frankfurt punktet mit Weißer Biotechnologie

FRANKFURT. In der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgeschriebenen Initiative BioIndustrie 2021 zur Weißen Biotechnologie ist die Universität Frankfurt in drei der insgesamt fünf erfolgreichen Cluster vertreten. Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Eckhard Boles ist beteiligt an dem in Nordrhein-Westfalen koordinierten Cluster Industrielle Biotechnologie (CLIB 2021, Förderung: 20 Millionen Euro), dem baden-württembergischen Cluster Biopolymere/Biowerkstoffe (10 Millionen Euro) und dem hessischen Cluster Integrierte BioIndustrie (5 Millionen Euro). Die Aufgabe des hessischen Clusters ist es, ein Konzept für den Aufbau eines Netzwerkes der industriellen Biotechnologie zu entwickeln. Daran sind Forschungseinrichtungen und Unternehmen beteiligt, die gemeinsam Ideen aus Hochschulen und Forschungsinstituten schnell als Produkte auf den Markt bringen sollen.

Die "Weiße" Biotechnologie gilt nach der "Roten" (medizinischen) und "Grünen" (landwirtschaftlichen) als dritte Welle der Biotechnologie. Dabei werden herkömmliche chemische Produktionsprozesse zunehmend durch den Einsatz von Mikroorganismen, Enzymen oder anderen Produktionssystemen optimiert oder ersetzt. Was bedeutet das konkret? Ein Beispiel liefern die Arbeiten der Gruppe von Prof. Dr. Eckhard Boles vom Institut für Molekulare Biowissenschaften. Diese besitzt langjährige molekulargenetische Erfahrungen mit Hefen, die zu den wichtigsten Mikroorganismen im Bereich der Industriellen Biotechnologie gehören. Diese Hefen können zu unterschiedlichsten Zwecken eingesetzt werden.

In einem Teilprojekt des Clusters „CLIP 2021“ werden genetisch maßgeschneiderte Hefen unter anderem dazu eingesetzt bestimmte Zusatzstoffe für Kosmetika zu produzieren. Andere Hefen werden in dem Cluster „Biopolymere/Biowerkstoffe“ dazu verwendet, neue Ansätze für die biotechnologische Produktion von biobasierten Chemikalien wie Polymeren oder Kunststoffen zu entwickeln. Innerhalb des hessischen Clusters „Integrierte BioIndustrie“ will Boles mit seiner Gruppe Herstellungsverfahren von Bioalkoholen als Kraftstoff und als Basischemikalien aus Holz- und faserhaltiger Biomasse mittels Hefen weiter entwickeln.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Eckhard Boles, Institut für Molekulare Biowissenschaften, Max-von-Laue-Str. 9, 60438 Frankfurt Tel: 069/798-29513; Mobil: 0170-6031833; E-Mail: e.boles@ bio.uni-frankfurt.de