Okt 23 2008

Kunsthistoriker der Goethe-Universität starten Vortragsreihe ›Das ‚ neue’ Frankfurt‹

Frankfurt als Architekturzentrum

FRANKFURT. Mit einer neuen Reihe öffentlicher Vorlesungen für alle Bürgerinnen und Bürger warten die Kunsthistoriker der Goethe-Universität im Wintersemester 2008/2009 auf: Im Rahmen von ›Das ‚neue’ Frankfurt – Innovationen in der Frankfurter Kunst vom Mittelalter bis heute‹ spüren sie künstlerische und architektonische Wurzeln Frankfurts auf. Mit der Reihe will sich die Universität weiter der Frankfurter Bürgerschaft öffnen und in verständlicher Weise aktuelle Forschungsergebnisse mit Bezug zum alltäglichen Leben sowie der Geschichte und Gegenwart Frankfurts vorstellen. Die Schirmherrschaft haben Oberbürgermeisterin Dr. h.c. Petra Roth und Universitätspräsident Prof. Rudolf Steinberg übernommen.

Eröffnet wird die mit der Stadtbücherei, dem Institut für Stadtgeschichte und der Benvenuto Cellini-Gesellschaft veranstaltete Reihe von Prof. Christian Freigang (Goethe-Universität). Er spricht über das Thema ›Madern Gerthener und der Aufstieg Frankfurts zum Architekturzentrum im Spätmittelalter‹

am: Montag, dem 27. Oktober 2008, um 19.30 Uhr
Ort: Zentralbibliothek der Stadtbücherei Frankfurt,
Hasengasse 4, 60311 Frankfurt.

Mit dem von Gerthener (um 1360 bis 1430) verantworteten Bau des Domturms ab 1415 zog Frankfurt städtebaulich mit anderen architektonischen Zentren des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation gleich, etwa Wien, Prag und Ulm. Anspruchsvolle Patrizierhäuser, eine neue Stadtbefestigung und vor allem eben der technisch höchst komplizierte Ausbau des Domturms standen für ein gezieltes Innovationsbestreben, das in der Figur Gertheners kulminierte. Ein Jahrhundert lang blieb Frankfurt ein bekanntes Architekturzentrum und beeinflusste das Baugeschehen in einer weiten Region. Auslöser dafür waren die patrizischen Schichten – etwa die Geschlechter der Holzhausens oder Glauburgs –, die eine regelrechte Kulturpolitik führten. Sie prägten damit als erste ein erkennbares Image der Stadt, das sich bis heute architektonisch wie technisch ausdrückt.